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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR SEARCHING FOR A TARGET OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/120929
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for searching for a target object (14), which is moved along a path, by means of a measuring device (11), a control device and an operating controller (12) which has a GNSS receiver and can be connected to the measuring device (11) via a communication connection (13).

Inventors:
GLOOR THOMAS (LI)
Application Number:
PCT/EP2018/083017
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
November 29, 2018
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
G01C1/00; G01C15/06; G01S17/66; G01S17/86
Foreign References:
EP2570769A12013-03-20
US6035254A2000-03-07
EP2040030A12009-03-25
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes (14), das entlang eines Weges bewegt wird, mittels eines Messgerätes (1 1 ), das ein erstes Bezugssystem (BZ-1 ) aufweist, einer Kon- trolleinrichtung (22) und eines Bediencontrollers (12), der einen GNSS-Empfänger (23) mit einem zweiten Bezugssystem (BZ-2) aufweist und der über eine Kommunikationsver- bindung (13) mit dem Messgerät (1 1 ) verbindbar ist, mit den Schritten:

für den Fall, dass das Messgerät (11 ) den Kontakt zum Zielobjekt (14) verloren hat, werden mittels des GNSS-Empfängers (23) aktuelle Positionskoordinaten des Bediencontrollers (12) im zweiten Bezugssystem (BZ-2) bestimmt,

die aktuellen Positionskoordinaten des Bediencontrollers (12) werden von der Kontrolleinrichtung (22) mittels einer bekannten Transformationsfunktion aus dem zweiten Bezugssystem (BZ-2) in transformierte Positionskoordinaten im ersten Bezugssystem (BZ-1 ) transformiert,

aus den transformierten Positionskoordinaten des Bediencontrollers (12) im ersten Bezugssystem wird von der Kontrolleinrichtung (22) für das Messgerät (11 ) eine Startorientierung (32) bestimmt, wobei das Messgerät (11 ) in der Startorientierung (32) auf den Bediencontroller (12) ausgerichtet ist, und

das Messgerät (11 ) wird gemäß einer voreingestellten Routine zum Suchen des Zielobjektes (14) bewegt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass während der Bewegung des Zielobjektes (14) entlang des Weges in M, M > 2 Messpositionen (MP,, i = 1 ... M) des Zielobjektes (14) mittels des Messgerätes (11 ) i-te Messkoordinaten (MK,, i = 1 ... M) im ersten Bezugssystem (BZ-1 ) des Messgerätes (1 1 ) bestimmt werden und in N, N > 2 Po- sitionen (Pj, j = 1 ... N) des Bediencontrollers (12) mittels des GNSS-Empfängers (23) j-te GNSS-Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) des Bediencontrollers (12) im zweiten Bezugssystem (BZ-2) des GNSS-Empfängers (23) bestimmt werden, wobei die i-ten Messkoordinaten (MKi) vom Messgerät (1 1 ) an die Kontrolleinrichtung (22) und die j-ten GNSS- Koordinaten (Kj) vom GNSS-Empfänger (23) an die Kontrolleinrichtung (22) übermittelt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass den i-ten Messkoordinaten (MKi, i = 1 ... M) vom Messgerät (11 ) i-te Zeitstempel (t, i = 1 ... M) und den j-ten GNSS- Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) vom GNSS-Empfänger (23) j-te Zeitstempel (Tj, j = 1 ... N) zugeordnet werden und die i-ten Zeitstempel (t) und j-ten Zeitstempel (Tj) an die Kontrol- leinrichtung (22) übermittelt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass den i-ten Messkoordinaten (MKi, i = 1 ... M) von der Kontrolleinrichtung (22) i-te Zeitstempel (t, i = 1 ... M) und den j- ten GNSS-Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) von der Kontrolleinrichtung (22) j-te Zeitstempel (Tj, j = 1 ... N) zugeordnet werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass i-ten Mess koordinaten (MKi) von der Kontrolleinrichtung (22) j-te GNSS-Koordinaten (Kj) zugeordnet werden, wenn die Zeitdifferenz (Atj) zwischen dem i-ten Zeitstempel (t) der i-ten Mess koordinaten (MKi) und dem j-ten Zeitstempel (Tj) der j-ten GNSS-Koordinaten (Kj) mini- mal ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass i-ten Messkoordinaten (MK) von der Kontrolleinrichtung (22) j-te GNSS-Koordinaten (Kj) zugeordnet werden, wenn die Zeitdifferenz (At,j) zwischen dem i-ten Zeitstempel (t,) der i-ten Messkoordinaten (MK) und dem j-ten Zeitstempel (Tj) der j-ten GNSS-Koordinaten (Kj) kleiner als eine voreinge- stellte maximale Zeitdifferenz (A ) ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trans- formationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem (BZ-2) und dem ersten Be- zugssystem (BZ-1 ) von der Kontrolleinrichtung (22) zumindest teilweise mittels der i-ten Messkoordinaten (MK, i = 1 ... M) und der j-ten GNSS-Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) be- stimmt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4 mit den Schritten:

