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Title:
METHOD FOR AUTOMATICALLY ADJUSTING A HOLDING FORCE OF A DOOR CLOSER AND DOOR CLOSER FOR A DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/151915
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method which is used to automatically adjust a holding force of a door closer for a door. The door closer is designed to close the door by applying a closing force and has an arrester device which can apply the holding force so as to arrest the door in a holding position against the closing force. The method comprises the following steps: - determining a release force at which the arrester device releases the closing movement of the door due to the closing force, and - adjusting the holding force to a normal holding force on the basis of the release force.

Inventors:
WÖRNER BENJAMIN (DE)
WALTER INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/051200
Publication Date:
August 17, 2023
Filing Date:
January 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
GEZE GMBH (DE)
International Classes:
E05F3/22
Foreign References:
US6499185B12002-12-31
DE102005020997A12006-11-16
DE102010061246A12011-11-10
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Claims:
Ansprüche 1. Verfahren zur automatischen Einstellung einer Haltekraft eines Türschlie- ßers (10) für eine Tür, der ausgebildet ist, die Tür durch Beaufschlagung mit einer Schließkraft zu schließen und eine mit der Haltekraft beaufschlagbare Feststellvorrichtung (11 ) zum Feststellen der Tür entgegen der Schließkraft in einer Halteposition aufweist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

- Ermitteln einer Freigabekraft, bei der die Feststellvorrichtung (11 ) die Schließbewegung der Tür aufgrund der Schließkraft freigibt, und

- Einstellen der Haltekraft auf eine Normalbetriebshaltekraft basierend auf der Freigabekraft. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Freigabekraft die Halte- kraft auf eine Ausgangshaltekraft eingestellt wird, bei der die Feststellvor- richtung (11 ) die Tür feststellt, und die Haltekraft insbesondere schrittweise reduziert wird, bis die Feststellvorrichtung (11 ) die Schließbewegung der Tür aufgrund der Schließkraft freigibt. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangshaltekraft einer maximalen Haltekraft entspricht. 4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Normalbetriebshaltekraft durch Addieren einer vorbestimmten Überdrückkraft zu der Freigabekraft berechnet wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überdrückkraft ein konstanter Wert ist oder abhängig von der Türgröße und/oder der Schließkraft ist.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren durch Betätigen eines an dem Türschließer (10) vorgesehenen Tasters (17) oder mittels einer kabel- gebundenen oder drahtlosen Netzwerkanbindung (21 ), beispielsweise LAN, WLAN oder Bluetooth, initiiert wird. 7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft durch einen elektrisch ansteu- erbaren Aktor (13) bereitgestellt wird. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Reduzieren der Haltekraft die an dem Aktor (13) anliegende Spannung und/oder die in den Aktor (13) einge- speiste Stromstärke verringert wird. 9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Freigeben der Schließbewegung der Tür die Feststellvorrichtung (11 ) aus einer Feststellstellung, insbesondere in der ein mit der Tür gekoppelter Gleitstein (19) des Türschließers (10) fest- gestellt wird, in eine Freigabestellung, insbesondere in der der Gleitstein (19) freigegeben wird, verstellt wird. 10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln der Freigabekraft, insbeson- dere anhand einer Stellung und/oder eines Zustands eines die Haltekraft bereitstellenden, elektrisch ansteuerbaren Aktors (13) oder der Feststellvor- richtung (11 ), detektiert wird, wenn die Feststellvorrichtung (11 ) die Tür frei- gegeben hat.

