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Patent Searching and Data


Title:
PROSTHETIC GLOVE AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/174710
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a prosthetic glove and to a method for producing same, having the steps of providing a first textile blank (10) with a hand rear surface (11) and finger sections (12, 13, 14, 15, 16) extending away from the hand rear surface (11), providing a second textile blank (20) (20) with a hand inner surface (21) and finger sections (22, 23, 24, 25, 26) extending away from the hand inner surface (21), wherein at least the finger sections (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) of the textile blanks (10, 20) are designed to be elastic or have elastic regions, arranging the two textile blanks (10, 20) such that correspondingly designed finger sections (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) are paired together, and connecting the two textile blanks (10, 20) directly together along the longitudinal extension of the finger sections (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) at the edge regions thereof in order to form finger sleeves (50). In a relaxed state, at least one finger section (22, 23, 24, 25, 26) of the second textile blank (20) is shorter than the opposing paired finger section (12, 13, 14, 15, 16) of the first textile blank (10) and is stretched upon connecting the finger section (22, 23, 24, 25, 26) of the second textile blank (20).

Inventors:
LUNZER WALTER (AT)
WAGNER SONJA (AT)
WILLCOCK ANGELIKA (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/055319
Publication Date:
September 21, 2023
Filing Date:
March 02, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BOCK OTTO HEALTHCARE PROD GMBH (AT)
International Classes:
A41D19/00
Foreign References:
DE957831C1957-02-07
US20110272083A12011-11-10
AT332824B1976-10-25
DE674528C1939-04-15
DE729427C1942-12-16
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung eines Prothesenhandschuhes mit den Schritten Bereitstellen eines ersten Textilzuschnittes (10) mit einer Handrückenfläche

(11) und sich von der Handrückenfläche (11) weg erstreckenden Fingerabschnitten (12, 13, 14, 15, 16)

Bereitstellen eines zweiten Textilzuschnittes (20) (20) mit einer Handinnenfläche (21)und sich von der Handinnenfläche (21) weg erstreckenden Fingerabschnitten (22, 23, 24, 25, 26), wobei zumindest die Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) der Textilzuschnitte (10, 20) elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen,

Anordnen der beiden Textilzuschnitte (10, 20) dergestalt, dass korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) einander zugeordnet sind,

Verbinden der beiden Textilzuschnitte (10, 20) unmittelbar aneinander entlang der Längserstreckung der Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) an deren Randbereichen zur Ausbildung von Fingerhülsen (50), dadurch gekennzeichnet, dass in einem entspannten Zustand zumindest ein Fingerabschnitt (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) kürzer als der gegenüberliegend angeordnete, zugeordnete Fingerabschnitt (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) ist und beim Verbinden der Fingerabschnitt (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) gestreckt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass alle Fingerabschnitte (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) kürzer als die korrespondierend ausgebildeten Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) sind und beim Verbinden mit dem ersten Textilzuschnitt (10) gestreckt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Fingerabschnitt (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) schmaler als der korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitt (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) ist und die Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) an einem Fußpunkt (18, 28) zwischen zwei Fingerabschnitten an der Handrückenfläche (11) und der Handinnenfläche (21) miteinander verbunden.

4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilzuschnitte (10, 20) aus einem elastischen, insbesondere bielastischen Material bestehen.

5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Fingerhülse distal offen ist und eine Endkappe (40) an der Fingerhülse (50) befestigt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest je ein Fingerabschnitt (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) der Textilzuschnitte (10, 20) zu einer Fingerhülse (50) mit geschlossener Fingerkuppe verbunden wird.

7. Prothesenhandschuh mit einem ersten Textilzuschnitt mit einer Handrückenfläche (11) und sich von der Handrückenfläche (11) weg erstreckenden Fingerabschnitten (12, 13, 14, 15, 16), einem zweiten Textilzuschnitt (20) mit einer Handinnenfläche (21) und sich von der Handinnenfläche (21) weg erstreckenden Fingerabschnitten (22, 23, 24, 25, 26), wobei zumindest die Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) der Textilzuschnitte (10, 20) elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen und korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) einander gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Textilzuschnitte (10, 20) unmittelbar aneinander entlang der Längserstreckung der Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26) an deren Randbereichen verbunden sind, Fingerhülsen (50) ausbilden und in einem entspannten, unverbundenen Zustand zumindest ein Fingerabschnitt (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) kürzer als der gegenüberliegend angeordnete Fingerabschnitt (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) ist.

8. Prothesenhandschuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass alle Fingerabschnitte (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) kürzer als die korrespondierend ausgebildeten Fingerabschnitte (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) sind.

9. Prothesenhandschuh nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Fingerabschnitt (22, 23, 24, 25, 26) des zweiten Textilzuschnittes (20) schmaler als der korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitt (12, 13, 14, 15, 16) des ersten Textilzuschnittes (10) ist.

10. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilzuschnitte (10, 20) aus einem elastischen Material bestehen.

