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Patent Searching and Data


Title:
SYSTEM AND METHOD FOR CAPTURING AND EVALUATING CUSTOMER BEHAVIOUR DATA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/022547
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system and a method for capturing and evaluating customer behaviour data of customers who are influenced by advertising and/or information in shops, where by means of hand-held scanners (5), which can be captured by sensors (11) and are used by the customers when shopping, the customers' routes and times spent in the shop are captured and the purchases are captured chronologically and in a time-accurate manner by means of the hand-held scanners (6). At selected places in the shop, output media are arranged via which advertising messages are output in audiovisual or another form in a controlled manner. A data processing system (4) is used to control the output of the advertising messages and to store and evaluate the data captured by means of the hand-held scanners (5) and the sensors (11). By means of further sensors (12), fringe condition data such as the outdoor temperature, indoor temperature, air humidity or air pressure can be captured.

Inventors:
BOOS HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/000082
Publication Date:
February 01, 2024
Filing Date:
July 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BOOS HERBERT (DE)
International Classes:
G07G1/00; G06Q30/0204
Foreign References:
US7195157B22007-03-27
US20170109782A12017-04-20
US5918211A1999-06-29
EP2806390A12014-11-26
EP2806390A12014-11-26
Attorney, Agent or Firm:
GALLO, Wolfgang (DE)
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Claims:
Ansprüche: System zum Erfassen und Auswerten von Kundenverhaltensdaten von durch Werbung und/oder Informationen beeinflussten Kunden in Supermärkten, Baumärkten und sonstigen Verkaufsstätten, welches umfasst: am Eingangsbereich der Verkaufsstätte bereitgehaltene Handscanner (5) zur Entnahme und Benutzung während des Einkaufs durch den Kunden, um innerhalb der Verkaufsstätte zum Kauf entnommene Ware selbst zu scannen, wobei die Handscanner (5) jeweils mit einem Display (6) versehen sind, um den Kunden Informationen wie beispielsweise Preis oder Art der gekauften Ware anzuzeigen, und die Handscanner (5) die ein gescannten Einkäufe mit einem Zeitstempel speichern, wobei jeder Handscanner (5) mit einer elektronisch erfassbaren und auslesbaren Kennzeichnungsorgan wie beispielsweise einem RFID-Chip (7) versehen ist, um den Handscanner mit einer individuellen Kennzeichnung zu versehen, eine Kassen (8), an welcher die im Handscanner (5) gespeicherten Einkäufe ausgelesen werden, weiter an ausgewählten Stellen innerhalb der Verkaufsstätte angeordnete Ausgabemedien (10) zur visuellen, audiovisuellen oder sonstigen Ausgabe von Werbebotschaften, weiter an ausgewählten Stellen innerhalb der Verkaufsstätte, insbesondere an den Stellen die Ausgabemedien (10) angeordnete Sensoren (11), welche die Kennzeichnung eines in ihren Erfassungsbereich gelangenden Handscanners (5) erfassen, und eine Datenverarbeitungsanlage (4), welche die Ausgabemedien zur Ausgabe jeweils bestimmter Werbebotschaften steuert, welche die an der Kasse (8) ausgelesenen Käufe eines Kunden zusammen mit den Zeitstempeln und mit der Kennzeichnung des Handscanners (5) speichert, und welche die von den Sensoren (11) erfasste Anwesenheit eines Handscanners (5) zusammen mit dessen Kennzeichnung und einem Zeitstempel speichert, und welche die Daten auswertet und korreliert, um das Kunden verhalten auszuwerten und die Steuerung der Ausgabe von Werbebotschaften zu optimieren. System nach Anspruch 1, das weiter im Innenbereich und/oder Außenbereich der Verkaufsstätte weitere Sensoren (12) aufweist, die zur Erfassung von Randbedingungen wie beispielsweise Außentemperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, oder Innentemperatur im Verkaufsraum (2) zu erfassen und der Datenverarbeitungsanlage (4) zur Speicherung zusammen mit dem jeweiligen Zeitpunkt zu übermitteln. System nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Datenverarbeitungsanlage (4) aufgrund der von den Sensoren (11) übermittelten Daten den Weg eines Kunden durch die Verkaufsstätte aufzeichnet und auch die Verweilzeiten an den Orten der jeweiligen Sensoren aufzeichnet. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Handscanner (5) dafür konfiguriert und programmiert sind, dass eine Kommunikation zwischen einzelnen Ausgabemedien (10) und dem Handscanner (5) möglich ist, beispielsweise durch Scannen von QR-Codes oder Coupons, und zum Generieren einer entsprechenden Anzeige auf dem Display (6). System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Handscanner dafür konfiguriert sind, eine Kundenkarte des Kunden zu scannen und beispielsweise eine Kartennummer ohne persönliche Daten des Kunden zu erfassen, die mit den Einkäufen des Kunden in der Datenverarbeitungsanlage (4) gespeichert werden, um den Kunden anonym von anderen Kunden zu unterscheiden. Verfahren zum Erfassen und Auswerten von Kundenverhaltensdaten von durch Wer- bung/oder Informationen beeinflussten Kunden in Supermärkten, Baumärkten und sonstigen Verkaufsstätten, welches umfasst:

