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Title:
MODULAR SYSTEM FOR SIMULATION VIDEO GAMES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253708
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system (59) for temporarily fixing a chair (10), which has a base (18) having chair castors (24), in particular to a piece of furniture (11), such as a desk (12), while a video game simulation is being performed, wherein the system (59) comprises: a frame (60); and a chair unit (70), which defines a fixing position in which the chair unit (70) is connected to the frame (60) and in which a position of the chair (10) is fixed; wherein the chair unit (70) is designed to detachably receive the base (18) of the chair (10) in the chair unit (70) by means of an interlocking fit while a video game simulation is being performed.

Inventors:
SCHÜRG HARTMUT (DE)
DEEGENER ELMAR (DE)
KROCKENBERGER OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/064437
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 27, 2022
Export Citation:
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Assignee:
RECARO HOLDING GMBH (DE)
International Classes:
A47C7/50; A47C7/52; A47C9/02; A47C15/00; A63F13/245; A63F13/98
Domestic Patent References:
WO2018117845A12018-06-28
Foreign References:
US20050009611A12005-01-13
US20190262703A12019-08-29
US20190111337A12019-04-18
GB2469307A2010-10-13
US0007828A1850-12-10
US0000157A1837-03-30
US20110254327A12011-10-20
US20050159219A12005-07-21
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNERPATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. System (59) für eine vorübergehende Fixierung eines Stuhls (10), der eine Basis (18) mit Stuhlrollen (24) aufweist, insbesondere an einem Möbelstück (11), wie z.B. an einen Schreibtisch (12), während einer Durchführung einer Videospiel simulation, wobei das System (59) aufweist: ein Gestell (60); und eine Stuhleinheit (70), die eine Fixierposition definiert, in welcher die Stuh leinheit (70) mit dem Gestell (60) verbunden ist und in welcher eine Position des Stuhls (10) fixiert ist, wobei die Stuhleinheit (70) eingerichtet ist, die Basis (18) des Stuhls (10) während der Durchführung der Videospielsimulation mittels eines Formschlusses lösbar in der Stuhleinheit (70) aufzunehmen.

2. System nach Anspruch 1, wobei der Formschluss zwischen der Stuhleinheit (70) einerseits und einer Gasfeder (26) der Basis (18) des Stuhls (10) und/oder mindestens ei ner, vorzugsweise zwei, der Stuhlrollen (24) der Basis (18) des Stuhls (10) ande rerseits gebildet wird, wenn der Stuhl (10) von einem Nutzer (78) aus einer frei beweglichen, ent koppelten Position entlang einer vorgegebenen Kopplungsrichtung (98) in die Fi xierposition bewegt wird.

3. System nach Anspruch 2, wobei die Stuhleinheit (70) ein Aufnahmeglied (86) mit einer Vertiefung (8) aufweist, die zur formschlüssig Aufnahme der Gasfe der (26) und/oder der mindestens einen Stuhlrolle (24) ausgebildet ist.

4. System nach Anspruch 3, wobei das Aufnahmeglied (86) eine schräge Flä che (92) aufweist, die in der vorgegebenen Kopplungsrichtung (98) ansteigt und an die die Vertiefung (88) in der vorgegebenen Kopplungsrichtung (98) angrenzt.

5. System nach Anspruch 2 oder 3, wobei die schräge Fläche (92) gegen eine vertikal orientierte Federkraft um eine Schwenkachse (96), die senkrecht zur vor gegebenen Kopplungsrichtung (98) orientiert ist, schwenkbar gelagert ist.

6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Formschluss zwi schen der Stuhleinheit (70) und einer Stuhlmechanik (28) des Stuhls (10) gebildet wird, wenn der Stuhl (10) von einem Nutzer (78) aus einer frei beweglichen, ent koppelten Position entlang einer vorgegebenen Kopplungsrichtung (98) in die Fi xierposition bewegt wird.

7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das ferner aufweist eine Befestigungseinheit (75), die mit dem Gestell (60) verbunden ist und die eingerichtet ist, das Gestell (60) fest an dem Möbelstück (11) anzubringen, ins besondere indem das Gestell (60) innerhalb eines Hohl- oder Zwischenraums des Möbelstücks (11) kraftschlüssig verspannt wird oder an einem Rahmen (54) des Möbelstücks (11) fest angebracht wird.

8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, das ferner aufweist eine Pedaleinheit (72), die eine, vorzugsweise schwenkbar gelagerte, Pe dalplatte (118) aufweist, an der ein Pedal (64) befestigbar ist.

9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, das ferner aufweist eine Führungseinheit (77), die eingerichtet ist, mindestens eine der Rollen (24) und/oder einen Arm (30) der Basis (18) durch Kontakt in eine Endposition zu führen, die der Fixierposition entspricht, wenn der Stuhl (10) in der vorgegebenen Kopplungsrichtung (98) in die Stuhleinheit (70) hinein bewegt wird.

10. System nach Anspruch 9, wobei die Führungseinheit (77) mindestens eine Führungsschiene (100) aufweist, wobei die mindestens eine Führungsschiene (100) so geformt ist, dass der Stuhl (10) über seine Basis (18) in die Fixierposition zwangsgeführt wird, während der Stuhl (10) in der vorgegebenen Kopplungsrich tung (98) in die Stuhleinheit (70) bewegt wird.

11. System nach Anspruch 10, wobei zwei Führungsschienen (100-1, 100-2) vorgesehen sind, die in der Kopplungsrichtung (98) betrachtet einen sich öffnen den Winkel zwischen sich definieren.

12. System nach Anspruch 10 oder 11 , wobei mindestens eine der Führungs schienen (100-3) einen Endanschlag (104) umfasst, der die Fixierposition eben falls definiert.

13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , das ferner eine Drehsiche rungseinheit (79) aufweist.

14. System nach Anspruch 13, wobei die Drehsicherungseinheit (79) eine Klauenkupplung ist, die ein erstes Kupplungsteil (106-1) und ein zweites Kupp lungsteil (106-2) aufweist, wobei das erste Kupplungsteil (106-1) eingerichtet ist, drehfest an einer Gasfeder (26) befestigt zu werden, und das zweite Kupplungsteil (106-2) eingerichtet ist, drehfest an einer Stuhlmechanik (28) befestigt zu werden, so dass die formschlüssig ineinandergreifenden Kupplungsteile (106) durch ein Absenken eines Sitzes (14) drehsicher ineinander verriegelt werden.

15. System nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei das Gestell (60) eine Bodenplatte (102) aufweist, die so dimensioniert ist, dass der Stuhl (10) voll ständig auf der Bodenplatte (102) steht, wenn sich der Stuhl (10) in der Fixierposi tion befindet.

16. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das ferner eine Lenk radeinheit (74) aufweist, die eingerichtet ist, ein Lenkrad (62) dauerhaft daran zu befestigen.

17. System nach Anspruch 16, wobei das Gestell (60) eingerichtet ist, die Lenkradeinheit (74) formschlüssig aufzunehmen, wenn die Lenkradeinheit in das Gestell (60) gesteckt wird.

Description:
Baukastensystem für Simulationsvideospiele

[0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft ein modulares (Baukasten-) System für eine vorüber gehende Fixierung eines Stuhls, der eine Basis mit Stuhlrollen aufweist, insbesondere zur Fixierung an einem Möbelstück, wie z.B. an einen Schreibtisch, während eine Videospiel simulation durchgeführt wird.

[0002] Das Dokument US 7,828, 157 B2 betrifft ein Lenkradstativ, vgl. Fig. 19, das zur Verwen dung mit einem Stuhl oder Sofa eingerichtet ist, um ein realistischeres Gefühl bei einem Nutzer hervorzurufen, der ein Videorennspiel an seinem Fernseher zuhause spielt. Das Stativ umfasst an einem Ende einen Fußabschnitt mit drei Beinen und an einem gegen überliegenden Ende einen U-förmigen Kopfabschnitt mit zwei Beinen. Am Fußabschnitt ist eine erste Platte höhenverstellbar und schwenkbar angebracht. Am Kopfabschnitt ist eine weitere Platte angebracht. Die erste Platte dient zur Aufnahme und Befestigung eines Pe dals. Die zweite Platte dient zur Aufnahme und Befestigung eines Lenkrads, das zu einer Videospielkonsole gehört. Das Stativ kann in einer schrägen Orientierung (vgl. Fig. 19A) oder in einer senkrechten Orientierung genutzt werden (vgl. Fig. 19B). In der senkrechten Orientierung steht das Stativ ausschließlich auf den drei Beinen des Fußabschnitts und ist damit anfällig gegen Positionsänderungen des Stativs relativ zum Bildschirm, die während einer Verwendung durch Lenkradbewegungen und/oder Pedalbetätigungen hervorgerufen werden können. In der schrägen Orientierung steht das Stativ auf zwei Beinen des Fuß abschnitts und stützt sich zusätzlich mit den zwei Beinen des Kopfabschnitts lose auf ei ner Sitzfläche des Stuhls ab. Damit der Kopfabschnitt während des Spielens nicht vom Stuhl abrutscht, sollte ein unbeweglich gelagerter Stuhl, d.h. ein Stuhl ohne Stuhlrollen verwendet werden. Ein Stuhl mit Rollen ist zur Verwendung ungeeignet, weil eine Betäti gung des Pedals mit den Füßen des Nutzers - aber auch Lenkradbewegungen - Kräfte erzeugt, die in einer Relativbewegung des Stuhls - und damit in einem Abrutschen des Kopfabschnitts des Stativs vom Stuhl - resultieren.

