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Title:
ANNULAR THRUST WASHER, PLANETARY GEARBOX HAVING A THRUST WASHER OF THIS TYPE, AND LUBRICATING DEVICE FOR A PLANETARY GEARBOX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/213355
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an annular thrust washer for a planet gear (8) of a planetary gearbox (1), the planet gear being supported by means of a rolling element bearing (5). The thrust washer (300) has a run-on side (303), which, in the installed position, faces the planet gear (8) and which is profiled by raised washer portions (304) and washer portions (306) axially recessed relative to the raised washer portions, which alternate in the circumferential direction. The raised washer portions (304) form a radially outer, segmented first run-on surface (309). The recessed washer portions (306) protrude radially inward, thus forming tongue-like protrusions (307). The protrusions (307) form a radially inner, segmented second run-on surface (310).

Inventors:
SCHOENSTEIN FRANK (DE)
KIRSCHNER ANDREAS (DE)
FUGEL WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100316
Publication Date:
November 09, 2023
Filing Date:
May 03, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16H57/04
Foreign References:
KR20170058478A2017-05-29
DE102012210694A12014-01-02
GB512668A1939-09-22
US4795220A1989-01-03
DE102011118196A12013-05-16
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Claims:
Patentansprüche

1 . Ringförmige Anlaufscheibe für ein über ein Wälzlager (5) gelagertes Planetenrad (8) eines Planetengetriebes (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Anlaufscheibe (300) eine Anlaufseite (303), die in der Montagestellung dem Planetenrad (8) zugewandt ist, aufweist, die über einander in Umfangsrichtung abwechselnde erhabene Scheibenabschnitte (304) und demgegenüber axial vertiefte Scheibenabschnitte (306) profiliert ist, wobei die erhabenen Scheibenabschnitte (304) eine radial außen liegende, segmentierte erste Anlauffläche (309) bilden und wobei die vertieften Scheibenabschnitte (306) unter Ausbildung von zungenartigen Vorsprüngen (307) radial nach innen vorspringen, wobei die Vorsprünge (307) eine radial innen liegende, segmentierte zweite Anlauffläche (310) bilden.

2. Anlaufscheibe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erhabenen und die vertieften Scheibenabschnitte (304, 306) jeweils radial zum Außen- wie zum Innenumfang hin offene Kanäle ausbilden.

3. Anlaufscheiben nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits an der Anlaufscheibe (300) über die Profilierung entsprechende Kanäle ausgebildet sind.

4. Anlaufscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (307) oder die kompletten vertieften Scheibenabschnitte (306) eine Trapezform aufweisen.

5. Anlaufscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Breite der Vorsprünge (307) der radialen Breite der erhabenen Scheibenabschnitte (306) entsprich oder größer ist.

6. Anlaufscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erhabenen und die vertieften Scheibenabschnitte (304, 306) äquidistant um den Umfang versetzt sind. Planetengetriebe mit einem Planetenträger (2), an dem wenigstens ein Lagerbolzen (4) angeordnet ist, einem Planetenrad (8), das über ein Wälzlager (5) umfassend mehrere in einem Käfig (6) geführte Wälzkörper (7) auf dem Lagerbolzen (4) gelagert ist, sowie wenigstens einer Anlaufscheibe (12, 300) nach einem der vorangehenden Ansprüche. Planetengetriebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die über die erhabenen Scheibenabschnitte (304) gebildete erste Anlauffläche (309) eine erste Anlaufzone für das Planetenrad (8) bildet, während die über die vertieften Vorsprünge (307) gebildete, axial zurückversetzte zweite Anlauffläche (310) eine Anlaufzone für den axial über das Planetenrad (8) hervorstehenden Käfig (6) bildet. Planetengetriebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass über die Anlaufscheibe (12, 300) eine Schmiermittelleitstruktur gebildet ist, wobei das von radial außen an die Anlaufscheibe (12, 300) zugeführte Schmiermittel über die an einer oder die an beiden Seiten der Anlaufscheibe (12, 300) gebildeten Kanäle an die erste und die zweite Anlaufzone geführt wird. Schmiervorrichtung für ein Planetengetriebe (1 ) mit einer Schmiermittelversorgungsstruktur, umfassend eine Anlaufscheibe (12, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das über die Schmiermittelversorgungsstruktur zugeführte Schmiermittel über die an einer oder die an beiden Seiten der Anlaufscheibe (12, 300) gebildeten Kanäle an die erste und die zweite Anlaufzone geführt wird.