Versehen von Handscannem (5) mit einer individuellen, elektronisch auslesbaren Kennzeichnung,

Bereithalten der Handscanner (5) am Eingangsbereich der Verkaufsstätte zur Mitnahme und Benutzung durch die Kunden während des Einkaufs, um innerhalb der Verkaufsstätte zum Kauf entnommene Ware selbst zu scannen,

Speichern jedes Kaufvorgangs zusammen mit einem Zeitstempel durch den Handscanner (5),

Auslesen der Einkäufe mit den Zeitstempeln und den Kennzeichnungen der Handscanner (5) von den Handscannern (5) an einer Kasse (8),

Anordnen von Ausgabemedien (10) an ausgewählten Stellen innerhalb der Verkaufsstätte, und gesteuerte Ausgabe von Werbebotschaften und/oder Informationen durch die Ausgabemedien (10), wobei Art und Zeit der von jedem Ausgabemedium (10) ausgegebenen Werbebotschaften gespeichert werden, Anordnen von Sensoren (11) an ausgewählten Stellen innerhalb der Verkaufsstätte, und Erfassen von in einen Erfassungsbereich der Sensoren (11) gelangenden Handscannern (5) anhand deren Kennzeichnung, und Speichern der Anwesenheit eines Handscanners (5) im Bereich eines Sensors (11) zusammen mit der Kennzeichnung des Handscanners (5) und der Erfassungszeit, und Auswerten und Korrelieren die erfassten und gespeicherten Daten zur Beurteilung des Kundenverhaltens und zur entsprechenden Modifizierung der Ausgabe der Werbebotschaften. Verfahren nach Anspruch 6, das weiter umfasst:

Anordnen von weiteren Sensoren (12) im Außenbereich und/oder Innenbereich der Verkaufsstätte, Erfassen von Randbedingungen wie beispielsweise Außentemperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, oder Innentemperatur im Verkaufsraum (2) zu erfassen, und Übermitteln dieser Randbedingungsdaten zu einem Speicherort. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, welches weiter das Ermitteln und Aufzeichnen der von den Kunden zurückgelegten Wege innerhalb der Verkaufsstätte anhand der von den die Anwesenheit der Handscanner (5) erfassenden Sensoren (11) umfasst. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, welches weiter die Konfiguration und Programmierung der Handscanner (5) für eine Kommunikation mit Ausgabemedien (10) beispielsweise zur Erfassung von durch Ausgabemedien angezeigten QR-Codes oder Coupons und zum Generieren einer entsprechenden Anzeige auf dem Display (6) des Handscanners (5) umfasst. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, das weiter das Programmieren der Handscanner (5) dafür umfasst, dass die Handscanner (5) eine Kundenkarte des Kunden scannen können und beispielsweise eine Kartennummer ohne persönliche Daten des Kunden erfassen, um den Kunden anonym von anderen Kunden zu unterscheiden, und Speichern dieser Kartennummer oder dergleichen zusammen mit den Einkäufen des Kunden.

Description:
System und Verfahren zum Erfassen und Auswerten von Kundenverhaltensdaten

Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur anonymen Erfassung und Auswertung von Kundenverhaltensdaten von durch Werbung und/oder Informationen beeinflussten Kunden in Supermärkten, Baumärkten und sonstigen Verkaufsstätten.

