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Title:
PRESSURE ROLLER STATION FOR ROTARY PRESSES HAVING EXTERNAL AXLE RECEPTACLES FOR PRESSURE ROLLER UNITS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/083929
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention preferably relates to a pressure roller station (1) for rotary presses having a guide profile (3) which can be secured to the rotary press and comprises two lateral surfaces (5), on the exterior of each of which a pair of upper and lower axle receptacles (7) for pressure roller axles (13) are arranged, such that two pairs of pressure rollers (11) can be mounted on the same guide profile (3). In preferred embodiments, the axle receptacles (7) have a shape which is open laterally towards the exterior, particularly preferably a U shape, and are designed for swivel mounting of pressure roller axles (13). In a further aspect, the invention relates to a rotary press comprising such a preferred pressure roller station (1).

Inventors:
BÖHNLEIN JÜRGEN (DE)
WEISBACH PETER (DE)
KLAER INGO (DE)
MIES STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/080231
Publication Date:
May 06, 2021
Filing Date:
October 28, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KORSCH AG (DE)
International Classes:
B30B11/08; B30B1/26; B30B11/34; B30B15/00
Domestic Patent References:
WO2018109813A12018-06-21
WO2015169852A12015-11-12
WO2018109813A12018-06-21
WO2016156306A12016-10-06
WO2015169852A12015-11-12
Foreign References:
JPH0819899A1996-01-23
JP2006263764A2006-10-05
US1757370A1930-05-06
DE19705092C11998-03-26
EP1627727B12014-03-12
EP0856394B12006-12-06
EP0856394A21998-08-05
JP2006263764A2006-10-05
EP2110231A22009-10-21
Attorney, Agent or Firm:
HERTIN UND PARTNER RECHTS- UND PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Druckrollenstation (1) für Rundlaufpressen mit einem an der Rundlaufpresse arretierbaren Führungsprofil (3) dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (3) zwei Seitenflächen (5) umfasst, an denen jeweils außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen (7) für Druckrollenachsen (11) angeordnet vorliegen, sodass an demselben Führungsprofil (3) zwei Paare von Druckrollen (11) anbringbar sind.

2. Druckrollenstation (1) gemäß dem vorherigen Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass an einer ersten Seitenfläche (5) ein erstes Paar von unteren und oberen Druckrollen (11 ) angebracht vorliegt, welches eine Vordruckstation bildet, und an einer zweiten Seitenfläche (5) ein zweites Paar von unteren und oberen Druckrollen (11) angebracht vorliegt, welches eine Hauptdruckstation bildet.

3. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Seitenflächen (5) durch eine Vorder- und Rückseite (19, 17) miteinander verbunden sind und Schenkel eines Winkels (27) bilden, welcher im Bereich von 10° bis 120°, bevorzugt von 20° und 80° liegt.

4. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass obere und untere Achsenaufnahmen (7) einer Seitenfläche (5) vertikal miteinander und/oder gegeneinander verstellbar in dem Führungsprofil (3) gelagert vorliegen.

5. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrollenstation (1) innerhalb des Führungsprofiles (3) Führungsschienen (21) umfasst, auf welchen die oberen und unteren Achsenaufnahmen (7) miteinander und/oder gegeneinander verschiebbar vorliegen.

6. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrollenstation (1) Verstellantriebe (23), bevorzugt Verstellspindeln, zur Verschiebung der Achsenaufnahmen (7) innerhalb des Führungsprofiles (3) aufweisen.

7. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrollenstation (1) einen Motor zur Verstellung der Achsenaufnahmen (7) umfasst, welcher nicht innerhalb des Führungsprofils (3) vorliegt.

8. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Achsenaufnahmen (7) eine seitlich nach außen offene Form aufweisen.

9. Druckrollenstation (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Achsenaufnahmen (7) im Querschnitt eine u-förmige Aufnahmefläche aufweisen, sodass eine quaderförmige Druckrollenachse (13) kraft- und/oder formschlüssig in einer der Achsenaufnahme (7) arretierbar ist.

10. Druckrollenstation (1 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Achsenaufnahmen (7) Mittel für eine schwenkbare Lagerung einer Druckrollenachse (13) aufweisen.

11. Rundlaufpresse mit einem Rotor (25) umfassend eine Druckrollenstation (1 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche.

12. Rundlaufpresse gemäß dem vorherigen Anspruch dadurch gekennzeichnet, dass die Rundlaufpresse eine Vordruckstation und eine Hauptdruckstation umfasst, wobei die oberen und unteren Druckrollen(11) der Vordruckstation an einer ersten Seitenfläche (5) des Führungsprofils (3) angebracht vorliegen und die oberen und unteren Druckrollen (11) der Hauptdruckstation an einer zweiten Seitenfläche (5) des Führungsprofils (3) angebracht vorliegen.

13. Rundlaufpresse gemäß einem der vorherigen Ansprüche 11 oder 12 dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (25) eine Aufnahme für einen T ragarm (45) umfasst, welcher in einer der Achsenaufnahmen (7) einsetzbar ist, sodass der Rotor (25) über den Tragarm (45) schwenkbar an dem Führungsprofil (3) angebracht werden kann.

14. Rundlaufpresse gemäß einem der vorherigen Ansprüche 11 - 13 dadurch gekennzeichnet, dass die Rundlaufpresse eine Hauptdruckstation umfasst, wobei obere und untere Druckrollen (11) der Hauptdruckstation an einer zweiten Seitenfläche (5) angebracht vorliegen und wobei an einer der Achsenaufnahmen (7) der ersten Seitenfläche des Führungsprofils (3) eine Druckhalteschiene (27) angebracht vorliegt.

15. Rundlaufpresse gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrollenstation (1) auf einer Trägerplatte (15) gelagert vorliegt und/oder die Rundlaufpresse einen Motor zur Verstellung der Achsenaufnahmen (7) in dem Führungsprofil (3) umfasst, wobei der Motor nicht innerhalb der Druckrollenstation (1) installiert, sondern bevorzugt unterhalb einer Trägerplatte (11) gelagert wird.

Description:
Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit außenliegenden Achsenaufnahmen für Druckrolleneinheiten

BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft bevorzugt eine Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit einem an der Rundlaufpresse arretierbaren Führungsprofil, welches zwei Seitenflächen umfasst, an denen jeweils außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen für Druckrollenachsen angeordnet vorliegen, sodass an demselben Führungsprofil zwei Paare von Druckrollen anbringbar sind. In bevorzugten Ausführungsformen weisen die Achsenaufnahmen eine seitlich nach außen offene Form, besonders bevorzugt eine U- Form, auf und sind für eine schwenkbare Lagerung von Druckrollenachsen eingerichtet. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Rundlaufpresse umfassend eine derart bevorzugte Druckrollenstation.

Hintergrund und Stand der Technik Die Erfindung betrifft das Gebiet von Rundlaufpressen, welche in der pharmazeutischen, technischen oder chemischen Industrie oder in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt werden, um aus pulverförmigen Materialien Tabletten oder Presslinge in großer Stückzahl herzustellen.

Es ist bekannt, dass Rundlaufpressen einen Rotor aufweisen, der eine Vielzahl von Stempelpaaren trägt, wobei jedes Stempelpaar von einem Oberstempel und einem

Unterstempel gebildet wird, die relativ zueinander verstellbar sind. Der Rotor umfasst eine Matrizenscheibe, in der auf einem Teilkreis in regelmäßigen Abständen Matrizenöffnungen vorgesehen sind, in denen die Ober- und Unterstempel entweder unmittelbar Zusammenwirken, oder die hülsenförmig ausgestaltete Einsatzstücke aufweisen, die als Matrizen bezeichnet werden. In diesen Matrizen beziehungsweise Matrizenöffnungen wird das zu verpressende Material mittels einer Füllvorrichtung eingefüllt.

Wenn ein Stempelpaar durch die Drehung des Rotors in den Bereich der so gefüllten Matrize oder Matrizenöffnung gelangt, werden die beiden Stempel durch Steuerkurven aufeinander zubewegt und gelangen in den Bereich einer Druckrollenstation. In der Druckrollenstation werden die Stempel gegeneinandergepresst, sodass das Material in der Matrizenöffnung beispielsweise zu einer Tablette verdichtet wird. Nach Abschluss des Pressvorgangs werden beide Pressstempel nach oben bewegt und die Tablette aus der Matrizenöffnung oder der Matrize ausgeworfen. Die Presskraft wird auf die Presswerkzeuge mittels Druckrollen übertragen. Die Presswerkzeuge werden auch als Ober- und Unterstempel bezeichnet. Es sind im Stand der Technik auch Rundlaufpressen bekannt, bei denen die Druckrollen getrennt voneinander, beispielsweise oben an einem Kopfstück und unten auf einer Trägerplatte im Sockel der Rundlaufpresse befestigt vorliegen. So erfolgt beispielsweise in der EP 1 627 727 B1 die Anbringung einer oberen Druckrolle an einer oberen Traverse, während eine untere Druckrolle getrennt hiervon an einer unteren Traverse des Maschinengehäuses befestigt wird.

Nachteilig an einer getrennten Anordnung der beiden Druckrollen ist es, dass die beim Pressvorgang entstehenden Presskräfte direkt sowohl in das obere, als auch das untere Maschinengehäuse übertragen werden. Das Maschinengehäuse der Rundlaufpresse kann beispielsweise aus einem Maschinensockel bestehen, auf dem sich die Trägerplatte für die untere Druckrolle befindet, sowie aus einem Kopfstück, an dem die obere Druckrolle angebracht vorliegt. Das Kopfstück und der Maschinensockel müssen durch 2 bis 4 Eckholme miteinander verbunden. Um den Druckkräften standzuhalten, müssen das Kopfstück, die Eckholme und der Maschinensockel sehr massiv unter hohem Materialaufwand gefertigt werden.

