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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR REMOVING THE HUSK FROM GRAIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/213915
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for removing the husk from grain, in particular as a laboratory or small-scale peeler of grain kernels, and for producing dehusked grain seeds, which apparatus has a peeling device (4) comprising a first disc (40) and a second disc (42) which is movable relative to the first disc (40) and can be driven about a vertical swivel pin (44). The discs (40; 42) enclose, between their main faces having a surface made of a thermally stable and elastic material, a working chamber which can be filled with grain from the side opposite the second disc (42) through a filling opening (78) in the first disc (40) in the region of the centre point thereof. By rotation of the second disc (42) the kernel and husk of the grain can be separated by a radial movement along the discs (40; 42), so that the kernel and the husk of the grain leave the peeling device (4) on the outer circumference thereof via an outlet opening (46) which opens via a chute (48) into a collecting bin (24), the chute (48) having a lateral air inlet opening (52) which is supplied with an air stream so that the husks laterally leave the chute (58) upstream of the collecting bin (24).

Inventors:
HÜBNER RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/059899
Publication Date:
October 28, 2021
Filing Date:
April 16, 2021
Export Citation:
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Assignee:
LEHNER MASCHB GMBH (DE)
International Classes:
B02C7/18; B02B3/02; B02C23/20
Foreign References:
SU1662412A11991-07-15
DE102016115621A12018-03-01
DE1296500B1969-05-29
DE3803858A11989-08-17
AT357009B1980-06-10
US2791254A1957-05-07
DE306225C
DE270156C
Attorney, Agent or Firm:
BAUR & WEBER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Entspelzung von Spelzgetreide, insbesondere als Labor oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide sowie zur Erzeugung von ent spelztem Spelzgetreide-Saatgut, welche eine Schäleinrichtung (4) aufweist, die eine erste Scheibe (40) und eine relativ zur ersten Scheibe (40) bewegli che zweite Scheibe (42) umfasst, die um eine vertikale Drehachse (44) an- treibbar ist, wobei die Scheiben (40; 42) zwischen ihren eine Oberfläche aus einem temperaturstabilen und elastischem Material (64; 68) aufweisenden Hauptflächen einen Arbeitsraum umschließen, der von der zweiten Scheibe (42) gegenüberliegenden Seite durch eine Einfüllöffnung (78) der ersten Scheibe (40) im Bereich ihres Mittelpunkts mit Spelzgetreide befüllbar ist, wobei durch Rotation der zweiten Scheibe (42) ein Abschälen von Korn und Spelz des Spelzgetreides durch eine radiale Bewegung entlang der Schei ben (40; 42) erfolgt, so dass Korn und Spelz des Spelzgetreides die Schä leinrichtung (4) an deren Außenumfang über eine Austrittsöffnung (46) ver lassen, die über ein Fallrohr (48) in ein Auffanggefäß (24) mündet, wobei das Fallrohr (48) eine seitliche Zuluftöffnung (52) aufweist, die so mit einem Luftstrom beaufschlagt ist, dass Spelz das Fallrohr (58) vor dem Auffangge fäß (24) seitlich verlässt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei der die erste Scheibe (40) und die zweite Scheibe (42) jeweils eine Trägerplatte (62; 66) aufweisen, die vorzugsweise aus Aluminium gefertigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der das temperaturstabilen und elastischem Material (64; 68) ein Kunststoffmaterial oder ein Naturkautschuk ist. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das temperaturstabi le und elastische Material (64; 68) mit einer glatten Oberfläche, einer Riffe lung oder einer Mikrostruktur an der Oberfläche gefertigt ist. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der das temperaturstabi le und elastische Material (64; 68) mit der Trägerplatte (62; 66) form- oder stoffschlüssig verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die zweite Scheibe (42) mit einem Elektromotor (10) gekoppelt ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der der Elektromotor (10) zusätzlich mit einem Sauggebläse (14) zur Erzeugung des Luftstroms gekoppelt ist. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der ein weiterer Elektro motor (26) zusätzlich mit einem Sauggebläse (14) zur Erzeugung des Luft stroms gekoppelt ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der axiale Abstand der Scheiben (40; 42) veränderlich einstellbar ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der die zweite Scheibe (42) mit einem Spindelantrieb (86) versehen ist, um den Abstand zur ersten Scheibe (40), insbesondere in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 10 mm einzustellen.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die erste Scheibe (40) mit einem Grundkörper (30; 32; 34) der Vorrichtung (2) thermisch ver bunden ist. 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , bei der sich die Hauptflä che der ersten Scheibe (40) sich zum Bereich der Einfüllöffnung (78) in radi aler Richtung entgegengesetzt zur zweiten Scheibe (42) keilförmig zurück nimmt.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der unterhalb der zwei ten Scheibe (42) ein oder mehrere Abstreifer (80) angeordnet sind, die das Verlassen von Korn und Spelz des Spelzgetreides in Richtung der Austritts öffnung (46) unterstützen.

