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Patent Searching and Data


Title:
FLAME RETARDANT POLYMER COMPRISING PHOSPHORUS-CONTAINING REPEATING UNITS, PLASTIC COMPOSITION COMPRISING THE FLAME RETARDANT POLYMER, PROCESS FOR PRODUCING THE FLAME RETARDANT POLYMER AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/110852
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a flame retardant polymer comprising phosphorus-containing repeating units of general formula An‐X‐Bm, wherein A is a polymeric radical, B is a phosphorus-containing moiety according to a general formula and X is an n + m-valent phosphorus-containing group. The present invention further relates to a plastic composition comprising the flame retardant polymer, to a process for producing the flame retardant polymer and to the use thereof.

Inventors:
SAG JACOB (DE)
SCHÖNBERGER FRANK (DE)
DÖRING MANFRED (DE)
ROCH HENDRIK (DE)
KABASCI STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/084499
Publication Date:
June 10, 2021
Filing Date:
December 03, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
C08F30/02; C08K3/016; C08K5/00; C08L67/04
Domestic Patent References:
WO2014008243A12014-01-09
WO2014124933A22014-08-21
WO1997039053A11997-10-23
WO2015140105A12015-09-24
WO2018197173A12018-11-01
Foreign References:
DE102018100984A12019-07-18
DE102008012806A12009-09-10
DE2646218A11977-04-28
EP2985335A12016-02-17
DE102018100984A12019-07-18
DE19734437A11999-02-11
US20150105484A12015-04-16
Other References:
LIN YONGQIANG ET AL: "Synthesis of a novel highly effective flame retardant containing multivalent phosphorus and its application in unsaturated polyester resins", RSC ADVANCES, vol. 6, no. 89, 1 January 2016 (2016-01-01), pages 86632 - 86639, XP055780100, Retrieved from the Internet DOI: 10.1039/C6RA19798A
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 4 February 2016 (2016-02-04), MU, BO ET AL: "Method for preparing phosphorus-containing intrinsic flame-retardant acrylic resin", XP002802215, retrieved from STN Database accession no. 2016:183407
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 21 December 2016 (2016-12-21), JIANG, SAIHUA ET AL: "DOPO-based flame retardant and preparation method thereof", XP002802216, retrieved from STN Database accession no. 2016:2110643
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 3 May 2013 (2013-05-03), QIAN, XIAODONG ET AL: "Manufacture and application of reactive p-containing flame retardant containing DOPO and active double bond", XP002802217, retrieved from STN Database accession no. 2013:687941
POLYMERS, vol. 11, 2019, pages 284
POLYMER DEGRADATION AND STABILITY, vol. 158, 2018, pages 190
BRAUN, POLYMER, vol. 47, 2006, pages 8495
POLYMER DEGRADATION AND STABILITY, vol. 96, 2011, pages 1455
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG & PARTNER MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT...e.V. 209PCT 3757

Patentansprüche

1. Flammhemmendes Polymer umfassend phosphorhaltige Wiederho lungseinheiten der allgemeinen Formel I

An-X \

B m

Formel I

, wobei die Variablen A, B, X, m und n folgendermaßen definiert sind:

A ein polymerer Rest, umfassend oder bestehend aus der nach folgenden Wiederholungseinheit gemäß der allgemeinen For mel II

Formel II mit

R1 Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe R2 Alkyl- oder Arylgruppe

Z O, NH n eine ganze Zahl von > 1; B eine Gruppierung gemäß der allgemeinen Formel III:

Formel III mit

Y O, S

R3 eine lineare oder verzweigte Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-,

Cycloalkoxy-, Aryl- oder Aryloxygruppe und

R4 eine lineare oder verzweigte Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Cycloalkoxy-, Aryl- oder Aryloxygruppe sind, wobei R3 und R4 auch zu einem cyclischen System verbun den sein können; m eine ganze Zahl von > 1;

X eine n + m -wertige phosphorhaltige Gruppierung ist.

2. Flammhemmendes Polymer gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeich net, dass 1 < n < 5 sowie 1 < m < 5 ist.

3. Flammhemmendes Polymer nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Variablen n + m < 10, vorzugsweise n + m < 6, ist.

4. Flammhemmendes Polymer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass X eine Gruppierung ist der Gruppe mit den folgenden Formeln:

mit

Z O, NH i O oder l.

5. Flammhemmendes Polymer gemäß einem der vorangegangenen An sprüche dadurch gekennzeichnet, dass B eine Gruppierung ist der Gruppe mit den folgenden Formeln:

6. Flammhemmendes Polymer nach einem der vorangegangenen An sprüche dadurch gekennzeichnet, dass das flammhemmende Polymer ein Mw von > 1000 g mol 1, bevorzugt ein Mw im Bereich von 2500 g mol 1 bis 300000 g mol 1, aufweist. 7. Flammhemmendes Polymer nach einem der vorangegangenen An sprüche dadurch gekennzeichnet, dass

A ein polymerer Rest ist, der zusätzlich zur Wiederholungseinheit gemäß Formel II mindestens eine Wiederholungseinheit gemäß Formel IV umfasst

Formel IV mit

R6 Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe; und

R7 ausgewählt aus der Gruppe mit den folgenden Formeln:

, wobei Z wie zuvor definiert sowie R8 und R9 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe ist.