[0003] Das Dokument US 2011/0254327 A1 betrifft einen klappbaren (Camping-) Stuhl, d.h. einen Klappstuhl, der zur Befestigung eines Lenkrads und eines Pedals eingerichtet ist. Die entsprechenden Befestigungsplatten sind fest mit dem Klappstuhl verbaut. Das Lenk rad ist fest mit dem Stuhl verbunden. Das Pedal ist separat vorgesehen und wird nach träglich zum Zwecke der Verwendung (lösbar) angebracht. Der Klappstuhl stellt eine ei genständige Lösung dar, die nicht mit einem konventionellen, rollbar gelagerten Bürostuhl kombiniert werden kann.

[0004] Eine Erweiterung dieses Ansatzes ist in den Dokumenten WO 2018/117845 A1 und US 2005/0159219 A1 gezeigt. Dort wird das Stativ bzw. ein Gestell um eine weitere Platte er weitert, auf der ein anwendungsspezifischer, professioneller Sitz dauerhaft installiert ist. Der Sitz ist hinsichtlich einer Neigung und einem Abstand relativ zum Bildschirm verstell bar, aber untrennbar mit dem Gestell verbunden. Bei diesem Ansatz wird ein Cockpit ei nes Fahrzeugs (z.B. eines Rennwagens oder Flugzeugs) so realistisch wie möglich nach gebildet. Eine vorübergehende Ankopplung eines konventionellen Bürostuhls, der Stuhl rollen aufweist, während der Dauer einer Videospielnutzung ist nicht möglich.

[0005] Ferner sind professionelle Simulatoren, wie z.B. Flugsimulatoren oder Rennwagensimula toren, bekannt, die zusätzlich hydraulisch und/oder elektrisch betriebene Aktoren aufwei sen, die den Sitz und/oder das gesamte Gestell entsprechend den Bewegungen des si mulierten Fahrzeugs bewegen, so dass Kräfte „von außen“ auf den Nutzer einwirken, die ein Realitätsgefühl des Nutzers verstärken. Derartige Lösungen entstammen dem Profibe reich und sind für Privatnutzer in der Regel zu teuer und benötigen zu viel Raum.

[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, in einem privaten Umfeld, im Homeoffice oder im Büro unter Verwendung eines bereits vorhandenen, rollbaren Büro oder Gaming-Stuhls eine Möglichkeit für eine möglichst realistische Computer- bzw. Vi deospielsimulation zu schaffen.

[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein (modulares Baukasten-)System für eine vorüberge hende Fixierung eines Stuhls, der eine Basis mit Stuhlrollen aufweist, insbesondere an ei nem Möbelstück, wie z.B. an einem Schreibtisch, während einer Durchführung einer Vi deospielsimulation, wobei das System aufweist: ein Gestell; und eine Stuhleinheit, die ei ne Fixierposition definiert, in welcher die Stuhleinheit mit dem Gestell verbunden ist und in welcher eine Position des Stuhls fixiert ist, wobei die Stuhleinheit eingerichtet ist, die Ba sis des Stuhls während der Durchführung der Videospielsimulation mittels eines Form schlusses lösbar in der Stuhleinheit aufzunehmen.

[0008] Das System ermöglicht es einem Nutzer, seine gewöhnliche Büro- oder Homeoffice-Um- gebung in einen professionellen Simulator umzuwandeln, indem der Stuhl des Benutzers hinsichtlich einer Position, und insbesondere auch einer Orientierung, fixiert wird. Die Fi xierung erfolgt in einer vordefinierten Position (und vorzugsweise Orientierung). Der Nut zer nimmt während der Simulation eine ideale Sitzhaltung ein. Diese Sitzhaltung ent spricht der eines Profis.

[0009] Das System kann individuell an nahezu jedes Möbelstück, insbesondere an jedem

Schreibtisch, angepasst und auch daran befestigt werden. Das System bietet dem Nutzer viele Einstellmöglichkeiten, die den Einstellmöglichkeiten z.B. eines Sitzes in einem Auto vergleichbar sind. Somit kann jeder Nutzer unabhängig von seiner Größe eine ideale Sitz position einnehmen.

[0010] Die Stuhleinheit unterbindet unerwünschte Bewegungen des Stuhls, insbesondere solche, die durch Einstellfunktionen beim Stuhl nicht blockiert werden können (Wegrollen über die drehbar gelagerten Stuhlrollen, Drehen des Sitzes um die Gasdruckfeder, Drehen des Sit zes über das Fußkreuz, etc.).

[0011] Über die Stuhleinheit kann der Spieler mit seinem Stuhl fest mit einer Pedaleinheit und dem Schreibtisch verbunden werden. Die Sitzeinheit kann auf die Körpergröße des Nut zers eingestellt werden und zum Beispiel über eine Steckverbindung fest mit der Pedal einheit verbunden werden.

[0012] Der Stuhl kann aber auch problemlos wieder von der Stuhleinheit getrennt werden, um den Stuhl wieder normal für Büro- oder Homeofficezwecke einzusetzen.

[0013] Üblicherweise erfolgt die Verbindung des Stuhls mit der Stuhleinheit in zwei Stufen, wobei der Nutzer währenddessen sitzen bleibt. In einer ersten Stufe kann der Nutzer ein Drehen des Stuhls um die Gasfeder blockieren. Dies erfolgt zum Beispiel über eine Klauenkupp lung, die ein erstes Kupplungsteil an einer Unterseite des Stuhls befestigt ist und ein Ge genstück der Kupplung an der Gasdruckfeder befestigt ist. Der Spieler kann einen Hebel betätigen, mit dem die Gasdruckfeder entriegelt wird und fährt den Sitz in eine unterste Position. Dort blockiert die Klauenkupplung zum Beispiel in den untersten 15 mm die Drehbewegung des Sitzes um die Gasdruckfeder. Eine Rasterung der Klauenkupplung kann z.B. 72° betragen, wenn das Fußkreuz über fünf Arme verfügt (5 x 72° = 360°)· Da mit die Klauenkupplung einrasten kann, ist der Sitz in der untersten Position bei geöffneter Gasdruckfeder nach links oder rechts zu drehen, bis die Kupplung einrastet. Wenn die Kupplung eingerastet ist, weisen immer zwei der fünf Arme des Fußkreuzes parallel nach vorne. Dies erleichtert eine zweite Stufe des Verbindungsprozesses extrem. In der zwei ten Stufe rollt der Nutzer mit dem Stuhl in einer (vorgegebenen Kopplungs-)Richtung zum Schreibtisch. Zu diesem Zeitpunkt weisen zwei der fünf Arme parallel nach vorne. Sobald der Stuhl in die Nähe der Stuhleinheit kommt, können zuerst die Rollen der nach vorne weisenden Fußkreuzarme geführt werden und anschließend kann eine Führung über die Arme selbst erfolgen, solange bis diese an optionale, vordere Anschläge stoßen. In die sem Moment kann ein tellerartiges Aufnahmeglied von unten um die Gasdruckfeder fas sen und einrasten, so dass der Stuhl fest mit der Stuhleinheit verbunden ist. Das Aufnah meglied, das die Gasdruckfeder hält, kann an einem federbelasteten Arm befestigt sein. Wenn der Arm von oben durch den Fuß des Nutzers nach unten gedrückt wird, kann der Stuhl wieder aus der Verbindung gelöst werden.

[0014] Der Formschluss wird also vorzugsweise zwischen der Stuhleinheit einerseits und einer Gasfeder der Basis des Stuhls (und/oder mindestens einer, vorzugsweise zwei, der Stuhl rollen der Basis des Stuhls) andererseits gebildet, wenn der Stuhl von einem Nutzer aus einer frei beweglichen, nicht gekoppelten Position entlang einer vorgegebenen Kopp lungsrichtung in die Fixierposition bewegt wird.