Zudem hat sich gezeigt, dass Maschinengehäuse bei einer getrennten Anbringung von oberer und unterer Druckrolle erhebliche Körperschall-Schwingungen im hörbaren Bereich abstrahlen. So können bei hohen Drehzahlen der Rotoren einer Rundlaufpresse Schalldruckpegel von mehr als 100 dBA entstehen.

Zur Vermeidung dieser Nachteile wurden im Stand der Technik Druckrollenstationen mit Führungsprofilen bzw. Führungssäulen vorgeschlagen, welche für die Aufnahme eines Druckrollenpaares bestehend aus einer oberen und einer unteren Druckrolle geeignet sind.

Derartige Druckrollenstationen sind im Stand der Technik beispielsweise aus den Dokumenten EP 0 856 394 B1 oder EP 0 856 394 B1 bekannt.

In dem EP 0 856 394 Blwird eine Druckrollenstation für eine Rundlaufpresse offenbart, wobei die Druckrollenstation einen an der Rundlaufpresse arretierbaren Rahmen aufweist, welcher zwei Lagerböcke für die Druckrollen umfasst. Der Rahmen ist aus einer Führungssäule gebildet und die Lagerböcke sind an von der Führungssäule geführten, gegeneinander verstellbaren oberen und unteren Druckrollenaufnahmen angeordnet. Bevorzugt handelt es sich um eine zylindrische Führungssäule, wobei die Druckrollenaufnahmen bevorzugt als kreisrunde oder keglige Öffnungen zur Aufnahme der Lagerblöcke bzw. Druckrollenachsen ausgelegt sind.

In dem EP 0 856 394 Blwird ebenfalls eine Rundlaufpresse mit einer Druckrollenstation offenbart, die aus einer im Querschnitt zylindrischen, massiv ausgebildeten Führungssäule besteht. Zur Reduzierung des Schalls umfasst die Rundlaufpresse gemäß der EP 0 856 394 B1 eine massive, biege- und verwindungssteife Grundplatte zur Aufnahme des Rotors, des Antriebs und der Druckrollenstation. Hierbei wird die Trägerplatte mittels elastischer Lager von einem Grundgestell der Rundlaufpresse aufgenommen, sodass die Rundlaufpresse auch bei großen Presskräften schwingungs- und geräuscharm arbeiten kann.

Moderne Rundlaufpressen zeichnen sich dadurch aus, dass ausgehend von einer Grundausstattung zur Herstellung für Einschicht-Tabletten durch das Hinzufügen von Zusatzmodulen eine Umrüstung der Grundpresse dahingehend erfolgen kann, dass auch Zweischicht-, Dreischicht-, oder Mantelkern-Tabletten verpresst werden können. Bei diesen Zusatzmodulen kann es sich beispielsweise um zusätzliche Druckstationen handeln. Auch hat sich gezeigt, dass die Qualität von Einschicht-Tabletten dadurch verbessert werden kann, wenn vor der tatsächlichen Tablettenherstellung eine Entlüftung des Pressmaterials in einer sogenannten Vordruckstation erfolgt, welche ebenfalls von einem Paar von Druckrollen gebildet wird.

Es ist somit wünschenswert Rundlaufpressen bereitzustellen, welche mehrere Druckstation beispielsweise eine Vor- und eine Hauptdruckstation integrieren, wobei ein flexibler Aufbau bevorzugt ist, um in Abhängigkeit der gewünschten Anwendung unterschiedliche Betriebszustände zu ermöglichen.

Aus der WO 2018/109813 A1 ist eine Rundläufer-Tablettenpresse bekannt mit einer Vordruck- und Hauptdruckstation umfassend jeweils zwei Paare von Druckrollen, welche an einem vertikalen Trägerprofil angebracht vorliegen. Auch in einer Rundläuferpresse gemäß der JP 2006263764 A können zwei Paare von Druckrollen bspw. für eine Vordruck- und Hauptdruckstation an einem vertikalen Trägerprofil installiert werden. Die Rundläuferpresse weist einen oberen Träger sowie einer Trägerplatte auf. Der obere Träger wird nur rückseitig durch das Trägerprofil gestützt, sodass vorderseitig ein besserer Zugang zum Rotor ermöglicht wird.

Das Trägerprofil für die Druckrollen ist durch eine dem Rotor zugewandte v-förmige Vorderfläche gekennzeichnet, an dem die beiden Paare von Druckrollen nebeneinander auf dem Rotorkreis angeordnet werden können. Die Druckrollenachsen befinden sich im installierten Zustand innerhalb des vertikalen Trägers. Ein einfacher Zugang zum Umrüsten der Druckrollen wird hierdurch erschwert. Zudem nimmt das Trägerprofil zur Installation der beiden Druckrollenpaare verhältnismäßig viel Raum ein und ist demnach hinderlich für eine flexible Positionierung um den Rotor.

Für einige Anwendung kann es bevorzugt sein, dass einzelnen Druckstationen innerhalb der Rundlaufpresse an verschiedenen Positionen angeordnet werden können, um eine schnelle und einfache Umrüstung zu ermöglichen.

Bei den Druckstation der EP 0 856 394 B1 oder EP 0 856 394 B1 mit kompakten zylinderförmigen Führungssäulen ist es bekannt, dass eine Trägerplatte der Rundlaufpresse eine Vielzahl von Ausnehmungen aufweist. Jede dieser Ausnehmungen ist mit einer Spannvorrichtung ausgestattet, mit weicher eine Druckstation an der gewünschten Position befestigt werden kann. Um besonders effektiv die kostenintensiven Spannvorrichtungen zu nutzen, wurde im Stand der Technik vorgeschlagen Spann- bzw. Haltevorrichtungen in die einzelnen Druckstationen selbst zu integrieren (WO 2016/156306 A1). Hierdurch kann in Abhängigkeit eines gewünschten Betriebsmodus eine besonders wartungsarme und einfache Befestigung von Druckrollenstationen an vorgegebenen Positionen auf einer Trägerplatte erfolgen.

Neben einem Umbau für unterschiedliche Anwendung ist es bei üblichen Rundlaufpressen zudem für eine Wartung oder Reinigung notwendig, die Druckrollenstation aus dem Innenraum der Presse zu entfernen. Insbesondere bei Druckrollenstationen, welche geschlossene Führungssäulen umfassen, ist es hierzu erforderlich die Station als Ganzes auf der Trägerplatten zu verschieben oder zu verschwenken. Aufgrund des hohen Gesamtgewichts einer einzelnen Druckrollenstation von bis zu 500 Kilogramm muss dies teilweise durch Hebewerkzeuge unterstützt werden.

Um eine verbesserte Zugänglichkeit von wartungs- oder austauschbedürftigen Komponenten von Druckrollenstation zu gewährleisten, wurde in der WO 2015/169852 A1 ein offenes Führungsprofil vorgeschlagen. Für einen Betriebswechsel ist auch in diesen Fällen in der Regel ein Umsetzen oder ein Austausch der ganzen Druckrollenstation notwendig.

Nachteilig an den bekannten Druckstationen ist zudem der erhöhte Platzbedarf, insbesondere bei Verwendung mehrerer Druckrollenstationen beispielsweise zur Herstellung von Zweischicht-, Dreischicht-, oder auch Mantelkerntablettenpressen. Bei einer Verwendung von Vorpressstation zusätzlich zu einer Hauptdruckstation ist es ebenso erforderlich zwei Druckrollenstation nebeneinander anzuordnen, wodurch sich die Stellfläche erhöht.

Beim Einsatz mehrerer einzelner Druckstationen können zudem unabhängige Schwingungen bzw. Vibration auftreten. Zwar gewährleistet die Aufhängung der oberen und unteren Druckrolle in einer Druckrollenstation eine äußerste stabile Aufnahme der Presskräfte. Es werden dennoch auf die einzelnen Druckrollenstation Vibrationen übertragen, welche sich gegenläufig steigern können. Durch eine Verbindung der einzelnen Druckrollenstation mittels Streben kann dem entgegengewirkt werden. Der Einsatz der Streben ist jedoch mit einem konstruktiven Mehraufwand verbunden.

Im Lichte des Standes der Technik besteht somit ein Verbesserungspotential für die Bereitstellung von Rundlaufpressen mit einer oder mehrere Druckrollenstationen in einer kompakten Bauweise, welche sich bevorzugt zudem für verschiedene Anwendungszwecke auf einfachen und schnelle Weise Umrüsten lassen.

Aufgabe der Erfindung

Eine Aufgabe der Erfindung war es somit eine Druckrollenstation für Rundlaufpressen bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik beseitigt. Insbesondere war es eine Aufgabe der Erfindung, eine Druckrollenstation zu entwickeln, welche sich durch kompakte Bauweise, multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten und hohe Stabilität bei geringer Lärmentwicklung auszeichnet.

Zusammenfassung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Patentansprüche stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.

In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit einem an der Rundlaufpresse arretierbaren Führungsprofil, wobei das Führungsprofil zwei Seitenflächen umfasst, an denen jeweils außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen für Druckrollenachsen angeordnet vorliegen, sodass an demselben Führungsprofil zwei Paare von Druckrollen anbringbar sind.