11. Türschließer (10) für eine Tür, der ausgebildet ist, die Tür durch Beauf- schlagung mit einer Schließkraft zu schließen, und der eine Feststellvorrich- tung (11 ) zum Feststellen der Tür entgegen der Schließkraft, einen Aktor (13) zum Beaufschlagen der Feststellvorrichtung (11 ) mit einer Haltekraft und eine Steuereinrichtung (15) zum Ansteuern des Aktors (13) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, in einem Kalibriermodus das Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprü- che auszuführen. 12. Türschließer (10) nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, in einem Normalbetriebsmodus einen Freigabezustand der Feststellvorrich- tung (11 ) zu überwachen. 13. Türschließer (10) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, einen Stromsparmodus zu aktivieren, in dem der Aktor (13) die Feststellvor- richtung (11 ) mit keiner oder nur einer reduzierten Haltekraft beaufschlagt, wenn die Steuereinrichtung (15) detektiert, dass die Feststellvorrichtung (11 ) die Tür freigegeben hat. 14. Türschließer (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15) einen Taster (17) aufweist und/oder kabelgebunden oder drahtlos, beispielsweise mittels LAN, WLAN oder Bluetooth, an ein Netzwerk angebunden ist.

Description:
Verfahren zur automatischen Einstellung einer Haltekraft eines Türschließers und Türschließer für eine Tür

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Einstellung einer Haltekraft eines Türschließers sowie einen Türschließer für eine Tür.

Derartige Türschließer werden in der üblichen Montageart meist auf dem Türblatt montiert und über ein Gestänge mit dem Rahmen verbunden, um eine Kraftwir- kung auf die Tür ausüben zu können. Das Gestänge kann zum Beispiel eine Gleit- schiene, in welcher ein Gleitstein linear verschiebbar angeordnet ist, aufweisen. Der Hebel des Türschließers ist an einem Ende mit dem Gleitstein verbunden und bewirkt darüber eine Schließkraft auf das Türblatt.

Feststellvorrichtungen für Türschließer sind häufig im Gestänge des Türschließers angeordnet. In einer Gleitschiene sperrt die Feststellvorrichtung beispielsweise die lineare Bewegung des Gleitsteins, sodass die Tür festgestellt wird. Zum Schließen der Tür muss die Feststellvorrichtung überdrückt werden, sodass die Haltekraft der Feststellvorrichtung überwunden wird. Bei elektrischen Feststellvorrichtungen kann alternativ über einen Handtaster eine Freigabe der Tür erfolgen.

Je nach eingestellter Schließkraft des Türschließers muss die Feststellvorrichtung stärker oder schwächer eingestellt werden, damit die Tür in Feststellung gehalten wird. Ist die nötige Kraft zum Überwinden der Feststellung zu hoch, kann die Tür nicht mehr manuell aus der Feststellung gelöst werden, sodass Bauteile Schaden nehmen können. Ist die Kraft zu gering, kann bereits die Schließkraft des Tür- schließers oder ein kleiner Windstoß die Tür unerwünscht aus der Feststellung lö- sen.

Üblicherweise wird die Haltekraft der Feststellvorrichtung bei der Montage manuell eingestellt. In der Praxis wird die Haltekraft daher „nach Gefühl“ eingestellt, wodurch viele Feststellvorrichtungen nicht korrekt eingestellt sind und daher nicht korrekt funktionieren. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur automatischen Einstellung einer Haltekraft eines Türschließers und einen Türschließer für eine Tür vorzuschlagen, mit denen eine automatische und präzise Einstellung der Hal- tekraft möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur automatischen Einstellung einer Halte- kraft eines Türschließers für eine Tür, insbesondere einer Drehtür. Der Türschlie- ßer ist ausgebildet, die Tür durch Beaufschlagung mit einer Schließkraft zu schlie- ßen und weist eine mit der Haltekraft beaufschlagbare Feststellvorrichtung zum Feststellen der Tür entgegen der Schließkraft in einer Halteposition auf. Das Ver- fahren umfasst die folgenden Schritte:

- Ermitteln einer Freigabekraft, bei der die Feststellvorrichtung die Schließbewe- gung der Tür aufgrund der Schließkraft freigibt, und

- Einstellen der Haltekraft auf eine Normalbetriebshaltekraft basierend auf der Freigabekraft.

