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Patent Searching and Data


Title:
UNDERGROUND MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/228833
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an underground machine comprising: an undercarriage which comprises a rail-mounted travel unit; an upper carriage mounted on the undercarriage so as to be able to rotate about a vertical axis of rotation; a leader having a linear guide along which a sliding work carriage having a construction device is slidably mounted; and a coupling mechanism by means of which the leader is adjustably mounted on the upper carriage. According to the invention, the coupling mechanism has a telescopic arm by means of which a distance of the leader from the upper carriage can be adjusted.

Inventors:
ZEPMEISEL STEFAN (DE)
LINDERMAIR BERNHARD (DE)
KOELLNER WALTER (DE)
KOEHNE LUDWIG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/058916
Publication Date:
November 03, 2022
Filing Date:
April 05, 2022
Export Citation:
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Assignee:
RTG RAMMTECHNIK GMBH (DE)
KIROW ARDELT GMBH (DE)
International Classes:
E02D7/00; E21B7/02; E21B15/00; E01B29/00; E02D7/16; E02D17/13; E02F3/06
Foreign References:
EP0392309A21990-10-17
CN211898371U2020-11-10
EP1077306A22001-02-21
GB1133072A1968-11-06
EP3228382A12017-10-11
EP0392310B11993-12-15
CN108505518A2018-09-07
GB1133072A1968-11-06
EP1077306A22001-02-21
JP2014025200A2014-02-06
CN211898371U2020-11-10
Attorney, Agent or Firm:
WUNDERLICH & HEIM (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Tiefbaumaschine mit einem Unterwagen (20), welcher ein Fahrwerk (21) umfasst, einem auf dem Unterwagen (20) drehbar um eine vertikale Drehachse (31 ) gelagerten Oberwagen (30), einem Mäkler (50) mit einer Linearführung (54), entlang welcher ein Arbeits schlitten (60) mit einem Bauarbeitsgerät (70) verfahrbar gelagert ist, und einem Anlenkmechanismus (40), mit welchem der Mäkler (50) verstellbar an dem Oberwagen (30) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet,

- dass der Anlenkmechanismus (40) einen im Wesentlichen horizontal ausge richteten Teleskoparm (42) aufweist, mit welchem durch dessen Ein- oder Aus- teleskopieren ein Abstand des Mäklers (50) gegenüber dem Oberwagen (30), ohne wesentliche Änderungen auf die vertikale Lage des Mäklers (50), verstell bar ist,

- dass der Unterwagen (20) als ein gleisgebundener Unterwagen (20) mit einem Fahrwerk (21) mit Rädern zum Fahren auf Bahngleisen (6) ausgebildet ist und

- dass der Teleskoparm (42) um eine horizontale Schwenkachse (43) schwenk bar an dem Oberwagen (30) gelagert ist.

2. Tiefbaumaschine nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Mäkler (50) an dem Teleskoparm (42) über eine Halteeinrichtung (46) gehalten ist, und dass der Mäkler (50) parallel zu seiner Linearführung an der Halteeinrichtung (46) verschiebbar gelagert ist.

3. Tiefbaumaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (46) eine Schwenkeinheit (48) aufweist, mit welcher der Mäkler (50) um eine Mäkler-Schwenkachse verschwenkbar ist, welche parallel zur Linearführung (54) des Mäklers (50) gerichtet ist.

4. Tiefbaumaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halteeinrichtung (46) eine lösbare Verbindungseinheit (45) angeord net ist, mit welcher der Mäkler (50) leicht lösbar mit dem Teleskoparm (42) ver bindbar ist.

5. Tiefbaumaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindungseinheit (45) automatisch betätigbar ist.

6. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mäkler (50) aus einer im Wesentlichen vertikalen Betriebsposition in eine im Wesentlichen horizontale Ruheposition verschwenkbar ist, welche sich in Längsrichtung vor dem Oberwagen (30) befindet.

7. Tiefbaumaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mäkler (50) in der Ruheposition auf eine Ablage (82) abgelegt ist und dass der Mäkler (50) in der abgelegten Ruheposition auf der Ablage (82) durch Lösen der Verbindungseinheit (45) von dem Teleskoparm (42) lösbar ist.

8. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (82) zum Ablegen des Mäklers (50) auf einem Transportwagen ausgebildet ist.

9. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Teleskoparm (42) hydraulisch betätigbar ist.

10. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (46) an der Verbindungseinheit (45) schwenkbar gegen über dem Teleskoparm (42) gelagert ist.

11. Tiefbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauarbeitsgerät (70) an dem Arbeitsschlitten (60) einen Rüttler (74), ei nen Bohrantrieb (72), eine Ramme (76), eine Spundbohlen-Presse (78) oder eine Fräse aufweist.

Description:
TIEFBAUMASCHINE

Die Erfindung betrifft eine Tiefbaumaschine mit einem Unterwagen, welcher ein Fahr werk umfasst, einem auf dem Unterwagen drehbar um eine vertikale Drehachse gela gerten Oberwagen, einem Mäkler mit einer Linearführung, entlang welcher ein Arbeits schlitten mit einem Bauarbeitsgerät verfahrbar gelagert ist, und einem Anlenkmecha nismus, mit welchem der Mäkler verstellbar an dem Oberwagen gelagert ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Tiefbaumaschinen mit Mäklern sind hinlänglich bekannt und werden beispielsweise zum Erstellen von Bohrpfählen im Boden, Erdverankerungen oder zum Einbringen von Spundwandbohlen in einem Boden durch Einrütteln oder Einschlagen eingesetzt. Die Tiefbaumaschinen dienen insbesondere zum Ausführen von Gründungsmaßnahmen für Bauwerke oder entlang von Bauwerken.

Ein Mäkler stellt einen im Wesentlichen vertikalen Mast dar, welcher an seiner Vorder seite mit einer Längsführung ausgebildet ist. Entlang der Längsführung ist ein Arbeits schlitten mit einem Bauarbeitsgerät verschiebbar gelagert. Eine derartige Tiefbauma schine mit einem Mäkler, wobei als Bauarbeitsgerät ein Rüttler vorgesehen ist, geht beispielsweise aus der EP 3228 382 B1 hervor.

Der Mäkler ist mit einem mobilen Trägergerät über einen Anlenkmechanismus verbun den. In der EP 3 228 382 B1 weist der Anlenkmechanismus Schwenkhebel in einer sogenannten Parallelogrammanordnung auf, wobei ein Abstand des Mäklers zum Trä gergerät durch Verschwenken der Schwenkhebel bewirkt werden kann. Bedingt durch die Mechanik ergibt sich bei einer Veränderung des Abstandes des Mäklers zum Trä gergerät stets auch eine gewisse Lageänderung in vertikaler Richtung. Dies kann durch eine Halteeinrichtung ausgeglichen werden, mit welcher der vertikale Mäkler vertikal verstellbar mit der Parallelogrammanordnung der Schwenkhebel verbunden ist.

In bestimmten Fällen ist es erforderlich, derartige Gründungsmaßnahmen in der Nähe oder entlang von Bahngleisen durchzuführen. Hierzu ist es beispielsweise aus der gat tungsbildenden EP 0 392 310 B1 bekannt, bei einer herkömmlichen Tiefbaumaschine einen Unterwagen mit Rädern auszustatten, welche ein Fahren auf Schienen ermög lichen. Hierdurch kann die so ausgestattete und nachgerüstete Tiefbaumaschine auf den Gleisen verfahren werden, um entsprechende Tiefbaumaßnahmen von einer Ar beitsposition auf den Gleisen auszuführen.

Mit derartigen nachgerüsteten Tiefbaumaschinen können in der Regel nur relativ kurze Strecken auf Gleisen zurückgelegt werden. Zudem besteht aufgrund der relativ gerin gen Spurbreite auf Gleisen gegenüber einem normalen Rad- oder Raupenfahrwerk eine verringerte Kippsicherheit.

