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Title:
MEDICAL SHOE INSERT FOR CONSERVATIVELY TREATING HALLUX VALGUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/078863
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical shoe insert (32) for conservatively treating a Hallux valgus. It comprises a main body (34) and a pad portion (36), wherein the pad portion (36) has an uneven protrusion (38) having a highest point (40). The pad portion (36) is designed in such a way that it can be arranged in an intermediate space (42) formed between the longitudinal arch (43) of a foot (10) which is deformed by a Hallux valgus and an insole of a shoe so that the longitudinal arch (43) of the foot (10) covers the pad portion (36). According to the invention, the protrusion (38) extends towards the longitudinal arch (43) when the pad portion (36) is arranged in the intermediate space (42) in such a way that it rises in the medial and distal directions and the highest point (40) of the protrusion (38) is located proximally to the sesamoidea pedis on the distal head (18) of the metatarsal I (16).

Inventors:
TASYÜREK MUSTAFA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/076501
Publication Date:
April 18, 2024
Filing Date:
September 26, 2023
Export Citation:
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Assignee:
TASYUEREK MUSTAFA (DE)
International Classes:
A43B1/00; A43B7/1425; A43B7/1455
Foreign References:
US2423622A1947-07-08
DE102021107082A12022-09-22
US20070204487A12007-09-06
DE3227505A11984-01-26
Attorney, Agent or Firm:
OSTERTAG & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Medizinische Schuheinlage (32) zur konservativen Behandlung eines Hallux valgus, umfassend a) einen Grundkörper (34) mit einem proximalen Ende (35a) und einem distalen Ende (35b), b) einen Pelottenabschnitt (36), der eine ungleichmäßige Vorwölbung (38) mit einem höchsten Punkt (40) aufweist, wobei der Pelottenabschnitt (36) derart ausgebildet ist, dass er in einem zwischen dem Längsgewölbe (43) eines durch einen Hallux valgus deformierten Fußes (10) und einer Brandsohle eines Schuhs ausgebildeten Zwischenraum (42) so angeordnet werden kann, dass das Längsgewölbe (43) des Fußes (10) den Pelottenabschnitt (36) abdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass c) sich, wenn der Pelottenabschnitt (36) im Zwischenraum (42) angeordnet ist, die Vorwölbung (38) zum Längsgewölbe (43) hin erstreckt, derart, dass sie in medialer und distaler Richtung ansteigt und sich der höchste Punkt (40) der Vorwölbung (38) proximal der Ossa sesamoidea pedis am distalen Köpfchen (18) des Os meta- tarsale I (16) befindet. Medizinische Schuheinlage (32) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pelottenabschnitt (36) einstückig am Grundkörper (34) ausgebildet ist. Medizinische Schuheinlage (32) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der Pelottenabschnitt (36) im Zwischenraum (42) angeordnet ist, der Pelottenabschnitt (36) und/oder der Grundkörper (34) proximal der Articulationes metatar- sophalangeae (22) enden. Medizinische Schuheinlage (32) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Außenkante (48) des Pelottenabschnitts (36) zu- mindest über einen Abschnitt dieser Außenkante (48) hinweg eine zu einer Längsmit- telachse (A5) des Pelottenabschnitts (36) hin abfallende leistenartige Erhöhung (50) angeordnet ist, die sich, wenn der Pelottenabschnitt (36) im Zwischenraum (42) angeordnet ist, medial-distal entlang der Außenkante (48) erstreckt. Medizinische Schuheinlage (32) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der die leistenartige Erhöhung (50) am distalen Ende (35b) des Grundkörpers (34) eine dornartige Ausbuchtung (52) aufweist, die sich, wenn der Pelottenabschnitt (36) in dem Zwischenraum (42) angeordnet ist, in distaler Richtung erstreckt und in einer Richtung hin zu einer Längsmittelachse (A1) des Fußes eine Stützkraft auf das distale Köpfchen (18) des Os metatarsale I (16) ausübt. Medizinische Schuheinlage (32) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die leistenartige Erhöhung (50) kontinuierlich in die dornartige Ausbuchtung (52) übergeht. Medizinische Schuheinlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der höchste Punkt (40) des Pelottenabschnitts (36) niedriger gelegen ist als ein höchster Punkt (54) der leistenartigen Erhöhung (50). Medizinische Schuheinlage (32) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Längsmittelachse (A5) und/oder einer Quermittelachse (A6) des Pelottenabschnitts (36) ein durch den Grundkörper (34) und/oder den Pelottenabschnitt (36) verlaufender Schlitz ausgebildet ist, durch den zum Zwecke der Befestigung der medizinischen Schuheinlage (32) am Fuß (10) eine erste Schlaufe verläuft, die dorsal um den Fuß (10) herum führbar ist, sowie eine zweite Schlaufe, die zwischen der Großzehe (12) und dem Digitus pedis II (28) hindurch und dorsal um die Großzehe (12) herum führbar ist. Medizinische Schuheinlage (32) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem Pelottenabschnitt (36) zumindest ein Magnet derart angeordnet ist, dass er, wenn der Pelottenabschnitt (36) im Zwischenraum (42) angeordnet ist, örtlich mit einem Akkupunkturpunkt an der Fußsohle korrespondiert.
Description:
Medizinische Schuheinlage zur konservativen Behandlung eines Hallux valgus