Das Verfahren wird also automatisch durch den Türschließer, insbesondere eine Steuereinrichtung des Türschließers, durchgeführt, ohne dass ein manuelles Jus- tieren der Haltekraft erforderlich ist. Dies bedeutet insbesondere, dass alle Verfah- rensschritte, gesteuert durch die Steuereinrichtung, automatisch durchgeführt wer- den. Der Türschließer kann zuvor in einen Kalibriermodus versetzt worden sein, in dem das Verfahren ausgeführt wird.

Das Verfahren ermöglicht es vor allem, die Haltekraft sehr präzise einzustellen, sodass die Tür nicht unerwünscht schließt, wenn diese eigentlich in der Feststel- lung verbleiben soll, andererseits zum Schließen aber auch nicht aus der Feststel- lung mit massiver Krafteinwirkung herausgedrückt werden muss, sodass möglich- erweise Bauteile Schaden nehmen. Darüber hinaus stellt dies eine sehr komfor- table Möglichkeit dar, die Haltekraft bei der Inbetriebnahme einzustellen. Insbe- sondere ist lediglich erforderlich, dass das Verfahren durch von einem Monteur ak- tiviert wird. Anschließend kann sich die Anlage selbständig justieren.

Vorzugsweise wird zum Ermitteln der Freigabekraft die Haltekraft auf eine Aus- gangshaltekraft eingestellt, bei der die Feststellvorrichtung die Tür feststellt, und die Haltekraft dann, insbesondere schrittweise, reduziert, bis die Feststellvorrich- tung die Schließbewegung der Tür aufgrund der Schließkraft freigibt. Mit anderen Worten ist die Ausgangshaltekraft zunächst so hoch gewählt, dass die Feststell- vorrichtung die Tür, auf die die Schließkraft wirkt, feststellt. Wenn nun die Halte- kraft ausgehend von der Ausgangshaltekraft reduziert wird und aufgrund dessen zu einem bestimmten Zeitpunkt die Schließbewegung freigegeben wird, kann die zu diesem Zeitpunkt anliegende Haltekraft ermittelt werden. Diese entspricht der Freigabekraft,

Die Ausgangshaltekraft kann beispielsweise einer maximalen Haltekraft entspre- chen, also insbesondere einer höchstmöglichen Haltekraft, die die Feststellvorrich- tung aufbringen kann.

Die Normalbetriebshaltekraft kann durch Addieren einer vorbestimmten Über- drückkraft zu der Freigabekraft berechnet werden. Dadurch ist die Normalbetriebs- haltekraft größer als die Freigabekraft, sodass im Normalbetrieb das Türblatt si- cher in der Halteposition gehalten werden kann. Die Überdrückkraft kann gewis- sermaßen also auch als (Sicherheits-)Puffer angesehen werden.

Die Überdrückkraft kann ein konstanter Wert oder abhängig von der Türgröße und/oder der Schließkraft sein. Beispielsweise kann immer eine vorbestimmte Kraft auf die Freigabekraft addiert werden. Alternativ kann es sein, dass die Über- drückkraft auf den Dimensionen der Tür beruht, sodass insbesondere bei einer großen oder schweren Tür oder bei einer hohen Schließkraft die Überdrückkraft, also gewissermaßen der Puffer, vergleichsweise groß und bei einer kleinen und leichten Tür oder einer niedrigen Schließkraft die Überdrückkraft vergleichsweise klein gewählt wird.

Insbesondere kann das Verfahren durch Betätigen eines an dem Türschließer, insbesondere an der Steuereinrichtung, vorgesehenen Tasters oder mittels einer kabelgebundenen oder drahtlosen Netzwerkanbindung, beispielsweise LAN, WLAN oder Bluetooth, initiiert werden. Vorzugsweise wird durch das Initiieren die Steuereinrichtung in den Kalibriermodus versetzt und anschließend das Verfahren vollautomatisch durchgeführt.