11 . Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Handinnenfläche (21) schmaler und/oder kürzer als die Handrückenfläche (11) ausgebildet ist.

12. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Textilzuschnitte (10, 20) über zumindest eine Verbindungsnaht (30) miteinander verbunden sind.

13. Prothesenhandschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verbindungsnaht (30) unter Freilassung einer proximalen Einführöffnung (2) umlaufend ausgebildet ist.

14. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilzuschnitte (10, 20) unter Freilassung einer proximalen Einführöffnung (2) und zumindest einer distalen Fingeröffnung an den Fingerabschnitten über mehrere Verbindungsnähte (30) miteinander verbunden sind.

15. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verbindungsnaht (30) zwischen zwei Fingerhülsen (50) an der Handflächeninnenseite verläuft.

16. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilzuschnitte (10, 20) zwischen zwei Fingerabschnitten einen proximalen Zwischen bereich (19, 29) aufweisen, in dem die Textilzuschnitte (10, 20) an einem Fußpunkt (18, 28) aneinander verbunden sind.

17. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerabschnitte für Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleinen Finger gleichorientiert an den Textilzuschnitten (10, 20) ausgebildet sind.

18. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Längserstreckung des Fingerabschnittes (12) zumindest für den Daumen an dem ersten Textilzuschnitt (10) eine andere Orientierung als die Längserstreckung des Fingerabschnittes (22) für den Daumen des zweiten Textilzuschnittes (20) aufweist.

19. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Fingerhülse (50) mit einem offenen distalen Ende ausgebildet ist, an dem eine Endkappe (40) befestigt ist.

20. Prothesenhandschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest je ein gegenüberliegender Fingerabschnitt der Textilzuschnitte (10, 20) zu einer Fingerhülse (50) mit geschlossener Fingerkuppe verbunden ist.

Description:

Otto Bock Healthcare Products GmbH Anwaltsakte:

Brehmstraße 16 0108-1873 PCT-1 1110 Wien

Österreich Datum:

2. März 2023

Beschreibung

Prothesenhandschuh und Verfahren zu dessen Herstellung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Prothesenhandschuhes mit den Schritten des Bereitstellens eines ersten Textilzuschnittes mit einer Handrückenfläche und sich von der Handrückenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, dem Bereitstellen eines zweiten Textilzuschnittes mit einer Handinnenfläche und sich von der Handinnenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, wobei die Fingerabschnitte der Textilzuschnitte elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen, dem Anordnen der beiden Textilzuschnitte dergestalt, dass korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitte einander zugeordnet sind, insbesondere einander gegenüberliegen, und dem Verbinden der beiden Textilzuschnitte unmittelbar aneinander entlang der Längserstreckung der Fingerschnitte an deren Randbereichen zur Ausbildung von Fingerhülsen. Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Prothesenhandschuh mit einem ersten Textilzuschnitt mit einer Handrückenfläche und sich von der Handrückenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, einem zweiten Textilzuschnitt mit einer Handinnenfläche und sich von der Handinnenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, wobei zumindest die Fingerabschnitte der Textilzuschnitte elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen und korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitte einander gegenüberliegen.

Prothesenhände sind komplexe mechanische, häufig motorisch angetriebene Vorrichtungen, die es einem Nutzer ermöglichen, bei einer nicht vorhandenen oder nicht mehr vorhandenen Hand Tätigkeiten und Funktionen auszuüben, die das tägliche Leben erleichtern und die Lebensqualität erhöhen. Dazu gehören insbesondere das Ergreifen, Halten und Loslassen von Gegenständen. Um solche Funktionen und Tätigkeiten zu ermöglichen, sind an einem Grundkörper, der der Handfläche einer natürlichen Hand entspricht, Prothesenfinger gelenkig gelagert. Diese Prothesenfinger selbst können gelenkig ausgebildet sein und sind mit Antrieben versehen oder gekoppelt, sodass sich unterschiedliche Griffhaltungen einnehmen lassen. Um die komplexe und teilweise empfindliche Mechanik, Elektrik und Elektronik zu schützen, werden Prothesenhände mit einer Abdeckung versehen, einer sogenannten Prothesenkosmetik, die insbesondere als Prothesenhandschuh ausgebildet ist. Der Prothesenhandschuh schützt einerseits die Prothesenhand und andererseits Umgebung und den Nutzer vor den mechanischen Komponenten der Prothesenhand. Darüber hinaus kann der Prothesenhandschuh eine optische Verkleidung in der mechanischen Komponenten bieten, sodass die Nutzung der Prothesenhand möglichst unauffällig erfolgen kann.