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

1. Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine medizinische Schuheinlage zur konservativen Behandlung eines Hallux valgus, umfassend a) einen Grundkörper mit einem proximalen und einem distalen Ende, b) einen Pelottenabschnitt, der eine ungleichmäßige Vorwölbung mit einem höchsten Punkt aufweist, wobei der Pelottenabschnitt derart ausgebildet ist, dass er in einem zwischen dem Längsgewölbe eines durch einen Hallux valgus deformierten Fußes und einer Brandsohle eines Schuhs ausgebildeten Zwischenraum so angeordnet werden kann, dass das Längsgewölbe des Fußes den Pelottenabschnitt abdeckt.

2. Beschreibung des Standes der Technik

Durch genetische Prädispositionen, die beispielsweise einen Spreizfuß bedingen können, sowie durch das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk kann es zu Fehlstellungen von Zehen und im Zuge dessen zu Deformationen des gesamten Fußes kommen. Eine der häufigsten Zehenfehlstellungen ist der sogenannte Hallux valgus oder umgangssprachlich Ballenzeh.

Ein Hallux valgus liegt medizinisch indiziert dann vor, wenn die Stellung der Großzehe (Di- gitus pedis I oder Hallux) in Richtung zur Mittellängsachse des Fußes hin (valgisch) in Bezug auf seine natürliche Grundstellung abweicht. Dieser sogenannten Valgus-Stellung der Großzehe liegt eine Abweichung der Stellung des Os metatarsale I (I. Mittelfußknochen) in Richtung von der Mittellängsachse des Fußes weg (varisch) zu Grunde. Durch diese vari- sche Fehlstellung tritt das distale Köpfchen des Os metatarsale I am medialen Rand des Fußes deutlich hervor, wodurch beim Tragen von Schuhen schmerzhafte Schleimbeutelentzündungen entstehen können.

Bei einem Hallux valgus handelt es sich um eine progressive Erkrankung, da Sehnen, insbesondere die Musculus extensor hallicus longus (lange Strecksehne), nicht mehr zentral über das Articulatio metatarsophalangealis I (Großzehengrundgelenk) verlaufen, sondern lateral an diesem vorbei und somit die Großzehe zunehmend in valgischer Richtung deplatzieren.

