WO2017179900A1 | 2017-10-19 |
CN108707998A | 2018-10-26 | |||
EP2837716A1 | 2015-02-18 | |||
CN106702732A | 2017-05-24 | |||
CN105603581A | 2016-05-25 | |||
CN105544016A | 2016-05-04 | |||
CN105544017A | 2016-05-04 |
Ansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Graphenfasern umfassend die Schritte: a. Bereitstellen von ein-oder mehrlagigen Graphen- oder Graphenoxidplättchen auf Basis von Graphen bzw. Graphenoxid, b. Anlagern eines Übergangsmetalls oder eines Übergangsmetalloxids auf den Graphen- oder Graphenoxidplättchen mittels eines Abscheideverfahrens, c. Spinnen, insbesondere Nassspinnen oder Trockenspinnen, einer Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser durch Eindüsen einer Spinnlösung, in der die aus Schritt b) erhaltenen Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen dispergiert sind, d. Behandeln, insbesondere Reduktion, der Graphenfaser bzw. der Graphenoxidfaser in einer ein Reduktionsmittel, insbesondere Wasserstoff, enthaltenden Prozessatmosphäre bei einer bestimmten Behandlungstemperatur, wobei bei Vorliegen einer Graphenoxidfaser diese zu einer Graphenfaser reduziert wird, wobei die Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser derart behandelt wird, dass das Übergangsmetalloxid im Schritt d) nur teilweise reduziert oder dass das Übergangsmetall in einem auf den Schritt d) folgenden Schritt teilweise oxidiert wird, wobei die Teilreduktion bzw. Teiloxidation insbesondere derart erfolgt, dass in der fertigen Graphenfaser ein bestimmter Anteil des Übergangsmetalloxids vorliegt, der kleiner ist als der Anteil des Übergangsmetalls und der insbesondere kleiner als 10 Gew.% ist. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilreduktion durch bestimmte Prozessparameter gesteuert wird, insbesondere durch die Behandlungstemperatur im Bereich zwischen 100°C bis 1000°C, besonders bevorzugt zwischen 100°C bis 500°C, oder die Behandlungsdauer der Teilreduktion oder die Art des Reduktionsmittels oder den Anteil des Reduktionsmittels in der Prozessatmosphäre. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teiloxidation durch bestimmte Prozessparameter gesteuert wird, insbesondere durch die Behandlungstemperatur im Bereich zwischen Raumtemperatur und 300°C, besonders bevorzugt zwischen 100°C bis 200°C, oder die Behandlungsdauer der Teiloxidation oder die Art des Oxidationsmittels oder den Anteil des Oxidationsmittels in der Prozessatmosphäre. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid nanopartikelförmig vorliegt, wobei die Nanopartikel insbesondere maximal lOOnm groß sind, oder dass das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid als Atom oder Molekül vorliegt. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid aus der Gruppe Nickel, Kupfer, Kobalt, Wolfram, Molybdän, Eisen, Zink und Mischungen daraus ausgewählt ist. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abscheideverfahren eine physikalische Gasphasenabscheidung, insbesondere eine Kathodenzerstäubung, eine chemische Gasphasenabscheidung, insbesondere eine Atomlagenabscheidung, eine chemische Flüssigphasenabscheidung, insbesondere eine elektrostatische Abscheidung, oder eine physikalische Flüssigphasenabscheidung, insbesondere eine stromlose Abscheidung, ist. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlagern des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids in einer Abscheidelösung, in der die Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen dispergiert sind, oder in einem Pulverhaufwerk aus Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen erfolgt. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Graphenfaser in einem nachfolgenden Schritt zur Defektausheilung in einer inerten Atmosphäre erwärmt wird, insbesondere bei einer Temperatur von maximal 3000 °C, speziell insbesondere von maximal 1400 °C. 9. Graphenfaser (1) umfassend Graphenplättchen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Graphenplättchen und in den Graphenplättchen Übergangsmetall und Übergangsmetalloxid enthalten ist, derart, dass das Übergangsmetall die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend zwischen den Graphenplättchen und das Übergangsmetalloxid die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend in den Graphenplättchen verbessert. 10. Garn umfassend eine Vielzahl von Graphenfasern (1) nach Anspruch 9. 11. Elektrisches Bauteil, insbesondere Halbleiterbauteil, umfassend eine Graphenfaser (1) nach Anspruch 9 oder ein Garn nach Anspruch 10. 12. Elektrischer Leiter umfassend eine Graphenfaser (1) nach Anspruch 9 oder ein Garn nach Anspruch 10. |
Verfahren zur Herstellung von Graphenfasern
Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von Graphenfasern nach Anspruch 1 und von einer Graphenfaser nach Anspruch 9.