8. Flammhemmendes Polymer nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass der molare Anteil der Wiederholungseinheit gemäß Formel II, be zogen auf die Summe der Wiederholungseinheiten gemäß Formel II sowie Formel IV, 0,01 bis 0,99; bevorzugt 0,1 bis 0,6 und besonders 0,2 bis 0,5 beträgt. 9. Flammschutz-Zusammensetzung enthaltend oder bestehend aus a) 99 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 90 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 bis 30 Gew.-% mindestens eines flammhemmenden Polymers nach einem der Ansprüche 1 bis 8; b) 1 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 bis 70 Gew.-% einer weiteren Verbindung mit flammhemmen den Eigenschaften; jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Flammschutz- Zusammensetzung, wobei sich die Summe der Gewichtsanteile der einzelnen Komponenten auf 100 Gew.-% ergänzt.

10. Kunststoffzusammensetzung enthaltend a) 65 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines Polymers oder Polymer- blends; b) 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines flammhemmenden Polymers nach einem der Ansprüche 1 bis 8; c) 0 bis 30 Gew.-% einer weiteren Verbindung mit flammhemmenden Eigenschaften; d) 0 bis 70 Gew.-% mindestens eines Füll- und/oder Verstärkungsstof fes; e) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines Additivs; jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Kunststoffzusammenset zung wobei sich die Summe der Gewichtsanteile der einzelnen Kom ponenten auf 100 Gew.-% ergänzt.

11. Kunststoffzusammensetzung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeich net, dass das mindestens eine Polymer ein Elastomer oder ein Duro- mer oder ein thermoplastisches Polymer ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyolefinen, Polyamiden, Polyestern, be sonders bevorzugt Polylactiden, und Kombinationen hieraus.

12. Verfahren zur Herstellung eines flammhemmenden Polymers nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem a) mindestens eine Phosphorverbindung der allgemeinen Formel V

Formel V mit mindestens n+m Äquivalenten mindestens einer a,b- ungesättigten Carbonylverbindung der allgemeinen Formel VI

Formel VI zu mindestens einem Addukt der allgemeinen Formel VII

Formel VII umgesetzt wird, wobei X, m, n, Z, R1 und R2 wie in Anspruch 1 definiert ist sowie mit

M Halogen- oder Alkoxygruppe; b) das mindestens eine Addukt aus Schritt a) mit n+m-x Äquivalenten mindestens einer Organophosphorverbindung der allgemeinen Formel VIII

Formel VIII umsetzt wird, wobei R3 und R4 wie in Anspruch 1 definiert sind; und das mindestens eine Addukt aus Schritt a) sowie die mindes tens eine Organophosphorverbindung geeignet sind in einer Phos- pha-Michael Addition miteinander zu reagieren und x im Bereich von 0,5 bis 1,5; bevorzugt im Bereich von 0,75 bis

1,25 und besonders bevorzugt im Bereich von 0,9 bis 1,1; liegt; c) das mindestens eine Addukt aus Schritt b) oder das mindestens eine Addukt aus Schritt b) sowie mindestens ein weiteres radikalisch polymerisierbares Monomer der allgemeinen Formel IX

Formel IX

, wobei R6 und R7 wie in Anspruch 7 definiert ist, polymerisiert wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die min- destens eine phosphorhaltige Verbindung, die in Schritt a) eingesetzt wird, mit X definiert ist, wobei X ausgewählt ist aus Gruppe der Ver bindungen mit den folgenden Formeln:

, wobei Z und i wie in Anspruch 4 definiert ist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekenn zeichnet, dass die mindestens eine Organophosphorverbindung, die in Schritt b) eingesetzt wird, ausgewählt ist aus Gruppe der Verbindun gen mit den folgenden Formeln: 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14 dadurch gekennzeich net, dass die mindestens eine Phosphorverbindung in Schritt a) bevor zugt mit 2-Hydroxyethylacrylat umgesetzt wird.

16. Verwendung des flammhemmenden Polymers nach einem der An sprüche 1 bis 8 als Flammschutzmittel.

17. Verwendung nach Anspruch 16 dadurch gekennzeichnet, dass das flammhemmende Polymer als Flammschutzmittel für Kunststoffe oder Lederapplikationen verwendet wird.

18. Verwendung nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Kunststoffen um (Co)Polyester, Polyolefine, Polyamide und Kombinationen hiervon handelt.

Description:
Flammhemmendes Polymer umfassend phosphorhaltige Wiederholungsein heiten. Kunststoffzusammensetzung umfassend das flammhemmende Poly mer, Verfahren zur Herstellung des flammhemmenden Polymers sowie des- sen Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein flammhemmendes Polymer umfassend phosphorhaltiger Wiederholungseinheiten einer allgemeinen Formel An-X-Bm, wobei A ein polymerer Rest, B eine phosphorhaltige Gruppierung gemäß einer allgemeinen Formel und X eine n + m -wertige phosphorhaltige Gruppe ist. Zu dem betrifft die vorliegende Erfindung eine Kunststoffzusammensetzung um fassend das flammhemmende Polymer, Verfahren zur Herstellung des flamm hemmenden Polymers sowie dessen Verwendung.

Durch ihre breiten Anwendungsmöglichkeiten haben Kunststoffe in den letz ten Jahrzehnten eine unverzichtbare Rolle im alltäglichen Leben eingenom men. Wegen ihrer leichten Entflammbarkeit ist der Einsatz verschiedener Flammschutzmittel (FSM) nötig, um die Ausbreitung von Bränden einzu schränken bzw. zu verlangsamen. Auf Grund ihrer hohen Effektivität wurden besonders halogenierte FSM verwendet, die die Flamme in der Gasphase ver giften. Allerdings ist diese Klasse von FSM sowohl toxikologisch als auch ökolo gisch bedenklich, weshalb bereits viele halogenhaltige Verbindungen vom Ge setzgeber verboten wurden.

