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Title:
MODULAR PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/069139
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an arrangement (1) for pressing materials containing liquid, comprising at least one mobile press vessel (2), the vessel interior of which is divided by a press membrane (4) into a pressure means chamber (6) and a pressing means chamber (8), wherein a filling and emptying opening (10), which can be closed in a pressure-tight manner, is arranged in the press vessel (2), via which opening material to be pressed containing liquid can be added to the pressing means chamber (8), wherein at least one drainage element (12) is arranged in the pressing means chamber (8), the interior of which drainage element communicates with a juice discharge (14) of the press vessel (2), via which liquid juice can be fed to a juice collecting vessel (16) during a pressing operation, characterized in that the arrangement (1) comprises a turning device (20), in which the mobile press vessel (2) can be temporarily received and can be rotated during a pressing operation from a filling position, about an angle of less than 360°, more particularly of less than 270°, in mutually opposing directions of rotation about an axis of rotation (22). The invention further relates to a method for pressing materials containing liquid using an arrangement (1) of this kind and a novel use of the mobile press vessel (2) used.

Inventors:
WILLMES ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/074020
Publication Date:
April 07, 2022
Filing Date:
August 31, 2021
Export Citation:
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Assignee:
WILLMES ANLAGENTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
B30B9/22; B01D29/82; B30B15/00; C12G1/00
Domestic Patent References:
WO2003035381A12003-05-01
Foreign References:
CH412577A1966-04-30
DE69005771T21994-07-28
EP0585596A11994-03-09
EP0611173A11994-08-17
FR2530424A11984-01-27
EP0145948B11988-03-30
Attorney, Agent or Firm:
KESSELHUT, Wolf (DE)
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Claims:
Ansprüche Anordnung (1) zum Auspressen von flüssigkeitshaltigcm Pressgut, umfassend wenigstens einen mobilen Pressbehälter (2), dessen Behälterinnenraum durch eine Pressmembran (4) in einen Druckmittclraum (6) und einen Pressmittelraum (8) unterteilt ist, wobei im Pressbehälter (2) eine druckdicht verschließbare Befüll- und

Entleeröffnung (10) angeordnet ist, über welche flüssigkeitshaltiges Pressgut in den Pressmittelraum (8) einfüllbar ist, wobei im Pressmittelraum (8) wenigstens ein Drainageelement (12) angeordnet ist, dessen Innenraum mit einem Saftablauf (14) des Pressbehälters (2) kommuniziert, über welchen flüssiger Saft während eines Pressvorgangs einem Saftsammelbehälter ( 16) zuführbar ist, d a d u rc h ge ke n n ze i c h n e t , dass die Anordnung ( 1 ) eine Wendeeinrichtung (20) umfasst, in der der mobile Pressbehälter (2) temporär aufnehmbar und während eines Pressvorgangs aus einer Befüllposition heraus, um einen Winkel von jeweils weniger als 360°, insbesondere um weniger als 270° in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen um eine

Drehachse (22) rotierbar ist. Anordnung nach Anspruch 1, d a d ur ch gekennze ic h n et , dass Anordnung einen flexiblen Schlauch (40) umfasst, über den der Saftablauf ( 14) während des Vcr schwenkens des Pressbehälters (2) in der Wendeeinrichtung (20) strömungsmäßig mit dem Saftsammelbehälter (16) verbindbar ist. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, d ad urch geke n nze ic hn e t , dass die Wendeeinrichtung (20) einen Antrieb (21 ), insbesondere einen Druckluftzylinder oder Wasserzylinder zum Rotieren des mobilen Pressbehälters (2) und/oder eine Druckgasquellc (24). insbesondere Druckluftquelle sowie eine Stcuerungseinrichtung (26) zur Steuerung des Antriebs (21 ) und/oder der Druckgasquellc (24) oder eines mit der Druckgasquelle verbundenen Ventils (28) umfasst, durch welches die Zufuhr von Druckgas in den Druckmittelraum (6) veränderbar ist.

4. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (40) und ein mit der Druckgasquelle (24) verbundener Druckmittel schlauch sowie bevorzugt eine mit der Steuerungscinrichtung (26) verbundene elektrische Strom- und Datenleitung über ein zentrales Kupplungselement (29) mit dem mobilen Pressbehälter (2) kuppelbar ist, um diesen nach dem Einsetzen in die Wendccinrichtung (20) als Einheit strömungsmäßig mit dem Saftsammelbehälter (16) und der Druckgasquelle (24) zu koppeln sowie bevorzugt im Pressbehälter (2) vorgesehene Sensoren und/oder elektrische Stellmotore elektrisch mit der Steuerungseinrichtung (26) zu verbinden.

5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeeinrichtung (20) zwei oder mehr Aufhahmeplätze (30) zur gleichzeitigen temporären Aufnahme von wenigstens zwei mobilen Pressbehältern (2) aufweist, wobei jeder Aufnahmeplatz (30) dazu eingerichtet ist, einen an diesem temporär aufgenommenen mobilen Pressbehälter (2) in jede der beiden Drehrichtungen zu rotieren.

6. Anordnung nach einem Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelräume (6) des ersten und zweiten mobilen, in der Wendeeinrichtung (20) aufgenommenen Pressbehälters (2) über eine Druckleitung und Ventile strömungsmäßig miteinander verbindbar sind, um unter Überdruck stehendes Druckgas nach einem Pressvorgang aus dem Druckmittel raum (6) des ersten mobilen Pressbehälters (2) zur Erzeugung eines Vordrucks in den Druckmittclraum (6) des zweiten mobilen Pressbehälters (2) einzuleiten.

7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mobile Pressbehälter (2) ein Druckbehälter ist, der eine im Wesentlichen kugelartigc oder kurzzylindrischc oder kubische Form aufweist, wobei die Befüll- und Entleeröffnung (10) und der Saftablauf (14) aufeinander gegenüberliegenden Seiten des Behälters (2) angeordnet sind, und das Drainageelement (12) sich vom Saftablauf (14) entlang einer Behälterhochachse (3) zur Befüll- und Entleeröffnung (10) hin erstreckt, und wobei die Drehachse (22), um welche der mobile Pressbehälter (2) nach dem Einsetzen in die Wendeeinrichtung (20) rotierbar ist, im Wesentlichen orthogonal zur Behälterhochachse (3) verläuft.

8. Anordnung nach, einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Saftsammelbehälter (16) oberhalb des Saftablaufs (14), insbesondere am Grundgestell (32) der Wendeeinrichtung (20), angeordnet ist, und dass die Anordnung (1) weiterhin eine Saftpumpe (50) umfasst, um den flüssigen Saft und im Pressmittelraum (8) befindliche Luft während eines Pressvorgangs vom Saftablauf (14) in den Saftsammelbehälter (16) zu fördern. 9. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Saftpumpe (50) eine Membranpumpe oder eine Schlauchpumpe ist, die bevorzugt mechanisch auf die Außenseite des flexiblen Schlauchs (40) oder eines mit diesem verbundenen weiteren flexiblen Schlauchs (41) wirkt, welcher den flexiblen Schlauch (40) mit dem Saftsammelbehälter (16) verbindet.

10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass am Pressbehälter (2) ein Deckel (60) zum Verschließen der Befüll- und Entleeröffnung (10) um eine sich parallel zur Fläche des Deckels (60) erstreckende

Schwenkachse (62) verschwenkbar aufgenommen ist, und dass das dem Saftablauf (14) gegenüberliegende Ende des Drainagcelemcnts (12) drehbeweglich an der Schwenkachse (62) befestigt ist, derart, dass das an der Schwenkachse (62) befestigte Ende des Drainageclcments (12) beim Verschwenken des Deckels (60) um die Schwenkachse (62) im Wesentlichen in seiner räumlichen Position im Innenraum des

Pressbehälters (2) verbleibt. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckmittelraum (6) dazu eingerichtet ist, zum Auspressen des Pressguts mit einem Überdruck von weniger als 0,5 bar beaufschlagt zu werden, und dass die Anordnung (1) eine Unterdruckquelle (70) umfasst, mit der der Innenraum des Drainageelements (12) zum Auspressen des Pressguts mit einem Unterdrück zwischen 0 bar und - 950 mbar beaufschlagbar ist. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mobile Pressbehälter (2) aus einem Material mit verminderter Druckfestigkeit, insbesondere aus Kunststoff oder dünnwandigem Metallblech besteht, und der Behälter (2) eine solche Wandstärke aufweist, dass dieser mit einem Innendruck von maximal 0,5 bar beaufschlagbar ist. Verfahren zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut unter Verwendung einer Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass

- das Pressgut im mobilen Pressbehälter (2) lokal am Ort der Lese des Pressguts gesammelt, und/oder

- das Pressgut im mobilen Pressbehälter (2) vom Ort der Lese des Pressguts zu einem Pressgut-Verarbeitungsbetrieb transportiert wird, und/oder

- dass das Pressgut im Pressgut- Verarbeitungsbetri ob im mobilen Pressbehälter

(2) gesammelt und/oder gewogen und/oder einer Qualitätsbestimmung unterzogen wird, und/oder

- dass das Pressgut im mobilen Pressbehälter (2) zur Mazeration gelagert und/oder zur Verringerung der Temperatur im Pressbehälter gekühlt wird, und/oder

- dass das Pressgut im mobilen Pressbehälter (2) zur Wendeeinrichtung (20) der Anordnung (1) transportiert und unter Rotation des Pressbehälters (2) in diesem gepresst wird, und/oder

- dass der im mobilen Pressbehälter (2) nach dem Pressvorgang enthaltene Trester im mobilen Pressbehälter (2) zu einer Trester-Kompostierungsanlage oder Trester-Weiterverarbeitungsanlage transportiert wird, und/oder - dass der aus dem Pressgut während eines Pressvorgangs gewonnene Saft in einem weiteren mobilen Pressbehälter (2) gesammelt und/oder gelagert und/oder zu einer Saft-Weiterverarbeitungsanlagc transportiert wird. 14. Verwendung eines mobilen Pressbehälters (2) einer Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Druckspeicherbehälter. und/oder als Transportbehälter für Pressgut und/oder als Transportbehälter für aus Pressgut gepresstem Saft.

