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Title:
ITEM OF FURNITURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/194272
Kind Code:
A1
Abstract:
An item of furniture (1, 1', 31) comprises a furniture carcass (2, 32) and a first sliding element (3, 3', 33) which is held movably relative to the furniture carcass (2, 32) and which has a front panel (4, 4', 34), and a second sliding element (5, 5', 35) which is held movably relative the furniture carcass (2, 32) and which, in a closure position of the first sliding element (3, 3', 33), is arranged in the direction of movement at least partially behind the front panel (4, 4', 34) of the first sliding element (3, 3', 33), and a coupling mechanism with which the first sliding element (3, 3', 33) is able to be coupled to the second sliding element (5, 5', 35) at least over part of the path of movement, in order to move it in a pull-out direction, wherein the coupling mechanism has at least one flexible tension element (6, 16, 36) with which the second sliding element (5, 5', 35) can be driven by the first sliding element (3, 3', 33) in the pull-out direction when the first sliding element (3, 3', 33) is moved at least partially in the pull-out direction. This simplifies handling.

Inventors:
BEUMLER SÖREN (DE)
TENHUMBERG STEFFEN (DE)
STAUFENBERG GERRIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/058607
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
April 03, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HETTICH PAUL GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A47B88/75
Domestic Patent References:
WO2012159911A12012-11-29
Foreign References:
CN109744769A2019-05-14
JP2011092227A2011-05-12
EP3698093B12022-01-05
Attorney, Agent or Firm:
DANTZ, Jan et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche Möbel (1 , 1 ', 31 ) mit einem Möbelkorpus (2, 32) und einem relativ zu dem Möbelkorpus (2, 32) verfahrbar gehaltenen ersten Schubelement (3, 3‘, 33), das eine Frontblende (4, 4‘, 34) aufweist, und einem relativ zu dem Möbelkorpus (2, 32) verfahrbar gehaltenen zweiten Schubelement (5, 5‘, 35), das in einer Schließposition des ersten Schubelementes (3, 3‘, 33) in Verfahrrichtung zumindest teilweise hinter der Frontblende (4, 4‘, 34) des ersten Schubelementes (3, 3‘, 33) angeordnet ist, und einem Kopplungsmechanismus, mit dem das erste Schubelement (3, 3‘,33) mit dem zweiten Schubelement (5, 5‘, 35) zumindest über einen Teil des Verfahrweges koppelbar ist, um dieses in Auszugsrichtung zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsmechanismus mindestens ein flexibles Zugelement (6, 16, 36) aufweist, mit dem das zweite Schubelement (5, 5‘,

35) durch das erste Schubelement (3, 3‘, 33) in Auszugsrichtung antreib- bar ist, wenn das erste Schubelement (3, 3‘, 33) zumindest teilweise in Auszugsrichtung verfahren ist. Möbel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flexible Zugelement (6, 16, 36) an dem ersten Schubelement (3, 3‘, 33) und dem zweiten Schubelement (5, 5‘, 35) festgelegt oder entlang einer Führung gehalten ist. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flexible Zugelement (6, 16, 36) als Seil oder Band ausgebildet ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über das erste Schubelement (3, 3‘, 33) bei einer Bewegung in Öffnungsrichtung das mindestens eine flexible Zugelement (6, 16,

36) spannbar ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flexible Zugelement (6, 16, 36) in der gespannten Position im Wesentlichen parallel zur Verfahrrichtung ausgerichtet ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Zugelement (16, 36) über ein erstes Verbin- dungsteil (15, 37) im rückwärtigen Bereich, insbesondere der Rückwand, des ersten Schubelementes (3‘, 33) fixiert ist. Möbel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Zugelement (16, 36) über ein zweites Verbindungsteil (14, 38) im rückwärtigen Bereich, insbesondere an einer Rückwand, des zweiten Schubelementes (5‘, 35) fixiert ist. Möbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flexible Zugelement (6) an gegenüberliegenden Enden an dem zweiten Schubelement (5) fixiert ist und über eine Gleitführung (8) mit dem ersten Schubelement (3) verbunden ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Zugelement (16) in der Länge einstellbar zwischen ein erstes Verbindungsteil (15, 37) und einem zweiten Verbindungsteil (14, 38) fixiert ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Zugelement (16, 36) über mindestens einen Kraftspeicher am ersten Schubelement (3, 3‘, 33) und/oder am zweiten Schubelement (5, 5‘, 35) vorgespannt aufgewickelt ist. Möbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei flexible Zugelemente (6) vorgesehen sind, durch die das zweite Schubelement (5) von dem ersten Schubelement (3) antreibbar ist. Möbel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass über das mindestens eine flexible Zugelement (6) das zweite Schubelement (5) in Schließrichtung antreibbar ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schubelement (5, 5‘, 35) als Innenschubkasten ausgebildet ist. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schubelement (3, 3‘, 33) unter oder neben dem zweiten Schubelement (5, 5‘, 35) über mindestens eine Auszugsführung (30) geführt ist.