die i-ten Messkoordinaten (MK, i = 1 ... M) und i-ten Zeitstempel (fc, i = 1 ... M) werden von der Kontrolleinrichtung (22) als erste Datenpunkte bestimmt, für die ersten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung (22) eine erste Fitkur ve angepasst,

von der Kontrolleinrichtung (22) werden aus der ersten Fitkurve zu ersten Zeit- punkten (tik) erste Näherungskoordinaten bestimmt, wobei die ersten Zeitpunkte (xik) den j-ten Zeitstempeln (Tj, j = 1 ... N) der j-ten GNSS-Koordinaten (K, j = 1 ... N) entsprechen, und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem (BZ-2) und dem ersten Bezugssystem (BZ-1 ) wird von der Kontrolleinrichtung (22) zumindest teilweise mittels der ersten Näherungskoordinaten und der j-ten GNSS- Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) bestimmt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4 mit den Schritten: die j-ten GNSS-Koordinaten (Kj, j = 1 ... N) und j-ten Zeitstempel (Tj, j = 1 ... N) werden von der Kontrolleinrichtung (22) als zweite Datenpunkte bestimmt,

für die zweiten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung (22) eine zweite Fit kurve angepasst,

von der Kontrolleinrichtung (22) werden aus der zweiten Fitkurve zu zweiten Zeit- punkten (x2k) zweite Näherungskoordinaten bestimmt, wobei die zweiten Zeitpunk- te (i2k) den i-ten Zeitstempel (t,) der i-ten Messkoordinaten entsprechen, und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem (BZ-2) und dem ersten Bezugssystem (BZ-1 ) wird von der Kontrolleinrichtung (22) zumindest teilweise mittels der i-ten Messkoordinaten (MK,, i = 1 ... M) und zweiten Nähe- rungskoordinaten bestimmt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4 mit den Schritten:

die i-ten Messkoordinaten (MK,, i = 1 ... M) und i-ten Zeitstempel (fc, i = 1 ... M) werden von der Kontrolleinrichtung (22) als erste Datenpunkte bestimmt und für die ersten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung (22) eine erste Fitkurve angepasst,

die j-ten GNSS-Koordinaten (Pj, j = 1 ... N) und j-ten Zeitstempel (Tj, j = 1 ... N) werden von der Kontrolleinrichtung (22) als zweite Datenpunkte bestimmt und für die zweiten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung (22) eine zweite Fitkurve angepasst,

von der Kontrolleinrichtung (22) werden zu vorgegebenen Zeitpunkten (xk) aus der ersten Fitkurve erste Näherungskoordinaten und aus der zweiten Fitkurve zweite Näherungskoordinaten bestimmt und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem (BZ-2) und dem ersten Bezugssystem (BZ-1 ) des Messgerätes (1 1 ) wird von der Kontrollein- richtung (22) zumindest teilweise mittels der ersten Näherungskoordinaten und zweiten Näherungskoordinaten bestimmt.