Description:
MODULARE PRESSE

Die Erfindung betrifft eine modulare Presse zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut, insbesondere von Trauben, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 , sowie ein Verfahren zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut unter Verwendung einer solchen Anordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 13.

Pressen zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen sind beispielsweise aus der EP 0 145 948 B 1 bekannt und werden dazu verwendet, den als Ausgangsstoff zur Wcinhcrstellung verwendeten Traubensaft aus in die Presse eingefullten Trauben herauszupressen. Die in der EP 0 145 948 Bl beschriebene Presse weist einen geschlossenen Behälter auf, der um seine waagerechte Längsachse in Rotation versetzbar ist. Im Mantel des Behälters befindet sich eine Einfull- und Entleeröffhung, die einem auf der gegenüberliegenden Seite des Behälters vorgesehenen Saftablauf gegenüberliegt, und die durch einen Deckel verschließbar ist. Entlang des Durchmesserbereichs des Behälters sind Drainageeiemente in Form von flüssigkeitsdurchlässigen Rohren vorgesehen, die sich in einem Pressraum befinden, der durch eine druckmitteldichte, im Inneren des Behälters befestigte, Pressmembran definiert wird, welche den Behälterinnenraum in einen Druckmittelraum und den Pressraum unterteilt.

In der WO 03/035381 Al wird eine Presse beschrieben, die einen geschlossenen, um seine waagerechte Längsachse in Rotation versetzbaren Behälter umfasst, wobei der Bchälter- innenraum durch weni gstens eine Pressmembran in einen Druckmittel raum und einen Pressmittelraum unterteilt wird, und im Behältermantel eine durch einen Deckel verschließbare Einfüll- und Entleeröffhung angeordnet ist. Der Einfüll- und Entleeröffnung ist ein im Pressraum befindlicher Saftablauf gegenüber gelegen. Im Pressraum sind weiterhin über den Durchmesser und im Wesentlichen senkrecht zur Behälterachse angeordnete flüssigkeitsdurchlässige Drainageelemente angeordnet, die sich vom einen Ende des Behälters zum anderen Ende des Behälters hin erstrecken. Die Drainageelcmente weisen ein flexibles Stützelement auf um welches herum ein saftdurchlässiger Gewcbeschlauch angeordnet ist. In der Entsaftungsposition erstrecken sich die Drainage- elcmente in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, um den Saft in einen unterhalb gelegenen Saft-Sammelstutzen zuzuführen, von wo aus er über eine Sammelleitung einem Sammelbehälter zugeleitct wird.

Die derzeit auf dem Markt befindlichen pneumatischen Frucht- und Traubenpressen sind in der Regel als fest montierte Baugruppe ausgeführt und bestehen im Wesentlichen aus einem Maschinengcstell/Rahmen, an welchem die folgenden Funktions-Unterbaugruppen dauerhaft montiert sind:

• Ein Pressbehälter, welcher ganz oder teilweise mit einer oder mehreren luftundurchlässigen Pressmembranen ausgckleidet ist, die den Pressbehälter in einen Druckmittelraum und einen Produktraum unterteilt, und der zur Befüllung und zur Entleerung der nach der Pressung übrigbleibenden Pressrückstände mit einer manuell oder automatisch betätigten Befüll- und Entleeröffnung versehen ist. Der Pressbehälter ist stets um seine horizontale Achse auf dem Maschinengestcll drehbar gelagert.

• Eine in der Herstellung teure und in der Regel störungsanfällige Drehdurchführung, die aufgrund der für die Pressung und Entleerung notwendigen Rotation des Pressbehälters zwingend erforderlich ist, um die für den Betrieb notwendige Medienversorgung mit Druckluft, Strom und ggf. Steuersignalen zu ermöglichen.

• Ein fest montierter Antriebsmotor, welcher den Pressbehälter durch geeignete Getriebe und Maschinenei emente in Rotation versetzen kann. • Ein Aggregat (so genanntes Vordruck- und Vakuumgebläse) zur Erzeugung eines

Unterdrucks und Überdrucks von ca. +/- 100mbar zum Umlegen der Pressmembran.

• Ein Aggregat zur Erzeugung eines Überdrucks von ca. + 100mbar bis ca. +1600mbar und in Sondcrfällen sogar bis zu 3 bar, welches wahlweise am

Maschinengcstell montiert ist oder als externer Kompressor inkl. Speichertank Teil der Gcsamtinstallation ist. Eine pneumatische und elektrische Verbindung der einzelnen Aggregate, Ventile und Rohrleitungen etc., sowie

• eine Maschinensteuerung insbesondere SPS mit einem Bedienclement, welche die Ansteuerung und Visualisierung der für den Betriebsablauf notwendigen Aggregate übernimmt.

Die oben beschriebenen Pressen können in verschiedenen Baugrößen mit Pressbehälter- Volumina von ca. 50 1 bis ca. 50.000 1 als einzelne Maschine, oder bei größeren Anlagen in Maschinengruppen aufgestellt und betrieben werden. Dabei spielt die Beschickung der Presse mit Pressgut und der Abtransport der Pressrückstände (Trester) eine zentrale Rolle. Neben der örtlich fixierten Aufstellung mehrerer Pressen können diese auch auf Rollen verfahrbar installiert werden, sodass sich eine Vielzahl von räumlichen Konstellationen ergibt, von denen sich eine linear fixierte Aufstellung hinsichtlich der Beschickung und des Tresterabtransportes als wirtschaftlichste Aufstellungsart etabliert hat.

Ein weiteres Problem der zuvor beschriebenen bekannten Pressen ist darin zu sehen, dass diese in der Regel einen liegenden Pressbehälter besitzen. Der Hintergrund hierfür besteht darin, dass die Pressbehälter aller derzeitig bekannten pneumatischen Pressen aufgrund der notwendigen Rotation, einer möglichst hohen Raumausnutzung und einer möglichst einfachen Fertigung im Wesentlichen als liegende Zylinder ausgeführt sind, wobei ein gewalztes Mantelblech zwischen zwei Böden zum Einsatz gelangt. Dies führt dazu, dass die Pressmembran zwangsläufig als Halbschale ausgeführt ist, wobei je nach Presssystem eine oder auch mehrere Membranen verbaut werden. Allerdings ergeben sich bei den Pressen mit zylindrischen Pressbehältern bedingt durch die Bauform folgende Probleme:

• Schüttkegelbildung des Pressgutes beim Befüllen über die Deckel des Pressbehälters. Aufgrund der länglichen Ausdehnung des zylindrischen Preßbehälters und der begrenzten Anzahl und Größe der Befüll- und Entleerungsöffnungen sowie Deckel bilden sich bei der Befüllung der Presse mit nicht-flüssigem Pressgut Schüttkegel, die die vollständige Befüllung des Produktraumes im Pressbehältcr verhindern und nur durch eine Rotation des Pressbehälters vermieden werden können. • Probleme beim Entleeren der Pressrückstände. Wie bei der Befüllung ist auch bei der Entleerung der Pressrückstände eine nahezu vollständige Entleerung nur durch eine permanente Rotation des Pressbehälters in angemessener Zeit (im Regelfall 10 - 40 Minuten) zu realisieren. Zur Verbesserung der Entleerung werden teilweise zusätzliche spiralförmige Austragselementc, die nach dem Prinzip von Knethaken bzw. Spiralblechcn eines Betonmischers arbeiten, eingesetzt, welche neben der Störwirkung für die Pressmembran (sofern auf der Druckmittelseite montiert) eine kontinuierliche und gleichgerichtete Rotation des Pressbehälters erfordern. Ein weiterer Nachteil der bekannten Pressen besteht zudem darin, dass der Pressbehälter als Druckbehälter gemäß der Druckgeräte-Richtlinie ausgebildet ist. So verwendet der überwiegende Teil der bisher bekannten pneumatischen Pressen für die Erzeugung des zum Auspressen notwendigen Druck-Gradienten atmosphärischen Überdruck (1 ,2 bis 2 bar, in Sonderfällen bis 3 bar), mit welchem der Druckmittclraum über die Drehdurchführungen etc. beaufschlagt wird. Somit fallen alle mit Druck beaufschlagten Teile des Pressbehälters als Druckbehälter unter die Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU; und die Presse als Baugruppe gilt als „Druckgerät“ im Sinne dieser Richtlinie. Dies führt neben den erhöhten Kosten für die Herstellung des Pressbehälters in nachteiliger Weise auch zu einmaligen und wiederkehrenden ‘ Prüfkosten der notifizierten Stellen, welche neben den installationsseitigen Sicherheitsmaßnahmen mit in die Gesamtwirtschaftlichkeitsrechnung einfließen.

Der kostenintensivste Aspekt bei der Verwendung von hohen Drücken ist die Erzeugung des Druckmediums in entsprechender Menge.

Darüber hinaus muss der Pressbehälter verfahrensbedingt während des Pressvorgangs zum Auflockem des Pressgutes und zum Entleeren der Pressrückstände in Rotation versetzt und dabei die notwendigen Medien zu- und abgeführt werden. Die Zu- und Abfuhr der Betriebsmedien erfolgt dabei in der Regel über Drehdurchführungen, die üblicherweise folgendes umfassen:

Druckmittel: zumeist Druckluft (Niederdruck / Hochdruck). • Steuerluft für die Bewegung der automatischen Verschlüsse der Befüll- und Entleeröffnungen,

• elektrischer Strom für die Bewegung der automatischen Verschlüsse der Befüll- und Entleeröffnungen, * Signale für Sensoren am oder im Pressbehälter.