Aus dem Stand der Technik sind konservative medizinische Behandlungsmethoden bekannt, die unter anderem die Verwendung von Schuhwerk vorsehen, welches den Zehen im Vergleich zu üblichem Alltagsschuhwerk deutlich mehr Bewegungsfreiraum lässt (sog. „Barfußschuhe"). Daneben gibt es auch Schuheinlagen, sogenannte Spreizfußeinlagen, die in übliches Alltagsschuhwerk eingesetzt werden können und die je nach verwendeter Schuheinlage an unterschiedlichen anatomischen Punkten der Fußsohle ansetzen.

Entsprechende Schuheinlagen weisen einen Grundkörper und auch häufig einen Pelotten- abschnitt auf, der an dem Grundkörper angeformt ist. Bei dem Pelottenabschnitt handelt es sich häufig um ein Polster oder ein Kissen, das beispielsweise mit einer gelartigen Substanz gefüllt sein kann. Der Pelottenabschnitt ist dabei in der Regel derart ausgestaltet, dass er in einem Zwischenraum, der zwischen dem Längsgewölbe des Fußes, d.h. dem in Längsrichtung des Fußes verlaufenden Bogen an der Fußsohle, und einer Brandsohle eines Schuhs so angeordnet werden kann, dass das Längsgewölbe des Fußes den Pelottenabschnitt abdeckt. Der Pelottenabschnitt übt dann beim Laufen und Stehen auf entsprechende anatomische Punkte der Fußsohle eine Stützkraft aus, durch die die Großzehe wieder in ihre Normalstellung überführt werden soll.

Nachteilig an diesen bekannten Behandlungsmethoden ist mithin, dass nur geringe bis gar keine therapeutischen Effekte eintreten und häufig eine Operation erforderlich ist, um die Großzehe von der Valgus-Stellung in ihre Normalstellung zu überführen. Doch selbst diese speziellen Operationen versprechen nicht selten nur einen verminderten Behandlungserfolg und die Großzehe verbleibt nach der Operation in einer leichten Valgus-Stellung. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben erwähnten Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden und den Behandlungserfolg bei einem Hallux valgus deutlich zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird bei einer eingangs erwähnten Schuheinlage durch gelöst, dass c) sich, wenn der Pelottenabschnitt im Zwischenraum angeordnet ist, die Vorwölbung zum Längsgewölbe hin erstreckt, derart, dass sie in medialer und distaler Richtung ansteigt und sich der höchste Punkt der Vorwölbung proximal der Ossa sesamoidea pedis am distalen Köpfchen des Os metatarsale I befindet.

Bei den Ossa sesamoidea pedis handelt es sich um Sesambeine, die plantarseitig des distalen Köpfchens des Os metatarsale I im Gewebe des Musculus flexor hallucis brevis (kurzer Großzehenbeuger) eingebettet sind. Durch die Ossa sesamoidea pedis kann der Musculus flexor hallucis brevis eine optimale Hebelwirkung auf die Großzehe ausüben.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung des höchsten Punktes der Vorwölbung des Pe- lottenabschnitts wird eine Spreizung der Zehen, insbesondere der Großzehe und des Digitus pedis II, voneinander weg bewirkt. Dieser Effekt tritt dadurch ein, dass das distale Drittel des Os metatarsale I beim Laufen und Stehen derart abgestützt wird, dass sich das distale Köpfchen des Os metatarsale I in valgischer Richtung und dadurch der Phalanx distalis pedis I (Großzehenendglied) in varischer bzw. medialer Richtung bewegt. Die Großzehe wird also durch die Verwendung der Schuheinlage näherungsweise in eine Normalstellung überführt. Durch andauernde Verwendung der Schuheinlage tritt eine zunehmende Verbesserung der /7a//u -Fehlstellung ein.

