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Patent Searching and Data


Title:
HEAT RECOVERY UNIT, FINISHER SYSTEM, AND FINISHER ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/228163
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a heat recovery unit (20) for installing on an open finisher device (11). The heat recovery unit (20) has a heat exchanger (21) which is designed in the form of a counter-current heat exchanger. The invention additionally relates to a corresponding finisher system (10) and to a corresponding finisher assembly.

Inventors:
FISCHER THILO (DE)
VORDERBRÜGGEN TOBIAS (DE)
OEHL SASCHA (DE)
Application Number:
PCT/IB2023/055474
Publication Date:
November 30, 2023
Filing Date:
May 29, 2023
Export Citation:
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Assignee:
VEIT GMBH (DE)
International Classes:
D06F73/00
Foreign References:
DE102011008501B32012-05-24
US20160083897A12016-03-24
DE102005035458A12007-02-01
DE19937137A12001-02-15
DE102011008501B32012-05-24
Attorney, Agent or Firm:
SCHWEIGER, Martin (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Wärmerückgewinnungseinheit (20) zum Anbau an eine offene Finisher- Vorrichtung (1 1), welche ein aktives Trägerteil (12) zum Aufweiten von Kleidungsstücken umfasst, wobei die Wärmerückgewinnungseinheit (20) einen Wärmetauscher (21 ) zum Erwärmen eines Zuluftstroms (40) aus der Umgebung mittels eines Abluftstroms (50) aus der Finisher-Vorrichtung (11 ) aufweist, wobei der Wärmetauscher (21 ) folgendes aufweist: einen Zulufteinlass (30), über den kühle, trockene Umgebungsluft zuströmen kann, einen Zuluftauslass (32), über den die im Wärmetauscher (21 ) aufgewärmte Umgebungsluft zur Finisher-Vorrichtung (11 ) strömen kann, einen Ablufteinlass (35), über den heiße, feuchte Abluft der Finisher-Vorrichtung (11 ) dem Wärmetauscher (21 ) zuströmen kann, und einen Abluftauslass (37), über den die im Wärmetauscher (21 ) abgekühlte, feuchte Abluft abströmen kann, wobei der Wärmetauscher (21 ) als Gegenstromwärmetäuscher ausgebildet ist.

2. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach Anspruch 1 , wobei der Wärmetauscher (21 ) den Zuluftstrom (40) und den Abluftstrom (50) zumindest teilweise parallel zueinander führt.

3. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Wärmetauscher (21 ) eine oder mehrere Platten (33) aufweist, welche Zuluftstrom (40) und Abluftstrom (50) voneinander trennen.

4. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zulufteinlass (30) zum horizontalen Zuströmen von Zuluft ausgebildet ist.

5. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zulufteinlass (30) an einer Seite entgegengesetzt zur Finisher- Vorrichtung (1 1) angeordnet ist. 6. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zuluftauslass (32) zum nach unten gerichteten Abströmen von Zuluft ausgebildet ist.

7. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zuluftauslass (32) an einer Unterseite (24) der Wärmerückgewinnungseinheit (20) angeordnet ist.

8. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach Anspruch 7, wobei die Wärmerückgewinnungseinheit (20) mit der Unterseite (24) auf der Finisher-Vorrichtung (11 ) aufsitzt.

9. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zuluftstrom (40) in der Wärmerückgewinnungseinheit (20) zumindest im Wesentlichen um 90° umgelenkt wird.

10. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ablufteinlass (35) an einer Oberseite (26) der Wärmerückgewinnungseinheit (20) angeordnet ist.

1 1 . Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abluftauslass (37) an einer Oberseite (26) der Wärmerückgewinnungseinheit (20) angeordnet ist.

12. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abluftstrom (50) zumindest im Wesentlichen um 180° umgelenkt wird.

13. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abluftauslass (37) zum Anschluss an eine obere Abluftleitung (6) ausgebildet ist.

14. Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wärmerückgewinnungseinheit (20) an einer Rückseite der Finisher- Vorrichtung (1 1 ) anbaubar ist, welche entgegengesetzt ist zu einer Vorderseite, an welcher das aktive Trägerteil (12) angeordnet ist.