Prothesenhandschuhe können aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein, zur Bereitstellung einer möglichst natürlichen Anmutung sind Prothesenhandschuhe aus einem Elastomermaterial, beispielsweise Silikon bekannt. Solche Prothesenhandschuhe werden einem Tauchverfahren erzeugt oder in einer Form gegossen. Die Vorteile einer solchen Prothesenkosmetik sind die geschlossene Oberfläche mit einem guten Schutz gegen Feuchtigkeit sowie die an die natürliche Erscheinungsform angenäherte Optik und Oberflächenbeschaffenheit. Problematisch sind das hohe Gewicht sowie ein hoher Verformungswiderstand aufgrund von Faltenbildung bei einer Beugung der Prothesenfinger.

Als Alternative zu einem Elastomer werden auch Schaumwerkstoffe, beispielsweise sogenanntes Neopren, verwendet, die leichter als Elastomere sind, jedoch immer noch eine große Materialdicke aufweisen und dadurch zu Faltenbildung neigen.

Weiterhin sind Prothesenhandschuhe oder Prothesen kosmetiken bekannt, die überwiegend aus einem textilen Werkstoff bestehen. Eine Möglichkeit zur Herstellung eines solchen Handschuhes besteht darin, diesen über ein Strickverfahren einteilig herzustellen. Dies ist vergleichsweise aufwendig und für die relativ geringe Produktionsmenge von extra auf Form und Größe angepasste Prothesenhandschuhe für die produzierende Strick-Industrie nicht lukrativ. Weiters kann nach derzeitigem Stand der Technik noch keine so feine Maschenware in der fullyfashioned Technology hergestellt werden, dass ein Oberfläche erzeugt wird die glatt genug wäre um eine adäquate hautähnlliche Haptik zu erzeigen. . Eine Alternative besteht darin, einen Prothesenhandschuh aus einzelnen Zuschnitten zu nähen. Die klassischen Handschuhschnitte sehen für eine maximale Beweglichkeit der Finger in dem Daumenbereich einen separat eingesetzten Daumenzuschnitt vor, sowie für den Bereich zwischen den Fingern die sogenannten Schichtei, die als Streifen zwischen zwei Fingern ausgebildet sind. Die Fertigung eines solchen Prothesenhandschuhes ist aufgrund der vielen Zuschnitte und auszuführenden Nähte aufwendig und teuer, darüber hinaus tragen die für das Zusammennähen notwendigen Nahtzugaben insbesondere an den Fingerspitzen auf. Dies erzeugt einen unvorteilhaften optischen Effekt und darüber hinaus führt dies auch zu Unebenheiten an den Fingerspitzen, die die Grifffläche der Fingerspitzen negativ beeinflussen.

Eine weitere Schnittform eines textilen Handschuhes besteht aus zwei gleichen Zuschnitten in Handform, die zusammengenäht werden. Dabei liegen die Nähte, die umfänglich um die Zustände herumgeführt sind, zwischen den Fingern, was das Zusammenführen der Finger beim Zugreifen blockieren kann, da Prothesenfinger noch nicht wie die menschliche Hand auseinandergespreizt werden können. Daher sind auftragende oder verdickende Nahtzugaben zwischen zwei Fingern zu vermeiden. Darüber hinaus ist im Bereich der Handoberseite oder des Handrückens mit einer verstärkten Zugbelastung des Materials eine größere, aufzubringende Griffkraft beim Schließen der Prothesenhand notwendig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Prothesenhandschuhes und einen Prothesenhandschuh bereitzustellen, mit dem die Beweglichkeit einer Prothesenhand möglichst wenig eingeschränkt wird.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches und einen Prothesenhandschuh mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren offenbart.

Das Verfahren zur Herstellung eines Prothesenhandschuhes mit den Schritten eines Bereitstellens eines ersten Textilzuschnittes mit einer Handrückenfläche, der sogenannten Dorsum manus, und sich von der Handrückenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, dem Bereitstellen eines zweiten Textilzuschnittes mit einer Handinnenfläche, der sogenannten Palma manus, und sich von der Handinnenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, wobei zumindest die Fingerabschnitte der Textilzuschnitte elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen, dem Anordnen der beiden Textilzuschnitte dergestalt, dass korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitte einander zugeordnet sind, insbesondere einander gegenüberliegen, sowie dem Verbinden der beiden Textilzuschnitte unmittelbar aneinander entlang der Längserstreckung der Fingerabschnitten an deren Randbereichen zur Ausbildung von Fingerhülsen, sieht vor, dass in einem entspannten Zustand zumindest ein Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnitte des kürzer als der gegenüberliegend angeordnete Fingerabschnitt des ersten Textilzuschnittes ist und beim Verbinden der Fingerabschnitte der Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnittes gestreckt wird. Die Streckung des Fingerabschnittes oder der Fingerabschnitte des zweiten Textilzuschnittes, die kürzer als der jeweils gegenüberliegend angeordnete Fingerabschnitt des ersten Textilzuschnittes sind, erfolgt während der Fertigung und während des Fügens, insbesondere während des Verbindens der beiden Textilzuschnitte in deren Randbereichen. Die Streckung des Fingerabschnittes des zweiten Textilzuschnittes erfolgt vorteilhafterweise auf die Länge des nicht gestreckten Fingerabschnittes des ersten Textilzuschnittes, der zu einer Fingerhülse vernäht werden soll. Die Streckung oder Dehnung des zweiten Textilzuschnittes bzw. des entsprechenden Fingerabschnittes erfolgt bei dem Verbinden der beiden Textilzuschnitte an den Randbereichen der Fingerabschnitte, die zur Ausbildung der Fingerhülsen verbunden werden. Beim Verbinden, insbesondere beim Zusammennähen, Verkleben oder Verschweißen, wird der zweite, innere Textilzuschnitt gedehnt, sodass der Randbereich die gleiche Länge aufweist wie der Randbereich des nicht gedehnten Textilzuschnittes, also der der Handaußenfläche. Durch die Streckung oder Dehnung des zweiten Textilzuschnittes zumindest im Bereich der verbundenen Fingerabschnitte kommt es aufgrund der Längendifferenz bei den elastischen Materialien in dem nicht gedehnten Zustand zu einer Vorflexion des entsprechenden Fingers bzw. der entsprechenden Fingerhülse, sodass ein vergleichsweise geringer Griffkraftverlust bei einem angelegten Prothesenhandschuhes auftritt.