Die Bezeichnung „medial" bezieht sich auf eine Längsmittelachse des Fußes und/oder der Schuheinlage und die Bezeichnungen „distal" und „proximal" auf eine Quermittelachse des Fußes und/oder der Schuheinlage, je nachdem, in welchem Kontext diese verwendet werden. „Medial" bezeichnet dabei von der Längsmittelachse des Fußes und/oder der Schuheinlage und/oder einer anatomischen Bezugsstruktur ausgehend in Richtung zur Körpermitte hin bzw. links von der Längsmittelachse gelegen. Unter „Distal" hingegen wird von der Quermittelachse des Fußes und/oder der Schuheinlage und/oder einer anatomischen Bezugsstruktur ausgehend in Laufrichtung (vorne) gelegen verstanden. „Proximal" wird definiert als das Gegenteil von „distal", nämlich von der Quermittelachse des Fußes und/oder der Schuheinlage und/oder einer anatomischen Bezugsstruktur ausgehend in Gegenlaufrichtung (hinten) gelegen.

Die Schuheinlage kann vorzugsweise wie folgt ausgebildet sein:

Der Pelottenabschnitt weist vier im Wesentlichen gleich große Sektoren auf, die durch eine Längsmittelachse und eine Quermittelachse des Pelottenabschnitts ausgebildet sind, wobei die Sektoren ausgehend von einem ersten medial-distal gelegenen Sektor im Uhrzeigersinn bis zu einem vierten medial-proximal gelegenen Sektor nummeriert sind. Der erste Sektor weist wiederum entlang parallel zur Längs- und zur Quermittelachse des Pelottenabschnitts verlaufender Geraden vier Untersektoren auf, die in derselben Art und Weise nummeriert sind. Der höchste Punkt der Vorwölbung befindet sich dann in einem ersten medial-distal gelegenen Untersektor des ersten Sektors.

Vorzugsweise ist die medizinische Schuheinlage derart ausgebildet, dass sich, wenn der Pelottenabschnitt im Zwischenraum angeordnet ist, der höchste Punkt der Vorwölbung medial am distalen Köpfchen des Os metatarsale I befindet.

Vorzugsweise ist der Pelottenabschnitt einstückig am Grundkörper ausgebildet. Dadurch werden Reibungen durch beispielsweise Nähte an der Fußsohle verringert und es kann ein angenehmes Tragegefühl der Schuheinlage erzielt werden.

Damit die Articulationes metatarsophalangeae (Zehengrundgelenke) in ihrer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt sind und der Anwender ein möglichst natürliches Tragegefühl der Schuheinlage hat, ist es von Vorteil, wenn der Pelottenabschnitt und/oder der Grundkörper proximal der Articulationes metatarsophalangeae enden, wenn der Pelottenabschnitt im Zwischenraum angeordnet ist, derart, dass die Articulationes metatarsophalangeae ohne Einschränkung frei beweglich sind. Damit die valgisch nach innen weisende Großzehe, d.h. der Hallux valgus, in eine Normalstellung überführt werden kann, ist es, wie oben bereits erwähnt wurde, erfindungsgemäß erforderlich, dass das krankheitsbedingt varisch nach außen weisende distale Köpfchen des Os metatarsale I hin zu einer Mittellängsachse des Fußes umgelenkt wird. Vorteilhaft ist die Schuheinlage deswegen derart ausgestaltet, dass entlang einer Außenkante des Pe- lottenabschnitts zumindest über einen Abschnitt dieser Außenkante hinweg eine zu der Längsmittelachse des Pelottenabschnitts hin abfallende leistenartige Erhöhung angeordnet ist, die sich, wenn der Pelottenabschnitt im Zwischenraum angeordnet ist, medial-distal entlang der Außenkante erstreckt und vorzugsweise auf den Corpus (Körper) des Os metatarsale I wirkt.

Die leistenartige Erhöhung fungiert dann als eine Art Schiene für die Großzehe.

Vorzugsweise ist zur Verbesserung der unmittelbar darüberstehenden Wirkung die Schuheinlage derart ausgebildet, dass die leistenartige Erhöhung am distalen Ende des Grundkörpers eine dornartige Ausbuchtung aufweist, die sich, wenn der Pelottenabschnitt in dem Zwischenraum angeordnet ist, in distaler Richtung erstreckt und in einer Richtung hin zu einer Längsmittelachse des Fußes eine Stützkraft auf das distale Köpfchen des Os metatarsale I ausübt.