Die CN 108 505 518 A, die den Oberbegriff des Anspruchs 1 zeigt, schlägt zur Anbrin gung des Mäklers einen horizontal fest angebrachten Stellzylinder vor, der den Mäkler trägt. Eine Kompensation der vertikalen Ausrichtung des Mäklers findet durch einen zweiten teleskopierbaren Stellzylinder statt. Die GB 1 133 072 A steilt ebenfalls eine vergleichbare Anbringung für den Mäkler vor, wobei der horizontal fest angebrachte Stellzylinder mechanisch betätigt wird.

Die EP 1 077 306 A1 offenbart die bekannte Parallelogrammanordnung zum Tragen des Mäklers mit teleskopierbarem oberen Stellzylinder und einem unteren schwenk barem Tragarm mit fester Länge. Die JP 2014 025200 A schlägt eine Anbringung des Mäklers vor, die im Wesentlichen vergleichbar hierzu ist.

Die CN 211 898 371 U schlägt die Anbringung an einem horizontal in Gleitkulissen verschiebbaren Ausleger vor, der an eine entsprechende Maschine angebaut werden kann. Weiter ist es bekannt, eine bestehende Tiefbaumaschine mit einem Rad- oder Rau penfahrwerk insgesamt auf einem Eisenbahn-Transportwagen anzuordnen. Mit einem derartigen herkömmlichen Eisenbahnwagen kann grundsätzlich eine längere Strecke mit einer höheren Geschwindigkeit auf Gleisen zurückgelegt werden. Allerdings be steht bei solchen Anordnungen bei herkömmlichen Tiefbaumaschinen häufig das Problem, dass nur relativ kleine Tiefbaumaschinen eingesetzt werden können, um eine maximale Höhe, die durch Oberleitungen oder Bahntunnel vorgegeben ist, nicht zu überschreiten. Zudem wird durch die Anordnung einer herkömmlichen Tiefbauma schine auf einem Eisenbahn-Transportwagen der Maschinenschwerpunkt über dem Boden erhöht, wodurch ebenfalls die Kippsicherheit reduziert wird. Dies hat dann eine entsprechende Beschränkung des Arbeitsbereiches und der Einsatzmöglichkeiten der Tiefbaumaschine zur Folge.

Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, eine Tiefbaumaschine mit einem Mäkler anzugeben, mit welcher in besonders effizienterWeise Baumaßnahmen durch geführt werden können.

Die Aufgabe wird durch eine Tiefbaumaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprü chen angegeben.

Die erfindungsgemäße Tiefbaumaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass der An lenkmechanismus einen Teleskoparm aufweist, mit welchem ein Abstand des Mäklers gegenüber dem Oberwagen verstellbar ist.

Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, bei einer Tiefbaumaschine mit einem Mäkler einen Anlenkmechanismus mit einem Teleskoparm einzusetzen, wobei der Te leskoparm im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Somit kann durch ein Ein- oder Austeleskopieren des Teleskoparms ein Abstand des Mäklers gegenüber dem Ober wagen und damit dem Trägergerät verändert werden. Durch Verwendung eines län genveränderlichen Teleskoparms kann insbesondere eine Parallelogrammanordnung mit Schwenkhebeln ersetzt werden.

Außerdem erlaubt ein in der Länge veränderbarer Teleskoparm eine Abstandsände rung des Mäklers ohne wesentliche Änderungen auf die vertikale Lage des Mäklers. Weiter kann der Anlenkmechanismus einfach und kompakt ausgebildet werden. Hierdurch ergibt sich auch eine besonders kompakte Ausgestaltung der Tiefbauma schine insgesamt, insbesondere mit einer relativ geringen Bauhöhe von Oberwagen und Anlenkmechanismus.