Es sind schon Verfahren zur Herstellung von Graphenfasern aus der CN 105603581 A, CN 105544016 A oder der CN 105544017 A bekannt, bei denen für die Herstellung von Graphenfasern Graphenoxid verwendet wird, das durch nasschemische Oxidation aus Graphit kostengünstig herstellbar ist. Am Ende dieser Herstellverfahren ist für die Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit der Graphenfasern eine thermische
Behandlung in stark reduzierender Atmosphäre bei Temperaturen von mehreren Hundert Grad Celsius notwendig. Anschließend wird eine weitere thermische
Behandlung bei mehr als 2000°C zur Defektausheilung durchgeführt.
Weiterhin ist bekannt, die Leitfähigkeit von Graphenfasern zu erhöhen durch extrinsische Dotierung mit elektrisch sehr gut leitfähigen Metallen. So wird
beispielsweise durch thermische Diffusion Kalium in die Graphenfaser eingebracht. Kalium ist jedoch an Luft nicht stabil, so dass die dotierende Wirkung auf Graphen bei
Luftkontakt verloren geht.
Vorteile der Erfindung Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass mit dem Verfahren Graphenfasern mit einer hohen elektrischen Leitfähigkeit hergestellt werden können. Die Dotierung der Graphenfasern erfolgt erfindungsgemäß durch ein Übergangsmetall und zusätzlich durch das entsprechende Übergangsmetalloxid. Zwar ist die elektrische Leitfähigkeit der Übergangsmetalloxide geringer als die der entsprechenden Übergangsmetalle, aber aufgrund der höheren Wirksamkeit der Übergangsmetalloxide hinsichtlich der extrinsischen Dotierung wird eine höhere elektrische Leitfähigkeit der erfindungsgemäßen Graphenfaser erzielt.
Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Bereitstellen von ein-oder mehrlagigen Graphen- oder Graphenoxidplättchen
auf Basis von Graphen bzw. Graphenoxid,
b) Anlagern eines Übergangsmetalls oder eines Übergangsmetalloxids auf den
Graphen- oder Graphenoxidplättchen mittels eines Abscheideverfahrens, c) Spinnen, insbesondere Nassspinnen oder Trockenspinnen, einer
Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser durch Eindüsen einer Spinnlösung, in der die aus Schritt b) erhaltenen Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen
dispergiert sind,
d) Behandeln, insbesondere Reduktion, der Graphenfaser bzw. der
Graphenoxidfaser in einer ein Reduktionsmittel, insbesondere Wasserstoff, enthaltenden Prozessatmosphäre bei einer bestimmten
Behandlungstemperatur, wobei bei Vorliegen einer Graphenoxidfaser diese zu einer Graphenfaser reduziert wird, wobei die Graphenfaser bzw.
Graphenoxidfaser derart behandelt wird, dass das Übergangsmetalloxid im
Schritt d) nur teilweise reduziert oder dass das Übergangsmetall in einem auf den Schritt d) folgenden Schritt teilweise oxidiert wird, wobei die Teilreduktion bzw. Teiloxidation insbesondere derart erfolgt, dass in der fertigen
Graphenfaser ein bestimmter Anteil des Übergangsmetalloxids vorliegt, der kleiner ist als der Anteil des Übergangsmetalls und der insbesondere kleiner als 10 Gew.% ist.
Das Anlagern des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids auf den Graphen oder Graphenoxidplättchen erfolgt zeitlich vor dem Spinnen der Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser, also unmittelbar an dem Ausgangsmaterial zur Herstellung der Graphenfaser. Durch die erfindungsgemäße Teilreduktion bzw. Teiloxidation wird erreicht, dass die fertige Graphenfaser zwischen den Graphenplättchen und in den Graphenplättchen Übergangsmetall und Übergangsmetalloxid enthält, und zwar derart, dass das Übergangsmetall die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend zwischen den Graphenplättchen und das Übergangsmetalloxid die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend in den Graphenplättchen verbessert. Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens bzw. der im Anspruch 9 angegebenen Graphenfaser möglich. Besonders vorteilhaft ist, wenn die Teilreduktion durch bestimmte
Prozessparameter gesteuert wird, insbesondere durch die
Behandlungstemperatur im Bereich zwischen 100°C bis 1000°C, besonders bevorzugt zwischen 100°C bis 500°C, oder die Behandlungsdauer der
Teilreduktion oder die Art des Reduktionsmittels oder den Anteil des
Reduktionsmittels in der Prozessatmosphäre.
Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die Teiloxidation durch bestimmte
Prozessparameter gesteuert wird, insbesondere durch die
Behandlungstemperatur im Bereich zwischen Raumtemperatur und 300°C, besonders bevorzugt zwischen 100°C bis 200°C, oder die Behandlungsdauer der Teiloxidation oder die Art des Oxidationsmittels oder den Anteil des
Oxidationsmittels in der Prozessatmosphäre.
Sehr vorteilhaft ist es, wenn das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid nanopartikelförmig an den Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen vorliegt, wobei die Nanopartikel insbesondere maximal lOOnm groß sind, und/oder wenn das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid als Atom oder Molekül vorliegt.
Durch die atomare bzw. molekulare Verteilung wird eine höhere Wirksamkeit im Verhältnis zum eingesetzten Übergangsmetalloxid bzw. Übergangsmetall erzielt. Dadurch erfährt die erfindungsgemäße Graphenfaser eine geringere Zunahme der Dichte und die Biegeschlaffheit der Graphenfaser wird weniger beeinträchtigt.
Auch vorteilhaft ist, wenn das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid aus der Gruppe Nickel, Kupfer, Kobalt, Wolfram, Molybdän, Eisen, Zink und
Mischungen daraus ausgewählt ist. Eine solche Auswahl des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids ermöglicht eine besonders kostengünstige
Herstellung der Graphenfaser.
Nach einer vorteilhaften Ausführung ist das Abscheideverfahren eine
physikalische Gasphasenabscheidung, beispielsweise eine
Kathodenzerstäubung, eine chemische Gasphasenabscheidung, beispielsweise eine Atomlagenabscheidung, eine chemische Flüssigphasenabscheidung, beispielsweise eine elektrostatische Abscheidung, oder eine physikalische Flüssigphasenabscheidung, beispielsweise eine stromlose Abscheidung, ist.
Darüber hinaus vorteilhaft ist, wenn das Anlagern des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids bei der Atomlagenabscheidung in einem Pulverhaufwerk aus Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen und bei den übrigen zuvor genannten Abscheideverfahren in einer Abscheidelösung, in der die Graphen- bzw.
Graphenoxidplättchen dispergiert sind, erfolgt. Besonders vorteilhaft ist das Anlagern im Pulverhaufwerk, da hier keine Trennung der Graphen- bzw.
Graphenoxidplättchen von der Abscheidelösung erfolgen muss.
Vorteilhaft ist, wenn die Graphenfaser in einem nachfolgenden Schritt zur Defektausheilung in der Prozessatmosphäre erwärmt wird, insbesondere bei einer Temperatur von maximal 3000 °C, insbesondere von maximal 1400 °C. Auf diese Weise werden Defekte in der Graphenfaser ausgeheilt und bei
Temperaturen von maximal 1400°C auch das Schmelzen der Übergangsmetalle mit Ausnahme von Kupfer und Zink vermieden.
Außerdem vorteilhaft ist, wenn Graphenfaser (1) umfassend Graphenplättchen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Graphenplättchen und in den Graphenplättchen Übergangsmetall und Übergangsmetalloxid enthalten ist, derart, dass das Übergangsmetall die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend zwischen den Graphenplättchen und das Übergangsmetalloxid die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend in den Graphenplättchen verbessert.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Graphenfasern mit den nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritten.
In einem ersten Schritt werden ein-oder mehrlagige Graphen- oder
Graphenoxidplättchen auf Basis von Graphen bzw. Graphenoxid als
Ausgangsmaterial zur Herstellung der Graphenfasern bereitgestellt, wobei die mehrlagigen Graphen- oder Graphenoxidplättchen bis zu zehn Lagen aufweisen können. In einem nachfolgenden zweiten Schritt wird ein Übergangsmetall oder ein Übergangsmetalloxid auf den bereitgestellten Graphenplättchen oder
Graphenoxidplättchen mittels eines geeigneten Abscheideverfahrens angelagert. Dieser Schritt dient dem extrinsischen Dotieren der Graphenplättchen und dem Verbessern der elektrischen Leitfähigkeit zwischen den Graphenplättchen in der aus dem Verfahren resultierenden Graphenfaser. Unter dem extrinsischen Dotieren soll im Folgenden ein Prozess verstanden werden, bei dem auf der Oberfläche angelagerte Atome oder Moleküle eine Ladungsverschiebung induzieren, ohne die Ladungsträgermobilität zu beeinträchtigen. Das
Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid ist beispielsweise aus der Gruppe Nickel, Kupfer, Kobalt, Wolfram, Molybdän, Eisen, Zink und Mischungen daraus ausgewählt. Das anzulagernde Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid liegt beispielsweise nanopartikelförmig vor, wobei die Nanopartikel insbesondere maximal lOOnm groß sind. Das Übergangsmetall oder Übergangsmetalloxid umfasst dabei zumindest ein Atom oder ein Molekül eines Übergangsmetalls.
