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Title:
SEWING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/242171
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sewing unit (1) comprising a CNC controller (2) and a sewing machine (3). Said sewing machine has a sewing-material support plate (6), a sewing upper part (4) and a sewing lower part (5). Said sewing lower part has a controlledly rotationally drivable looper having an under-thread supply in a looper case. The looper is rotatable about an axis which extends in parallel with the sewing-material support. The looper has a diameter of at least 30 mm. A case holding component arranged in the region of the sewing-material support is in engagement with the looper case such that it does not rotate the looper case at the same time when the looper is rotated. The sewing lower part has a controlledly rotationally drivable case ventilating means for displacing the looper case between a neutral position and a ventilated position in which a space for a thread between the looper case and the case holding component is enlarged in comparison with the neutral position. The result is a sewing unit in which mass production is ensured with high overall unit effectiveness even when thick threads are used.

Inventors:
KALLENBACH HARALD (DE)
SAMSTAG STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/065759
Publication Date:
December 21, 2023
Filing Date:
June 13, 2023
Export Citation:
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Assignee:
PFAFF IND UND MASCHINEN GMBH (DE)
International Classes:
D05B57/14
Foreign References:
DE3244946C11984-04-26
EP2050853A12009-04-22
DE20206986U12002-09-19
DE102022206102A12023-12-28
EP2050853A12009-04-22
DE102018205835A12019-10-17
DE4128336C11993-01-14
DE2247050A11974-04-11
DE10025851C12002-02-28
DE3244946C11984-04-26
DE202013005112U12013-06-19
EP2300654B12012-01-04
Attorney, Agent or Firm:
RAU, SCHNECK & HÜBNER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Nähanlage (1) mit einer CNC-Steuerung (2), mit mindestens einer Nähmaschine (3),

— mit einer Nähgut- Auflageplatte (6) zur Vorgabe einer Nähgut- Auflage (7),

— mit mindestens einem Näh-Oberteil (4) mit einer gesteuert auf und ab bewegbaren Nadelstange (9) und mit einer Oberfaden- Führung zur Führung eines Oberfadens von einem Oberfaden- Vorrat (10) hin zur Nadelstange (9),

— mit mindestens einem mit dem Näh-Oberteil (4) zur Nahtbildung zusammenwirkenden Näh-Unterteil (5) mit einem gesteuert drehantreibbaren Greifer (30) mit einem Unterfaden- Vorrat

(31) in einer Greiferkapsel (32), wobei der Greifer (30) um eine Achse (33) drehbar ist, die parallel zur Nähgut- Auflage (7) verläuft, wobei der Greifer (30) einen Durchmesser hat, der mindestens 30 mm beträgt, wobei eine im Bereich der Nähgut- Auflage (7) angeordnete Kapsel-Haltekomponente (34) mit der Greiferkapsel (32) so in Eingriff ist, dass sich die Greiferkapsel

(32) bei einer Drehung des Greifers (30) nicht mitdreht, — mit einem gesteuert antreibbaren Kapsellüfter (37) zur

Verlagerung der Greiferkapsel (32) zwischen - — einer Neutralstellung und

- — einer gelüfteten Stellung, in der ein Freiraum für einen Faden (43) zwischen der Greiferkapsel (32) und der Kapsel-Haltekomponente (34) im Vergleich zur Neutralstellung vergrößert ist. Nähanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Fadenschneideinrichtung (44) zum Abschneiden von über eine gebildete Naht überstehenden Fadenenden des Oberfadens und/oder des Unterfadens mit einer Überstandslänge von höchstens 15 mm. Nähanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenschneideinrichtung (44) ein Schneidmesser (45) aufweist, welches über einen doppeltwirkenden Pneumatikzylinder (47) gesteuert angetrieben ist. Nähanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Näh-Oberteil (4) einen Gehäuse-Armabschnitt (27) aufweist, der in einem Gehäusekopf (26) endet, in dem die Nadelstange (9) geführt ist, wobei der Gehäusekopf (26) in einer Betriebsausführung einschließlich des Oberfaden- Vorrats (10) eine Breite in einer Dimension (x) parallel zur Nähgut- Auflage (7) und senkrecht zum Gehäuse-Armabschnitt (27) aufweist, die höchstens 300 mm beträgt. Nähanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ober- faden-Vorrat (10) am Gehäusekopf (26) in einer Verlängerung des Gehäuse-Armabschnitts (27) montiert ist. Nähanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähmaschine (3) eine ansteuerbare Fadenspannungseinrichtung (15) zur Vorgabe einer Fadenspannung des Oberfadens und/oder des Oberfadens aufweist.

7. Nähanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähmaschine (3) eine Drückerfuß Stange (19) mit ansteuerbarer Fußhöhenverstellung (20) aufweist. 8. Nähanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit mehreren Nähmaschinen (3), die von einem gemeinsamen Tragrahmen der Nähanlage (1) getragen werden und gesteuert antreibbar zueinander längs mindestens einer Verlagerungsdimension zueinander verlagerbar sind.

Description:
Nähanlage

Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10 2022 206 102.0 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft eine Nähanlage.

Derartige Nähanlagen sind zur Fertigung von Nähten zum Beispiel für die Automobilindustrie und im Bereich der technischen Textilien vom Markt her bekannt. Die EP 2 050 853 Al offenbart eine Nähmaschine und ein Greifer- System für eine Nähmaschine. Die DE 10 2018 205 835 Al offenbart eine Nähmaschine. Die DE 41 28 336 CI offenbart eine Nähmaschine für feststehendes, großflächiges Nähgut. Die DE 2 247 050 A offenbart einen Fadengeber für Nähmaschinen, vorzugsweise für Vielnadel-Doppel- steppstichmaschinen.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähanlage so weiterzubilden, dass hierüber eine Massenfertigung auch bei Einsatz dicker Fäden mit hoher Gesamtanlageneffektivität gewährleistet ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähanlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.

Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es möglich ist, einen grundsätzlich beispielsweise aus der DE 100 25 851 CI und der DE 32 44 946 CI bekannten Kapsellüfter so zu modifizieren, dass er auch mit einem sehr großen Greifer mit entsprechend großem Unterfaden- Vorrat Zusammenwirken kann. Ein Beispiel für einen großen Greifer ist bekannt aus der DE 20 2013 005 112 Ul. Der über den Kapsellüfter vergrößerte Freiraum für den Faden zwischen der Greiferkapsel und der Kapsel-Haltekomponente verringert eine Fadenreibung im Nähbetrieb im greiferseitigen Nähgut- Auflagenbereich. Diese verringerte Fadenreibung ermöglicht den Einsatz auch dicker Fäden mit NM 20 oder auch kleiner. Derartige dicke Ober- beziehungsweise Unterfäden können dann mit einer Nähgeschwindigkeit von mehr als 2000 Stichen pro Minute genäht werden, beispielsweise mit 2000 Stichen pro Minute, mit 2200 Stichen pro Minute, mit 2500 Stichen pro Minute o- der auch mit 2800 Stichen pro Minute.

Das Näh-Unterteil kann so ausgeführt sein, dass ein halbautomatisches oder vollautomatisches Spulen- Wechselsystem zum entsprechend automatisierten Austausch des Unterfaden- Vorrats zum Einsatz kommen kann. Dies erhöht eine Gesamtanlageneffektivität der Nähanlage zusätzlich.

Mit der Nähanlage ist eine Fertigung von Nähten für die Automobilindustrie, zum Beispiel von Dashboard-, Fahrzeugsitz-, Gurt- oder Airbag-Nähten möglich.

Zur Halterung des Näh-Oberteils und des Näh-Unterteils der Nähmaschine der Nähanlage kann ein C-Rahmen oder auch eine andere Rahmengeometrie genutzt werden.

