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Title:
MULTI-CONTACT GROUNDING SWITCH FOR A RAIL VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/017509
Kind Code:
A1
Abstract:
A multi-contact grounding switch (10) is described. The multi-contact grounding switch (10) has a first and a second fixed grounding contact (11b, 11c), each for a high-voltage circuit (21, 22), and a third fixed grounding contact (11d) for a train busbar (5). The multi-contact grounding switch (10) also comprises a manually actuatable grounding lever (10a), which has three mechanically connected movable grounding contacts (10b, 10c, 10d) arranged such that they electrically contact one fixed grounding contact (11b, 11c, 11d) each in the event of a ground fault and which is designed to simultaneously actuate the mechanically connected movable grounding contacts (10b, 10c, 10d). The multi-contact grounding switch (10) also has an electrical connection of the grounding lever (10a) to the ground potential (GND). A rail vehicle (1) is also described. And a method for producing a multi-contact grounding switch (10) is also described.

Inventors:
MEHLAN MARKUS (DE)
PINTSCHER FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/050424
Publication Date:
January 25, 2024
Filing Date:
January 10, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
B60L3/04; B60L9/00
Foreign References:
EP2792530A12014-10-22
EP3703091A12020-09-02
EP2340958A12011-07-06
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Claims:
Patentansprüche

1. Multikontakt-Erdungstrenner (10) , aufweisend:

- einen ersten und einen zweiten festen Erdungskontakt (11b, 11c) , jeweils für einen Hochspannungskreis (21, 22) ,

- einen dritten festen Erdungskontakt (lld) für eine Zugsammelschiene ( 5 ) ,

- einen manuell betätigbaren Erdungshebel (10a) , der drei mechanisch verbundene, bewegliche Erdungskontakte (10b, 10c, lOd) , welche derart angeordnet sind, dass sie bei einem Erdschluss einen jeweiligen festen Erdungskontakt (11b, 11c, lld) elektrisch kontaktieren, aufweist und dazu eingerichtet ist, die mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte (10b, 10c, lOd) simultan zu betätigen,

- eine elektrische Verbindung des Erdungshebels (10a) mit dem Erdpotential (GND) .

2. Multikontakt-Erdungstrenner nach Anspruch 1, wobei die drei festen Erdungskontakte (11b, 11c, lld) voneinander derart beabstandet sind, dass ein für ein hochspannungsführendes Bauteil notwendiger Mindestabstand (LI) zwischen den festen Erdungskontakten (11b, 11c, lld) sowie zwischen den festen Erdungskontakten (11b, 11c) und Erdungspotential (GND) eingehalten wird.

3. Multikontakt-Erdungstrenner nach Anspruch 2, wobei der notwendige Mindestabstand (LI) derart gewählt wird, dass er für eine Hochspannung von 25 kV ausreicht.

4. Multikontakt-Erdungstrenner nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 oder 2, wobei der dritte feste Erdungskontakt

(lld) gegenüber dem Erdpotential (GND) einen für eine maximale Nennspannung einer Zugsammelschiene (5) notwendigen Mindestabstand (L2) aufweist.

5. Multikontakt-Erdungstrenner nach Anspruch 4, wobei die maximale Nennspannung einen Wert von 3kV aufweist. 6. Schaltungsanordnung (20) , aufweisend:

- einen ersten Hochspannungskreis (21) mit mindestens einem Stromabnehmer (2) und mindestens einem Hauptschalter (3) ,

- mindestens einen zweiten Hochspannungskreis (22) mit einem Hauptschalter (3) und einem Transformator (4) ,

- eine Zugsammelschiene (5) ,

- den Multikontakt-Erdungstrenner (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Schienenfahrzeug (1) , aufweisend eine Schaltungsanordnung (10) nach Anspruch 6.