Description:
Möbel

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einem relativ zu dem Möbelkorpus verfahrbar gehaltenen ersten Schubelement, das eine Frontblende aufweist, und einem relativ zu dem Möbelkorpus verfahrbar gehaltenen zweiten Schubelement, das in einer Schließposition des ersten Schubelementes in Verfahrrichtung zumindest teilweise hinter der Frontblende des ersten Schubelementes angeordnet ist, und einem Kopplungsmechanismus, mit dem das erste Schubelement mit dem zweiten Schubelement zumindest über einen Teil des Verfahrweges koppelbar ist, um dieses in Auszugsrichtung zu bewegen.

Die EP 3 698 093 B1 offenbart eine Vorrichtung zur Lagerung von Gegenständen, bei der zwei Schubelemente über einen Kopplungsmechanismus verbindbar und zusammen bewegbar sind. Über den Kopplungsmechanismus wird das zweite Schubelement mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wie eine Mittelschiene einer Auszugsführung zum Bewegen des ersten Schubelementes. Damit sind die beiden Schubelemente für eine gemeinsame Bewegung koppelbar, wobei es nicht möglich ist, dass der Benutzer auf die Öffnungsgeschwin- digkeit des zweiten Schubelementes einwirkt.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel zu schaffen, bei dem die Handhabung der Bewegung von zwei Schubelementen flexibler ausgestaltet ist.

Diese Aufgabe wird mit einem Möbel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Möbel sind zwei Schubelemente über einen Kopplungsmechanismus zumindest über einen Teil ihres Verfahrweges miteinander koppelbar, um in Auszugsrichtung bewegbar zu sein, wobei der Kopplungsmechanismus mindestens ein flexibles Zugelement aufweist, mit dem das zweite Schubelement durch das erste Schubelement in Auszugsrichtung an- treibbar ist, wenn das erste Schubelement zumindest teilweise in Auszugsrichtung verfahren ist. Dadurch kann der Benutzer das erste Schubelement aus der Schließposition in Öffnungsrichtung zunächst unabhängig von dem zweiten Schubelement bewegen, bis über das flexible Zugelement das zweite Schubelement durch das erste Schubelement in Auszugsrichtung antreibbar ist. Das zweite Schubelement ist somit nicht über die gesamten Bewegungsbereich des ersten Schubelementes in Öffnungsrichtung angetrieben, sondern erst ab einer vorbestimmten Öffnungsposition des ersten Schubelementes. Damit kann der Benutzer über das erste Schubelement auch die Geschwindigkeit des zweiten Schubelementes in Auszugsrichtung beeinflussen, abhängig davon wie stark an dem ersten Schubelement gezogen wird, um das zweite Schubelement anzutreiben, was die Handhabung flexibler gestaltet. Der Benutzer kann beim Öffnen des ersten Schubelementes beeinflussen, ob das zweite Schubelement in der Schließposition verbleibt, teilweise in Auszugsrichtung bewegt wird oder vollständig ausgezogen wird.

Das versetzte Öffnen des zweiten Schubelementes erst wenn das erste Schubelement sich bereits in einer Öffnungsposition befindet, beispielsweise erst nach einem Öffnungsweg von mindestens 10cm, führt zu dem Vorteil, dass beim Öffnen des ersten Schubelementes nur die Kraft eines ersten Selbsteinzuges für das erste Schubelement überwunden werden muss und erst dann die Kraft zum Aufziehen eines zweiten Selbsteinzuges an dem zweiten Schubelement aufgebracht werden muss. Es kann somit vermieden werden, dass beide Selbsteinzüge gleichzeitig aufgezogen werden müssen, was sehr kraftaufwändig ist. Die Selbsteinzüge umfassen jeweils einen entlang einer Kurvenführung bewegbaren und durch einen Kraftspeicher vorgespannten Mitnehmer, der an einem Endabschnitt der Kurvenführung verrastbar ist.