Diese zuvor genannten Medien werden dem Pressbehälter bekanntermaßen mittels Drehdurchführungen für Druckluft, Saugluft und Flüssigkeiten, bzw. im Falle der elektrischen Medien/Signale durch Schleifringe zugeführt, bzw. aus diesem abgefuhrt. Aufgrund der großen Druckmittelvolumina, welche in möglichst kurzer Zeit bewegt werden müssen, sind die Durchmesser der erforderlichen Drehdurchführungen relativ groß und betragen zwischen 50 und 150 mm (DN50 bis DN 150), sodass die Herstellungs- und Servicekosten ebenfalls entsprechend hoch sind. Ein weiteres Problem, welches die Qualität des erzeugten Traubensafts oder allgemein des Pressguts nachhaltig beeinträchtigt, besteht darin, dass der beim Pressvorgang entstehende Saft in einer feststehenden Wanne gesammelt wird, die sich unterhalb des rotierbaren Pressbehälters befindet. Je nach Ausführung der Presse wird der Saft zuvor im oder am Pressbehälter aus mehreren Saftabläufen zusammengeführt und während der Rotation bzw. bei Behälter-Stillstand am tiefsten Punkt per Gravitation in die feststehende Wanne geleitet. Dabei ist es zwingend erforderlich, dass der Saft die Strecke zwischen Pressbehälter, eventueller Leitbleche bis zur Wanne im freien Fall überwindet, da die erforderliche Rotation des Pressbehälters keine abgeschlossene Rohrverbindung erlaubt. Nachteilig an dieser gravitativen Entleerung des Saftes in die Saftwanne ist dabei die mangelnde Prozesskontrolle, die beispielsweise zu einem Spritzen und Schwappen führt, sowie die unkontrollierte Einwirkung der Umgebungsluft (Oxidation, Temperatur etc.), bzw. die mögliche Verschmutzung durch Staub und insbesondere Insekten, die durch den hohen Zuckergehalt des erzeugten Traubensafts vermehrt angezogen werden und häufig in der Saftwanne verenden.

Um dem entgegen zu wirken ist es zwar bekannt, Kupplungsmechanismen einzusetzen, die im Falle einer zentralen Sammlung des Safts am oder im Pressbehälter den Saft in einer entsprechenden Stellung des Pressbehälters am tiefsten Punkt durch ein mechanisches Ankuppeln, z.B. durch eine bei der Traubenpressung unter Inertgas verwendete Inertgas- Kupplung, unter weitestgehendem Ausschluss von Umgebungsluft zu einer Sammelwanne leiten. Diese Möglichkeit ist jedoch sehr kosten-, reinigungs- und störungsintensiv.

Eine weitere Unzulänglichkeit, die sich durch die zuvor beschriebene gravitative Ableitung des gepressten Traubensafts aus dem Pressbehälter ergibt, besteht darin, dass sich dadurch die Bauhöhe der Presse insgesamt maßgeblich vergrößert. Aufgrund der oben beschriebenen Bauweisen erhöht das gravitative Ableitcn und zentrale Sammeln des Produktes innerhalb einer Sammelwanne die Gesamthöhe der Presse um ca. 300 bis 1000 mm, was beim Aufstellen eine vergrößerte Gebäudehöhe erfordert und dadurch bei bestehenden Gebäuden oftmals zu Problemen führen kann.

Neben der vergrößerten Bauhöhe besitzen die zuvor beschriebenen Pressen konstruktionsbedingt einen erhöhten Platzbedarf. Dies ist darauf zurück zu führen, dass der Pressbehälter, der mit ca.75 - 85% den größten Teil des Aufstellungsraumes cinnimmt, ständig mit dem Rahmen und den daran aufgenommenen Baukomponenten verbunden ist. Bei mehreren Pressen addiert sich hierzu der Bauraum, der für die Versorgungsaggregate benötigt wird, welche für jede einzelne Presse notwendig sind.

Weiterhin ergibt sich das Problem, dass neben der auf das Jahr gesehen sehr geringen Nutzung der Pressen auch während der Pressung die Nutzung der verbauten Aggregate aufgrund des nicht kontinuierlichen Press Vorganges relativ gering ist. Die führt dazu, dass der Antriebsmotor für die Behälter-Rotation nur ca. alle 3 - 5 Minuten für ca. 2 Minuten in Betrieb ist. Bei entsprechenden Pressprogrammen vergrößert sich das Intervall mitunter sogar auf alle 15 - 30 Minuten, was einer Auslastung von lediglich ca. 10 - 40 % entspricht. Ferner wird das Aggregat zum Umlegen der Membran in der Regel ebenfalls nur ca. alle 3-5 Minuten für ca. 2 Minuten in Betrieb genommen, was einer Auslastung von ca. 30 - 40 % entspricht. Darüber hinaus sind die Steuerung (SPS) und das HMI für die Automatisierung und Visualisierung des Prozesses ebenfalls nur teilweise ausgclastet (ca. 30 %). Wie die Anmelderin weiterhin, erkannt hat. entsteht eine weitere Unzulänglichkeit dadurch, dass die Presse als Maschine innerhalb des Produktionsprozesses eingesetzt wird und in einem diskontinuierlichen Verarbeitungsprozess betrieben wird. In diesem Zusammenhang ist allen pneumatischen Pressen mit Pressbehälter gemeinsam, dass der systembedingte Verarbeitungsprozess, die nachfolgenden Arbeitsschritte umfasst:

1. Befüllung (Dauer: zwischen 2 Minuten und 2 Stunden)

2. Pressvorgang (Dauer: zwischen 60 Minuten und 4 Stunden)

3. Entleerung der Pressrückständc (Dauer: zwischen 10 und 30 Minuten) 4. Reinigung des Pressbehälters (Dauer: zwischen 15 und 30 Minuten im Falle einer

Schnellreinigung)

Nach einer Befüllung der Presse kann demnach für ca. 2 - 6 Stunden keine weitere Befüllung der Presse erfolgen. Im Falle einer kontinuierlichen Prcssgut-Anlieferung kann mit einer einzelnen Presse folglich nicht kontinuierlich gearbeitet werden. In der Praxis muss für eine kontinuierliche Verarbeitung eine der Betül l-Leistung angepasste Anzahl von Pressen und ein entsprechend variables Befüll -Transportsystem bereitgestellt werden. So wurde von der Anmelderin gefunden, dass für die Erreichung einer kontinuierlichen Befüllung z.B. 6 - 7 Pressen erforderlich .sind, um sicher zu stellen, dass die erste Presse nach ca. 4 Stunden wieder befällt werden kann.

Einen weiteren Nachteil der bisher bekannten Pressen stellt die temporäre monofunktionale Nutzung der Pressen dar. So werden die Pressen innerhalb des gesamten Produktionsprozesses der Pressgutverarbeitung lediglich für die Pressung, d.h. die Trennung der flüssigen Bestandteile von den festen Bestandteilen des Pressguts (im

Lebensmittelbereich: Trauben, Kräuter, Früchte, Obst etc.) eingesetzt, welcher bei der Traubenverarbeitung während der Lesezeit (ca. 4 - 6 Wochen pro Jahr) 1 bis 4 mal pro Tag stattfindet. Gelegentlich findet die Presse auch für den Mazerations- Vorgang (temporäre Lagerung/Einwirkung der Traubenmaische vor der Pressung für ca. 3 - 20 Stunden) Verwendung. Die restliche Zeit während der Lese bzw. des Jahres sind die Pressen inklusive des Behältervolumens ungenutzt. Weitere Einsatzmöglichkeiten innerhalb des Produktionsprozesses sind aufgrund der geschlossenen Bauweise als komplett-Baugruppe nur begrenzt bis gar nicht möglich. Schließlich besteht ein Problem der bekannten Pressen darin, dass die Verarbeitungskapazität aufgrund ihres Aufbaus in erster Linie durch die Größe des Pressbehälters bestimmt werden, was die Möglichkeit einer Anpassung der Verarbeitungskapazität bei einer bestehenden Presse in der Regel ausschließt. Allerdings stellen bei der Dimensionierung einer Verarbeitungsanläge die Wahl der Pressengröße und die Anzahl der verwendeten Pressen einen entscheidenden Bestandteil der Wirtschaftlichkeitsbctrachtung dar, sodass die Verarbeitungskapazität einer Presse nach Möglichkeit so gut wie möglich auf die anfallende Menge an zu verarbeitendem Pressgut abgestimmt sein sollte. Dabei ist das Zusammenspiel von Verarbeitungsart, Anliefermenge, Dauer und Art der Presszyklen, Tresterabtransport, Reinigung und Platzbedarf genau auf den gewünschten aktuellen und zukünftigen Bedarf eines Betriebes abzustimmen. Beispielsweise führt der Einsatz von zu großen Pressen, welche nur teilweise befüllt werden können zu erhöhten Anschaffungskosten sowie einem erhöhten Zeit- und Energiebedarf. Zugleich kann die Konstanz der Verarbeitung des Pressgutes bei nicht hinreichend gefüllter Presse nicht gewährleistet werden. Die Auslastung der vorhandenen Pressen ändert sich zudem aufgrund der z.B. witterungsbedingt schwankenden Annahme-Mengen an Pressgut, sodass Kleinmengen vorteilhafterweise nur mit kleineren Pressen verarbeitet werden, was den Einsatz unterschiedlicher Pressengrößen erfordert.

Erweiterungen der Presskapazitäten sind darüber hinaus meist nur durch den Einsatz zusätzlicher Pressen möglich, was zu teilweise erheblichen baulichen Veränderungen und damit verbundenen Kosten fuhrt.

Der Nachteil, dass mehrere Pressegrößen für unterschiedliche Verarbeitungsmengen/Sortierungen notwendig sind, führt weiterhin zu einer geringeren Auslastung oder gar zu Verarbeitungsengpässen, da der Prozess der Lese des Pressguts naturbedingt nicht genau genug gesteuert werden kann.

Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung zu schaffen, welche die zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten des Standes der Technik vermeidet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Auspressen von flüssigkeitshaltigen Stoffen, insbesondere Trauben und Früchten, unter Verwendung einer solchen Anordnung anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 13 gelöst. Eine abermals weitere Aufgabe besteht darin, eine neuartige Verwendung für einen in der Anordnung eingesetzten mobilen Pressbehälter anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine Verwendung mit den Merkmalen von Anspruch 14 gelöst. Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst unter anderem die folgenden Komponenten:

• wenige mobile Einheitspressbehälter bevorzugt in kurzzylindrischer, kubischer oder annähernd kugelförmiger Form, welche leicht bewegbar sind und eine möglichst

- geringe Grundausstattung aufweisen, die vorzugsweise lediglich die Membran, ein Drainage- Element, sowie die Betull- und Entleer-Öffnung umfasst,

• eine Wendeeinrichtung zur Durchführung der erforderlichen Rotationsbewegung der Pressbehälter während des Pressvorgangs, des Entleervorgangs und des Reinigungsvorgangs,

• bevorzugt eine zentrale Medienversorgung für die Zufuhr von Druckluft. Unterdrück, und Stcuerluft.