Eine Alternative zu den halogenhaltigen stellen die phosphorhaltigen FSM dar, die sich bereits seit mehreren Jahren etabliert haben. Diese Verbindungen weisen je nach ihrer chemischen Struktur eine Gas- oder Festphasenaktivität auf. Um eine Verträglichkeit mit der Matrix zu gewährleisten und eine Migra tion der Verbindungen zu vermeiden, werden zunehmend polymere Verbin dungen eingesetzt. Die flammhemmende Wirkung der phosphorhaltigen FSM wird häufig durch Synergisten verbessert. Hierzu eignen sich neben minerali schen FSM auch stickstoffhaltige oder weitere phosphorhaltige Verbindungen. Der Synergismus zwischen unterschiedlichen phosphorhaltigen Verbindungen wird beispielsweise in WO 2014/008243 (Al) genutzt. In diesem Fall kommen verschiedene Phosphorverbindungen zum Einsatz, die sowohl eine Gaspha sen- als auch Festphasenaktivität besitzen. Neben einer Vergiftung der Flamme in der Gasphase durch Radikalabfangreaktionen, wird darüber hinaus simultan eine Erstickung der Flamme durch Ausbilden einer Schutzschicht er reicht (charring). Die Folge ist ein effektiverer Flammschutz durch die Kopp lung der zwei Flammschutzmechanismen.

Auf Grund des zunehmenden Bedürfnisses, den ökologischen Fußabdruck von Materialien zu verringern, wurden ebenso FSM aus erneuerbaren Ressourcen entwickelt. Eine geeignete Plattformchemikalie ist beispielsweise, wie in der DE 102008012806 (Al) gezeigt, die Itaconsäure, die durch Addition phospho- ryliert und anschließend polykondensiert wird. Ebenso eignen sich Acrylate als Ausgangsverbindungen, die biobasiert herstellbar sind und somit den Bioge halt der Zielverbindungen erhöhen.

Ein häufig verwendetes Strukturelement zur Herstellung phoshorhaltiger FSM stellt das 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phospha-phenanthren-10-oxid (DOPO) dar. Über eine Phospha-Michael-Addition kann diese Verbindung in hohen Aus beuten und ohne Nebenreaktionen an ungesättigte Ester oder Amide addiert werden. Die gebildeten Propionsäureester bzw. -amide und das Verfahren zu ihrer Herstellung sind beispielsweise aus DE 2646218 (Al) bekannt.

Verbindungen mit der allgemeinen Formel dieser Propionsäureester bzw. - amide sind prinzipiell als FSM geeignet. EP 2985335 (Al) beschreibt beispiels weise die Anwendung verschiedener DOPO-Propionsäureester in Polyurethan schaumstoffen. Um eine Migration der Verbindungen zu vermeiden, werden möglichst polymere FSM genutzt. Hierzu wird DOPO in die Wiederholungsein heit der entsprechenden Verbindung eingebaut. Aus DE 102008012806 (Al) sind phosphorhaltige Polyester bekannt, die durch Addition von DOPO an eine ungesättigte Dicarbonsäure und anschließender Polykondensation mit einem mehrwertigem Alkohol (z.B. Diol) hergestellt werden.

WO 2014/124933 (A2) beschreibt speziell die Herstellung von duromeren FSM durch Addition von DOPO an mehrfunktionelle ungesättigte Ester und an schließender radikalischer Polymerisation. Als Ausgangsverbindungen für die ses Herstellungsverfahren eignen sich beispielsweise Pentaerythritol-Tetraac- rylat oder Dipentaerythritol-Hexaacrylat. Diese FSM können auch als Thermo plaste hergestellt werden und sind bereits in DE 102018100984 Al beschrie ben.

Häufig reicht der alleinige Einsatz einer einzelnen Verbindung nicht aus, um ei nen optimalen Flammschutz zu gewährleisten. Dementsprechend werden diese FSM in synergistischen Formulierungen eingesetzt. In glasfaserverstärk tem PA66 (15% GF) weist das hauptsächlich gasphasenaktive Duromer aus Pentaerythritol-Tetraacrylat und DOPO (Poly-[DOPAc-2-PETA]) einen Synergis mus in Kombination mit Melaminpolyphosphat (MPP) auf. Wird ausschließlich MPP (25 wt%) als FSM verwendet, wird im besten Fall V-l Klassifizierung er reicht. Bereits bei einer kleinen Zugabe von nur 0,5% Poly-[DOPAc-2-PETA] wird eine V-0 Klassifizierung erzielt, wobei gleichzeitig die Gesamtbeladung an FSM auf 22,5 wt% gesenkt wird. In diesem Fall wird die Gasphasenaktivtität des Poly-[DOPAc-2-PETA] um die Festphasenaktvität des MPP ergänzt. Die Zu gabe eines Synergisten ist in vielen Fällen unabdingbar und gilt nicht nur für DOPO-Derivate. Ein anderes Beispiel sind die Metallphosphinate, die ebenso mit Stickstoff- bzw. Phosphorverbindungen (Melamin- oder Ammoniumpoly phosphat) kombiniert werden. Derartige Formulierungen sind beispielhaft in der Patentliteratur beschrieben (siehe WO 9739053 (Al) und DE 19734437 (Al)).