15. Offenes Finisher-System (10) insbesondere zur Behandlung von Hemden oder Hosen, mit einer Finisher-Vorrichtung (1 1 ), die ein aktives Trägerteil (12) zum Aufweiten von Kleidungsstücken umfasst, sowie einer Wärmerückgewinnungseinheit (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

16. Finisher-System (10) nach Anspruch 15, wobei der Zuluftauslass (32) der Wärmerückgewinnungseinheit (20) mit einem Zuluftanschluss (15) der Finisher-Vorrichtung (11 ) in Strömungsverbindung steht. 17. Finisher-Anordnung (5), aufweisend eine oder mehrere Finisher-Systeme (10) nach Anspruch 16, und eine Abluftleitung (6), welche oberhalb des oder der Finisher-Systeme (10) angeordnet ist und mit den Abluftauslässen (37) verbunden ist.

Description:
Wärmerückgewinnungseinheit, Finisher-System und Finisher-Anordnung

Die Erfindung betrifft eine Wärmerückgewinnungseinheit zum Anbau an eine offene Finisher-Vorrichtung, ein zugehöriges Finisher-System und eine Finisher-Anordnung.

Offene Finisher-Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise als Bügelapparate zum Trocknen und/oder Glätten von Kleidungsstücken eingesetzt. Beispielsweise können sie zum Trocknen und/oder Glätten von Hemden oder Hosen eingesetzt werden.

Offene Finisher-Vorrichtungen unterscheiden sich grundsätzlich von geschlossenen Systemen, sogenannten Tunnel-Finishern, durch ein zumeist stationäres, aktives Trägerteil, welches die zu behandelnden Kleidungsstücke vor oder bei der Finisher- Behandlung aufweitet.

Ein offenes Finisher-System ist beispielsweise in dem Dokument DE 10 2011 008 501 B3 beschrieben. Dabei weist das Finisher-System eine Wärmerückgewinnungseinheit auf, welche mittels heißer Abluft eine zuströmende Zuluft erwärmen kann und somit dafür sorgt, dass eine für den Finishing-Vorgang benötigte Gastemperatur mit einem geringeren Energieaufwand erzeugt wird.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Wärmerückgewinnungseinheit bereitzustellen, welche im Vergleich zum bekannten Stand der Technik alternativ oder besser ausgeführt ist, beispielsweise eine noch bessere Ausnutzung von Wärme im Abluftstrom ermöglicht und/oder eine bessere oder variablere Anordnung der Komponenten ermöglicht. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, ein offenes Finisher-System mit einer solchen Wärmerückgewinnungseinheit sowie eine Finisher- Anordnung mit mindestens einem solchen Finisher-System bereitzustellen. Dies wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind beispielsweise in den Unteransprüchen beansprucht.

Die Erfindung betrifft eine Wärmerückgewinnungseinheit zum Anbau an eine offene Finisher-Vorrichtung, welche ein aktives Trägerteil zum Aufweiten von Kleidungsstücken umfasst, wobei die Wärmerückgewinnungseinheit einen Wärmetauscher zum Erwärmen eines Zuluftstroms aus der Umgebung mittels eines Abluftstroms aus der Finisher-Vorrichtung aufweist. Der Wärmetauscher weist einen Zulufteinlass auf, über den vorzugsweise kühle, trockene Umgebungsluft zuströmen kann. Der Wärmetauscher weist einen Zuluftauslass auf, über den die im Wärmetauscher aufgewärmte Umgebungsluft zur Finisher-Vorrichtung strömen kann. Der Wärmetauscher weist einen Ablufteinlass auf, über den insbesondere heiße, feuchte Abluft der Finisher-Vorrichtung dem Wärmetauscher zuströmen kann. Der Wärmetauscher weist einen Abluftauslass auf, über den die im Wärmetauscher abgekühlte, feuchte Abluft abströmen kann. Insbesondere ist der Wärmetauscher als Gegenstromwärmetäuscher ausgebildet. Durch eine solche Ausführung als Gegenstromwärmetäuscher wird die Effizienz der Energieübertragung weiter erhöht, so dass noch mehr Wärme der Abluft entzogen werden kann, welche ansonsten ungenutzt in die Umgebung abgegeben werden würde. Bei einem Gegenstromwärmetäuscher laufen typischerweise Zuluftstrom und Abluftstrom antiparallel zueinander. Dies erlaubt eine kompakte Ausführung und eine effiziente Wärmeübertragung.