Durch die Verwendung mehrerer Module, d.h. mehrerer Wendeeinrichtungen in Verbindung mit einer Vielzahl darin einsetzbarer mobiler Pressbehälter, kommt eine Mehrleistung zustande.

Hierbei wird als „Modul“ im Folgenden die Einheit zur Traubenverarbeitung (Befüllung, Pressung, Entleerung, Reinigung) mit den folgenden Bestandteilen bezeichnet: • einer oder mehreren Rotations-Aufnahmen mit jeweils einer Medien-Kupplung mit einer variablen Anzahl von mobilen Press-, Lager-, und Transportbehältern, die nachfolgend auch als Wendeeinrichtungen bezeichnet werden,

• einer oder mehreren Antriebseinheiten für den Antrieb der Wendeeinrichtungen • einer zentralen Steuerung für die Steuerung der Aggregate und Ventile in den jeweiligen Verarbeitungs-Phasen,

• einer oder mehreren Saft-Bereitstellungen pro Pressbehälter an einem festen Punkt (Saftsammelbehälter oder Rohrauslauf)

• einer oder mehreren Aggregaten zur Bereitstellung des notwendigen Druckgefälles (Überdruck / Unterdrück),

Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Anordnung ergeben sich die folgenden Vorteile: • schnellstmöglicher Start eines Pressprogramms

• schnellstmögliche Entleerung

• Qualitätsverbesserung durch optimale Füllmenge

• bessere Ausnutzung der Antriebs- und Versorgungseinheit

• geringerer elektrischer Leistungsbedarf • höhere Betriebssicherheit durch Verwendung standardisierter Elemente

• kontinuierliches Arbeiten mit einer ausreichenden Anzahl von Presskörpern möglich

• Mazerieren und Temperieren ist auch in kleineren Mengen und an verschiedenen Orten eines Verarbeitungsbetriebes möglich, • Mobilität und Verwendung des mobilen Pressbehälters o als Sammelbehälter im Weinberg, welcher bei der Lese direkt befällt wird, und danach z.B, mittels eines Traktors mit Frontlader auf einen Transportanhänger verladen wird. o als Behälter zur Lagerung von Wein, bevorzugt nach dem Keltern und vor dem Abfällen in Flaschen, o als Gärtank, o als Behälter zum direkten Abffillen von vergorener Rotweinmaische, o als Druckbehälter, der zur Bereitstellung von Druckgas verwendet werden kann.

Wie von der Anmelderin erkannt wurde, ermöglichen kleinere einheitlich ausgeführte mobile Pressbehälter, die z.B. ein Fassungsvermögen zwischen 400 1 und 4000 1 besitzen können, eine sofortige und ggf. ständige Auslastung der Presskapazität ohne Leseplanung und Wissen über die voraussichtliche Tagesmengc, da die Trauben unverzüglich nach der Anlieferung nach einem festen Rhythmus verarbeitet werden können. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der Anlieferprozess durch die Möglichkeit eines kontinuierlichen Arbeitens nicht unterbrochen werden muss.

Erfindungsgemäß besteht ein Kerngedanke der erfindungsgemäßen Anordnung darin, dass den bekannten Traubenpressen zugrunde liegenden System einer unlösbaren Einheit von Gestell, Pressbehälter und Energieversorgung in Einzeesysteme aufzulösen.

Hierdurch ergibt sich eine erfindungsgemäße Anordnung zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut, welche folgende Komponenten umfasst: wenigstens einen mobilen Pressbehälter, dessen Behälterinnenraum durch eine Pressmembran in einen Druckmittelraum und einen Pressmittclraum (Produktraum) unterteilt ist, wobei im Pressbehälter eine druckdicht verschließbare Befüll- und

Entleeröffnung angeordnet ist, über welche flüssigkeitshaltiges Pressgut in den Pressmittelraum eintüllbar ist, und wobei im Pressmittelraum wenigstens ein bevorzugt flexibles Drainageelement ungeordnet ist, dessen Innenraum mit einem Saftablauf des Pressbehälters kommuniziert, über welchen flüssiger Saft während eines Pressvorgangs einem Saftsammelbehälter zutührbar ist. Die mobilen Pressbehälter können gewünschten Falls auch zur Lagerung und zum Transport der Trauben, dem flüssigen Saft oder von Wein nach dem Pressvorgang verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst weiterhin eine Wendeeinrichtung, in der die mobilen Pressbehälter temporär aufgenommen werden und während eines Pressvorgangs aus einer Befüllposition heraus, um einen Winkel von jeweils weniger als 360°. insbesondere um weniger als 270° in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen um eine Drehachse rotierbar sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bei der die Vor- und Zurückrotation ohne den Einsatz einer teuren und aufwendig zu reinigenden Drehdurchführung vorgenommen werden kann, umfasst die Anordnung einen flexiblen Schlauch, der während des Verschwenkens des Pressbehälters dauerhaft mit dem mobilen Pressbehälter und dem Saftsammelbchälter strömungsmäßig verbunden ist, sodass der mobile Pressbehälter in der Wendeeinrichtung in den zuvor beschriebenen begrenzten Winkelbereichen rotiert werden kann, während der flexible Schlauch mit dem Saftablauf am Behälter verbunden ist und über den Schlauch eine Strömungsverbindung zum Saftsammelbehälter hergestellt ist, die von der Umgebungsluft getrennt ist. Dies schließt mit ein, dass der flexible Schlauch mit seinem stromabwärtigen Ende mit einem Anschlussblock oder allgemein mit einem zentralen Kupplungselement verbunden ist, welches z.B. gestellfest an der Wendeeinrichtung aufgenommen sein kann, und welches selbst an einen zentralen Saftsammelbehälter angeschlossen ist, in den der flüssige Saft eingeleitet wird.

Bevorzugter Weise sind neben dem flexiblen Schlauch auch die Druckluft- und/oder Unterdruckzuleitungen sowie auch die Datenleitungen und elektrischen Zuleitungen für ggf. am Pressbehälter ungeordnete Sensoren und Aktuatoren über das zentrale Kupplungselement mit der Wendeeinrichtung verbunden und bei der Pressung permanent an dem sich drehenden Pressbehälter fixiert. Die zentralen Kupplungselemente, bzw. Anschlussblöcke ermöglichen es ferner, dass bei der Verwendung der mobilen Pressbehälter als Transport- oder Lagerbehältcr die Verbindung zum Behälter schnell demontiert werden kann. Insgesamt können durch den Einsatz des zuvor beschriebenen zentralen Kupplungselements somit die Drchdurch tührungen für die Betriebsmedien (Druckluft, Strom, Signal auf Behälter) und die Produkt-Abführung (Saft) in vorteilhafter Weise entfallen.

Durch die Begrenzung der Rotation der mobilen Pressbehälter, bzw. der Aufnahmen für diese in der Wendeeinrichtung auf bevorzugt 180 ° + ca. 45 ° in der einen Drehrichtung und 180 ° - 45 ° in der entgegengesetzten Drehrichtung während des Pressvorgangs ergibt sich weiterhin zum einen die Möglichkeit einer hocheffizienten Auflockerung des Pressguts zwischen zwei Pressvorgängen und zum anderen eine hinreichend geringe Belastung des flexiblen Schlauchs während der Vor- und Rückwärtsrotation der mobilen Pressbehälter in der Wendeeinrichtung, wodurch sich die Lebensdauer der flexiblen Schläuche, die z.B. aus einem gummiartigen, bevorzugt gewebeverstärktcn lebensmittelverträglichen Material bestehen können, sowie auch der übrigen Versorgungsleitungen in vorteilhafter Weise erhöht. Der Rotationswinkel wird bevorzugt über Anschläge begrenzt, wodurch beim Einsatz von Elektromotoren oder sonstigen elektrischen Stellantrieben oder pneumatischen Stellantrieben ein wohl definierter Drehwinkel vorgegeben wird. In gleicher Weise wie die Abfuhr des Safts über den flexiblen Schlauch erfolgt die für jeden Behälter notwendige Energie- und Medien- Zuführung erfindungsgemäß ebenfalls über die Wendeeinrichtung, insbesondere den an dieser aufgenommenen Anschlussblock.

Der oder die mobilen Pressbehälter bleiben nach der Kopplung mit der Wendeeinrichtung über eine leicht lösbare Verbindung, insbesondere einen Anschlussadapter, der an den Anschlussblock nach Art einer Schnellkupplung anschließbar ist, während des gesamten Befüll-, Press-, Entleer- und Reinigungsvorgangs zumindest über den flexiblen Schlauch mit dem Saftsammclbchälten bzw. einer Druckluft-, bzw. ggf. auch Unterdruckquelle verbunden; Hierbei können die Überdruck- und ggf. Unterdruckquellen zur Versorgung mehrerer Wendeeinrichtungen nicht nur zentral und ortsfest ausgeführt sein, sondern es kann alternativ an jeder Wendeeinrichtung eine eigene Überdruck-/Unterdruckquelle angeordnet werden, was insbesondere bei einer Ausführung der Wendeeinrichtungen als mobile Einheiten von Vorteil ist. Von besonderem Vorteil kann es hierbei sein, wenn die Druckmittelräume von mehreren mobilen Pressbehältern, die z.B. nebeneinander in einzelnen mobilen Wendeinrichtungen oder in einer gemeinsamen Wendeeinrichtung zur gleichzeitigen Aufnahme mehrerer mobiler Pressbehälter eingesetzt sind, über Verbindungsleitungen und dazwischen geschaltete Ventile miteinander verbindbar sind. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, dass nach einem ersten Pressvorgang in einem ersten mobilen Pressbehälter die in dessen Druckmittelraum befindliche Druckluft direkt in den Druckmittelraum eines benachbarten zweiten Pressbehälters eingeleitet werden kann, um die Membran in diesem für einen durchzuführenden Pressvorgang mit Druckgas zu beaufschlagen, ohne dieses in energicaufwendiger Weise durch einen Kompressor oder ein Gebläse erzeugen zu müssen. Hierdurch lassen sich erhebliche Energickosten zur Bereitstellung des Druckgases cinsparen.