In einer Weiterbildung sind alle Fingerabschnitte des zweiten Textilzuschnittes kürzer als die korrespondierend ausgebildeten Fingerabschnitte des ersten Textilzuschnittes und werden entsprechend beim Verbinden mit dem ersten Textilzuschnitte gestreckt. Dadurch kommt es bei allen Fingern zu einer Vorflexion, sodass der gesamte Prothesenhandschuhes eine Flexionsbewegung unterstützt oder zumindest weniger behindert und eine der natürlichen Handhaltung angenäherte Haltung der Prothesenhand unterstützt wird. Wird eine Prothesenhand so angesteuert, dass alle Finger gestrickt sind, tritt bei einer bei einer maximalen Streckung der Prothesenfinger eine Streckung des Materials des zweiten Textilzuschnittes auf. Bei einer vollständigen Flexion der Prothesenfinger tritt eine Streckung des Materials des Prothesenhandschuhes auf der Handrückenseite auf, sodass eine gleichmäßige Materialbelastung ausgehend von der natürlichen Handhaltung mit leicht flektierten Fingern durch eine Flexion und Extension erreicht werden kann.

In einer Weiterbildung ist zumindest ein Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnittes schmaler als der korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitten des ersten Textilzuschnittes und die Fingerabschnitte werden an einem Fußpunkt zwischen zwei Fingerabschnitten an der Handrückenfläche und der Handinnenfläche miteinander verbunden. Damit wird verhindert, dass die Verbindungsstelle oder die Verbindungsnaht zwischen den beiden Textilzuschnitte zwischen zwei Fingern liegt. Der zweite Textilzuschnitte bildete zumindest in dem Fingerbereich auf der Handinnenseite eine glattflächige Form aus, die durch keine Naht unterbrochen ist. Die Verbindungsnaht, die bei einem Prothesenhandschuh mit Fingerkuppen die gesamte Handinnenfläche an dem Umfang umgibt und bei einer Draufsicht auf die Handinnenseite einer flachen Hand der Kontur folgt, verhindert ein Blockieren der Finger beim Zugreifen. Das Material des ersten Textilzuschnittes wird von dem Handrücken seitlich über den oder die Prothesenfinger gelegt und dann mit dem ersten Textilzuschnitte verbunden. Der zweiteilige Prothesenhandschuh wird dabei so gefertigt, dass nicht nur die Länge des inneren Textilzuschnittes bei der Fertigung gestreckt wird, sondern auch der längere, in Längserstreckung nicht gestreckte Fingerabschnitt so umgelegt und positioniert wird, dass ein Prothesenfinger seitlich von dem ersten Textilzuschnitt vollständig abgedeckt ist. Bei der Fingerhülse ohne Fingerkuppe ist der erste Textilzuschnitt in dem Fingerabschnitt im Querschnitt gesehen U-förmig gebogen, der zweite Fingerabschnitt bildet eine im Wesentlichen gerade Verbindung zwischen den beiden freien Schenkeln aus. Die Verbindung, insbesondere die Verbindungsnaht, verläuft vorteilhafterweise nicht interdigital

In einer Weiterbildung sind die Textilzuschnitte aus einem elastischen Material gefertigt, insbesondere aus einem bielastischen Material, sodass eine elastische Verformung nicht nur in Längserstreckung des Fingerabschnittes, also von der Grundfläche auf der Handrückenseite oder Handinnenseite weg von proximal nach distal, sondern auch quer dazu möglich ist. Neben einer vollständigen elastischen Ausgestaltung der Fingerabschnitte können diese auch nur teilweise elastisch ausgebildet sein. Darüber hinaus kann auch der Handinnenfläche Bereich bzw. der Handrückenfläche Bereich elastisch ausgebildet sein oder bereichsweise elastisch ausgebildet sein. Die Elastizität kann sowohl unidirektional als auch bidirektional sein, auch die bereichsweise Ausgestaltung der Elastizität kann unidirektional oder bidirektional sein.