Als geeignete Abscheideverfahren kommen beispielsweise eine physikalische Gasphasenabscheidung, z.B. eine Kathodenzerstäubung, eine chemische Gasphasenabscheidung, z.B. eine Atomlagenabscheidung, eine chemische Flüssigphasenabscheidung, z.B. eine elektrostatische Abscheidung, oder eine physikalische Flüssigphasenabscheidung, z.B. eine stromlose Abscheidung, in Betracht. Das Anlagern des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids kann bei den Gasphasenabscheidungen in einem Pulverhaufwerk aus Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen und bei den übrigen zuvor genannten Abscheideverfahren in einer Abscheidelösung, in der die Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen dispergiert sind, erfolgen.
Das Anlagern des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids erfolgt für die elektrostatische Abscheidung beispielsweise in einer Abscheidelösung, in der ein Übergangsmetallhydroxid und das entsprechende Übergangsmetalloxid oder ein
Übergangsmetalloxid kolloidal dispergiert sind. Wird in dieser Abscheidelösung Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen dispergiert, lagert sich das
Übergangsmetallhydroxid bzw. das Übergangsmetalloxid an die Plättchen an.
Das Übergangsmetallhydroxid kann beispielsweise aus einer Gruppe umfassend MO(OH) 3 , MO(OH) 4 , MO(OH) 5 , WOH, W(OH) 4J VOH, V(OH) 3 ,V(OH) 5 , HO.SWOS und Mischungen daraus ausgewählt sein. Für eine chemische Flüssigphasenabscheidung des Übergangsmetalls oder Übergangsmetalloxids kann beispielsweise ein Salz des Übergangsmetalls, insbesondere ein Chlorid des Übergangsmetalls oder ein Ammoniumsalz des Übergangsmetalloxids, in der Abscheidelösung gelöst werden. Das
Übergangsmetallchlorid kann beispielsweise aus einer Gruppe umfassend MoCIs, MoCle, WCI 6 , VCI 3 , VCI 4 , CuCI, CuCI 2 , CoCI 2, NiCI 2 und Mischungen daraus ausgewählt sein. Das Ammoniumsalz des Übergangsmetalloxids kann beispielsweise aus einer Gruppe bestehend aus (NH4) 2 Moq4, (NH4)6Mq7q 2 4 · 4 H 2 0, (N H 4 )10(H 2 W I2 O 42 )-4 H 2 0 N H4VO3 und Mischungen daraus ausgewählt sein. Anschließend werden dann die Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen in dieser Abscheidelösung dispergiert, wobei sich die Chloride bzw.
Ammoniumsalze an die Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen anlagern. Durch die Zugabe von z.B. Hydrazinhydrat als starkem Reagenz erfolgt die Reduktion der Chloride des Übergangsmetalls, so dass aus den angelagerten Chloriden bzw. Ammoniumsalzen die entsprechenden Übergangsmetalle gebildet werden, die an den Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen angelagert bleiben.
Für eine stromlose Abscheidung des Übergangsmetalls kann beispielsweise ein Chlorid und/oder ein Sulfat des Übergangsmetalls mittels von Komplexbildnern, beispielsweise aus der Gruppe CioHi 4 N 2 Na 2 0 8 -2H 2 0, KNaC 4 H 4 0 6 -4H 2 0 und
Na3C6H507-2H 2 0, in der Abscheidelösung gelöst werden. Das
Übergangsmetallsulfat kann beispielsweise aus einer Gruppe bestehend aus N1SO4, CUSO4 und C0SO4 und Mischungen daraus ausgewählt sein.
Anschließend werden auch hier die Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen in der Abscheidelösung dispergiert. An diese lagern sich dabei die
Übergangsmetallionen an. Durch die Zugabe eines Reduktionsmittels, beispielsweise aus der Gruppe HCHO, NaBH 4 und NaH 2 P0 2 -H 2 0, in die Abscheidelösung werden die angelagerten Übergangsmetallionen zu
Übergangsmetallen reduziert.