Das im Druckmittelraum des zweiten mobilen Pressbehälters befindliche Druckgas kann nach dem anschließend erfolgenden Pressvorgang, bei dem in der Regel zusätzliches Druckgas/Druckluft mit erhöhtem Druck in den zweiten Druckmittclraum eingcblasen wird, durch wechselweises Öffnen und Schließen der Ventile über die Verbindungsleitung wieder in den Druckmittelraum des ersten mobilen Pressbehälters zurückgeleitet werden, nachdem dieser zwischenzeitlich zur Auflockerung des Pressguts in Rotation versetzt wurde und für den nächsten Pressvorgang bereit steht.

Weiterhin können die Antriebsvorrichtungen zum Rotieren der mobilen Pressbehältcr in den Wendeeinrichtungen so ausgeführt sein, dass einer oder mehrere Behälter innerhalb einer Wendeeinrichtung mit einem oder mehreren Antriebsaggregaten in Rotation versetzt werden können, und zwar bevorzugt unabhängig voneinander, sodass jeder in die Wendeeinrichtung eingesetzte mobile Pressbehälter entsprechend der vorgegebenen Abfolge von Rotations- und Pressvorgängen, bzw. des abschließenden Entleerungsvorgangs, individuell in die eine oder andere Richtung rotiert werden kann.

Erfindungsgemäß ist zur Steuerung der Antriebsvorrichtungen und auch der Druckgas- /Unterdruckqellen sowie der sonstigen Aktuatoren und Sensoren eine zentrale Steuerungseinrichtung vorgesehen, an die bevorzugt auch die Sensoren angeschlossen sind, welche die Drehwinkel der mobilen Pressbehälter während des Pressvorgangs, sowie auch den Druck im Druckmittclraum, die Temperatur und sonstige Prozessparameter erfassen. Die Steuerungseinrichtung ist vorteilhafter Weise als speicherprogrammierbare Steucrungseinrichtung (SPS) ausgeführt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Anordnung sind die mobilen Pressbehälter in eine eigene mobile Wendeeinrichtung einsetzbar, in welcher diese individuell rotiert werden, um die vorgegebenen Prozessschritte während des Pressens durchzuführen. Das Einsetzen der mobilen Pressbehälter kann dabei z.B. mit Hilfe eines Gabelstaplers oder Frontladers erfolgen, dessen Hubzinken in zwei am Boden der mobilen Pressbehälter ungeordnete Aufnahmeöffnungen eingeführt werden, um die Behälter nach dem Beladen mit Pressgut bevorzugt seitlich in ein entsprechendes Aufnahmegestell der Wendeeinrichtung einzuschieben, in der sie durch entsprechende mechanische Sicherungsmittel, z.B. eine in entsprechende Aufnahmen des Gestells der Wendeeinrichtung cinzuhängcnde Querstange gesichert werden.

Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Wendeeinrichtung nach dem Einsetzen des mit Pressgut gelullten mobilen Pressbehälters in die örtlich verfahrbaren Wende- Einrichtungen und nach dem Verbinden der Medicnleitungen, insbesondere des flexiblen Schlauchs mit dem Saftsammelbehälter, von der Belüllposition zur Pressposition, von dieser zur Entleerposition und danach zur Reinigungsposition bewegt werden. Dabei können alle mobilen Pressbehälter an einer festen Position befällt werden, und nach der Befüllung erfolgt eine linear-horizontale oder linear-ansteigende oder horizontal- kreisförmige Bewegung des, bzw. der Behälter zusammen mit einer Wendeeinrichtung zur nächsten Position. Optional können die Behälter auch aus der Wendeeinrichtung entnommen und mittels eines Staplers oder dergleichen zur nächsten Position verbracht werden.

Nach der Durchführung eines Pressvorgangs werden die mobilen Pressbehältcr (zusammen mit oder ohne eine Wendeeinrichtung) zu einer festen Ent! eerposition bewegt und dort z.B. auf ein unterhalb der Behälter laufendes Transportband entleert, indem der Deckel zum Verschließen der Bcfüll- und Entlccröffung geöffnet und der Behälter in der Wendecinrichtung soweit rotiert wird, dass die während des Befüllvorgangs obcnliegcndc Bcfüll- und Entleeröffnung au f der Unterseite angeordnet ist.

Nach der Entleerung werden die mobilen Pressbehälter zusammen mit oder ohne eine Wendeeinrichtung zu einer Reinigungsposition bewegt, und der Innenraum eines jeden Behälters mittels einer Sprüheinrichtung oder dergleichen gereinigt. Nach der Reinigung werden die Behälter dann zusammen mit der oder ohne die Wendeeinrichtung wieder zur Betül Iposition bewegt, in der diese in die stehende Bcfüll position mit obenliegcnder Befüll- und Entleeröffnung rotiert und von oben her mit frischem Pressgut bcfullt werden.

Die bevorzugte Ausfiihrungsform des mobilen Pressbehälters, der insbesondere als Lagcr- und Transport-Behälter, bzw. als Druckspeicherbehälter verwendet werden kann, ist möglichst kugelförmig ausgeführt. Dieser kann eine kurzzylindrische Form. oder alternativ eine kubische, bzw. eine reine Kugelform besitzen. Eine weitere alternative Austührungsform des mobilen Pressbehälters, die einen in der Aufsicht ovalen Querschnitt mit konvex ausgestellten Seitenwänden aufweist, besitzt den Vorteil, dass sich diese fertigungstechnisch in besonders einfacher Weise aus lediglich vier einzelnen, in Form gebogenen Wandbauteilen zusammen setzten lässt, deren Seitenränder zu den Zentren der konvex ausgestellten Seitenwände hin nach Art von konvexen Rhomben zusammcnlaufen und zur Erzeugung der gewölbten rhombenartigen Struktur entlang der ancinandergrenzenden Seitenränder verschweißt sind. Wie von der Anmelderin erkannt wurde, besitzen diese zuletzt beschriebenen Ausführungsformen den Vorteil, dass die dreidimensionale Einleitung der Druckkraft auf die jeweiligen Pressgutbestandteile verbessert wird. Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken, kann es vorgesehen sein, dass das Pressgut durch eine Kombination aus einem auf den Pressmittelraum (Produktraum) wirkenden Unterdrück und einem reduzierten Überdruck von weniger als 0,5 bar, der dem Druckmittelraum zugeführt wird, gepresst wird.

Der Vorteil dieser Ausführungsform ist darin zu sehen, dass die Druckbehälterrichtlinien erst ab einem Überdruck von mindestens 0,5 bar Anwendung finden, wohingegen für die Beaufschlagung von Druckbehältern mit Unterdrück in den meisten Ländern keine Regularien existieren, sodass die Behälter nicht mehr in regelmäßigen Zeitabständen behördlich in Hinblick auf die geforderte Druckfestigkeit geprüft werden müssen.

Darüber hinaus kann es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ferner vorgesehen sein, den Pressbehälter zum Pressen des Pressguts mit einer Kombination aus Unterdrück und Überdruck zu beaufschlagen.

Eine solche Austührungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die mobilen Pressbehälter der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer flüssigkeitsdichten Membran ausgckleidet sind, welche den jeweiligen Behälter in einen Druckmittclraum und einen Pressmittelraum unterteilt, innerhalb dessen sich ein oder mehrere Drainage-Elemente befinden. Anders als bei den eingangs erwähnten Membranpressen nach der WO 03/035381 A 1 wird die für das Auspressen des Pressguts notwendige Druckdifferenz zwischen Druckmittelraum und der Ausgangsseite des Drainage- Elementes durch eine Kombination aus Überdruck im Druckmittelraum und Unterdrück an der Ausgangsseite, bzw. im Inneren des Drainageelements herbeigeführt. Dabei wird der Druckmittelraum in vorteilhafter Weise mit einem typischen Maximaldruck (gegenüber Atmosphäre) von weniger als 0,5 bar beaufschlagt; und der Innenraum des, bzw. der Drainageelemente, bzw. der oder die Saftabläufe, mit einem typischen Unterdrück von -0,5 bar bis -0,9 bar, sodass sich insgesamt eine typische Maximaldruckdifferenz von ca. 1,2 bar bis 1,4 bar einstellt, die an der Pressmembran anliegt.

Durch diese Kombination aus einem Überdruck von weniger als 0,5 bar im Druckmittel raum und einem Unterdrück von bis zu - 0,9 bar im Pressmittclraum, bzw. innerhalb des Drainageelements eröffnet sich die Möglichkeit, die mobilen Pressbehälter der erfindungsgemäßen Anordnung, die auch als Transport oder Lagerbehältee verwendet werden können, aus Kunststoff oder einem anderen nichtmetallischen Werkstoff, oder aber einer Kombination solcher Werkstoffe zu fertigen. Hierdurch lassen sich die Fertigungskosten erheblich reduzieren und die periodisch anfallenden beachtlichen Kosten für Druckprüfungen vermeiden, die beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland bei Druckbehältern erforderlich sind, welche Drücken von mehr als 0,5 bar standhalten müssen. Eine mögliche Ausführungsform eines solchen Pressbehälters aus Kunststoff, welcher zum Transport in einem Metallgestell aufgenommen ist, sind sogenannte IBCs („intermediate bulk container“). Diese vergleichsweise günstigen Behälter weisen typischerweise ein Volumen zwischen 500 1 und 3000 1 auf und eignen sich, wie die Anmelderin erkannt hat, zur Verwendung als zuvor beschriebener Druckbehälter.