Der hier verwendete Begriff „Möbel“ umfasst Möbel zur Lagerung von Gegenständen, beispielsweise Schrankmöbel oder Küchenmöbel. Die Möbel können jedoch auch als Haushaltsgeräte ausgebildet sein, die somit ein Möbel mit Zusatzfunktion bilden, beispielsweise zum Erhitzen oder Kühlen von Gegenständen oder Nahrungsmitteln. Der Begriff „Möbel“ soll auch solche Haushaltsgeräte umfassen.

Vorzugsweise ist das mindestens eine flexible Zugelement an dem ersten Schubelement und dem zweiten Schubelement festgelegt oder entlang einer Führung gehalten, beispielsweise einer Gleitführung oder einer Rollenführung. Das mindestens eine flexible Zugelement kann dabei als Seil oder Band ausgebildet sein, beispielsweise als Drahtseil zur Übertragung hoher Kräfte oder als leicht elastisches Seil oder Band, um Stoßbelastungen zu reduzieren.

Das erste Schubelement kann vorzugsweise bei einer Bewegung in Öffnungsrichtung das mindestens eine flexible Zugelement von einer nach unten hän- genden schlaufenförmigen Position in eine lineare Gestalt spannen. Dabei kann das mindestens eine flexible Zugelement in der gespannten Position im Wesentlichen parallel zur Verfahrrichtung ausgerichtet sein, um Querkräfte auf das zweite Schubelement zu vermeiden, das beispielsweise an Auszugsführungen linear verfahrbar ist. Alternativ kann das flexible Zugelement durch mindestens einen Kraftspeicher, insbesondere eine Rollfeder, in der eingeschobenen Position auf einem Körper, z.B. einer Trommel, vorgespannt aufgewickelt sein, von dem es bei der Bewegung des ersten Schubelements abgewickelt wird bis es die gespannte Position erreicht. Es sind natürlich auch andere Arten von Speichern denkbar, die ein schlaufenförmiges Durchhängen vermeiden. Dabei kann dieser Speicher, insbesondere Seilspeicher, sowohl am ersten als auch am zweiten Möbelteil eingerichtet sein.

Ferner kann das flexible Zugelement in der Länge einstellbar zwischen einem ersten Verbindungsteil und einem zweiten Verbindungsteil fixiert sein, so dass der Benutzer einstellen kann, ab welcher Auszugsposition das erste Schubelement das zweite Schubelement antreibt.

In einer ersten Ausgestaltung kann das flexible Zugelement über ein erstes Verbindungsteil im rückwärtigen Bereich, insbesondere an einer Rückwand, des ersten Schubelementes fixiert sein, beispielsweise in einem mittleren Bereich zwischen zwei Seitenwänden des Schubelementes. Zusätzlich kann das flexible Zugelement über ein zweites Verbindungsteil im rückwärtigen Bereich, insbesondere an einer Rückwand oder dem Boden des zweiten Schubelementes fixiert sein, wobei die Krafteinleitung vorzugsweise ebenfalls mittig erfolgt. Über die Verbindungsteile kann die Ausrichtung des flexiblen Zugelementes in der gespannten Position eingestellt werden, wobei hierfür das erste und/oder das zweite Verbindungsteil in der Höhe verstellbar ausgebildet sein kann. Durch die Anordnung des flexiblen Zugelementes in rückwärtigen Bereich der Schubelemente sind diese für den Benutzer auch beim Öffnen der Schubelemente nicht sichtbar.

In einer zweiten Ausgestaltung ist das mindestens eine flexible Zugelement an gegenüberliegenden Enden an dem zweiten Schubelement fixiert und über eine Gleitführung mit dem ersten Schubelement verbunden. Dabei können vorzugsweise zwei flexible Zugelemente vorgesehen sein, durch die das zweite Schubelement von dem ersten Schubelement antreibbar ist. Die beiden Zugelemente können beispielsweise im Bereich der Seitenzargen der Schubelemente angeordnet sein, und die Länge der beiden Zugelemente ist so aufeinander abgestimmt, dass das zweite Schubelement bevorzugt durch beide Zugelemente gleichzeitig aus der Schließposition herausgezogen wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass über das mindestens eine flexible Schubelement das zweite Schubelement auch in Schließrichtung antreibbar ist, ohne dass eine Frontblende oder ein anderes Mitnehmerbauteil des ersten Schubelementes gegen das zweite Schubelement anschlägt.