Der Handel ist stets bestrebt, den Verkauf zu fördern, indem Kunden möglichst gezielt angesprochen und Produkte möglichst zielgenau beworben und in den Fokus des Kunden gerückt werden.

Aus der EP 2 806 390 Al ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steuerung der Ausgabe produktbezogener Werbebotschaften an Kunden in Verkaufsanlagen bekannt, bei welchem Werbemaßnahmen in Supermärkten und Kundenkaufverhalten miteinander korreliert werden, mit dem Ziel, die Werbeansprache der Kunden zu optimieren.

Dabei werden Einkaufswagen und Einkaufskörbe mit einer technisch lesbaren, vorzugsweise elektronisch abtastbaren Kennung versehen, die es ermöglicht, mit Hilfe von im Supermarkt am Eingangsbereich, an ausgewählten Stellen innerhalb des Supermarkts, und an der Kasse den Einkaufswagen oder Einkaufskorb zu erfassen und einem bestimmten, aber anonym bleibenden Kunden zuzuordnen, sowie dessen Weg durch den Supermarkt zu verfolgen, und auch seine Verweilzeit an bestimmten Orten zu erfassen und mit an diesen Orten vorzugsweise visuell dargebotener Produktwerbung zu korrelieren. Im Kassen-bereich werden die vom jeweiligen Kunden getätigten Einkäufe dem anonym bleibenden Kunden aufgrund der Kennung des Einkaufswagens oder Einkaufskorb zugeordnet. Außerdem werden Randbedingungen des Einkaufs wie beispielsweise Wochentag, Uhrzeit, Wetterbedingungen, Außentemperatur, Temperatur im Supermarkt oder Luftfeuchtigkeit erfasst und den Einkäufen des jeweiligen Kunden zugeordnet, um nicht nur den wahrscheinlichen

Bestätigungskopie Einfluss der Produktwerbung an verschiedenen Stellen des Supermarkts für jeweils bestimmte Produkte abschätzen zu können, sondern auch die Einkäufe des jeweiligen Kunden mit den herrschenden Randbedingungen zu korrelieren und durch Erfassung, Speichern und Auswerten dieser Daten mittels einer Datenverarbeitungsanlage über einen längeren Zeitraum das Kunden verhalten und den Werbeerfolg präziser verifizieren zu können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine noch präzisere und aussagekräftigere Erfassung des Kundenverhaltens und der Werbebeeinflussung des Kunden ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene System und das in Anspruch 6 angegebene Verfahren gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren finden wie bei dem oben beschriebenen, aus der EP 2 806 390 Al bekannten System eine zentrale Datenverarbeitungsanlage und an bestimmten Orten innerhalb der Verkaufsstätte angeordnete Ausgabemedien für visuelle und/oder Audio- Werbebotschaften Anwendung.

Die zentrale Datenverarbeitungsanlage dient zum Speichern, Korrelieren und Auswertung von Daten zu herrschenden Randbedingungen und Verkaufsdaten, wie oben im Zusammenhang mit dem aus der EP 2 806 390 Al bekannten System schon beschrieben, und verfügt außerdem über einen Speicher und eine Steuereinrichtung zum Speichern und programmierbaren Ausgeben von produktbezogenen Werbebotschaften und/oder allgemeinen Werbebotschaften an die jeweiligen in der Verkaufsstätte angeordneten Ausgabemedien, bei denen es sich um Bildschirme, Displays, interaktive Bildschirmgeräte oder Audiogeräte handeln kann, die in oder an Regalen angeordnet, an der Decke aufgehängt, oder in Ver- kaufständem, Werbesäulen oder dergleichen integriert sein können.

Außerdem sind in der Verkaufsstätte über diese verteilt Sensoren angeordnet, die jeweils bestimmten Bereichen der Verkaufsstätte wie Eingangsbereich, Kassenbereich und jeweiligen Produktbereichen zugeordnet sind, und die mit der zentralen Datenverarbeitungsanlage verbunden sind und zum Erfassen der Anwesenheit von Kunden dienen. Bei dem bekannten System dienen die Sensoren zur Erkennung und Erfassung von in deren Empfangsbereich befindlichen Einkaufswagen oder Einkaufskörben, die mit entsprechenden technisch lesbaren Kennzeichnungsorganen wie beispielsweise Transpondern, versehen sind, die zur zeitweisen individualisierenden Kennzeichnung von diesen Einkaufswagen oder Einkaufskörbe beim Einkauf benutzenden Kunden dienen.

Bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren werden vom Kunden beim Einkauf zu benutzende Handscanner eingesetzt. Der Kunde nimmt dabei einen von der Verkaufsstätte bereit gehaltenen Handscanner am Eingang der Verkaufsstätte in Empfang und fuhrt ihn während des Einkaufs mit sich, um damit jede zum Kauf aus einem Regal entnommene Ware selbst zu scannen. Die so gescannte Ware kann der Kunde dann in einen Einkaufswagen oder Einkaufskorb oder auch in eine mitgebrachte Tasche legen, da im Kassenbereich die Daten vom Handscanner direkt zur Kasse übertragen werden und der Kunde nur noch bezahlen muss.

Solche Handscanner sind bereits an sich bekannt und in Gebrauch. Sie haben ein Display, auf welchem dem Kunden eine Produktinformation wie beispielsweise Artikelbezeichnung und/oder Artikelnummer des eingescannten Produkts sowie dessen Preis angezeigt werden kann, und wo auch Anzahl, Einzelpreise sowie auch die Gesamtsumme der jeweils vom Kunden bisher während seines Besuchs gekauften Produkte angezeigt werden kann.

Gemäß der Erfindung sind diese Handscanner zusätzlich mit einem integrierten, technisch lesbaren Kennzeichnungsorgan wie beispielsweise einem RFID-Transponder versehen, das mittels der Sensoren innerhalb der Verkaufsstätte erkannt und ausgelesen werden kann.

Bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren dient also der jeweilige Handscanner auch zur anonymen Individualisierung des ihn benutzenden Kunden, mindestens zeitweise während der Dauer des Einkaufs, so dass die Ausstattung von Einkaufswagen und/oder Einkaufskörben mit derartigen Kennzeichnungsorganen entfallen kann.

Aufgrund der Kennzeichnung der Handscanner mit einem technisch lesbaren Kennzeichnungsorgan kann über die Sensoren in der Verkaufsstätte die jeweilige Anwesenheit des Handscanners und damit des ihn benutzenden Kunden erfasst und an die zentrale Datenverarbeitungsanlage gemeldet werden, welche die Anwesenheit des Handscanners an dem entsprechenden Ort der Verkaufsstätte zusammen mit der Uhrzeit und der Verweildauer aufzeichnet und abspeichert. Auf diese Weise lässt sich der Weg eines Kunden innerhalb der Verkaufsstätte von deren Betreten bis zur Kasse punktuell und somit datenschutzrechtlich absolut unbedenklich verfolgen, so dass datenschutzkonform nicht nur exakt nachvollziehbar ist, welche Wege der betreffende Kunde durch die Verkaufsstätte genommen hat und an welchen Waren-berei- chen er vorbeigekommen ist, sondern auch, an welchen Orten innerhalb der Verkaufsstätte er wie lange verweilt und damit Interesse an dort befindlichen Produkten gezeigt hat, insbesondere an solchen Orten, an denen eine bestimmte Ware über ein dort befindliches Ausgabemedium beworben worden ist, und wie lange sich der Kunde gegebenenfalls dort aufgehalten hat. Damit ist auch nachvollziehbar, dass und zu welchem Zeitpunkt ein Kunde dort eine bestimmte Werbebotschaft zur Kenntnis genommen haben kann.

Die Handscanner sind so programmiert und konfiguriert, dass sie jedes Scannen eines entsprechend codierten Schildes oder eines vom Kunden zum Kauf aus einem Regal genommenen Produkts mit einem Zeitstempel versehen und speichern. Auch wenn der Kunde einen Einkauf rückgängig macht, indem er die Ware in das Regal zurücklegt und den Einkauf mittels des Scanners storniert, versieht der Scanner diese Eingabe mit einem Zeitstempel.

Wenn am Ende des Einkaufs des Kunden im Kassenbereich die Einkaufsdaten vom jeweiligen Handscanner auf eine Leseeinheit übertragen und in der zentralen Datenverarbeitungsanlage gespeichert werden, ist damit also nicht nur bekannt, was genau der Kunde gekauft hat, sondern auch zu jeder Ware, wann er sie gekauft oder den Kauf wieder storniert hat.