Eine besonders gute Verstellmöglichkeit des Mäklers ergibt sich nach der Erfindung dadurch, dass der Teleskoparm um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar an dem Oberwagen gelagert ist. Insbesondere kann der Teleskoparm in einem oberen Bereich des Oberwagens schwenkbar angelenkt sein. Der Teleskoparm beziehungs weise der Anlenkmechanismus ist in einem unteren Bereich mit dem Mäkler verbun den, so dass der Mäkler nach vorne umlegbar ist. Zum Verschwenken des Telesko parms kann ein Schwenkzylinder, insbesondere ein Hydraulikzylinder, vorgesehen sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Tiefbauma schine besteht darin, dass der Mäkler an dem Teleskoparm über eine Halteeinrichtung gehalten ist und dass der Mäkler parallel zu seiner Linearführung an der Halteeinrich tung verschiebbar gelagert ist. Die Halteeinrichtung kann insbesondere einen Tragbal ken aufweisen, welcher schwenkbar am Teleskoparm gelagert ist. Der Mäkler ist vor zugsweise parallel zu seiner Linearführung entlang dem Tragbalken der Halteeinrich tung verschiebbar gelagert. So kann in einfacher Weise die vertikale Lage des Mäklers und die Relativposition zum Teleskoparm verändert werden.

Für eine weitere Verbesserung der Verstellmöglichkeiten des Mäklers ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, dass die Halteeinrichtung eine Schwenk einheit aufweist, mit welcher der Mäkler um eine Mäkler-Schwenkachse verschwenk- bar ist, welche parallel zur Linearführung des Mäklers gerichtet ist. Somit kann der Mäkler um eine Hochachse, welche parallel zur Linearführung gerichtet ist, verstellt und eingestellt werden.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass an der Hal teeinrichtung eine lösbare Verbindungseinheit angeordnet ist, mit welcher der Mäkler leicht lösbar mit dem Teleskoparm verbindbar ist. Somit kann der Mäkler bei Bedarf mechanisch vom Teleskoparm gelöst und hiervon entfernt werden.

Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die lösbare Verbindungseinheit automatisch betätigbar ist. Vorzugsweise kann die Verbindungseinheit hydraulisch betätigbare Haltebolzen aufweisen, welche zwischen einer Verriegelungsposition und einer Ent riegelungsposition verstellbar sind. Auf diese Weise kann eine leichte mechanische Entkopplung zwischen Mäkler und Teleskoparm erfolgen, etwa wenn der Mäkler in eine etwa horizontale Transportposition umgelegt wird. Dabei können bestehende Lei tungsverbindungen, insbesondere für Energie- und/oder Datenleitungen, ebenfalls ge trennt werden oder vorzugsweise weiter zwischen dem Mäkler und dem Teleskoparm bestehen bleiben. Hierzu können die Verbindungsleitungen mit entsprechenden Zu satzlängen ausgebildet sein.

Besonders vorteilhaft ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung, dass der Mäkler aus einer im Wesentlichen vertikalen Betriebsposition in eine im Wesentlichen hori zontale Ruheposition verschwenkbar ist, welche sich in Längsrichtung vor dem Ober wagen befindet. Es ist somit ein einfaches Umlegen des Mäklers in eine horizontale Ruhe- oder Transportposition möglich.

Besonders zweckmäßig ist es dabei, dass der Mäkler in der Ruheposition auf einer Ablage abgelegt ist und dass der Mäkler in der abgelegten Ruheposition auf der Ab lage durch Lösen der Verbindungseinheit von dem Teleskoparm lösbar ist. Das Lösen kann dabei teilweise oder vollständig erfolgen.

Erfindungsgemäß ist der Unterwagen als ein gleisgebundener Unterwagen mit einem Fahrwerk mit Rädern zum Fahren auf Bahngleisen ausgebildet ist. Durch die Kombi nation mit einem Anlenkmechanismus mit einem Teleskoparm kann eine gleisgebun dene Tiefbaumaschine geschaffen werden, welche bei einem umgelegten Mäkler eine besonders kompakte Bauhöhe aufweist. Dies ist insbesondere für ein Verfahren ent lang von Bahngleisen vorteilhaft, für welche im Hinblick auf Tunnel und bestehende Oberleitungen strikte Höhenbegrenzungen gelten.

Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass die Ablage zum Ablegen des Mäklers auf ei nem Transportwagen ausgebildet ist. Dieser Transportwagen kann insbesondere selbst ein gleisgebundener Transportwagen mit Rädern zum Fahren auf Bahngleisen sein. Der Transportwagen kann als ein Zusatzwagen an den Unterwagen der Tiefbau maschine angekoppelt werden. Der Mäkler kann dabei auf dem Transportwagen ab gelegt werden, wobei eine Verbindung zwischen Mäkler und dem Teleskoparm vollständig oder teilweise getrennt ist, wobei eine Verbindung ausschließlich durch Verbindungsleitungen gebildet ist.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es bevorzugt, dass der Teleskoparm hyd raulisch betätigbar ist. Vorzugsweise kann hierbei innerhalb des Teleskoparms ein Hydraulikzylinder angeordnet sein. Der Teleskoparm kann vorzugsweise einen ecki gen, vorzugsweise rechteckigen Querschnitt aufweisen, so dass der Teleskoparm für eine sichere lineare Führung des Mäklers beim Ein- und Austeleskopieren sorgen kann. Der Teleskoparm kann über mindestens einen Schwenkzylinder um die horizon tale Schwenkachse verstellt und so gegenüber der Horizontalen angewinkelt werden.

Besonders zweckmäßig ist es nach einerweiteren Ausführungsvariante der Erfindung, dass die Verbindungseinheit schwenkbar gegenüber dem Teleskoparm gelagert ist. Zum Verschwenken kann dabei an der Verbindungseinheit ebenfalls ein weiterer Stell zylinder vorgesehen sein. Durch die Verschwenkbarkeit der Verbindungseinheit ge genüber dem Teleskoparm kann bei einem Anstellwinkel des Teleskop-arms sicher gestellt werden, dass der Mäkler weiterhin eine vertikale Ausrichtung aufweist.

Generell kann als Bauarbeitsgerät an der Tiefbaumaschine jedes Gerät angebracht werden. Besonders vorteilhaft ist es nach einer Ausführungsvariante der Erfindung, dass das Bauarbeitsgerät an dem Arbeitsschlitten einen Rüttler, einen Bohrantrieb, ein Rammgerät, eine Spundwandbohlenpresse oder eine Fräse aufweist. Das Rammgerät kann insbesondere eine Schlag- oder Hammereinheit umfassen

Mit einem Bohrantrieb kann ein Bohrgerät geschaffen werden, mit welchem insbeson dere Bohrpfähle oder Gründungspfähle im Boden erstellt werden, wobei ein erstelltes Bohrloch mit einer vorzugswiese aushärtbaren Masse, insbesondere Beton, verfüllt wird. Das Bohrgerät kann auch zum Einbringen von Bohr- oder Schraubankern für Gründungsmaßnahmen dienen.

Mittels einer Fräse können vertikale Schlitze im Boden erstellt werden, welche nach Auffüllen mit einer aushärtbaren Masse Schlitzwandsegmente oder zusammenhän gende Schlitzwände im Boden bilden. Mittels eines Rüttlers, eines Rammgerätes, eines Hammers oder einer Spundwandbohlenpresse können pfahlförmige oder boh lenartige Gründungselemente in den Boden eingetrieben werden. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen wei ter beschrieben, welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine;

Fig. 2 eine vergrößerte Detailansicht zu der Tiefbaumaschine von Fig. 1 mit verschwenktem Oberwagen;

Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tiefbauma schine;

Fig. 4 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine nach Fig. 1 in einer Transportposition;

Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine mit einem Rüttler in einer Transportposition entsprechend Fig. 4;

Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine mit einem Rammgerät in einer Transportposition entsprechend den Figu ren 4 und 5;

Fig. 7 eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Tiefbaumaschine mit einer Spundwandbohlenpresse in einer Transportposition entspre chend den Figuren 4 bis 6;

Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Tiefbauma schine in einem Transportzustand mit einem Zusatzwagen; und

Fig. 9 eine Draufsicht auf die Tiefbaumaschine nach Fig. 8.