Die Druckrollenstation zeichnet sich durch eine überaus kompakte Bauweise zur Aufnahme von bis zu vier Druckrollen aus. Hierdurch können beispielsweise eine Hauptdruckstation und Vordruckstation auf engsten Raum bereitgestellt werden. Bei bekannten Druckrollenstationen waren hierzu zumeist mindestens zwei separate Führungsprofile bzw. Führungssäulen notwendig, welche entsprechend nebeneinander um einen Rotorkreis aufgestellt werden müssen.

Durch die Anbringung der Achsenaufnahmen an den beiden Seitenflächen eines Führungsprofils kann die Bereitstellung jeweils zweier Paare von Druckrollen erfolgen, wobei deren Platzbedarf lediglich durch die Ausdehnung der Druckrollen selbst vorgegeben ist.

Doch die erfindungsgemäße Konstruktionsweise reduziert nicht nur den Platzbedarf, sondern steigert zudem deren Stabilität erheblich.

Zum einen gewährleistet die Anordnung von jeweils Paaren oberer und unterer Achsenaufnahmen eine große Aufnahmefähigkeit von Presskräften, welche von den in den Achsenaufnahmen installierten Druckrollen generiert werden. Da die Paare jeweils an einer Seitenfläche vorliegen, kann selbige besonders effektiv die gegenläufig wirkenden Presskräfte kompensieren. Zudem hat sich gezeigt, dass auch Querkräfte bzw. Schwingungen zwischen den zwei an den Seitenflächen eines Führungsprofils angebrachten Druckrollenpaaren ausgeglichen werden.

Während es bei bekannter Verwendung zweier oder mehrerer einzelner Druckstationen in einer Rundlaufpresse zu unerwünschten Vibrationen oder Schwingungsinterferenzen kommen kann, wird dies durch die Anbringung beider Druckrollenpaare an einem Führungsprofil konstruktionsbedingt vermieden. Stattdessen verzeichnet die Druckrollenstation eine ausgezeichnete Gesamtstabilität selbst bei unabhängigen Pressvorgängen mittels seitlich angebrachter Druckrollenpaare. Mit der Druckrollenstation ist es somit möglich zwei unabhängig voneinander agierende Druckrollenpaare bzw. Presseinheiten auf engem Raum bereitzustellen, welche schwingungs- und vibrationsarm sind und auch bei hohen Presskräften nur eine geringe Lärmentwicklung aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Druckrollenstation dadurch gekennzeichnet, dass an einer ersten Seitenfläche des Führungsprofils eine erstes Paar von unteren und oberen Druckrollen angebracht vorliegen, welche eine Vordruckstation bilden und an einer zweiten Seitenfläche ein zweites Paar von unteren und oberen Druckrollen angebracht vorliegen, welche eine Hauptdruckstation bilden.

Die Begriffe Vordruck- und Hauptdruckstation haben die im Stand der Technik üblich Bedeutung und umfassen bevorzugt jeweils Paare von Druckrollen zur Vermittlung einer Presskraft auf die Presswerkzeuge. Typischerweise wird in einer sogenannten Vordruckstation vor der tatsächlichen Tablettenherstellung durch das Verpressen des Materials in der Hauptdruckstation eine Entlüftung des Pressmaterials gewährleistet. Hierdurch lässt sich die Qualitätssicherung der Presslinge steigern. In der Regel ist die Vordruckstation somit durch geringe Eintauchtiefen und/oder Presskräfte im Vergleich zur Hauptdruckstation gekennzeichnet.

Mit der erfindungsgemäßen Druckrollenstation lassen sich vorteilhafter die Komponenten für eine Hauptdruck- sowie Vordruckstation auf engsten Raum unterbringen, wodurch Rundlaufpressen mit äußersten geringen Abmaßen konstruiert werden können.

Die Möglichkeit der Integration zweier Druckrollenpaare in einer kompakten Druckstation stellt gegenüber dem bekannten Stand der Technik eine besondere Errungenschaft dar, welche die Druckrollenstation für verschiedenste Anwendungen auszeichnet.

Beispielsweise ist es insbesondere im Laborbetrieb oftmals wünschenswert bei geringem Raumbedarf verschieden Testreihen - beispielsweise zu Machbarkeitsstudien oder zu Screeningzwecken - fahren zu können. Mittels einer Druckrollenstation zur flexiblen Integration von bis zu vier Druckrollen kann auf minimaler Stellfläche eine Rundlaufpresse mit maximaler Funktionalität bereitgestellt werden. So ist sowohl eine Integration von Vor- und Hauptdruckstation als die Bereitstellung zweier Druckrollen für einen Mehrschichtbetrieb innerhalb einer Druckrollenstation möglich.

Die Anbringung der Achsenaufnahmen für die Druckrollen an den außenliegenden Seitenflächen stellt zudem eine gute Zugänglichkeit sicher. Bedarfsorientiert können somit verschiedenen Druckrollen auf schnelle und einfache Weise montiert oder demontiert werden. Der Ein- und Ausbau der gesamten Druckrollenstation ist hierzu nicht notwendig. Stattdessen können in den seitlich frei zugänglichen Achsenaufnahme die Druckrollenachsen ein- und ausgebaut werden. Auch die Bereitstellung verschwenkbarer Druckrollenachsen zur Wartung oder zum Austausch wird durch die seitliche Bereitstellung der Achsenaufnahmen ermöglicht. Die Druckrollenstation erlaubt somit einen besonders hohen Grad an Flexibilität für den bedarfsorientierten Einsatz moderner Rundlaufpressen.

Eine Achsenaufnahme bezeichnen im Sinne der Erfindung bevorzugt ein Bauelement, welches dafür ausgerichtet ist, eine Druckrollenachse oder eine Lagerachse für andere Komponenten einer Rundlaufpresse in dem Führungsprofil zu lagern.

Zu diesem Zweck umfassen die Achsenaufnahmen bevorzugt einen Aufnahmeabschnitt bzw. eine Aufnahmefläche zur Arretierung einer Druckrollen- bzw. Lagerachse sowie einen Lagerungsabschnitt bzw. Lagerungsblock zur Führung der Achsenaufnahme innerhalb des Führungsprofils. Bevorzugt liegt der Lagerungsabschnitt innerhalb der Führungssäule, beispielsweise auf Führungsschienen vor. Der Aufnahmeabschnitt bzw. die Aufnahmefläche zeigt hingegen seitlich nach außen und ist mithin leicht zugänglich.

Bevorzugt liegen die Achsenaufnahmen als Monolithe vor, um als massive Bauelemente höchsten Belastungen standzuhalten, aber auch zusammengesetzte Achsenaufnahmen sind denkbar. Aufgrund der bevorzugten Eignung zur Aufnahme von Druckrollenachsen kann die Achsenaufnahme auch als Druckrollenaufnahme bezeichnet werden.

Zur Montage und Demontage ist es bevorzugt, dass die Achsenaufnahme bzw. deren Aufnahmeabschnitt ein seitlich offenes Profil aufweist, wobei diese im Querschnitt beispielsweise u-förmig, bogenförmig, v-förmig, trapezförmig oder andere offene vieleckige Formen aufweisen können. Die Aufnahmefläche kann bevorzugt in an die Form der zu installierenden Druckrollenachsen bzw. Lagerachsen angepasst werden. Alternativ kann die Achsenaufnahme jedoch auch seitlich geschlossene Profile aufweisen, beispielsweise ist es denkbar einen Aufnahmeabschnitt mit einer Bohrung mit beispielsweise rechteckigem oder kreisrunde, Querschnitt zur Einbringung der Druckrollenachsen zu versehen. Auch eine Fixierungsplatte mit entsprechenden Arretierungsmitteln zur Installation von Druckrollenachsen sind denkbar.

In bevorzugten Ausführungsformen sind die Achsenaufnahmen baugleich ausgeführt, um eine besonders einfache baugleiche Lagerachse mit ggf. unterschiedlichen Druckrollen an den unterschiedlichen Achsenaufnahmen anzubringen. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass sich die Achsenaufnahmen voneinander unterscheiden. Beispielsweise könnte das Paar von Achsenaufnahmen auf einer jeweiligen Seitenfläche baugleich sein, sich aber von den Achsenaufnahmen an der anderen Seitenfläche unterscheiden. Auch könnten obere und untere Achsensaufnahmen an den jeweiligen Seitenflächen baugleich sein, sich aber von ihrem Gegenpart unterscheiden oder aber drei Achsenaufnahmen sind baugleich, während eine vierte Achsenaufnahme eine Sonderfunktion einnimmt.

Die Achsenaufnahmen vermitteln mithin die Anbringung der Druckrollenachsen an dem Führungsprofil, wobei die Achsenaufnahmen selbst im Führungsprofil bevorzugt verschiebbar gelagert werden. Das Führungsprofil stellt bevorzugt das Grundgerüst bzw. die Tragestruktur der Druckrollenstation dar und dient der Lagerung bzw. Führung der Achsenaufnahmen. Bevorzugt weist das Führungsprofil die Form einer Säule auf. Die Begriffe Führungsprofil und Führungssäulen werden bevorzugt synonym verwandt.

Typischerweise ist das Führungsprofil somit eines freistehende Trageelement bzw. Tragesäule mit einer vertikalen Höhe, welche die gleichzeitige Anbringung eines Paares oberer und unterer Druckrollen erlaubt.