Trotz der Nutzung eines synergistischen Effekts ist der Anteil des FSM-Gehalts in vielen Matrizen hoch und liegt typischerweise bei 20-30%. Eine derart hohe Beladung an FSM hat unweigerlich Auswirkungen auf die Polymereigenschaf ten, wie etwa die Fließfähigkeit, die Mechanik und die elektrischen und ther mischen Eigenschaften. Um den FSM-Gehalt zu senken und diese Nachteile zu minimieren, werden vermehrt FSM entwickelt, die einen inhärenten P-P-Sy- nergismus aufweisen. Verbindungen, die verschiedene phosphorhaltige Grup pen (Phosphinate, Phosphate, Phosphonate etc.) in einem Molekül vereinen, wirken im Brandfall nach unterschiedlichen Flammschutzmechanismen. Diese FSM besitzen dementsprechend sowohl eine Gasphasen- als auch eine Fest phasenaktivität. Folglich ist ein effektiverer Flammschutz gegeben und die Ge samtbeladung an FSM kann in der jeweiligen Matrix deutlich gesenkt werden bei gleicher Flammschutzklassifizierung. Aus WO 2015/140105 (Al) ist beispielsweise das DOPO-PEPA bekannt, welches neben der Phosphinatgruppe des DOPO eine Phosphatgruppe aufweist.

DOPO-PEPA zeigt unter anderem in Copolyestern einen effektiven Flamm schutz. Im Vergleich zu bekannten Systemen kann der Gesamtgehalt an FSM sowie der P-Gehalt reduziert werden (US 2015/0105484 (Al)). Nachteilig bei derartig niedermolekularen Verbindungen wie DOPO-PEPA bleibt die Migra tion des FSM aus der Matrix sowie der weichmachende Effekt. Ein polymeres FSM mit unterschiedlichen phosphorhaltigen Gruppen ist in WO 2018/197173 (Al) beschrieben. Nach Addition von DOPO an Itaconsäure wird über das entstehende Addukt und einem Phosphanoxid, welches mindestens zwei Hydroxylgruppen trägt, mittels Polykondensation der entsprechende Polyester hergestellt. Diese Verbindung erweist sich als wirk sames FSM in PA66. Im Vergleich zum strukturell verwandten FSM Ukanol FR80, dessen flammhemmender Effekt einzig aus dem DOPO herrührt, kann der FSM-Gehalt gesenkt werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Klassifi zierung im UL94-Test.

Weitere polymere FSM mit unterschiedlichen phosphorhaltigen Gruppen sind in der Fachliteratur beschrieben (siehe Polymers, 2019, 11, 284; Polymer De gradation and Stability, 2018, 158, 190). In diesen Fällen wurden mehrfunktio nelle ungesättigte Amide/ Ester über eine Phospha-Michael-Addition mit un terschiedlichen Verbindungen phosphoryliert und anschließend radikalisch polymerisiert. Als Grundgerüst dient jeweils das Triazin bzw. die Cyanursäure.

Die Verbindungen zeigen einen effektiven Flammschutz in Epoxidharzen und zeichnen sich sowohl durch ihre Gas- als auch Festphasenaktivität aus. Aller dings ist in beiden Fällen die Gasphasenaktivität dominanter. Braun et al. ha ben bereits gezeigt, dass die Festphasenaktivität mit dem Oxidationszustan des des Phosphors korreliert (Polymer, 2006, 47, 8495). Entscheidend für die Wirkung in der festen Phase ist die Bildung von Phosphaten bzw. Polyphos phaten, die bei den entsprechenden Verbindungen erst nach Oxidation der entsprechenden Phosphonatgruppe gebildet werden. Dies ist allerdings nur in sauerstoffreichen Polymeren möglich, die darüber hinaus im selben Tempera turbereich zerfallen müssen (Polymer Degradation and Stability, 2011, 96, 1455). Somit ist die simultane Gas- und Festphasenaktivität dieser FSM nur in einem beschränkten Einsatzgebiet möglich. In den meisten Kunststoffen er folgt der flammschützende Effekt dieser Verbindungen hauptsächlich in der Gasphase.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass FSM mit unterschiedlichen phos phorhaltigen Gruppen in einem Molekül bereits beschrieben sind und diese einen besseren Flammschutz bieten als Verbindungen, die nur eine Gruppe besitzen. Allerdings weisen die bekannten Verbindungen ausnahmslos Nach teile auf. Während das DOPO-PEPA (WO 2015/140105 (Al)) auf Grund des ge ringen Molekulargewichts zur Migration neigt und einen weichmachenden Ef fekt besitzt, wird das FSM aus WO 2018/197173 (Al) über eine Polykonden sation hergestellt. Die dafür benötigten Monomere (Hydroxyalkylphos- phanoxide) sind in diesem Fall enorm kostenintensiv. Darüber hinaus erfor dert die Polykondensation speziellere Bedingungen. Neben höheren Reakti onstemperaturen, der Notwendigkeit von besonders reinen Edukten und ei nes Katalysators zum Erreichen von hohen Molekulargewichten, muss zusätz lich das Kondensationsprodukt während der Polymerisation entfernt werden. Mildere Bedingungen wie sie bei der radikalischen Polymerisation üblich sind, sind beispielsweise bei der Polymerisation von Acrylaten möglich. Die in der Literatur beschriebenen Polyacrylate mit unterschiedlichen phosphorhaltigen Gruppen, enthalten allerdings keine Phosphatgruppen, wodurch die Gaspha senaktivität stets dominanter ist. Dadurch entfaltet sich die Festphasenaktivi tät ausschließlich in sauerstoffreichen Polymeren, die im selben Temperatur bereich zerfallen und schränkt somit das bestmögliche Einsatzgebiet dieser FSM ein.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein flammhemmendes Poly mer aufweisend verschiedene phosphorhaltige Gruppen bereitzustellen, dass thermisch stabil und gut verarbeitbar ist, vor allem aber durch seine Struktur sowohl eine Gas- als auch eine Festphasenaktivität im Sinne einer Flamm schutzwirkung zeigt, was zu besonders guten Flammschutzeigenschaften führt.