Description:
Ringförmige Anlaufscheibe, Planetenqetriebe mit einer solchen Anlaufscheibe sowie Schmiervorrichtung für ein Planetengetriebe

Die Erfindung betrifft eine ringförmige Anlaufscheibe für ein über ein Wälzlager gelagertes Planetenrad eines Planetengetriebes.

Eine solche ringförmige Anlaufscheibe ist für den Einsatz in einem Planetengetriebe, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs, konzipiert und ausgelegt. Ein solches Planetengetriebe weist üblicherweise einen Planetenträger mit wenigstens einem, zumeist mehreren außermittig und in Umfangrichtung versetzt zueinander angeordneten Pla- netenrädern, die auf trägerseitig vorgesehenen Lagerbolzen über jeweilige Wälzlager gelagert sind, auf. Eine solche ringförmige Anlaufscheibe, die eine zentrale Aufnahmebohrung aufweist, ist auf dem Lagerbolzen angeordnet und befindet sich axial gesehen zwischen dem Planetenrad und dem Planetenträger, so dass das auf dem Lagerbolzen geringfügig axial verschiebbare Planetenrad axial gegen die Anlaufscheibe anlaufen kann und über diese am Planetenträger axial abgestützt ist. Da das Planetenrad im Betrieb rotiert, ist eine Schmierung des Lagerbereichs mit einem Schmiermittel erforderlich. Hierzu ist es bekannt, das Schmiermittel, üblicherweise Öl, über den Lagerbolzen zuzuführen, der als Hohlbolzen ausgeführt ist und eine axiale Bohrung sowie wenigstens eine radiale Bohrung aufweist, so dass das Schmiermittel dem Bolzen axial zugeführt und radial in den Lagerbereich austreten kann.

Eine für die Verwendung in einem Planetengetriebe geeignete Anlaufscheibe ist beispielsweise aus DE 10 2011 118 196 A1 bekannt. Diese flache Anlaufscheibe weist am Innenumfang mehrere radiale Ausnehmungen auf, so dass sich zungenartige Abschnitte, die den Innenumfang respektive den Durchmesser der Aufnahmebohrung, in der der Lagerbolzen aufgenommen ist, definieren, ausgebildet werden. Über diese Ausnehmungen kann Schmiermittel, also Öl, durch die Anlaufscheibe hindurchtreten.

Die Realisierung einer Schmiermittelversorgung über den respektive die Lagerbolzen ist aufwändig, da spezielle, gebohrte Bolzen verwendet werden müssen, in Verbindung mit einer entsprechenden Zuleitstruktur zum Zuführen des Schmiermittels zu dem oder den Bolzen.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Anlaufscheibe anzugeben, die eine verbesserte Schmiermittelzufuhr zum Lagerbereich und gleichzeitig eine axiale Abstützung sowohl des Planetenrads als auch des Wälzlagers ermöglicht.

Zur Lösung dieses Problems ist eine ringförmige Anlaufscheibe der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anlaufseite, die in der Montagestellung dem Planetenrad zugewandt ist, aufweist, die über einander in Umfangsrichtung abwechselnde erhabene Scheibenabschnitte und demgegenüber axial vertiefte Scheibenabschnitte profiliert ist, wobei die erhabenen Scheibenabschnitte eine radial außen liegende, segmentierte erste Anlauffläche bilden und wobei die vertieften Scheibenabschnitte unter Ausbildung von zungenartigen Vorsprüngen radial nach innen vorspringen, wobei die Vorsprünge eine radial innen liegende, segmentierte zweite Anlauffläche bilden.