Eine Auf- und Abbewegung der Nadelstange kann längs einer z-Koordi- nate eines Nähanlag en-Koordinatensy stems erfolgen. In diesem Fall können das Näh-Oberteil mit dem Näh-Unterteil gemeinsam und/oder die Nähgut- Auflageplatte längs der x- und/oder längs der y-Koordinate über entsprechend gesteuerte Antriebe verlagerbar ausgeführt sein. Die Nähanlage kann also mit beweglicher Nähmaschine und/oder mit beweglicher Nähgut- Auflageplatte ausgeführt sein.

Die Nähmaschine kann mit einer Überwachung einer Restfadenmenge für den Oberfaden und/oder den Unterfaden ausgeführt sein. Die Nähmaschine kann mit mindestens einem Vibrationssensor zur Überwachung eines Wartungsbedarfs insbesondere von Lagern der Nähanlage, insbesondere des Näh-Oberteils und/oder des Näh-Unterteils ausgeführt sein. Das Näh-Ober- teil kann mit einer Nadelkühlung ausgeführt sein.

Eine Fadenschneideinrichtung nach Anspruch 2 führt zu einem sauberen Nahtbild. Es kann eine Fadens chneideinrichtung nach Art derjenigen zum Einsatz kommen, die bekannt ist aus der EP 2 300 654 Bl. Eine mit der Fadenschneideinrichtung erreichte Überstandslänge kann 15 mm betragen, kann aber auch kleiner sein, beispielsweise 12 mm oder 10 mm. Abgeschnitten werden kann ein Anfangsfaden und/oder ein Endfaden der gebildeten Naht. Mit der Fadenschneideinrichtung kann ein Fadenfinger beim Fadenschneiden Zusammenwirken. Ein entsprechender Prozessablauf kann nach einem Nähstopp ein Fadenerfassen des zu schneidenden Fadens mit dem Fadenfinger zum Fadenziehen und nachfolgend ein Schneiden des nach dem Fadenziehen mit der Fadenschneideinrichtung erfassten Fadens beinhalten.

Eine Ausführung der Fadenschneideinrichtung nach Anspruch 3 hat sich zur Erzeugung eines möglichst kurzen Überstandes innerhalb eines reproduzierbaren Prozessablaufs bewährt. Das Schneidmesser kann über eine Kurve beziehungsweise Kulisse geführt werden. Eine schmale Gehäusekopf- Ausführung des Näh-Oberteils nach Anspruch 4 ermöglicht es, dass innerhalb der Nähanlage mehrere Nähmaschinen nebeneinander parallel zur Abarbeitung eines großen Nähfeldes Zusammenwirken. Die Breite des Gehäusekopfes des Näh-Oberteils kann 280 mm, kann 250 mm betragen und kann auch noch geringer sein. Regelmäßig ist diese Breite mindestens 200 mm.

Eine Montage des Oberfaden- Vorrats nach Anspruch 5 ermöglicht eine besonders geringe Breite des Näh-Oberteils in der Betriebsausführung. Der Oberfaden- Vorrat kann dann mit dem Gehäuse-Armabschnitt fluchtend ausgeführt sein.

Eine Fadenspannungseinrichtung nach Anspruch 6 ermöglicht eine gute Nahtbildkontrolle. Die Fadenspannung kann für einzelne Naht-Teilstrecken einer insgesamt zu erzeugenden Naht unterschiedlich einstellbar sein.

Ein Drückerfuß nach Anspruch 7 erlaubt eine Anpassung des Nähprozesses an unterschiedliche Nähgutbedingungen. Die Drückerfuß-Einsteilbarkeit kann individuell für Naht-Teilstrecken einer insgesamt zu erzeugenden Naht möglich sein, sodass entsprechenden teilstreckenabhängigen Anforderungen Rechnung getragen werden kann.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 schematisch Hauptkomponenten einer CNC-ge steuerten Nähanlage mit einer Nähmaschine, aufweisend ein Näh-Oberteil und ein hiermit zusammenwirkendes Näh-Unterteil in einer Seitenansicht; Fig. 2 perspektivisch ein Näh-Oberteil zum Einsatz in der Nähanlage nach Fig. 1;