Damit der Anwender der Schuheinlage ein möglichst ergonomisches und damit angenehmes Tragegefühl erhält, ist es von Vorteil, wenn die leistenartige Erhöhung kontinuierlich in die dornartige Ausbuchtung übergeht.

Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn der höchste Punkt des Pelottenabschnitts niedriger gelegen ist als ein höchster Punkt der leistenartigen Erhöhung. Dadurch wird in optimaler Weise die Schienenwirkung der leistenartigen Erhöhung sowie der dornartigen Ausbuchtung auf das distale Köpfchen des Os metatarsale I sichergestellt.

Vorzugsweise ist entlang einer Längsmittelachse und/oder einer Quermittelachse des Pelottenabschnitts ein durch den Grundkörper und/oder den Pelottenabschnitt verlaufender Schlitz ausgebildet, durch den zum Zwecke der Befestigung der medizinischen Schuheinlage am Fuß eine erste Schlaufe verläuft, die dorsal um den Fuß herum führbar ist, sowie eine zweite Schlaufe, die zwischen der Großzehe und dem Digitus pedis II hindurch und dorsal um die Großzehe herum führbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, für die Schuheinlage im Wesentlichen eine Einheitsgröße vorzusehen und diese dann abhängig von den konkreten anatomischen Gegebenheiten des Anwenders mit Hilfe der Schlaufen in die erfindungsgemäße Position zu bringen und in dieser zu fixieren.

Alternativ hierzu kann die Schuheinlage mit einem Klebstoff an der Brandsohle oder an einer gesonderten Einlegesohle, bspw. einer Winter-Einlegesohle, insbesondere einer flachen (Winter-)Einlegesohle, befestigt sein.

Weiterhin ergibt sich ein Vorteil, wenn die Schuheinlage derart ausgestaltet ist, dass in oder an dem Pelottenabschnitt zumindest ein Magnet derart angeordnet ist, dass er, wenn der Pelottenabschnitt im Zwischenraum angeordnet ist, örtlich mit einem Akkupunkturpunkt an der Fußsohle oder Fußkante, insbesondere die Akupunkturpunkte MP2 und MP3 des Milz-Pankreas-Meridians, korrespondiert. Durch die Stimulation des Akkupunkturpunktes können weitere, für die Gesundung des Fußes und die Korrektur des Hallux valgus, förderliche Effekte eintreten.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:

Figur 1 eine Draufsicht auf einen durch einen Hallux valgus deformierten Fuß;

Figur 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schuheinlage gemäß einem ersten

Ausführungsbeispiel;

Figur 3 eine perspektivische Ansicht der Schuheinlage gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel; Figur 4 eine Seitenansicht eines durch einen Hallux valgus deformierten Fußes, wobei die erfindungsgemäße Schuheinlage gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel derart angeordnet ist, dass ein Pelottenabschnitt der Schuheinlage von einem Längsgewölbe des Fußes abgedeckt wird;

Figur 5 eine Draufsicht der Anordnung der Schuheinlage relativ zum Fuß von Figur 4;

Figur 6 eine der Figur 2 entsprechende Draufsicht auf die erfindungsgemäße Schuheinlage gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Figur 7 eine perspektivische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels der medizinischen Schuheinlage;

Figur 8 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schuheinlage in proximaler Richtung.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE

Um das Krankheitsbild des Hallux valgus zu veranschaulichen, zeigt die Figur 1 einen insgesamt mit 10 bezeichneten, durch einen Hallux valgus deformierten, Fuß.

