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Title:
METHOD FOR THE COORDINATED BOARDING AND DEBOARDING OF A MULTI-PERSON VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/233552
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the coordinated boarding and deboarding of a multi-person vehicle (10), wherein at least one virtual element (12) is displayed in a display region (14) of at least one display device (16) in order to visually assist a passenger during boarding and/or deboarding. In a method in which a passenger is clearly informed which seat he can take and how he can optimally get from the entry to said seat and optionally from said seat to the exit, boarding and deboarding is interactively made easier for the passenger by means of augmented reality.

Inventors:
GLÄSER STEFAN (DE)
PFADLER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/059912
Publication Date:
November 10, 2022
Filing Date:
April 13, 2022
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
G08B5/22; G08B7/06
Domestic Patent References:
WO2015177178A12015-11-26
Foreign References:
US20190118838A12019-04-25
US20200309557A12020-10-01
US9292180B22016-03-22
Other References:
"AIRPLANE BOARDING VIRTUAL ASSISTANT ED - Darl Kuhn", IP.COM, IP.COM INC., WEST HENRIETTA, NY, US, 6 October 2020 (2020-10-06), XP013188045, ISSN: 1533-0001
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum koordinierten Ein- und Ausstieg in ein beziehungsweise aus einem Mehrpersonenfahrzeug (10), wobei mindestens ein virtuelles Element (12) in einem Anzeigebereich (14) mindestens einer Anzeigeeinrichtung (16) zur visuellen Hilfestellung beim Ein- und/oder Ausstieg für einen Fahrgast angezeigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Anzeigebereich (14) der Anzeigeeinrichtung (16) ein dreidimensionaler Raum (18) dargestellt wird, auf Basis mindestens einer Datenquelle dreidimensionale Koordinaten im dargestellten dreidimensionalen Raum (18) für die Verödung mindestens eines virtuellen Elements (12) bestimmt werden, das mindestens eine virtuelle Element (12) als zweidimensionale Abbildung (20) in den dreidimensionalen Raum (18), der im Anzeigebereich (14) der Anzeigeeinrichtung (16) dargestellt wird, transformiert wird und das mindestens eine virtuelle Element (12) im Anzeigebereich (14) der Anzeigeeinrichtung (16) in Bezug auf den dreidimensionalen Raum (18) perspektivisch korrekt im Blickfeld des Fahrgastes dargestellt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mobiles Endgerät (22) über eine Schnittstelle mit einer Auswerteeinrichtung des

Mehrpersonenfahrzeugs (10) verbunden wird, das mobile Endgerät (22) den Anzeigebereich (14) umfasst, mindestens die dreidimensionalen Koordinaten des mindestens einen virtuellen

Elements (12) an das mobile Endgerät (22) übertragen werden und auf Grundlage der übertragenden Koordinaten das mindestens eine virtuelle

Element (12) im Anzeigebereich (14) des mobilen Endgerätes (22) dargestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der dreidimensionale Raum (18) durch eine Videoübertragung dargestellt wird. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Endgerät (22) eine Kamera aufweist und dass der dreidimensionale Raum (18) durch ein Kamerabild dargestellt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch das virtuelle Element (12) mindestens ein freier Sitzplatz (24) und/oder ein vom Fahrgast reservierter Sitzplatz (24) markiert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das virtuelle Element (12) in Form eines Wegweisers (26) dargestellt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch das virtuelle Element (12) ein Sitzplatz (24) farblich hervorgehoben wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrgast in Abhängigkeit der Größe und/oder des Gewichts seines Gepäcks eine Verstaumöglichkeit durch das virtuelle Element (12) angezeigt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch das mobile Endgerät (22) signalisiert wird, wenn der Fahrgast sein Reiseziel erreicht.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch das virtuelle Element (12) die für den Fahrgast optimale Ein- beziehungsweise Ausstiegmöglichkeit signalisiert wird, wenn das Mehrpersonenfahrzeug (10) über mehrere Ein- beziehungsweise Ausstiegmöglichkeiten verfügt.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum koordinierten Ein- und Ausstieg in beziehungsweise aus einem

Mehrpersonenfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum koordinierten Ein- und Ausstieg in ein beziehungsweise aus einem Mehrpersonenfahrzeug, wobei mindestens ein virtuelles Element in einem Anzeigebereich mindestens einer Anzeigeeinrichtung zur visuellen Hilfestellung beim Ein und/oder Ausstieg für einen Fahrgast angezeigt wird.

Die optimale Auslastung eines Verkehrsmittels ist essentiell für Fahrdienstanbieter, seien sie öffentlich oder privat. Bislang wird eine Sitzplatzreservierung und Zuweisung hauptsächlich in Flugzeugen und Zügen genutzt, um die Auslastung dieser Verkehrsmittel zu planen und zu strukturieren. Dabei findet insbesondere die Sitzplatznummerierung Anwendung, die eine eindeutige Zuordnung von reservierten Sitzplätzen ermöglicht. Eine Sitzplatznummerierung ermöglicht allerdings nicht, dass ein Passagier beziehungsweise Fahrgast schnell und zielsicher seinen vorgesehenen Sitzplatz erreicht und diesen auch einnimmt.

Um dieser Problematik zu begegnen, schlägt die WO 2015/177178 A1 beispielsweise ein Verfahren zur Leitung eines Fahrgastes zu einem in einem Fahrzeug angeordneten Fahrgastplatz vor. Dabei ist vorgesehen, dass eine Nahfunkvorrichtung des Fahrzeugs mit einem Mobilgerät eines Fahrgastes gekoppelt wird, wobei der Fahrgast mittels eines Fahrgastplatzverwaltungssystem zu einem unbelegten Fahrgastplatz geleitet werden kann.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen weisen aber den Nachteil auf, dass der Fahrgast keine unmissverständliche Signalisierung dahingehend bekommt, welcher Sitzplatz ihm zugeordnet ist und ob er sich auch tatsächlich auf dem richtigen Sitzplatz befindet. Darüber hinaus können die bekannten Vorgehensweisen kein schnelles Auffinden eines Sitzplatzes gewährleisten.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum koordinierten Ein- und Ausstieg in ein beziehungsweise aus einem Mehrpersonenfahrzeug anzugeben, bei dem einem Fahrgast eindeutig vermittelt wird, welchen Platz er einnehmen kann, wie er optimal vom Einstieg zu diesem Platz und gegebenenfalls von diesem Platz zum Ausstieg gelangt. Diese Aufgabe ist bei der vorliegenden Erfindung zunächst durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass im Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung ein dreidimensionaler Raum dargestellt wird, dass auf Basis mindestens einer Datenquelle dreidimensionale Koordinaten im dargestellten dreidimensionalen Raum für die Verödung mindestens eines virtuellen Elements bestimmt werden, dass das mindestens eine virtuelle Element als zweidimensionale Abbildung in den dreidimensionalen Raum, der im Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung dargestellt wird, transformiert wird und dass das mindestens eine virtuelle Element im Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung in Bezug auf den dreidimensionalen Raum perspektivisch korrekt im Blickfeld des Fahrgastes dargestellt wird.

Bei einem Mehrpersonenfahrzeug handelt es sich beispielsweise um einen Bus, eine Straßenbahn, einen Zug, ein Mehrpersonentaxi und/oder ein autonom fahrendes Mehrpersonenfahrzeug.

Bei dem virtuellen Element kann es sich um verschiedene Bildelemente und/oder Schaltflächen handeln, die im Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Bei einem drucksensitiven oder kapazitiven Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung können so Bedienelemente dargestellt werden, die durch Berührung des Fahrgastes aktiviert werden, um ihm beispielsweise weitere Informationen darzustellen. Denkbar sind aber auch Bildelemente, wie eine vereinfachte Darstellung des Fahrgastraums in Form eines Overlays oder Informationen über Fahrdaten des Mehrpersonenfahrzeugs, um die Bewegung innerhalb des Mehrpersonenfahrzeugs für den Fahrgast berechenbarer zu machen.