14. Verfahren zur Entspelzung von Spelzgetreide, insbesondere als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide-Korn sowie zur Erzeugung von ent spelztem Spelzgetreide-Saatgut mit einer Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, die ungefähr 1 kg entspelztes Korn oder Saatgut pro Minute liefert.

15. Entspelztes Korn eines Spelzgetreides, welches mit einem mit einer Vorrich tung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 aus hergestellt ist.

Description:
Vorrichtung zur Entspelzung von Spelzgetreide.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entspelzung von Spelzgetreide, ins besondere als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide sowie zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut.

Im Unterschied zum sogenannten Nacktgetreide, dessen Getreidekörner durch Dreschen freigelegt werden können, ist Spelzgetreide mit fest um die Körner geschlossenen Spelzen versehen, welche für den Menschen unverdaulich sind und in speziellen Vorrichtungen entfernt werden müssen. Zum Spelzgetreide zählen unter anderem Dinkel, Einkorn, Emmer oder Reis sowie Hafer, Hirse und Buchweizen. Bei diesen Getreidesorten ist es vor der Verarbeitung not wendig, die Spelze zu entfernen. Dazu sind sogenannte Schälmühlen aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, die beispielsweise für Spelzgetreide. Insbesondere bei der Getreidesorte Dinkel wird in diesem Zusammenhang von einem Entspelzen gesprochen.

Andere aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtungen umfassen soge nannte Unterläufer-Schäleinrichtungen, bei denen ein Entspelzen zwischen Steinrädern durchgeführt wird. Derartige Vorrichtungen können jedoch häufig zu einer Beschädigung der Oberfläche des Korns führen, so dass mit derartigen Vorrichtungen aus dem Stand der Technik die Keimfähigkeit des Korns nicht gewährleistet werden kann. In der DE 3803858 A1 wird eine Dinkelschälmaschine gezeigt, bei der eine drehbare Reibscheibe und eine nicht drehbare Reibscheibe so in einem Ge häuse angeordnet sind, dass die Achsen der Reibscheiben horizontal liegen, so dass sich das Eigengewicht der Scheiben nicht auf den Spaltabstand zwischen den Scheiben auswirkt. Die Reibscheiben sind mit Reibrillen versehen, die sternförmig von innen nach außen laufen und einen V-förmigen oder kegel- stumpfförmigen Querschnitt aufweisen. Die Reibscheiben können vollständig oder teilweise aus einem Gummi oder Kunststoff gefertigt sein.

Die AT 357 009 B zeigt eine Vorrichtung zur Entfernung von Fruchthaut und Fruchtfleisch sowie zur teilweisen Trocknung von gewaschenem Getreide und Flülsenfrüchten.

In der US 2 791 254 A wird ein Samenschäler vorgestellt, der zwei, teilweise elastische Scheiben umfasst. Die rotierende und nicht rotierende Schälschei benkönnen zu diesem Zweck so aufgebaut sein, dass die der Frucht zugewand te Seite aus einem Kunststoff oder Gummi besteht.

In der DE 306225 wird eine Maschine zum Entspelzen von Getreide beschrie ben, bei der das Getreide gegen eine in einem Gehäuse rasch umlaufende Vollscheibe geführt wird, welche am Umfang mit Leisten versehen ist, die in nerhalb des Gehäuses das Öffnen der mitgerissenen Spelzen bewirkende Luft wirbel erzeugen.