Die erfindungsgemäße Anlaufscheibe zeichnet sich durch eine spezifische Profilierung aus, die es ermöglicht, einerseits zwei definierte, axial versetzte, also in zwei separaten Axialebenen liegende Anlaufflächen, die auf unterschiedlichen Radialebenen liegen, zu bilden, wobei die eine das Planetenrad und die andere das Wälzlager respektive den Käfig stützt. Ferner erlaubt die Profilierung die Ausbildung einer Kanal- bzw. Schmiermittelleitstruktur, die es ermöglicht, Schmiermittel, also Öl von radial außen zuzuführen, wobei das Schmiermittel über die Leitstruktur einerseits zu den Kontakt- respektive Reibflächen, also den beiden Anlaufflächen gelangt, andererseits aber auch direkt zum Wälzlager, um auch dieses zu schmieren.

Die Anlaufscheibe, die aus einem Metallblech hergestellt ist, ist hierzu in spezifischer Weise axial umgeformt. Sie ist grundsätzlich ringförmig. Von einer Seite sind Vertiefungen eingeformt, so dass sich an der gegenüberliegenden Scheibenseite, die in der Montagestellung zum Planetenrad weist, entsprechende flächige Erhebungen ausbilden. Die Flächen dieser Erhebungen bilden in ihrer Gesamtheit eine erste Anlauffläche, an der das Planetenrad axial anläuft. Zwischen den Erhebungen verbleiben axial zurückgesetzte, unverformte Scheibenabschnitte. Diese vertieften Scheibenabschnitte sind erfindungsgemäß radial nach innen verlängert, springen also radial nach innen vor, so dass sich am Innenumfang entsprechende zungenartige Vorsprünge ausbilden, die ebenfalls axial zurückversetzt sind. Diese zungenartigen Vorsprünge, die ebenfalls entsprechend ebenflächig sind, bilden wiederum in ihrer Flächensumme eine zweite Anlauffläche, an der das Wälzlager respektive der Käfig axial abgestützt ist. Die Vorsprünge definieren darüber hinaus auch den Bohrungsdurchmesser, nachdem die Anlaufscheibe den Lagerbolzen in sich aufnimmt. Folglich sind zwei separate, radial ineinander liegende und axial versetzte Anlaufflächen gebildet, die beide segmentiert sind, so dass sich nur reduzierte Kontaktflächen zwischen der Anlaufscheibe und dem Planetenrad respektive dem Käfig ergeben.