Diese Aufgabe wird bezüglich des flammhemmenden Polymers mit den Merk malen des Patentanspruchs 1 und bezüglich des Verfahrens zur Herstellung des flammhemmenden Polymers mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Außerdem werden in Patentanspruch 9 eine Kunststoffzusammenset zung umfassend das flammhemmende Polymer sowie in Patentanspruch 15 Verwendungsmöglichkeiten des flammhemmenden Polymers angegeben. Die jeweiligen abhängigen Patentansprüche stellen dabei vorteilhafte Weiterbil dungen dar.

Erfindungsgemäß wird somit ein flammhemmendes Polymer angegeben, um fassend phosphorhaltige Wiederholungseinheiten der allgemeinen Formel I

A n -X \

B m

Formel I

, wobei die Variablen A, B, X, m und n folgendermaßen definiert sind:

A ein polymerer Rest, umfassend oder bestehend aus der nachfolgenden Wiederholungseinheit gemäß der allgemeinen Formel II

Formel II mit

R 1 Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe R 2 Alkyl- oder Arylgruppe

Z O, NH n eine ganze Zahl von > 1;

B eine Gruppierung gemäß der allgemeinen Formel III:

Formel III mit

Y O, S

R 3 eine lineare oder verzweigte Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Cyc- loalkoxy-, Aryl- oder Aryloxygruppe und R 4 eine lineare oder verzweigte Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Cyc- loalkoxy-, Aryl- oder Aryloxygruppe sind, wobei R 3 und R 4 auch zu einem cyclischen System verbunden sein können; m eine ganze Zahl von > 1;

X eine n + m -wertige phosphorhaltige Gruppierung ist.

Die vorgeschlagenen flammhemmenden Polymere besitzen eine Flamm schutzwirkung durch Ihre funktionalisierten Seitenketten, die phosphorhaltige Gruppierungen tragen, die ihrerseits phosphorhaltige Gruppen, wie zum Bei spiel Phosphinate, Phosphate oder Phosphonate etc., enthalten. Bevorzugt handelt es sich dabei um unterschiedliche phosphorhaltige Gruppen, d.h. mit unterschiedlichen Oxidationszuständen des Phosphoratoms, die zusammen in dem Polymer vereint werden. Dadurch wird ein Synergismus zwischen diesen unterschiedlichen phosphorhaltigen Gruppen ermöglicht. Die unterschiedli chen Oxidationsstufen der phosphorhaltigen Gruppe innerhalb der Gruppie rung B können durch die Wahl der Reste R 3 sowie R 4 realisiert werden. Die phosphorhaltige Gruppierung X könnte dabei sowohl eine phosphorhaltige Gruppe, wie z.B. ein Phosphat, sein, es könnte sich hierbei aber auch um eine Phosphazengruppe oder um eine spirozyklische Verbindung umfassend zwei Phosphatestergruppen handeln.

Darüberhinaus besitzen die flammhemmenden Polymere a priori aufgrund ih rer polymeren Struktur im Vergleich zu ihren niedermolekularen Analoga oder Derivaten dieser Analoga keine oder eine signifikant herabgesetzte Neigung zur Migration in Kunststoffen, in denen sie zurflammschützenden Wirkung eingetragen werden. Dies stellt einen erheblichen Vorteil von flammhemmen den Polymeren gegenüber niedermolekularen flammhemmenden Verbindun gen dar.

Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Poly mers zeichnet sich dadurch aus, dass 1 < n < 5 sowie 1 < m < 5 ist.

Für den Fall, dass n = 1 oder n = 2, handelt es sich bei dem erfindungsgemä ßen flammhemmenden Polymer um ein lineares Polymer; für den Fall, dass n > 2, ist das flammhemmende Polymer verzweigt strukturiert. Verzweigt strukturierte Variationen der erfindungsgemäßen flammhemmenden Poly mere sind unter Umständen besonders vorteilhaft, da sie aufgrund ihrer ver besserten Löslichkeitseigenschaften gegenüber den linear strukturierten Vari ationen in dem zu flammschützenden Kunststoff eine verbesserte Kompatibili tät mit dem zu flammschützenden Kunststoff ermöglichen. Darüberhinaus kann auf diese Weise die Gesamtbeladung an Flammschutzmittel in Kunst stoffmatrix deutlich gesenkt werden.

Die innerhalb des definierten Bereichs höheren Werte für m realisieren eine größere Konzentration der Gruppierung B pro flammhemmendes Polymer und damit auch eine größere Konzentration an phosphorhaltigen Gruppen. Dadurch kann die Gesamtbeladung an Flammschutzmittel in Kunststoffmatrix deutlich gesenkt werden.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass die Summe der Variablen n + m < 10, vorzugsweise n + m < 6, ist.

Für innerhalb der definierten Bereiche höheren Werte für n + m wären bei spielsweise Phosphazen-basierte Systeme für X denkbar. Die Summe der Vari ablen n sowie m würde sich hierbei zu 6 ergeben. Somit wäre ein flammhem mendes Polymer erreichbar, für welches sich der Verzweigungsgrad sowie die Konzentration der Gruppierungen B einstellen ließen. Demnach kann ein sol ches System an die zu flammschützende Kunststoffmatrix angepasst werden, wodurch einerseits eine optimale Flammschutzwirkung erzielt werden kann ohne andererseits die Materialeigenschaften des Kunststoffs maßgeblich zu beeinflussen.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass X eine Gruppierung ist der Gruppe mit den folgenden Formeln: mit

Z O, NH

0 oder 1.