In der DE 270156 wird eine Mühle mit angebautem Zentrifugalsichter beschrie ben, bei der der Sichtflügel durch Auswechselung des ihn umgebenden Trom melmantels zum Schälen und Enthülsen (Abspelzen, Groben) benutzt wird, zum Zwecke, die drei Arbeiten, Enthülsen, Schälen und Mehlbereiten, mit ein und derselben Maschine vollziehen zu können.

Insbesondere die beiden letztgenannten Vorrichtungen wiesen horizontale Ach sen der Schälvorrichtungen auf, so dass sich beim Entspelzen von Spelzgetrei den hohe mechanische Belastungen ergeben, die durch nach unten fallendes Korn erzeugt werden, welches sich nicht symmetrisch in der Schälvorrichtung verteilt. Durch die zunehmende Verwendung von Spelzgetreide als Getreidesorte in der Nahrungsmittelproduktion haben sich großtechnische Anlagen etabliert, bei de nen eine Trennung von Spelz und Korn erst nach dem Entspelzen in einer se paraten Anlage durchgeführt wird.

Vor diesem Hintergrund hat sich der oder die Erfinder nun die Aufgabe gestellt eine verbesserte Vorrichtung zur Entspelzung von Spelzgetreide zu schaffen, die als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide sowie zur Erzeu gung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch den unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unter ansprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombi niert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.

Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Entspelzung von Spelzgetreide, insbesondere als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide sowie zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut, angegeben, welche eine Schäleinrichtung aufweist, die eine erste Scheibe und eine relativ zur ersten Scheibe bewegliche zweite Scheibe umfasst, die um eine vertikale Drehachse antreibbar ist, wobei die Scheiben zwischen ihren eine Oberfläche aus einem Kunststoffmaterial aufweisenden Hauptflächen einen Arbeitsraum umschließen, der von der zweiten Scheibe gegenüberliegenden Seite durch eine Einfüllöff nung der ersten Scheibe im Bereich ihres Mittelpunkts mit Spelzgetreide befüll- bar ist, wobei durch Rotation der zweiten Scheibe ein Abschälen von Korn und Spelz des Spelzgetreides durch eine radiale Bewegung entlang der Scheiben erfolgt, so dass Korn und Spelz des Spelzgetreides die Schäleinrichtung an de ren Außenumfang über eine Austrittsöffnung verlassen, die über ein Fallrohr in ein Auffanggefäß mündet, wobei das Fallrohr eine seitliche Zuluftöffnung auf- weist, die so mit einem Luftstrom beaufschlagt ist, dass Spelz das Fallrohr vor dem Auffanggefäß seitlich verlässt.

Demnach wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Schäleinrichtung zur Entfernung von Spelz so erweitert, dass die Funktionalität eines Windsich ters ergänzt wird, um das Spelz über einen Luftstrom zu trennen. Korn und Spelz des Spelzgetreides verlassen dabei die Schäleinrichtung über die Aus trittsöffnung, wobei lediglich das Korn in dem Auffanggefäßes aufgenommen wird, während Spelz das Fallrohr seitlich verlässt. Demnach ist es nicht not wendig, wie im Stand der Technik bereits gezeigt wurde, separate Vorrichtung zum Entspelzen und zum Windsichten bereitzustellen. Desweiteren weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Schäleinrichtung auf, bei der die bewegli che zweite Scheibe um die vertikal angeordnete Drehachse angetrieben wird. Die Hauptflächen der Scheiben umschließen dabei den Arbeitsraum in einer Ebene senkrecht zur Drehachse, so dass die Einfüllöffnung für eine gleichmä ßige Verteilung beim Befüllen über die beiden Scheiben der Schäleinrichtung sorgt. Anders als bei den bereits bekannten Mühlen mit horizontaler Drehachse treten hier keine unsymmetrischen thermischen Belastungen in der Schälein richtung auf, was die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich verbessert. Ein derartiger Aufbau ist insbesondere bei der Entspelzung von Spelzgetreide in Kleinmengen oder zu Analysezwecken in einem Labor zur Qualitätskontrolle vorteilhaft, da in einem einzigen Schritt ein Entspelzen und eine Trennung von Korn und Spelz erfolgt. Aufgrund der homogenen Tempera turverteilung im Inneren des Schälwerks können die Scheiben des Schälwerks bezüglich ihrer Abmessungen relativ kompakt gewählt werden, so dass ein handliches Gerät geschaffen werden kann, was einfach zu bedienen und vielfäl tig einsetzbar ist. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Scheibe und die zweite Scheibe jeweils eine Trägerplatte auf, die vorzugsweise aus Aluminium gefertigt sind.