In der Montagestellung liegt wie beschrieben die eine Scheibenseite mit den erhabenen Seitenabschnitten benachbart zum Planetenrad, das die vertieften Scheibenabschnitte axial übergreift. Die gegenüberliegende Scheibenseite, die natürlich ebenfalls entsprechend mit Erhebungen und Vertiefungen profiliert ist, liegt benachbart zur Wange des Planetenträgers, der auch hier die Vertiefungen übergreift. Dabei bilden in Weiterbildung der Erfindung die erhabenen und die vertieften Scheibenabschnitte jeweils radial zum Außen- wie zum Innenumfang hin offene Kanäle aus, wobei diese Kanäle bevorzugt über die Profilierung an beiden Scheibenseiten ausgebildet sind. Es ergibt sich demzufolge eine Reihe von Leitkanälen, die allesamt radial nach außen hin, also auch zur Sonnenradseite, offen sind, so dass von der Sonnenradseite her das Schmiermittel zugeführt werden kann. Das Schmiermittel gelangt in jeden dieser Leitkanäle, sei er zwischen der Anlaufscheibe und dem Planetenrad gebildet, oder zwischen der Anlaufscheibe und der Planetenträgerwange. Da diese Leitkanäle zum Innenumfang hin offen sind, strömt das Schmiermittel folglich einerseits in die Bereiche der ersten und zweiten Anlaufflächen, so dass diese geschmiert werden. Darüber hinaus strömt es aber auch radial weiter nach innen zum Wälzlager respektive dem Lagerbolzen, so dass auch die dortige Lagerstelle entsprechend versorgt wird. Ein axialer Schmiermitteldurchtritt des Schmiermittelvolumens, das über die Leitkanäle, die zwischen der Anlaufscheibe und der Trägerwange gebildet sind, auf die gegenüberliegende Scheibenseite hin zum Wälzlager ist ohne weiteres möglich, da über die entsprechenden Ausnehmungen zwischen den radialen, am Innenumfang vorgesehenen Vorsprünge oder zungenartigen Fortsätze entsprechende Öffnungen gegeben sind, durch die auch dieses Schmiermittelvolumen axial zum Lagebereich hin fließen kann.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Anlaufscheibe ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen kann durch die Zungenausbildung und damit Segmentierung die Scheibenmasse reduziert werden, da eben entsprechend Material abgenommen wird und nur eine segmentierte zweite Anlauffläche gebildet ist. Darüber hinaus ist durch die entsprechende Profilierung die Ausbildung der Leitkanalstruktur möglich, die es wiederum erlaubt, von radial innen, also von der Sonnenradseite her, Schmiermittel zuzuführen. Dies wiederum erlaubt es, einen einfachen, vollmaterialigen Lagerbolzen zu verwenden, das heißt, dass mit besonderem Vorteil auf die Verwendung hohlgebohrter Lagerbolzen und eine Schmiermittelversorgung über die Lagerbolzen nebst Zuführstruktur verzichtet werden kann. Die erfindungsgemäße Anlaufscheibe ist demzufolge ein sehr einfach strukturiertes und konzipiertes Bauteil, das eine sehr gute Schmiermittelversorgung bei gleichzeitiger bestmöglicher axialer Abstützung sowohl des Planetenrades als auch des Wälzlagerkäfigs, der das Planetenrad axial überragt, erlaubt.

Die Vorsprünge selbst, oder auch die kompletten vertieften Seitenabschnitte, weisen zweckmäßigerweise eine Trapezform auf. Hierüber können entsprechend groß bemessene V-förmige Öffnungen zwischen den Vorsprüngen ausgebildet werden. Sind die vertieften Scheibenabschnitte insgesamt trapezförmig, so bedeutet dies, dass zwangsläufig auch die über die Vertiefungen definierten Kanäle etwas trapezförmig ausgeführt sind, also mit ihren Seitenbegrenzungen schräg bzw. V-förmig aufeinander zulaufen, was für einen gerichteten Schmiermittelstrom zweckmäßig ist.

Die radiale Breite der Vorsprünge entspricht bevorzugt der radialen Breite der erhabenen Seitenabschnitte. Das heißt, dass die Vorsprünge letztlich näherungsweise genauso breit sind, radial gesehen, wie der erhabene Seitenabschnitt. Sie können aber auch etwas größer sein, so dass die axialen Öffnungen noch weiter vergrößert werden können und letztlich die Fläche der ersten Anlauffläche, gebildet über die Fläche der Erhebungen, reduziert wird, da dann die radiale Breite der Erhebungen zwangsläufig ebenfalls kleiner wird.

Die erhabenen und die vertieften Scheibenabschnitte sind bevorzugt natürlich äquidistant um den Umfang versetzt, was gleichermaßen dann natürlich für die Vorsprünge gilt. Hierüber kann ein symmetrischer Schmiermittelzufluss sichergestellt werden, egal welche Verdrehstellung die Anlaufscheibe einnimmt, wenn sie verdrehbar auf dem Lagerbolzen aufgenommen ist. Sie kann aber alternativ auch über eine Verdrehsicherung positionsfest auf dem Lagerbolzen sitzen.