[0015] Die Gasfeder und die Rollen des Stuhls sind genormte Bestandteile von jedem Stuhl. Die Relativpositionen der Gasfeder und der Rollen ist fest vorgegeben bzw. genormt, so dass die Stuhleinheit entsprechend geformt werden kann.

[0016] Insbesondere weist die Stuhleinheit ein Aufnahmeglied mit einer Vertiefung auf, die zur formschlüssigen Aufnahme mit der Gasfeder und/oder der mindestens einen Stuhlrolle ausgebildet ist.

[0017] Weiter ist es bevorzugt, wenn das Aufnahmeglied eine schräge Fläche aufweist, die in der vorgegebenen Kopplungsrichtung ansteigt und an die die Vertiefung in der vorgegebenen Kopplungsrichtung angrenzt. Vorzugsweise ist die schräge Fläche gegen eine vertikal ori entierte Federkraft um eine Schwenkachse, die senkrecht zur vorgegebenen Kopplungs richtung orientiert ist, schwenkbar gelagert.

[0018] Die schräge Fläche dient der Führung des Aufnahmeglieds, während der Nutzer den

Stuhl in die Stuhleinheit hineinschiebt. Die Gasfeder oder eine der Rollen kommt während der Bewegung des Stuhls mit der schrägen Fläche in Kontakt. Die Rolle überwindet eine Höhendifferenz. Die Gasfeder drückt das Aufnahmeglied gegen eine Federkraft nach un ten. Zum Ende der Schubbewegung rastet die Rolle und/oder die Gasfeder in der Vertie fung (formschlüssig in der Kopplungsrichtung) ein und fixiert somit den Stuhl.

[0019] Alternativ oder ergänzend kann der Formschluss auch zwischen der Stuhleinheit und ei ner Stuhlmechanik gebildet werden, wenn der Stuhl von einem Nutzer aus seiner frei be- weglichen, entkoppelten Position entlang der vorgegebenen Kopplungsrichtung in die Fi xierposition bewegt wird.

[0020] Die Stuhlmechanik ist Teil der Basis des Stuhls. Die Stuhlmechanik stellt eine alternative Komponente zu der Gasdruckfeder und den Stuhlrollen dar, um den Stuhl hinsichtlich sei ner Position zu fixieren.

[0021] Insbesondere weist das System ferner eine Befestigungseinheit auf, die mit dem Gestell verbunden ist und die eingerichtet ist, das Gestell fest an dem Möbelstück anzubringen, insbesondere indem das Gestell innerhalb eines Hohl- oder Zwischenraums des Möbel stücks kraftschlüssig verspannt wird oder indem das Gestell fest an einem Rahmen des Möbelstücks angebracht wird.

[0022] Die Befestigungseinheit bewirkt, dass das Gestell des Systems dauerhaft, fest und lösbar an dem Möbelstück befestigt wird. Kräfte, die der Nutzer während der Simulation auf den Stuhl auswirkt, werden in das Möbelstück eingeleitet. Eine Bewegung des Stuhls relativ zum Möbelstück wird verhindert. Der Stuhl ist hinsichtlich seiner Position fixiert.

[0023] Auch kann das System ferner eine Pedaleinheit aufweisen, die eine, vorzugsweise schwenkbar gelagerte, Platte aufweist, an der ein Pedal befestigbar ist.

[0024] Die Pedaleinheit ist Ausdruck des modularen Baukastensystems. Das System ist um eine Pedaleinheit erweiterbar. Durch die Pedaleinheit wird der Eindruck der Simulation weiter verstärkt. Die Pedaleinheit ist ebenfalls positionsfixiert.

[0025] Ferner kann das System eine Führungseinheit aufweisen, die eingerichtet ist, mindestens eine der Rollen und/oder einen Arm der Basis durch Berührung in eine Endposition zu führen, die der Fixierposition entspricht, wenn der Stuhl in der vorgegebenen Kopplungs richtung in die Stuhleinheit hinein bewegt wird.

[0026] Die Führungseinheit sorgt dafür, dass das Fußkreuz des Stuhls sich selbstständig in eine gewünschte Orientierung dreht, während der Stuhl in die Stuhleinheit hinein bewegt wird. Die Führungseinheit bewirkt eine Zwangsführung der Basis des Stuhls. Der Nutzer muss den Stuhl nicht aufwändig vorab ausrichten, bevor der Nutzer den Stuhl in die Stuhleinheit hinein bewegen kann. Die Basis des Stuhls kann beliebig relativ zur Stuhleinheit orientiert sein. Der Nutzer muss sich lediglich hinsetzen und den Stuhl in die Stuhleinheit hinein be wegen.

[0027] Vorzugsweise weist die Führungseinheit mindestens eine Führungsschiene auf, wobei die mindestens eine Führungsschiene so geformt ist, dass der Stuhl über seine Basis in die Fixierposition zwangsgeführt wird, während der Stuhl in der vorgegebenen Kopplungsrich tung in die Stuhleinheit bewegt wird.

[0028] Insbesondere sind zwei Führungsschienen vorgesehen, die in der Kopplungsrichtung be trachtet einen sich öffnenden Winkel zwischen sich definieren.

[0029] Die zwei Führungsschienen, die einen sich öffnenden Winkel zwischen sich definieren, sorgen dafür, dass sich das Fußkreuz automatisch in eine vorgegebene Orientierung dreht, während der Stuhl in die Stuhleinheit hineingeschoben wird.

[0030] Vorzugsweise umfasst mindestens eine der Führungsschienen einen Endanschlag, der die Fixierposition ebenfalls definiert.

[0031] Somit können mehrere Komponenten der Basis des Stuhls, wie zum Beispiel die Gasfe der, die Rollen und die Arme, gleichzeitig in fest vorgegebenen Positionen fixiert werden, was die Positionsfixierung des Stuhls verbessert.

[0032] Bei einer weiteren Ausgestaltung kann das System ferner eine Drehsicherungseinheit auf weisen.

[0033] Die Drehsicherungseinheit sorgt dafür, dass sich der Sitz nicht relativ zur Basis des Stuhls drehen kann. [0034] Vorzugsweise ist die Drehsicherung eine Klauenkupplung, die ein erstes Kupplungsteil und ein zweites Kupplungsteil aufweist, wobei das erste Kupplungsteil eingerichtet ist, drehtest an einer Gasfeder befestigt zu werden, und wobei das zweite Kupplungsteil ein gerichtet ist, drehfest an einer Stuhlmechanik befestigt zu werden, so dass die form schlüssig ineinandergreifenden Kupplungsteile durch ein Absenken des Sitzes in eine tiefste Stellung drehsicher ineinander verriegelt werden.

[0035] Bei einer weiteren Ausgestaltung weist das Gestell eine Bodenplatte auf, die so dimensio niert ist, dass der Stuhl vollständig auf der Bodenplatte steht, wenn sich der Stuhl in der Fixierposition befindet.

[0036] Die Positionsfixierung erfolgt über das Gewicht des Stuhls und des Nutzers. Gegebenen falls kann auch das Gewicht der Bodenplatte zur Positionsfixierung beitragen. Die Boden platte wird dann vorzugsweise aus einem schweren Material (z.B. Metall) hergestellt.

[0037] Insbesondere kann das System ferner eine Lenkradeinheit aufweisen, die eingerichtet ist, ein Lenkrad dauerhaft daran zu befestigen.

[0038] Auch hier kommt der modulare Baukastencharakter des Systems zum Ausdruck. Das System ist um ein Lenkrad erweiterbar, was den Eindruck der Simulation zusätzlich ver stärkt.

[0039] Vorzugsweise ist das Gestell des Systems eingerichtet, die Lenkradeinheit formschlüssig aufzunehmen, wenn die Lenkradeinheit in das Gestell gesteckt wird.

[0040] Die Montage des Lenkrads erfolgt z.B. durch Stecken. Das Stecken ist einfach durch den Nutzer durchführbar. Das Lenkrad lässt sich leicht entfernen, sollte das Lenkrad nicht be nötigt werden.

[0041] Es versteht sich, dass das Lenkrad durch andere Cockpit- Instrumente erweitert und/oder ersetzt werden könnte. [0042] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläutern den Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rah men der Erfindung zu verlassen.