Es hat sich gezeigt, dass zur homogenen Temperaturverteilung im Inneren des Schälwerks, vorteilhafterweise die beiden Scheiben jeweils eine Trägerplatte aufweisen, wobei insbesondere Trägerplatten aus Aluminium zum Einsatz kommen, welches eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist, über die nötige me chanische Stabilität verfügt und dennoch kostengünstig gefertigt werden kann. Andere Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie beispielsweise Metalle wie Kupfer oder Metalllegierungen, können ebenfalls verwendet werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das aus einem tem peraturstabilen und elastischen Material ein Kunststoffmaterial oder ein Natur kautschuk. Auf den Hauptflächen der ersten Scheibe oder der zweiten Scheibe kann ein lebensmittelechtes Polyurethan aufgebracht sein. Das Kunststoffmate rial kann aber auch auf den Hauptflächen der ersten Scheibe oder der zweiten Scheibe aus Silikon gefertigt sein.

Zum Entspelzen von Spelzgetreide sind jedoch Materialien mit hoher Wärme leitfähigkeit ungeeignet, so dass der den Arbeitsraum begrenzende Bereich der beiden Scheiben mit einem Kunststoffmaterial überzogen ist, welches zum Ent spelzen von Spelzgetreide insbesondere als lebensmittelechtes Polyurethan gewählt sein kann. Zum Entspelzen von Spelzgetreide zur Produktion von Saatgut hat sich herausgestellt, dass ein Silikonmaterial vorteilhaft ist, da mit derartigen Scheiben entspelztes Spelzgetreide-Korn nach Verlassen der erfin dungsgemäßen Vorrichtung eine hohe Triebkraft aufweist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das aus einem tem peraturstabilen und elastischen Material mit der Trägerplatte form- oder stoff schlüssig verbunden.

Vorteilhafterweise wird das Kunststoffmaterial auf die Trägerplatte aufgeklebt, so dass auf einfache Weise verschlissenes temperaturstabile und elastische Material ausgetauscht werden kann. Ebenso denkbar ist aber auch ein Über spritzen der Trägerplatte oder ein Vulkanisiervorgang. In anderen Anwendun gen kann auch ein Zuschnitt des aus einem temperaturstabilen und elastischen Material vorzugsweise mittels versenkter Schrauben auf die Trägerplatte aufge schraubt werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Scheibe mit einem Elektromotor gekoppelt.

Die um die Drehachse bewegliche zweite Scheibe wird vorteilhafterweise mit einem Elektromotor gekoppelt, der ohne weitere Umlenkung oder Getriebean ordnung direkt als Bestandteil die Drehachse beinhalten kann. Auf diese Weise lässt sich ein kompakter Aufbau erzielen, bei dem die Komponenten des Elekt romotors um die vertikale Drehachse herum platzsparend angeordnet werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Elektromotor zu sätzlich mit einem Sauggebläse zur Erzeugung des Luftstroms gekoppelt. Al ternativ kann aber auch ein weiterer Elektromotor zusätzlich mit einem Saugge bläse zur Erzeugung des Luftstroms gekoppelt sein.

Das zur Beaufschlagung mit dem Luftstrom benötigte Sauggebläse kann eben falls mit dem die zweite Scheibe antreibenden Elektromotor gekoppelt werden. Es ist in anderen Ausführungsformen ebenfalls möglich, alternativ einen weite- ren Elektromotor bereitzustellen, der lediglich für das Sauggebläse eingesetzt wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der axiale Abstand der Scheiben veränderlich einstellbar. Dabei kann die zweite Scheibe mit einem Spindelantrieb versehen sein, um den Abstand zur ersten Scheibe, insbesonde re in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 10 mm einzustellen.