Bei dem Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung kann es sich bevorzugt um ein Display handeln, das beispielsweise im Fahrgastraum angeordnet ist. Der dargestellte dreidimensionale Raum kann vorzugsweise einen Bereich innerhalb des Fahrgastraums beschreiben.

Die zur Berechnung der Koordinaten benötigten Datenquellen können unterschiedlicher Art sein. Dabei kann es sich um Positionsdaten handeln, die durch Sensoriken, beispielsweise GPS, Drehratensensoren oder Kameras, des Mehrpersonenfahrzeugs aufgezeichnet werden. Zusätzlich können aber auch Daten bezüglich des Fahrgastraums Teilinformationen der Datenquelle sein. Darunter fallen beispielsweise Informationen über die aktuelle Sitzplatzbelegung des Mehrpersonenfahrzeugs aber auch Informationen über die Sitzplatzreservierung über die gesamte Fahrstrecke. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.

Bei einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass ein mobiles Endgerät über eine Schnittstelle mit einer Auswerteeinrichtung des Mehrpersonenfahrzeugs verbunden wird, dass das mobile Endgerät den Anzeigebereich umfasst, dass mindestens die dreidimensionalen Koordinaten des mindestens einen virtuellen Elements an das mobile Endgerät übertragen werden und dass auf Grundlage der übertragenden Koordinaten das mindestens eine virtuelle Element im Anzeigebereich des mobilen Endgerätes dargestellt wird.

Bei dem mobilen Endgerät handelt es sich vorzugsweise um ein Handheld-Gerät, beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet. Denkbar ist aber auch eine Augmented-Reality- Brille oder ähnliche Anzeigevorrichtungen, die dazu geeignet sind, ein virtuelles Element in das Blickfeld des Fahrgastes zu projizieren. Bei dem Anzeigebereich handelt es sich folglich bevorzugt um ein Display des mobilen Endgerätes.

Bei der Schnittstelle handelt es sich um eine Datenverbindung zwischen der Auswerteeinrichtung und dem mobilen Endgerät. Diese Schnittstelle kann kabelgebunden sein. Bevorzugt ist diese aber kabellos ausgestaltet, beispielsweise durch eine Bluetooth- und/oder WLAN-Verbindung. Bei der Auswerteeinrichtung des Mehrpersonenfahrzeugs kann es sich um eine lokale Recheneinheit im Mehrpersonenfahrzeug handeln. Denkbar ist aber auch ein zentraler Server, der mit dem Mehrpersonenfahrzeug kommuniziert und Daten entsprechend an die mit der Schnittstelle verbundenen Geräte übermittelt. Daher ist es auch möglich, dass mehrere mobile Endgeräte gleichzeitig verwendet werden, die unterschiedliche Informationen für unterschiedliche Fahrgäste mit der Auswerteeinrichtung austauschen.

Es ist ausreichend, wenn lediglich die Positionsdaten, beispielsweise die dreidimensionalen Koordinaten, an das mobile Endgerät übertragen werden. Das mobile Endgerät ist in der Lage, das virtuelle Element durch eigene Berechnungen im Anzeigebereich des mobilen Endgerätes darzustellen. Dazu ist denkbar, dass das mobile Endgerät mit einer Software ausgestattet ist, die diese Berechnungen ermöglicht. Neben den Positionsdaten können aber auch weitere Daten bezüglich des virtuellen Elements übermittelt werden. Dazu zählen beispielsweise Informationen zu Geometrie, Farbe und dergleichen. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das virtuelle Element im Anzeigebereich des mobilen Endgerätes relativ zur Position des Anzeigebereichs perspektivisch korrekt dargestellt wird. Relativ zur Position des Anzeigebereichs bedeutet, dass sich die Orientierung des Anzeigebereichs durch Bewegung des mobilen Endgerätes verändern kann. Wenn sich der Fahrgast um 180° dreht, würde das virtuelle Element den Fahrgast ansonsten möglicherweise zu einem falschen Sitzplatz leiten. Das virtuelle Element wird derart transformiert, dass eine perspektivisch korrekte Ansicht in Bezug auf den dreidimensionalen Raum erreicht wird. Die perspektivische Ansicht kann durch das mobile Endgerät aus den übermittelten dreidimensionalen Koordinaten ermittelt werden.