[0043] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be schreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Blockdiagramm, das Komponenten eines Stuhls veranschaulicht;

Fig. 2 ein Blockdiagramm einer Büro- oder Homeoffice-Umgebung, das Komponenten der Umgebung veranschaulicht;

Fig. 3 ein Blockdiagramm eines Bausatzes zur Verwendung in der Umgebung der Fig. 2;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Systems während einer Simulationsanwen dung, wobei das System an einem Schreibtisch befestigt ist;

Fig. 5 eine Sitzhaltung eines Profi-Rennfahrers (Fig. 5A) und eine Sitzhaltung bei Ver wendung des Systems der vorliegenden Offenbarung (Fig. 5B);

Fig. 6 eine perspektivische Detailansicht einer Stuhleinheit, einer Führungseinheit und einer Drehsicherungseinheit des Systems der Fig. 4;

Fig. 7 eine Schnittansicht entlang einer Linie Vll-Vll in Fig. 6;

Fig. 8 eine Fixierposition (durchgezogene Linien) und eine freibewegliche Position

(Strichlinie) des Systems der vorliegenden Offenbarung; Fig. 9 eine perspektivische Ansicht der Drehsicherungseinheit der Fig. 4, wobei man von unten auf den Stuhl blickt;

Fig. 10 eine abgewandelte Stuhleinheit (Fig. 10A) und eine Schnittansicht (Fig. 10B) entlang einer Linie XB-XB in Fig. 10A;

Fig. 11 die Stuhleinheit der Fig. 10, die um eine Pedaleinheit ergänzt ist;

Fig. 12 die Pedaleinheit der Fig. 11 in Kombination mit einer abgewandelten Stuhlein heit (Fig. 12A) und eine Schnittansicht (Fig. 12B) entlang einer Linie XI I B— XI I B in Fig. 12A;

Fig. 13 eine weitere Abwandlung der Stuhleinheit;

Fig. 14 eine noch weitere Abwandlung der Stuhleinheit;

Fig. 15 eine noch weitere Abwandlung der Stuhleinheit;

Fig. 16 eine weitere, abgewandelte Stuhleinheit einschließlich einer großen Bodenplat te (Fig. 16A) und eine Schnittansicht (Fig. 16B) entlang einer Linie XVIB-XVIB in Fig. 16A;

Fig. 17 eine abgewandelte Befestigungseinheit;

Fig. 18 ein abgewandeltes Gestell; und

Fig. 19 ein konventionelles System während der Verwendung mit einem Stuhl (Fig. 19A) und ohne den Stuhl (Fig. 19B).

[0044] Die vorliegende Offenbarung betrifft ein, vorzugsweise modular aufgebautes, System 59, vgl. Fig. 4, das zur Positionsfixierung eines Büro- oder Gaming-Stuhls 10, der nachfol- gend auch kurz nur als „Stuhl 10“ bezeichnet wird, relativ zu einem Möbelstück 11, vor zugsweise einem Schreibtisch 12, benutzt wird. Der Stuhl 10 ist eine Einrichtung, auf der man sitzen kann.

[0045] Unter dem Begriff „Fixierung“ wird nachfolgend ein Festhalten oder Beibehalten einer (re lativen) Position und/oder Lage eines Gegenstands verstanden. Der Ort bzw. die Ausrich tung des Gegenstands ändert sich also nicht. Es geht bei der Fixierung um eine örtlich räumliche Festlegung eines Gegenstands.

[0046] Bei einer „Befestigung“ eines Gegenstands an einem anderen Gegenstand wird der Ge genstand fest an dem anderen Gegenstand angebracht. Der befestigte Gegenstand lässt sich nicht ohne Weiteres vom anderen Gegenstand trennen.

[0047] Fig.1 zeigt ein Blockdiagramm von Komponenten bzw. Bestandteilen des Stuhls 10. Es versteht sich, dass die in Fig. 1 gezeigten Komponenten Teil eines Bürostuhls oder eines Gamingstuhls sein können. Nachfolgend wird nicht mehr spezifisch zwischen diesen Stuhltypen unterschieden werden.

[0048] Der Stuhl 10 ist für eine Benutzung an einem Schreibtisch 12 (vgl. Fig. 4) optimiert und aus Gründen der Ergonomie regelmäßig in Stufen oder stufenlos höhenverstellbar. Als Komponenten umfasst der Stuhl 10 einen Sitz (bzw. eine Sitzfläche) 14, eine Rückenleh ne 16 und eine Basis 18, die den Sitz 14 trägt. Optional können eine Kopflehne 20, die auch in die Rückenlehne 16 integriert sein kann, und/oder zumindest eine Armlehne 22 vorgesehen sein.

[0049] Historisch betrachtet führte die Entwicklung des Bürostuhls 10 von einem schlichten und starren Holzstuhl für ein Arbeiten am Schreibtisch 12 zu einem modernen lenk- (und vor zugsweise dreh-) baren Stuhl 10, der von (Stuhl-) Rollen 24 getragen wird. Eine Höhen verstellung des Sitzes 14 erfolgt oft mit einer Gas(druck)feder 26. Der Sitz bzw. die Sitz fläche 14 kann über eine mechanische Neigungsverstellung, die Teil einer Stuhlmechanik 28 ist, zur horizontal schaukelnden und/oder rundum pendelnden Lagerung verfügen. Durch eine Lagerung des Stuhls 10 auf den (üblicherweise fünf Einfach- oder Doppel-) Rollen 24 kann der Stuhl 10 im Sitzen bequem verschoben, d.h. beliebig relativ zum Tisch 12 positioniert, werden.

[0050] Die Basis 18, d.h. ein tragender unterer Abschnitt des Stuhles 10, an dem die Stuhlrollen 24 befestigt sind, wird auch als Fußkreuz bezeichnet, wobei die Basis 18 üblicherweise kreuz- bzw. sternförmig angeordnete Arme 30 aufweist. Die Rollen 24 sind an den Armen 30 um eine horizontale (und ggf. auch vertikale) Achse drehbar befestigt. Aus Gründen der Standsicherheit hat das Fußkreuz üblicherweise fünf oder sechs Arme 30.

[0051] In mittleren Bereich des Fußkreuzes, wo sich die Arme 30 treffen, ist die Gasdruckfeder 26 angeordnet, mit der sich die Sitzhöhe des Stuhls 10 leichter und schneller als mit ei nem (veralteten) Spindeltrieb verstellen lässt. Auf einem oberen Ende der Gasdruckfeder 26 lagert die Stuhlmechanik 28, wie. z.B. die Neigungsverstellung, eine Wippmechanik (nicht dargestellt), eine Höhenverstellmechanik (nicht dargestellt) und/oder Ähnliches. Die Stuhlmechanik 28 ist im Wesentlichen mit dem Sitz 14 und ggf. auch mit der Rückenlehne 16 und manchmal auch mit den Armlehnen 22 verbunden. Die Stuhlmechanik 28 ist direkt unterhalb des Sitzes 14 angeordnet.

[0052] Die Gasdruckfeder (auch kurz als Gasfeder bezeichnet) 26 ist eine pneumatische Feder, die unter Hochdruck stehendes Gas zur Bereitstellung einer Federkraft speichert. Vorteile gegenüber Schraubenfedern oder Ähnlichem sind die von einem Federweg nahezu unab hängige Kraft, der geringe Platzbedarf und die Möglichkeit, gleich einen Dämpfungsme chanismus in die Feder zu integrieren. Gasdruckfedern 26 dienen u.a. einem Gewichts ausgleich.

[0053] Die Gasdruckfeder 26 ist ein hydropneumatisches Verstellelement und umfasst ein äuße res Druckrohr (Zylinder) 32 und einen innen beweglich gelagerten Kolben (nicht darge stellt) sowie geeigneten Anschlüsse. Die Gasdruckfeder 26 ist mit einem komprimierten Gas gefüllt, dessen Menge den voreingestellten Innendruck bestimmt. Der Kolben erfüllt zwei Aufgaben. Ein längerer Teil des Kolbens hat einen kleineren Durchmesser und läuft in einer Dichtung am Druckrohr. Der Druck wirkt auf seine Querschnittsfläche. Daraus re sultiert eine Kraft in einer (vertikalen, nach oben gerichteten) Ausschubrichtung. Ein ver- stärkter (End-)Teil des Kolbens (Teller) hat einen größeren Durchmesser mit einer Über- strömöffnung und dient zur Dämpfung und Führung.

[0054] Teile der Gasdruckfeder 26, insbesondere ein Gehäuse des Zylinders davon, stehen aus einer Unterseite der Basis 18, d.h. aus dem Fußkreuz, nach unten vor und können zur Po sitionsfixierung des Stuhls 10 benutzt werden, wie es später noch näher erläutert werden wird.

[0055] Die Basis 18 umfasst also üblicherweise die Rollen 24, die Arme 30, die Gasdruckfeder

26 und die Stuhlmechanik 28. Eine Fixierung des Stuhls 10 erfolgt über eine formschlüssi ge Fixierung der Basis 18. Bei der Kopplung werden ein oder mehrere der oben aufge führten Bestandteile der Basis 18 derart formschlüssig aufgenommen, dass der Stuhl 10 nicht mehr bewegt werden kann.