Insbesondere bei Spelzgetreide ist der Anteil des zu entfernenden Spelz in Be zug auf das gesamte Korn vor dem Entspelzen durchaus beträchtlich, so dass beispielsweise bei Befüllen mit ca. 5 Liter ursprünglichem Spelzgetreide-Korn ein Auffangbehälter oder Auffangbeutel von 6 Liter oder mehr mit der erfin dungsgemäßen Vorrichtung befüllt werden würde, während in dem Auffangge fäßes lediglich 0,2 bis 0,5 Liter von entspelztem Spelzgetreide-Korn aufgefan gen werden. Um den Entspelzvorgang präzise einstellen zu können, ist es wei terhin notwendig, die Lage der beiden Scheiben zueinander präzise einzustel len. Die Erfindung verwendet dabei eine axiale Verstellung, wobei sich die zwei te Scheibe in axialer Richtung relativ zur ersten Scheibe bewegen lässt. Dazu kann insbesondere ein Spindelantrieb vorgesehen sein, der mit entsprechenden Präzisionsgewinden eine reproduzierbare Einsteilbarkeit des Abstands der bei den Scheiben mit hoher Genauigkeit erlaubt. Typischerweise wird der Abstand in einem Bereich zwischen 1 mm und 10 mm verändert werden, wobei der Ab stand genauer als 0,1 mm einstellbar ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrich tung wird die zweite Scheibe zusammen mit der Drehachse und des Elektromo tors gemeinsam bewegt, wobei sowohl der ersten Scheibe als auch der zweiten Scheibe entlang des Außenumfangs der Schäleinrichtung sich überlappende Gehäuseabschnitte zugeordnet sind, so dass auch bei Verstellung des Ab stands der ersten Scheibe zur zweiten Scheibe kein Spalt am Außenumfang entsteht, durch den Spelz oder Spelzgetreide die erfindungsgemäße Vorrich tung verlassen könnten. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erste Scheibe mit einem Grundkörper der Vorrichtung thermisch verbunden.

Da lediglich die zweite Scheibe bewegt wird, kann vorteilhafterweise die erste Scheibe thermisch mit einem Grundkörper der Vorrichtung verbunden sein, um die entstehende Wärme während des Entspelzens über den Grundkörper ablei ten zu können.

Gemäß einerweiteren Ausführungsform der Erfindung nimmt sich die Hauptflä che der ersten Scheibe zum Bereich der Einfüllöffnung in radialer Richtung ent gegengesetzt zur zweiten Scheibe keilförmig zurück.

Die Ausgestaltung des Bereichs der Einfüllöffnung ist insbesondere für die erste Scheibe für eine gute Befüllbarkeit mit Spelzgetreide wichtig, wobei sich hier insbesondere eine keilförmige, zum Mittelpunkt nach oben sich erweiternde Ausführung bewährt hat.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind unterhalb der zwei ten Scheibe ein oder mehrere Abstreifer angeordnet, die das Verlassen von Korn und Spelz des Spelzgetreides in Richtung der Austrittsöffnung unterstüt zen.

Um das Verlassen von Korn und Spelz zu verbessern ist die zweite Scheibe mit einem Abstreifer oder mehreren Abstreifern versehen, die aufgrund der Dreh bewegung der zweiten Scheibe das sich unter der zweiten Scheibe befindende Material in Richtung der Austrittsöffnung schieben. Durch die Fliehkräfte gelangt somit Korn und Spelz zur Austrittsöffnung, die demnach nur über einen kleinen Bereich am Außenumfang der Schäleinrichtung angeordnet werden muss, so dass das Fallrohr nur einen geringen Durchmesser aufweisen muss. Des Weiteren wird ein Verfahren zur Entspelzung von Spelzgetreide, insbeson dere als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide-Korn sowie zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut mit einer Vorrichtung, wie oben beschrieben, angegeben, die ungefähr 1 kg entspelztes Korn oder Saat gut pro Minute liefert.