Eine erste erfindungsgemäße Tiefbaumaschine 10 wird in Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 erläutert. Zum Verfahren auf Bahngleisen 6 umfasst die Tiefbauma schine 10 einen gleisgebundenen Unterwagen 20 mit einem flachen Tragrahmen 22 mit einem Fahrwerk 21 , an dessen Enden jeweils ein Drehgestell 24 mit je vier Rads ätzen 25 mit Schienenrädern 26 angeordnet sind. Der Unterwagen 20 kann eine Länge von etwa 12 bis 18 Metern, bevorzugt von etwa 15 Metern haben. Jeder Radsatz 25 weist zwei Räder auf. Das Drehgestell 24 ist drehbar um eine Hochachse am Tragrah men 22 gelagert.

Etwa mittig auf dem Unterwagen 20 ist drehbar um eine vertikale Drehachse 31 ein Oberwagen 30 mit einer Bedienkabine 32 gelagert. An dem Oberwagen 30 ist schwenkbar um eine horizontalte Schwenkachse 43 ein in der Länge verstellbarer Te leskoparm 42 gelagert, welcher mittels mindestens eines Stellzylinders 38 um die ho rizontale Schwenkachse 43 verschwenkt werden kann. Vorzugsweise können zwei Stellzylinder 38 vorgesehen sein. Der Teleskoparm 42 ist Teil eines Anlenkmechanis mus 40, wobei am freien Ende des Teleskoparms 42 über eine lösbare Verbindungs einheit 45 eine Halteeinrichtung 46 zum Halten eines Mäklers 50 angeordnet ist. Die Halteeinrichtung 46 kann mittels eines Neigungszylinders 47 zwischen der in den Fi guren 1 und 2 gezeigten, im Wesentlichen vertikalen Betriebsposition und einer im Wesentlichen horizontalen Transportposition verschwenkt werden.

Zudem ist an der Halteeinrichtung 46 eine Schwenkeinheit 48 angeordnet, mit welcher eine vertikale Stelleinheit 49 mit dem Mäkler 50 um eine in Fig. 1 vertikale Schwenk achse verschwenkt werden kann. Mittels der vertikalen Stelleinheit 49 kann über den Vertikalträger 52 der Mäkler 50 in vertikaler Richtung oder in Längsrichtung des Mäk lers 50 verstellt werden.

Das in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellte Antriebsaggregat zum Antreiben der Tiefbaumaschine 10 ist im Wesentlichen in einem Aufnahmeraum 23 am Tragrahmen 22 des Unterwagens 20 angeordnet. Das Antriebsaggregat dient dabei sowohl als ein Fahrantrieb für den Unterwagen 20 zum selbsttätigen Verfahren, zum Verstellen des Oberwagens 30 sowie des Anlenkmechanismus 40 als auch zum Betreiben eines Bau arbeitsgerätes 70 an dem Mäkler 50.

Gemäß den Figuren 1 und 2 ist an einer Vorderseite des Vertikalträgers 52 des Mäk lers 50 eine Linearführung 54 ausgebildet, entlang welcher ein Arbeitsschlitten 60 mit dem Bauarbeitsgerät 70 vertikal verstellbar gelagert ist. In dem dargestellten Ausfüh rungsbeispiel ist das Bauarbeitsgerät 70 zum Erstellen einer Bohrung ausgebildet. Hierzu ist an dem Arbeitsschlitten 60 ein Bohrantrieb 72 angebracht. Durch den Bohr antrieb 72 wird eine über ein Seil am Mäkler 50 aufgehängte Kelly-Bohrstange 71 drehend angetrieben. Am unteren Ende der Kelly-Bohrstange 71 ist ein Bohrwerkzeug 73 lösbar angebracht.