Durch die Lagerung der Achsenaufnahmen eines Paares von oberer und unterer Druckrollen innerhalb eines Führungsprofils bzw. Führungssäule verbleiben vorzugsweise die im Pressprozess auftretenden Presskräfte im der Führungssäule. Bevorzugt können die im Pressprozess auftretenden Presskräfte von jeweiligen Verstellspindeln, welche die oberen und unteren Druckrolle stufenlos in der Höhe verstellen, selbst aufgenommen werden. Dadurch verbleiben die wirksamen Presskräfte innerhalb der Führungssäule und gelangen nicht in die Trägerplatte oder in das Maschinegehäuse. Dadurch wird vermieden, dass das gesamte Gestell der Tablettenpresse, während des Pressprozesses den Presskräften ausgesetzt ist. Dies ermöglicht eine weniger massive Ausgestaltung des Sockels unter Einsparung von Material. Weiter werden die Gestellbestandteile, wie Kopfplatte, Multifunktionssäule und Sockel, nicht zu Schwingungen angeregt, welche, wenn die Frequenzen im hörbaren Bereich liegen, zu Lärmbeeinträchtigungen führen können.

Zur Aufnahme der Presskräfte ist das Führungsprofil bevorzugt als massives Bauelement ausgestaltet. Beispielsweise bietet sich eine Fertigung aus Metallen in Gussform an.

Die Höhe des Führungsprofils wird durch den gewünschten Abstand von oberer und unterer Druckrolle vorgegeben, wobei das Führungsprofil bevorzugt in den Seitenflächen jeweils untere und obere Öffnungen zur Aufnahme der Achsenaufnahmen aufweist.

Im Querschnitt ist das Führungsprofil bevorzugt durch das Vorhandensein zweier Seitenflächen gekennzeichnet, welche bevorzugt nicht parallel oder senkrecht aufeinander stehen. Stattdessen schließen die Seitenflächen bevorzugt einen Winkel ein, welche bevorzugt so gewählt wird, dass an den Seitenflächen anbringbare Druckrollenpaare auf einem Rotor-Teilkreis wirken.

Der Querschnitt des Führungsprofil kann somit bevorzugt abschnittsweise einem Kreisringsegment gleichen, wobei die beiden zwei Seitenflächen die Schenkel bilden. Die Vorderseite bzw. Rückseite des Führungsprofils können - gleich einem Kreisringsegment - als Kreisbogen rund ausgestaltet sein. Hierbei wird die dem Rotor zugewandte Vorderseite einen kleineren Radius aufweisen, als die dem Rotor abgewandte Rückseite.

Besonders bevorzugt ist die Ausführung der Vorder- und Rückseite im Querschnitt abschnittsweise gradlinig bzw. rectiliniear und empfindet einen Kreisbogen nach. Die dem Rotor zugewandte Vorderseite des Führungsprofiles kann beispielsweise zwei Flächen, die im einem Winkel aufeinanderstehen, aufweisen, während die dem Rotor abgewandte Rückseite durch drei Flächen gebildet werden. Ebenso ist es denkbar, dass die Vorder- und Rückseite im Querschnitt als eine gerade Verbindungslinie zwischen Seitenflächen ausgebildet werden, sodass die Vorder- und Rückseite jeweils eine ebene Fläche bilden.

Im inneren Querschnitt ist das Führungsprofil bevorzugt nicht massiv ausgestaltet, sondern verfügt über Hohlräume zur Führung der Achsenaufnahmen sowie ggf. weiterer Komponenten. Die Stabilität der Führungssäule wird somit maßgeblich von den Seitenflächen sowie der Vorder- und Rückseite und bevorzugt einem Mittensteg bestimmt. Innere stabilisierende Wände oder Streben, welche Vorderseite, Rückseite und/oder Seitenflächen miteinander verbinden (Mittensteg) sind bevorzugt und führen zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Press- und Biegekräfte.

Das Führungsprofil weist bevorzugt eine dem Rotor zugewandte Vorderfläche, eine dem Rotor abgewandte Rückfläche sowie mindestens zwei Seitenflächen auf, an welchen außenliegend die Achsenaufnahmen vorliegen.

In einer bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bilden die mindestens zwei Seitenflächen Schenkel eines Winkels, welcher im Bereich von 10° bis 120°, bevorzugt von 20° bis 80° liegt. Auch Zwischenbereiche aus den vorgenannten Bereichen können bevorzugt seien, wie beispielsweise 10° bis 20°, 20° bis 30°, 30° bis 40°, 40° bis 50°, 50° bis 60°, 60° bis 70°, 70° bis 80°, 80° bis 90°, 90° bis 100° oder auch 110° bis 120°. Ein Fachmann erkennt, dass die vorgenannten Bereichsgrenzen auch kombiniert werden können, um weitere bevorzugte Bereiche zu erhalten, wie beispielsweise 30° bis 60°, 20° bis 70° oder 50° bis 80°.

Bevorzugt bilden die Seitenflächen die Schenkel eines Winkels, wobei die Seitenflächen keine gemeinsame Berührungskante aufweisen. Stattdessen können die Seitenflächen vielmehr die Schenkel eines gedachten Kreisringsegmentes bilden, wobei die Seitenfläche durch eine Vorderseite und Rückseite miteinander verbunden werden. Wie obig erläutert, können die Vorderseite und Rückseite kantig, mehrflächig oder rund, bogenförmig ausgestaltet.

Der Winkel wird bevorzugt durch den gewünschten Rotor- Teilkreis sowie die Abmaße der Druckrollenachsen und Druckrollen vorgegeben. Bei beidseitiger Anordnung von Druckrollenpaare an den Seitenflächen - beispielsweise zur Bereitstellung einer Vordruckstation und einer Hauptdruckstation - sind diese bevorzugt so anzuordnen, dass Vordruck- wie Hauptdruckrollen mittig über dem Rotor-Teilkreis der Stempel bzw. Matrizenbohrungen liegen. Bei sehr kleinen, d.h. spitzen Winkeln, kann es dazu kommen, dass die Druckrollen nicht nebeneinander passen bzw. sich berühren würden. Bei sehr großen, d.h. stumpfen Winkeln, wird die Druckrollenstation einen großen Teil des Rotorkreises überdecken. Die bevorzugte Orientierung der Seitenflächen des Führungsprofils kann alternativ auch durch die Normalenvektoren gekennzeichnet werden, welche auf den Seitenflächen stehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Führungsprofil dadurch gekennzeichnet, dass die auf den mindestens zwei Seitenflächen stehenden Normalen jeweils Tangenten zu einem Kreis bilden, dessen Durchmesser bevorzugt größer wählbar ist, als ein Durchmesser eines Rotors der Rundlaufpresse. Die Normalen zu den Seitenflächen werden in üblicherweise als auf den Flächen senkrecht stehende Vektoren verstanden, deren Ursprung im Mittelpunkt der Seitenflächen liegt.

Zu beachten ist, dass der Kreis, auf welchen die Seitenflächen bevorzugt senkrecht stehen, nicht dem Rotor- Teilkreis entspricht, auf welchem die angebrachten Druckrollen wirken. Vielmehr wird der durch die Seitenflächen vorgegebene Kreis bevorzugt größer sein, als der Rotor- Teilkreis, da die Druckrollen von den Seitenflächen nach innen zum Rotor hin installiert werden. Beispielsweise kann der durch die Normalenvektoren gebildete Kreis einen um ca. eine halbe Länge der Druckrollenachse oder mehr größeren Durchmesser aufweisen (vgl. u.a. Figur 2).

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegen die obere und untere Achsenaufnahme an den jeweiligen Seitenflächen miteinander und/oder gegeneinander verstellbar in dem Führungsprofil vor. Zu diesem Zweck können beispielsweise innerhalb des Führungsprofiles Führungsschienen vorliegen, auf welchen die Paare von Achsenaufnahmen miteinander und/oder gegeneinander, z.B. mittels Verstellspindeln und Antriebsmotor, verschiebbar vorliegen.

Besonders bevorzugt ist es, dass die obere und untere Achsenaufnahme der jeweiligen Paare einzeln und unabhängig von einander vertikal, d.h. entlang der Höhe des Führungsprofils, verstellbar sind.

Beispielsweise kann es bevorzugt sein mittels eines Verstellantriebes die jeweilig obere Achsenaufnahme bzw. obere Druckrolle und damit die Eintauchtiefe eines von der oberen Druckrolle beaufschlagten Oberstempels einzustellen.

Auch kann es bevorzugt sein, die untere Achsenaufnahme bzw. untere Druckrolle relativ zur oberen Achsenaufnahme bzw. obere Druckrolle zu verstellen, um die Steghöhe der herzustellenden Tabletten gemäß vorgegebener Werte festzulegen.

Ferner können vorteilhafterweise die oberen und unteren Druckrollenaufnahmen nicht nur unabhängig voneinander, sondern auch miteinander verstellt werden. Die parallele Verstellung der beiden Achsenaufnahmen bei gleichem Abstand zueinander ermöglicht dabei eine Presszonenverstellung. Hierdurch kann der Bereich innerhalb einer Matrizenöffnung, in dem das Verpressen des pulverförmigen Pressmaterials erfolgt variiert werden. Zum einen kann durch ein derartige Presszonenverstellung verschiedene Positionen der Innenseite der Matrizenhülse durchfahren werden, um diese gleichermaßen zu beanspruchen und abzunutzen. Zudem ist die vertikale Einsteilbarkeit der Presszonen vorteilhaft zur präzisen Pressung unterschiedlicher Schichten in einer Mehrschichttablette.

In einerweiteren Ausführungsform der Erfindung liegen innerhalb des Führungsprofiles Führungsschienen vor, auf welchen die oberen und unteren Achsenaufnahmen vertikal miteinander und/oder gegeneinander verschiebbar vorliegen. Zu diesem Zweck sind die Führungsschienen und die Achsenaufnahmen (bzw. deren Lagerungsabschnitt) bevorzugt passgenau aufeinander abgestimmt. Beispielsweise kann eine Schwalbenschwanzführung bevorzugt sein, um ein laterales Spiel zu minimieren.