Fig. 3 perspektivisch ein Näh-Unterteil zum Einsatz in der Nähanlage nach Fig. 1;

Fig. 4 in einer Stimansicht Details des Näh-Unterteils einschließlich eines gesteuert antreibbaren Kapsellüfters;

Fig. 5 in einer Ansicht auf das Näh-Unterteil schräg von oben eine Greiferkapsel eines Greifers relativ zu einer Kapsel-Haltekomponente in einer Neutralstellung;

Fig. 6 in einer zu Fig. 5 ähnlichen Darstellung die Greiferkapsel in einer im Vergleich zur Neutralstellung aufgrund einer Wirkung eines Kapsellüfters gelüfteten Stellung, die auch als Offenstellung bezeichnet ist; und

Fig. 7 in einer Seitenansicht eine Ausführung des Näh-Oberteils mit einem Fadenfinger zum Zurückziehen eines Oberfadens nach dem Nähen einer Naht und vor einem Fadenschneiden.

Eine Nähanlage 1 hat eine in der Fig. 1 schematisch dargestellte CNC- Steuerung 2 und eine Nähmaschine 3. Die Nähmaschine 3 hat ein Näh- Oberteil 4 und ein Näh-Unterteil 5.

Die Nähanlage 1 hat weiterhin eine Näh- Auflageplatte 6, die eine Nähgut- Auflage in einer Nähgut- Auflageebene 7 vorgibt. Das Näh-Oberteil 4 und das Näh-Unterteil 5 der Nähmaschine 3 sind an einem Rahmen 8 der Nähmaschine 3 der Nähanlage 1 montiert.

Zur Erleichterung der Beschreibung von Lagebeziehungen wird nachfolgend ein kartesisches xyz-Koordinatensystem verwendet. In der Fig. 1 verläuft die x-Achse senkrecht zur Zeichenebene aus dieser heraus. Die y- Achse verläuft in der Fig. 1 horizontal nach rechts. Die z- Achse verläuft in der Fig. 1 vertikal nach oben.

Der Rahmen 8 ist grob C-förmig so gestaltet, dass eine nutzbare Nähfläche in der xy-Ebene insbesondere auch längs der y-Richtung eine große Erstreckung haben kann, die größer sein kann als 1000 mm x 1000 mm.

Beim Nähen wird die Nähgut- Auflageplatte 6 relativ zum Näh-Oberteil 4 einerseits und zum Näh-Unterteil 5 andererseits längs der x-Richtung und/oder längs der y-Richtung verlagert. Diese Relativverlagerung kann je nach Ausführung der Nähanlage 1 so sein, dass sich der Rahmen 8 der Nähmaschine 3 relativ zur Nähgut- Auflageplatte 6 bewegt, die Nähgut- Auflageplatte 6 also fixiert ist, oder dass sich die Nähgut- Auflageplatte 6 zum dann feststehenden Rahmen 8 bewegt. In einer weiteren Variante können sich sowohl der Rahmen 8 als auch die Nähgut- Auflageplatte 6 relativ zueinander längs der x-Richtung und/oder längs der y-Richtung bewegen.

Fig. 2 zeigt Details des Näh-Oberteils 4. Das Näh-Oberteil 4 hat eine gesteuert längs der z-Richtung auf und ab bewegbare Nadelstange 9. Je nach Ausführung des Näh-Oberteils 4 kann die Nadelstange 9 zur Führung einer dort gehaltenen, in der Fig. 2 nicht dargestellten Nähnadel gekühlt werden. Das Näh-Oberteil 4 hat eine Oberfaden-Führung zur Führung eines Oberfadens von einem Oberfaden- Vorrat 10 in Form einer Garnrolle hin zur Nadelstange 9. Der Oberfaden ist längs dieser Oberfaden-Führung in der Fig.

2 nicht dargestellt. Zu dieser Oberfaden-Führung gehören eine Fadenklemme 11, die über einen Klemmenantrieb 12, der pneumatisch ausgeführt sein kann, angesteuert ist, und die nahe der Nadelstange 9 angeordnet ist.