8. Verfahren zum Herstellen eines Multikontakt-Erdungstrenners (10) , aufweisend die Schritte:

- Herstellen eines ersten und eines zweiten festen Erdungskontakts (11b, 11c) , jeweils für einen Hochspannungskreis (21, 22) ,

- Herstellen eines dritten festen Erdungskontakts (lld) für eine Zugsammelschiene (5) ,

- Herstellen eines manuell betätigbaren Erdungshebels (10a) , der drei mechanisch verbundene bewegliche Erdungskontakte (10b, 10c, lOd) , welche derart angeordnet sind, dass sie bei einem Erdschluss einen jeweiligen festen Erdungskontakt (11b, 11c, lld) elektrisch kontaktieren, aufweist und dazu eingerichtet ist, die mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte (10b, 10c, lOd) simultan zu betätigen,

- Herstellen einer elektrischen Verbindung des Erdungshebels (10a) mit dem Erdpotential (GND) .

Description:
Beschreibung

MULTIKONTAKT-ERDUNGSTRENNER FÜR EIN SCHIENENFAHRZEUG

Die Erfindung betri f ft einen Multikontakt-Erdungstrenner . Weiterhin betri f ft die Erfindung eine Schaltungsanordnung mit einem solchen Multikontakt-Erdungstrenner . Außerdem betri f ft die Erfindung ein Schienenfahrzeug mit einer solchen Schaltungsanordnung . Zudem betri f ft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Multikontakt-Erdungstrenners .

Bei dem Betrieb eines elektrischen Schienenfahrzeugs wird elektrischer Strom über einen sogenannten Primärstromkreis zur Verfügung gestellt . Der Primärstromkreis wird von hochgespanntem Primärstrom aus der Oberleitung durchflossen . Dieser Primärstrom wird von einem Stromabnehmer aufgenommen und durch einen Haupttrans formator auf eine niedrigere elektrische Spannung heruntertrans formiert . Die niedrigere elektrische Spannung wird anschließend über einen Vierquadrantensteiler in eine Zwischenkreis-Gleichspannung für einen Traktions zwischenkreis umgewandelt . Von dem Traktions zwischenkreis aus werden die Fahrmotoren, die mit Drehstrom betrieben werden, über einen Pulswechselrichter mit Drehstrom versorgt . Eine solche Anordnung ist in FIG 1 dargestellt .

Die einzelnen Wagen eines Reisezugs werden über eine sogenannte Zugsammelschiene von zentraler Stelle , beispielsweise von der Lokomotive aus , mit elektrischer Energie versorgt . Den Rückleiter der Zugsammelschiene bilden die Schienen . Auf Triebfahrzeugen, die mit Wechselstrom versorgt werden, weist in der Regel der Haupttrans formator eine sogenannte Zugsammelschienenwicklung auf , aus der die Zugsammelschiene mit Wechselstrom versorgt wird . Übliche Spannungswerte sind hier 1 kV (bei einer Hochspannungseinspeisung mit 15 kV und 16 , 7 Hz ) bzw . 1 , 5 kV (bei einer Hochspannungseinspeisung mit 25 kV und 50 Hz ) . Bei Gleichstromversorgung wird die Zugsammelschiene direkt aus der Oberleitung gespeist . Die Spannung in der Zugsammelschiene variiert in diesem Fall zwischen 1500 und 3000 Volt . In dem Primärstromkreis befindet sich auch ein Hauptschalter, mit dem der Haupttrans formator vom Stromnetz bzw . vom Stromabnehmer getrennt werden kann . Werden Arbeiten an einem Stromkreis mit hoher elektrischer Spannung von mehr als 1000 V durchgeführt , so müssen die spannungs führenden Teile des Stromkreises freigeschaltet und geerdet werden . Diese Erdung muss also insbesondere bei Arbeiten an der Hochspannungseinspeisung und der Zugsammelschiene eines Schienenfahrzeugs erfolgen . Auch zum Kuppeln der Zugsammelschiene muss der betref fende Stromkreis freigeschaltet und geerdet werden . Da die Hochspannungseinspeisung und die Zugsammelschiene unterschiedliche Spannungsebenen besitzen, sind zwei getrennte Erdungstrenner erforderlich . Beide Erdungstrenner sind mit einem Schließsystem verriegelt , werden manuell betätigt und müssen so angebracht sein, dass sie vom Triebfahrzeugführer und von Wartungspersonal bedient werden können .