Der Wärmetauscher kann insbesondere den Zuluftstrom und den Abluftstrom zumindest teilweise parallel zueinander führen. Insbesondere können Zuluftstrom und Abluftstrom durch Platten voneinander getrennt sein. Derartige Platten können insbesondere Bestandteil des Wärmetauschers sein. Somit können Zuluftstrom und Abluftstrom sehr nahe beieinander geführt werden, wobei ein Austausch von Luft trotzdem verhindert wird.

Insbesondere kann der Zulufteinlass zum horizontalen Zuströmen von Zuluft ausgebildet sein. Dies erlaubt eine kompakte Anordnung, da Luft unmittelbar von der Umgebung der Wärmerückgewinnungseinheit angesaugt werden kann. Insbesondere kann Luft von einem Raum angesaugt werden, in welchem sich der Wärmetauscher bzw. das Finisher-System befindet.

Der Zulufteinlass kann insbesondere an einer Seite entgegengesetzt zur Finisher- Vorrichtung angeordnet sein. Auch dies erlaubt eine kompakte Anordnung, da der Luftstrom in einer Richtung auf die Finisher- Vorrichtung zu geleitet werden kann. Grundsätzlich ist es hier auch möglich, den Zulufteinlass an Seitenflächen anzubringen, so dass der Luftstrom in einer horizontalen Ebene gesehen beispielsweise um zumindest in etwa 90° umgelenkt werden kann.

Der Zuluftauslass kann insbesondere zum nach unten gerichteten Abströmen von Zuluft ausgebildet sein. Dies erlaubt eine einfache Abgabe der Zuluft an ein Finisher-System, auf welchem der Wärmetauscher montiert sein kann. Insbesondere kann der Zuluftauslass an einer Unterseite der Wärmerückgewinnungseinheit angeordnet sein. Mit der Unterseite kann die Wärmerückgewinnungseinheit auf ein Finisher-System aufgesetzt werden und kann somit in einfacher Weise montiert werden.

Die Wärmerückgewinnungseinheit kann insbesondere mit der Unterseite auf der Finisher-Vorrichtung aufsitzen. Dies erlaubt eine einfache Montage und eine zuverlässige Halterung. Außerdem wird eine kompakte Ausführung erreicht.

Der Zuluftstrom kann insbesondere in der Wärmerückgewinnungseinheit zumindest im Wesentlichen um 90° umgelenkt werden. Insbesondere kann er nach unten umgelenkt werden. Dadurch wird eine vorteilhafte Luftführung erreicht, da ein großflächiger Zulufteinlass zur Ansaugung von Umgebungsluft realisiert werden kann und eine Abgabe des Zuluftstroms an das Finisher-System nach unten erfolgen kann, wo es in geeigneter Weise der beabsichtigten Verwendung zugeführt werden kann.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist der Ablufteinlass an einer Oberseite der Wärmerückgewinnungseinheit angeordnet. Dies erlaubt eine vorteilhafte Zuführung von einem Abzug aus, welcher typischerweise oberhalb eines zu bearbeitenden Kleidungsstücks angeordnet ist, so dass der Abluftstrom typischerweise von oberhalb der Wärmerückgewinnungseinheit zugeführt wird. Insbesondere kann der Abluftauslass an einer Oberseite der Wärmerückgewinnungseinheit angeordnet sein. Dies ermöglicht ein besonders vorteilhaftes Anschließen des Abluftauslasses an eine Abluftleitung, welche über dem Finisher-System angeordnet sein kann und für eine Abluftabführung insbesondere mehrerer Finisher-Systeme sorgen kann.