Im Bereich der Fadenklemme 11 kann ein Fadenbruchsensor 13 angeordnet sein, der als optischer Sensor ausgeführt sein kann. Über einen solchen Fadenbruchsensor 13 kann überwacht werden, ob der Nadelstange 9 noch Oberfaden zugeführt wird.

Zur Oberfaden-Führung gehört weiterhin ein Fadenhebel 14 sowie eine Fadenspannungs-Reguliereinrichtung 15, mit der eine Fadenspannung des Oberfadens vorgegeben werden kann. Im Bereich des Fadenhebels 14 kann je nach Ausführung des Näh-Oberteils 4 ein Fadenspannungssensor 16 angeordnet sein, über den eine Fadenspannung des Oberfadens überwacht werden kann.

Die Bewegung der Nadelstange 9 sowie des Fadenhebels 14 wird über einen Nähantriebsmotor 17 gesteuert angetrieben. Manuell kann eine Position von Nähwerkzeugen der Nähmaschine 3 über ein Handrad 18 des Näh- Oberteils 4 angefahren werden. Eine Drehachse des Handrads 18 verläuft parallel zur x-Richtung, also senkrecht zu einer C-Ebene (yz-Ebene) des Rahmens 8 und auch senkrecht zur Erstreckung einer Armwelle (Erstreckung längs der y-Richtung) des Näh-Oberteils 4, von deren Drehbewegung der Antrieb der Nadelstange 9 und des Fadenhebels 14 abgeleitet wird. Das Näh-Oberteil 4 kann zusätzlich mit einem Drückerfuß ausgerüstet werden, der in der Fig. 2 nicht dargestellt ist. Gehalten wird ein derartiger Drückerfuß an einer Drückerfußstange 19. Zur Höhenverstellung der Drückerfußstange 19 längs der z-Richtung dient ein Verstellantrieb 20, der als Servomotor oder als pneumatischer Antrieb ausgeführt ist.

Zur Federung der Drückerfußstange 19 kann ein pneumatischer Lüfterantrieb 21 vorgesehen sein.

Ein weiterer Überwachungssensor 22 des Näh-Oberteils 4 überwacht eine Stellung „oberer Totpunkt“ der Nadelstange 9. Der Überwachungssensor 22 kann also optischer Sensor ausgeführt sein.

Zur Überwachung eines Lagerzustandes des Näh-Oberteils 4 kann dieses einen Schwingungssensor 23 aufweisen. Sobald mit dem Schwingungssensor 23 erfasste Schwingungen des Näh-Oberteils 4 einen Toleranzwert überschreiten, kann ein Signal zur Vorbereitung einer Wartung der Nähmaschine 3 ausgegeben werden.

Zur Überwachung eines Schmierstoff-Füllstandes, insbesondere eines Öl- Füllstandes, zum Schmieren beweglicher Teile des Näh-Oberteils 4 hat das Näh-Oberteil 4 einen Füllstandsensor 24.

Zur Überwachung eines Füllstands des Oberfaden- Vorrats 10 dient ein Oberfaden-Füllstandsensor 25, bei dem es sich um einen optischen Sensor handeln kann. Der Oberfaden- Vorrat 10 ist an einem Gehäusekopf 26 des Näh-Oberteils 4 montiert. Diese Montageposition des Oberfaden- Vorrats 10 ist in einer Verlängerung eines Gehäuse-Armabschnitts 27 des Näh-Oberteils 4, der sich längs der y-Richtung erstreckt und der im Gehäusekopf 26 endet.

Im Gehäusekopf 26 ist die Nadelstange 9 und die Drückerfußstange 19 geführt.

Je nach Ausführung des Näh-Oberteils 4 kann der Gehäusekopf 26 in einer Betriebsausführung einschließlich des Oberfaden- Vorrats 10 eine Breite in der x-Dimension, also parallel zur Nähgut- Auflageebene 7 und senkrecht zur Erstreckungsdimension y des Gehäuse-Armabschnitts 27, aufweisen, die höchstens 300 mm beträgt und die beispielsweise 280 mm oder auch 250 mm betragen kann.