Bisher erfolgt bei einer Mehrsystem-Lokomotive die Erdung der Wechselstrom-Hochspannungskreise durch einen separaten AC- Erdungstrenner (AC = Wechselstrom) und die Erdung der Gleichstrom-Hochspannungskreise und der Zugsammelschiene erfolgt durch einen separaten DC-Erdungstrenner ( DC = Gleichstrom) .

Bei einer Gleichstrom-Lokomotive werden die DC-Hochspannungs- kreise und die Zugsammelschiene ebenfalls mit dem DC-Erdungs- trenner geerdet .

Bei einer Wechselstrom-Lokomotive werden bisher die Wechselstrom-Hochspannungskreise durch einen AC-Erdungstrenner geerdet . Eine Erdung der Zugsammelschiene erfolgt nicht . Stattdessen wird der Schutz des Personals beim Kuppeln der Zugsammelschiene durch betriebliche Anweisungen erreicht .

Es besteht allerdings das Bedürfnis , dass auch bei Wechselstrom-Lokomotiven die Zugsammelschiene mit einem Erdungstrenner geerdet wird . Um dieses Ziel zu erreichen, kann ein zweiter separater Erdungstrenner für die Zugsammelschiene instal- liert werden . Allerdings ist dafür zusätzlicher Einbauraum erforderlich, bei dem auch eine gute Zugänglichkeit zur Bedienung nötig ist .

Es besteht also die Aufgabe , bei Wechselstrom-Lokomotiven eine Erdung der Zugsammelschiene mit guter Bedienbarkeit und geringem Platzverbrauch zu ermöglichen .

Diese Aufgabe wird durch einen Multikontakt-Erdungstrenner gemäß Patentanspruch 1 , eine Schaltungsanordnung gemäß Patentanspruch 6 , ein Schienenfahrzeug gemäß Patentanspruch 7 und ein Verfahren zum Herstellen eines Erdungstrenners gemäß Patentanspruch 8 gelöst .

Der erfindungsgemäße Multikontakt-Erdungstrenner weist einen ersten und einen zweiten festen Erdungskontakt , j eweils für einen Hochspannungskreis , und einen dritten festen Erdungskontakt für eine Zugsammelschiene auf . Ein solcher fester Erdungskontakt umfasst einen Kontakt auf der Seite des Hochspannungskreises oder der Zugsammelschiene , welcher mit einem Erdpotential elektrisch verbunden werden kann, um sicherzustellen, dass der Hochspannungskreis oder die Zugsammelschiene auf Erdpotential liegen, so dass , beispielsweise zu Wartungs zwecken, gefahrlos an dem geerdeten Hochspannungskreis oder der geerdeten Zugsammelschiene gearbeitet werden kann . Im regulären Betrieb ist die elektrische Verbindung zwischen dem Erdungskontakt und dem Erdpotential unterbrochen, so dass an dem Hochspannungskreis oder der Zugsammelschiene die j eweilige bestimmungsgemäße elektrische Betriebsspannung anliegt . Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass der erfindungsgemäße Multikontakt-Erdungstrenner noch weitere feste Erdungskontakte zu weiteren Hochspannungskreisen haben kann und die Auf zählung von zwei Hochspannungskreisen keineswegs den beanspruchten Gegenstand auf zwei solche Hochspannungskreise beschränken soll .

