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Title:
FRAME DEVICE FOR A VEHICLE BODY OR A VEHICLE ROOF WITH A CABLE GUIDE FOR A DRIVE CABLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/002976
Kind Code:
A1
Abstract:
A frame device (1) for a vehicle body or a vehicle roof with a cable guide (4) for a drive cable (3) with which a component which is mounted movably on the vehicle is adjustable, wherein the cable guide (4) has guide segments (8) which, with their supporting regions (13), support a guide tube (10), which is inserted on the cable guide (4) and receives the drive cable (3), in the axial direction of said guide tube alternately on opposite sides in the radial direction, characterized in that the guide segments (8.1) of the one side are offset in relation to one another in the radial direction relative to the guide segments (8.2) of the other side in such a manner that the guide tube (10) is held on the cable guide (4) with a course following a sinuous line.

Inventors:
REINSCH BURKHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067334
Publication Date:
January 04, 2024
Filing Date:
June 26, 2023
Export Citation:
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Assignee:
WEBASTO SE (DE)
International Classes:
B60J7/02; B60J7/057
Foreign References:
US20110278882A12011-11-17
FR2924985A12009-06-19
FR2771970A11999-06-11
EP2072303A12009-06-24
FR2696515A11994-04-08
US0278882A1883-06-05
EP2093438B12011-08-10
DE102015104068A12016-09-22
DE102018125647A12020-04-16
DE102008064548A12010-07-08
Attorney, Agent or Firm:
KILIAN KILIAN & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Rahmenvorrichtung (1 ) für einen Fahrzeugaufbau oder ein Fahrzeugdach mit einer Kabelführung (4) für ein Antriebskabel (3), mit dem ein am Fahrzeug bewegbar gelagertes Bauteil verstellbar ist, wobei die Kabelführung (4) Führungssegmente (8) aufweist, welche Stützbereiche (13) aufweisen, die ein an der Kabelführung (4) eingesetztes und das Antriebskabel (3) aufnehmendes Führungsrohr (10) in dessen Axialrichtung wechselweise an sich gegenüber liegenden Seiten in Radialrichtung abstützen, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungssegmente (8.1 ) der einen Seite relativ zu den Führungssegmenten (8.2) der anderen Seite in Radialrichtung derart gegeneinander versetzt angeordnet sind, dass das Führungsrohr (10) an der Kabelführung (4) mit einem einer Schlangenlinie folgenden Verlauf gehalten ist.

2. Rahmenvorrichtung (1) nach Anspruch 1 , wobei die Stützbereiche (13) der Führungssegmente (8.1 , 8.2) der einen Seite und der anderen Seite jeweilige Mittellinien (16) aufweisen, die radial versetzt zueinander angeordnet sind.

3. Rahmenvorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei die jeweilige Mittellinie (16) eines jeweiligen Stützbereichs (13) durch eine Zylinderachse einer etwa halbzylindrischen Innenkontur (14) des Stützbereichs gebildet wird.

4. Rahmenvorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Stützbereiche (13) der Führungssegmente (8.1 , 8.2) der einen Seite und der anderen Seite derart radial angeordnet sind, dass deren Mittellinien (16) um einen Mittenversatz (17), vorzugsweise gleichen Mittenversatz (17), gegenüber einer Referenzmittellinie (18) eines von den Führungssegmenten (8) gebildeten Führungskanals der Kabelführung (4) versetzt sind.

5. Rahmenvorrichtung (1) nach Anspruch 4, wobei der jeweilige radiale Mittenversatz (17) der jeweiligen Stützbereiche (13) relativ zu der Referenzmittellinie (18) 0,1 mm bis 0,3 mm beträgt und/oder der Mittenversatz zweier benachbarter, gegenüberliegender Stützbereiche (13) relativ zueinander 0,2 mm bis 0,6 mm beträgt.

6. Rahmenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Führungssegmente (8.1 oder 8.2) auf der einen der beiden Seiten mit ihren Stützbereichen (13) radial zu einer Referenzmittellinie (18) eines von den Führungssegmenten (8.1 oder 8.2) gebildeten Führungskanals (9) der Kabelführung (4) hin versetzt angeordnet sind oder sowohl die Führungssegmente (8.1 ) auf der einen der beiden Seiten als auch die Führungssegmente (8.2) auf der gegenüberliegenden anderen Seite jeweils mit ihren Stützbereichen (13) radial zur Referenzmittellinie (18) hin versetzt angeordnet sind.

7. Rahmenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Stützbereiche (13) das Führungsrohr (10) mit über seinen Verlauf gleichbleibendem Querschnitt halten.

8. Rahmenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Stützbereiche (13) das Führungsrohr (10) spielfrei und mittels Reibschluss an den Stützbereichen (13) in Axialrichtung stationär fixiert halten.

9. Rahmenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei jedes Führungssegment (8) an seinem einem Freiraum (11 ) zugewandten Ende des Stützbereichs (13) einen radialen Rückversatz (19) aufweist. Rahmenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Führungssegmente (8) mit der Rahmenvorrichtung (1) durch Spritzguss in einem zwei Formhälften (Fi , F2) aufweisenden Spritzgusswerkzeug hergestellt sind.

Description:
Rahmenvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau oder ein Fahrzeugdach mit einer Kabelführung für ein Antriebskabel

Die Erfindung betrifft eine Rahmenvorrichtung für einen Fahrzeugaufbau oder ein Fahrzeugdach mit einer Kabelführung für ein Antriebskabel, mit dem ein am Fahrzeug bewegbar gelagertes Bauteil wie zum Beispiel ein bewegbar gelagerter Deckel eines Schiebedachmoduls oder eine Rolloeinrichtung verstellbar ist, wobei die Kabelführung Führungssegmente aufweist, die mit ihren Stützbereichen ein an der Kabelführung eingesetztes und das Antriebskabel aufnehmendes Führungsrohr in dessen Axialrichtung wechselweise an sich gegenüber liegenden Seiten in Radialrichtung abstützen.

Aus der EP 2 072 303 A1 ist eine gattungsgemäße Rahmenvorrichtung bekannt geworden. Eine Kabelführung weist Führungssegmente auf, die mit ihren Stützbereichen ein an der Kabelführung eingesetztes und das Antriebskabel aufnehmendes Führungsrohr in dessen Axialrichtung wechselweise an sich gegenüber liegenden Seiten in Radialrichtung abstützen. Das Führungsrohr ist mittels der Führungssegmente derart an der Kabelführung gehalten, dass es in seinem Verlauf einer Führungsmittellinie folgt, die sich kontinuierlich entlang einer Geraden oder im Bereich mit einer Biegung im Verlauf mit einer stetigen Krümmung erstreckt.

Führungsrohre aus Kunststoff werden an im Spritzguss hergestellten Kunststoffteilen, z. B. an einem Rahmen einer Schiebedacheinheit, in Führungskanälen eingesetzt und bilden dort eine homogene unterbrechungsfreie Führung, in der ein Antriebskabel unter Zug- und Druckbelastung geführt wird. Die Führungskanäle für die Aufnahme der Führungsrohre können kostengünstig aus dem Spritzgusswerkzeug wechselseitig entformt werden. Die Führungsrohre werden dann in die ausgebildeten Führungskanäle eingeschoben.

Um die Kunststoffrohre in die Führungskanäle einführen zu können, müssen diese aufgrund der sowohl rohrseitigen als auch kanalseitigen Herstelltoleranzen mit einem geringen Spiel zueinander ausgeführt werden. Dieses Spiel erlaubt dann aber eine Relativbewegung der Führungsrohre zu den Kanalwänden der Führungskanäle, wenn die Führungsrohre durch die innenlaufenden Antriebskabel mit Kräften in Querrichtung oder Radialrichtung beaufschlagt werden. Dies geschieht zum einen bereits dadurch, dass der Verlauf der Führungsrohre in den Führungskanälen in der Regel mit zumindest einer Führungskurve oder einem Führungsbogen ausgeführt ist, um die Verbindung von einem an einem Rahmenquerteil angeordneten Antriebsmotor zu den seitlichen sich längs erstreckenden Führungsschienen für die bewegbare Lagerung eines Deckels herzustellen. Zum anderen haben auch die Antriebskabel in den Führungsrohren ein Spiel, dass dazu führt, dass bei einer Druckbelastung diese radial ausweichen und dadurch eine Kraft in Querrichtung auf die Führungsrohre ausüben. Die daraus entstehende Querbewegung der Führungsrohre in den Führungskanälen führt zu Anschlaggeräuschen der Führungsrohre an den Kanalwänden. Dies wiederholt sich mit jedem Wechsel der Kraftrichtung an dem innenliegenden Antriebskabel. Ein weiterer sich einstellender Effekt ist, dass eine radiale Bewegung des Führungsrohres in dem Führungskanal auch eine Relativbewegung des Führungsrohrs zum Führungskanal in Längsrichtung bewirkt. Dabei reiben das Führungsrohr und die Kanalwand aneinander, wodurch Knarzgeräusche entstehen können. Dies wird üblicherweise durch Auftrag von Gleitmitteln (Fett, Gleitlack, etc.), durch spezielle Materialpaarungen oder durch zusätzliches abschnittsweises Fixieren der Führungsrohre mit Klebstoff oder mechanisch verhindert. Durch diese Maßnahmen entstehen kostenintensive Mehraufwendungen.