1 1 . Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Suchen eines Zielobjektes (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, aufweisend ein Messgerät (1 1 ), eine Kontrolleinrichtung

(22), einen Bediencontroller (12), der einen GNSS-Empfänger (23) aufweist, und eine Kommunikationsverbindung (13), die das Messgerät (1 1 ) und den Bediencontroller (12) miteinander verbindet.

12. Vorrichtung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der GNSS-Empfänger

(23) fest im Bediencontroller (12) eingebaut ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der GNSS-Empfänger (23) über eine Datenschnittstelle (26) mit dem Bediencontroller (12) verbunden ist.

Description:
Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfah- rens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 1.

Stand der Technik Während der Verfolgung eines Zielobjektes durch ein Messgerät kann es dazu kommen, dass das Messgerät den Kontakt zum Zielobjekt verliert und in der Messposition des Zielob- jektes keine Messkoordinaten bestimmen kann. Diese Situation wird auch als "Löss of Contact" bezeichnet. Um die Suche des Zielobjektes zu verbessern und die dazu erforderli- che Zeit zu reduzieren, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Maßnahmen bekannt. Aktive Zielobjekte können im Falle eines "Löss of Contact" ein Signal aussenden, das vom Messgerät empfangen wird. Allerdings haben aktive Zielobjekte gegenüber passiven Zielob- jekten den Nachteil, dass sie eine Energieversorgung benötigen.

Darstellung der Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Suchen eines passiven Zielobjektes zu entwickeln, bei dem der apparative Aufwand reduziert ist und keine zusätzlichen Komponenten für die Suche des passiven Zielobjektes erforderlich sind.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes, das entlang eines Weges bewegt wird, mittels eines Messgerätes, das ein erstes Bezugssystem aufweist, einer Kon- trolleinrichtung und eines Bediencontrollers, der einen GNSS-Empfänger mit einem zweiten Bezugssystem aufweist und der über eine Kommunikationsverbindung mit dem Messgerät verbindbar ist, umfasst die Schritte: für den Fall, dass das Messgerät den Kontakt zum Zielobjekt verloren hat, werden mittels des GNSS-Empfängers aktuelle Positionskoordinaten des Bediencontrol- lers im zweiten Bezugssystem bestimmt,

die aktuellen Positionskoordinaten des Bediencontrollers werden von der Kontrol- leinrichtung mittels einer bekannten Transformationsfunktion aus dem zweiten Bezugssystem in transformierte Positionskoordinaten im ersten Bezugssystem transformiert,

aus den transformierten Positionskoordinaten des Bediencontrollers im ersten Be- zugssystem wird von der Kontrolleinrichtung für das Messgerät eine Startorientie- rung bestimmt, wobei das Messgerät in der Startorientierung auf den Bediencon- troller ausgerichtet ist, und

das Messgerät wird gemäß einer voreingestellten Routine zum Suchen des Ziel objektes bewegt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes hat den Vorteil, dass ein bereits vorhandener GNSS-Empfänger des Bediencontrollers genutzt wird, um eine Startori- entierung für das Messgerät zur Suche des passiven Zielobjektes zu bestimmen, so dass keine zusätzliche Komponente erforderlich ist und der apparative Aufwand reduziert ist. Die aktuelle Position des Bediencontrollers kann dazu genutzt werden, die Suche nach einem Zielobjekt zu verbessern, da der Bediener im Ein-Mann-Betrieb das Zielobjekt entlang des Weges bewegt und den Bediencontroller bei sich führt. Je geringer die Distanz zwischen dem Zielobjekt und dem Bediencontroller ist, umso geringer ist die Abweichung zwischen der Position des Bediencontrollers und der Position des Zielobjektes.