In der Figur gesondert mit einem Bezugszeichen versehen sind eine Mittellängsachse A1 sowie eine Mittelquerachse A2 des Fußes 10. Darüber hinaus gesondert bezeichnet sind die Großzehe (Digitus pedis /), die insgesamt mit 12 bezeichnet ist, das Sprunggelenk 14, der Os metatarsale / 16 (I. Mittelfußknochen), dessen distales Köpfchen 18 sowie dessen Corpus 20, das Articulatio metatarsophalangealis 122 (Großzehensprunggelenk), der Phalanx proximalis pedis I 24 (Großzehengrundglied), der Phalanx distalis pedis I 26 (Großzehenendglied) und der Digitus pedis II, insgesamt mit 28. Darüber hinaus sind die Ossa se- samoidea pedis jeweils mit dem Bezugszeichen 30 versehen.

Bei einem Hallux valgus liegt eine Varus-Abweichung des Os metatarsale 1 16 vor, d.h. dessen Längsachse A3 weicht in einer Richtung medial zur Längsmittelachse A1 des Fußes 10 ab. Dadurch verlaufen die am Phalanx distalis pedis I 26 ansetzenden Sehnen nicht mehr über dem Articulatio metatarsophalangealis I 22, sondern lateral an diesem vorbei, wodurch die Längsachse A4 des Phalanx distalis pedis I 26 zunehmend in eine valgische Fehlstellung, d.h. zur Mittellängsachse A1 des Fußes 10 hin abweichend, gezogen wird. Aufgrund dieser dann eintretenden Fehlstellung der Großzehe kommt es in der Regel zu einer Schwellung des am distalen Köpfchen 18 des Os metatarsale 1 16 anliegenden Schleimbeutels.

In den Figuren 2 bis 5 ist nun ein erstes Ausführungsbeispiel einer medizinischen Schuheinlage 32 gezeigt, in den Figuren 2 und 3 jeweils isoliert und in den Figuren 4 und 5 jeweils in einer relativen Position zum Fuß 10. Nachfolgend wird das erste Ausführungsbeispiel anhand dieser Figuren beschrieben werden.

Die medizinische Schuheinlage 32, die zur konservativen Behandlung eines Hallux valgus wie oben beschrieben eingerichtet ist, umfasst einen Grundkörper 34 mit einem proximalen Ende 35a und einem distalen Ende 35b sowie einen Pelottenabschnitt 36. Der Pelot- tenabschnitt 36 und/oder Grundkörper kann aus einem Kunststoff, bspw. mittels Spritzguss oder 3D-Druck, gefertigt sein. Idealerweise wird für den Pelottenabschnitt 36 ein vergleichsweise starres Material verwendet, da ansonsten die therapeutische Wirkung der medizinischen Schuheinlage vermindert ist. Zusätzlich kann der Pelottenabschnitt 36 und/oder der Grundkörper 34 mit einem elastischen Material wie bspw. Silikon oder Kork beschichtet sein, um für eine gute Federwirkung beim Laufen und Stehen und damit für ein angenehmes Tragegefühl zu sorgen. Aus demselben Grund kann die Vorwölbung 38 durch ein Polster oder Kissen ausgebildet sein, das mit einer gelartigen Substanz gefüllt sein kann.

Der Pelottenabschnitt 36 weist eine ungleichmäßige Vorwölbung 38 auf, die einen höchsten Punkt 40 hat. Der Pelottenabschnitt 36 ist derart ausgebildet, dass er in einem Zwischenraum 42, der zwischen einem Längsgewölbe 43 des Fußes 10 und einer Brandsohle eines nicht dargestellten Schuhs angeordnet werden kann. Das Längsgewölbe 43 des Fußes 10 deckt dann den Pelottenabschnitt 36 ab.