Das zweite Schubelement ist vorzugsweise als Innenschubkasten ausgebildet. Dieser Innenschubkasten kann hinter der Frontblende des ersten Schubelementes angeordnet sein, wobei das erste Schubelement wahlweise unter, über oder neben dem zweiten Schubelement über eine oder mehrere Auszugsführungen geführt ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Möbels in der

Schließposition;

Figur 2 eine perspektivische Ansicht des Möbels der Figur 1 mit dem ersten Schubelement in der Öffnungsposition;

Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Möbels der Figur 1 mit beiden Schubelementen in der Öffnungsposition;

Figuren 4A und 4B zwei Detailansichten der Führung für das flexible Zugelement;

Figur 5 eine Detailansicht zur Fixierung des flexiblen Zugelementes;

Figur 6 eine Seitenansicht auf zwei Schubelemente gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;

Figur 7 eine Ansicht auf die Schubelemente der Figur 6 mit dem ersten Schubelement in der geöffneten Position;

Figur 8A eine Rückansicht der Schubelemente der Figur 6 mit den

Verbindungsteilen; Figur 8B eine Rückansicht von Schubelementen mit einer alternativen Ausgestaltung der Verbindungsteile;

Figur 9 eine Explosionsdarstellung des Verbindungsteils für das zweite Schubelement;

Figur 10 eine Explosionsdarstellung des Verbindungsteils für das erste Schubelement;

Figur 11 eine perspektivische Ansicht eines Möbels gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;

Figur 12 eine Ansicht des Möbels der Figur 11 mit geöffneten

Schubelementen;

Figur 13 eine Ansicht der Schubelemente des Möbels der Figur

11 , und

Figuren 14-17 mehrere Ansichten auf die Schubelemente der Figur 13 in unterschiedlichen Positionen.

Ein Möbel 1 umfasst einen Möbelkorpus 2, in dem ein erstes Schubelement 3 über Auszugsführungen verfahrbar gehalten ist. Das erste Schubelement 3 weist an einer Vorderseite eine Frontblende 4 auf, die über das erste Schubelement 3 nach oben hervorsteht und in der geschlossenen Position, wie in Figur 1 gezeigt, ein zweites Schubelement 5 verdeckt, das über dem ersten Schubelement 3 angeordnet ist. Das erste Schubelement 3 ist dabei mit dem zweiten Schubelement 5 über einen Kopplungsmechanismus mit einem flexiblen Zugelement 6 verbunden.

In Figur 2 ist das erste Schubelement 3 in eine Öffnungsposition vor dem Möbelkorpus 2 verfahren worden, so dass das erste Schubelement 3 zugänglich ist, aber sich noch nicht in der maximalen Öffnungsposition befindet. Das zweite Schubelement 5 befindet sich noch in der Schließposition, und eine Gleitführung 8 an dem ersten Schubelement 3, die an einer Reling 7 fixiert ist, wurde entlang des flexiblen Zugelementes 6 verfahren. Wird nun das erste Schubelement 3 weiter in Öffnungsrichtung bewegt, zieht die Gleitführung 8 das flexible Zugelement 6 und somit das zweite Schubelement 5 in Öffnungsrichtung. Je nach Krafteinsatz kann das zweite Schubelement 5 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in Auszugsrichtung über das erste Schubelement 3 bewegt werden.

In Figur 3 ist die Position des Möbels 1 gezeigt, bei der sowohl das erste Schubelement 3 als auch das zweite Schubelement 5 in der maximalen Öffnungsposition angeordnet sind. Durch das Öffnen des zweiten Schubelementes 5 ist die Gleitführung 8 wieder entlang des Zugelementes 6 verfahren worden und befindet sich nun in einem rückwärtigen Bereich des flexiblen Zugelementes 6. Wird nun das erste Schubelement 3 wieder in Schließrichtung bewegt, zieht die Gleitführung 8 das flexible Zugelement 6 und somit auch das zweite Schubelement 5 in Schließrichtung. Optional kann eine Bewegung des zweiten Schubelementes 5 auch über einen Anschlag oder Mitnehmer erfolgen, wobei zur Vermeidung von Anschlaggeräuschen die Bewegung des zweiten Schubelementes 5 über die Gleitführung 8 bewirkt wird.