Die somit vorgeschlagenen Gruppierungen ermöglichen es, verschiedene phosphorhaltige Gruppen mit unterschiedlicher chemischer Umgebung in ei ner Struktur bzw. einem flammhemmenden Polymer zu vereinen, wodurch diese somit sowohl gas- als auch festphasenakitv sind und letztlich eine ver besserte Flammschutzwirkung ermöglichen. Zudem wird die Flammschutzwir kung durch synergistische Effekte durch Kombination mit den phosphorhalti gen Gruppen der Gruppierung B weiter gesteigert.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass B eine Gruppierung ist der Gruppe mit den folgenden Formeln:

Die somit vorgeschlagenen Gruppierungen ermöglichen es, verschiedene phosphorhaltige Gruppen mit unterschiedlicher chemischer Umgebung in ei ner Struktur bzw. einem flammhemmenden Polymer zu vereinen, wodurch diese somit sowohl gas- als auch festphasenakitv sind und letztlich eine ver besserte Flammschutzwirkung ermöglichen. Zudem wird die Flammschutzwir kung durch synergistische Effekte durch Kombination mit den phosphorhalti gen Gruppen der Gruppierung X weiter gesteigert.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass dasflammhemmende Polymer ein M w von > 1 000 g mol 1 , bevorzugt ein M w im Bereich von 2 500 g mol 1 bis 300000 g mol 1 , aufweist.

Der bevorzugte Polymerisationsgrad liegt bevorzugt im Bereich von 1 bis 100; aufgrund der zum Teil hohen Molekulargewichte der entsprechenden Mono mere, ergeben sich folglich für die flammhemmenden Polymere unterschiedli che Molmassenbereiche, die wiederrum je nach Anwendungsfall, d.h. des zu flammschützenden Kunststoffs, entsprechend angepasst werden können.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass

A ein polymerer Rest ist, der zusätzlich zur Wiederholungseinheit gemäß Formel II mindestens eine Wiederholungseinheit gemäß Formel IV um fasst

Formel IV mit

R 6 Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe; und

R 7 ausgewählt aus der Gruppe mit den folgenden Formeln: , wobei Z wie zuvor definiert sowie R 8 und R 9 jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff (H) oder eine Alkylgruppe ist.

Die somit zusätzlich eingeführte Wiederholungseinheit eröffnet die Möglich keit Copolymere zugänglich zu machen. Die dabei vorgeschlagenen Strukturen dieser zusätzlichen Wiederholungseinheiten, d.h. Comonomere, können un terschiedlicher Natur sein; es kann sich sowohl um acrylische (Acrylate, Me- thacrylate, Acrylamide, Methacrylamide, etc.) als auch um styrenische Mono mere handeln. Der Einbau dieser Comonomere in das Polymerrückgrat er möglicht dabei flammhemmende Copolymere, für die höhere Molekularge wichte zugänglich sind. Die zum Teil sterisch anspruchsvollen Wiederholungs einheiten gemäß Formel II würden mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne den Zu satz der hier vorgeschlagenen Comonomere eher zu Abbruchsreaktionen während der Polymerisation und damit zu geringeren Molekulargewichten neigen. Darüberhinaus können durch die Wahl des Comonomers bzw. der Wiederholungseinheit gemäß Formel IV Copolymere synthetisiert werden die in Bezug auf dieses Comonomer chemisch-strukturelle Ähnlichkeiten gegen über den Wiederholungseinheiten des zu schützenden Kunststoffs aufweisen. Die Kompatibilität dieses flammhemmenden Copolymers mit dem zu schüt zenden Kunststoff könnte somit maßgeblich verbessert werden.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass der molare Anteil der Wiederho lungseinheit gemäß Formel II, bezogen auf die Summe der Wiederholungsein heiten gemäß Formel II sowie Formel IV, 0,01 bis 0,99; bevorzugt 0,1 bis 0,6 und besonders 0,2 bis 0,5 beträgt.

Durch entsprechende Optimierung der Reaktionsbedingungen sind im Falle derartiger Copolymerisationen gewünschte Comonomerzusammensetzungen variabel einstellbar. Hohe Konzentrationen an flammschutzaktiven Gruppie rungen sind somit weiterhin zugänglich. Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Flammschutz-Zusammensetzung enthaltend a) 99 - 1 Gew.-%, bevorzugt 90 - 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 70

- 30 Gew.-% mindestens eines erfindungsgemäßen flammhemmen den Polymers; b) 1 - 99 Gew.-%, bevorzugt 10 - 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 30

- 70 Gew.-% einer weiteren Verbindung mit flammhemmenden Ei genschaften; jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Flammschutz-Zusammensetzung, wobei sich die Summe der Gewichtsanteile der einzelnen Komponenten auf 100 Gew.-% ergänzt.