Wenn das Messgerät den Kontakt zum Zielobjekt verloren hat, gibt die Kontrolleinrichtung einen Befehl an den GNSS-Empfänger, aktuelle Positionskoordinaten des Bediencontrollers im zweiten Bezugssystem zu bestimmen. Die aktuellen Positionskoordinaten des Bediencon- trollers werden von der Kontrolleinrichtung mittels einer bekannten Transformationsfunktion aus dem zweiten Bezugssystem in transformierte Positionskoordinaten im ersten Bezugssys- tem transformiert. Aus den transformierten Positionskoordinaten des Bediencontrollers im ersten Bezugssystem bestimmt die Kontrolleinrichtung eine Startorientierung für das Mess- gerät, wobei das Messgerät in der Startorientierung auf den Bediencontroller ausgerichtet ist. Ausgehend von der Startorientierung wird das Messgerät gemäß einer voreingestellten Rou- tine bewegt, um das Zielobjekt zu suchen.

Bevorzugt werden während der Bewegung des Zielobjektes entlang des Weges in M, M > 2 Messpositionen des Zielobjektes mittels des Messgerätes i-te Messkoordinaten im ersten Bezugssystem des Messgerätes bestimmt und in N, N > 2 Positionen des Bediencontrollers mittels des GNSS-Empfängers j-te GNSS-Koordinaten des Bediencontrollers im zweiten Be- zugssystem bestimmt, wobei die i-ten Messkoordinaten vom Messgerät an die Kontrollein- richtung und die j-ten GNSS-Koordinaten vom GNSS-Empfänger an die Kontrolleinrichtung übermittelt werden. Die i-ten Messkoordinaten und die j-ten GNSS-Koordinaten werden dazu genutzt, die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und dem ersten Bezugssystem zu bestimmen. Die Transformationsfunktion ist notwendig, um die aktuelle Position des Bediencontrollers im ersten Bezugssystem bestimmen zu können.

In einer ersten Variante werden den i-ten Messkoordinaten vom Messgerät i-te Zeitstempel und/oder den j-ten GNSS-Koordinaten vom GNSS-Empfänger j-te Zeitstempel zugeordnet und die i-ten Zeitstempel und/oder j-ten Zeitstempel werden an die Kontrolleinrichtung über- mittelt. Die i-ten Zeitstempel und j-ten Zeitstempel ermöglichen eine Zuordnung der Messko- ordinaten und GNSS-Koordinaten, um die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und ersten Bezugssystem zu bestimmen.

In einer zweiten Variante werden den i-ten Messkoordinaten von der Kontrolleinrichtung i-te Zeitstempel und/oder den j-ten GNSS-Koordinaten von der Kontrolleinrichtung j-te Zeitstem- pel zugeordnet. Wenn das Messgerät und/oder der GNSS-Empfänger nicht über eine Zeit- einrichtung verfügen, kann die Kontrolleinrichtung die Zeitstempel bei der Übertragung zu- ordnen.

Besonders bevorzugt werden i-ten Messkoordinaten von der Kontrolleinrichtung j-te GNSS- Koordinaten zugeordnet, wenn die Zeitdifferenz zwischen dem i-ten Zeitstempel der i-ten Messkoordinaten und dem j-ten Zeitstempel der j-ten GNSS-Koordinaten minimal ist.

Besonders bevorzugt werden i-ten Messkoordinaten von der Kontrolleinrichtung j-te GNSS- Koordinaten zugeordnet, wenn die Zeitdifferenz zwischen dem i-ten Zeitstempel der i-ten Messkoordinaten und dem j-ten Zeitstempel der j-ten GNSS-Koordinaten kleiner als eine voreingestellte maximale Zeitdifferenz ist.