Typischerweise treten Klappergeräusche in längeren näherungsweise geradlinigen Bereichen der Kabelführungen oder in Bereichen mit geringer Krümmung auf oder auch in Bereichen der Kabelführung, in denen sich die Anlagepunkte zwischen Antriebskabel und Kabelführung signifikant ändern, insbesondere während des Umschlagens des Antriebskabels, das z. B. beim Wechsel von schneller auf langsame Antriebsgeschwindigkeit des Antriebskabels auftreten kann. Weiterhin kann ein Belastungswechsel des Antriebskabels, z. B. Zug-Druck-Wechsel oder bei Wechsel von hoher Last zu niedriger Last, zu solchen Klappergeräuschen führen.

Weiteren Stand der Technik bilden die Druckschriften FR 2 696 515 A1 , US 2011 / 0 278 882 A1 und EP 2 093438 B1 .

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Rahmenvorrichtung zu schaffen, die angesichts der genannten Nachteile im Hinblick auf eine verbesserte Führung des Antriebskabels gestaltet ist. Diese Aufgabe wird durch eine Rahmenvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß sind die Führungssegmente der einen Seite relativ zu den Führungssegmenten der anderen Seite in Radialrichtung derart gegeneinander versetzt angeordnet, dass das Führungsrohr an der Kabelführung mit einem einer Schlangenlinie folgenden Verlauf gehalten ist.

Durch den radialen Versatz der Führungssegmente oder von Stützbereichen der Führungssegmente werden die Führungsrohre jeweils von Führungssegment zu Führungssegment in Schlangenlinienform leicht verspannt. Zwischen den Stützbereichen an den Führungssegmenten wird dem Führungsrohr bei der Montage durch Einschieben in den durch die Führungssemente gebildeten Führungskanal diese schlangenlinienförmige Verformung aufgezwungen, wobei das radiale Spiel beseitigt wird. Das Führungsrohr erhält eine radiale Vorspannung relativ zu dem Führungskanal. Diese Vorspannung erzeugt durch die Vorspannkraft einen Reibschluss an den Führungssegmenten des Führungskanals, wodurch auch eine Längsverschiebung des Führungsrohrs relativ zum Führungskanal bzw. zu den Führungssegmenten verhindert wird.

Auf diese Weise entfallen weitere Maßnahmen wie Fetten der Führungsrohre o- der die Verwendung teurerer Materialien, die ein relatives Gleiten ohne Geräusche ermöglichen, oder ein Fixieren von Führungsrohr und Führungskanal zueinander durch Verkleben oder sonstige mechanische Sperren.

Ein derartiges Antriebskabel der Rahmenvorrichtung ist beispielsweise ein Spiralkabel, das eine zug- und drucksteife Seele und eine die Seele umgebende Wendel aufweist, die von einem Kabelmantel umgeben ist. Das Antriebskabel ist zweckmäßigerweise mit einem Antriebsritzel eines Antriebsmotors in Eingriff und entlang der Kabelführung längs verstellbar. Ein derartiges Antriebskabel ist beispielsweise aus der DE 10 2015 104 068 A1 wie auch aus der DE 10 2018 125 647 A1 bekannt.