Um das virtuelle Element dauerhaft korrekt im mobilen Anzeigebereich darstellen zu können, kann vorgesehen sein, dass eine fortlaufende Lokalisierung der Position des Anzeigebereichs des mobilen Endgerätes und eine fortlaufende Transformation des virtuellen Elements auf Basis der übertragenen dreidimensionalen Koordinaten als zweidimensionale Abbildung in den dreidimensionalen Raum durchgeführt wird. Durch die dauerhafte Lokalisierung ist es möglich, dass ein Live-Bild des virtuellen Elements erzeugt werden kann. Je nach Position des mobilen Endgerätes beziehungsweise des Anzeigebereichs muss für eine perspektivisch korrekte Darstellung des virtuellen Elements das virtuelle Element entsprechend der Perspektive des weiteren dreidimensionalen Raums transformiert werden. Diese Transformation kann beispielsweise in einem bestimmten Zeitintervall überprüft werden.

Denkbar ist auch, dass das virtuelle Element transformiert wird, sobald eine Bewegung des Anzeigebereichs registriert wird. Dazu können Sensoren, wie zum Beispiel Lagesensoren oder Beschleunigungssensoren, die am mobilen Endgerät ausgebildet sind, verwendet werden.

Bei einerweiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der dreidimensionale Raum durch eine Videoübertragung dargestellt wird. Die Videoübertragung kann eine Live-Übertragung eines Kamerabildes einer am Mehrpersonenfahrzeug angeordneten Kamera sein. Die Kamera kann beispielsweise auf den Fahrgastraum gerichtet sein. Denkbar sind aber auch andere Positionen der Kamera, die beispielsweise eine Rundumsicht über das Mehrpersonenfahrzeug ermöglichen.

Zusätzlich oder alternativ ist bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das mobile Endgerät eine Kamera aufweist und dass der dreidimensionale Raum durch ein Kamerabild dargestellt wird. Die Kamera des mobilen Endgerätes kann beispielsweise auf der dem Anzeigebereich gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Auf diese Weise wird im Anzeigebereich der hinter dem mobilen Endgerät liegende Bereich als dreidimensionaler Raum dargestellt. Die mobile Anzeigeeinrichtung ist dann als eine Art „digitales Fenster“ ausgestaltet. Das virtuelle Element kann auf diese Weise als Augmented-Reality-Element im Anzeigebereich dargestellt werden.

Um den Einstiegvorgang zu optimieren, ist bei einerweiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass durch das virtuelle Element mindestens ein freier Sitzplatz und/oder ein vom Fahrgast reservierter Sitzplatz markiert wird. Die Markierung des Sitzplatzes kann auf unterschiedliche Arten realisiert werden, die dazu geeignet sind, den Fahrgast visuell darauf aufmerksam zu machen, welchen Sitzplatz er belegen kann. Zusätzlich kann dem Fahrgast auch akustisch und/oder haptisch, beispielsweise durch Vibration eines mobilen Endgerätes, vermittelt werden, wenn er sich in der Nähe eines freien beziehungsweise reservierten Sitzplatzes befindet. Der Sitzplatz kann durch das virtuelle Element beispielsweise umlaufend markiert werden. Unter einer umlaufenden Markierung kann zum Beispiel ein Einkreisen des Sitzplatzes und/oder ein Umranden der Kontur des Sitzplatzes verstanden werden.