Die Zuordnung von i-ten Messkoordinaten zu j-ten GNSS-Koordinaten ist erforderlich, um die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und dem ersten Bezugssys- tem bestimmen zu können. Die richtige Zuordnung zwischen i-ten Messkoordinaten und j-ten GNSS-Koordinaten ist vor allem für schnell bewegte Zielobjekte wichtig, um Ungenauigkei- ten zu reduzieren.

Die Kontrolleinrichtung bestimmt für die i-ten Messkoordinaten und j-ten GNSS-Koordinaten jeweils eine Zeitdifferenz und ordnet den i-ten Messkoordinaten des Zielobjektes diejenigen j-ten GNSS-Koordinaten zu, die die kleinste Zeitdifferenz aufweisen. Die Zuordnung der i-ten Zeitstempel zu den i-ten Messkoordinaten und der j-ten Zeitstempel zu den j-ten GNSS- Koordinaten kann bereits bei der Bestimmung der i-ten Messkoordinaten und j-ten GNSS- Koordinaten erfolgen oder die Zeitstempel werden den i-ten Messkoordinaten und j-ten GNSS-Koordinaten bei der Übermittlung an die Kontrolleinrichtung von der Kontrolleinrich- tung zugeordnet.

Eine erste bevorzugte Variante umfasst die Schritte:

die i-ten Messkoordinaten und i-ten Zeitstempel werden von der Kontrolleinrich- tung als erste Datenpunkte bestimmt,

für die ersten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung eine erste Fitkurve angepasst,

aus der ersten Fitkurve werden von der Kontrolleinrichtung zu ersten Zeitpunkten erste Näherungskoordinaten bestimmt, wobei die ersten Zeitpunkte den j-ten Zeit stempel der j-ten GNSS-Koordinaten entsprechen, und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und dem ers- ten Bezugssystem wird von der Kontrolleinrichtung zumindest teilweise mittels der ersten Näherungskoordinaten und der j-ten GNSS-Koordinaten bestimmt.

Eine zweite bevorzugte Variante umfasst die Schritte:

die j-ten GNSS-Koordinaten und j-ten Zeitstempel werden von der Kontrolleinrich- tung als zweite Datenpunkte bestimmt,

für die zweiten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung eine zweite Fitkurve angepasst,

aus der zweiten Fitkurve werden von der Kontrolleinrichtung zu zweiten Zeitpunk- ten zweite Näherungskoordinaten bestimmt, wobei die zweiten Zeitpunkte den i- ten Zeitstempeln der i-ten Messkoordinaten entsprechen, und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und dem ers- ten Bezugssystem wird von der Kontrolleinrichtung zumindest teilweise mittels der i-ten Messkoordinaten und zweiten Näherungskoordinaten bestimmt.

Eine dritte bevorzugte Variante umfasst die Schritte:

die i-ten Messkoordinaten und i-ten Zeitstempel werden von der Kontrolleinrich- tung als erste Datenpunkte bestimmt und für die ersten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung eine erste Fitkurve angepasst,

die j-ten GNSS-Koordinaten und j-ten Zeitstempel werden von der Kontrolleinrich- tung als zweite Datenpunkte bestimmt und für die zweiten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung eine zweite Fitkurve angepasst, von der Kontrolleinrichtung werden zu vorgegebenen Zeitpunkten aus der ersten Fitkurve erste Näherungskoordinaten und aus der zweiten Fitkurve zweite Nähe- rungskoordinaten bestimmt und

die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem und dem ers- ten Bezugssystem wird von der Kontrolleinrichtung zumindest teilweise mittels der ersten Näherungskoordinaten und zweiten Näherungskoordinaten bestimmt.

Die Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Suchen eines Zielobjektes weist ein Messgerät, eine Kontrolleinrichtung, einen Bediencontroller, der einen GNSS-Empfänger aufweist, und eine Kommunikationsverbindung, die das Messgerät und den Bediencontroller miteinander verbindet, auf.