In den Figuren 4A und 4B ist die Gleitführung 8 an dem ersten Schubelement 3 im Detail gezeigt. Die Gleitführung 8 ist als Klammer oder Führung ausgebildet, die an der Reling 7 an einer Seitenwand des ersten Schubelementes 3 fixiert ist. Hierfür ist eine Klemmeinrichtung 9 vorgesehen, so dass die Gleitführung 8 in Längsrichtung der Reling 7 leicht verstellbar ist, um die Position einstellen zu können, wann über die Gleitführung 8 das erste Schubelement 5 in Öffnungsrichtung oder Schließrichtung gezogen wird. Das flexible Zugelement 6, das als Seil ausgebildet ist, wird zwischen der Gleitführung 8 und der Reling 7 geführt. Optional kann statt einer Gleitoberfläche an der Gleitführung auch eine Rolle oder Walze zur Verringerung der Reibkräfte vorgesehen sein.

In Figur 5 ist eine der beiden Fixierungen 10 zur Festlegung des flexiblen Zugelementes 6 an dem zweiten Schubelement 5 gezeigt. Jede Fixierung 10 umfasst ein erstes Teil 11 , das an einem Boden des zweiten Schubelementes 5 fixiert ist, und ein zweites Teil 12, so dass das flexible Zugelement 6 zwischen den beiden Teilen 11 und 12 durchführbar ist und dort klemmend festgelegt werden kann. Hierfür sind Öffnungen 13 in den Teilen 11 und 12 ausgespart, in die Befestigungsmittel eingedreht werden können. Durch die beiden Fixierungen 10 kann die Länge des flexiblen Zugelementes 6 verstellt werden. Zudem kann auch die Position der Fixierung 10 so gewählt werden, dass eine optimale Handhabung des Kopplungsmechanismus gewährleistet ist. Die Fixierung 10 kann aber auch einteilig ausgeführt sein und des flexible Zugelement 6 direkt gegen das zweite Schubelement 5 klemmend fixieren. In Figur 6 ist ein modifiziertes Möbel 1 ‘ mit einem ersten Schubelement 3‘ und einem zweiten Schubelement 5‘ gezeigt, die in einem nicht dargestellten Möbelkorpus verfahrbar gehalten sind. Das erste Schubelement 3‘ weist eine Frontblende 4‘ auf, die in horizontale Richtung gesehen das zweite Schubelement 5‘ überdeckt. An einer Rückseite der beiden Schubelemente 3‘ und 5‘ ist ein Kopplungsmechanismus vorgesehen, wobei an dem ersten Schubelement 3‘ ein erstes Verbindungsteil 15 und an dem zweiten Schubelement 5‘ ein zweites Verbindungsteil 14 fixiert ist. Die Verbindungsteile 14 und 15 sind jeweils im Wesentlichen mittig an einer Rückwand angebracht und über ein flexibles Zugelement 16, beispielsweise ein Seil oder Band, miteinander verbunden.

In Figur 7 ist das erste Schubelement 3‘ in einer Öffnungsposition gezeigt, wenn das flexible Zugelement 16 gespannt zwischen dem ersten Verbindungsteil 15 und dem zweiten Verbindungsteil 14 gehalten ist. Das flexible Zugelement 16 ist in der gespannten Position im Wesentlichen parallel zur Auszugsrichtung des ersten Schubelementes 3‘ ausgerichtet, um Querkräfte beim Herausziehen des zweiten Schubelementes 5‘ zu vermeiden. Über das erste Schubelement 3‘ kann nun das zweite Schubelement 5‘ über eine Zugbewegung in Öffnungsrichtung angetrieben werden. Befindet sich das zweite Schubelement 5‘ in der maximalen Öffnungsposition, kann nun das erste Schubelement 3‘ eingesetzt werden, um auch das zweite Schubelement 5‘ in Schließrichtung zu bewegen, wobei, anders als bei dem ersten Ausführungsbeispiel, die Frontblende 4‘ oder ein anderer Mitnehmer das zweite Schubelement 5‘ in Schließrichtung bewegt. In diesem Ausführungsbeispiel steht das zweite Verbindungsteil 14 nach unten über das zweite Schubelement 5‘ und das erste Verbindungsteil 15 nach oben über das erste Schubelement 3‘ über. Wenn das erste Schubelement 3‘ in Schließrichtung bewegt wird, kommt das erste Verbindungsteil 15 in Eingriff mit dem zweiten Verbindungsteil 14, wodurch das zweite Schubelement 5‘ ebenfalls in Schließrichtung bewegt wird. Damit der Eingriff gedämpft erfolgt kann das erste und/oder zweite Verbindungsteil ein Dämpfungselement 140, beispielsweise ein Elastomer, aufweisen. Alternativ kann auch ein separater Mitnehmer, vorzugsweise gedämpft, an dem ersten Schubelement 3‘ oder an dem zweiten Schubelement 5‘, insbesondere im Bereich der Rückwand, angeordnet sein, damit das zweite Schubelement 5‘ bei einer Bewegung in Schließrichtung des ersten Schubelements 3‘ mitgenommen wird. Ein Beispiel eines separaten, höhenverstellbaren Mitnehmers 150 am ersten Schubelement 3‘ ist beispielsweise in Figur 8B gezeigt. Auch ist hier an dem zweiten Verbindungsteil 14 ein Dämpfungselement 140 zu erkennen, dass mit dem Mitnehmer 150 in Eingriff gelangt. Zusätzlich oder alternativ kann ein Dämpfungselement 140 auch am ersten Verbindungsteil 15 angeordnet sein.