Diese Daten können in der zentralen Datenverarbeitungsanlage mit den Meldedaten der Sensoren korreliert werden, aus denen hervorgeht, zu welchem Zeitpunkt der betreffende Kunde sich an welcher Stelle innerhalb der Verkaufsstätte auf gehalten hat. Da außerdem in der zentralen Datenverarbeitungsanlage registriert ist, an welchem Ort der Verkaufsstätte zu welchem Zeitpunkt welche Werbebotschaft zu welchem Produkt ausgegeben worden ist, kann das System durch Korrelieren mit diesen Daten das Einkaufsverhalten des betreffenden Kunden mit erheblich größerer Präzision und Aussagekraft nachvollziehen und damit auch die Wirksamkeit der Produktwerbung sehr viel genauer beurteilen, als dies bei dem eingangs beschriebenen bekannten System möglich war, da nun z.B. auch erstmals die exakte Reihenfolge und/oder der exakte Zeitpunkt der Produktkäufe in Korrelation zu ausgespielten Werbebotschaften und/oder Informationen und/oder Aufenthaltsbereichen der Verkaufsanlage gesetzt werden kann.

Aufgrund der Auswertung der korrelierten Daten ist nämlich erkennbar, ob ein Kunde ein bestimmtes Produkt schon zu einem Zeitpunkt gekauft hat, bevor er eine diesbezügliche Produktwerbung wahrgenommen haben kann, oder ob und wann er das jeweilige Produkt erst danach gekauft hat, wobei im letzteren Fall durch das System sogar eine Wahrscheinlichkeit ermittelbar wird, inwieweit die Werbung den Kunden beim Kauf beeinflusst hat oder auch nicht.

Aus der Auswertung dieser Daten ist weiterhin erstmals in Supermärkten, Baumärkten und sonstigen Verkaufsstätten genau nachvollziehbar, ob beispielsweise ein Kunde ein Produkt einer bestimmten Art erst gekauft, aber danach aufgrund einer Produktbewerbung eines anderen, aber gleichartigen Produkts das zuerst gekaufte Produkt gegen das beworbene Produkt ausgetauscht hat. Ebenso kann nachvollzogen werden, ob ein Kunde eine bestimmte Produktwerbung aufgrund eines Verweilens an dem betreffenden Ort in der Verkaufsstätte wahrgenommen hat, jedoch zunächst das Produkt nicht gekauft hat, später aber zu dem Ort zurückgekehrt ist und das beworbene Produkt doch gekauft hat. Ferner wird erstmals exakt nachweisbar inwieweit eine Werbung für Produkt A (z.B. Pepsi Cola) nicht nur den Abverkauf von Produkt A, sondern auch den Abverkauf eines kategoriegleichen Produktes B (z.B. Coca Cola) oder eines kategoriefremden Produktes C (z.B. Kartoffelchips) beeinflusst hat.

Neben der Bewerbung von bestimmten Produkten am jeweiligen Verkaufsort der beworbenen Produkte können über die Ausgabemedien auch Hinweise auf gegenwärtige Aktionen mit Lenkung der Kunden zu den jeweiligen Aktionspunkten in der Verkaufsstätte erfolgen, und auch da ist nachvollziehbar, ob ein Kunde auf eine solche Aktionswerbung reagiert hat, indem er sich danach zu dem betreffenden Aktionspunkt begeben hat.

Weiter ist verhaltensgesteuertes Couponing sofort umsetzbar. Wenn beispielsweise im Rahmen einer Werbeaktion ein Sonderrabatt auf ein bestimmtes beworbenes Produkt gewährt wird, brauchen keine Papiercoupons ausgegeben oder für den Kunden zur Mitnahme aufgelegt werden, die dann herkömmlicherweise an der Kasse berücksichtigt werden, sondern es genügt ein auf den Ausgabemedien präsentierter oder am jeweiligen Verkaufsplatz mittels des Handscanners scannbarer Code, der verhaltensabhängig generiert werden kann. Hierdurch kann der scannbare Coupon nicht nur beim Kauf sofort oder zeitnah berücksichtigt werden, sondern das System kann so auch individuelle Spielregeln und Kennungen an den Coupon knüpfen (z.B. „Coupon für Kunde X gilt erst ab 16 Uhr“, „Coupon für Kunde Y gilt nur in Verbindung mit zusätzlichem Kauf von ...“, „Coupon für Kunde Z gilt nur ab einer Abnahmemenge von 3 Packungen“ usw) und kann dennoch erkennen bzw. nachweisen ob der betreffende Kunde das couponbasierte Angebot wahrgenommen hat. Darüber hinaus kann der Handscanner einen auf den Ausgabemedien des Systems individuell erzeugten Code übernehmen und auf dem eigenen Display anzeigen, so dass dieser Code wiederum vom Display des Handscanners anschließend zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Einkaufes von einem lesefahigen Gerät übernommen und verarbeitet werden kann, entweder um z.B. individuelle Aktionen auf Ausgabemedien des Systems oder sogar auf Sonstigen (z.B. Mobiltelefonen) auszulösen um z.B. automatisch auf bestimmte Websites im Internet zu gelangen, auf denen dann individuell passende Angebote, Rezepte, Produktinformationen usw. zugänglich sind oder abgerufen werden können.