In einer ersten bevorzugten Variante ist der GNSS-Empfänger fest im Bediencontroller ein- gebaut. Bei einem Bediencontroller mit fest eingebautem GNSS-Empfänger ist keine zusätz- liche Komponenten für die Suche nach einem passiven Zielobjekt erforderlich.

In einer zweiten bevorzugten Variante ist der GNSS-Empfänger über eine Datenschnittstelle mit dem Bediencontroller verbunden. Die Möglichkeit, den GNSS-Empfänger über eine Da- tenschnittstelle zu verbinden, ermöglicht die Verwendung von Bediencontrollern die keinen fest eingebauten GNSS-Empfänger aufweisen. Jeder externe GNSS-Empfänger, der über eine Datenschnittstelle mit dem Bediencontroller verbindbar ist, unterstützt die Suche nach einem passiven Zielobjekt.

Ausführungsbeispiele

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrie- ben. Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen wer- den können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im Folgen- den gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruch- ten Gegenstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genann- ten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und bean- spruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.

Es zeigen: FIGN. 1A, B eine Vorrichtung mit einem Messgerät, einem Bediencontroller und einer

Kommunikationsverbindung in einer dreidimensionalen Darstellung (FIG. 1A) und in einem Blockdiagramm (FIG. 1 B);

FIGN. 2A, B eine Anordung, in der das Messgerät den Kontakt zu einem Zielobjekt verloren hat und ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes zur Anwendung kommt; und

FIG. 3 ein Szenario, mit dem eine Transformationsfunktion zwischen einem zweiten

Bezugssystem eines GNSS-Empfängers und einem ersten Bezugssystem des Messgerätes bestimmt werden kann.

FIGN. 1A, B zeigen eine Vorrichtung 10, die ein Messgerät 11 , einen Bediencontroller 12 und eine Kommunikationsverbindung 13 umfasst, zur Durchfürhung eines erfindungsgemä- ßen Verfahrens zur Suche eines Zielobjektes. FIG. 1 A zeigt die Vorrichtung in einer dreidi- mensionalen Darstellung und FIG. 1 B den Aufbau der Vorrichtung 10 in einer Blockdarstel- lung.

Die Kommunikationsverbindung 13 verbindet das Messgerät 1 1 und den Bediencontroller 12 miteinander und ist als kabellose Kommunikationsverbindung ausgebildet. Als kabellose Kommunikationsverbindung eignen sich sämtliche bekannten Technologien zum Datentrans- fer, wie beispielsweise Bluetooth, Funk, WiFi, Infrarot, etc. Das Messgerät 11 ist als Totalsta- tion ausgebildet und dient unter anderem dazu, ein Zielobjekt 14 zu verfolgen; das Zielobjekt 14 ist als passives Zielobjekt ausgebildet. Das Messgerät 1 1 umfasst eine Distanzmessein- heit 15 und eine Winkelmesseinheit 16. Das Zielobjekt 14 ist an einem Haltestab 17 befestigt und wird von einem Bediener bewegt. Am Haltestab 17 kann ein Aufnahmeelement befestigt sein, das den Bediencontroller 12 aufnimmt; alternativ kann der Bediener den Bediencontrol- ler 12 während der Bewegung des Haltestabes 17 in der Hand halten.

Während der Verfolgung des Zielobjektes 14 durch das Messgerät 1 1 kann es dazu kom- men, dass das Messgerät 11 den Kontakt zum Zielobjekt 14 verliert und in der Messposition des Zielobjektes 14 keine Messkoordinaten bestimmen kann. Diese Situation wird auch als "Löss of Contact" bezeichnet. Um die Suche nach dem Zielobjekt 14 zu verbessern und die dazu erforderliche Zeit zu reduzieren, kann die Vorrichtung 10 ein erfindungsgemäßes Ver- fahren zum Suchen des Zielobjektes 14 ausführen.