Zum Durchführen einer Baumaßnahme entlang der Bahngleise 6 wird das Bauarbeits gerät 70 mit dem Oberwagen 30 um die vertikale Drehachse 31 in der Regel um etwa 30° bis 60°, im Einzelfall bis max. 90° nach außen verschwenkt, wie schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Zur Sicherstellung der Kippstabilität der Tiefbaumaschine 10 sind am Unterwagen 20 seitliche Stützeinrichtungen 27 mit einem seitlich ausschwenkba ren Schwenkträger 28 angeordnet. Am freien Ende der Schwenkträger 28 sind jeweils vertikal ausfahrbare Stützen 29 angeordnet. Hierdurch können sich die vertikalen Stüt zen 29 am Boden oder auf vorbereiteten Stützelementen 8 abstützen. Zudem kann am unteren Ende des Vertikalträgers 52 des Mäklers 50 ein wahlweise hydraulisch aus fahrbarer Stützfuß 58 angeordnet sein, mit welchem der Mäkler unmittelbar am Boden abgestützt werden kann.

In Fig. 3 ist schematisch ein möglicher Arbeitsbereich oder Verstellbereich der Tief baumaschine 10 gemäß den Figuren 1 und 2 dargestellt. Der nicht schraffierte Bereich innerhalb des Innenradius R1 bezeichnet einen Arbeitsbereich, bei welchem der Mäk ler 50 ausschließlich durch den Teleskoparm 42 des Anlenkmechanismus 40 gehalten wird. Der schraffierte Arbeitsbereich zwischen dem Innenradius R1 und dem Außen radius R2 erfordert eine Abstützung des Mäklers 50 durch den Stützfuß 58 auf dem Boden.

Abhängig von der jeweiligen Verfahrposition der Tiefbaumaschine 10 entlang den Bahngleisen 6, der Drehposition des Oberwagens 30 um die vertikale Drehachse 31 , des Abstützens des Mäklers 50 mit dem Stützfuß 58 und der Ausfahrposition des Te leskoparms 42 kann so entlang von Gleisen zuverlässig ein Arbeitsbereich mit einem Abstand entsprechend dem maximalen Außenradius R2 bearbeitet werden.

In Fig. 4 ist eine erste T ransportposition der Tiefbaumaschine 10 gemäß den Figuren 1 und 2 dargestellt. Für die Transportposition wird der Oberwagen 30 längs zum Unter wagen 20 ausgerichtet. Der Teleskoparm 42 des Anlenkmechanismus 40 wird axial ausgefahren. Gleichzeitig wird der Neigungszylinder 47 ausgefahren, so dass der Mäkler 50 etwa horizontal mit einem gewissen Neigungswinkel gegenüber der Hori zontalen angeordnet ist. In dieser Transportposition befindet sich der Mäkler 50 somit im Wesentlichen in einer liegenden Position vor dem eigentlichen Unterwagen 20. Ge gebenenfalls kann ein Mastkopf 56 am Mäkler 50 mittels eines Klappzylinders 57 ein geklappt werden, um so die Gesamthöhe H der gleisgebundenen Tiefbaumaschine 10 in der Transportposition weiter zu reduzieren, so dass eine für den Bahntransport ma ximal zulässige Höhe gegeben ist. Dies ist bevorzugt dann möglich, wenn der Betrieb des Bauarbeitsgerätes 70 keine Seilführung über die am Mastkopf befindlichen Seil rollen erfordert. In diesem Zustand können insbesondere kürzere Strecken in langsa mer Fahrt, z. b. innerhalb einer Baustelle zurückgelegt werden, so dass die erste Transportposition auch als Versetzstellung bezeichnet wird.

In Fig. 5 ist eine weitere erfindungsgemäße Tiefbaumaschine 10 in der Transportposi tion entsprechend Fig. 4 gezeigt, welche der zuvor beschriebenen Maschine weitge hend entspricht, wobei aber als Bauarbeitsgerät 70 ein Rüttler 74 am Mäkler 50 ver stellbar gelagert ist. Der Rüttler 74 weist insbesondere drehend antreibbare Unwuch ten auf, mit welchen gezielte Vibrationen, etwa zum Eintreiben von Spundwandbohlen in einen Boden, erzeugbar sind.