Konstruktiv kann es bevorzugt sein, dass jeweils die obere und untere Achsenaufnahme auf einer gemeinsamen Gleitführungsebene angeordnet vorliegen, welche durch die Führungsschienen vorgegeben wird. Die Achsenaufnahmen gleiten beispielsweise als Schlitten auf der gemeinsamen Gleitführungsebene. Vorzugsweise können Flachführungen als Gleitlagerung eingesetzt werden, die konstruktiv besonders bevorzugt spieleinstellbar ausgeführt sind. Durch eine Minimierung des Führungsspiels kann eine erhöhte Präzision der Führung der Achsenaufnahmen und damit der Positionierung der Druckrollen erfolgen.

Die Verstellung der Achsenaufnahmen erfolgt in dem Führungsprofil bevorzugt mittels Verstellantrieben, wobei besonders bevorzugt Verstellspindeln zum Einsatz kommen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Druckrollenstation Verstellspindeln, welche zur Verschiebung der Achsenaufnahmen innerhalb des Führungsprofils vorliegen. Bei den Verstellspindel kann es sich bevorzugt um Gewindespindeln, insbesondere Kugelgewindespindel, handeln, wobei die Achsenaufnahmen auf diesen als Gleitschlitten gelagert sind. Durch ein rotatorische Bewegung der Verstellspindeln kann die vertikale Position der Achsenaufnahmen und mithin der Druckrollen besonders präzise eingestellt werden.

Zur Umsetzung der rotatorischen Bewegung kann beispielsweise ein Drehmotor ggf. zusammen mit einem Getriebe verwandt werden. Bei üblichen Druckrollenstationen liegen die Verstellspindeln zusammen mit den Drehmotoren innerhalb der Druckrollenstation selbst vor, sodass bei einem Umsetzen und/oder Entfernen der Druckrollenstation keine Verbindungen gelöst werden müssen. Durch die seitlich zugänglichen Druckrollenaufnahmen bzw. Achsenaufnahmen ist dies vorteilhaftweise nicht notwendig.

Stattdessen kann die Druckrollenstation fest auf einer Trägerplatte installiert werden.

Neben den bereits beschriebenen Vorteilen einer vereinfachten Wartung und Umrüstung, erlaubt dies zudem auf praktikable Weise Motoren oder deren Getriebe außerhalb der Druckrollenstation zu installieren.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt innerhalb des Führungsprofils der Druckrollenstation kein Motor zur Verstellung der Druckrollenaufnahmen vor. Stattdessen können die Motoren sowie ggf. deren Getriebe zur Verstellung der Achsenaufnahmen außerhalb der Druckrollenstation beispielsweise unterhalb der Trägerplatte installiert werden. Durch die Auslagerung der Motoren kann der Platzbedarf für die Druckrollenstation selbst nochmals gesenkt werden.

Die Anbringung der Achsenaufnahmen an Seitenflächen eines Führungsprofils führt bereits zu einem vereinfachen Zugang zu Montagezwecken. Besonders vorteilhaft hat es sich in dieser Hinsicht erwiesen Achsenaufnahmen zu verwenden, welche eine seitlich nach außen offene Form aufweisen. Seitlich nach außen offen bezieht sich bevorzugt auf das Führungsprofil und meint, dass eine seitliche Entnahme und/oder Verschwenkung der gelagerte Druckrollenachse ermöglicht wird.

Zu diesem Zweck ist es bevorzugt, dass die Achsenaufnahmen seitlich nach außen (d.h. in die von den Seitenflächen abgewandte Richtung) eine Öffnung aufweisen, durch welche die Druckrollenachsen seitlich ein- bzw. ausgeführt werden können.

Um die Presskräfte aufnehmen zu können, weist die Aufnahmefläche sowohl nach oben als auch nach unten bevorzugt Gegenflächen auf. Auch zur Innenseite (d.h. in die dem Führungsprofil zugewandte Richtung) liegt bevorzugt eine Begrenzung vor, gegen welche die Druckrollenachsen kraft- und/oder formschlüssig angebracht werden können.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Achsenaufnahmen im Querschnitt eine u-förmige Aufnahmefläche auf, sodass eine quaderförmige Druckrollenachsen kraft- und/oder formschlüssig in den Achsenaufnahmen arretierbar ist. Die U-Form ist bevorzugt im Sinne der oberen Beschreibung seitlich nach außen offen.

Eine derartige U-Form eignet sich insbesondere zur Aufnahme und Fixierung von im Wesentlichen quaderförmigen Druckrollenachsen oder quaderförmigen Lagerachsen für andere Komponenten einer Tablettenpresse. Im arretierten Zustand liegen die quaderförmigen Achsen an drei Begrenzungsflächen vor: einer Oberseite, einer Unterseite sowie einer Innenseite (zum Führungsprofil). Besonders bevorzugt sind Oberseite und Unterseite zueinander parallel und stehen jeweils in einem rechten Winkel Innenseite jeweils der Innenseite. Die Übergänge bzw. Ecken können abgeschrägt oder abgerundet sein. Durch die U-Form wird sichergestellt, dass insbesondere nach oben und unten wirkenden Presskräfte stabil in der Achsenaufnahme aufgenommen werden. Zudem kann Rotationspiel einer Druckrollenachse in der Achsenaufnahme zuverlässig und verschleißarm verhindert werden. Die Bezeichnung u-förmig umfasst bevorzugt auch eine im Wesentlichen geradlinige U-Form mit ggf. schrägen oder abgerundeten Ecken.

Neben der bevorzugten U-Form können auch andere nach seitlich nach außen offenes Profil bevorzugt sein, beispielsweise bogenförmig, halbkreis-förmig, v-förmig, trapezförmig oder andere offene vieleckige Formen.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Achsenaufnahme Mittel für eine seitlich nach außen schwenkbare Lagerung einer Druckrollenachse auf. Bevorzugt ist die Achsenaufnahme derart ausgestaltet, dass bei installierter Druckrollenachse der Drehpunkt in einem hinteren Bereich der Achsenaufnahme und somit außerhalb des Führungsprofiles liegt.

Beispielsweise kann die Achsenaufnahme in einem hinteren Bereich gegenüberliegende Bohrungen aufweisen, sodass eine Druckrollenachse oder Lagerachse, mittels eines Drehstiftes dreh- bzw. schwenkbar gelagert werden kann. Bevorzugt weist die Druckrollenachse oder Lagerachse korrespondierende Bohrungen für den Drehstift auf.

Der Drehpunkt der Druckrollenachse wird hierbei bevorzugt durch die Bohrungen zur Aufnahme des Stiftes festgelegt. Auch andere Konstruktionsvarianten für Drehgelenke sind denkbar, wobei deren Drehpunkt ebenfalls bevorzugt in einem hinteren Bereich der Achsenaufnahme anzuordnen ist, um ein einfaches Ausschwenken der Druckrollen aus einem Rotor- Teilkreis zu ermöglichen.

Bevorzugt kann die Achsenaufnahme zudem lösbare Arretierungsmittel umfassen, sodass ein Spiel um die Schwenkachse während des Betriebes der Rundläuferpresse unterbunden wird.

Beispielsweise kann es bevorzugt in einem vorderen Bereich der Achsenaufnahme eine Druckrollenachse mittels eines Spannbolzen fest zu arretieren. Durch Verwendung eines Keils, welcher beispielsweise von hinten in die Druckrollenachse eingeführt wird, kann eine zusätzlich spielfreie Anbringung gewährleistet werden. Im eingeschwenkten Betriebszustand besteht insbesondere bei Verwendung eines Spannbolzen sowie Keils ein kraft- und/oder formschlüssige Verbindung, welche die notwendige Stabilität zur Aufnahme der Presskräfte aufweist.

Zur Aufhebung der Arretierung und zum Ausschwenken kann der Spannbolzen gelöst werden, sodass die Druckrollenachse nur noch über ein Drehgelenk im hinteren Bereich an der Achsenaufnahme befestigt ist. Besonders bevorzugt werden werkzeuglose Befestigungsmittel eingesetzt, welche manuell ohne den Einsatz von (Spezial)Werkzeug einfach und sicher gelöst bzw. geschlossen werden können.

Die schwenkbare Lagerung an dem Führungsprofil erlaubt eine besonders einfache Wartung, Austausch oder Umrüstung von Druckrollen oder anderer in den Achsenaufnahmen gelagerter Komponenten, z.B. ein Rotor- Entnahmearm.

Statt eines umständlichen und beschwerlichen Aushebens der gesamten Druckstation aus der Rundlaufpressen, können die an dem Führungsprofil seitlich gelagerten Druckrollen zur Montage oder Demontage einzeln nach außen geschwenkt werden. Das Umrüsten oder die Wartung der einzelnen Druckrollen kann schnell und zügig, in einer ergometrisch beispielhaften Position, von einer Person durchgeführt werden. Personal- und Kostenaufwendungen lassen sich erheblich reduzieren.

Derartige Druckrollenstation zeichnen sich somit durch höchste Flexibilität für einen bedarfsorientierten Einsatz aus. Beispielsweise können für Anwendungsfälle mit unterschiedlich erforderlichen Presskräfte entsprechend Druckrollenachsen mit optimierter Empfindlichkeit mühelos eingebracht werden.