Die erfindungsgemäße Anlaufscheibe ermöglicht demzufolge einerseits eine sehr gute axiale Abstützung respektive einen guten Anlauf sowohl des Planetenrads als auch des Käfigs, wobei die jeweiligen Anlaufflächen in ihrer Größe nur so bemessen werden, wie letztlich erforderlich. Denn es ist in beiden Fällen ausreichend, sowohl das Planetenrad als auch den Käfig nur segmentiert abzustützen. Darüber hinaus kann wie beschrieben die Schmiermittelleitstruktur realisiert werden, die ein einfaches Zuströmen des Schmiermittels radial zur und durch die Anlaufscheibe in die zu versorgenden Kontakt- und Lagerbereiche erlaubt. Darüber hinaus kann das Schmiermittel natürlich den Kontakt- und Lagerbereich über die Leitstruktur auch wieder verlassen, nachdem die Leitstruktur, also die entsprechenden Kanäle, an der dem Zulauf gegenüberliegenden Seite ebenfalls radial offen sind.

Neben der Anlaufscheibe selbst betrifft die Erfindung ferner ein Planetengetriebe, welches insbesondere für ein Fahrzeug, insbesondere ein Fahrzeuggetriebe, geeignet ist. Bevorzugt ist das Planetengetriebe Teil eines Antriebsstrangs eines elektrischen Antriebs, insbesondere einer elektrischen Achse, oder eines Hybrid-Antriebsstrangs. Ein solches Planetengetriebe umfasst neben einer Sonnenradeinheit mit einer Sonnenwelle und einem darauf angeordneten Sonnenrad den Planetenträger nebst dem wenigstens einen Planetenrad, wobei der Planetenträger üblicherweise mehrere auf entsprechenden Lagerbolzen über Wälzlager gelagerte Planetenräder aufweist, die mit dem Sonnenrad kämmen. Eingefasst ist die Anordnung über ein Hohlrad, mit dem die Planetenräder ebenfalls kämmen. Der grundsätzliche Aufbau eines solchen Planetengetriebes ist bekannt. Zur axialen Abstützung des Planetenrads sowie des Wälzlagers respektive Käfigs ist nun an wenigstens einer Seite zwischen einer Wange des Planetenträgers und dem Planetenrad respektive dem Käfig eine erfindungsgemäße Anlaufscheibe vorgesehen. Weist der Planetenträger zwei Wangen auf, so ist auch an der anderen Seite eine Anlaufscheibe vorgesehen, bei der es sich entweder um eine einfache, flache, also unprofilierte Anlaufscheibe handelt, oder ebenfalls um eine erfindungsgemäß profilierte Anlaufscheibe. Je nachdem, wie die vom Sonnenrad kommend erfolgende Schmiermittelzufuhr ausgelegt ist, kann nur an einer Seite eine erfindungsgemäße Anlaufscheibe vorgesehen sein, wenn nur an dieser Seite das Schmiermittel von innen zugeführt wird. Ist eine beidseitige Schmiermittelzuführung vorgesehen, werden zweckmäßigerweise zwei erfindungsgemäße Anlaufscheiben integriert.

Dabei kann die über die erhabenen Scheibenabschnitte gebildete erste Anlauffläche eine erste Anlaufzone für das Planetenrad bilden, während die über die vertieften Vorsprünge gebildete, axial zurückversetzte zweite Anlauffläche eine Anlaufzone für den axial über das Planetenrad hervorstehenden Käfig bildet.

Weiterhin kann über die Anlaufscheibe eine Schmiermittelleitstruktur gebildet sein, wobei das von radial außen an die Anlaufscheibe zugeführte Schmiermittel über die an einer oder die an beiden Seiten der Anlaufscheibe gebildeten Kanäle an die erste und die zweite Anlaufzone geführt wird, wie natürlich auch zum Wälzlager. Das Schmiermittel gelangt also von radial innen von der Sonnenradseite her zur Schmiermittelleitstruktur, also zur Kanalstruktur, durchströmt diese und gelangt in den eigentlichen Kontakt- und Lagerbereich, wo die Schmierung erfolgt. Ebenso kann das Schmiermittel auch über diese Kanalstruktur wieder austreten. An der gegenüberliegenden Seite kann wie ausgeführt nur eine flache Anlaufscheibe oder ebenfalls eine profilierte Anlaufscheibe vorgesehen sein.