Weiterhin umfasst der Multikontakt-Erdungstrenner einen manuell betätigbaren Erdungshebel , der drei mechanisch verbundene bewegliche Erdungskontakte aufweist . Die drei beweglichen Erdungskontakte sind derart angeordnet , dass sie bei einem Erdschluss einen j eweiligen festen Erdungskontakt elektrisch kontaktieren . Also ein erster beweglicher Erdungskontakt kontaktiert in diesem Schalt zustand den ersten festen Erdungskontakt , ein zweiter beweglicher Erdungskontakt kontaktiert den zweiten festen Erdungskontakt und ein dritter beweglicher Erdungskontakt kontaktiert den dritten festen Erdungskontakt . Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Anzahl der beweglichen Erdungskontakte gleich der Anzahl der festen Erdungskontakt ist . Werden mehr als drei feste Erdungskontakte für mehr als zwei Hochspannungskreise und eine Stromsammelschiene vorgesehen, so umfasst der Erdungshebel entsprechend auch mehr als drei bewegliche Erdungskontakte .

Die drei mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte umfassen also j eweils ein einem der festen Erdungskontakte zugeordnetes , elektrisch leitendes Kontaktelement , welches im geschlossenen Zustand mit dem j eweiligen festen Erdungskontakt im elektrisch leitenden Kontakt steht . Hierzu sind die beweglichen Erdungskontakte in passendem Abstand zueinander und an passenden Positionen des Erdungshebels angeordnet . Bei einem solchen Kontaktpaar aus einem festen und einem beweglichen Erdungskontakt können sowohl der feste Erdungskontakt als auch der bewegliche Erdungskontakt als Buchse oder Stecker ausgeführt sein .

Der manuell betätigbare Erdungshebel ist dazu eingerichtet , die mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte simultan zu betätigen . Der Erdungshebel umfasst einen Kontaktarm, an dem die beweglichen Erdungskontakte angeordnet sind . Weiterhin umfasst der Erdungshebel einen Kraftarm oder Betätigungshebel , den eine Wartungsperson mit ihrer Hand ergrei fen und schwenken kann und der fest mit dem Erdungshebel verbunden ist . Hierzu kann der Betätigungshebel einen Handgri f f umfassen . Der Betätigungshebel bzw . seine Längsachse ist bevorzugt senkrecht oder annähernd senkrecht zu dem Erdungshebel bzw . dessen Längsachse orientiert . Weiterhin ist der Erdungs- hebel auf einem Angelpunkt als Schwenkachse gelagert , um den der Erdungshebel durch eine Betätigung des Betätigungshebels durch eine Wartungsperson geschwenkt werden kann . Wird nun der Erdungshebel in Richtung der festen Erdungskontakte geschwenkt , so gelangen die beweglichen Erdungskontakte simultan in Kontakt mit den festen Erdungskontakten . Umgekehrt wird der Kontakt zwischen den festen und beweglichen Erdungskontakten simultan gelöst , wenn der Erdungshebel in die entgegengesetzte Richtung geschwenkt wird .

Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Angabe der Anzahl von Erdungskontakten, d . h . zwei Erdungskontakte für zwei Hochspannungskreise und ein Erdungskontakt für eine Stromsammelschiene , zwar die bevorzugt Aus führungs form beschreibt , aber ebenfalls nicht beschränkend sein soll , sondern bei einem Vorliegen einer erhöhten Anzahl von Hochspannungskreisen oder Stromsammelschienen auch entsprechend mehr feste und bewegliche Erdungskontakte in dem erfindungsgemäßen Multikontakt-Erdungstrenner vorgesehen sein können .