Alternativ kann der Oberfaden- Vorrat 10 auch am Rahmen 8 montiert oder auch neben dem Gehäusekopf 26 angeordnet sein, wie in den Fig. 1 und 7 dargestellt.

Zur Nähanlage 1 gehört weiterhin eine in der Fig. 2 schematisch dargestellte Leseeinrichtung 28 für einen Oberfadentyp, der mit dem Oberfadenvorrat 10 bereitgestellt ist. Bei der Leseeinrichtung 28 kann es sich um einen Barcode-Leser handeln.

Fig. 3 zeigt eine Ausführung des Näh-Unterteils 5 der Nähmaschine 3 der Nähanlage 1. Das Näh-Unterteil 5 wirkt mit dem Näh-Oberteil 4 zur Nahtbildung zusammen. Hierzu hat das Näh-Unterteil 5 einen gesteuert drehantreibbaren Greifer 30 mit einem Unterfaden- Vorrat in einer Greiferspule 31, die in einer Greiferkapsel 32 untergebracht ist. Der Greifer 30 hat eine Greiferspitze, die zur Stichbildung beziehungsweise Nahtbildung mit der an der Nadelstange 9 des Näh-Oberteils 4 befestigten Nähnadel zusammenwirkt. Auf diese Weise kann ein Steppstich, insbesondere ein Doppel- Steppstich erzeugt werden.

Einschließlich der Greiferspitze ist der Greifer 30 um eine parallel zur y- Achse verlaufende Drehachse 33 drehbar. Diese Drehachse 33 verläuft parallel zur Nähgut- Auflage 7, also parallel zur xy-Ebene.

Die Aufnahme in der Greiferkapsel 32 für die Greiferspule 31 mit dem Unterfaden- Vorrat hat einen Außendurchmesser, gemessen senkrecht zur Drehachse 33, der größer ist als 30 mm.

Im Bereich der Nähgut- Auflageplatte 6 ist als Kapsel-Haltekomponente ein Haltesteg 34 (vergleiche Fig. 5 und 6) angeordnet, der fest mit einem Rahmen 35 des Näh-Unterteils 5 verbunden ist. Der Haltesteg 34 ist mit einer Halteausnehmung 36 der Greiferkapsel 32 so in Eingriff, dass sich die Greiferkapsel 32 bei einer Drehung des Greifers 30 um die Drehachse 33 nicht mit dreht. In Umfangsrichtung um die Drehachse 33 ist die Halteausnehmung 36 ausgedehnter als der Haltesteg 34, sodass in dieser Umfangsrichtung je nach Umfangsposition der Halteausnehmung 36 relativ zum Haltesteg 34 Spalte vorliegen, also ein Freiraum.

Das Näh-Unterteil 5 hat einen gesteuert antreibbaren Kapsellüfter 37 (vergleiche Fig. 4) zur Verlagerung der Greiferkapsel 32 in Umfangsrichtung um die Drehachse 33 zwischen einer Neutralstellung, die in der Fig. 5 dargestellt ist, und einer gelüfteten Stellung, die in der Fig. 6 dargestellt ist. Eine Hebelspitze des Kapsellüfters 37 wirkt zur Verlagerung der Greiferkapsel 32 in Umfangsrichtung mit einer Gegenfläche der Greiferkapsel 32 zusammen.

Der Drehantrieb des Greifers 30 und auch der Antrieb des Kapsellüfters 37 wird abgeleitet von einem Nähantrieb 38 des Näh-Unterteils 5.

Eine Stichlänge bei der Nahtbildung kann im Bereich zwischen 2 mm und 10 mm liegen.