Die Verfügungstellung der Verschwenkbarkeit führt zu einem besonders breiten Anwendungspotential der Achsenaufnahmen. Beispielsweise kann es auch bevorzugt sein die schwenkbare Lagerung in den Achsenaufnahmen zu nutzen, um eine schwenkbare Entnahme eines Rotors zu realisieren. Zu diesem Zweck ist es lediglich erforderlich, dass der Trag- oder Hebearme für den Rotor zumindest abschnittsweise dieselbe Dimensionierung wie eine Druckrollenachse aufweisen. Hierdurch kann der Trag- oder Hebearme für den Rotor auf gleichsame Weise kraft- und/oder formschlüssig in den Achsenaufnahmen schwenkbar arretiert werden. Zusätzlich Schwenk- oder Hebemittel sind nicht erforderlich. Stattdessen können die Achsenaufnahmen der Druckrollenstation multifunktional nicht zur Lagerung verschiedener Druckrollen, sondern weiterer Komponenten wie beispielsweise Druckhalteschienen oder gar eines ganzen Rotors verwandt werden.

Die mindestens zwei, bevorzugt mindestens vier Achsenaufnahmen mit Mitteln zur schwenkbaren Lagerung eröffnen somit eine Vielzahl von Konstruktionsvarianten und die Bereitstellung hochgradig flexibler Rundläuferpressen. Die erfindungsgemäßen Rundlaufpressen können somit nicht nur das gesamte Spektrum an Pressvarianten abdecken, sondern zeichnen sich zudem durch einen bedienungsfreundlichen, kompakten Aufbau aus.

Dies ist insbesondere der Falle für die beschriebene Druckrollenstation mit mindestens zwei Seitenflächen an denen außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen für Druckrollenachsen angeordnet vorliegen. Auch für die Bereitstellung eines Führungsprofils mit mindestens einer Seitenfläche und einem Paar von Achsenaufnahmen zur Aufnahme von Druckrollenachsen bieten die bevorzugten seitlich offenen Achsenaufnahmen eine Reihe von Vorteilen.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung daher auch eine Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit einem an der Rundlaufpresse arretierbaren Führungsprofil, welches mindestens eine Seitenfläche umfasst, an der außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen für Druckrollenachsen angeordnet vorliegt, wobei die Achsenaufnahmen ein seitlich offenes Profil aufweisen und bevorzugt Mittel zur schwenkbaren Lagerung einer Druckrollenachse umfassen. Eine derartige Druckrollenstation mit mindestens zwei Achsenaufnahmen bietet nicht zwangsläufig die Möglichkeit der Integration von bis zu vier Druckrollen. In Bezug auf flexible Austausch-, Wartungs- oder Umrüstungsmöglichkeiten bietet die Bereitstellung der außenliegenden, seitlich offenen Profile der Achsenaufnahmen, wie beschrieben, bereits eine Reihe Vorteile. Dies ist insbesondere der Fall für besonders bevorzugte Ausführungsformen der Achsenaufnahmen, wie beispielsweise eines u-förmigen Querschnitts zur Aufnahme quaderförmiger Druckrollenachsen oder aber der Verwendung eines Drehgelenkes bzw. Drehstiftes in einem hinteren Bereich der Achsenaufnahme.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Druckrollenstation zusammen mit mindestens zwei, bevorzugt mindestens vier, sechs, acht oder mehr Druckrolleneinheiten und/oder einer oder mehrerer Druckschieneneinheiten bereitgestellt werden. Eine Druckrolleneinheit bezeichnet im Sinne der Erfindung bevorzugt eine Einheit aus Druckrolle und Druckrollenachse. Eine Druckschieneneinheit bezeichnet im Sinne der Erfindung bevorzugt eine Einheit aus einer Druckhalteschiene und einer Lagerachse für die Druckhalteschiene. Die Achsen der Druckrolleneinheiten oder Druckschieneneinheiten weisen bevorzugt mindestens abschnittsweise eine identische Dimensionierung auf, welche passgenau für die Achsenaufnahmen ausgestaltet ist.

Die Druckrollenachsen können sich jedoch beispielsweise in ihrer Empfindlichkeit oder aber der daran installierten Druckrolle unterscheiden. Ebenso können Druckhalteschienen mit unterschiedlicher Länge oder Form an baugleichen Lagerachsen bereitgestellt werden. Je nach Anwendungsfall werden zwei, bevorzugt vier, von den Druckrolleneinheiten und/oder Druckschieneneinheiten ausgewählt und an dem Führungsprofil installiert.

In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird die Druckrollenstation zusätzlich zusammen mit mindestens einer Lagerachse für einen Rotor oder Wartungsequipment bereitgestellt, welche bevorzugt zumindest abschnittsweise passgenau für eine der Achsenaufnahmen ausgestaltet ist. Bevorzugt kann die Lagerachse beispielsweise einen Abschnitt aufweisen, welcher identisch zu dem Abschnitt der Druckrollenachsen dimensioniert ist, welcher passgenau für die Achsenaufnahme ausgestaltet ist.

Ist die Achsenaufnahme beispielsweise u-förmig und die Druckrollenachsen quaderförmig wird es bevorzugt sein, eine Lagerachse ebenfalls quaderförmig mit identischer Dimensionierung bereitzustellen. Bei der Lagerachse kann es sich bevorzugt um einen Tragarm oder Hebearm handeln, welcher an einem Ende zudem für die Anbringung an einem Rotor oder einem Wartungsequipment konfiguriert ist.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Druckrollenstation Sensoren zur Messung der Presskraft. Die Druckrollenachsen werden dazu vorzugsweise mit Dehnungsmessstreifen (DMS) zur Ermittlung der Presskraft ausgerüstet. Dehnungsmessstreifen sind im Sinne der Erfindung bevorzugt Messeinrichtungen zur Erfassung von dehnenden und/oder stauchenden Verformungen.

Es ist bevorzugt, dass sie schon bei geringen Verformungen ihren elektrischen Widerstand ändern, weswegen sie als Dehnungssensoren besonders geeignet sind. Es ist bevorzugt, dass sie auf geeignete Weise, die dem durchschnittlichen Fachmann bekannt ist, auf Bauteile, die sich unter Belastung minimal verformen, angebracht werden. Diese Verformung oder Dehnung führt vorteilhafterweise zur Veränderung des Widerstands der Dehnungsmessstreifen- Brücke. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die untere Druckrollenachse mit einem solchen Dehnungsmessstreifen versehen. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass die obere Druckrollenachse oder beide Druckrollenachsen mit Dehnungsmessstreifen versehen sind. Die Dehnungsmessstreifen decken bevorzugt in Stufen einen Kraftbereich von 20 bis 200 kN ab.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Rundlaufpresse umfassend eine beschriebene Druckrollenstation.

Die erfindungsgemäße Rundlaufpresse ist von der Gattung der Rundlaufpressen, wie sie eingangs beschrieben hinreichend im Stand der Technik bekannt sind. Die Rundlaufpresse ist daher durch einen Rotor gekennzeichnet, umfassend eine Ober- und Unterstempelführung zur Aufnahme von Stempeln sowie einer Matrizenscheibe mit Matrizenöffnungen zur Aufnahme des pulverförmigen Materials. Nach dem Befüllen der Matrizenöffnungen durch eine Fülleinrichtung kann durch das Zusammenwirken von Ober und Unterstempeln das Material zu einem Pressling oder einer Tablette verpresst werden. Besonders bevorzugt sind zur Vermittlung einer Presskraft auf die Ober- und Unterstempel obere bzw. untere Druckrollen vorgesehen, welche in der beschriebenen Druckrollenstation installiert vorliegen.

Die Rundlaufpresse umfasst somit zur Beaufschlagung der Stempel eine Druckrollenstation gemäß der Erfindung oder bevorzugten Ausführungsformen davon. Der Fachmann erkennt, dass bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile, welche im Zusammenhang mit der Druckrollenstation offenbart wurden, sich gleichermaßen auf die beanspruchte Rundlaufpresse übertragen.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Rundlaufpresse eine Vordruckstation und eine Hauptdruckstation, wobei die oberen und unteren Druckrollen der Vordruckstation an einer ersten Seitenfläche des Führungsprofils angebracht vorliegen und die oberen und unteren Druckrollen der Hauptdruckstation an einer zweiten Seitenfläche des Führungsprofils angebracht vorliegen. Zu diesem Zweck liegen die oberen und unteren Druckrollen bevorzugt an Druckrollenachsen installiert vor, welche wie beschrieben in die Achsenaufnahmen einsetzbar sind. Besonders bevorzugt werden die Druckrollenachsen schwenkbar gelagert, sodass zu Wartungs- oder Umrüstungszwecken oder Rotorwechsel ein seitliches Verschwenken der Druckrolleneinheiten aus dem Presseninnerraum ermöglicht wird.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rundlaufpresse durch einen Rotor gekennzeichnet, der eine Aufnahme für einen T ragarm umfasst, welcher in einer der Achsenaufnahmen einsetzbar ist, sodass der Rotor über den T ragarm schwenkbar an dem Führungsprofil angebracht werden kann. Wie obig erläutert, lassen sich die Achsenaufnahmen der Druckrollenstation vorteilhafterweise auch für die schwenkbare Arretierung weiterer Komponenten der Rundlaufpresse nutzen. Besonders bevorzugt ist eine multifunktionale Verwendung für den Ausbau, die Reparatur, Reinigung und/oder die Wartung des Rotors. Aus der EP 2 110 231 A2 ist es beispielsweise bekannt, einen Rotor mittels eines separaten Tragarms aus dem Pressenraum zu verschwenken. In seiner Betriebsposition liegt der Rotor mit dem Antrieb beziehungsweise dem Gegenlager stirnseitig kraftschlüssig verbunden vor. Zur Demontage wird der Rotor mit einem Tragarm verbunden und um ein dazu eingerichtete gestellteste Säule der Presse nach außen geschwenkt. Zum Abheben oder Absenken des Rotors wird bevorzugt eine Hubeinrichtung bereitgestellt, welche im Tragarm oder in der Säule integriert werden kann.