[0056] Fig. 2 veranschaulicht schematisch eine Umgebung 40, in der das System 59 der vorlie genden Offenbarung eingesetzt wird.

[0057] Die Umgebung 40 kann ein Büro, ein Homeoffice oder ein privater Wohnraum sein. Das Büro und das Homeoffice (d.h. das Büro zuhause bzw. in dem privaten Wohnraum) stel len einen Ort bzw. einen Raum dar, wo vorwiegend berufliche Tätigkeiten, wie z.B. Schreiben, Lesen, Rechnen und Besprechungen, durchgeführt werden.

[0058] Zu einer Ausstattung der Umgebung 40 gehören der Stuhl 10, das Möbelstück 11 und elektrisch betriebenes Video- oder Computerspielsystem 41 , das nachfolgend kurz auch als „Spiel- oder Simulationssystem 41“ bezeichnet werden wird.

[0059] Möbelstücke 11 sind (bewegliche) Einrichtungsgegenstände, die vorwiegend in Innenräu men von Wohnungen, Geschäften und Büros sowie im Außenbereich (z. B. Gartenmöbel) benutzt werden. Nachfolgend wird der Schreibtisch 12 als exemplarisches Möbelstück 11 betrachtet werden, auf und/oder an dem das Spielsystem 41 aufgebaut ist. Es versteht sich, dass auch Regale, Schrankwände und ähnliche Einrichtungsgegenstände zum In stallieren des Spielsystems 41 genutzt werden können. [0060] Das Simulationssystem 41 umfasst üblicherweise eine Datenverarbeitungseinrichtung (z.B. einen Computer 42) und mindestens einen Bildschirm 44. Ferner können eine Tasta tur 46 und/oder ein Maus 48 vorgesehen sein. Ferner kann ein Joystick 52 vorgesehen sein. Der Computer 42 kann alternativ auch eine (Video-)Spielkonsole 50 sein. Die Spiel konsole 50 kann auch zusätzlich zum Computer 42 vorgesehen sein. Spielkonsolen 50 sind elektronische Geräte, die im Gegensatz zu Allzweckcomputern, wie dem Computer 42, ausschließlich oder hauptsächlich zum Ausführen von Videospielen gedacht sind. Mo derne Spielkonsolen 50 sind neben dem Spielen von Videospielen aber ebenfalls für an dere Zwecke einsetzbar, wie z.B. für Video- oder Musikstreaming, Videoconferencing und Ähnliches.

[0061] Der Schreibtisch 12 umfasst eine Tischplatte 56, die von einem tragenden Rahmen 54 mit z.B. mehreren Tischbeinen 58 gestützt wird. Es versteht sich, dass Rahmen 54 allein aus den Beinen 58 gebildet sein kann. Ferner kann der Tisch 12 höhenverstellbar ausgebildet sein.

[0062] Der mindestens eine Bildschirm 44 wird so auf oder an dem Tisch 12 angeordnet, dass ein Nutzer 78 (siehe Fig. 4) eine gute Sicht auf den Bildschirm 44 hat und eine Bildschirm fläche vollständig sieht. Der Bildschirm 44 kann natürlich auch an einer Wand hängen oder separat positioniert werden. Der Nutzer 78 sitzt in dieser Situation auf seinem Büro oder Gaming-Stuhl 10 (vgl. Fig.1 ), den der Nutzer 78 direkt vor und ggf. auch unter dem Tisch 12 positioniert, indem der Nutzer 78 mit seinen Füßen den Stuhl 10 über dessen drehbar gelagerten Rollen 24 in die gewünschte Position relativ zum Tisch 12 bewegt. In einer normalen Büroanwendung sind weder der Stuhl 10 insgesamt, noch dessen Rollen 44 oder Basis 18 im Speziellen fixiert. Der Stuhl 10 ist in der normalen Büroanwendung frei beweglich, d.h. nicht fixiert.

[0063] Um die Umgebung 40 von einer Büroanwendung in eine möglichst realitätsgetreue Com puterspiel-Simulationsanwendung umzuwandeln, wird das modular aufgebaute System 59 vorgeschlagen, das in Fig. 3 gezeigt ist und das nachfolgend noch näher beschrieben wird. [0064] Das bausatzartige System 59 bringt ein professionelles Spielerlebnis in die privaten vier Wände, indem die Büroumgebung 40 durch wenige Handgriffe (insbesondere eine verrie gelnde Stuhlbewegung) zu einer Erlebniswelt wird, wozu aber kein Umbau der Umgebung 40 selbst erforderlich ist. Das System 59 ist bereits in die Umgebung 40 integriert. Durch eine Bewegung des Stuhls 10 entlang einer vorgegebenen Kopplungsrichtung werden der Stuhl 10 und der Schreibtisch 12 in kürzester Zeit zu einer realitätsgetreuen Simulation mit einer perfekten Ergonomie. Der Stuhl 10 wird zu einem (Hochleistungs-) Sportgerät.

[0065] Typische (Computerspiel-) Simulationsanwendungen sind z.B. Rennwagen-, Lastwagen-, Traktor- oder Flugzeug-Simulationen, bei denen die entsprechenden Fahrzeuge realitäts getreu simuliert werden. Auf dem Bildschirm 44 werden dem Nutzer 78 regelmäßig die Sicht des Fahrers auf die simulierte Umgebung (z.B. Rennstrecke) und oft auch auf ein Cockpit des simulierten Fahrzeugs angezeigt. Die reale Welt bekommt damit eine ernst zunehmende Konkurrenz. Die virtuelle Welt wird in ihrer Bedeutung noch größer, wichti ger und attraktiver.

[0066] Die Simulationen wird zusätzlich durch (hier nicht veranschaulichte) optionale Zubehörtei le, wie z.B. ein Lenkrad 62, ein oder mehrere Pedale 64, einen Schalthebel 66 und Ähnli ches (vgl. Fig. 4), unterstützt, damit sich die Simulation noch echter anfühlt, weil echte Kontrollorgane vorhanden sind, bedienbar sind und ggf. sogar eine haptische und/oder akustische Rückkopplung geben. Nachfolgend wird exemplarisch eine Rennsimulation be trachtet werden, bei der das Fahren in einem Rennwagen („Sim Racing“) simuliert wird.

[0067] Das System 59 umfasst ein Grundgestell 60, das nachfolgend auch kurz als „Gestell 60“ bezeichnet werden wird, sowie eine Stuhleinheit 70. Das System 59 kann um beliebige, weitere Module, d.h. Einheiten, ergänzt werden. Das System 59 kann z.B. eine Pedalein heit 72, eine Lenkradeinheit 74, eine Befestigungseinheit 75, eine Schalthebeleinheit 76, eine Führungseinheit 77 und/oder eine Klauenkupplungseinheit 79 aufweisen. Diese Auf zählung ist nicht abschließend zu verstehen.

[0068] Fig. 4 zeigt ein perspektivische Ansicht einer exemplarischen (Büro- oder Homeoffice) Umgebung 40, in welcher das System 59 zum Einsatz kommt. [0069] In Fig. 4 sitzt der Nutzer 78 in seinem Stuhl 10 an seinem Schreibtisch 12. Die Rückenleh ne 16 des Stuhls 10 kann leicht nach hinten geneigt sein, um den Nutzer 78 in eine ergo nomisch günstige Sitzposition zu bringen, die optimal an eine ideale Sitzhaltung eines professionellen Rennfahrers angepasst ist.

[0070] Fig. 5 verdeutlicht einen schematischen Vergleich zwischen einer idealen Sitzhaltung ei nes professionellen Rennfahrers (Fig. 5A), die aus einer Studie des Volkswagenkonzerns („Sit like a Pro“, Skoda MOTOR5PORT) stammt, und einer tatsächlichen Sitzhaltung des Nutzers 78 (Fig. 5B), der das System 59 der Fig. 3 in der Umgebung der Fig. 4 benutzt. Man erkennt, dass die Sitzhaltungen nahezu identisch sind, obwohl in der Fig. 5B der konventionelle Bürostuhl 10 zum Einsatz kommt. In Fig. 5B sind ferner horizontale und vertikale Abstände sowie Winkel eingezeichnet, bei denen das System 59 bevorzugte zum Einsatz kommt.