Dabei ist die respektive ist jede Anlaufscheibe mit geringem Axialspiel aufgenommen, das heißt, dass in unbelastetem Zustand entsprechende Radialspalte zwischen der Wange des Planetenträgers und der Anlaufscheibe einerseits respektive der Anlaufscheibe und dem Planetenrad andererseits gegeben sind. Erst im Anlauffall kommt es zu einem beidseitigen Kontakt. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Schmiervorrichtung für ein Planetengetriebe mit einer Schmiermittelversorgungsstruktur, wobei eine solche bevorzugt über das Sonnenrad von radial innen realisiert ist. Die Schmiervorrichtung umfasst eine Anlaufscheibe der vorstehend beschriebenen Art und zeichnet sich dadurch aus, dass das über die Schmiermittelversorgungsstruktur zugeführte Schmiermittel über die an einer oder die an beiden Seiten der Anlaufscheibe gebildeten Kanäle an die erste und die zweite Anlaufzone geführt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:

Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes in einer Teilansicht,

Figur 2 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Anlaufscheibe,

Figur 3 eine Aufsicht auf die Anlaufscheibe, und

Figur 4 eine Schnittansicht durch die Anlaufscheibe entlang der Linie IV - IV in Figur 3.

Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes 1 in einer Teilansicht. Ein solches Planetengetriebe 1 weist eine, hier nicht näher gezeigte, Sonnenradeinheit auf, deren Rotationsachse die Hauptdrehachse des Getriebes definiert. Die Sonnenradeinheit weist ein Sonnenrad und eine Sonnenwelle auf, wobei das Sonnenrad auf der Sonnenwelle angeordnet ist und entweder ein separates, aufgesetztes Bauteil oder einstückig mit der Sonnenwelle ist. Mit dem Sonnenrad kämmen üblicherweise mehrere an einem Planetenträger drehbar gelagerte Planetenräder, wobei das Sonnenrad konzentrisch innerhalb der Planetenradanordnung angeordnet ist. Die Planetenräder kämmen des Weiteren mit einem sie umgebenden Hohlrad. Der grundsätzliche Aufbau eines solchen Planetengetriebes ist bekannt. Der in Figur 1 gezeigte Ausschnitt des Planetengetriebes 1 zeigt den Planetenträger 2 bestehend aus zwei Wangen 3, an denen ein Lagerbolzen 4, bei dem es sich um einen einfachen, vollmaterialigen Bolzen handelt, befestigt ist. Der Bolzen 4 erstreckt sich von der einen zur anderen Wange 3.

Über ein Wälzlager 5 umfassend einen Käfig 6 sowie darin geführte bzw. gehalterte Wälzkörper 7 in Form von Nadeln ist ein Planetenrad 8 drehgelagert. Das Planetenrad 8 weist eine Außenverzahnung 9 auf, mit der es einerseits mit dem hier angedeuteten Sonnenrad 10 kämmt, und andererseits wie beschrieben mit dem Hohlrad.

Zwischen dem Planetenrad 8 und dem Wälzlager 5 sowie jeder der Wangen 3 ist jeweils eine Anlaufscheibe 11 , 12 angeordnet, gegen die das Planetenrad 8 mit seiner jeweiligen axialen Stirnfläche wie auch der Käfig 6, der beidseits axial über das Planetenrad 8 etwas übersteht, anlaufen kann, dort also axial abgestützt ist, während jede der Anlaufscheiben 11 , 12 axial an der jeweiligen Wange 3 abgestützt ist. Im unbelasteten Zustand, wenn also kein Anlauffall gegeben ist, ist stets ein geringer Spalt zwischen der Anlaufscheibe 11 , 12 und den Wangen 3 einerseits sowie dem Planetenrad 8 und dem Käfig 6 andererseits gegeben, während im Anlauffall an einer der Anlaufscheiben 11 , 12 eine entsprechende Anlage gegeben ist.

Wie Figur 1 zeigt, ist die Anlaufscheibe 11 eine einfache, flache Scheibe, die als Ringscheibe ausgeführt ist und eine zentrale Aufnahmebohrung aufweist, mit der sie auf dem Lagerbolzen 4 in bekannter Weise aufsitzt.