Die erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymere gewährleisten einen ef fizienten Flammschutz und zeigen eine bessere Performance als bereits er hältliche Flammschutzmittel. Die eine weitere Verbindung mit flammhem menden Eigenschaften kann als Synergist verstanden werden, wodurch durch die Kombination der beiden Inhaltsstoffe a) sowie b) der Flammschutz-Zusam mensetzung ein Synergismus erreicht und die flammhemmende Wirkung der phosphorhaltigen Polymere weiter verbessert werden kann. Hierzu eignen sich neben: a) anorganische Flammschutzmittel und/oder mineralische Flammschutz mittel, wie z.B. AI(OH)3, Mg(OH)2, AIO(OH), Schichtsilikate wie z. B. Mon- tmorillonit, nicht oder organisch modifiziert, Doppelsalze, wie z. B. Mg- Al-Silikate, POSS(Polyhedral Oligomeric Silsesquioxanej-Verbindungen, Huntit, Hydromagnesit oder Halloysit; auch b) stickstoffhaltige oder phosphorhaltige Verbindungen, wie z.B. roter Phosphor, Borphosphat, Stickstoffbasen, Melaminderivate, Phosphate, wie z. B. Resorcindiphosphat, Bisphenol-A-diphosphat und ihre Oligo mere, Triphenylphosphat, Pyrophosphate, Polyphosphate, organische und anorganische Phosphinate, wie z. B. Salze derhypophosphorigen Säure und Ihrer Derivate wie Diethylaluminiumphosphinat oder Alumi- niumphosphinat, organische und anorganische Phosphonate und Deri vate der vorgenannten Verbindungen, Ammoniumpolyphosphat (APP), mit Melamin, Melaminharz, Melaminderivaten, Silanen, Siloxanen, Sili konen oder Polystyrolen beschichtete und/oder beschichtete und ver netzte Ammoniumpolyphosphatpartikel, 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phos- phorylphenanthren-10-oxid (DOPO) und deren substituierte Verbindun gen, sowie 1,3,5-Triazinverbindungen, einschließlich Melamin, Melam, Meiern, Melon, Ammeiin, Ammelid, 2-Ureidomelamin, Acetoguanamin, Benzoguanamin, Diaminphenyltriazin, Melaminsalze und -addukte, Me- lamincyanurat, Melaminborat, Melaminorthophosphat, Melaminpyro- phosphat, Dimelaminpyrophosphat, Aluminiumdiethylphosphinat, Me laminpolyphosphat, oligomere und polymere 1,3,5-Triazinverbindun gen und Polyphosphate von 1,3,5-Triazinverbindungen, Guanin, Pipera zinphosphat, Piperazinpolyphosphat, Ethylendiaminphosphat, Pen- taerythritol, Dipentaerythritol, 1,3,5-Trihydroxyethylisocyanurat, 1,3,5- Triglycidylisocyanurat, Triallylisocyanurat und Derivate der vorgenann ten Verbindungen. Bevorzugt enthält die Flammschutz-Zusammenset zung für eine bessere Dispergierbarkeit weitere Verbindungen mit flammhemmenden Eigenschaften, wie z.B. Wachse, Silikone, Siloxane, Fette oder Mineralöle.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Kunststoffzusammensetzung ent haltend a) 65 bis 99,95 Gew.-% mindestens eines Polymers oder Polymer- blends; b) 0,05 bis 30 Gew.-% mindestens eines der erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymere; c) 0 bis 30 Gew.-% einer weiteren Verbindung mit flammhemmenden Eigenschaften; d) 0 bis 70 Gew.-% mindestens eines Füll- und/oder Verstärkungsstof fes e) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines Additivs; jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Kunststoffzusammenset zung wobei sich die Summe der Gewichtsanteile der einzelnen Kompo nenten auf 100 Gew.-% ergänzt.

Die erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymere gewährleisten einen ef fizienten Flammschutz und zeigen eine bessere Performance als bereits er hältliche Flammschutzmittel. Darüberhinaus kann es sich beispielsweise bei Inhaltsstoff c) der Kunststoffzusammensetzung, d.h. die weitere Verbindung mit flammhemmenden Eigenschaften, um Synergisten handeln, die die flammhemmende Wirkung der phosphorhaltigen Polymere verbessern. Hierzu eignen sich die zuvorgenannten anorganischen Flammschutzmittel und/mine ralischen Flammschutzmittel sowie die zuvor genannten stickstoffhaltigen o- der phosphorhaltigen Verbindungen.

Geeignete Füllstoffe und Verstärkungsstoffe sind beispielsweise synthetische oder natürliche Materialien, wie z. B. Carbonate, insbesondere Calciumcarbo nat oder Hydrotalcite, Silikate, insbesondere Schichtsilikate, wie z. B. Mont- morillonit, Bentonit, Beidelit, Mica, Hectorit, Saponit, Vermiculit, Ledikit, Magadit, lllit, Kaolinit, Wollastonit, Attapulgit, und funktionalisierte Schichtsili kate wie Nanocomposite, Bentonit, Erdalkalimetallsilikate und Alkalimetallsili kate, Glasfasern, Glaskugeln (massiv oder hohl), Talkum, Talg, Ton, Glimmer, Kieselerde, Kaolin, Calciumsulfat, Bariumsulfat, Metalloxide und Metallhydro xide, insbesondere Erdalkalimetallhydroxide, Alkalimetallhydroxide und Alu miniumhydroxide, Böhmit, Ruß, Graphit, Kohlenstoffnanoröhrchen, Graphen, Holzmehl, Zellulosepulver, Fasern von Naturprodukten, wie z. B. Cellulose, o- der synthetische Fasern oder Zeolithe. Alle aufgeführten Füllstoffe können so wohl in für Füllstoffe üblicher Form und Größe, die dem Fachmannbekannt sind, als auch in nanoskaliger Form, d.h. als Partikel mit einem durchschnittli chen Durchmesser im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 200 nm, vorliegen und in den Kunststoffzusammensetzungen verwendet werden.