[0071] In der Fig. 4 ist der Stuhl 10 in der Stuhleinheit 70 fixiert. Eine frei bewegliche, entkoppelte Position des Stuhls 10 ist in der Fig.4 nicht visualisiert. In der freien Position sind die Stuh leinheit 70 und der Stuhl 10 nicht miteinander verbunden und weiter als in der Fig. 4 ge zeigt relativ zueinander beabstandet.

[0072] In der Fig.4 ist der Stuhl 10 in einer vorab festgelegten Fixierposition gezeigt, in welcher die Stuhleinheit 70 mit dem Gestell 60 des Systems 59 (lösbar) verbunden ist und in wel cher die Position des Stuhls 10 fixiert ist. Der Stuhl 10 ist in der Stuhleinheit 70 so fixiert, dass sich die Position des Stuhls 10 relativ zur Stuhleinheit 70, zum Tisch 12 und zum Bildschirm 44 nicht unabsichtlich während einer Durchführung der Rennsimulation, die mitunter heftige Bewegungen des Nutzers 78 (Bewegungen des Lenkrads 62, Betätigun gen der Pedale 64, Betätigungen des Schalthebels 68, etc.) hervorruft, ändern kann.

[0073] Die Stuhleinheit 70 ist generell eingerichtet, die Basis 18 des Stuhls 10 während der Durchführung der Videospielsimulation mittels eines Formschlusses lösbar in der Stuh leinheit 70 aufzunehmen. Im Beispiel der Fig. 4 ist exemplarisch die Gasfeder 26 form schlüssig lösbar in der Stuhleinheit 70 aufgenommen. Die Fixierung mittels des Form schlusses kann mit einer einzigen Komponente (z.B. Rolle 24 oder Gasfeder 26) oder mit mehreren Komponenten (z.B. Rolle(n) 24 und Gasfeder 26) des Stuhls 10 bzw. der Basis 18 des Stuhls 10 gebildet werden. Fig. 10-15, 17 und 18 zeigen Alternativen zur form schlüssigen Aufnahme des Stuhls 10 in der Stuhleinheit 70 über die Gasfeder 26, die nachfolgend noch näher beschrieben werden.

[0074] In der Fig. 4 umfasst das (Grund-)Gestell 60 exemplarisch ein Gestänge 80, das eine oder mehrere Stangen 82 (vgl. auch Fig. 3) aufweist. Das Gestänge 80 der Fig. 4 ist auf dem Fußboden positioniert. Die Stuhleinheit 70 und die Pedaleinheit 72 sind dauerhaft (lösbar) mit dem Gestänge 80 verbunden. Die Befestigungseinheit 75 ist z.B. durch ein ei förmiges Profil implementiert, das nach unten offen ist, um von oben über eine (hier nicht näher bezeichnete) Querstange des Tischs 12 geführt zu werden. Die Querstange ist in diesem Fall ein Teil des Tischrahmens 54 und erstreckt sich zwischen den hinteren Tisch beinen 58 auf dem Boden. Am C-Profil können optional (nicht dargestellte) Klemmschrau ben oder Ähnliches vorgesehen sein, um die Befestigungseinheit 75 auch kraftschlüssig am Tisch zu befestigen.

[0075] Alternativ kann die Querstange aber auch ein Bestandteil der Befestigungseinheit 75 sein, die in diesem Fall durch ein umfänglich geschlossenes Profil gebildet wird, in welchem die zweiteilig ausgebildete Querstange nach links und rechts außen, vorzugsweise federge spannt, teleskopierbar aufgenommen ist, um in der Querrichtung in einem Hohl- oder Zwi schenraum des Tischs 12 zwischen den Beinen 54 befestigt, vorzugsweise verspannt, zu werden.

[0076] Es versteht sich, dass die in Fig. 4 gezeigte Befestigungseinheit 75 lediglich exemplari scher Natur ist. In Fig. 17 ist eine alternative (und/oder ergänzende) Befestigungseinheit 75 in Form von Montageplatten 84 an oberen Enden von zwei vertikal orientierten Stan gen 82 gezeigt, die von unten, z.B. mittels Schrauben (nicht gezeigt), an der Tischplatte 12 (nicht gezeigt) befestigt werden, um das Gestell 60 dauerhaft am Tisch 12 zu fixieren.

[0077] Fig. 6 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht der Stuhleinheit 70 der Fig. 4. Der Stuhl 10 ist nicht gezeigt. Jedoch sind in der Fig. 6 eine Führungseinheit 77 gezeigt und eine Klauenkupplungseinheit 79 gezeigt, die in der Fig. 4 nicht gezeigt ist. Die Führungs- einheit 77 und die Klauenkupplung 79 werden nachfolgend noch näher beschrieben wer den.

[0078] Die Stuhleinheit 70 weist generell ein Aufnahmeglied 86 mit einer Vertiefung 88 auf. Die Vertiefung 88 ist zur formschlüssig (verriegelnden) Aufnahme eines Bestandteils, wie z.B. der Gasfeder 26 (vgl. Fig. 4) und/oder der Rollen 24 (vgl. z.B. Fig. 10-14) der Basis 18 ausgebildet.

[0079] Das Aufnahmeglied 86 der Fig. 6 ist z.B. tellerförmig ausgebildet und weist in seiner Mitte ein Loch 90 auf, das die Vertiefung 88 bildet. Das Aufnahmeglied 86 der Fig. 6 weist einen kegelstumpfartigen Querschnitt auf, der sich nach oben verjüngt und in der Mitte das Loch 90 aufweist, siehe die Querschnittsansicht der Fig. 7 entlang der Linie Vll-Vll in Fig. 6. Das Loch 90 bzw. die Vertiefung 88 ist zur formschlüssigen Aufnahme eines unte ren Endes des Gasfeder 26 eingerichtet, die in Fig. 7 mit einer Strichlinie angedeutet ist und die aus dem Fußkreuz nach unten vorsteht, wie in Fig. 4 gezeigt. Ein Innendurchmes ser des Lochs 90 bzw. der Vertiefung 88 ist an einen Außendurchmesser des ankoppeln den Bestandteils der Basis 18, hier der Gasfeder 26, angepasst. Eine Oberseite des Auf nahmeglieds 86 definiert eine schräge, nach oben ansteigende Fläche 92, um die Gasfe der 26 in die Vertiefung 88 zu führen bzw. das Aufnahmeglied 86 aus einer abgesenkten Stellung (nicht gezeigt) in eine hoch stehende Normalstellung zu führen, die in Fig. 6 ge zeigt ist.

[0080] Das Aufnahmeglied 86 ist mit einem Arm 94 der Stuhleinheit 70 verbunden. Der Arm 94 kann um eine horizontale Schwenkachse 96 schwenkbar gelagert sein. Der Arm 94 ist vorzugsweise durch eine Federeinrichtung (nicht dargestellt) vertikal nach oben in seine Normalstellung vorgespannt, die in Fig. 6 gezeigt ist, und wird von der Gasfeder 26 durch Kontakt mit der schrägen Fläche 92 abgesenkt, wenn der (nicht dargestellte) Stuhl 10 aus der freien, d.h. nicht fixierten, Position entlang der vorab festgelegten, d.h. vorgegebenen, Kopplungsrichtung 98 in die Stuhleinheit 70 hinein bewegt wird, um die Fixierposition zu erreichen, die in Fig. 4 gezeigt ist. Der Stuhl 10 wird vom Nutzer 78 mittels Muskelkraft (z.B. durch Schieben mit den Füßen, während der Nutzer 78 sitzt) in die Fixierposition ge bracht zu werden. Die Kopplungsrichtung 98 ist parallel zum Arm 94 und senkrecht zur Schwenkachse 96 orientiert. [0081] Während der Stuhl 10 in der Kopplungsrichtung 98 bewegt wird, senkt sich das Aufnah meglied 86 immer weiter ab, bis die Gasfeder 26 von der Vertiefung 88 im Aufnahmeglied 86 aufgenommen wird, so dass das Aufnahmeglied 86 durch die Federeinrichtung wieder in seine Normalstellung zurück bewegt wird und eine Bewegung entgegengesetzt zur Kopplungsrichtung 98 verhindert. Das Aufnahmeglied 86 wirkt wie ein Riegel. Die Gasfe der 26 ist in diesem Zustand also verriegelt. Zur Entriegelung bzw. Trennung des Stuhls 10 von der Stuhleinheit 70 kann der Nutzer 78 mit seinem Fuß auf den Arm 94 treten, um den Arm 94 - und somit das Aufnahmeglied 86 - vertikal abzusenken, und den (horizon talen) Weg für die Gasfeder 26 freizugeben, aus dem Aufnahmeglied 86 entfernt zu wer den.