Der Abluftstrom kann insbesondere zumindest im Wesentlichen um 180° umgelenkt werden. Dies ermöglicht eine geeignete Führung des Abluftstroms innerhalb der Wärmerückgewinnungseinheit, so dass er von oben zugeführt und auch wieder nach oben abgeführt werden kann. Dadurch können eine kompakte Anordnung und ein kompakter Einbau von Finisher-Systemen in eine Anordnung mehrerer Finisher- Systeme erreicht werden.

Der Abluftauslass kann insbesondere zum Anschluss an eine obere Abluftleitung ausgebildet sein. Eine solche Abluftleitung kann insbesondere verwendet werden, um die Abluft mehrerer Finisher-Systeme abzuführen. Dies erlaubt eine gemeinsame Abführung der Abluft, so dass ein übermäßiges Aufheizen und/oder eine übermäßige Befeuchtung der Umgebung vermieden wird. Dadurch wird auch vermieden, dass derartige Abluft wieder vom Zulufteinlass eingesaugt wird.

Die Wärmerückgewinnungseinheit kann insbesondere an einer Rückseite der Finisher- Vorrichtung anbaubar sein, welche entgegengesetzt zu einer Vorderseite sein kann, an welcher das aktive Trägerteil angeordnet ist. Das aktive Trägerteil kann insbesondere so ausgebildet sein, dass ein zu bearbeitendes Kleidungsstück aufgenommen oder in sonstiger Weise befestigt werden kann. Durch die Anordnung der Wärmerückgewinnungseinheit an der Rückseite der Finisher-Vorrichtung wird eine kompakte Ausführung erreicht, und es wird ferner erreicht, dass die Zuluft an einer Stelle angesaugt wird, welche entfernt von einer Stelle ist, an welcher gegebenenfalls Bedienpersonal manuell das aktive Trägerteil betätigt, beispielsweise zum Austauschen von Kleidungsstücken. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Zulufteinlass wie bereits beschrieben entgegengesetzt zur Finisher-Vorrichtung angeordnet ist.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein offenes Finisher-System insbesondere zur Behandlung von Hemden oder Hosen, mit einer Finisher-Vorrichtung, die ein aktives Trägerteil zum Aufweiten von Kleidungsstücken umfasst, sowie mit einer Wärmerückgewinnungseinheit wie hierin beschrieben. Bezüglich der Wärmerückgewinnungseinheit können alle beschriebenen Ausführungen verwendet werden. Die bereits erwähnten Vorteile können erreicht werden.

Insbesondere kann die Wärmerückgewinnungseinheit an einer Rückseite der Finisher- Vorrichtung angeordnet sein. Der Zuluftauslass der Wärmerückgewinnungseinheit kann insbesondere mit einem Zuluftanschluss der Finisher-Vorrichtung in Strömungsverbindung stehen. Dies erlaubt ein vorteilhaftes Zuführen von Zuluft zur Finisher-Vorrichtung.

Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Finisher-Anordnung mit einem oder mehreren Finisher-Systemen wie hierin beschrieben und einer Abluftleitung, welche oberhalb des oder der Finisher-Systeme angeordnet ist und mit den Abluftauslässen verbunden ist. Eine solche Finisher-Anordnung kann insbesondere mehrere Finisher-Systeme kombinieren, so dass diese parallel verwendet werden können, wobei eine gemeinsame Abluftführung die Effizienz verbessert.

Als aktives Trägerteil kann beispielsweise eine aufblasbare Puppe verwendet werden. Diese kann insbesondere zum Bügeln von Hemden verwendet werden. Es können auch federbeaufschlagte Spannelemente verwendet werden, insbesondere zum Bügeln von Hosen. Bei der Ausführung als Puppe wird das aktive Trägerteil beispielsweise von Luft und/oder Dampf durchströmt und weitet dabei das über die Puppe gezogene Kleidungsstück auf. Bei der Variante mit Spannelementen wird das Kleidungsstück durch das Spannelement aufgeweitet, beispielsweise bei Hosen am Bund, so dass Dampf und/oder Luft gut in das Kleidungsstück einströmen kann. Infolge dieser Dampf- und/oder Luftströmung kann das Kleidungsstück gegebenenfalls zusätzlich aufgeweitet und geglättet werden. Insbesondere kann Heißdampf verwendet werden, bei welchem Wasser gasförmig vorliegt. Nach der Behandlung wird das Kleidungsstück vom aktiven Trägerteil abgenommen und das nächste zu behandelnde Kleidungsstück am aktiven Trägerteil befestigt.