Weiterhin umfasst der erfindungsgemäße Multikontakt-Erdungstrenner eine elektrische Verbindung des Erdungshebels mit dem Erdpotential . Vorteilhaft kann durch den zusätzlichen Erdungskontakt zum Erden der Zugsammelschiene am Multikontakt- Erdungstrenner für die Hochspannungsstromkreise ein zusätzlicher separater Erdungstrenner für die Zugsammelschiene eingespart werden . Der sonst dafür erforderliche Einbauraum ist auf einer Lokomotive oft nicht vorhanden oder kann nur mit großem Aufwand gewonnen werden . Mithin werden die Kosten für einen zusätzlichen Erdungstrenner eingespart . Zudem vereinfacht sich die Erdungsprozedur, weil ein Erdungstrenner einschließlich der zugehörige Verriegelungsschlüssel weniger betätigt werden muss , als es bei dem Einsatz eines separaten Erdungstrenners für die Zugsammelschiene der Fall wäre . Außerdem kann bei einer Wechselstrom-Lokomotive der vorhandene Erdungstrenner einfach mit einem dritten Kontakt zum Erden der Zugsammelschiene nachgerüstet werden, um die Forderung von Betreibern, die Zugsammelschiene zu erden, zu erfüllen . Ein Verriegelungsschlüssel dient dazu, sicherzustellen, dass der Erdungstrenner bzw . der Erdungshebel des Erdungstrenners nur von einer befugten Person, welche Zugang zum Verriegelungsschlüssel hat , betätigt wird .

Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung weist einen ersten Hochspannungskreis mit mindestens einem Stromabnehmer und mindestens einem Hauptschalter auf . Anders ausgedrückt , befindet sich der erste Hochspannungskreis zwischen dem Stromabnehmer und dem Hauptschalter . Außerdem umfasst die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung mindestens einen zweiten Hochspannungskreis mit dem Hauptschalter und einem Trans formator sowie eine Zugsammelschiene . D . h . , der zweite Hochspannungskreis befindet sich zwischen dem Hauptschalter und dem Trans formator . Der zweite Hochspannungskreis umfasst zum Beispiel einen Primärstromwandler . Der erste und der zweite Hochspannungskreis sind über den Hauptschalter miteinander seriell gekoppelt . Außerdem umfasst die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung den erfindungsgemäßen Multikontakt- Erdungstrenner .

Das erfindungsgemäße Schienenfahrzeug, weist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung auf . Das Schienenfahrzeug umfasst außerdem vorzugsweise auch zusätzliche Funktionselemente , insbesondere einen Haupttrans formator und einen Hauptschalter zum Kontaktieren des Haupttrans formators mit dem Bahnstromnetz . Das Schienenfahrzeug teilt die Vorteile der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung und damit die Vorteile des erfindungsgemäßen Multikontakt-Erdungstrenners .

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Multikontakt-Erdungstrenners werden ein erster und ein zweiter fester Erdungskontakt j eweils für einen Hochspannungskreis hergestellt . Zudem wird ein dritter fester Erdungskontakt für eine Zugsammelschiene hergestellt . Weiterhin wird ein manuell betätigbarer Erdungshebel als Teil des Multikontakt- Erdungstrenners hergestellt . Der manuell betätigbare Erdungshebel wird derart ausgebildet , dass er drei mechanisch ver- bundene bewegliche Erdungskontakte , welche derart angeordnet werden, dass sie bei einem Erdschluss einen j eweiligen festen Erdungskontakt elektrisch kontaktieren, aufweist . Weiterhin wird der manuell betätigbare Erdungshebel dazu eingerichtet , die mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte simultan zu betätigen . Schließlich wird eine elektrische Verbindung des Erdungshebels mit einem Erdpotential hergestellt . Vorteilhaft kann bei dem Herstellungsprozess ein dritter beweglicher Erdungskontakt in einen bereits vorhandenen Erdungstrenner zum Erden von Hochspannungskreisen integriert werden . Vorteilhaft kann dadurch die Installation eines separaten zusätzlichen Erdungskontakts zum Erden der Zugsammelschiene vermieden werden . Der Herstellungsaufwand für Einrichtungen zur Implementierung der nötigen Erdung der Hochspannungsstromkreise ist also im Vergleich zu herkömmlichen Anordnungen, insbesondere mit einer separaten Erdung der Zugsammelschiene , reduziert .