Der Bediencontroller 12 umfasst ein Gehäuse 21 , eine Kontrolleinrichtung 22, die innerhalb des Gehäuses 21 angeordnet ist, einen GNSS-Empfänger 23, der innerhalb des Gehäuses 21 angeordnet ist, eine Bedieneinrichtung 24 und eine Anzeigeeinrichtung 25. Der GNSS- Empfänger 23 ist im Ausführungsbeispiel fest im Gehäuse 21 eingebaut, alternativ kann der GNSS-Empfänger als externer GNSS-Empfänger ausgebildet sein und über eine Daten- schnittstelle 26 des Bediencontrollers 12 mit der Kontrolleinrichtung 22 verbunden werden.

Die Bedieneinrichtung 24 und Anzeigeeinrichtung 25 sind im Ausführungsbeispiel als sepa- rate Elemente in Form einer Tastatur und eines Displays ausgebildet, alternativ können die Bedieneinrichtung 24 und Anzeigeeinrichtung 25 gemeinsam in einem Touchscreen inte- griert sein. Die Bedieneinrichtung 24 und Anzeigeeinrichtung 25 sind in das Gehäuse 21 des Bediencontrollers 12 eingelassen und fest mit dem Gehäuse 21 verbunden, alternativ kön- nen die Bedieneinrichtung 24, die Anzeigeeinrichtung 25 oder die Bedien- und Anzeigeein- richtung 24, 25 als separate Elemente ausgebildet sein und über eine Datenschnittstelle (USB, Bluetooth, WiFi) mit der Kontrolleinrichtung 22 verbunden werden.

FIGN. 2A, B zeigen schematisch eine Anordung, in der das Messgerät 1 1 den Kontakt zum Zielobjekt 14 verloren hat und das erfindungsgemäße Verfahren zum Suchen eines Zielob- jektes zur Anwendung kommt. FIG. 1A zeigt das Messgerät 1 1 in einer Orientierung, in der sich das Zielobjekt 14 ausserhalb eines Sichtfeldes 31 des Messgerätes 1 1 befindet; das Messgerät 1 1 hat den Kontakt zum Zielobjekt 14 verloren.

Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Suchen eines Zielobjektes wird von der Kontrolleinrichtung 22 des Bediencontrollers 12 gesteuert. Die Kontrolleinrichtung 22 gibt einen Befehl an den GNSS-Empfänger 23, aktuelle Positionskoordinaten P akt des Be- diencontrollers 12 im zweiten Bezugssystem BZ-2 des GNSS-Empfängers 23 zu bestimmen. Die aktuellen Positionskoordinaten P akt des Bediencontrollers 12 werden von der Kontrollein- richtung 22 mittels einer bekannten Transformationsfunktion in transformierte Positionskoor- dinaten im ersten Bezugssystem BZ-1 des Messgerätes 1 1 transformiert. Anschliessend be- stimmt die Kontrolleinrichtung 22 aus den transformierten Positionskoordinaten des Bedien- controllers 12 eine Startorientierung 32 für das Messgerät 1 1 . Dabei entspricht die Startori- entierung 32 einer Orientierung des Messgerätes 1 1 , in der das Messgerät 1 1 auf die trans- formierten Positionskoordinaten des Bediencontrollers 12 ausgerichtet ist. Das Messgerät 1 1 wird ausgehend von der Startorientierung 32 gemäß einer voreingestellten Routine bewegt, um das Zielobjekt 14 zu suchen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Suchen eines Zielobjektes setzt voraus, dass die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem BZ-2 und dem ersten Be- zugssystem BZ-1 bekannt ist. FIG. 3 zeigt ein Szenario, mit dem die Transformationsfunktion bestimmt werden kann. Das Zielobjekt 14 wird von einem Bediener entlang eines Weges bewegt. In mehreren Messpositionen des Zielobjektes 14 werden vom Messgerät 1 1 Mess- koordinaten erfasst und in mehreren Positionen des Bediencontrollers 12 werden vom GNSS-Empfänger 23 GNSS-Koordinaten erfasst. Das Ausführungsbeispiel zeigt sechs Messpositionen des Zielobjektes 14 und sechs Positionen des Bediencontrollers 12. Im all- gemeinen Fall ist das Zielobjekt 14 in M verschiedenen Messpositionen MP,, i = 1...M, ange- ordnet und der Bediencontroller 12 ist in N verschiedenen Positionen P j , j = 2...N angeord- net. Die Anzahl M und N können gleich oder verschieden sein. In jeder Messposition MP, be- stimmt das Messgerät 11 für das Zielobjekt 14 i-te Messkoordinaten MK, , i = 1...M, wobei die i-ten Messkoordinaten MK, in einem ersten Bezugssystem BZ-1 des Messgerätes 11 erfasst werden. In jeder Position P j bestimmt der GNSS-Empfänger 23 j-te GNSS-Koordinaten K j , j = 1 ... N für den Bediencontroller 12, wobei die j-ten GNSS-Koordinaten K j in einem zweiten Bezugssystem BZ -2 des GNSS-Empfängers 23 erfasst werden.