Unter Bereitstellung der beschriebenen multifunktionalen Druckrollenstation kann sowohl auf eine gestellteste Säule als eine Hubeinrichtung für den Rotorwechsel verzichtet werden. Stattdessen kann eine einfache Lagerachse bzw. ein Tragarm an einer Seite mit dem Rotor, bevorzugt stirnseitig, verbunden und an der anderen Seite schwenkbar in der Achsenaufnahme gelagert werden. Als Drehgelenk bietet sich beispielsweise ein Drehstift an, welcher wie obig beschrieben, bevorzugt durch Bohrungen im hinteren Bereich einer Achsenaufnahme geführt wird. Für das Anheben oder Absenken des Rotors können die Verstellantriebe der Achsenaufnahme genutzt werden.

Die multifunktionale Einsatzfähigkeit der Druckrollenstation erlaubt mithin ein besonders schlankes Design, ohne dass auf wünschenswerte Eigenschaften verzichtet wird. Dies reduziert nicht nur das Gewicht sowie die die Kosten für die Herstellung der Rundlaufpressen, sondern ebenfalls deren Wartungs- und Reparaturbedarf.

Durch die multifunktionale Einsatzfähigkeit der Achsenaufnahmen sind eine Vielzahl von Konstruktionsvarianten denkbar. Beispielsweise kann es bevorzugt sein, im Bereich eines Vordruckes eine Druckrolleneinheit gegen einer kombinierte Press- und Druckhalteschiene zu ersetzen.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Rundlaufpresse daher eine Hauptdruckstation, wobei obere und untere Druckrollen der Hauptdruckstation an einer zweiten Seitenfläche angebracht SÄ vorliegen und wobei an einer der Achsenaufnahmen der ersten Seitenfläche des Führungsprofils eine Druckhalteschiene angebracht vorliegt. Die erste Seitenfläche bezeichnet bevorzugt jene Seitenfläche, welche in der Rotationsrichtung des Rotors zuerst durchfahren wird (Bereich des Vordrucks), während die zweite Seitenfläche in Rotationrichtung nachgeschaltete Komponenten aufnimmt (Bereich der Hauptdruckstation).

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Druckrollenstation auf einer Trägerplatte gelagert vor. Im Sinne der Erfindung bezeichnet die Trägerplatte bevorzugt eine massive, biege und verwindungssteife Platte auf der die Komponenten der Rundlaufpresse gelagert werden. Insbesondere kann die Trägerplatte den oberen Abschluss eines Antriebssockels der Rundlaufpresse darstellen, während der untere Abschluss eines Antriebssockels zum Boden hin als Grundplatte bezeichnet wird. Besonders bevorzugt wird die Druckrollenstation über einen Befestigungsflansch mit einer zentralen Spanneinheit und/oder mit Verbindungsmitteln, bevorzugt Schrauben, entlang des Umfangs des Führungsprofils der Trägerplatte verbunden.

Bei bekannten Druckrollenstation ist es im Servicefall zur Umrüstung auf einen anderen Anwendungsfall notwendig, die Druckrollenstation auf der Trägerplatte zu verschieben. Aus diesem Grunde konnte es bevorzugt sein, die Druckrollenstation verschiebbar oder um einen Drehpunkt schwenkbarzu lagern. Auch die Bereitstellung von Luftkissen zur Reduzierung der Reibkraft zwischen einer Führungssäule und einer Trägerplatte zur Unterstützung eines Verschiebens oder Verschwenkens ist u.a. aus der WO 2016/156306 A1 im Stand der Technik bekannt. Auch für die erfindungsgemäße Druckrollenstation kann eine derartige verschwenk- oder verschiebbare Lagerung bevorzugt sein.

Vorteilhafterweise kann zudem darauf verzichtet werden, da für eine Wartung, eine Reparatur oder eine Umrüstung die Druckrollenstation nicht als Ganzes aus dem Rotorraum bewegt werden muss. Stattdessen sind die seitlich angebrachten Druckrollen seitlich gut zugänglich und können zudem in bevorzugten Ausführungsform leicht einzeln verschwenkt werden.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Druckrollenstation daher fest auf einer Trägerplatte installiert vor, wobei die feste Installation insbesondere meint, dass kein werkzeugloses Verschieben oder Verschwenken möglich ist.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Rundlaufpresse einen Motor und/oder Getriebe zur axialen Verstellung der Achsenaufnahmen in dem Führungsprofil, wobei der Motor nicht innerhalb der Druckrollenstation installiert, sondern sich bevorzugt unterhalb einer Trägerplatte befindet, auf welche die Druckrollenstation gelagert ist.

Die Auslagerung eines Motors für die Verstellantriebe der Achsenaufnahme führt zu einer besonderes kompakten Druckrollenstation, in welcher sich beispielsweise lediglich Verstellspindeln befinden, die über entsprechende Anschlüsse mit dem Motor verbunden sind. Der Motor selbst kann sich bevorzugt in dem Antriebssockel unterhalb der Trägerplatte befinden. Im Stand der Technik werden Druckrollenstation typischerweise als autarke Elemente konzipiert deren Verbindung mit der T rägerplatte zum Ausbau, zum Verschwenken oder zum Verschieben schnell lösbar gestaltet sind. Für die erfindungsgemäße Druckrollenstation ist dies nicht erforderlich, sodass auch ggf. für aufwendig zu lösenden Verbindungen zwischen Verstellspindeln und einem Motor oder Getriebe verzichtet werden kann. Dies führt zu einer höheren konstruktiven Flexibilität wodurch raumgreifende Komponenten aus der Druckrollenstation in den Antriebssockel ausgelagert werden können.

Im Folgenden soll die Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert werden, ohne auf diese beschränkt zu sein. Kurzbeschreibunq der Abbildungen

Fig. 1 Schematische Darstellung einer bevorzugten Druckrollenstation. Links: ohne Druckrolleneinheiten. Rechts: mit Druckrolleneinheiten

Fig. 2 Schematische Darstellung eines Querschnitts einer bevorzugten Druckrollenstation mit beidseitig außenliegenden Druckrolleneinheiten

Fig. 3 Schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein bevorzugtes Führungsprofil

Fig. 4 Schematische Darstellung einer Detailansicht einer bevorzugten Achsenaufnahme. A: Perspektivansicht, B: Längsschnitt. Fig. 5 Schematische Darstellung zur Illustration des Ausschwenkens einer Druckrolleneinheit aus einer Achsenaufnahme. A: Draufsicht, B: Perspektivansicht.

Fig. 6 Schematische Darstellung zur Illustration der Entnahme einer Druckrolleneinheit aus einer Achsenaufnahme. Fig. 7 Schematische Darstellung einer Druckrollenstation mit einer kombinierten Press- und Druckhalteschiene im Bereich des Vordrucks

Fig. 8 Schematische Darstellung zur Illustration der Verwendung einer oberen

Achsenaufnahme der Druckrollenstation für ein Ausschwenken des Rotors.

Detaillierte Beschreibung der Abbildungen Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Druckrollenstation 1. Die Druckrollenstation 1 ist durch ein Führungsprofil 3 gekennzeichnet, welches zwei Seitenflächen 5 umfasst, an denen jeweils außenliegend ein Paar oberer und untere Achsenaufnahmen 7 für Druckrollenachsen 13 angeordnet vorliegt, sodass an demselben Führungsprofil 3 zwei Paare von Druckrollen 11 bzw. Druckrolleneinheiten 14 anbringbar sind. Das Führungsprofil 3 ist als freistehendes Trageelement bzw. Säule ausgebildet und dient der Lagerung bzw. Führung der Achsenaufnahmen 7. Hierdurch werden die im Pressprozess auftretenden Presskräfte von dem Führungsprofil 3 und den Verstellspindeln selbst aufgenommen. Links wird die Druckrollenstation 1 ohne Druckrolleneinheiten 14 dargestellt; rechts mit Druckrolleneinheiten 14, welche in den Achsenaufnahmen 7 installiert vorliegen.

Durch die Anbringung der Achsenaufnahmen 7 an den beiden Seitenflächen 5 eines Führungsprofils 3 kann die Bereitstellung jeweils zweier Paare von Druckrollen 11 erfolgen, wobei deren Platzbedarf am Rotorkreis im Wesentlichen durch die Ausdehnung der Druckrollen 11 selbst vorgegeben ist. Die Druckrollenstation 1 zeichnet sich somit durch eine überaus kompakte Bauweise aus, wobei beispielsweise eine Hauptdruckstation und Vordruckstation auf engsten Raum bereitgestellt werden kann

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer bevorzugten Druckrollenstation 1 mit beidseitig außenliegenden Druckrolleneinheiten 14, wie dies u.a. zur Bereitstellung einer Vordruckstation und Hauptdruckstation wünschenswert ist.