Die abhängigen Ansprüche sowie die nachfolgende Beschreibung enthalten j eweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung . Zudem können im Rahmen der Erfindung die verschiedenen Merkmale unterschiedlicher Aus führungsbeispiele und Ansprüche auch zu neuen Aus führungsbeispielen kombiniert werden .

Bevorzugt sind bei dem erfindungsgemäßen Multikontakt-Erdungstrenner die drei festen Erdungskontakte voneinander derart beabstandet , dass ein für ein hochspannungs führendes Bauteil notwendiger Mindestabstand zwischen den festen Erdungskontakten sowie zwischen den festen Erdungskontakten und dem Erdungspotential eingehalten wird . Vorteilhaft kann ein Überspringen zwischen den festen Erdungskontakten vermieden werden und so eine Beschädigung von elektrischen oder elektronischen Bauelementen vermieden werden .

Dabei ist der notwendige Mindestabstand vorzugsweise derart gewählt , dass er für eine Hochspannung von 25 kV ausreicht . Der Nennwert von 25 kV entspricht der höchsten verwendeten Wechselspannung im Schienenverkehr . Der Abstand wird in der EN 50124- 1 ( europäische Norm) definiert . Er ist aber von der Spannungshöhe , von der Überspannungskategorie und vom Verschmutzungsgrad abhängig . Vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Multikontakt-Erdungstrenner in unterschiedlichen Stromversorgungsnetzen mit unterschiedlichen Spannungswerten eingesetzt werden .

Besonders bevorzugt weist der dritte feste Erdungskontakt des Multikontakt-Erdungstrenners gegenüber dem Erdpotential einen für eine maximale Nennspannung einer Zugsammelschiene notwendigen Mindestabstand auf . Weil die maximale Zugsammelschienenspannung (Nennspannung 3000 V, Maximalspannung 3600 V, eine typische gewählte Auslegungsspannung 4000 V) , die Überspannungskategorie OV3 und der Verschmutzungsgrad PD3 ( Innenraum) feststehen, ergibt sich ein Spannungsabstand von mindestens 32 mm . Vorteilhaft kann bei geöf fnetem Erdungstrenner ein Überspringen des von der Zugsammelschiene geführten Gleichstroms nach Erde vermieden werden . Meist weist die maximale Nennspannung des von der Zugsammelschiene geführten elektrischen Stroms einen Wert von 3kV auf .

Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Aus führungsbeispielen noch einmal näher erläutert . Es zeigen :

FIG 1 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Schienen fahr zeugs ,

FIG 2 eine schematische Darstellung eines Multikontakt- Erdungstrenners gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung,

FIG 3 eine detaillierte Darstellung des bereits in FIG 2 schematisch dargestellten Multikontakt-Erdungstrenners , FIG 4 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Herstellen eines Multikontakt-Erdungstrenners gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht ,

FIG 5 eine schematische Darstellung eines Schienenfahrzeugs gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung .

In FIG 1 wird eine schematische Darstellung eines elektrifi zierten Schienenfahrzeugs 1 veranschaulicht . Das elektri fizierte Schienenfahrzeug 1 , in diesem Fall ein Schienenfahrzeug ausschließlich zum Betrieb mit Wechselspannung, umfasst zur Versorgung mit elektrischer Energie aus einer Oberleitung OL, in diesem Fall einem Wechselspannungsbahnstromnetz , einen Pantographen 2 , der über einen Hauptschalter 3 mit einem Primärstromwandler PW elektrisch verbunden ist . Der Primärstromwandler PW wandelt den Primärwechselstrom in Bereichen bis 1200 A für Mess zwecke in kleinere Sekundärströme . Dem Primärstromwandler PW nachgeschaltet ist ein Haupttrans formator 4 , der die Hochspannung heruntertrans formiert . Mit dem Haupttrans formator 4 elektrisch verbunden sind zwei Stromrichter 6, die den einphasigen Wechselstrom in dreiphasigen Wechselstrom umwandeln .