Dabei kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass das virtuelle Element in Form eines Wegweisers dargestellt wird. Der Wegweiser kann allgemein ein Orientierungsmerkmal aufweisen, wobei das Orientierungsmerkmal an einem ersten Anzeigepunkt, relativ zum linken Rand des Anzeigebereichs, in einem Winkel von etwa 0° orientiert ist und das Orientierungsmerkmal an einem zweiten Anzeigepunkt, relativ zum linken Rand des Anzeigebereichs, in einem von 0° verschiedenen Winkel orientiert ist. Bei dem Orientierungsmerkmal kann es sich um verschiedene mögliche Ausgestaltungen handeln. Wichtig ist, dass das Orientierungsmerkmal dazu verwendet werden kann, eine Richtung anzuzeigen.

Beim Einstellen des Winkels kann vorgesehen sein, dass das Orientierungsmerkmal, nach Art eines Kompass, in die Richtung des freien beziehungsweise des reservierten Sitzplatzes zeigt. Zunächst ist das Orientierungsmerkmal noch in einem Winkel von 0° relativ zum linken Rand des Anzeigebereichs angeordnet. Das heißt, dass das Orientierungsmerkmal in dem Fall nach vorne ausgerichtet ist. Beim Annähern an den freien beziehungsweise reservierten Sitzplatz zeigt das Orientierungsmerkmal immer mehr in Richtung des freien beziehungsweise reservierten Sitzplatz, so dass sich der Winkel des Orientierungsmerkmals relativ zum linken Rand des Anzeigebereichs, beispielsweise des mobilen Endgerätes, ändert. Bevorzugt wird das virtuelle Element dann als Richtungspfeil dargestellt. Der Richtungspfeil weist mit seiner Pfeilspitze ein eindeutiges Orientierungsmerkmal auf, durch das dem Fahrgast eine eindeutige Zuordnung des ausgewählten Sitzplatzes ermöglicht wird.

Denkbar ist bei einerweiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich oder alternativ ebenfalls, dass durch das virtuelle Element ein Sitzplatz farblich hervorgehoben wird. Dabei kann der Sitzplatz durch Aufhellungen hervorgehoben werden. Das virtuelle Element kann eine Farbe aufweisen, die im starken Kontrast zum dargestellten dreidimensionalen Raum steht, so dass es gut sichtbar ist. Denkbar ist auch, dass das virtuelle Element durch eine generelle Signalfarbe hervorgehoben wird.

Um die Koordination beim Einstieg weiter zu optimieren, ist bei einerweiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass dem Fahrgast in Abhängigkeit der Größe und/oder des Gewichts seines Gepäcks eine Verstaumöglichkeit durch das virtuelle Element angezeigt wird. Die Verstaumöglichkeit kann als Teilziel angezeigt werden, so dass der Fahrgast zunächst sein Gepäck verstauen kann, um anschließend seinen Sitzplatz einzunehmen. Somit kann der Fahrgast möglichst zeitsparend seinen Sitzplatz einnehmen, ohne beispielsweise Durchgänge für andere Fahrgäste zu blockieren. Der Einstiegprozess wird auf diese Weise effizienter gestaltet.

Bei einerweiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass durch das mobile Endgerät signalisiert wird, wenn der Fahrgast sein Reiseziel erreicht. Dazu kann dem Fahrgast, beispielsweise durch das mobile Endgerät, akustisch und/oder haptisch, beispielsweise durch Vibration, vermittelt werden, wenn er sein Reiseziel erreicht hat. Auf diese Weise muss der Fahrgast während der Fahrt seine Konzentration nicht auf die unterschiedlichen Haltestellen richten, da ihm individuell mitgeteilt wird, wann er sein Reiseziel erreicht hat. Denkbar ist auch, dass der Sitzplatz des Fahrgastes vibriert, wenn das Reiseziel erreicht ist. Die Information, dass der Fahrgast sein Reiseziel bald erreichen wird, kann neben dem mobilen Endgerät auch durch ein visuelles, akustisches oder haptisches Signal, beispielsweise durch Vibrieren des Sitzes, mitgeteilt werden.