Eine solche Rahmenvorrichtung ist z. B. ein Teil eines Rahmens eines Schiebedachmoduls, das zur Montage in einer Dachöffnung eines Fahrzeugdaches vorgesehen ist. Die Rahmenvorrichtung ist insbesondere ein Rahmenquerteil, das zwei seitliche Rahmenlängsteile des Schiebedachmoduls miteinander verbindet. Ein Schiebedachdeckel stellt ein am Fahrzeug bewegbar gelagertes Bauteil dar, das mittels einer von dem Antriebskabel verstellbare Lagereinrichtung bewegbar ist. Das bewegbar gelagerte Bauteil kann weiterhin auch eine Rolloeinrichtung o- der ein anderes zu verstellendes Bauteil sein.

Weiterhin kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung so weitergebildet sein, dass die Stützbereiche der Führungssegmente der einen Seite und der anderen Seite jeweilige Mittellinien aufweisen, die radial versetzt zueinander angeordnet sind. In diesem Zusammenhang kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung derart verwirklicht werden, dass die jeweilige Mittellinie eines jeweiligen Stützbereichs durch eine Zylinderachse einer etwa halbzylindrischen Innenkontur des Stützbereichs gebildet wird.

Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung so umgesetzt werden, dass die Stützbereiche der Führungssegmente der einen Seite und der anderen Seite derart radial angeordnet sind, dass deren Mittellinien um einen Mittenversatz, vorzugsweise gleichen Mittenversatz, gegenüber einer Referenzmittellinie eines von den Führungssegmenten gebildeten Führungskanals der Kabelführung versetzt sind.

Ferner kann die erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung derart ausgebildet sein, dass der jeweilige radiale Mittenversatz der jeweiligen Stützbereiche relativ zu der Referenzmittellinie 0,1 mm bis 0,3 mm beträgt und/oder der Mittenversatz zweier benachbarter, gegenüberliegender Stützbereiche relativ zueinander 0,2 mm bis 0,6 mm beträgt.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Führungssegmente auf der einen der beiden Seiten mit ihren Stützbereichen radial zu der Referenzmittellinie eines von den Führungssegmenten gebildeten Führungskanals der Kabelführung hin versetzt angeordnet sind. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass sowohl die Führungssegmente auf der einen der beiden Seiten wie auch die Führungssegmente auf der gegenüberliegenden anderen Seite jeweils mit ihren Stützbereichen radial zur Referenzmittellinie hin versetzt angeordnet sind. Eine solche Referenzmittellinie verläuft in einer Kabelführung zentral und kontinuierlich und ohne wechselweise radialen Versatz der Führungssegmente. Die Referenzmittellinie ist somit die Mittellinie eines Führungsrohres, das ohne schlangenlinienartige Verformung gehalten ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Führungssegmente bzw. die Stützbereiche das Führungsrohr mit über seinen Verlauf gleichbleibender Querschnittsform halten. Das Führungsrohr ist somit ohne Bildung einer lokalen Verengung oder Quetschung in dem Führungskanal gehalten.

Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Stützbereiche das Führungsrohr spielfrei und mittels Reibschluss an den Stützbereichen in Axialrichtung stationär fixiert halten. Da axiale Relativbewegungen zwischen dem Führungsrohr und den Stützbereichen verhindert werden, wird eine Ursache für mögliche Knarzgeräu- sche beseitigt.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass jedes Führungssegment einen radialen Rückversatz an seinem einem Freiraum zwischen zwei benachbarten, auf der gleichen Seite angeordneten Führungssegmenten zugewandten Ende des Stützbereichs aufweist. Ein solcher Rückversatz ist z. B als halbringförmige radiale Erweiterung gebildet. Hierdurch wird ein Kontakt zwischen dem Führungsrohr und dem Führungssegment an seinem dem Freiraum zugewandten Ende vermieden. Ein bei dem Spritzgießen in einem Spritzgusswerkzeug möglicherweise entstehender scharfkantiger Spritzgrat ist dann jedenfalls in einer solchen Position an dem Führungssegment gebildet, dass ein nachteiliger Kontakt mit dem Führungsrohr ausgeschlossen ist.

Zweckmäßigerweise sind die Führungssegmente mit der Rahmenvorrichtung durch Spritzguss oder Kunststoffspritzguss in einem zwei Formhälften aufweisenden Spritzgusswerkzeug hergestellt. Die Führungssegmente können an der Rahmenvorrichtung auch als eigenständige Bauteile befestigt sein, z. B. durch Verkleben, Verschrauben oder durch Rastverbindungen.