In einer Ausgestaltung ist zumindest eine Fingerhülse distal offen, wenn die beiden textilen Fingerabschnitte miteinander verbunden worden sind. Anschließend wird eine Endkappe an der oder den distal offenen Fingerhülsen befestigt, um einen geschlossenen Prothesenhandschuhes auszubilden. Die Endkappe kann angeklebt, eingeschweißt oder angenäht werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Endkappe aus einem nichttextilen Material ausgebildet, beispielsweise aus einem Elastomer.

Alternativ ist vorgesehen, dass zwei Fingerabschnitte der Textilzuschnitte zu einer Fingerhülse mit einer geschlossenen Fingerkuppe miteinander verbunden werden. Dabei können alle oder nur ein Prothesenfinger ausschließlich aus den textilen Fingerabschnitten mit einer geschlossenen Fingerkuppe bestehen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die durch die beiden Textilzuschnitte ausgebildeten geschlossenen Fingerhülsen mit Fingerkuppe an der Außenseite beschichtet werden, beispielsweise im Bereich der Fingerkuppe mit einem Elastomer versehen werden. Auch an anderen Bereichen des Prothesenhandschuhes können Beschichtungen oder Verstärkungen angeordnet oder aufgebracht sein

Eine Prothesenhandschuh mit einem ersten Textilzuschnitt mit einer Handrückenfläche und sich von der Handrückenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, einem zweiten Textilzuschnitt mit einer Handinnenfläche und sich von der Handinnenfläche weg erstreckenden Fingerabschnitten, wobei zumindest die Fingerabschnitten der Textilzuschnitte elastisch ausgebildet sind oder elastische Bereiche aufweisen und korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitt einander gegenüberliegen, sieht vor, dass die beiden Textilzuschnitte unmittelbar aneinander entlang der Längserstreckung der Fingerabschnitten an deren Randbereichen verbunden sind, Fingerhülsen ausbilden und in einem entspannten, unverbundenen Zustand zumindest ein Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnittes kürzer als der gegenüberliegend angeordnete Fingerabschnitt des ersten Textilzuschnittes ist. Aufgrund der elastischen Ausgestaltung des Materials der Fingerabschnitte, insbesondere des Materials des Fingerabschnittes oder der Fingerabschnitte des zweiten Textilzuschnittes ergibt sich eine Vorflexion, da zum Verbinden der Fingerabschnitte der innenliegende Fingerabschnitt gestreckt bzw. gedehnt wird. Die Streckung oder Dehnung erfolgt vorteilhafterweise auf die gleiche Länge wie der nicht gestreckte erste Fingerabschnitt, sodass sich für den Fall einer Fingerhülse ohne Fingerkuppe ein gerader Fingerabschluss oder vorderer, distaler Fingerrand ergibt. Wird eine Fingerkuppe ausgebildet, wird der Fingerabschnitt des Handrückens oder des ersten Textilzuschnittes in distaler Richtung so geführt, dass die Verbindungsnaht nicht in dem Interdigitalbereich liegt und vorteilhafterweise nicht den distalen Endabschluss des Fingers bzw. der Fingerhülse bildet

In einer Ausgestaltung des Prothesenhandschuhes sind alle Fingerabschnitte des zweiten Textilzuschnittes kürzer als die korrespondierend ausgebildeten und angeordneten Fingerabschnitte des ersten Textilzuschnittes, sodass sich für alle Finger eine Vorflexion nach der Fertigung und im nicht angelegten Zustand ergibt. Zumindest ein Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnitte kann schmaler als der korrespondierend ausgebildete Fingerabschnitt des ersten Textilzuschnittes sein, sodass verhindert wird, dass innenliegenden Nähte oder Verbindungen in dem Fingerzwischenbereich oder Interdigitalbereich vorhanden sind. Dadurch wird bei einem Zugreifen oder einem Schließen der Prothesenhand verhindert, dass Materialanhäufungen zwischen den Prothesenfingern positioniert werden. Dadurch kann das Schließen der Hand erleichtert werden.

Die Textilzuschnitte sind über zumindest eine Verbindungsnaht miteinander verbunden, wobei die Verbindungsnaht als Nähnaht, Klebenaht, Schweißnaht oder eine andere thermische Verbindung, beispielsweise eine thermische Pressung ausgeführt sein kann. Die Verbindungsnaht verbindet die beiden Textilzuschnitte direkt miteinander, sodass durch die beiden Textilzuschnitte insbesondere in dem Bereich der Fingerabschnitte die Fingerhülse und der übrige Prothesenhandschuh ausgebildet wird.