In einem nachfolgenden dritten Schritt wird eine Spinnlösung hergestellt, in der die aus dem zweiten Schritt erhaltenen Graphen- bzw. Graphenoxidplättchen dispergiert sind. Die hergestellte Spinnlösung wird zum Spinnen, insbesondere Nassspinnen oder Trockenspinnen, einer Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser verwendet, indem die Spinnlösung durch eine Spinndüse hindurch in eine
Flüssig- bzw. Gasphase eingedüst wird. In bekannter Weise verfestigt sich die Spinnlösung in der Spinndüse zum Filament. In einem nachfolgenden vierten Schritt wird die hergestellte Graphenfaser bzw.
Graphenoxidfaser in einer ein Reduktionsmittel, beispielsweise Wasserstoff, enthaltenden Prozessatmosphäre bei einer bestimmten Behandlungstemperatur thermisch behandelt, beispielsweise chemisch reduzierend. Bei Vorliegen einer Graphenoxidfaser wird diese im vierten Schritt zu einer Graphenfaser reduziert.
Weiterhin wird die Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser erfindungsgemäß derart behandelt, dass das Übergangsmetalloxid im vierten Schritt nur teilweise reduziert wird. Alternativ kann die Graphenfaser bzw. Graphenoxidfaser erfindungsgemäß derart behandelt werden, dass das Übergangsmetall in dem vierten Schritt vollständig reduziert und in einem auf den vierten Schritt folgenden Schritt teilweise oxidiert wird 1 . Auf diese Weise wird eine Dotierung der Graphenfaser sowohl durch das
Übergangsmetall als auch durch das entsprechende Übergangsmetalloxid erreicht. Aufgrund der höheren Wirksamkeit der Übergangsmetalloxide hinsichtlich der
Dotierung wird die höhere elektrische Leitfähigkeit der erfindungsgemäßen
Graphenfaser erzielt.
In beiden Ausführungen erfolgt die Behandlung derart, dass in der fertigen
Graphenfaser ein bestimmter Anteil des Übergangsmetalloxids vorliegt, der kleiner ist als der Anteil des Übergangsmetalls und der insbesondere kleiner als 10 Gew.% ist.
Die Teilreduktion wird durch bestimmte Prozessparameter gesteuert,
beispielsweise durch die Behandlungstemperatur, die beispielsweise im Bereich zwischen 100 bis 1000 °C liegt, besonders bevorzugt zwischen 100 bis 500 °C.
Weitere relevante Prozessparameter sind beispielsweise die Behandlungsdauer der Teilreduktion oder die Art des Reduktionsmittels oder der Anteil des
Reduktionsmittels in der Prozessatmosphäre. Die Teiloxidation gemäß der alternativen Ausführung wird ebenso durch
bestimmte Prozessparameter gesteuert, insbesondere durch die
Behandlungstemperatur, die beispielsweise im Bereich zwischen
Raumtemperatur und 300 °C, besonders bevorzugt zwischen 100°C bis 200 °C liegt. Weitere relevante Prozessparameter sind beispielsweise die
Behandlungsdauer der Teiloxidation oder die Art des Oxidationsmittels oder der Anteil des Oxidationsmittels in der Prozessatmosphäre. Die Graphenfaser kann zusätzlich in einem nachfolgenden fünften Schritt zur Defektausheilung in einer inerten Atmosphäre erwärmt werden, beispielsweise bei einer Temperatur von maximal 3000 °C, insbesondere von maximal 1400°C. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer fertigen Graphenfaser mit Graphenplättchen, wobei zwischen den Graphenplättchen und in den
Graphenplättchen Übergangsmetall und Übergangsmetalloxid enthalten ist, derart, dass das Übergangsmetall die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend zwischen den Graphenplättchen und das Übergangsmetalloxid die elektrische Leitfähigkeit vorwiegend in den Graphenplättchen verbessert.
Aus einer Vielzahl von erfindungsgemäßen Graphenfasern kann in bekannter Weise ein Garn hergestellt werden. Weiterhin können ein elektrisches Bauteil, insbesondere ein Halbleiterbauteil, oder ein elektrischer Leiter aus der erfindungsgemäßen Graphenfaser oder dem Garn umfassend die
erfindungsgemäßen Graphenfasern hergestellt werden.