Nachfolgend wird eine erfindungsgemäße Rahmenvorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 in einer isometrischen Ansicht eine Rahmenvorrichtung eines Schiebedachmoduls eines Fahrzeugdaches; Fig. 2 in einer isometrischen Ansicht einen Ausschnitt der in Fig. 1 dargestellten Rahmenvorrichtung in vergrößerter Darstellung mit Führungskanälen und darin eingesetzten Führungsrohren;

Fig. 3 in einer Draufsicht einen Führungskanal;

Fig. 4 in einem Längsschnitt gemäß der Schnittlinie A - A der Fig. 3 den Führungskanal mit einem darin eingesetzten Führungsrohr;

Fig. 5 in einer Querschnittsansicht gemäß einer Schnittlinie B - B der Fig. 3 den Führungskanal mit dem darin eingesetzten Führungsrohr; und

Fig. 6 in einer Querschnittsansicht in vergrößerter Darstellung ein Führungssegment des Führungskanals.

Eine Rahmenvorrichtung 1 (Fig. 1) eines Schiebedachmoduls, das zur Montage in einer Dachöffnung eines Fahrzeugdaches vorgesehen ist, stellt ein Rahmenquerteil dar, das zwei seitliche Rahmenlängsteile des Schiebedachmoduls miteinander verbindet. Die Rahmenvorrichtung 1 kann sowohl ein vorderes Rahmenquerteil wie auch ein hinteres Rahmenquerteil sein. Ein solches Schiebedachmodul ist beispielsweise aus der DE 102008 064 548 A1 bekannt. Jedes der beiden Rahmenlängsteile enthält eine Führungsschiene. Ein Deckel des Schiebedachmoduls ist mittels einer jeweiligen Lagereinrichtung an den Führungsschienen bewegbar gelagert und längs der Führungsschienen mittels einer Antriebseinrichtung verlagerbar. Die Antriebseinrichtung weist einen an der Rahmenvorrichtung 1 angeordneten Antriebsmotor 2 auf. Jede der beiden Lagereinrichtungen ist über ein Antriebskabel 3 (in Fig. 2 beispielhaft dargestellt) mit dem Antriebsmotor 2 verbunden. Jedes Antriebskabel 3 ist beispielsweise als Spiralkabel bekannt. Das Antriebskabel 3 ist mit einem Antriebsritzel des Antriebsmotors 2 in Eingriff, so dass das Antriebskabel 3 zur Längsverstellung bewegbar ist. Ein derartiges Antriebskabel 3 ist beispielsweise aus der DE 10 2015 104 068 A1 wie auch aus der DE 10 2018 125 647 A1 bekannt. Die Rahmenvorrichtung 1 weist zwei Kabelführungen 4 auf, die vom Antriebsmotor 2 ausgehend jeweils zu einem der beiden seitlichen Endbereiche 5 der Rahmenvorrichtung 1 verlaufen und in dem Endbereich 5 einen Führungsbogen 6 bilden, der einen Übergang zu dem angrenzenden Rahmenlängsteil (nicht dargestellt) und einer daran angeordneten Kabelführung bildet. Die Rahmenvorrichtung

I weist einen zweiten Antriebsmotor 7 auf, von dem gleichfalls zwei derartige Kabelführungen 4‘ zu den beiden seitlichen Endbereichen 5 verlaufen. Der zweite Antriebsmotor 7 ist zum Verstellen einer an dem Schiebedachmodul gelagerten Rolloeinrichtung vorgesehen und ist zu diesem Zweck über die Antriebskabel mit einem Zugspriegel verbunden, der an den Führungsschienen der beiden seitlichen Rahmenlängsteile verschiebbar gelagert ist.

Jede Kabelführung 4 weist Führungssegmente 8 auf, die einen Führungskanal 9 für ein Führungsrohr 10 bilden. Die Führungssegmente 8 sind abwechselnd auf sich gegenüberliegenden Seiten des Führungskanals 9 angeordnet. Erste Führungssegmente 8.1 sind auf der ersten Seite angeordnet. Jeweils zwei benachbarte erste Führungssegmente 8.1 sind über einen Abstand, eine Lücke oder einen Freiraum 11 voneinander beabstandet. Zweite Führungssegmente 8.2 sind auf der der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite angeordnet. Jeweils zwei benachbarte zweite Führungssegmente 8.2 sind über einen solchen gleichartigen Freiraum 11 voneinander beabstandet. Die ersten Führungssegmente 8.1 und die zweiten Führungssegmente 8.2 sind derart in Axialrichtung des Führungskanals 9 gegeneinander versetzt, dass jedem Führungssegment 8 ein Freiraum

I I gegenüberliegt.