Der Pelottenabschnitt 36 weist vier im Wesentlichen gleich große Sektoren 44a-d auf, die durch eine Längsmittelachse A5 und eine Quermittelachse A6 des Pelottenabschnitts 36 ausgebildet sind, wobei die Sektoren 44a-d ausgehend von einem ersten medial-distal gelegenen Sektor 44a im Uhrzeigersinn bis zu einem vierten medial-proximal gelegenen Sektor 44d nummeriert sind. Der erste Sektor 44a weist wiederum entlang parallel zur Längsund zur Quermittelachse A5, A6 des Pelottenabschnitts 36 verlaufender Geraden G vier Untersektoren 46a-d auf, die in derselben Art und Weise nummeriert sind. Der höchste Punkt 40 der Vorwölbung 38 befindet sich vorliegend beispielhaft in einem ersten medialdistal gelegenen Untersektor 46a des ersten Sektors 44a.

Wenn der Pelottenabschnitt 36 im Zwischenraum 42 angeordnet ist, erstreckt sich die Vorwölbung 38 derart zum Längsgewölbe 43 des Fußes 10, dass sie in medialer und distaler Richtung ansteigt und sich der höchste Punkt 40 der Vorwölbung 38 proximal der Ossa se- samoidea pedis 30 am distalen Köpfchen 18 des Os metatarsale 1 16 befindet.

Hierdurch wird eine Spreizung der Zehen, insbesondere der Großzehe 12 und des Digitus pedis II 28, voneinander weg bewirkt. Dieser Effekt tritt dadurch ein, dass das distale Drittel des Os metatarsale 1 16 beim Laufen und Stehen derart abgestützt wird, dass sich das distale Köpfchen 18 des Os metatarsale / 16 in valgischer Richtung und dadurch der Phalanx distalis pedis I 26 (Großzehenendglied) in varischer bzw. medialer Richtung bewegt.

Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Pelottenabschnitt 36 einstückig am Grundkörper 34 ausgebildet. Darüber hinaus sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Grundkörper 34 und der Pelottenabschnitt 36 optisch und funktionell im Wesentlichen nicht voneinander abgrenzbar und insgesamt durch das Längsgewölbe 43 abgedeckt. Bei nicht eigens gezeigten Ausführungsbeispielen kann der Pelottenabschnitt 36 aber auch auf dem Grundkörper 34 aufgeklebt oder an diesem angenäht sein und der Grundkörper 34 in Form eines Surrogats für oder einer Auflage auf die Brandsohle des nicht gezeigten Schuhs fungieren.

Wie aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht, enden der Pelottenabschnitt 36 und der Grundkörper 34 proximal der Articulationes metatarsophalangeae 22, wenn der Pelottenabschnitt 36 im Zwischenraum 42 angeordnet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Articulatio- nes metatarsophalangeae 22 ihre Bewegungsfreiheit behalten und nicht durch die Schuheinlage 32 beeinträchtigt sind.

Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 2 bis 5 misst die medizinische Schuheinlage 32 entlang ihrer größten Längserstreckung etwa 12 cm und entlang ihrer größten Quererstreckung etwa 5cm. Damit der Pelottenabschnitt 36 ideal unterhalb des Längsgewölbes 43 anordenbar ist und es beim Laufen und Stehen nicht zu Beeinträchtigungen kommt, misst dieser entlang seiner größten Höhenerstreckung etwa 3 cm. Bei nicht eigens dargestellten Ausführungsbeispielen können diese Abmessungen auch um ca. 1 bis 2 cm abweichen.

In den Figuren 6 bis 8 ist nun ein zweites Ausführungsbeispiel der medizinischen Schuheinlage 32 veranschaulicht.

Bei diesem Ausführungsbeispiel der Schuheinlage 32 ist entlang einer Außenkante 48 des Pelottenabschnitts 36 über einen Abschnitt dieser Außenkante 48 hinweg eine zur Längs- mittelachse A5 des Pelottenabschnitts 36 hin abfallende leistenartige Erhöhung 50 angeordnet ist, die sich, wenn der Pelottenabschnitt 36 im Zwischenraum 42 angeordnet ist, nach medial-distal entlang der Außenkante 48 erstreckt. Diese leistenartige Erhöhung 50 wirkt auf den Corpus 20 des Os metatarsale 1 16 und stützt diesen damit ab. Benachbart zu der leistenartigen Erhöhung 50 ist eine rinnenartige Einsenkung 51 ausgebildet, in welcher zumindest ein Abschnitt des Os metatarsale 1 16 gebettet werden kann.