Das Näh-Unterteil 5 hat wiederum einen Unterfaden-Füllstandsensor 39, einen Überwachungssensor 40 zur Überwachung einer Initialisierungsposition einer Greiferspitze des Greifers 30, einen Schwingungssensor 41 zur Überwachung eines Lagerzustandes von Lagern des Näh-Unterteils 5 und einen Schmierstoff-Füllstandsensor 42, die in ihrem Aufbau und ihrer Wirkungsweise den Sensoren entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf das Näh-Oberteil 4 bereits erläutert wurden.

In der gelüfteten Stellung der Greiferkapsel 32 nach Fig. 6 ist diese im Vergleich zur Stellung nach Fig. 5 um einige Winkelgrad in Umfangsrichtung um die Drehachse 33 in den Fig. 4 bis 6 entgegen dem Uhrzeigersinn relativ zum Haltesteg 34 verlagert. Auf der in der Fig. 6 linken Seite des Haltestegs 34 ergibt sich in der gelüfteten Stellung dann zwischen dem Haltesteg 34 und der Halteausnehmung 36 der Greiferkapsel 32 ein im Vergleich zur Neutralstellung vergrößerter Freiraum zur Passage eines Unterfadens 43 zwischen der Greiferkapsel 32 und den auflageseitigen Komponenten, insbesondere dem Haltesteg 34. Dieser vergrößerte Freiraum in der gelüfteten Stellung nach Fig. 6 verringert eine Fadenreibung im Nähbetrieb der Nähmaschine 3. Auch dicke Fäden 43 mit einem Gewicht von mindestens 50 g pro 1000 m Faden (50 tex = 20 NM) können mit einer Betriebsgeschwindigkeit der Nähmaschine 3 von mindestens 2000 Stichen pro Minute genäht werden. Die Betriebsgeschwindigkeit kann beispielsweise bei 2200, 2400 oder auch 2500 Stichen pro Minute liegen und kann auch noch höher sein. Der Faden kann auch dicker beziehungsweise schwerer sein als 50 tex, beispielsweise 77 tex (= 13 NM).

Beim Oberfaden und/oder beim Unterfaden kann es sich um einen Polyamid-Faden und/oder einen Nylonfaden handeln. Der Oberfaden und der Unterfaden können verschiedene Farben haben.

Der Greifer 30 ist am Rahmen 35 des Näh-Unterteils 5 so angebracht, dass ein insbesondere automatisches Wechselsystem zum Wechsel der Greiferspule 31, also des Unterfaden- Vorrats, ermöglicht ist.

Mit der Nähanlage 1 können Nähte für die Automobilindustrie gefertigt werden, zum Beispiel Dashboard-, Fahrzeugsitz-, Gurt- oder Airbag-Nähte.

Das Näh-Unterteil 5 hat zudem eine Fadenschneideinrichtung 44, von der Komponenten in den Fig. 5 und 6 dargestellt sind. Die Fadenschneideinrichtung 44 dient zum Abschneiden von Fadenenden des Oberfadens beziehungsweise des Unterfadens, die über eine mit der Nähmaschine 3 gebildete Naht überstehen. Nach dem Ab schneiden durch die Fadenschneideinrichtung 44 verbleiben abgeschnittene Fadenenden mit einer Überstandslänge über die gebildete Naht hinaus von höchsten 15 mm. Diese Überstandslänge kann auch kleiner sein und beispielsweise 12 mm oder 10 mm betragen. Bei den Fadenenden kann es sich um einen Anfangsfaden beziehungsweise einen Endfaden der Naht handeln.

Die Fadenschneideinrichtung 44 hat ein Schneidmesser 45, dessen Faden- Fanghaken und dessen Schneide in den Fig. 5 und 6 von einem Gegenmesser 46 der Fadenschneideinrichtung 44 verdeckt werden. Das Schneidmesser 45 ist in der Fig. 5 in einer Schneidstellung und in der Fig. 6 in einer Neutralstellung gezeigt. Zum Fadenschneiden wird das Schneidmesser 45 um eine parallel zur z- Achse verlaufende Schwenkachse in Richtung auf den Fadenlauf im Bereich der Halteausnehmung 36 zu verschwenkt, wobei der Faden-Fanghaken den oder die zu schneidenden Faden erfasst. Beim Rückkehren in die Neutralstellung wird der erfasste Faden oder die erfassten Fäden zwischen der Schneidkante des Schneidmessers 45 und dem Gegenmesser 46 abgeschnitten.