Zur weiteren Verbesserung der Koordination beim Ein- und/oder Ausstieg in das Mehrpersonenfahrzeug ist bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass durch das virtuelle Element die für den Fahrgast optimale Ein beziehungsweise Ausstiegmöglichkeit signalisiert wird, wenn das Mehrpersonenfahrzeug über mehrere Ein- beziehungsweise Ausstiegmöglichkeiten verfügt. Dem Fahrgast kann folglich bereits vor dem Einstieg, beispielsweise auf einem Bahnsteig oder an einer Haltestelle des Mehrpersonenfahrzeugs, mitgeteilt werden, wie er seinen reservierten Sitzplatz oder einen freien Sitzplatz optimal erreichen kann.

Die verschiedenen, in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Anzeigebereichs bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens und

Figur 3 eine schematische Darstellung eines Anzeigebereichs bei der Durchführung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

Figur 1 zeigt den Fahrgastraum eines Mehrpersonenfahrzeugs 10. Einem Fahrgast wird durch ein virtuelles Element 12, das im Anzeigebereich 14 einer Anzeigeeinrichtung 16 dargestellt wird, der Einstieg in das Mehrpersonenfahrzeug erleichtert. Im Anzeigebereich 14 der Anzeigeeinrichtung 16 wird ein dreidimensionaler Raum 18 dargestellt. Das virtuelle Element 12 wird als zweidimensionale Abbildung 20 in den dreidimensionalen Raum 18, der im Anzeigebereich 14 der Anzeigeeinrichtung 16 dargestellt wird, transformiert. Das virtuelle Element 12 wird in Bezug auf den dreidimensionalen Raum 18 perspektivisch korrekt im Blickfeld des Fahrgastes dargestellt. Auf diese Weise hat der Fahrgast das Gefühl, dass das virtuelle Element 12 in den dreidimensionalen Raum 18 projiziert wird.

Der Anzeigebereich 14 ist an einem mobilen Endgerät 22 angeordnet. Bei dem mobilen Endgerät handelt es sich in diesem Ausführungsbeispiel um ein Smartphone. Das mobile Endgerät 22 weist eine Kamera auf. Der dreidimensionale Raum 18 wird durch ein Kamerabild dargestellt. Die Kamera des mobilen Endgerätes 22 ist auf der dem Anzeigebereich 14 gegenüberliegenden Seite angeordnet sein. Auf diese Weise wird im Anzeigebereich 14 der hinter dem mobilen Endgerät 22 liegende Bereich als dreidimensionaler Raum 18 dargestellt. Die Anzeigeeinrichtung 14 ist folglich als eine Art „digitales Fenster“ ausgestaltet. Das virtuelle Element 12 kann auf diese Weise als Augmented-Reality-Element im Anzeigebereich 14 dargestellt werden.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird im Anzeigebereich 14 des mobilen Endgerätes 22 der Fahrgastraum dargestellt. Im Fahrgastraum befinden sich die Sitzreihen mit den entsprechenden Sitzplätzen 24. Dem Fahrgast kann durch das virtuelle Element 12 ein freier Sitzplatz 24 oder, wenn eine Reservierung vorliegt, ein reservierter Sitzplatz 24 angezeigt werden. In Figur 1 ist das virtuelle Element 12 als Wegweiser 26 ausgestaltet. Der Wegweiser 26, in Form eines Richtungspfeils, weist in diesem Fall auf den vom Fahrgast reservierten Sitzplatz 24. Durch eine perspektivisch korrekte Darstellung des virtuellen Elements 12 hat der Fahrgast den Eindruck, dass das virtuelle Element 12 vor ihm in den Gang zwischen den Sitzreihen projiziert wird. Er kann so auf intuitive Weise zu seinem Sitzplatz 24 geleitet werden.