Die in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel der medizinischen Schuheinlage 32 beschriebenen Ausgestaltungsvarianten können sinngemäß entsprechend auch beim zweiten Ausführungsbeispiel vorhanden sein. Es sind darüber hinaus auch Ausführungen denkbar, bei welchen in der rinnenartigen Einsenkung 51 und/oder auf der leistenartigen Erhöhung 50 zusätzlich zu einer Vollbeschichtung mit einem flexiblen Material oder alternativ zu dieser ein flexibles Material aufgebracht sein kann. Dies kann beispielsweise über ein Silikon- Kissen oder einen korkartigen Bereich realisiert sein. Weiterhin weist beim zweiten Ausführungsbeispiel der medizinischen Schuheinlage 32 die leistenartige Erhöhung 50 am distalen Ende 35b des Grundkörpers 34 eine dornartige Ausbuchtung 52 auf, die sich, wenn der Pelottenabschnitt 36 in dem Zwischenraum 42 angeordnet ist, in distaler Richtung erstreckt und in einer Richtung hin zu einer Längsmittel- achse A1 des Fußes eine Stützkraft auf das distale Köpfchen 18 des Os metatarsale 1 16 ausübt.

Die leistenartige Erhöhung 50 geht vorliegend kontinuierlich in die dornartige Ausbuchtung 52 über. Wenn der Pelottenabschnitt 36 im Zwischenraum 42 angeordnet ist, wirkt im Vergleich zur Schuheinlage 32 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel hierdurch eine verbesserte Stützkraft auf das distale Köpfchen 18 des Os metatarsale 1 16.

Vorliegend haben die leistenartige Erhöhung 50 und die dornartige Ausbuchtung 52 die Funktion einer Führungsschiene für den Os metatarsale 1 16 sowie einer Korrekturschiene für die gesamte Großzehe 12.

Beispielhaft ist beim zweiten Ausführungsbeispiel der höchste Punkt 40 der Vorwölbung 38 des Pelottenabschnitts 36 niedriger gelegen als ein höchster Punkt 54 der leistenartigen Erhöhung 50. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass die leistenartige Erhöhung 50 und die dornartige Ausbuchtung 52 optimal als Stützschiene für den Os me- tatarsale 1 16 fungieren können.

Bei nicht eigens dargestellten Ausführungsbeispielen der Schuheinlage 32 ist entlang einer Längsmittelachse A5 des Pelottenabschnitts 36 ein durch den Grundkörper 34 und den Pelottenabschnitt 36 verlaufender Schlitz ausgebildet, durch den zum Zwecke der Befestigung der medizinischen Schuheinlage 32 am Fuß 10 eine erste Schlaufe verläuft, die dorsal um den Fuß 10 herum führbar ist, sowie eine zweite Schlaufe, die zwischen der Großzehe 12 und dem Digitus pedis II 28 hindurch und dorsal um die Großzehe 12 herum führbar ist. Bei einem weiteren, nicht eigens dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft der Schlitz entlang einer Quermittelachse A6 des Pelottenabschnitts 36. Weitere, nicht eigens gezeigte Ausführungsbeispiele umfassen sowohl einen entlang der Längsmittelachse A5 als auch einen entlang der Quermittelachse A6 verlaufenden Schlitz. Weiterhin ist bei nicht eigens dargestellten Ausführungsbeispielen in oder an dem Pelot- tenabschnitt 36 zumindest ein Magnet derart angeordnet ist, dass er, wenn der Pelotten- abschnitt 36 im Zwischenraum 42 angeordnet ist, örtlich mit einem Akku punkturpunkt an der Fußsohle korrespondiert.