Demgegenüber ist die Anlaufscheibe 12, bei der es sich um eine erfindungsgemäße Anlaufscheibe handelt, gestuft ausgeführt, also nicht ebenflächig. Auch sie weist eine Aufnahmebohrung auf, durch die der Lagerbolzen 4 greift. Durch die gestufte Ausführung der Anlaufscheibe 12 ist eine verbesserte Zuführung des Schmiermittels, also des Öls, das von radial innen, wie durch den Pfeil P dargestellt ist, also von der Sonnenradseite her zugeführt wird, einerseits zu den Kontakt- bzw. Reibflächen zwischen dem Planetenrad 8 und dem Käfig 6 sowie der Wange 3 mit der Anlaufscheibe 12 möglich, wie auch eine verbesserte Schmiermittelzufuhr in dem eigentlichen Wälzlagerbereich, was es ermöglicht, einen nicht hohlgebohrten, also nicht in eine Be- ölungsstruktur eingebundenen Lagerbolzen 4 zu verwenden.

Eine erfindungsgemäße Anlaufscheibe 300, die als Anlaufscheibe 12 im Planetengetriebe aus Figur 1 eingesetzt werden kann, ist in den Figuren 2 - 4 gezeigt. Figur 2 zeigt eine Perspektivansicht dieser Anlaufscheibe 300, die eine erste Scheibenseite 301 aufweist, von der aus mehrere, im gezeigten Beispiel vier Vertiefungen angebracht, so dass sich vertiefte Scheibenabschnitte 302 an dieser Seite ausbilden, während sich an der gegenüberliegenden, die Anlauffläche bildende Scheibenseite 303 entsprechend erhabene Scheibenabschnitte 304 ausbilden. Zwangsläufig bleiben an der Scheibenseite 301 zwischen zwei vertieften Scheibenabschnitten 302 entsprechende erhabene, weil nicht umgeformte Scheibenabschnitte 305 stehen, während an der gegenüberliegenden Scheibenseite 304 zwischen den dortigen erhabenen Scheibenabschnitten 303 jeweilige vertiefte Scheibenabschnitte 306 ausgebildet sind. Es ergibt sich demzufolge an beiden Scheibenseiten 301 , 302 in Umfangsrichtung abwechselnd eine Scheibenabschnittsstruktur aus erhabenen und vertieften Scheibenabschnitten.

An der Scheibenseite 303, die in der Montagestellung dem Planetenrad 8 zugewandt ist, bilden die erhabenen flächigen Abschnitte 304 eine erste segmentierte Anlauffläche für das Planetenrad. Diese erhabenen Scheibenabschnitte 304 erstrecken sich über die gesamte Scheibenbreite, zwangsläufig auch die an der anderen Seite vorgesehenen vertieften Scheibenabschnitte 302.

Die vertieften Scheibenabschnitte 306, gesehen von der Scheibenseite 303, sind mit radial nach innen ragenden Vorsprüngen 307 versehen, also radial nach innen verlängert, wobei diese Vorsprünge den Bohrungsinnendurchmesser definieren, über den die Anlaufscheibe 300 auf dem Lagerbolzen 4 aufsitzt. Zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen 307 bildet sich demzufolge eine entsprechende Ausnehmung 308, das heißt, dass hier die Anlaufscheibe 300 axial offen ist.

Wird nun die Anlaufscheibe 300 montiert, so liegt sie wie beschrieben mit der Scheibenseite 301 an der Wange 3 des Planetenträgers 2 an, ist dort also partiell respektive segmentiert abgestützt. Die gegenüberliegende Scheibenseite 303 weist zum Planetenrad 8. Dieses ist ebenfalls axial an der ersten Anlauffläche 309, siehe Figur 4, gebildet über die flächigen erhabenen Scheibenabschnitte 304, axial abgestützt.

Die Vorsprünge 307 hingegen bilden an der Scheibenseite 303 eine zweite axiale Anlauffläche 310, siehe Figur 4, an der der Käfig 6 axial abgestützt ist. Auch diese zweite Abstützfläche 310 ist segmentiert, eben gebildet über die vier Flächen der Vorsprünge 307 an der Scheibenseite 303.