Die Finisher-Vorrichtung kann insbesondere eine Absaughaube aufweisen, welche Luft von oberhalb des aktiven Trägerteils absaugt. Diese Luft kann umgelenkt werden und dem Ablufteinlass zugeführt werden. Die Absaughaube kann insbesondere höhenverstellbar sein.

Bevorzugt ist stromaufwärts des Ablufteinlasses, insbesondere in der Absaughaube, ein Filter, insbesondere ein Fusselsieb, angeordnet. Dieser Filter verhindert, dass unter Umständen in der Abluft vorhandene Fussel des zu bügelnden Kleidungsstücks die Luftkanäle im Wärmetauscher verstopfen und dadurch die Energieübertragung vom Abluftstrom auf den Zuluftstrom beeinträchtigen. Bevorzugt ist in der Wärmerückgewinnungseinheit ein Kondensatbehälter oder ein Kondensatauslass vorgesehen. Dieser kann insbesondere am Wärmetauscher anfallendes Kondenswasser des Abluftstroms aufnehmen bzw. abführen. Der Kondensatbehälter kann gelegentlich geleert werden oder kann einen Ablauf aufweisen, über den das anfallende Kondenswasser kontinuierlich abgeführt wird.

Die Wärmerückgewinnungseinheit kann insbesondere als Zusatzmodul zu einer Finisher-Vorrichtung verstanden werden. Diese kann beispielsweise auch auf eine bestehende Finisher-Vorrichtung nachgerüstet werden. Dies erlaubt einen modularen Einsatz.

Vorzugsweise weist das Finisher-System einen Lüfter für Abluft und/oder einen Lüfter für Zuluft auf. Die Leistungen der beiden Lüfter können insbesondere über eine Steuerungseinheit miteinander gekoppelt sein. So kann die Leistung des Lüfters für Zuluft beispielsweise reduziert werden, während die Kleidungsstücke am Trägerteil ausgetauscht werden. In vorteilhafter Weise sind die beiden Lüfter so steuerungsmäßig gekoppelt, dass in diesem Fall auch die Leistung des Lüfters für Abluft verringert wird, da nur wenig erhitzte Abluft zum Absaugen bereitsteht. Eine solche einfache Kopplung der beiden Lüfter trägt ebenfalls zu einer Energieeinsparung beim Betrieb des Finisher- Systems bei.

Insbesondere kann die Finisher-Vorrichtung Mittel zum Erwärmen der Zuluft aufweisen. Diese können beispielsweise als elektrische Heizung ausgeführt sein. Sie können verwendet werden, um Zuluft zusätzlich zur Erwärmung durch den Wärmetauscher zu erwärmen. Die Finisher-Vorrichtung kann auch Mittel zum Befeuchten der Zuluft aufweisen. Damit kann ein gewünschter Wasser- bzw. Dampfgehalt erreicht werden.

Finisher-Vorrichtung glätten und trocknen Textilien typischerweise in einem Arbeitsgang. Mit Dampf und Spannung wird das Bekleidungsstück in Form gebracht und anschließend durch ein Gebläse und Wärme getrocknet (Bügeln). Die Kunst besteht darin, die Geräte so zu konzipieren, dass verschiedene Schnitte und Größen gleichermaßen gut bearbeitet werden können. Um das zu gewährleisten, lassen sich vorzugsweise sowohl die Höhe als auch die Schulterbreite variieren. Teilweise wird die passende Höhe durch eine Sensorik (z. B. Lichtschranke) automatisch eingestellt. Desto genauer die Größenanpassung gelingt, umso weniger Vor- und Nacharbeiten sind notwendig. Der benötigte Dampf kann in einem zentralen Dampferzeuger produziert und über Leitungen zum Gerät transportiert werden oder es verfügt über einen eingebauten Dampferzeuger (-> gewerbliches Dampfbügelsystem). Der erreichte Dampfdruck ist wesentlich höher als bei haushaltsüblichen Geräten und kann bis zu 6,5 bar erreichen.