Weiter ist es möglich, in speziellen, über die Ausgabemedien wiedergegebenen Werbefilmen die Möglichkeit einer direkten Interaktion mit dem Kunden über in den Filmen erscheinende QR-Codes zu ermöglichen, die mit dem Handscanner scannbar sind. Somit ist es auch möglich, exakt das jeweilige Ausgabemedium nebst seinem Standort zu identifizieren, das die Werbebotschaft und/oder Information ausgegeben hat.

Schließlich kann anhand der korrelierten Daten das System aufgrund der Zeiterfassung jedes Scannens eines gekauften Produkts und der Anwesenheit an bestimmten Orten der Verkaufsstätte auch erkennen, ob der Kunde z.B. in Eile war und hastig eingekauft hat, o- der ob er sich Zeit genommen hat.

Bei alledem bleibt der Kunde völlig anonym und ermöglicht trotzdem eine sehr genaue Auswertung des Kundenverhaltens aufgrund der zeitgenauen Erfassung jedes Einkaufs und jedes Aufenthalts an den verschiedenen Orten innerhalb der Verkaufsstätte, aufgrund der Erfassung der exakten Reihenfolge der Käufe und Änderungen der getätigten Käufe, und der Nachweisbarkeit von Nachkäufen und Stornos. Wenn Verkaufsstätten Kundenkarten ausgeben, kann ein Kunde beim Betreten der Verkaufsstätte mit dem Handscanner zunächst seine Kundenkarte scannen und sich damit als ein bestimmter Kunde identifizieren. Selbst wenn die Verkaufsstätte bei Ausgabe einer Kundenkarte den Kunden mit persönlichen Daten registriert, kann die Anonymität des Kunden gewahrt bleiben, wenn die Nummer einer ausgegebenen Kundenkarte nicht mit dem Kunden zugeteilten Kundennummer übereinstimmt und nicht mit den persönlichen Daten registriert wird, oder wenn beispielsweise das System die Kundenkartennummer verschlüsselt. Trotzdem bleibt anhand der Kundenkarte bzw. deren individueller Kennung der Kunde für das System eindeutig identifiziert. Dies hat den Vorteil, dass das System dem wiederkehrenden Kunden identifizieren kann und damit sein Kundenverhalten nicht nur anhand eines einzelnen Einkaufs, sondern aufgrund vielfacher Einkäufe auswerten kann.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die anliegende schematische Zeichnung mehr im einzelnen beschrieben. Die Zeichnung stellt nach Art eines Blockschaltbilds das erfindungsgemäße System bzw. nach Art eines Flussdiagramms den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.

Die Zeichnung zeigt vier Hauptblöcke 1 bis 4, nämlich einen Eingangs- oder Check-in-Be- reich 1 einer Verkaufsstätte, beispielsweise eines Supermarkts oder Baumarkts, einen Verkaufsbereich 2 der Verkaufsstätte, wobei es sich um den Verkaufsraum oder die Gesamtheit von mehreren Verkaufsräumen handeln kann, und einen Kassen- oder Check-out-Be- reich 3, sowie einen durch eine zentrale Datenverarbeitungsanlage 4 gebildeten Datenverarbeitungsbereich.