In einer Ausgestaltung des Prothesenhandschuhes ist die Verbindungsnaht unter Freilassung einer proximalen Einführöffnung umlaufend ausgebildet, sodass mit einer einzigen Naht der komplette Prothesenhandschuhes gefertigt werden kann. Die proximale Einführöffnung in dient dazu, die Prothesenhand in den Prothesenhandschuh einzuführen. Wenn mehrere Verbindungsnähte verwendet werden, um die beiden Textilzuschnitte miteinander zu verbinden, ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Textilzuschnitte unter Freilassung einer proximalen Einführöffnung und zumindest einer distalen Fingeröffnung an den Fingerabschnitten über mehrere Verbindungsnähte miteinander verbunden werden. Der Prothesenhandschuh weist dann an zumindest einem Finger keine Fingerkuppe auf, sodass die jeweilige Verbindungsnaht an der Fingerhülse an dem freien Ende endet. Die Verbindungsnaht kann als Nähnaht, Schweißnaht, Klebenaht oder eine andere, linienförmige dauerhafte Verbindung ausgebildet sein. Eine linienförmige Verbindung kann auch durch eine linienartige Anordnung von punktweisen Verbindungen, beispielsweise Verschweißungen, Verklebungen oder eine andere Verbindung oder eine Kombination daraus ausgebildet sein. Die zumindest eine Verbindungsnaht verläuft zwischen zwei Fingerhülsen an der Handinnenseite, sodass der Interdigitalbereich frei von Materialdoppelung oder Nahtmaterial bleibt.

Die Textilzuschnitte weisen in einer Ausgestaltung zwischen zwei Fingerabschnitten einen proximalen Zwischen bereich auf, in dem die Textilzuschnitte an einem Fußpunkt aneinander verbunden sind. Der erste Textilzuschnitt und der zweite Textilzuschnitt sind an der Fingerwurzel miteinander gekoppelt, sodass die Fingerhülsen voneinander getrennt werden.

In einer Ausgestaltung sind die Fingerabschnitte für den Zeigefinger, den Mittelfinger, den Ringfinger und den kleinen Finger gleichorientiert an den Textilzuschnitten ausgebildet, sodass sie bis auf eine andere Dimensionierung in der Länge und gegebenenfalls in der Breite gleich geformt sind. Der Textilzuschnitt für die innere Handfläche ist kleiner und kürzer als der Textilzuschnitt für den Handrücken und die Seitenbereiche der Fingerhülsen. Dabei kann auch die Handinnenfläche, von der sich die Fingerabschnitte weg erstrecken, kleiner als der Bereich des Handrückens sein, sodass beim Verbinden oder Zusammennähen der innere, erste Textilzuschnitt gedehnt wird, sodass die Nahtlängen den Randbereichen des nicht gedehnten ersten Textilzuschnitte entsprechen. Dazu wird das elastische Material des zweiten Textilzuschnittes gedehnt, sodass die Längen der Randbereiche beim Verbinden der Textilzuschnitte einander entsprechen.

In einer Ausgestaltung weist die Längserstreckung des Fingerabschnittes für den Daumen an dem ersten Textilzuschnitt eine andere Orientierung als die Orientierung der Längserstreckung des Fingerabschnittes für den Daumen des zweiten Textilzuschnittes auf. Insbesondere erstreckt sich der Fingerabschnitt für den Daumen des ersten Textilzuschnittes in einem kleineren Winkel zu der Längserstreckung des Finanzschnittes des Zeigefingers als der Fingerabschnitt des zweiten Textilzuschnittes. Die Orientierungen der Längserstreckung zwischen Daumen und Zeigefinger beträgt beispielsweise bei dem ersten Textilzuschnitt 30° bis 60°, während er bei dem zweiten Textilzuschnitt zwischen 70° und 90° beträgt. Dadurch wird neben der Vorflexion aufgrund der Längendifferenz auch eine angepasste Orientierung des Daumens des Prothesenhandschuhes an die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen des Prothesendaumens bewirkt. Die Verbindungsnaht im Daumenbereich wird dadurch nach innen in Richtung auf den Daumenballen verlegt, sodass eine Zusammenführung von Daumen und Finger bei einem Pinzettengriff nicht zu einer Materialstauchung im Bereich der Verbindungsnaht führt.

In einer Ausgestaltung des Prothesenhandschuhes weist zumindest eine Fingerhülse ein offenes distales Ende auf, an dem eine Endkappe befestigt ist, sodass eine geschlossene Fingerhülse mit einer Fingerkuppe vorhanden ist. Die Endkappe ist insbesondere aus einem anderen Material als der Textilzuschnitt oder die Textilzuschnitte ausgebildet, insbesondere als eine Kappe aus einem Elastomer, um an den besonders dem Verschleiß unterliegenden Bereichen der Prothesenhand ein stabiles und resistentes Material anzuordnen. Alternativ ist zumindest ein Finger so ausgebildet, dass die einander gegenüberliegenden Fingerabschnitte der Textilzuschnitte zu einer Fingerhülse mit einer geschlossenen Fingerkuppe verbunden sind, sodass die gesamte Fingerhülse aus dem Material der Textilzuschnitte besteht.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 - eine Schnittform eines textilen Handschuhs gemäß dem Stand der Technik;

Figur 2 - eine Darstellung zweier Textilzuschnitte;

Figur 3 - eine Darstellung zweier übereinandergelegter Textilzuschnitte; sowie Figur 4 ein fertig genähter Prothesenhandschuh mit Endkappen.