Für Kleinmengen bis beispielsweise 200 kg lässt sich in einem Verfahren zur Entspelzung von Spelzgetreide die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft einsetzen, so dass hier neben einer Anwendung in einem Labor auch die Pro- duktion in einer kleinen Mühle denkbar ist. Ebenso kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei einem Saatgutproduzenten eingesetzt werden.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläu tert. Es zeigen:

Figur 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut in einer Sei tenansicht, Figur 2 die Vorrichtung aus Figur 1 in einer Schnittansicht,

Figur 3 ein Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Figur 2 in der Schnittansicht; Figur 4 ein weiteres Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht mit teilweise entfernten Komponenten; und

Figur 5 ein weiteres Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht. In den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit den gleichen Be zugszeichen versehen.

In Figur 1 ist in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 2 zur Entspelzung von Spelzgetreide, die als Labor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide-Korn sowie zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut eingesetzt wer den kann. Dazu weist die Vorrichtung 2 eine Schäleinrichtung 4 auf. Der Schä leinrichtung 4 kann über einen Trichter 6 Spelzgetreide zugeführt werden. Die Zuführung von Spelzgetreide über den Trichter 6 kann mittels eines Schiebers 8 eingestellt werden, der einen Querschnitt im Inneren des Trichters 6 so verän dern kann, dass die in die Schäleinrichtung 4 gelangte Menge einstellbar ist. Unterhalb der Schäleinrichtung 4 verbindet sich ein mit dieser verbundener Elektromotor 10, dessen Funktion nachfolgend noch erläutert wird.

Des Weiteren weist die Vorrichtung 2 eine Aspiration 12 auf, die Korn und Spelz aus der Schäleinrichtung 4 trennt, wie untenstehend noch erläutert wird. Dazu weist die Vorrichtung ein Sauggebläse 14 auf, welches mittels einer Schlauch leitung 16 mit der Aspiration 12 verbunden ist und andererseits über eine weite re Schlauchleitung 17 eine Verbindung zu einem Auffangbehälter 20 darstellt. Der vom Korn getrennte Spelz wird über diesen Pfad abgeführt. Das Korn lan det im Auffanggefäß 24. Dieser auch als Windsichtung bezeichnete Vorgang kann sowohl über eine Drehzahlregelung eines weiteren Elektromotors 26 des Sauggebläses 14 als auch über einen weiteren Schieber 18 an einem Ausgang 22 des Auffangbehälters 20 reguliert werden. Der weitere Schieber 18 wirkt somit wie eine Abluftdrossel, welche den Luftstrom durch diesen Pfad begrenzt. Dabei kann Spelz am unteren Ende des Auffangbehälters 20 beispielsweise in einen Transportsack abgefüllt werden, während die Luft diesen Pfad über den Ausgang 22 des Auffangbehälters 20 verlässt. Um der Vorrichtung 2 mechanische Stabilität zu verschaffen, ist ein mehrteili ger, über Streben verbundener Grundkörper 30, 32, 34 vorgesehen, wobei der mittlere Grundkörper 30 oberhalb des Sauggebläses 14 angeordnet ist, der un tere Grundkörper 32 den weiteren Elektromotor 26 des Sauggebläses trägt und der obere Grundkörper 34 einen Abschluss der Schäleinrichtung 4 bereitstellt. Die Grundkörper werden über entsprechende Streben 36 miteinander verbun den.

Die Schäleinrichtung 4 weist in ihrem Inneren eine erste Scheibe 40 und eine zweite Scheibe 42 auf, wobei die zweite Scheibe vom Elektromotor 10 über ei ne vertikal angeordnete Drehachse 44 angetrieben wird.