Zum gesteuerten Antrieb des Schneidmessers 45 dient ein Messerantrieb, der auf eine Antriebswelle 47, vergleiche Fig. 3, wirkt, bei dem es sich um einen doppeltwirkenden Pneumatikzylinder handelt. Eine Bewegungsführung des Schneidmessers 45 erfolgt über eine in der Zeichnung nicht dargestellte Kurve beziehungsweise Kulisse.

Je nach Ausführung der Nähmaschine 3 hat diese zusätzlich noch eine Fa- denfingereinrichtung 48 mit einem Fadenfinger 49 (vergleiche Fig. 7), der mit der Fadenschneideinrichtung 44 zum Fadenschneiden zusammenwirkt.

Fig. 7 zeigt eine Ausführung einer solchen Fadenfingereinrichtung 48.

Diese ist am Näh-Oberteil 4 montiert. Der Fadenfinger 49 kann mithilfe eines Pneumatik- Antrieb es zwischen der Neutralstellung nach Fig. 7 und ei- ner Schneid-Vorbereitungsstellung verlagert werden. In der Schneid-Vorbereitungsstellung zieht der Fadenfinger 49 nach einem Nähstopp der Nähmaschine 3 den zu schneidenden Faden zurück in eine Position, in der er vom Schneidmesser 45 erfasst werden kann. Nach diesem Rückziehen des zu schneidenden Fadens über den Fadenfinger 49 erfolgt dann das Schneiden des Fadens durch die Fadenschneideinrichtung 44.

Die Nähanlage 1 kann je nach Ausführung auch mehrere Paare aus jeweils einem Näh-Oberteil 4 und einem hiermit zur Nahtbildung zusammenwirkenden Näh-Unterteil 5 aufweisen, also mehrere Nähmaschinen nach Art der vorstehend erläuterten Nähmaschine 3. Diese mehreren Nähmaschinen können jeweils an einem zugeordneten Rahmen nach Art des Rahmens 8 montiert sein. Die verschiedenen Rahmen 8 dieser mehreren Nähmaschinen 3 können zueinander über jeweils individuell ansteuerbare Verlagerungsantriebe längs der x-Richtung und/oder längs der y-Richtung verlagert werden. Insbesondere bei sehr großen zu nähenden Nähfeldem können dann mehrere Nähmaschinen 3 das Nähfeld parallel bearbeiten. Die Steuerung dieser Parallelbearbeitung erfolgt über die CNC-Steuerung 2 der Nähanlage 1.

Sowohl eine Fadenspannungseinstellung über die Fadenspannungs-Regu- lierung 15 als auch eine Fußhöhenverstellung des Drückerfußes über den Verstellantrieb 20 können gesteuert über die CNC-Steuerung 2 für jede Naht-Teilstrecke individuell einstellbar sein. Dies kann teilstreckenabhängig verschiedenen Nähanforderungen Rechnung tragen, beispielsweise einer teilstreckenabhängigen Vemähung verschiedener Lagenanzahlen von Nähgut und/oder verschiedener Nähgut- Stärken und/oder verschiedener Stichgeometrien. Die CNC-Steuerung 2 steht mit den verschiedenen Antrieben und den Sensoren der Nähanlage 1, die vorstehend erläutert wurden, in Signalverbindung. Hierfür verfügt die Nähanlage 1 über ein entsprechendes Datenbussystem. Eine Signalübertragung kann über ein Echtzeit-Ethernet erfolgen. Ein Beispiel hierfür ist das Protokoll Ether CAT.

Über ein solches Ethernet- System erfolgt eine Weiterleitung von Signaldaten an ein Produktionsleitsystem der Nähanlage 1 zur Fertigungssteuerung, welches auch als Manufacturing Execution System (MES) bekannt ist.