In einer ersten Variante werden die i-ten Messkoordinaten MK, und i-ten Zeitstempel t von der Kontrolleinrichtung 22 als erste Datenpunkte bestimmt. Für die ersten Datenpunkte passt die Kontrolleinrichtung 22 eine erste Fitkurve an, wobei bekannte Fitkurven verwendet wer- den können. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt zu ersten Zeitpunkten xi k aus der ersten Fitkurve erste Näherungskoordinaten, wobei die ersten Zeitpunkte c den j-ten Zeitstempeln T j der j-ten GNSS-Koordinaten K j entsprechen. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem BZ-2 des GNSS-Empfängers 23 und dem ersten Bezugssystem BZ-1 des Messgerätes 1 1 mithilfe der ersten Näherungs- koordinaten und der j-ten GNSS-Koordinaten Kj.

In einer zweiten Variante werden die j-ten GNSS-Koordinaten K j und j-ten Zeitstempel T j von der Kontrolleinrichtung 22 als zweite Datenpunkte bestimmt. Für die zweiten Datenpunkte passt die Kontrolleinrichtung 22 eine zweite Fitkurve an, wobei bekannte Fitkurven verwen- det werden können. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt zu zweiten Zeitpunkten x 2k aus der zweiten Fitkurve zweite Näherungskoordinaten, wobei die zweiten Zeitpunkte x 2k den i-ten Zeitstempel t, der i-ten Messkoordinaten entsprechen. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt die Transformationsfunktion zwischen dem zweiten Bezugssystem BZ-2 des GNSS- Empfängers 23 und dem ersten Bezugssystem BZ-1 des Messgerätes 1 1 mithilfe der i-ten Messkoordinaten MK, und der zweiten Näherungskoordinaten.

In einer dritten Variante werden die i-ten Messkoordinaten MK, und i-ten Zeitstempel t von der Kontrolleinrichtung 22 als erste Datenpunkte bestimmt und für die ersten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung 22 eine erste Fitkurve angepasst. Die j-ten GNSS- Koordinaten P j und j-ten Zeitstempel T j werden von der Kontrolleinrichtung 22 als zweite Da- tenpunkte bestimmt und für die zweiten Datenpunkte wird von der Kontrolleinrichtung 22 eine zweite Fitkurve angepasst. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt zu vorgegebenen Zeitpunk- ten X k erste Näherungskoordinaten aus der ersten Fitkurve und zweite Näherungskoordina- ten aus der zweiten Fitkurve. Die Kontrolleinrichtung 22 bestimmt die Transformationsfunkti- on zwischen dem zweiten Bezugssystem BZ-2 des GNSS-Empfängers 23 und dem ersten Bezugssystem BZ-1 des Messgerätes 1 1 mithilfe der ersten Näherungskoordinaten und zweiten Näherungskoordinaten.