Vorzugsweise wird die Haltekraft durch einen elektrisch ansteuerbaren Aktor be- reitgestellt. Die Steuerung erfolgt dabei insbesondere durch die Steuereinrichtung. Der Aktor kann insbesondere ein Haftmagnet beziehungsweise ein Elektromagnet sein, allerdings können grundsätzlich auch andere Aktoren vorgesehen sein, bei- spielsweise ein Elektromotor. Zum Reduzieren der Haltekraft kann insbesondere die an dem Aktor anliegende Spannung und/oder die in den Aktor eingespeiste Stromstärke verringert werden.

In vorteilhafter Ausgestaltung wird zum Freigeben der Schließbewegung der Tür die Feststellvorrichtung aus einer Feststellstellung, insbesondere in der ein mit der Tür gekoppelter Gleitstein des Türschließers festgestellt wird, in eine Freigabestel- lung, insbesondere in der der Gleitstein freigegeben wird, verstellt. Zum Beispiel kann die Feststellvorrichtung von dem Aktor, beispielsweise magnetisch, in der Feststellstellung gehalten werden und aufgrund der Schließkraft entgegen der Wir- kung des Aktors in die Freigabestellung überführt werden.

Zum Ermitteln der Freigabekraft kann, insbesondere anhand einer Stellung und/o- der eines Zustands eines die Haltekraft bereitstellenden, elektrisch ansteuerbaren Aktors oder der Feststellvorrichtung, detektiert werden, wenn die Feststellvorrich- tung die Tür freigegeben hat. Beispielsweise kann bei einem als Elektromagnet o- der Haftmagnet ausgebildeten Aktor die Feststellvorrichtung von dem Aktor entge- gen der magnetischen Kraft abreißen, sodass eine Spannungsspitze entsteht, die durch den Aktor beziehungsweise die Steuereinrichtung detektiert wird. Alternativ, wenn der Aktor als Elektromotor ausgebildet ist, kann die Feststellvorrichtung bei- spielsweise über eine Zahnstange oder ein Ritzel mit einer Motorwelle des Elekt- romotors verbunden sein, sodass die Freigabe der Tür durch die Feststellvorrich- tung erkannt werden kann, da über die Zahnstange oder das Ritze! eine detektier- bare Drehbewegung des Motorwelte stattfindet. Weiter alternativ wäre denkbar, dass das Detektieren mittels eines Mikrotasters stattfindet, der beim Freigeben der Tür beispielsweise durch die Feststellvorrichtung betätigt oder freigegeben wird.

Der erfindungsgemäße Türschließer für eine Tür, insbesondere eine Drehtür, ist ausgebildet, die Tür durch Beaufschlagung mit einer Schließkraft zu schließen und weist eine Feststellvorrichtung zum Feststellen der Tür entgegen der Schließkraft, einen Aktor zum Beaufschlagen der Feststellvorrichtung mit einer Haltekraft und eine Steuereinrichtung zum Ansteuern des Aktors auf. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, in einem Kalibriermodus das zuvor beschriebene Verfahren zur auto- matischen Einstellung der Haltekraft des Türschließers auszuführen.

Die Steuereinrichtung wird beispielsweise über ein Gebäudestromnetz oder alter- nativ über einen Akku oder eine Batterie mit Strom versorgt und versorgt selbst den Aktor mit Strom, der die Haltekraft bereitstellt. Außerdem steuert oder regelt die Steuereinrichtung die Haltekraft des Aktors. Dies kann über eine Spannungs- regelung, Pulsweitenmodulation oder ähnliche Methoden realisiert werden. Zum Reduzieren der Haltekraft kann beispielsweise die an dem Aktor anliegende Span- nung und/oder die in den Aktor eingespeiste Stromstärke verringert werden. Ent- sprechend führt in diesem Fall ein Erhöhen der Spannung und/oder der Strom- stärke zu einer höheren Haltekraft.

Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, in einem Normalbetriebsmo- dus einen Freigabezustand der Feststellvorrichtung zu überwachen. Dies bedeu- tet, dass die Steuereinrichtung detektiert, wenn die Feststellvorrichtung die Tür freigegeben hat. Beispielsweise kann bei einem Aktor, der als Elektromagnet oder Haftmagnet ausgebildet ist, die Feststellvorrichtung von dem Aktor entgegen der magnetischen Kraft abreißen, sodass eine Spannungsspitze entsteht, die durch den Aktor beziehungsweise die Steuereinrichtung detektiert wird. Alternativ, wenn der Aktor als Elektromotor ausgebildet ist, kann die Feststellvorrichtung beispiels- weise über eine Zahnstange oder ein Ritzel mit einer Motorwelle des Elektromo- tors verbunden sein, sodass die Freigabe der Tür durch die Feststellvorrichtung erkannt werden kann, da über die Zahnstange oder das Ritzel eine detektierbare Drehbewegung des Motorwelle stattfindet. Weiter alternativ wäre denkbar, dass das Detektieren mittels eines Mikrotasters stattfindet, der beim Freigeben der Tür beispielsweise durch die Feststellvorrichtung betätigt oder freigegeben wird.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ausgebildet, einen Strom- sparmodus zu aktivieren, in dem der Aktor die Feststellvorrichtung mit keiner oder nur einer reduzierten Haltekraft beaufschlagt, wenn die Steuereinrichtung detek- tiert, dass die Feststellvorrichtung die Tür freigegeben hat. Vorzugsweise wird der Stromsparmodus aktiviert, wenn zusätzlich detektiert wurde, dass die Tür ge- schlossen ist. In diesem Zustand ist das Aufbringen einer Haltekraft nicht erforder- lich, sodass zur Einsparung von Strom der Stromsparmodus aktiviert werden kann. Dies bietet sich insbesondere an, wenn die Steuereinrichtung und der Aktor durch eine Batterie oder einen Akku versorgt werden.

Die Steuereinrichtung kann einen Taster aufweisen und/oder kabelgebunden oder drahtlos, beispielsweise mittels LAN, WLAN oder Bluetooth, an ein Netzwerk an- gebunden sein. Der Taster kann insbesondere zum Versetzen der Steuereinrich- tung in den Kalibriermodus und/oder zum Initiieren des Verfahrens zur automati- schen Einstellung der Haltekraft ausgebildet sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den Zeichnungen, die das Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulichen, zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gleitschiene mit einem Gleitstein, der von einer sich in einer Feststellstellung befindenden Feststellvorrichtung gehalten wird,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Gleitschiene und des Gleitsteins aus Fig. 1 , wobei der Gleitstein von der sich in einer Freigabestellung befinden- den Feststellvorrichtung freigegeben worden ist, und

Fig. 3 eine Seitenansicht der Gleitschiene und des Gleitsteins aus Fig. 1 und 2, wobei der Gleitstein in die Feststellung zurückbewegt wird.

Fig. 1 , 2 und 3 zeigen jeweils eine Gleitschiene 23 eines Türschließers 10 mit ei- nem entlang der Gleitschiene 23 beweglich angeordneten Gleitstein 19, einer als Sperrelement ausgebildeten Feststellvorrichtung 11 , einem Aktor 13, der im vorlie- genden Ausführungsbeispiel als Elektromagnet ausgebildet ist, und einer Steuer- einrichtung 15. Der Gleitstein 19 ist mit einem Hebel des Türschließers verbunden (in den Figuren nicht dargestellt).