[0082] Ferner kann das System 59 eine Führungseinheit 77 umfassen, die in Fig. 6 gemeinsam mit der Stuhleinheit 70 gezeigt ist. Die Führungseinheit 77 ist eingerichtet, zumindest eine der Rollen 24 und/oder zumindest einen der Arme 30 des Fußkreuzes (mechanisch) in ei ne vorbestimmte Endposition zu führen, die der Fixierposition des Stuhls 10 entspricht.

[0083] Die Führungseinheit 77 umfasst generell eine oder mehrere Führungsschienen 100. Die Führungseinheit 77 umfasst exemplarisch drei Führungsschienen 100-1 bis 100-3. Die Führungsschienen 100-1 und 100-2 sind auf einer Bodenplatte 102 angeordnet und neh men den Arm 94 (horizontal und vertikal) zwischen sich auf. Die Führungsschienen 100-1 und 100-2 dienen der Zwangsführung zweier benachbarter Rollen 24. Während der Nut zer 78 den Stuhl 10 in der Kopplungsrichtung 98 (nach vorn) schiebt, kommt früher oder später eine der Rollen 24 mit einer der Schienen 100-1 oder 100-2 in Kontakt. Die Schie nen 100-1 und 100-2 sind V-förmig ausgerichtet, wobei ein Abstand der Schienen 100-1 und 100-2 relativ zum Arm 94 in der Kopplungsrichtung 98 zunimmt. Die Zwangsführung der Schienen 100-1 und 100-2 wird durch eine weitere, dritte Schiene 100-3 unterstützt. Die Schiene 100-3 ist höher als die Schienen 100-1 und 100-2 angeordnet, um mit den Armen 30 in Kontakt zu kommen und die Arme 30 in gewünschte Endpositionen zu füh ren. Die Schiene 100-3 ist im Wesentlichen quer zum Arm 94 orientiert. In einer Draufsicht geht eine Krümmung der Schiene 100-3 nahtlos in Krümmungen der Schienen 100-1 und 100-2 über, wie dies schematisch in Fig. 8 gezeigt ist. [0084] Fig. 8 veranschaulicht die Zwangsführung von zwei unmittelbar benachbarten Rollen 24-1 und 24-2 sowie den entsprechenden Armen 30-1 und 30-2. Während der Stuhl 10 aus ei ner beliebigen freien Position, vgl. Strichlinien, in der Kopplungsrichtung 98 bewegt wird, kommt zuerst eine der Rollen 24-1 oder 24-2 mit der entsprechenden ersten oder zweiten Schiene 100-1 bzw. 100-2 in Kontakt. Später kommt dann auch der entsprechende Arm 30-1 bzw. 30-2 mit der dritten Schiene 100-3 in Kontakt. Das Fußkreuz dreht sich somit um seine vertikale Achse, die senkrecht auf der Zeichnungsebene der Fig. 8 steht, in die gewünschte Endposition, vgl. durchgezogene Linien in Fig. 8. Die Endposition kann zu sätzlich durch einen oder mehrere hornförmige Endanschläge 104 definiert werden. Die Endanschläge 104 sind in der Fig. 6 in äußeren Endabschnitten der dritte Schiene 100-3 vorgesehen und sperren eine fortgesetzte Bewegung der Basis 18 in der Kopplungsrich tung 98. Die Endanschläge 104 sind so zueinander beabstandet, dass sie zwei unmittel bar benachbarte Rollen 24 aufnehmen können. Dies bedeutet, dass der Abstand der End anschläge 104 dem Abstand von zwei unmittelbar benachbarten Rollen 24 entspricht.

[0085] Die hornförmige Ausbildung der Endanschläge 104 dient auch einer formschlüssigen Auf nahme der Rollen 24 sowie einer Positionsfixierung. Es versteht sich, dass die Endan schläge 104 nicht unmittelbar mit den Rollen 24 in Kontakt kommen müssen, sondern auch mit Lagern, (vertikalen) Achsen oder anderen Komponenten der Rollen 24 in Kon takt kommen können. Das gleiche gilt für die Schienen 100.

[0086] Die Führungseinheit 77 bewirkt also eine Führung der Basis 18 in der horizontalen Ebene und eine Ausrichtung der Basis 18 um eine vertikale Achse, die senkrecht auf dieser Ebe ne steht. Ferner begrenzt die Führungseinheit 77 eine Bewegung des Stuhls 10 in der Kopplungsrichtung 98 derart, dass eine Schiebbewegung des Stuhls 10 in der Fixierpositi on gestoppt wird, wo die Gasfeder 26 der Fig. 4 dann automatisch formschlüssig mit dem Aufnahmeglied 86 in Eingriff kommt.

[0087] Die optional vorgesehene Drehsicherungseinheit 79 ist exemplarisch als Klauenkupplung ausgebildet und dient einer Drehsicherung bzw. -fixierung des Sitzes 14. Die Klauenkupp lung umfasst erste und zweite Kupplungsteile 106-1 und 106-2. Das erste Kupplungsteil 106 ist drehfest an der Gasfeder 26 befestigbar, so dass sich das erste Kupplungsteil 106-1 nicht um die Gasfeder 26 drehen kann, selbst wenn der Sitz 14 gedreht wird. Das zweite Kupplungsteil 106-2 ist drehtest am Sitz 14 und/oder an der Verstellmechanik 28 befestigbar. Die ersten und zweiten Kupplungsteile 106-1 und 106-2 weisen in einander zugewandten Abschnitten Klauenelemente auf, die formschlüssig mit einer Teilung von 72° (entsprechend der Anzahl der Arme 30) ineinander greifen, wenn der Sitz 14 - und somit auch die Verstellmechanik 28 - vertikal in eine tiefste Position bewegt wird.

[0088] Fig. 9 verdeutlicht die tiefste Position, in der die Teile 106-1 und 106-2 drehfest miteinan der in Eingriff sind. Auf diese Weise wird eine Relativdrehung um eine Vertikalachse ver hindert. Diese bedeutet mit anderen Worten, dass ein üblicherweise vorhandener Frei heitsgrad des Stuhls 10, nämlich dass der Sitz 14 frei um seine vertikale Achse drehbar ist, entfällt, was gewünscht ist, um den Nutzer 78 (nicht dargestellt) in die vorab definierte Sitzhaltung (vgl. Fig. 5B) zu bringen.

[0089] Selbst der Neigungswinkel des Nutzers 78 gegenüber der Horizontalen lässt sich (optio nal) auf diese Weise vorab festlegen, indem eine Kontur der Teile 106 entsprechend ge formt ist, wie es in Fig. 9 veranschaulicht ist, die eine Perspektive Detailansicht von unten zeigt. Fig. 9 verdeutlicht auch, dass die Form des zweiten Teils 106 die Neigung des Sit zes 14 festlegt.

[0090] In den nachfolgenden Figuren werden Abwandlungen verschiedener Komponenten des Systems 59 visualisiert. Es versteht sich, dass diese Abwandlungen immer nur einzelne spezifische Aspekte betreffen, die aber miteinander kombinierbar sind, um mehrere Aspekte gleichzeitig abzuwandeln. So können z.B. abgewandelte Stuhleinheiten 70 mit abgewandelten Pedaleinheiten 72 kombiniert werden, obwohl die Kombination nicht expli zit veranschaulicht ist. Schließlich ist das System 59 modular und baukastenartig ausge bildet.

[0091] Fig. 10A zeigt eine perspektivische Ansicht einer modifizierten Stuhleinheit 70‘ und einer modifizierten Drehsicherungseinheit 79‘. Die Stuhleinheit 70‘ ist fest an einer Stange 82-1 des Gestells 60 angebracht. Weitere Teile des Gestells 60, die eine Verbindung zu ande ren Komponenten, wie z.B. zur Pedaleinheit 72, implementieren, sind in Fig. 10A nicht ge zeigt, obwohl sie vorhanden sind. [0092] Die Stuhleinheit 70‘ umfasst ein im Querschnitt (vgl. Fig. 10B) U-förmiges Profil 108, das nach oben offen ist, mit einer sich daran anschließenden Einfahrschräge 110, damit die Rolle 24 in der Kopplungsrichtung 98 in das U-Profil 108 geschoben werden kann. Das U- Profil stellt das Aufnahmeglied 86 dar, das eingerichtet ist, zwei Räder 24 gleichzeitig auf zunehmen. Das U-Profil 108 weist auch eine nach oben offene Vertiefung 88 auf, die Rol len 24 formschlüssig aufnimmt, wie in Fig. 10B gezeigt. Ferner kann ein Bodenabschnitt des U-Profils 108 mit zwei Löchern 90-1 und 90-2 versehen sein, die im Abstand der Rol len 94 zueinander angeordnet sind. Die Löcher 90-1 und 90-2 bewirken, dass das Ge wicht des Stuhls 10 und des Nutzers 78 in den Boden geleitet werden, ohne das U-Profil 108 zu belasten. Das U-Profil 108 kann aus Metall, z.B. mittels Strangpressen oder Ab kanten, hergestellt sein und kann mit seitlichen Abdeckungen 112 versehen sein, die vor zugsweise aus Kunststoff hergestellt sind und von denen in Fig. 10A nur eine gezeigt ist.