In der Dampfphase tritt typischerweise Dampf, insbesondere Heißdampf, aus, der die Fasern etwas aufquellen lässt, wodurch sie sich leichter glätten lassen. Anschließend trocknet typischerweise ein Gebläse das Gewebe, damit es glatt bleibt. Sowohl die Länge der Dampfphase, die Dauer des Gebläses (Luftzeit), wie auch die Luftmenge lässt sich einstellen und an die Fasern und die Restfeuchte der Textilien anpassen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der beiliegenden Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 : ein Finisher-System,

Fig. 2: das Finisher-System in einer anderen Ansicht,

Fig. 3: einen Schnitt durch das Finisher-System, und

Fig. 4: eine Finisher-Anordnung.

Fig. 1 zeigt rein schematisch ein Finisher-System 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Finisher-System 10 weist eine Finisher-Vorrichtung 11 auf. Diese weist ein aktives Trägerteil 12 auf, welches beispielsweise als aufblasbare Puppe ausgebildet sein kann. Das aktive Trägerteil 12 kann insbesondere luftdurchlässig sein und/oder aktive Spannelemente aufweisen. Darauf kann beispielsweise ein Hemd zum Bügeln aufgespannt werden. Darüber befindet sich eine Ablufthaube 14.

Unmittelbar an einer Rückseite der Finisher-Vorrichtung 11 befindet sich eine Wärmerückgewinnungseinheit 20. Die Wärmerückgewinnungseinheit 20 weist eine Rückseite 22 auf. Die Rückseite 22 ist entgegengesetzt zur Finisher-Vorrichtung 11 bzw. einer Vorderseite der Finisher-Vorrichtung 11 , an welcher sich das Trägerteil 12 befindet, ausgerichtet. Die Wärmerückgewinnungseinheit 20 weist ferner eine Unterseite 24 und eine Oberseite 26 auf. Die Oberseite 26 weist nach oben. Mit der Unterseite 24 liegt die Wärmerückgewinnungseinheit 20 auf der Finisher-Vorrichtung 1 1 bzw. auf einem Bodenteil 16 der Finisher-Vorrichtung 11 auf.

An der Rückseite 22 ist ein Zulufteinlass 30 angeordnet. Dadurch kann ein Zuluftstrom von der Umgebung angesaugt werden. An der Oberseite 26 ist ein Abluftauslass 37 angeordnet. Dadurch kann Abluft ausgegeben werden.

Fig. 2 zeigt das Finisher-System 10 von Fig. 1 in einer anderen Ansicht. Bezüglich der Beschreibung sei auf Fig. 1 verwiesen. Die Luftströme werden nachfolgend mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben werden.

Fig. 3 zeigt das Finisher-System 10 in einer Schnittansicht und zeigt insbesondere weitere Komponenten und die durchfließenden Luftströme. Ein Zuluftstrom 40 wird durch den Zulufteinlass 30 angesaugt und verläuft zunächst horizontal durch die Wärmerückgewinnungseinheit 20. Dabei verläuft der Zuluftstrom 40 durch einen Wärmetauscher 31 der Wärmerückgewinnungseinheit 20, wobei der Wärmetauscher 31 als Gegenstromwärmetäuscher ausgeführt ist. In diesem ist vorliegend mindestens eine Platte 33 ausgebildet, welche Zuluft und Abluft voneinander trennt.