Figur 1 zeigt zwei Textilzuschnitte gemäß dem Stand der Technik für Handschuhe, die die gleiche Form aufweisen. Die beiden Textilzuschnitte 10, 20 weisen eine Handrückenfläche 11 und eine Handinnenfläche 21 auf, von denen sich Fingerbereiche 12, 13, 14, 15, 16, 22, 23, 24, 25, 26 distal nach außen erstrecken. Zum Herstellen eines Handschuhes werden die beiden Zuschnitte übereinandergelegt und in einem Randbereich 17 der Textilzuschnitte 10, 20 mit einer Umfangsnaht vernäht. Somit bildet sich ein geschlossener Handschuh mit einer proximalen Einführöffnung, die an den unverbundenen, den Fingern gegenüberliegenden Enden der Textilzuschnitte 10, 20 ausgebildet ist.

In der Figur 2 sind die Textilzuschnitte 10, 20 gemäß des erfindungsgemäßen Prothesenhandschuhes dargestellt. Die linke Darstellung zeigt den Textilzuschnitt 10 für die Oberseite des Prothesenhandschuhes mit einer Handrückenfläche 11 und den sich davon in distaler Richtung erstreckenden Fingerabschnitten 12 bis 16. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Fingerabschnitte 12 bis 16 nicht so lang ausgebildet, dass sie den kompletten Prothesenfinger in der Längserstreckung überdecken, sondern nur so lang, dass die Spitzen der Prothesenfinger aus dem Prothesenhandschuh herausragen. Jeweils zwischen zwei Fingerabschnitten ist ein proximaler Zwischenbereich 19 ausgebildet, der im Bereich der Fingerwurzel oder des Überganges von einem Grundkörper der Prothesenhand, an dem Prothesenfinger gelenkig befestigt sind, zu dem Prothesenfinger ausgebildet ist.

In der rechten Darstellung der Figur 3 ist der zweite Textilzuschnitt 20 für die Innenseite des Prothesenhandschuhes mit einer Handinnenfläche 21 dargestellt. Auch dieser Textilzuschnitt 20 weist fünf Fingerabschnitte 22 bis 26 auf, zwischen denen jeweils ein proximaler Zwischenbereich 29 ausgebildet ist, von denen der Übersichtlichkeit halber nur einer eingezeichnet ist. Aus der Figur 2 ist bereits erkennen, dass der zweite Textilzuschnitt 20 kleiner als der erste Textilzuschnitt 10 ist. Sowohl die Handinnenfläche 21 als auch die Fingerabschnitte 22 bis 26 sind schmaler und kürzer als die korrespondierenden Bereiche des ersten Textilzuschnittes 10. Ebenfalls ist der Figur 2 zu entnehmen, dass die Orientierung der Längserstreckung des Fingerabschnittes 22 für den Daumen des zweiten Textilzuschnittes 20 eine andere Orientierung relativ zu der Längserstreckung des Zeigefingerabschnittes 23 aufweist als die Längsorientierung des Fingerabschnittes

12 des Daumens des ersten Textilzuschnittes 10 relativ zu der Längserstreckung des Fingerabschnittes 13 des Zeigefingers. In dem Ausführungsbeispiel sind die Längserstreckung in der Fingerabschnitte 23 bis 26 des zweiten Textilzuschnittes 20 im Wesentlichen parallelorientierte, während die Längserstreckungen der Fingerabschnitte 13 bis 16 des ersten Textilzuschnittes 10 leicht gespreizt sind, aber grundsätzlich ebenfalls in proximal-distal Richtung verlaufen.

Anhand der Figur 3 wird der Größenunterschied zwischen den beiden Textilzuschnitten 10, 20 deutlich. In dem Ausführungsbeispiel ist der erste Textilzuschnitt 10 beinahe doppelt so groß wie der zweite Textilzuschnitt 20. Die Breite der Fingerabschnitte 23 bis 26 ist geringer als die Breite der Fingerabschnitte