In Fig. 6 ist eine weitere erfindungsgemäße Tiefbaumaschine 10 in der Transportposi tion entsprechend den Figuren 4 und 5 dargestellt, wobei das Bauarbeitsgerät 70 ein Rammgerät 76 umfasst. Mit dem Rammgerät 76 können gezielte Schlagimpulse zum Eintreiben von Trägern oder Pfählen in den Boden ausgeübt werden.

Gemäß Fig. 7 ist eine weitere erfindungsgemäße Tiefbaumaschine 10 in der Trans portposition entsprechend den Figuren 4 bis 6 gezeigt, wobei als Bauarbeitsgerät 70 eine Spundwandbohlenpresse 78 zum Einpressen von Spundwandbohlen in den Bo den am Mäkler 50 angebaut ist.

Gemäß den Figuren 8 und 9 ist eine erfindungsgemäße Tiefbaumaschine 10 in einer anderen Transportposition dargestellt, die insbesondere für ein Zurücklegen größerer Entfernungen und mit höheren Fahrgeschwindigkeiten geeignet ist. Hierzu weist die Tiefbaumaschine 10 mit dem gleisgebundenen Unterwagen 20 einen Zusatzwagen 80 auf, welcher lösbar an dem Unterwagen 20 angekoppelt werden kann. Dabei können die Tiefbaumaschine 10 und der Zusatzwagen 80 in einen Zugverband mit einem ex ternen Antriebsgerät wie z. B. einer Lokomotive eingegliedert werden oder auch nur von einem externen Antriebsgerät wie z. B. einer Lokomotive angetrieben werden. Eine Oberseite des Zusatzwagens 80 ist als eine Ablage 82 für den Mäkler 50 ausge bildet.

Zum Ablegen wird der Mäkler 50 vorzugsweise nach einem Schwenken des Mäklers durch die Schwenkeinrichtung 48 um 90° entlang einer Achse parallel zur Längsrich tung des Mäklers über den Anlenkmechanismus 40 am Oberwagen 30 in eine im We sentlichen horizontale Position gebracht und unmittelbar oder vorzugsweise nach ei nem Schwenken um 90° auf die Seite auf die Ablage 82 des Zusatzwagens 80 abge legt. Das Verschwenken um 90° erfolgt vorzugsweise bei vertikalem Mast. Anschlie ßend kann die Verbindungseinheit 45 zwischen dem Teleskoparm 42 und der Hal teeinrichtung 46 des Anlenkmechanismus 40 gelöst werden. Nun kann der Teleskop arm 42 wieder eingezogen werden. Wahlweise oder ergänzend kann der abgelegte Mäkler 50 auf dem Zusatzwagen 80 seitlich und/oder in Gleisrichtung verschoben wer den, um den Schwerpunkt der Einheit aus Mäkler 50 und Arbeitsschlitten 60 möglichst nahe in die Mitte des Zusatzwagens 80 zu bringen. Der Mastkopf 56 kann abgeklappt werden, um ein seitliches Überstehen über die Breite des Zusatzwagens 80 zu ver meiden. Dabei können Leitungsverbindungen 66 zwischen dem Teleskoparm 42 am Oberwagen 30 und dem auf dem Zusatzwagen 80 abgelegten Mäkler 50 verbleiben. Die Leitungsverbindungen können Energie- und/oder Datenleitungen sein. Dies er möglicht, dass bei Erreichen einer weiteren Baustelle der Mäkler 50 durch Ausfahren des Teleskoparms 42 und Schließen der Verbindungseinheit 45 nahezu automatisch wieder mit dem Oberwagen verbunden werden kann, ohne dass die Leitungsverbin dungen 66 vor Arbeitsaufnahme neu hergestellt werden müssen.

Die in den Figuren 1 bis 9 dargestellten Tiefbaumaschinen 10 weisen im Wesentlichen den gleichen Aufbau auf, wobei dieser sich maßgeblich in der Art des eingesetzten Bauarbeitsgerätes 70 unterscheidet.