Ein weiterer Vorteil, der sich durch diese Aus führungs form der Erfindung ergibt, ist darin zu sehen, dass der eigentliche Pressbehälter durch die den Prcssm ittelraum, d.h. den Raum, in welchem das Pressgut aufgenommen ist, abschließende Pressmembran nicht mit Unterdrück beaufschlagt wird. Dadurch können bei der erfindungsgemäßen Anordnung die Druckbehälter, bzw. mobilen Pressbehälter, wenn diese aus Metall gefertigt sind, in vorteilhafter Weise mit geringeren Wandstärken ausgeführt werden, was die Fertigungskosten abermals verringert. Eine weitere Ausführungsform einer solchen erfindungsgemäßen Anordnung mit einem Pressbehälter aus einfachem Kunststoffmaterial, wie es z.B. für Kunststofffässer eingesetzt wird, umfasst einen tonnenförmigen mobilen Pressbehälter aus Kunststoff, der ähnlich dem zuvor beschriebenen Pressbehälter aus Kunststoff in einem Stützgestell mit angedeuteten umfänglichen Verstärkungs-, bzw. Stützringen aus Metall aufgenommen ist. Dadurch wird eine hinreichende Druckfestigkeit des tonnenförmigen Pressbehälters erreicht, welcher einem Überdruck von maximal 0,5 bar standhält. Der tonnenförmige oder zylindrische Behälter, der nicht nur als mobiler Pressbehälter, sondern z.B. auch als Lagerbehälter für das Pressgut oder den Saft aus geführt sein kann, stützt sich über die Verstärkungsringe oder auch über stirnseitige Stützflansche auf vier oder mehr Rollen eines Tragrahmens einer Wendeeinrichtung ab, von denen bevorzugt eine Rolle aus einem gummielastischen Werkstoff besteht und über einen Motor angetrieben wird, um den Pressbehälter nach seiner Befüllung mit Pressgut während eines Presszyklus bevorzugt durch den Antriebsmotor in die eine oder andere Richtung zu rotieren. Die Verstärkungsringe können weiterhin über koaxiale Stäbe zu einem korbartigen Stützgestell verbunden sein.

Der bevorzugt eingesetzte flexible Schlauch für die Ableitung des flüssigen Safts ist bei dieser Ausführungsform mit seinem stromaufwärtigen Ende z.B. über eine bekannte Flanschverbindung mit dem Saftablauf verbunden, wobei der flexible Schlauch gleichzeitig auch die Druckluftzuleitung sowie die Untcrdruckzuleitung und ggf. Sensor- und Elektroleitungen enthält, die beim Schließen der Flanschverbindung sozusagen automatisch mit angeschlossen werden. Das andere stromabwärtige Ende des flexiblen Schlauchs. der bei der Vor- und Zurückdrehung des Behälters umfänglich entlang einer koaxial zur Längsachse des zylindrischen Pressbehälters angeordneten Schlauch- Wickclbahn gewickelt wird, die vorteilhaft an einem der stimseitigen Stützflansche geformt ist. ist mit einem Anschlussblock oder allgemein mit einem zentralen Kupplungselement verbunden, welches - wie bereits zuvor beschrieben - z.B. gcstcllfest an der Wendeeinrichtung aufgenommen sein kann. Das zentrale Kupplungselement kann selbst an einen zentralen Saftsammelbehälter an geschlossen sein, in den der flüssige Saft eingeleitet wird. Bevorzugter Weise sind neben dem flexiblen Schlauch auch die

Druckluft- und/oder Unterdruckzuleitungen sowie auch die Datenleitungen und elektrischen Zuleitungen für ggf. am Pressbehälter ungeordnete Sensoren und Aktuatoren über das zentrale Kupplungselement mit der Wendeeinrichtung verbunden und bei der Pressung permanent am sich drehenden Pressbehälter fixiert.

Die Stütz- bzw. Verstärkungsringe des mobilen Pressbehälters, der alternativ auch aus einem flexiblem Material, insbesondere einer mit Gewebe verstärkten druck- und reißfesten Kunststofffolie oder Plane gefertigt sein kann, können neben ihrer Stütz- und Stabilisierungsfunktion gleichzeitig oder alternativ auch als Lauffläche dienen, auf denen die Rollen, auf denen der Behälter rotiert, entlang laufen. Hierdurch eröffnet sich die Möglichkeit, den Behälter durch weitere Rollen in der Mitte zu stützen, was auch den Einsatz von größeren mobilen Pressbehältern mit einer Länge von z.B. 5 m ermöglicht, die in die Wendeeinrichtung eingelegt werden.

Weiterhin besitzt der Pressbehälter verminderter Druckfestigkeit gemäß einer weiteren Ausführungsform eine zylindrische Form mit zwei diametral gegenüberliegenden abgeplatteten Umfangsabschnitten, in denen die Befüll- und Entleeröffnung sowie der

Saftablauf angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung des Druckbehälters, die nur durch die zuvor beschriebene gleichzeitige Kombination von Unterdrück von bis zu -900 mbar im Pressmittelraum und Überdruck von weniger als 0,5 bar im Druckmittelraum ermöglicht wird, ergibt sich der Vorteil, dass das als- Produktmittelraum nutzbare Behältervolumen bei einem vorgegebenen Durchmesser des zylinderförmigen Behälters verminderter Druckfestigkeit vergrößert ist. Dies ist damit begründet, dass der sonst bei Druekbehältem, die im Querschnitt mit Ausnahme des Saftablaufs und der Befüll- und Entleeröffnung stets kreisförmig sein müssen, um die holten Druckkräfte aufnehmen zu können, zusätzliche Höhenbedarf für den Saftablauf und den Flansch der Befüll- und Entleeröffnung eingespart werden kann, welche in vorteilhafter Weise in den Umfang des

Behälters integriert sein können. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Saftablauf unmittelbar unterhalb des abgeplatteten Umfangsabschnitts geformt ist. Zur Außenseite hin kann durch ein aufgesetztes Zylinderumfangssegment, welches sich parallel zur Zylinderlängsachse erstreckt, eine Saftablaufrinne begrenzt werden, welche bei der Anordnung von mehreren Drainageelementen im Innenraum des Pressbehälters für einen Saftablauf zum zentral angeordneten Saftablaufstutzen sorgt. Eine mögliche Ausfuhrungsform für eine Aufnahme und Verriegelung eines zu Anfang beschriebenen mobilen (druckfesten) Pressbehälters der erfindungsgemäßen Anordnung in einer Wendeeinrichtung sieht vor, dass der mobile Pressbehälter über geeignete Halteelemente verfugt, die beispielsweise als Laschen oder Halteösen ausgeführt sein können, welche das Einsetzen desselben in die Wendeeinrichtung mit einem geeigneten Hebegerät sowie das nachfolgende Arretieren des Behälters in der Wendeeinrichtung ermöglichen. Ebenso ist es möglich an der Wendeeinrichtung zwei parallele Führungsschienen vorzusehen, auf welchen der mobile Pressbehältcr über entsprechende seitliche Laschen oder komplementäre Gleitelemente seitlich in die Entstellung in der Wendeeinrichtung geschoben werden kann. z.B. mittels der Hubzinken eines Gabelstaplers, die in eine Öffnung im Bodenabschnitt der mobilen Pressbehälter einführbar sind.

Weiterhin kann es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass die Befüll- und Entlccröffnung durch einen schwenkbaren Deckel verschließbar ist, an dessen Schwenkachse das Ende eines unterhalb der Öffnung angeordneten zentralen Drainageelements fixiert ist. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus. die drehbeweglichc Fixierung des zentralen Drainage- Elements an der Schwenkachse des Schwenkdeckcls ein Öffnen des Schwenkdeckels erlaubt, ohne das Drainage-Element zuvor auszubauen.

Zur Abdichtung des schwenkbaren Deckels, der auf der einen Seite der Schwenkachse in die Befüll- und Entleeröffnung hinein, und auf der gegenüberliegenden Seite aus dieser herausbewegt wird, kann eine Dichtung vorgesehen sein, die aus einem einfachen Ring aus elastischem Material besteht, welcher auf ein kreisförmiges Element (U-Profil) gestülpt wird und sich beim Schließen des Deckels an die Wandung der Deckelöffnung am Behälter anlegt. Hierdurch wird der Deckel durch Vorsehen einer geringfügigen Exzentrizität der Drehachse bei der Verwendung von Überdruck im Produktraum in vorteilhafter Weise selbstverstärkend an die Dichtung, bzw. einen am Pressbehälter geformten Anschlag gedrückt, was eine zuverlässige Abdichtung des Pressbehälters ohne zusätzliche aufwendige Verriegel ungs- und Andruckmittel ermöglicht. Die Schwenkachse kann hierzu gegebenenfalls geringfügig zu einer gedachten Symmetrieachse des Deckels, welche sich bei geschlossenem Deckel parallel zur Schwenkachse erstreckt, versetzt sein. sodass die Fläche des Deckels, welche in den Behälterinnenraum hinein verschwenkt wird, größer als die Fläche des Deckels ist, welche aus dem Behälterinnenraum beim Öffnen des Deckels heraus bewegt wird. Anders ausgedrückt zeichnet sich die erfindungsgemäße Anordnung dadurch aus, dass am Pressbehälter ein Deckel zum Verschließen der Befüll- und Entleeröffnung um eine sich parallel zur Fläche des Deckels erstreckende Schwenkachse verschwenkbar aufgenommen ist, und dass das dem Saftablauf gegenüberliegende Ende des Drainagcclements drehbeweglich an der Achse befestigt ist, derart, dass das an der Achse befestigte Ende des Drainageelements beim Verschwenken des Deckels um die Schwenkachse im Wesentlichen in seiner räumlichen Position im Innenraum des Pressbehälters verbleibt.

Ferner kann es nach einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ein untcrdruckloser Saftsammelbehälter zum Einsatz gelangen. Hierzu ist der rotierbare mobile Pressbehälter nach dem Einsetzen in die Wendeeinrichtung nach dem Ankuppeln des zentralen Kupplungselements an den flexiblen Schlauch mit einem oberhalb des mobilen Pressbehälters angeordneten Saftsammelbehälter verbunden, in. den der aus dem Saftablauf austretendes Saft mit Hilfe einer Pumpe, vorzugsweise einer Schlauchpumpe oder Peristaltik-Pumpe gepumpt wird. Der Einsatz einer solchen Schlauchpumpe hat den

Vorteil, dass diese selbst nicht durch den zuckerhaltigen Saft verschmutzt, und der Schlauchabschnitt, auf welchen die an sich bekannte Pumpe mechanisch wirkt, leicht gereinigt werden kann. Zudem sind derartige Schlauchpumpen in vorteilhafter Weise selbstansaugend, besitzen eine ausreichende Ansaughöhe von bis zu 9,5 m und können gegenüber der Atmosphäre einen Unterdrück von -950 mbar aufbauen.