13 bis 16 des ersten Textilzuschnittes 10, ebenso ist die Länge der Fingerabschnitte 22 bis 26 des zweiten Textilzuschnittes 20 wesentlich geringer als die Länge der Fingerabschnitte 12 bis 16 des ersten Textilzuschnittes 10, jeweils im ungedehnten Zustand. Ebenfalls ist die unterschiedliche Orientierung der Fingerabschnitte 12, 22 für den Daumen verdeutlicht, der Winkel zwischen der Längserstreckung des Zeigefingers 23 zur der Längserstreckung des Daumens 22 des zweiten Textilzuschnittes 20 beträgt ungefähr 80°, wohingegen der Winkel zwischen dem Zeigefinger 13 und dem Daumen 12 des ersten Zugsschnittes 10 ungefähr 45° beträgt. Durch diese unterschiedliche Orientierung der Längserstreckung des Daumenabschnittes 12, 22 wird eine Bewegung des Prothesendaumens in Richtung auf die Handinnenseite erleichtert. Um aus den beiden Textilzuschnitten 10, 20 einen Prothesenhandschuh zu fertigen, wird der zweite Textilzuschnitt 20 soweit gedehnt, dass die jeweils zu verbindenden Randbereiche in Deckung mit einem nicht gedehnten, korrespondierenden Abschnitt des ersten Textilzuschnittes 10 gebracht werden. Dort werden sie dann vernäht oder auf eine andere Art und Weise dauerhaft miteinander verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt. Die Länge der Verbindungsnaht, wenn die beiden Textilzuschnitte 10, 20 miteinander vernäht werden, entspricht der Länge des Randbereiches des ungedehnten, ersten Textilzuschnittes 10, entlang dessen die Verbindungsnaht geführt wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Fingerabschnitte mit offenen Enden versehen, sodass nicht mit einer einzelnen Umfangsnaht der Prothesenhandschuh geschlossen werden kann. Vielmehr muss zwischen den einzelnen Fingerabschnitten eine separate Naht vorgesehen sein, um die Randbereiche der einzelnen Fingerabschnitte unmittelbar miteinander zu verbinden. Bei dem Verbinden der beiden Textilzuschnitte 10, 20 befindet sich zumindest der Bereich des zweiten Textilzuschnittes 20, der vernäht wird, in einem gedehnten Zustand. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Material des zweiten Textilzuschnittes 20 bielastisch und kann sowohl in Längserstreckung als auch quer dazu elastisch gedehnt werden. Alternativ ist nur eine Elastizität in Längserstreckung von proximal nach distal vorhanden, wodurch eine Vorflexion bereitgestellt wird, wenn der Prothesenhandschuh nicht angelegt ist.

In der Figur 4 ist ein Prothesenhandschuh 1 in einem fertigen Zustand gezeigt. Der Prothesenhandschuh 1 weist eine proximale Einführöffnung 2 auf, die ein Einführen einer nicht dargestellten Prothesenhand ermöglicht. Der Prothesenhandschuh 1 kann auch einen Reißverschluss oder eine andere Schließeinrichtung aufweisen, um das Einführen einer Prothesenhand zu erleichtern. Die beiden Textilzuschnitte 10, 20 sind entsprechend den Zuschnitten der Figuren 2 und 3 ausgebildet, sodass mehrere Verbindungsnähte 30 vorhanden sind, um die Textilzuschnitte 10, 20 in ihren Randbereichen unmittelbar aneinander festzulegen. Durch das Verbinden an den Randbereichen der Textilzuschnitte 10, 20 unter Dehnung des zweiten Textilzuschnittes 20 ergibt sich aufgrund der elastischen Rückstellkräfte der kürzeren Ausgestaltung des ungedehnten zweiten Textilzuschnittes 20 eine Vorflexion, die an dem Prothesenhandschuh 1 zu erkennen ist. Alle Finger, die zu Fingerhülsen 50 mit offenen Enden vernäht worden sind, weisen eine Vorflexion oder Krümmung nach innen auf. Die Fingerhülsen 50 aller Finger sind nicht vollständig aus einem Textil hergestellt, sondern weisen Endkappen 40 auf, die aus einem anderen Material, vorliegend einem Elastomer, hergestellt und nachträglich fixiert an den offenen Fingerenden worden sind. Die Endkappen 40 können angeklebt, eingeschweißt und/oder angenäht sein. Die Textilzuschnitte 10, 20 sind indem Bereich der proximalen Zwischenbereiche 19, 29 an jeweils einem Fußpunkt 18, 28 miteinander verbunden, sodass die Fingerhülse 50 der einzelnen Fingerabschnitte voneinander getrennt sind. Die Nähte 30 verlaufen nicht zwischen den Fingerbereichen, sondern liegen an der Unterseite des Prothesenhandschuhes 1 . Bezugszeichen

1 Prothesenhandschuh

2 Einführöffnung

10 Textilzuschnitt

11 Handrückenfläche

12 Daumen

13 Zeigefinger

14 Mittelfinger

15 Ringfinger

16 kleiner Finger

17 Randbereich

18 Fußpunkt

19 Zwischenbereich

20 Textilzuschnitt

21 Handinnenfläche

22 Daumen

23 Zeigefinger

24 Mittelfinger

25 Ringfinger

26 kleiner Finger

28 Fußpunkt

29 Zwischenbereich

30 Naht

40 Endkappen

50 Fingerhülse