In FIG 2 ist eine schematische Darstellung einer Schaltungsanordnung 20 gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung gezeigt . Die Schaltungsanordnung 20 umfasst einen ersten Hochspannungskreis 21 zwischen einem Stromabnehmer 2 und einem Hauptschalter 3 , welcher in FIG 2 oben links gezeigt ist . Der Stromabnehmer selbst ist in FIG 2 nicht gezeigt . Es ist aber die Richtung des elektrischen Stroms bzw . des Energieflusses von dem Stromabnehmer hin zu dem Hauptschalter mit einem Pfeil dargestellt .

Weiterhin umfasst die Schaltungsanordnung 20 einen zweiten Hochspannungskreis 22 zwischen dem Hauptschalter 3 und dem Haupttrans formator 4 . Der Haupttrans formator 4 selbst ist in dem Schaltbild in FIG 2 nicht dargestellt . Allerdings ist die Richtung zum Haupttrans formator hin mit einem Pfeil dargestellt .

Zudem umfasst die Schaltungsanordnung 20 einen dritten Spannungskreis 23 mit einer Zugsammelschiene 5 . Die Zugsammelschiene 5 selbst ist in dem Schaltbild in FIG 2 nicht dargestellt . Allerdings ist die Richtung zum Haupttrans formator hin mit einem Pfeil dargestellt .

Schließlich umfasst die Schaltungsanordnung 20 einen Multikontakt-Erdungstrenner 10 gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung, der in FIG 2 auf der rechten Seite gezeigt ist .

Der Multikontakt-Erdungstrenner 10 umfasst einen Erdungshebel 10a ( in FIG 2 nicht gezeigt , siehe FIG 3 ) , der dazu eingerichtet ist , einen elektrischen Kontakt zwischen den in FIG 2 dargestellten Hochspannungskreisen 21 , 22 und der Zugsammelschiene 5 auf der einen Seite und dem Erdungspotential GND auf der anderen Seite herzustellen . In dem Stromlaufplan kann der Erdungsarm 10a ( siehe FIG 3 ) als konstruktives Bauteil nicht dargestellt werden . Der Multikontakt-Erdungstrenner 10 umfasst einen ersten beweglichen Erdungskontakt 10b, der dazu eingerichtet ist , einen Kontakt zwischen dem ersten Hochspannungskreis 21 und dem Erdungspotential GND herzustellen . Zudem umfasst der Multikontakt-Erdungstrenner 10 einen zweiten beweglichen Erdungskontakt 10c, der dazu eingerichtet ist , einen Kontakt zwischen dem zweiten Hochspannungskreis 22 und dem Erdungspotential GND herzustellen . Weiterhin umfasst der Multikontakt-Erdungstrenner 10 einen dritten beweglichen Erdungskontakt l Od, welcher dazu eingerichtet ist , einen elektrischen Kontakt zwischen dem dritten Spannungskreis 23 und dem Erdungspotential GND herzustellen .

In FIG 3 ist die in FIG 2 bereits als Stromlaufplan veranschaulichte Schaltungsanordnung 20 nochmals im Detail als Konstruktionsplan illustriert . In FIG 3 sind die festen Erdungskontakte 11b, 11c, l ld der zwei Hochspannungskreise 21 , 22 und des dritten Spannungskreises 23 mit dem Multikontakt- Erdungstrenner 10 mit den beweglichen Erdungskontakten 10b, 10c, 10d im Detail zu erkennen . Die festen Erdungskontakte 11b, 11c, l id bilden mit den beweglichen Erdungskontakten 10b, 10c, l Od bei einem Erdungsvorgang einen festen elektrischen Kontakt .