[0093] Die Drehsicherungseinheit 79‘ weist auch ein oder zwei Kupplungsteile 106-1 und 106-2 auf. Das Kupplungsteil 106-1 ist ein T-förmiger Halter, der an dem U-Profil 108 befestigt wird und mit dem Sitz 14 und/oder der Verstellmechanik 28 (nicht dargestellt) in Eingriff kommt, wenn der Sitz 14 abgesenkt wird. Das Kupplungsteil 106-2 ist ein (Klemm-) Ring, z.B. mit einer 72°-Verzahnung, der drehfest an der Gasfeder 26 befestigbar ist.

[0094] Die Stange 82 kann eine Körpergrößenskala 114 aufweisen, um die Stange 82 entspre chend der Größe des Nutzers 78 mit einem ergonomischen Abstand an der Pedaleinheit 72 zu befestigen, wie in Fig. 11 veranschaulicht

[0095] Die Pedaleinheit 72 der Fig. 11 umfasst ebenfalls eine Bodenplatte 102, ähnlich wie Füh rungseinheit 77 der Fig. 6.

[0096] Die Pedaleinheit 72 der Fig. 11 umfasst ferner einen, vorzugsweise fußbetätigbaren, Ad apter 116 zur Befestigung der Stange 82 an der Bodenplatte 102. Des Weiteren ist eine Pedalplatte 118 vorgesehen, an der das oder die Pedale 64 befestigbar sind. Die Pedal platte 118 ist um eine horizontal orientierte Schwenkachse 120 schwenkbar gelagert. [0097] Fig. 12 zeigt eine perspektivische Ansicht eines weiteren Systems 59 und Fig. 12B zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie XIIB-XIIB in Fig. 12A.

[0098] Das System 59 der Fig. 12 ist mit Ausnahme der Stuhleinheit 70“ identisch zum System 59 der Fig. 11. Die Stuhleinheit 70“ der Fig. 12 unterscheidet sich leicht von der Stuhlein heit 70‘ der Fig. 10 und 11. Die Stuhleinheit 70“ ist ebenfalls zur Aufnahme von zwei Rol len 24 ausgelegt. Jedoch werden die Vertiefungen 88 zur Aufnahme der Rollen 24 anders gebildet. Die Vertiefungen 88 werden durch eine schwenkbarbar gelagerte Einfahrschräge 110‘ und ein C-förmiges Element 122 definiert.

[0099] Die Einfahrschräge 110‘ ist in einer Draufsicht T-förmig und schwenkbar in dem C-Ele- ment 122 gegen eine Federeinrichtung 124 gelagert, die in einem mittleren Abschnitt un terhalb der Einfahrschräge 110‘ angeordnet ist und die die Einfahrschräge 110‘ nach oben vorspannt, um per Fußdruck des Nutzers 78 (nicht gezeigt) absenkbar zu sein, vgl. Pfeil 126.

[00100] Die Stuhleinheiten 70‘“ und 70““ der Fig. 13 und 14 sind ohne Federeinrichtungen vorge sehen. Die Einfahrschrägen 110 sind starr, d.h. nicht schwenkbar. Um die Rolle(n) 24 aus den Aufnahmegliedern 86 heraus zu bewegen, muss der Stuhl 10 angehoben werden, was den Komfort, nicht aber die Funktionalität leicht einschränkt. Das Aufnahmeglied 86 der Fig. 13 ist zur formschlüssigen Aufnahme einer einzigen Rolle 24 eingerichtet, wohin gegen das Aufnahmeglied 86 der Fig. 14 zur (formschlüssigen) Aufnahme von zwei Rol len 24 eingerichtet ist.

[00101] Die Stuhleinheit 70“‘“ der Fig. 15 wechselwirkt ausschließlich mit der Stuhlmechanik 28 und nicht mit den Rollen 24 oder der Gasfeder 26.

[00102] Das Aufnahmeglied 86 weist eine Vertiefung 88 zur formschlüssigen Aufnahme eines

(nicht dargestellten) Elements der (nicht dargestellten) Stuhlmechanik 28 auf. Ferner kann ein Riegel 128 zum Verschließen der Vertiefung 88 vorgesehen sein. Der Riegel 128 kann verschieblich (vgl. Pfeil 130) oder schwenkbar (vgl. Pfeil 132) gelagert sein. [00103] Ferner können Vorsprünge 134 vorgesehen sein, die (formschlüssig) in entsprechende Aussparungen (nicht dargestellt) der Stuhlmechanik 28 eingreifen, um gleichzeitig die Drehsicherung zu realisieren.

[00104] Fig. 16 zeigt eine Variante des System 59, bei der das Aufnahmeglied 86 mit der Gasfe der 26 wechselwirkt. Der Stuhl 10 wird also (ausschließlich) über die Gasfeder 26 fixiert. Fig. 16A zeigt eine perspektivische Ansicht und Fig. 16B zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie XVIB-XIVB in Fig. 16A.

[00105] Das Aufnahmeglied 86 der Fig. 16 weist eine schwenkbare Halteplatte 134 auf, die wie derum die Vertiefung 88 in Form eines Lochs aufweist, in welchem die Gasfeder 26 form schlüssig eingefangen wird. Die Halteplatte wird durch eine Federeinrichtung 124 nach oben vorgespannt und ist durch eine Fußauslöseeinrichtung 136 vertikal absenkbar, um die Gasfeder 26 freizugeben, vgl. Schnittansicht Fig. 16B.

[00106] Ferner ist festzustellen, dass eine einzige Bodenplatte 102 vorgesehen ist, die so groß ist, dass der Stuhl 10 (nicht gezeigt) mit allen Rollen 24 in seiner Fixierposition auf der Platte 102 steht, um das System 59 durch das Gewicht des Nutzers 78 allein zu fixieren. In die sem Fall kann auf die Befestigungseinheit 75 verzichtet werden. Das System 59 wird also nicht am Möbelstück 11 befestigt, sondern allein durch das Gewicht des Nutzers 78 fixiert.

[00107] Fig. 17 zeigt eine Befestigung des Systems 59 der Fig. 12 mittels der oben bereits er wähnten Montageplatten 84 von unten am Tisch 12 (nicht dargestellt). Die entsprechen den Stangen 82 sind an der Bodenplatte 102 der Pedaleinheit 72 befestigt.

[00108] Fig. 18 zeigt eine Seitenansicht einer Variante des Gestells 60, das eingerichtet, die Lenk radeinheit 74 durch Einstecken unterhalb der Tischplatte 56 aufzunehmen, wie es exem plarisch in Fig. 5B visualisiert ist. BEZUGSZEICHENLISTE

10 (Büro- oder Gaming-)Stuhl 70 Stuhleinheit

11 Möbelstück 72 Pedaleinheit

12 (Schreib)Tisch 74 Lenkradeinheit

14 Sitz(fläche) 75 Befestigungseinheit

16 Rückenlehne 76 Schalthebeleinheit

18 Basis 77 Führungseinheit

20 Kopflehne 78 Nutzer

22 Armlehne(n) 79 Drehsicherungseinheit

24 Stuhlrolle(n) 80 Gestänge

26 Gas(druck)feder 82 Stange(n)

28 Stuhlmechanik 84 Montageplatte(n)

30 Arme 86 Aufnahmeglied

32 Druckrohr 88 Vertiefung

40 Umgebung 90 Loch

41 Video/Computer-Spielsystem 92 schräge Fläche

42 Computer 94 Arm von 70

44 Bildschirm 96 Schwenkachse

46 Tastatur 98 Kopplungsrichtung

48 Maus 97 Schwenkbewegung

50 Konsole 100 Führungsschiene(n)

52 Joystick 102 Bodenplatte

54 Rahmen von 12 104 Endanschlag

56 Tischplatte 106 Kupplungsteil(e)

58 Tischbein(e) 108 U-Profil

59 System 110 Einfahrschräge

60 Gestell 112 Abdeckung

62 Lenkrad 114 Körpergrößenskala

64 Pedal(e) 116 Adapter

66 Schalthebel 118 Pedalplatte Schwenkachse C-Element Federeinrichtung Fußdruck Riegel Schubrichtung Schwenkrichtung Halteplatte Fußauslöseeinrichtung