In Figur 2 ist eine Schnittdarstellung der Vorrichtung 2 gezeigt, wobei die verti kale Schnittebene dabei mittig durch die Drehachse 44 gelegt ist. Man erkennt, dass die Aspiration 12 über eine Austrittsöffnung 46 in ein Fallrohr 48 übergeht, dessen unteres Ende 50 oberhalb des Auffanggefäßes 24 angeordnet ist. Seit lich ist am Fallrohr 48 eine Zuluftöffnung 52 vorgesehen, die über einen Ab saugkanal 54 mit der Schlauchleitung 16 und somit mit dem Sauggebläse 14 in Verbindung steht. Im Bereich der Zuluftöffnung 52 wird über das Sauggebläse 14 ein Luftstrom erzeugt, der über die oben beschriebene Regulierbarkeit so eingestellt wird, dass Spelz über die Schlauchleitung 16 vom Sauggebläse 14 abgetrennt wird und nicht in das Auffanggefäß 24 gelangt.

Eine detailliertere Darstellung der Schäleinrichtung 4 und der Aspiration 12 wird nachfolgend in der vergrößerten Darstellung der Figur 3 gegeben. Man erkennt, dass sowohl die erste Scheibe 40 als auch die zweite Scheibe 42 zweiteilig aufgebaut sind, wobei die erste Scheibe 40 aus einer ersten Trägerplatte 62 und einem ersten Überzug 64 aus einem temperaturstabilen und elastischen Material aufgebaut ist, während die zweite Scheibe 42 aus einer zweiten Trä gerplatte 66 und einem zweiten Überzug 68 aus einem temperaturstabilen und elastischen Material gebildet wird. Die erste Scheibe 42 ist mit dem oberen Grundkörper 34 verbunden, so dass der Grundkörper 34 entstehende Wärme aufnehmen kann.

Zur Drehachse 44 hin ist die erste Scheibe 42 mit sich verringerndem Quer schnitt ausgebildet, wobei die erste Scheibe 42 vollflächig in Kontakt mit dem oberen Grundkörper 34 steht, so dass sich keilförmige Einsenkungen 70 erge ben, die sich zur Drehachse 44 hin aufweiten. Durch Ausgestaltung dieser keil förmigen Bereiche 70 ist die Zuführung von Spelzgetreide im Bereich einer Ein füllöffnung 78 nahe der Drehachse 44 optimierbar. Der erste Überzug 64 bzw. der zweite Überzug 68 werden als Kunststoffmaterial typischerweise mit den Trägerplatten 62 bzw. 66 verklebt. Hierbei kann lebensmittelechtes Polyurethan oder ein Silikonmaterial zum Einsatz kommen. Neben diesen Materialen sind auch Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke oder ein Naturkautschukmaterial mög lich. Üblicherweise werden beim Entspelzen von Spelzgetreide und bei der Produktion von Saatgut unterschiedliche materialein eingesetzt. Neben der elastischen Eigenschaft und der Temperaturstabilität ist eine weitere charakte ristische Größe die Rutschhemmung in Bezug auf das Spelzgetreide, welche bei der Materialauswahl berücksichtigt werden sollte. Die Rutschhemmung kann auch über die Oberflächenbeschaffenheit gezielt verändert werden, so dass je nach Material auch glatte, geriffelte oder mit einer Mikrostrukturierung versehen Oberflächen verwendet werden. Durch die Materialauswahl kann das Spelzgetreide in eine Rotationsbewegung oder Drall versetzt werden, so dass sich während des Durchlaufens der Schäleinrichtung 4 Korn und Spelz voll ständig trennen, ohne dabei lediglich lokal abgeschält zu werden.

Umfangsseitig zu den beiden Scheiben 40, 42 befindet sich an einer Stelle die Austrittsöffnung 46, die wie oben beschrieben, zum Fallrohr 48 führt. Der Elekt romotor 10 ist direkt mit der zweiten Scheibe 42 verbunden, wobei die Kombi nation aus Elektromotor 10, zweiter Scheibe 42, Fallrohr 48 sowie unterer Ge- häusebereich 72 der Schäleinrichtung 4 gemeinsam in axialer Richtung der Drehachse 44 verlagerbar sind, um den Abstand zwischen erster Scheibe 40 und zweiter Scheibe 42, beispielsweise in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 10 mm einstellbar gestalten zu können.