Bei dieser zuletzt beschriebenen Ausführungsform wird der Druckmittclraum mit einem Überdruck von max. 500 mbar beaufschlagt, durch welchen das Pressgut an die Drainage- Elemente gedrückt wird. Der flüssige Saft wird durch den von der Pumpe erzeugten Unterdrück zusätzlich aus dem Innenraum des Drainageelements abgesaugt und durch die entsprechend gesteuerte Pumpe in den unterdruck losen Saftsammelbehältcr gefördert, aus welchem der Saft dann per Gravitation oder eine weitere Pumpe entnommen werden kann. Durch ein weiteres Pumpen kann danach weiterhin ein Unterdrück erzeugt werden, um bei einem sich anschließenden Pressvorgang nach einem Auflockern und Umlagern des im Pressmittelraum verbliebenen Restprodukts den darin enthaltenen Saft durch eine Kombination aus von der Pumpe erzeugtem Unterdrück und im Druckmittelraum anliegendem Überdruck von weniger als 0,5 bar weiter auszupressen.

Anders ausgedruckt ist diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch gekennzeichnet, dass der Produkt-Abtransport aufgrund der permanenten Kopplung zwischen mobilem Pressbehälter und ortsfestem Saftsammclbehälter, wie zuvor beschrieben, mittels einer Pumpe erfolgen kann, welche gleichzeitig den notwendigen Unterdrück zur Erreichung des insgesamt notwendigen Druckgefälles erzeugt, wobei die notwendige Abscheidung von Produkt und Unterdrück- Volumenstrom innerhalb der Pumpe erfolgt. Durch die Verwendung einer Schlauchpumpc ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass aufgrund der bevorzugt eingesetzten kombinierten Pressung mit Unterdrück und Überdruck der notwendige Pumpenvolumenstrom relativ gering ist.

Alternativ zu einer Schlauchpumpe kann eine Doppel-Membranpumpe zum Einsatz gelangen, deren Saugseite an einer oberhalb des FlüssigkeitsspicgcLs gelegenen Stelle den in diesem Falle unterdruckfesten Saftsammelbehälter mit Unterdrück beaufschlagt, welcher über einen bevorzugt ebenfalls oberhalb des Flüssigkcitsspiegcls angeordneten

Saftcinlass des Saftsammclbehältcrs und den flexiblen Schlauch sowie bevorzugt ein oder mehrere Absperr- und Abzweigventilc dem Saftablauf des Pressbehälters zugeführt wird. In besonders vorteilhafter Weise ist die Druckseite der Doppel-Membranpumpe bei dieser Ausführungsform über entsprechende Ventile und Abzweigleitungen mit dem Druckmittelraum verbunden, sodass die Druckseite der Pumpe dazu eingesetzt werden kann, den Druckmittclraum mit Druckluft zu beaufschlagen, welche ggf. in einem Druckluft-Sammelbehälter zwischengespeichert werden kann, um diese zu einem späteren Zeitpunkt zum Anlegen der Pressmembran zu verwenden. Insgesamt können die mobilen Pressbehälter sowie die Pumpe nach dem Pressen in vorteilhafter Weise für andere in dem Verarbeitungsbetrieb notwendige Aufgaben verwendet werden. Wie von der Anmelderin weiterhin erkannt wurde, lassen sich die mobilen Pressbehälter, wenn diese als Metall- Druckbehälter ausgeführt sind, in besonders vorteilhafter Weise als Zwischenspeicher für die während des Pressvorgangs in den Druckmittelraum einzuleitende Druckluft verwenden. Hierzu werden die jeweiligen Druckmittelräume der mobilen Pressbehälter durch einen Druckluftkompressor oder auch ein Gebläse außerhalb der eigentlichen Presszyklen kontinuierlich mit Druckluft beaufschlagt, die im Vergleich zu den bekannten zentralen Druckluftversorgungssystemen eine deutlich verringerte Leistung besitzen, die z.B. lediglich 1/10 der üblichen Antriebsleitung betragt. Die Befüllung der mobilen Pressbehälter kann z.B. über eine Druckluftleitungsnetz über einen zentralen Kompressor erfolgen, der über entsprechende SchneiIkupplungen und elektrisch bctätigbarc Ventile temporär mit den Behältern verbindbar ist. Durch den Einsatz von Gebläsen oder Kompressoren mit deutlich verringerter Leistung lassen sich nicht nur die Kosten für die Gebläse verringern, sondern die für die Pressvorgänge benötigte Druckluft lässt sich zudem mit einem höheren Wirkungsgrad gewinnen, da die adiabatischen Verluste geringer sind.

Ein weiterer Vorteil der zuletzt beschriebenen Ausfuhrungsform besteht darin, dass die z.B. über Nacht mit Druckluft betülltcn mobilen Pressbehälter in den Weinberg transportiert werden können, um dort einen bereits mit Pressgut befüllten Behälter mit Druckluft zu beaufschlagen. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen Teil des Traubensafts gewünschten Falls bereits vorab vor Ort zu pressen, um die Zeitdauer für den Transport der Trauben einzusparen und die Belastung der Trauben während des Transports zu vermeiden. Dies kann bei sehr hochwertigen Weinen mitunter gewünscht sein, um die Qualität weiter zu steigern.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 9 anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung, Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung umfassend vier Pressbehälter, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des Pressbehälters,

Fig. 4a-c schematische Zeichnungen einer weiteren Ausfiihrungsform des Pressbehälters, Fig. 5 eine Schnittdarstcllung des Pressbehälters aus Fig. 4,

Fig. 6a-d eine schematische Darstellung weiterer möglicher Geometrien des erfindungsgemäßen Pressbehälters

Fig. 7a.b perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pressbehälters, Fig. 8 eine schematische Darstellung eines mobilen Pressbehälters aus Kunststoff, und

Fig. 9 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auspressen von flüssigkeitshaltigem Pressgut unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Anordnung.

Wie in Figur 1 angedeutet ist, umfasst eine exemplarisch gezeigte erfindungsgemäße Anordnung einen mobilen Pressbehälter 2, dessen Behälterinnenraum durch eine Pressmembran 4 in einen Druckmittelraum 6 und einen Pressmittelraum 8 unterteilt ist. Der Pressbehälter 2 wird durch eine druckdicht verschließbare Bctüll- und Entleeröffnung 10 verschlossen, über welche flüssigkcitshaltiges Pressgut in den Pressmitteiraum 8 einfüllbar ist. Im Prcssmittelraum 8 ist wenigstens ein Drainageelemcnt 12 angeordnet, dessen Innenraum mit einem Saftablauf 14 des Pressbehälters 2 kommuniziert, über welchen flüssiger Saft während eines Pressvorgangs einem Saftsammclbehältcr 16 zuführbar ist. Für die für einen Pressvorgang erforderliche Rotation ist der Pressbehälter 2 in einer Wendeeinrichtung 20 aufgenommen. Durch die Wendeeinrichtung 20 ist der Pressbehälter 2 während eines Pressvorgangs aus einer Befüllposition heraus, um einen Winkel von jeweils weniger als 360°, insbesondere um weniger als 270° in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen um eine Drehachse 22 rotierbar. Die Wendeeinrichtung 20 umfasst, wie in Figur 1 ebenfalls dargestellt ist, einen Antrieb 21 zum Rotieren des mobilen Pressbehälters 2. Dieser kann als Elektromotor oder als ein Druckluftzylinder oder Wasserzylinder aus geführt sein. Darüber hinaus umfasst die Wendeeinrichtung 20 eine Druckgasquelle 24, insbesondere als Druckluftquelle sowie eine Steucrungseinrichtung 26 zur Steuerung des Antriebs 21 und/oder der Druckgasquelle 24 oder ein mit der Druckgasquelle verbundenes Ventil 28, durch welches die Zufuhr von Druckgas in den Druckmittelraum 6 veränderbar ist. Der Druckmittelraum 6 ist bevorzugt dazu eingerichtet, zum Auspressen des Pressguts mit einem Überdruck von weniger als 0,5 bar beaufschlagt zu werden. Somit entfällt eine kostenaufwendige Überprüfung des Pressbehälters, da Druckbehälter für Überdrücke größer als 0,5 bar gemäß der Druckgeräterichtlinie einer regelmäßigen Prüfung unterzogen weden müssen. Weiterhin ist cs in diesem Fall vorgesehen, dass die Anordnung 1 eine Unterdruckquelle 70 umfasst, mit der der Innenraum des Drainageelements 12 zum Auspressen des Pressguts mit einem Unterdrück zwischen 0 bar und -950 mbar beaufschlagbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Wendeeinrichtung 20 zwei oder mehr Aufnahmeplätze 30 zur gleichzeitigen temporären Aufnahme von wenigstens zwei mobilen Pressbehältern 2 auf, wobei jeder Aufhahmeplatz 30 dazu eingerichtet ist, einen an diesem temporär aufgenommenen mobilen Pressbehälter 2 in jede der beiden Drehrichtungen zu rotieren. Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung 1 mit vier Aufnahmeplätzen 30 für die mobilen Pressbehälter 2. Hierbei sind die mobilen Pressbehälter 2 jeweils in unterschiedlichen Orientierungen dargestellt, in welche diese während eines Pressvorgangs durch die Wendeeinrichtungen 20 gebracht werden. Der Behälter 2 auf der linken Seite der Darstellung befindet sich dabei in der Befüllstellung, in welcher das Pressgut über die Befüll- und Entleeröffnung 10 in den Pressbehälter 2 eingefüllt wird. Der zweite Pressbehälter 2 von links ist horizontal ausgerichtet und zeigt mit der Befüll- und Entleeröffnung 10 zur Seite. In diese Stellung wird der Pressbehälter 2 während des Press Vorgangs gebracht, um das Pressgut im Inneren autzulockem und zu durchmischen und damit die Saftausbeutc nach erneutem Pressen zu erhöhen. Der dritte Pressbehälter 2 von links befindet sich in der Entleerposition, in welcher das vollständig ausgepresste Pressgut über die Befiill- und Entleeröffnung 10 aus dem Pressbehälter 2 entleert wird. In dieser Position ist ebenfalls der Saftablauf 14 auf der Unterseite des Pressbehälters 2 zu erkennen, durch welchen der Saft während des Pressvorgangs abläuft und in einem Saftsammelbehältcr 16 gesammelt wird. Dazu umfasst die Anordnung gemäß einer bevorzugten Auslührungsform einen flexiblen Schlauch 40, über den der jeweilige Saftablauf 14 während des Verschwcnkens des Pressbehälters 2 in der Wendeeinrichtung 20 durchgehend bevorzugt über den gesamten Pressvorgang hinweg, strömungsmäßig mit dem Saftsammelbehälter 16 verbunden ist. Der Saftsammclbchälter 16 ist bevorzugt oberhalb des Saftablaufs 14, insbesondere am Grundgestell 32 der Wendeeinrichtung 20, ungeordnet. Weiterhin umfasst die Anordnung 1 eine Saftpumpe 50, um den flüssigen Saft und im Pressmittclraum 8 befindliche Luft während eines Pressvorgangs vom Saftablauf 14 in den Saftsammelbehälter 16 zu fördern. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Saftpumpe 50 eine Membranpumpe oder eine Schlauchpumpe, die bevorzugt mechanisch auf die Außenseite des flexiblen Schlauchs 40 oder eines mit diesem verbundenen weiteren flexiblen Schlauchs 41 wirkt, welcher den flexiblen Schlauch 40 mit dem Saftsammelbehältcr 16 verbindet.