Die Achsenaufnahme 7 sind dafür ausgerichtet ist, eine Druckrollenachse 13 oder eine Lagerachse für andere Komponenten in dem Führungsprofil 3 zu lagern bzw. zu führen. Zu diesem Zweck umfassen die Achsenaufnahmen 7 ein Aufnahmeabschnitt 9 zur Arretierung einer Druckrollen- bzw. Lagerachse 11 sowie einen Lagerungsabschnitt 8 zur Führung der Achsenaufnahme 7 innerhalb des Führungsprofils 3. Wie im dargestellten Beispiel liegt der Lagerungsabschnitt 8 bevorzugt innerhalb des Führungsprofils 3 auf Führungsschienen 21 vor, während der Aufnahmeabschnitt 9 seitlich nach außen zeigt und mithin leicht zugänglich ist. Durch Ausgestaltung der Achsenaufnahmen 7 als massive, bevorzugt monolithische Bauelemente sind diese zur Aufnahme hoher Presskräfte aufgelegt. Eine vertikale Verstellung der Achsenaufnahmen 7 erfolgt in dem Führungsprofil 3 bevorzugt mittels Verstellantrieben bzw. den bevorzugt illustrierten Verstellspindeln 23. In der dargestellten Ausführungsform liegen vier Verstellspindeln 23 vor, mit denen die oberen und unteren Achsenaufnahme 7 der jeweiligen Paare einzeln und unabhängig voneinander vertikal, d.h. entlang der Höhe des Führungsprofils 3 verschoben werden können.

Beispielsweise kann es bevorzugt sein mittels eines Verstellantriebes die jeweilig obere Achsenaufnahme bzw. obere Druckrolle und damit die Eintauchtiefe eines von der oberen Druckrolle beaufschlagten Oberstempel einzustellen. Ebenso kann bevorzugt mittels einer weiteren Verstellspindel eine untere Achsenaufnahme bzw. untere Druckrolle relativ zur oberen Achsenaufnahme bzw. obere Druckrolle zu verstellen, um die Steghöhe der herzustellenden Tabletten festzulegen. Ferner können auch die oberen und unteren Druckrollenaufnahmen miteinander verstellt werden, um beispielsweise eine Presszonenverstellung zu bewirken.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein bevorzugtes Führungsprofil 3. Im Querschnitt ist das Führungsprofil 3 bevorzugt durch das Vorhandensein zweier Seitenflächen 5 gekennzeichnet, welche bevorzugt nicht parallel oder senkrecht aufeinander stehen. Stattdessen schließen die Seitenflächen 5 bevorzugt einen Wnkel 27 ein, welche bevorzugt so gewählt wird, dass an den Seitenflächen anbringbare Druckrollenpaare auf einem Rotor- Teilkreis wirken.

Der Querschnitt des bevorzugten Führungsprofils 3 gleicht hierzu abschnittsweise einem Kreisringsegment, wobei die beiden zwei Seitenflächen 5 die Schenkel bilden. Wie in der dargestellten Ausführungsform gezeigt, können die Vorderseite 19 und Rückseite 17 im Querschnitt abschnittsweise geradlinig ausgebildet sein und die Bogenform des Kreisbogens nachempfinden. Die dem Rotor zugewandte Vorderseite 19 weist einen kleineren Radius als die dem Rotor abgewandte Rückseite 17 auf. Entsprechend ist die dargestellte Vorderseite 19 des Führungsprofiles 3 durch zwei Flächen gekennzeichnet, während die Rückseite 17 drei Flächen aufweist. Im Inneren ist das Führungsprofil 3 nicht massiv ausgestaltet, sondern verfügt über Hohlräume zur Führung der Achsenaufnahmen 7 sowie der Integration weitere Komponenten, wie beispielsweise der Verstellantriebe (vgl. Figur 2).

Figur 4 ist eine schematische Darstellung einer Detailansicht einer bevorzugten Achsenaufnahme 7. Ersichtlich zeichnet sich die Achsenaufnahme 7 durch ein seitlich offenes Profil aus, welches im Querschnitt u-förmig ist, sodass eine quaderförmige Druckrollenachse 13 kraft- und/oder formschlüssig installiert werden kann. Zudem weist die Achsenaufnahme 7 Mittel für eine seitlich nach außen schwenkbare Lagerung der Druckrollenachse 11 auf, wobei der Drehpunkt in einem hinteren Bereich der Achsenaufnahme 7 und somit außerhalb des Führungsprofiles 3 liegt. Zu diesem Zweck liegen in einem hinteren Bereich der Achsenaufnahme 7 gegenüberliegende Bohrungen vor, durch welche ein Drehstift 29 zur schwenkbaren Lagerung der Druckrollenachse 13 geführt werden kann.

In einem vorderen Bereich der Achsenaufnahme 7 wird die Druckrollenachse im eingeschwenkten Zustand mittels eines Spannbolzen 33 fest arretiert. Durch Verwendung eines Keils 31 , welcher von hinten in die Druckrollenachse 11 eingeführt wird, kann zusätzlich eine spielfreie Fixierung gewährleistet werden. Im eingeschwenkten Betriebszustand besteht somit eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung, welche die notwendige Stabilität zur Aufnahme der Presskräfte aufweist. Zur Aufhebung der Arretierung und zum Ausschwenken können Keil 31 und Spannbolzen 33 gelöst werden, sodass die Druckrollenachse 11 nur noch über das Drehgelenk bzw. den Drehstift 29 im hinteren Bereich an der Achsenaufnahme 7 befestigt ist.

Figur 5 stellt eine schematische Darstellung zur Illustration des Ausschwenkens der Druckrolleneinheit 14 aus einer Achsenaufnahme 7 dar. Während die obere Druckrolleneinheit 14 mittels Keil 31 und Spannbolzen 33 fest in der oberen Achsenaufnahme 7 installiert vorliegt, wurde die untere Druckrolleneinheit 14 aus dem seitlichen offenen Profil der Achsenaufnahme 7 verschwenkt. Die Figur 5A zeigt eine Draufsicht, während Figur 5B eine Perspektivansicht zeigt.

Zur Entnahme und ggf. Austausch einer Druckrolleneinheit 14 kann weiterhin, wie in Figur 6 gezeigt, der Drehstift 29 entfernt werden.

Die seitlich schwenkbare Anbringung erlaubt somit auf eine schnelle und einfache Weise bedarfsorientiert Druckrolleneinheiten zu montieren oder zu demontieren. Ein Ein- oder Ausbau der gesamten Druckrollenstation 1 ist hierzu nicht notwendig.

Vorteilhafterweise lassen sich die Achsenaufnahme 7 der Druckrollenstation 1 auch für die schwenkbare Arretierung weiterer Komponenten einer Rundlaufpresse nutzen. Beispielsweise kann es bevorzugt sein, im Bereich eines Vordruckes eine Druckrolleneinheit gegen einer kombinierte Press- und Druckhalteschiene zu ersetzen. Die in Figur 7 gezeigte Druckrollenstation 1 umfasst daher in der unteren Achsenaufnahme 7 der ersten Seitenfläche des Führungsprofils 3 eine Druckschieneneinheit 39, umfassend eine Druckhalteschiene 37 sowie eine Lagerachse bzw. Druckrollenachse 11.

Besonders bevorzugt ist eine multifunktionale Verwendung der Druckrollenstation 1 für den Ausbau, die Reparatur, Reinigung und/oder die Wartung eines Rotors 25.

Figur 8 stellt eine schematische Darstellung zur Illustration der Verwendung einer oberen Achsenaufnahme 7 der Druckrollenstation 1 für ein Ausschwenken eines Rotors 25 dar.

Zu diesem Zwecke umfasst der Rotor 25 eine Aufnahme 47 bzw. Befestigungsmittel für einen Tragarm 45, welcher in einer der Achsenaufnahmen 7 einsetzbar ist, sodass der Rotor über den Tragarm 45 schwenkbar an dem Führungsprofil 3 angebracht werden kann. Als Drehgelenk wird analog zur schwenkbaren Lagerung der Druckrollenachsen ein Drehstift verwandt, welcher im hinteren Bereich durch Bohrungen des Tragarms 45 der Achsenaufnahme 7 geführt wird.

Figur 8A zeigt den eingeschwenkten Zustand, während Fig. 8B den ausgeschwenkten Zustand beispielsweise für Reinigungs- oder Wartungszwecke zeigt. Vorteilhafterweise können für das Anheben oder Absenken des Rotors 25 die Verstellantriebe der Achsenaufnahme 7 genutzt werden. Eine separate gestellfeste Säule oder separate Hubeinrichtung sind nicht mehr notwendig.

Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene Alternativen zu den beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden können, um die Erfindung auszuführen und zu der erfindungsgemäßen Lösung zu gelangen. Die erfindungsgemäße Druckrollenstation sowie Rundlaufpresse beschränken sich in ihren Ausführungen somit nicht auf die vorstehenden bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr ist eine Vielzahl von Ausgestaltungsvarianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung abweichen können. Ziel der Ansprüche ist es, den Schutzumfang der Erfindung zu definieren. Der Schutzumfang der Ansprüche ist darauf gerichtet, die erfindungsgemäße Druckrollenstation und Rundlaufpresse sowie äquivalente Ausführungsformen von diesen abzudecken.

Bezugszeichenliste

I Druckrollenstation

3 Führungsprofil

5 Seitenflächen des Führungsprofils

7 Achsenaufnahme

8 Lagerungsabschnitt zur Führung der Achsenaufnahme innerhalb des Führungsprofils

9 Aufnahmeabschnitt zur Arretierung der Druckrollenachsen

I I Druckrollen

13 Druckrollenachse

14 Druckrolleneinheit

15 Trägerplatte

17 Rückseite des Führungsprofils

19 Vorderseite des Führungsprofils

21 Führungsschienen

23 Verstellantriebe, insbesondere Verstellspindeln

25 Rotor

27 Von den Seitenflächen eingeschlossener Winkel

29 Drehgelenk, insbesondere Drehstift

31 Keil

33 Spannbolzen

35 Dehnungsmesssensor

37 Druckhalteschiene

39 Druckschieneneinheit

41 Matrizenscheibe

43 Unterstempelführung

44 Oberstempelführung

45 Tragarm

47 Aufnahme für T ragarm, insbesondere an der Stirnseite des Rotors