Nach dem Durchgang durch den Wärmetauscher 31 wird der Zuluftstrom 40 um etwa 90° nach unten umgeleitet, wodurch er in den Zuluftauslass 32 der Wärmerückgewinnungseinheit 20 gelangt. Der Zuluftstrom 40 gelangt durch einen Zuluftanschluss 15 der Finisher-Vorrichtung 11 in das Bodenteil 16, auf welchem die Wärmerückgewinnungseinheit 20 aufliegt und in welchem der Zuluftstrom 40 wiederum umgelenkt wird. In dem Bodenteil 16 ist auch ein Ventilator 18 angeordnet, welcher für eine gerichtete Bewegung des Zuluftstroms 40 sorgt. Darin können auch Mittel zum Befeuchten und/oder Erwärmen des Zuluftstroms enthalten sein. In einer Trockungsphase kann insbesondere auf ein Befeuchten verzichtet werden.

Anschließend wird der Zuluftstrom 40 nach oben umgelenkt und gelangt als warmer Zuluftstrom 45 in das aktive Trägerteil 12. Dabei ist der Zuluftstrom 40 bereits erwärmt, und zwar insbesondere durch die Wirkung des Wärmetauschers 31 und ferner durch eine die Mittel zum Erwärmen bzw. eine Heizung, welche ebenfalls im Bodenteil 16 angeordnet sein kann. Im aktiven Trägerteil 12 strömt der warme Zuluftstrom 45 aus und dient zum Bearbeiten bzw. Bügeln eines Kleidungsstücks. Anschließend wird die Luft zumindest überwiegend als Abluftstrom 50 durch die Ablufthaube 14 angesaugt. Darin befindet sich ebenfalls ein Ventilator 19 zum Ansaugen des Luftstroms. Der Abluftstrom 50 wird dann nach unten umgelenkt und gelangt zum Ablufteinlass 35 der Wärmerückgewinnungseinheit 20. Er gelangt anschließend in den Wärmetauscher 31 und verläuft zumindest entlang einer Strecke parallel zum Zuluftstrom 40. Dabei findet eine Wärmeübertragung durch die Platte 33 statt, so dass Wärme dem Abluftstrom 50 entzogen wird und dem Zuluftstrom 40 zugeleitet wird. Anschließend wird der Abluftstrom 50 wieder nach oben in den Abluftauslass 37 geleitet, welchen er als gekühlter Abluftstrom 55 verlässt. Die Abluft kann dann in geeigneter Weise abgeführt werden.

Fig. 4 zeigt eine Finisher-Anordnung 5 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei sind vorliegend rein schematisch drei Finisher-Systeme 10 gezeigt, welche nebeneinander angeordnet sind und welche beispielsweise wie mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben ausgeführt sein können. Der jeweilige Abluftauslass 37 ist dabei mit einer gemeinsamen Abluftleitung 6 verbunden. Die Abluftleitung 6 ist oberhalb der Finisher-Systeme 10 angeordnet und sorgt für ein gemeinsames Abführen der entstandenen Abluft.

Derartige Anordnungen sind insbesondere vorteilhaft möglich, weil der Abluftauslass 37 bzw. ein den Abluftauslass 37 bildender Stutzen freier als bei anderen Ausführungen positioniert werden kann. Dies liegt an dem beschriebenen Luftverlauf, welcher durch den Gegenstromwärmetäuscher ermöglicht wird.

Insgesamt kann durch die beschriebene Ausführung eine räumlich kompakte und energetisch effiziente Ausführung erreicht werden, wobei überhitzter Dampf einem aktiven Trägerteil zugeleitet werden kann und hierfür eine möglichst geringe externe Wärmezufuhr erforderlich ist. Entstehende Abluft kann effizient abgeleitet werden und somit ein angenehmes Arbeitsklima für Bedienpersonal erzeugt werden. Bezugszeichenliste

5 Finisher-Anordnung

6 Abluftleitung

10 Finisher-System

1 1 Finisher-Vorrichtung

12 aktives Trägerteil

14 Ablufthaube

15 Zuluftanschluss

16 Bodenteil

18 Ventilator

19 Ventilator

20 Wärmerückgewinnungseinheit

21 Wärmetauscher

22 Rückseite

24 Unterseite

26 Oberseite

30 Zulufteinlass

32 Zuluftauslass

33 Platte

35 Ablufteinlass

37 Abluftauslass

40 Zuluftstrom

45 warmer Zuluftstrom

50 Abluftstrom

55 gekühlter Abluftstrom