Figur 8A zeigt die beiden Schubelemente 3‘ und 5‘ im Bereich der Rückwände. Das zweite Verbindungsteil 14 steht von der Rückwand des zweiten Schubelemente 5‘ nach unten hervor und weist einen Schlitz 17 auf, indem das flexible Zugelement 16 geführt ist. Das erste Verbindungsteil 15 an dem ersten Schubelement 3‘ weist ebenfalls einen Schlitz auf, in den das flexible Zugelement 16 eingefügt wird. Das flexible Zugelement 16 kann so ausgestaltet sein, dass dieses in der Länge variabel angebracht werden kann. Somit kann der Nutzer entscheiden, ab welchem Auszugsweg des ersten Schubelementes 3‘ das zweite Schubelement 5‘ mitgenommen wird. Wenn das flexible Zugelement 16 mit einer geringeren Länge die beiden Schubelemente 3‘ und 5‘ verbindet, wird das zweite Schubelement bereits früher mitgenommen. Die Einstellbarkeit des flexiblen Zugelementes 16 kann dadurch erreicht werden, dass das Zugelement 16 so ausgeführt ist, dass in einem bestimmten Abstand Kugeln oder andere Formkörper auf dem Zugelement 16 angebracht sind. Das Zugelement 16 kann in den Zwischenräumen der Kugeln auf die Verbindungsteile 14 und 15 aufgeschoben werden. Wenn die Länge geändert werden soll, kann das Zugelement 16 einfach aus dem Schlitz gezogen und in einem anderen Abstand wieder eingeschoben werden.

Figur 9 zeigt das zweite Verbindungsteil 14 an dem zweiten Schubelement 5‘ im Detail. Das zweite Verbindungsteil 14 umfasst eine Montageplatte 18, die an der Rückwand des zweiten Schubelementes 5‘ über Befestigungsmittel fixierbar ist. An der Montageplatte 18 sind mehrere Schlitze 21 und Öffnungen 22 für Befestigungsmittel ausgespart. Das zweite Verbindungsteil 14 umfasst ferner ein Führungsteil 19, das U-förmig ausgebildet ist und an beiden Schenkeln des U Vorsprünge 20 aufweist, die in die Schlitze 21 an der Montageplatte 18 einfügbar sind. Dabei können die Vorsprünge 20 in unterschiedliche Schlitze 21 zur Einstellung der Höhe des Führungsteils 19 eingefügt werden. Zudem sind Öffnungen 23 in dem Führungsteil 19 für Befestigungsmittel ausgespart. Dadurch kann das Führungsteil 19 in unterschiedlichen Positionen an der Rückwand des zweiten Schubelementes 5‘ fixiert werden.

In Figur 10 ist das erste Verbindungsteil 15 zur Fixierung an der Rückwand des ersten Schubelementes 3‘ im Detail gezeigt. Das erste Verbindungsteil 15 umfasst einen Halter 24, der einen nach unten ragenden Steg 25 aufweist, der an einer Innenseite der Rückwand anlegbar ist. Ein zweites Befestigungsteil 26 ist winkelförmig ausgebildet und mit einem Schenkel 28 unter eine abgewinkelte Wand der Rückwand an dem ersten Schubelement 3‘ einfügbar. An dem anderen Schenkel ist ein Schlitz 27 zum Einfügen des flexiblen Zugelementes 16 ausgebildet. Es können auch andere mehrteilig oder einteilig ausgebildete Verbindungsteile 14 oder 15 eingesetzt werden, um das flexible Zugelement 16 an dem Schubelementen 3‘ oder 5‘ zu fixieren.