Funktionell verkörpert der Block 1 den Individualisierungsbereich zur Kundenindividualisierung; der Block 2 verkörpert den Verkaufsraum, der Aktionsbereich zur Kundenansprache und zugleich Reaktionsbereich des Kunden ist, der seine Einkäufe tätigt; der Block 3 verkörpert den Nachweisbereich zur Kundennachweiszuordnung, und der Block 4 verkörpert den Bereich zur Erfassung, Aufzeichnung, Speicherung, Anreicherung und Verarbeitung von Daten und zur Steuerung der Ausgabe von Werbebotschaften.

Die Blöcke 1 bis 3 sind typischerweise Bereiche einer Verkaufsstätte, wie beispielsweise eines Supermarkts, eines Kaufhauses, eines Baumarkts, oder eines sonstigen Marktes. Der Block 4, also der Datenverarbeitungsbereich, kann einer einzelnen Verkaufsstätte allein zugeordnet sein, insbesondere wenn es sich um einen großen Markt handelt, kann aber auch einer Mehrzahl von Verkaufsstätten, beispielsweise einer Filialkette, zugeordnet sein.

Im Eingangsbereich 1 , durch welchen ein Kunde die Verkaufsstätte betritt und bei Bedarf einen Einkaufswagen oder Einkaufskorb (nicht dargestellt) entnehmen kann, nimmt der Kunde auch einen Handscanner 5 in Empfang, der ein Display 6 aufweist und mit einem technisch auslesbaren Kennzeichnungsorgan wie beispielsweise einem RIFD-Chip 7 versehen ist, der den jeweiligen Handscanner und damit auch den ihn benutzenden Kunden zumindest während des Einkaufs für das erfindungsgemäße System kennzeichnet und individualisiert.

Verfugt der Kunde über eine Kundenkarte, kann der Kunde sich durch Scannen der Kundenkarte mit dem Handscanner 5 identifizieren, aber dabei trotzdem anonym bleiben, wie oben erläutert.

Mit dem Handscanner 5 scannt der Kunde jede aus einem Verkaufsregal oder einem sonstigen Vorhaltebereich in der Verkaufsstätte zum Kauf entnommene Ware oder entsprechend codierte Beschilderungen, wobei der Scanner jede Scannung mit einem Zeitstempel versieht und mit diesem abspeichert, so dass der Scanner jedes gekaufte Produkt zusammen mit dem exakten Zeitpunkt des Kaufs registriert. Auf dem Display 6 kann bei jedem Scanvorgang dem Kunden das gescannte Produkt zusammen mit dem Preis und gegebenenfalls einer sonstigen Produktinformation angezeigt werden. Außerdem kann auf dem Display 6 dem Kunden während des Einkaufs jeweils die bisher erreichte Gesamtsumme der Kaufpreise aller bisher gekauften Waren angezeigt werden.

Im Kassenbereich 3 werden dann die vom Handscanner 5 registrierten Daten an eine Kasse 8 und von dieser aus zur zentralen Datenverarbeitungsanlage 4 übermittelt, wo diese Daten gespeichert und ausgewertet werden.

Die zentrale Datenverarbeitungsanlage 4 steuert auch die Ausgabe von Werbebotschaften, die aus einem Werbebotschaftenarchiv 9 abgerufen werden können, das extern vorgehalten oder in die Datenverarbeitungsanlage 4 integriert sein kann. Diese Werbebotschaften, die Produktbezogen sein können und jeweils zur Bewerbung eines bestimmten Produkts dienen können, oder die auch Hinweise auf aktuelle Aktionen oder sonstige Werbebotschaften beinhalten können, werden von der Datenverarbeitungsanlage 4 an Ausgabemedien 10 übermittelt, die an bestimmten ausgewählten Orten im Verkaufsraum 2 angeordnet sind, an denen Werbebotschaften ausgegeben werden sollen, insbesondere zur Bewerbung eines am jeweiligen Ort des Verkaufsraums 2 angebotenen bestimmten Produkts.

Die Ausgabemedien 10 können Bildschirme zur visuellen und/oder audiovisuellen Darbietung von Werbebotschaften sein, die in oder an Verkaufsregalen platziert sein können, in Werbesäulen oder Verkaufsständer integriert sein können, oder auch an der Decke des Verkaufsraums aufgehängt sein können. Solche Ausgabemedien 10 können jedenfalls teilweise auch einfach als Audiogeräte ausgebildet sein.