Jedes Führungssegment 8 ist in einer z. B. plattenförmigen Tragstruktur 12 der Rahmenvorrichtung 1 als im Wesentlichen halbschalenförmiges Teil gebildet, das sich jeweils zu einer der beiden Seiten der T ragstruktur 12 hin öffnet (Fig. 5). Die Tragstruktur 12 mit den Führungssegmenten 8 ist vorzugsweise aus Kunststoff durch Spritzguss in einem Spritzgusswerkzeug hergestellt. Jedes Führungssegment 8 weist einen Stützbereich 13 mit einer in etwa halbzylindrischen Innenkontur 14 auf, die an die zylindrische Form und Größe des Führungsrohres 10 angepasst ist, so dass das in den Führungskanal 9 eingesetzte Führungsrohr 10 daran flächig anliegt. Das Führungsrohr 10 wird bei seiner Montage axial in den Führungskanal 9 eingeschoben (Montagerichtung gemäß Pfeil Pi in Fig. 4). Jedes Führungssegment 8 enthält eine konisch geformte Einlaufschräge 15, die in Montage- oder Einschubrichtung vor dem Stützbereich 13 angeordnet ist.

Die ersten Führungssegmente 8.1 auf der einen Seite sind mit ihren Stützbereichen 13 relativ zu den Stützbereichen 13 der zweiten Führungssegmente 8.2 auf der anderen Seite in Radialrichtung derart gegeneinander versetzt angeordnet, dass das Führungsrohr 10 an der Kabelführung 4 mit einem einer Schlangenlinie folgenden Verlauf gehalten ist. Bei einem gerade verlaufenden Abschnitt des Führungskanals 9 ist eine Mittellinie 16 des jeweiligen Stützbereichs 13, die die Zylinderachse der halbzylindrischen Innenkontur 14 bildet, radial um einen Mittenversatz 17 gegenüber einer Referenzmittellinie 18 versetzt, die als Gerade in einer Kabelführung 4 mit linearer Führung oder Halterung des Führungsrohres 10 verläuft, bei der die Mittellinie 16 des Stützbereichs 13 jedes Führungssegments 8 keinen solchen Mittenversatz aufweist. Der Mittenversatz 17 der Stützbereiche 13 erfolgt bei gekrümmten oder gebogenen Abschnitten des Führungskanals 9 in entsprechender Weise. Somit erhält das Führungsrohr 10 seinen schlangenlinienförmigen Verlauf. Das vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Führungsrohr 10 verformt sich demgemäß.

Das Führungsrohr 10 erhält eine radiale Vorspannung relativ zu den Führungssegmenten 8 des Führungskanals 9, so dass es im Führungskanal 9 ohne radiales Spiel aufgenommen ist. Diese Vorspannung erzeugt eine reibschlüssige Anlage an den Stützbereichen 13 der Führungssemente 8. Hierdurch wird eine Längsverschiebung des Führungsrohrs 10 im Führungskanal 9 verhindert. Das in Schlangenlinie verformte Führungsrohr 10 ändert seine Querschnittsform nicht. Insbesondere wird keine Verengung des Führungsrohres 10 erzeugt. Der jeweilige radiale Mittenversatz 17 der Stützbereiche 13 relativ zu einer Referenzmittellinie 18 beträgt beispielsweise etwa 0,1 mm bis 0,3 mm. Der Mittenversatz 17 zweier benachbarter und gegenüberliegender Stützbereiche 13 relativ zueinander beträgt demnach etwa 0,2 mm bis 0,6 mm, was der Summe aus dem Abstand des Mittenversatzes 17 des Stützbereichs 13 eines Führungssegments 8 auf der einen Seite zu der Referenzmittellinie 18 und dem Abstand des Mittenversatzes 17 des Stützbereichs 13 eines Führungssegments 8 auf der anderen gegenüberliegenden Seite zu der Referenzmittellinie 18 entspricht, oder dem Abstand der beiden Mittellinien 16 der gegenüberliegenden Führungssegmente 8 entspricht.