In der Montagestellung liegt wie ausgeführt die Scheibenseite 301 an der Wange 3 des Planetenträgers 2 an, die Scheibenseite 303 weist zum Planetenrad 8. Aufgrund der entsprechenden Profilierung mit den vertieften und erhabenen Scheibenabschnitten bilden sich demzufolge sowohl zwischen der Anlaufscheibe 300 und der Wange 3 als auch der Anlaufscheibe 300 und dem Planetenrad entsprechende, radial zum Außenumfang sowie zum Innenumfang hin offene Leitkanäle aus, durch die das Schmiermittel von radial außen von der Sonnenradseite her, wie durch den Pfeil P in Figur 1 gezeigt, zugeführt und radial durch die Anlaufscheibe 300 treten kann. Jeder an der Scheibenseite 301 und 303 vertiefte Scheibenabschnitt 302 respektive 306 definiert in Verbindung mit der ihn übergreifenden Wange 3 respektive dem Planetenrad 8 einen derartigen Kanal. Das Schmiermittel durchströmt diesen Kanal.

Ist über die vertieften Scheibenabschnitte 306 der Kanal gebildet, so gelangt das Schmiermittel einerseits in den Bereich der ersten Anlauffläche 309, die radial weiter außen liegt, als auch in den radial weiter innen liegenden Bereich der zweiten Anlauffläche 310 an den Vorsprüngen 307. Denn das Schmiermittel strömt direkt entlang des entsprechenden vertieften Scheibenabschnitts 306 zum Käfig und von dort zum Wälzlager. Strömt das Fluid über die über die vertieften Abschnitte 302 ausgebildeten Kanäle, also von der anderen Scheibenseite her zu, so gelangt das Schmiermittel über die entsprechenden Ausnehmungen 308 ebenfalls in dem Bereich des Wälzlagers, da es durch die Ausnehmungen 308 axial durch die Scheibe hindurchtreten kann. Darüber hinaus kann über den diesseitigen Schmiermittelzufluss auch der Reib- oder Kontaktbereich zwischen der Anlaufscheibe 300 und der Wange 3 sehr gut mit Schmiermittel versorgt werden.

Planetengetriebeseitig ist damit eine entsprechende Schmiervorrichtung durch die In- tegration der erfindungsgemäßen Anlaufscheibe realisiert, über die eine entsprechende Schmiermittelleitstruktur gebildet wird, über welche das über eine Schmiermittelversorgungsstruktur von der Sonnenradseite her zugeführtes Schmiermittel in bestmöglicher Weise sowohl den Reib- als auch Kontaktbereichen als auch dem eigentlichen Lagebereich respektive Wälzlager zugeführt werden kann. Darüber hinaus ist über die partielle, segmentierte Ausbildung der Anlaufflächen 309, 310 eine nur partielle, weil segmentierte Abstützung sowohl des Planetenrads als auch des Käfigs gegeben, so dass in beiden Anlaufebenen der Reibkontakt minimiert werden kann. Der Käfig selbst ragt bei Integration der erfindungsgemäßen Anlaufscheibe 300 axial über das Planetenrad hervor, da wie ausgeführt die radial innen liegende, zweite Anlaufflä- ehe axial gegenüber der radial außen liegenden, ersten Anlauffläche zurückversetzt ist.

Bezuqszeichenliste

Planetengetriebe Planetenträger Wange Lagerbolzen Wälzlager Käfig

Wälzkörper Planetenrad Außenverzahnung 0 Sonnenrad 1 Anlaufscheibe 2 Anlaufscheibe 00 Anlaufscheibe 01 Scheibenseite 02 Scheibenabschnitt 03 Scheibenseite 04 Scheibenabschnitt 05 Scheibenabschnitt 06 Scheibenabschnitt 07 Vorsprung

308 Ausnehmung

309 Anlauffläche

310 Anlauffläche

P Pfeil