Die Steuereinrichtung 15 ist über eine in Fig. 1 bis 3 gestrichelt angedeutete Netz- werkanbindung 21 an ein kabelgebundenes oder drahtloses Netzwerk, beispiels- weise LAN, WLAN oder Bluetooth, angeschlossen und wird über ein Gebäu- destromnetz oder alternativ über einen Akku oder eine Batterie mit Strom versorgt. Außerdem ist die Steuereinrichtung 15 mit einem Taster 17 versehen, der, wie in Fig. 1 angedeutet, durch Drücken betätigt werden kann. Der Aktor 13 ist mit der Steuereinrichtung 15 verbunden, um zum einen eine Stromversorgung des Aktors 13 und zum anderen eine Ansteuerung oder Regelung des Aktors 13 durch die Steuereinrichtung 15 zu ermöglichen.

Wie bereits beschrieben, ist der Aktor 13 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Elektromagnet beziehungsweise als Haftmagnet ausgebildet. Die Feststellvorrich- tung 11 ist als Sperretement aus einem insbesondere magnetischen Material aus- gebildet, weist zwei freie Enden 11a, 11 b auf und ist an einer zwischen den freien Enden 11a, 11b angeordneten Lagerstelle 25 durch ein Drehgelenk drehbar an der Gleitschiene 23 gelagert. Eines der freien Enden 11a ist dem Aktor 13 zuge- ordnet, während die Feststellvorrichtung 11 an dem anderen freien Ende 11b ei- nen Vorsprung 27 aufweist, der mit dem Gleitstein 19 zusammenwirkt, um eine Bewegung des Gleitsteins 19 zu blockieren. Der Vorsprung 27 weist zu diesem Zweck eine steile Flanke 27a und eine flache Flanke 27b auf.

Um das Verfahren zur automatischen Einstellung einer Haltekraft des Türschlie- ßers 10 auszuführen, wird die Tür zunächst über eine Halteposition, in der die Tür oder das Türblatt gehalten werden soll, hinaus geöffnet. Dann wird durch Betäti- gen des Tasters 17 oder über die Netzwerkanbindung 21 die Steuereinrichtung 15 in einen Kalibriermodus versetzt und das automatische Verfahren gestartet. Alter- nativ wäre allerdings auch denkbar, den Kalibriermodus und das Verfahren zeit- verzögert einzuleiten, also dass zuerst die Betätigung des Tasters 17 bzw. die Sig- nalgebung über das Netzwerk erfolgt, dann die Tür über die Halteposition hinaus geöffnet wird und nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne oder nach Über- fahren des Sperrelements in Öffnungsrichtung der Kalibriermodus aktiviert und das Verfahren initiiert wird.

Bei dem Verfahren steuert die Steuereinrichtung 15 zunächst den Aktor 13 an, um die Feststellvorrichtung 11 mit einer Ausgangshaltekraft zu beaufschlagen, die im vorliegenden Beispiel einer maximal erzielbaren Haltekraft entspricht. Dies kann insbesondere dadurch geschehen, dass zum Einstellen der Haltekraft die an dem Aktor 13 anliegende Spannung oder die in den Aktor 13 eingespeiste Stromstärke beispielsweise durch Spannungsregelung oder Pulsweitenmodulation erhöht wird. Dadurch wird die magnetische Kraft erhöht, die das Sperrelement 11 in der in Fig. 1 dargestellten Feststellstellung hält, in welcher der Gleitstein 19 des Tür- schließers 10 entgegen einer Schließkraft durch den Türschließer festgestellt wird, da der Vorsprung 27 in dessen Verfahrweg entlang der Gleitschiene 23 hineinragt und die Bewegung des Gleitsteins 19 hemmt. Sodann reduziert die Steuereinrichtung 15 schrittweise so lange die Haltekraft, das heißt sie reduziert die an dem Aktor 13 anliegende Spannung oder die in den Aktor 13 eingespeiste Stromstärke, bis die Feststellvorrichtung 11 in eine in Fig. 2 gezeigte Freigabestellung überführt wird, in der der Gleitstein 19, und damit die Schließbewegung der Tür, aufgrund der Schließkraft freigegeben wird. Wie in Fig. 2 dargestellt, drückt der Gleitstein 19 dabei aufgrund der Schließkraft durch den Türschließer 10 gegen die Flanke 27a des Vorsprungs 27 und erzeugt dadurch eine aufwärts gerichtete Kraft auf das freie Ende 11b der Feststellvorrich- tung 11 und damit ein in der Lagerstelle 25 angreifendes Drehmoment, das dem durch die Kraft des Aktors 13 erzeugten Moment entgegenwirkt. Sobald aufgrund der auf den Gleitstein 19 wirkenden Schließkraft das freie Ende 11a der Feststell- vorrichtung 11 von dem Aktor 13 „abreißt“, erkennt die Steuereinrichtung 15 dies und ermittelt und speichert die in diesem Moment anliegende Haltekraft des Aktors 13, welche nachfolgend als „Freigabekraft" bezeichnet wird. Genauer gesagt spei- chert die Steuereinrichtung 15 einen Spannungs- oder Stromwert, einen Parame- ter für die Pulsweitenmodulation oder einen ähnlichen Parameter, der der Freiga- bekraft entspricht. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 15 das Abreißen auf- grund einer Spannungsspitze detektieren, die entsteht, wenn das freie Ende 11a von dem Aktor 13 abreißt.