In Figur 11 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Möbels 31 gezeigt, das einen Möbelkorpus 32 aufweist, an dem ein erstes Schubelement 33 mit einer plattenförmigen Frontblende 34 verfahrbar gehalten ist. Die Frontblende 34 überragt das erste Schubelement 33 seitlich und überdeckt in horizontale Richtung gesehen eine weitere Frontblende 39 eines zweiten Schubelementes 35. Die Schubelemente 33 und 35 sind nicht untereinander, sondern nebeneinander angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel ist in dem Korpus auf der linken Seite von vorne gesehen ein Schubelement 33 mit zwei übereinander angeordneten Schubkästen vorhanden, die durch die Frontblende 34 miteinander gekoppelt sind. Jeder Schubkasten ist dabei, wie in der geöffneten Position in Fig. 12 zu erkennen ist, über Auszugsführungen 30 verfahrbar in dem Möbelkorpus 32 gehalten. Ebenso ist auf der rechten Seite von vorne gesehen ein Schubelement 35 mit zwei übereinander angeordneten Schubkästen vorhanden, die durch eine Frontblende 39 miteinander verbunden sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind beide Schubelemente 33, 35 ungefähr gleich breit. Es ist aber auch möglich, dass eines der Schubelemente 33, 35 breiter als das andere ausgebildet ist. Die Schubelemente 33, 35 sind so im Korpus 32 angeordnet, dass die Frontblende 39 ungefähr der Breite der Schubelemente 35 entspricht, wohingegen die Breite der Frontblende 34 ungefähr der Korpusbreite entspricht. Eine solche Anordnung von Schubelementen 33, 35 in einem Möbelkorpus 32 ist insbesondere sinnvoll, wenn das Möbel 31 so an einer Wand positioniert ist, dass das Schubelement 33 nur von der Seite, an der das Schubelement 35 im Möbelkorpus 32 angeordnet ist, gut zugänglich ist. Dabei kann der Möbelkorpus 32 sowohl als Unterschrank, Oberschrank oder Hochschrank ausgebildet sein. Selbstverständlich können die Schubelemente 33, 35 auch in der gespiegelten Anordnung im Möbelkorpus 32 vorhanden sein, wenn das Möbel 31 an einer anderen Störkante angeordnet ist.

In Figur 13 sind die Schubelemente 33 und 35 ohne den Möbelkorpus 32 dargestellt. Das erste Schubelement 33 umfasst zwei übereinander angeordnete Schubkästen, die über die Frontblende 34 miteinander verbunden sind. Das zweite Schubelement 35 umfasst ebenfalls zwei Schubkästen, die über eine weitere Frontblende 39 miteinander verbunden sind. Die Schubelemente 33 und 35 können nach Art eines Apothekerschrankes geöffnet werden und weisen dann übereinander eines oder mehrere Fächer auf, wobei statt der dargestellten zwei Schubkästen oder Fächer auch mehr Schubkästen oder Fächer vorgesehen sein können.

In Figur 14 ist eine Draufsicht auf die beiden Schubelemente 33 und 35 in einer Schließposition gezeigt, in der die Frontblende 34 eine Öffnung an dem Möbelkorpus 32 überdeckt. Im rückwärtigen Bereich ist an dem ersten Schubelement 33 ein erstes Verbindungsteil 37 und an dem zweiten Schubelement 35 ein zweites Verbindungsteil 38 fixiert, wobei vorzugsweise an jedem Schubkasten der Schubelemente 33 und 35 jeweils ein Verbindungsteil 37 oder 38 fixiert ist.

Wird das erste Schubelement 33 durch Ziehen an der Frontblende 34 in Öff- nungsrichtung bewegt, spannt sich ein flexibles Zugelement 36 zwischen dem ersten Verbindungsteil 37 und dem zweiten Verbindungsteil 38, wie dies in Figur 15 gezeigt ist. Das zweite Schubelement 35 befindet sich noch in der Schließposition, und das flexible Zugelement 36 ist parallel zur Auszugsrichtung gespannt. In dieser Position kann der Benutzer nun das erste Schubelement 33 weiter in Öffnungsrichtung bewegen und über die Krafteinleitung beeinflussen, wie schnell das zweite Schubelement 35 in Öffnungsrichtung bewegt wird. In Figur 15 ist gut zu erkennen, dass ein guter Zugriff in diesem Fall von der rechten Seite auf das Schubelement 33 möglich ist.