Der Multikontakt-Erdungstrenner 10 umfasst außerdem einen Erdungshebel 10a, an dem die drei beweglichen Erdungskontakte 10b, 10c, l Od angeordnet sind . Der Multikontakt- Erdungstrenner 10 ist also so ausgebildet , dass durch ein Betätigen bzw . Schwenken des Erdungshebels 10a nach links bzw . gegen den Uhrzeigersinn die beiden Hochspannungskreise 21 , 22 und die Zugsammelschiene 5 gleichzeitig mit dem Erdpotential GND elektrisch verbunden werden können und durch Schwenken des Erdungshebels 10a nach rechts auch gleichzeitig von dem Erdpotential GND getrennt werden können .

In FIG 4 ist ein Flussdiagramm 400 dargestellt , welches ein Verfahren zum Herstellen eines Multikontakt-Erdungstrenners 10 gemäß einem Aus führungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht . Bei dem Schritt 4 . 1 werden ein erster und ein zweiter fester Erdungskontakt 11b, 11c j eweils für einen Hochspannungskreis 21 , 22 eingerichtet .

Bei dem Schritt 4 . I I wird ein dritter fester Erdungskontakt l ld für den dritten Spannungskreis 23 , der mit einer Zugsammelschiene 5 verbunden ist , erstellt .

Bei dem Schritt 4 . I I I wird ein manuell betätigbarer Erdungshebel 10a mit drei mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakten 10b, 10c, l Od versehen und auf einer Schwenkachse als Angelpunkt montiert , so dass die mechanisch verbundenen beweglichen Erdungskontakte 10b, 10c, l Od simultan betätigbar sind .

Bei dem Schritt 4 . IV wird eine elektrische Verbindung des Erdungshebels 10a mit dem Erdpotential GND hergestellt . In FIG 5 ist ein Schienenfahrzeug 1 schematisch dargestellt . Das Schienenfahrzeug 1 steht über seinen Stromabnehmer 2 in elektrischem Kontakt mit einer Oberleitung OL . Es umfasst einen Hauptschalter 3 , mit dem eine elektrische Verbindung zwischen dem Stromabnehmer 2 und einem Haupttrans formator 4 , der ebenfalls Teil des Schienenfahrzeugs 1 ist , unterbrochen und hergestellt werden kann . Weiterhin umfasst das Schienenfahrzeug 1 eine Zugsammelschiene 5 , die einen elektrischen Kontakt des Schienenfahrzeugs 1 mit angehängten Wagen (nicht gezeigt ) zur Versorgung der Wagen mit elektrischer Energie herstellt . Zudem umfasst das Schienenfahrzeug 1 einen Multikontakt-Erdungstrenner 10 , der einen ersten Hochspannungskreis 21 , der sich zwischen dem Stromabnehmer 2 und dem Hauptschalter 3 befindet , einen zweiten Hochspannungskreis 22 , der sich zwischen dem Hauptschalter 3 und dem Haupttrans formator 4 befindet und einen von der Zugsammelschiene 5 gebildeten dritten Spannungskreis 23 mit dem Erdpotential GND elektrisch verbindet .

Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorbeschriebenen Verfahren und Vorrichtungen lediglich um bevorzugte Aus führungsbeispiele der Erfindung handelt und dass die Erfindung vom Fachmann variiert werden kann, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen, soweit er durch die Ansprüche vorgegeben ist . Es wird der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein" bzw . „eine" nicht ausschließt , dass die betref fenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können . Weiterhin soll erwähnt werden, dass die Angabe der Anzahl von Erdungskontakten ebenfalls nicht beschränkend sein soll , sondern bei einem Vorliegen einer erhöhten Anzahl von Hochspannungskreisen oder Stromsammelschienen auch entsprechend mehr feste und bewegliche Erdungskontakte in dem erfindungsgemäßen Multikontakt-Erdungstrenner vorgesehen sein können . Unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht eines bestimmten Begri f fes sind Personen mit männlicher, weiblicher oder anderer Geschlechteridentität mit umfasst .