Aus diesem Grund ist die Schlauchleitung 16 flexibel ausgestaltet, um bei Ver stellung der Baugruppe den sich verändernden Abstand zwischen der Aspirati on 12 und dem Sauggebläse 14 ausgleichen zu können. Seitliche Gehäuseab schnitte 74 bzw. 76 sind überlappend ausgebildet, so dass sich bei Verstellung des Abstands der ersten Scheibe 40 zur zweiten Scheibe 42 keine seitlichen Öffnungen an der Schäleinrichtung 4 ergeben. In der vergrößerten Darstellung der Figur 3 ist auch die schlitzförmige Ausgestaltung der Zuluftöffnung 52 gut zu erkennen, sowie die Ausgestaltung der Aspiration 12 im Inneren deutlich wird.

In Figur 4 ist ein Teil der Vorrichtung 2 nochmals gezeigt, bei der ein Großteil der Bestandteile der Schäleinrichtung 4 sowie unterhalb der Aspiration 12 lie gender Teile entfernt wurde. In dieser Ausführungsform ist der Bereich unter halb der zweiten Scheibe 42 zu erkennen, wobei der untere Gehäusebereich 72 noch vorhanden ist, der direkt oberhalb des Elektromotors 10 angeordnet ist. Man erkennt, dass im Bereich unterhalb der zweiten Scheibe 42 zwei mit dieser verbundene Abstreifer 80 vorgesehen sind, die fest mit der zweiten Scheibe 42 verbunden sind, so dass Material durch die Drehbewegung der zweiten Scheibe 42 in Richtung der Austrittsöffnung 46 im Betrieb der Vorrichtung 2 geführt wird.

Ein weiterer Aspekt wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Figur 5 erläutert. Man erkennt hier eine Detaildarstellung an der Seite des Elektromotors 10, wo bei Figur 5 zu entnehmen ist, dass der Elektromotor 10 über mehrere Gleiter 82 auf Schienen 84 nach oben oder unten beweglich ist, wobei die Bewegung des Elektromotors 10 über einen Spindelantrieb 86 erfolgt, der ein Flandrad 88 auf weist, welches eine Gewindestange 90 in Drehbewegung versetzt, so dass über ein entsprechendes Gegenelement am Elektromotor 10 (nicht in Figur 5 darge- stellt), welches mit einem Innengewinde versehen ist und von der Gewin destange 90 durchsetzt wird, ein vertikales Verschieben des Elektromotors 10 erreicht werden kann. Durch Wahl einer entsprechenden Gewindeform bei spielweise als Feingewinde kann hier eine sehr präzise Einstellung erfolgen. Eine Getriebeübersetzung wäre ebenfalls möglich.

Bei einem Verfahren zur Entspelzung von Spelzgetreide, insbesondere als La bor- oder Kleinmengenschäler von Spelzgetreide-Korn sowie zur Erzeugung von entspelztem Spelzgetreide-Saatgut kann eine Vorrichtung 2 wie oben be- schrieben verwendet werden, welche ungefähr 1 kg entspelztes Korn oder Saatgut pro Minute liefert.

Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbil dungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebe nen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.

Liste der Bezugszeichen:

2 Vorrichtung

4 Schäleinrichtung 6 Trichter

8 Schieber

10 Elektromotor

12 Aspiration

14 Sauggebläse 16 Schlauchleitung

17 weitere Schlauchleitung

18 weiterer Schieber

20 Auffangbehälter

22 Ausgang 24 Auffanggefäß

26 weiterer Elektromotor

28 weiterer Schieber

30 mittlerer Grundkörper

32 unterer Grundkörper 34 oberer Grundkörper

36 Streben

40 erste Scheibe

42 zweite Scheibe

44 Drehachse 46 Austrittsöffnung

48 Fallrohr

50 Ende

52 Zuluftöffnung

54 Absaugkanal 62 erste Trägerplatte 64 erster Überzug

66 zweite Trägerplatte

68 zweiter Überzug

70 keilförmiger Bereich 72 Gehäusebereich

74 zweiter Gehäuseabschnitt 76 erster Gehäuseabschnitt 78 Einfüllöffnung

80 Abstreifer 82 Gleiter

84 Schienen

86 Spindelantrieb

88 Handrad

90 Gewindestange