Unter der Steuerung der Datenverarbeitungsanlage 4 wird, beispielsweise parallel oder in einem Multiplexverfahren, jedes Ausgabemedium individuell mit einer am jeweiligen Verkaufsort innerhalb des Verkaufsraums 2 den Kunden zu präsentierenden Werbebotschaft versorgt.

Im Bereich jedes Ausgabemediums 10 befindet sich ein Sensor 11, der, wenn ein Kunde mit seinem Handscanner 5 sich in seinem Erfassungsbereich befindet, das Kennzeichnungsorgan 7 des betreffenden Handscanners ausliest und damit die Anwesenheit des ihn benutzenden Kunden erfasst und an die Datenverarbeitungsanlage 4 übermittelt, die diese Erfassung nebst dem Zeitpunkt der Erfassung registriert. Dadurch kann der Aufenthalt jedes Kunden im Bereich des jeweiligen Ausgabemediums zeitgenau erfasst und registriert werden.

Darüber hinaus können solche Sensoren 11 auch an weiteren Orten innerhalb des Verkaufsraums 2 angeordnet sein, an denen es wünschenswert ist, die Anwesenheit oder das Vorbeikommen eines Kunden zu registrieren, um dessen Weg durch den Verkaufsraum 2 nachvollziehen zu können. Ein solcher Sensor 11 ist auch im Eingangsbereich 1 angeordnet, um das Betreten des Verkaufsraums 2 durch einen Kunden zu erfassen und zu registrieren.

Femer sind Sensoren 12 im Außenbereich sowie im Innenbereich des Verkaufsraums vorgesehen, um Randbedingungen wie beispielsweise Außentemperatur, Luftdruck, Innentemperatur im Verkaufsraum oder Luftfeuchte zu erfassen und der Datenverarbeitungsanlage 4 zur Registrierung zu übermitteln.

Die mit dem erfindungsgemäßen System und Verfahren erfolgende Erfassung und Auswertung von Daten bezüglich der durch einen bestimmten Kunden getätigten Einkäufe mit deren exakter Reihenfolge, wodurch auch Nachkäufe und/oder Stornos nachweisbar sind, im Zusammenhang mit den erfassten Daten bezüglich getätigter Käufe, und im Zusammenhang mit Randbedingungen wie Tageszeit, Temperatur- Luftdruck- und Luftfeuchtigkeitsverhältnissen ermöglicht es, das Kundenverhalten unter solchen Randbedingungen sehr genau auswerten und mit den dargebotenen Werbebotschaften zu korrelieren, woraus der Erfolg oder auch Misserfolg von Werbemaßnahmen und/oder beworbenen Produkten recht genau beurteilt werden kann, und wodurch eine zielgerichtete Steuerung der Ausgabe der Werbebotschaften ermöglicht wird, um die Kunden mit Werbung für bestimmte Produkte gezielt dann anzusprechen, wenn nach den gegebenen Randbedingungen Kunden mutmaßlich durch bestimmte Produktwerbung besonders ansprechbar sind. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn bei heißen Temperaturen Eis oder Erfrischungsgetränke beworben werden, an Wochenenden im Sommerhalbjahr Grillprodukte beworben werden, bei Dauerregen Regenschutzprodukte beworben werden, oder in Abhängigkeit vom Kaufverhalten von Kunden Trendprodukte beworben werden.

Die vorstehende Beschreibung des erfindungsgemäßen Systems beschreibt zugleich das erfindungsgemäße Verfahren, das die Individualisierung oder Identifizierung eines die Verkaufsstätte betretenden Kunden über den von ihm benutzten Handscanner 5 umfasst, das weiter die Erfassung des Einkaufsverhaltens des Kunden umfasst, indem sein Weg durch den Verkaufsraum 2 mit Verweilzeiten an bestimmten Orten über die Sensoren 11 erfasst und aufgezeichnet wird, sowie die getätigten Einkäufe einschließlich deren etwaige Änderungen zeitlich chronologisch über die Scannungen mittels des Handscanners 5 registriert werden, und vorzugsweise jeweils herrschende Randbedingungen über die Sensoren 11 erfasst und registriert werden.

Das Verfahren umfasst schließlich das Speichern, Korrelieren und Auswerten aller dieser Daten in der Datenverarbeitungsanlage 4 und die darauf basierende Steuerung der Ausgabe von Werbebotschaften.