In Figur 16 ist das erste Schubelement 33 in der maximalen Öffnungsposition dargestellt, während das zweite Schubelement 35 in einer mittleren Öffnungsposition angeordnet ist. Das flexible Zugelement 16 zwischen dem ersten Verbindungsteil 37 und dem zweiten Verbindungsteil 38 ist nicht mehr gespannt, sondern hängt in einer Schlaufe nach unten, was jedoch für den Benutzer nicht sichtbar ist, da diese Schlaufe hinter dem ersten Schubelement 33 angeordnet ist.

Das zweite Schubelement 35 kann nun manuell auch weiter in Öffnungsrichtung bewegt werden, bis auch das zweite Schubelement 35 in der maximalen Öffnungsposition angeordnet ist, wie dies in Figur 17 gezeigt ist. Dabei kann die Frontblende 34 auf der Innenseite oder die Frontblende 39 auf der Außenseite mit einem Elastomer versehen sein, um einen Anschlag der beiden Front- blenden 34, 39 aneinander zu dämpfen. Alternativ oder zusätzlich können noch Klemmschutzmittel vorhanden sein.

Um die Schubelemente 33 und 35 wieder in Schließrichtung bewegen, wird das erste Schubelement 33 an der Frontblende 34 in Schließrichtung gedrückt, beispielsweise über ein nicht dargestelltes Griffelement, wobei dann auch das zweite Schubelement 35 in Schließrichtung bewegt wird, entweder über den Kontakt durch die Frontblende 34 gegen die Frontblende 39 und/oder den Anschlag der beiden Verbindungsteile 37 und 38 aneinander.

Insbesondere bei diesem Ausführungsbeispiel bietet es sich an, das flexible Zugelement 36 durch mindestens einen Kraftspeicher vorzuspannen, insbesondere mittels einer Rollfeder, die in der eingeschobenen Position das flexible Zugelement 36 auf einem Körper, z.B. einer Trommel, aufwickelt, von dem es bei der Bewegung des ersten Schubelements abgewickelt werden kann bis es die gespannte Position erreicht. Dadurch kann bei einer Bauraum bedingten Engstelle ein Verfangen des flexiblen Zugelements 36, im schlaufenförmigen Zustand, an einem anderen Bauteil vermeiden werden. Dabei kann dieser Speicher, insbesondere Seilspeicher, sowohl am ersten als auch am zweiten Möbelteil eingerichtet sein.

Die obigen Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert werden. Beispielsweise können die Verbindungsteile 37 und 38 mit Verstellmöglichkeiten versehen werden, um die Anordnung und Ausrichtung des flexiblen Zugelementes 36 zu verändern. Zudem kann die Länge des flexiblen Zugelementes 36 verstellt werden.

Die beschriebene Lösung ist besonders für ein Möbel mit einem Innenschubkasten mit Innenblenden aus Glas oder mit glänzender Optik geeignet, da hier die Innenblende weder durch einen herkömmlichen aufgeklebten oder mechanischen Mitnehmer optisch beeinträchtigt wird, noch Fingerabdrücke vom Öffnen oder Schließen des Innenschubs auf dem Glas hinterlassen werden.

Auch wenn das erste Schubelement nicht vollständig geöffnet werden kann, ohne dass das zweite Schubelement mit in Öffnungsrichtung bewegt wird, ist trotzdem der volle Inhalt des ersten Schubelementes für den Benutzer zugreifbar, da schräg von vorne über die Frontblende auf den Inhalt zugegriffen werden kann. Der Nutzer kann trotzdem bis zur Rückwand des ersten Schubelementes greifen, auch wenn die letzten cm immer vom zweiten Schubelement überdeckt sein können, wenn dieses über dem ersten Schubelement angeordnet ist.

Bezugszeichenliste

1 , V Möbel

2 Möbelkorpus

3, 3‘ Schubelement

4, 4‘ Frontblende

5, 5‘ Schubelement

6 Zugelement

7 Reling

8 Gleitführung

9 Klemmeinrichtung

10 Fixierung

11 Teil

12 Teil

13 Öffnung

14 Verbindungsteil

15 Verbindungsteil

16 Zugelement

17 Schlitz

18 Montageplatte

19 Führungsteil

20 Vorsprung

21 Schlitz

22 Öffnung

23 Öffnung

24 Halter

25 Steg

26 Befestigungsteil

27 Schlitz

28 Schenkel

30 Auszugsführung

31 Möbel

32 Möbelkorpus

33 Schubelement

34 Frontblende

35 Schubelement

36 Zugelement

37 Verbindungsteil

38 Verbindungsteil

39 Frontblende

140 Dämpfungselement

150 Mitnehmer