Der vierte Pressbehälter 2 von links in der Darstellung von Figur 2 befindet sich schließlich exemplarisch in einer Reinigungsposition, in welcher der Innenraum des Pressbehälters 2 nach beziehungsweise vor einem Pressvorgang gereinigt werden kann.

Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass der flexible Schlauch 40 und ein mit der Druckgasquelle 24 verbundener Druckmittelschlauch sowie bevorzugt eine mit der Steuerungseinrichtung 26 verbundene elektrische Strom- und Datenleitung über ein in Figur 4b und 4c angedeutetes zentrales Kupplungselement 29 mit dem mobilen Pressbehälter 2 kuppelbar ist. Auf diese Weise wird der mobile Pressbehältcr 2 nach dem Einsetzen in die Wendeeinrichtung 20 als Einheit strömungsmäßig mit dem Saftsammelbehälter 16 und der Druckgasquelle 24 gekoppelt sowie bevorzugt im Pressbehältcr 2 vorgesehene Sensoren und/oder elektrische Stellmotore elektrisch mit der Steuerungseinrichtung 26 verbunden. In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ist es vorgesehen, dass die Druckmittelräume 6 des ersten und zweiten mobilen, in der Wendeeinrichtung 20 aufgenommenen Pressbehälters 2 über eine Druckleitung und Ventile strömungsmäßig miteinander verbindbar sind. Diese Verbindung hat den Vorteil, dass unter Überdruck stehendes Druckgas nach einem Pressvorgang aus dem Druckmittelraum 6 des ersten mobilen Pressbehälters zur Erzeugung eines Vordrucks in den Druckmittelraum 6 des zweiten mobilen Pressbehälters 2 eingeleitet werden kann.

Figur 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines mobilen Pressbehälters 2. Der Behälter ist mittels der Wendeeinrichtung 20 um die Drehachse 22 rotierbar in einem Grundgestell 32 aufgenommen. Die Figuren 4a und 4b zeigen weitere Darstellungen des mobilen Pressbehälters 2 aus Figur 3. Dieser ist bevorzugt als Druckbehälter aus Metall ausgeführt, der eine im Wesentlichen kugelartige oder kurzzylindrische oder kubische Form aufweist. Dabei sind die Beftill- und Entleeröffnung 10 und der Saftablauf 14 auf einander gegenüberliegenden Seiten des Behälters 2 angeordnet. Das Drainageelement 12 erstreckt sich vom Saftablauf 14 entlang einer Behälterhochachse 3 zur Befüll- und Entleeröffnung 10 hin. und die Drehachse 22. um welche der mobile Pressbehälter 2 nach dem Einsetzen in die Wendeeinrichtung 20 rotierbar ist, verläuft im Wesentlichen orthogonal zur Behälterhochachse 3.

In Figur 5 ist eine Schnittdarstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines mobilen Pressbehälters 2 mit einem verschwenkbaren Deckel 60 und einem an dessen Schwenkachse 62 drehbar fixierten Drainageelement 12 gezeigt. Der auch in den vorherigen Abbildungen gezeigte Deckel 60 zum Verschließen der Befüll- und Entleeröffnung 10 ist um eine sich parallel zur Fläche des Deckels 60 erstreckende

Schwenkachse 62 verschwenkbar aufgenommen. Darüber hinaus ist das dem Saftablauf 14 gegenüberliegende Ende des Drainageelements 12 drehbeweglich an der Schwenkachse 62 derart befestigt, dass das an der Schwenkachse 62 befestigte Ende des Drainageelements 12 beim Verschwenken des Deckels 60 um die Schwenkachse im Wesentlichen in seiner räumlichen Position im Innenraum des Pressbehälters 2 verbleibt.

In den Figuren 6a bis 6d sind verschiedene bevorzugte Geometrien mobiler Pressbehälter 2 dargcstcllt. Der Pressbehälter 2 kann beispielsweise eine zylindrische Form aufweisen, oder kugel- oder quaderförmig sein. Außerdem ist eine Form des Pressbehälters 2, die einen in der Aufsicht ovalen Querschnit mit konvex ausgestellten Seitenwänden aufweist, wie in Figur 6b dargestellt möglich. Dieser Pressbehälter 2 lässt sich aus vier einzelnen in Form gebogenen Wandbautei len zusammen setzten, deren Seitenränder zu den Zentren der konvex ausgestellten Seitenwände hin nach Art von konvexen Rhomben zusammenlaufen und zur Erzeugung der gewölbten rhombenartigen Struktur entlang der aneinandergrenzenden Seitenränder verschweißt sind.

Die Figuren 7a und 7b zeigen eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pressbehälters 2. Der zylinderförmige Pressbehälter 2 ist mittels der Wendeeinrichtung 20 um die Drehachse 22 rotierbar auf dem Grundgestcll 32 angeordnet. In der Schnittdarstellung von Figur 7b ist das Drainageelement 12, welches sich entlang der Behälterhochachse 3 und in Richtung der Befüll- und Entleeröffnung erstreckt, dargestellt. Durch das Drainagcclement 12, welches bevorzugt aus einem flexiblem Siebgewebe mit einer darin angeordneten Spirale besteht, dringt der Saft aus dem Pressgut im Prcssmittelraum 8 während des Pressvorgangs hindurch und gelangt schließlich zum Saftablauf 14, wo er über den flexiblen Schlauch 40 zum Saftsammelbehälter 16 geleitet wird.

Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines mobilen Pressbehälters 2. Dieser besteht aus einem Material mit verminderter Druckfestigkeit, insbesondere aus Kunststoff oder dünnwandigem Metallblcch. Der Pressbehältcr 2 weist eine solche Wandstärke auf, dass dieser mit einem Innendruck von maximal 0,5 bar beaufschlagbar ist. IBCs („intermediate bulk Container“) eignen sich in vorteilhafter Weise als mobile Pressbehälter, da diese günstig in der Anschaffung und aufgrund der Bauform einfach, beispielsweise mit einem Gabelstapler, zu transportieren sind. Somit können die mobilen Pressbehältcr 2 bereits an dem Ernteort mit dem Pressgut befällt werden, wodurch ein Umfüllen des Pressguts und damit ein zusätzlicher Produktionsschritt entfallt.

Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auspressen von tlüssigkeitshaltigem Pressgut unter Verwendung einer zuvor beschriebenen Anordnung. Die Verfahrensschritte sind hierbei:

301 Sammeln des Pressguts im mobilen Pressbehälter 2 lokal am Ort der Lese des Pressguts, und/oder Transportieren des Pressguts im mobilen Pressbehälter 2 vom Ort der Lese des Pressguts zu einem Pressgut-Verarbeitungsbetrieb, und/oder Sammeln oder Wiegen des Pressguts im Pressgut- Verarbeitungsbetrieb im mobilen Pressbehälter 2 und/oder Durchführen einer Qualitätsbcstimmung, bevorzugt Lagern des Pressguts im mobilen Pressbehälter 2 zur Mazeration und/oder Kühlen des Pressguts zur Verringerung der Temperatur im Pressbehälter, Transportieren des Pressguts im mobilen Pressbehältcr 2 zur Wendeeinrichtung 20 der Anordnung 1 und Pressen desselben unter Rotation des Pressbehälters 3 in diesem, und/oder optional Transportieren der im mobilen Pressbehälter 2 nach dem Pressvorgang enthaltenen Tresters im mobilen Pressbehältcr 2 zu einer Trester-Kompostierungsanlage oder Trester- Weitcrverarbeitungsanlage, sowie optional Sammeln des aus dem Pressgut während eines Pressvorgangs gewonnenen Safts und Lagern in einem weiteren mobilen Pressbehältcr 2 und/oder Transportieren des mobilen Pressbehälters mit dem darin enthaltenen Saft zu einer Saft-Wcitcrverarbeitungsanlagc.

Liste der Bezugszeichen

1 Anordnung

2 mobiler Pressbehälter

3 Behälterhochachse 4 Pressmembran

6 Druckmittelraum

8 Pressmittelraum

10 Belüll- und Entlceröffnung

12 Drainagcclement 14 Saftablauf

16 Saftsammelbehälter

20 W endeei nric htung

21 Antrieb der Wendeeinrichtung zum Rotieren des Behälters

22 Drehachse 24 Druckgasquelle

26 Steuerungseinrichtung

28 Ventil

29 Kupplungselement

30 Aufnahmeplatz 32 Grundgestell der Wendecinrichtung

40 flexibler Schlauch

50 Saftpumpe

60 Deckel

62 Schwenkachse des Deckels 70 Unterdruckquelle