Das mobile Endgerät 22 ist über eine Schnittstelle mit einer Auswerteeinrichtung des Mehrpersonenfahrzeugs verbunden. Bei der Schnittstelle handelt es sich um eine Datenverbindung zwischen der Auswerteeinrichtung und dem mobilen Endgerät 22. Diese Schnittstelle kann wahlweise durch eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung eine Verbindung zur Auswerteeinrichtung hersteilen. Die Auswerteeinrichtung des Mehrpersonenfahrzeugs 10 ist eine im Mehrpersonenfahrzeug 10 angeordnete lokale Recheneinheit. Über diverse, nicht dargestellte Sensoren werden Daten, wie die aktuelle Sitzplatzbelegung, die Anzahl an Fahrgästen und die Reservierungen von Sitzplätzen über die gesamte Fahrstrecke aufgenommen und durch die Auswerteeinheit verarbeitet. Diese Daten werden ebenfalls an das mobile Endgerät 22 übermittelt, so dass auf Grundlage dieser Datenquelle das virtuelle Element 12 individuell an die vom Fahrgast benötigten Informationen angepasst werden kann. Mehrere mobile Endgeräte 22 können gleichzeitig verwendet werden.

Durch die Auswerteeinrichtung werden Positionsdaten an das mobile Endgerät 22 übermittelt. Durch diese Positionsdaten können dreidimensionale Koordinaten für das virtuelle Element 12 ermittelt werden. Durch Transformation kann somit die zweidimensionale Abbildung 20 perspektivisch korrekt im dreidimensionalen Raum 18 dargestellt werden. Da ein Fahrgast das mobile Endgerät 22 nicht vollständig ruhighalten kann und er sieh ohnehin durch das Mehrpersonenfahrzeug 10 bewegen muss, um zu seinem Sitzplatz 24 zu gelangen, wird in bestimmten Zeitintervallen die Ausrichtung des Anzeigebereichs 14 des mobilen Endgerätes 22 überprüft. Durch Lagesensoren innerhalb des mobilen Endgerätes 22 kann die Transformation der zweidimensionalen Abbildung 20 stetig angepasst werden, so dass das virtuelle Element 12 dauerhaft perspektivisch korrekt dargestellt werden kann, auch wenn sich die Darstellung des angezeigten dreidimensionalen Raums 18 durch Bewegung des mobilen Endgerätes 22 verändert.

Figur 2 zeigt ein analoges Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Figur 1. Im Anzeigebereich 14 der Anzeigeeinrichtung 16 wird ein virtuelles Element 12 dargestellt. Das virtuelle Element 12 umrandet einen reservierten Sitzplatz 24 in einer Augmented-Reality-Darstellung. Auf diese Weise kann der Fahrgast erkennen, welcher Sitzplatz 24 ihm zugeordnet ist.

Figur 3 zeigt, analog zu Figur 1 und Figur 2, ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind mehrere virtuelle Elemente 12 vorgesehen. Die virtuellen Elemente 12 markieren jeden Sitzplatz 24 entweder mit einem X, als Zeichen, dass der Sitzplatz 24 belegt oder reserviert ist, oder mit einem Haken, als Zeichen, dass der Sitzplatz 24 frei ist. Somit kann der Fahrgast eine Auswahl treffen, welchen der freien Sitzplätze 24 er bevorzugt.

Bezugszeichenliste Mehrpersonenfahrzeug virtuelles Element Anzeigebereich Anzeigeeinrichtung dreidimensionaler Raum zweidimensionale Abbildung mobiles Endgerät Sitzplatz Wegweiser