Basierend auf der Freigabekraft stellt die Steuereinrichtung 15 die Haltekraft auf eine Normalbetriebshaltekraft ein, welche im regulären Betrieb von dem Aktor 13 aufgebracht wird. Die Normalbetriebshaltekraft wird insbesondere durch Addieren einer vorbestimmten Überdrückkraft, die entweder ein konstanter Wert oder ein von den Dimensionen der Türanlage abhängiger Wert sein kann, zu der Freigabe- kraft berechnet. Da große Türen mehr Angriffsfläche gegen Wind bieten, kann es notwendig sein, die Überdrückkraft abhängig von der Türgröße einzustellen. Bei großen Türen sind meist auch höhere Schließkräfte am Türschließer eingestellt. So kann der Türschließer 10 optimal und auf vollautomatische Weise für den Nor- malbetrieb, entsprechend einem Normalbetriebsmodus, und die nächsten Fest- stellvorgänge eingestellt werden, sodass Beschädigungen von Bauteilen vermie- den werden und andererseits die Tür nicht unerwünscht aus der Feststellung ge- löst wird.

In dem Normalbetriebsmodus kann die Steuereinrichtung 15 außerdem den Frei- gabezustand der Feststeilvorrichtung 11 überwachen. Optional kann die Steuer- einrichtung 15 mit einer Beleuchtung, beispielsweise einer LED, versehen sein und/oder akustische Signale ausgeben, welche die Feststellung oder den Freiga- bezustand signalisieren. Wenn die Steuereinrichtung 15 erkannt hat, dass die Feststellvorrichtung 11 die Tür freigegeben hat, kann diese in einen Stromsparmo- dus übergehen, in dem der Aktor 13 die Feststellvorrichtung 11 mit keiner oder nur einer sehr reduzierten Haltekraft beaufschlagt. Optional kann zum Aktivieren des Stromsparmodus außerdem überwacht werden, ob die Tür geschlossen ist. Wenn sich die Steuereinrichtung 15 im Stromsparmodus befindet, die Tür dann wieder geöffnet wird und der Gleitstein 19 dadurch die Feststellvorrichtung 11 verschiebt, wie in Fig. 3 gezeigt, erkennt die Steuereinrichtung 15 dies und aktiviert wieder den Normalbetriebsmodus, in dem die Normalbetriebshaltekraft aufgebracht wird.

Bezugszeichenliste 10 Türschließer 11 Feststellvorrichtung 11a freies Ende 11b freies Ende 13 Aktor 15 Steuereinrichtung 17 Taster 19 Gleitstein 21 Netzwerkanbindung 23 Gleitschiene 25 Lagerstelle 27 Vorsprung 27a Flanke 27b Flanke