Jeder Stützbereich 13 bildet in Axialrichtung nur einen ersten Teilbereich des Führungssegments 8. In Fig. 4 ist die axiale Länge des jeweiligen Stützbereichs als Doppelpfeil P2 dargestellt. Die an den Stützbereich 13 angrenzende Einlaufschräge 15 bildet einen zweiten Teilbereich des Führungssegments 8, in dem das Führungsrohr 10 nicht abgestützt ist. In Fig. 4 ist die axiale Länge dieses keine Abstützung bietenden Freibereichs als Doppelpfeil P3 dargestellt. Diese Freibereiche P3 ermöglichen als Übergangsbereiche zu den Stützbereichen 13 bzw. P2 die Biegeverformung des Führungsrohres 10.

Die axiale Länge jedes Freibereichs P3 beträgt beispielsweise etwa 7 mm bis 10 mm für ein Führungsrohr 10 mit 8 mm Durchmesser und 1 mm Wandstärke. P3 ist in Abhängigkeit von der Rohrsteifigkeit, die vom Material und dessen Elastizität bzw. E-Modul, von der Wandstärke und von dem Durchmesser abhängt, zu bestimmen. Die Verformung des Führungsrohres 10 soll in diesem Bereich ohne lokalem „Einknicken“ und ohne zu großer Erhöhung der Kraft zum Einschieben des Führungsrohres 10, die von der Verformungsarbeit des Führungsrohres selbst und vom Reibkraftwiderstand durch die Verspannung abhängt, erfolgen.

Die axiale Länge des Stützbereichs 13 bzw. P2 beträgt etwa 2 mm bis 15 mm. Sie ist im Vergleich zu der axialen Länge des Freibereichs P3 von geringerer Bedeutung für die gewünschte Verspannung und hat einen geringeren Einfluss auf die Einschiebekraft beim Einschieben des Führungsrohres 10. Die Länge von P2 ist bestimmt durch die damit verbundene Gesamtlänge des jeweils nicht gestützten Bereichs oder Freibereichs P3 des Führungsrohres 10. Ist dieser nicht gestützte Bereich des Führungsrohres 10 zu lang, so kann aufgrund hoher auf das Führungsrohr 10 wirkender Querkräfte, die durch das Antriebskabel 3 bereits beim regulären Betrieb oder aufgrund von bei Crashsituationen einwirkenden Massenkräften auftreten können, zum Ausdrücken des Führungsrohres 10 aus dem halb offenen Führungskanal 9 kommen.

Jedes Führungssegment 8 weist an seinem dem Freiraum 11 zugewandten Ende des Stützbereichs 13 einen radialen Rückversatz 19 auf, der als halbringförmige Erweiterung ohne Kontakt oder Abstützung mit dem Führungsrohr 10 ist. Der Rückversatz 19 wird von derjenigen Formhälfte Fi oder F2 des Spritzgusswerkzeugs geformt (siehe Fig. 6, die Bewegungsrichtungen der beiden Formhälften sind durch Pfeile dargestellt), die bei geschlossenem Spritzgusswerkzeug durch den dem Führungssegment 8 gegenüberliegenden Freiraum 11 vorragt. Wenn beim Spritzgießen der Rahmenvorrichtung 1 mit den Kabelführungen 4 an einer Kante 20 des Rückversatzes 19 ein scharfkantiger Spritzgrat zwischen den beiden Formhälften Fi und F2 entstehen sollte, so hat ein solcher Spritzgrat mangels Kontakt zu dem Führungsrohr 10 keine negativen Auswirkungen auf das Führungsrohr 10. Der radiale Rückversatz 19 beträgt z. B. etwa 0,2 mm bis 0,5 mm.

Bezugszeichenliste

Rahmenvorrichtung 11 Freiraum Antriebsmotor 12 Tragstruktur Antriebskabel 13 Stützbereich Kabelführung 14 Innenkontur Endbereich 15 Einlaufschräge Führungsbogen 16 Mittellinie Antriebsmotor 17 Mittenversatz Führungssegment 18 Referenzmittellinie Führungssegment 19 Rückversatz Führungssegment 20 Kante Führungskanal

Führungsrohr