Bei dem mindestens einen Additiv handelt es sich um Zusatzstoffe, die ausge wählt sind aus der Gruppe bestehend aus UV-Absorbern, Lichtstabilisatoren, Stabilisatoren, wie der Benzofuranone oder der Hydroxylamine oder aus der Gruppe der phenolischen Antioxidantien und der Phosphite/Phosphonite, Me- talldesaktivatoren, Füllstoffdesaktivatoren, Nukleierungsmitteln, Schlagzähig keitsverbesserern, Weichmachern, Gleitmitteln, Rheologiemodifikatoren, Ver arbeitungshilfsmitteln, Pigmenten, Farbstoffen, optische Aufhellern, antimik robiellen Wirkstoffen, Antistatika, Slipmitteln, Antiblockmitteln, Kopplungs mitteln, Dispergiermitteln, Kompatibilisatoren, Sauerstofffängern, Säurefän gern, Markierungsmitteln oder Antifoggingmitteln.

Lichtstabilisatoren sind beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe der gehin derten Amine (HALS) oder Verbindungen auf der Basis von 2-(2'-Hydroxyphe- nyl)benzotriazolen, 2-Hydroxybenzophenonen, Estern von Benzoesäuren, Ac- rylaten, Oxamiden und 2-(2-Hydroxyphenyl)-l,3,5-Triazinen.

Geeignete gehinderte Amine sind beispielsweise l,l-Bis(2,2,6,6-tetramethyl- 4-piperidyl)sebazat, Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)succinat, Bis(l,2,2,6,6- pentamethyl-4-piperidyl)sebazat, Bis(l-octyloxy-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperi- dyl)sebazat, Bis(l, 2,2,6, 6-pentamethyl-4-piperidyl)-n-butyl-3, 5-di-tert-butyl-4- hydroxybenzylmalonat, das Kondensationsprodukt aus l-(2-Hydroxyethyl)- 2,2,6,6-tetramethyl-4-hydroxypiperidin und Succinsäure, lineare oder zykli sche Kondensationsprodukte von N,N'-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl) he- xamethylendiamin und 4-tert-Octylamino-2,6-di-chloro-l,3,5-triazin, Tris(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl) nitrilotriacetat, Tetrakis(2,2,6,6-tetra-me- thyl-4-piperidyl)-l,2,3,4-butantetracarboxylat, 1, l'-(l,2-Etha ndiyl)-bis(3, 3,5,5- tetramethylpiperazinon), 4-Benzoyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Steary- loxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, lineare oder zyklische Kondensationspro dukte aus N,N'-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)hexamethylendiamin und 4-Morpholino-2,6-dichloro-l,3,5-triazin das Reaktionsprodukt von 7,7,9,9-Tet- ramethyl-2-cycloundecyl-l-oxa-3,8-diaza-4-oxospiro-[4,5]deca n und Epichlo- rohydrin.

Geeignete 2-(2'-Hydroxyphenyl)benzotriazole sind beispielsweise 2-(2'-Hyd- roxy-5'methylphenyl)benzotriazol,2-(3',5 , -Di-tert-butyl-2 , -hydroxyphenyl)ben- zotriazol, 2-(5'-tert-Butyl-2'-hydroxy-phenyl)benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-5'- (l,l,3,3-tetramethylbutyl)phenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-butyl-2'-hydro- xyphenyl)-5-chlorobenzotriazol,2-(3'-tert-Butyl-2 , -hydroxy-5 , -methylphenyl-5- chlorobenzotriazol, 2-(3'-sec-Butyl-5'-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotria- zol, 2-(2'-Hydroxy-4'-octyloxyphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-amyl-2'-hyd- roxyphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Bis(a,a-dimethylbenzyl)-2'-hydroxyphe- nyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phe- nyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)car- bonylethyl]-2'-hydroxyphenyl)-5-chlorobenzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hyd- roxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)-5-chlorobenzotriazol ,2-(3 , -tert- Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)benzotria zol, 2-(3'-tert- Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phenyl)benzotri azol, 2-(3'-tert- Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)carbonylethyl]-2'-hydroxyphenyl )benzotnazol, 2- (3 , -Dodecyl-2'-hydroxy-5 , -methylphenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hyd- roxy-5'-(2-isooctyloxycarbonylethyl)phenylbenzotriazol, 2,2'-Methylenbis[4- (l,l,3,3-tetramethylbutyl)-6-benzotriazol-2-ylphenol]; das Produkt der Umes terung von 2-[3'-tert-Butyl-5'-(2-methoxycarbonylethyl)-2 , -hydroxyphenyl]- 2H-benzotriazol mit Polyethylenglycol 300; [R-CH2CH2-COO-CH2CH2-]-2, wo bei R = 3'-tert-Butyl-4'- hydroxy-5'-2H-benzotriazol-2-ylphenyl, 2-[2'-Hydroxy- 3'-(a,a-dimethylbenzyl)-5'-(l,l,3,3-tetramethylbutyl)phenyl] benzotriazol, 2- [2 , -hydroxy-3'-(l,l,3,3-tetramethylbutyl)-5 , -(a,a-dimethylbenzyl)phenyl]ben- zotriazolGeeignete 2-Hydroxybenzophenone sind beispielsweise 4-Hydroxy-, 4-Methoxy-, 4-Octyloxy-, 4-Decyloxy-4-Dodecyloxy, 4-Benzyloxy, 4, 2', 4'- Trihydroxy- und 2'-Hydroxy-4,4'-dimethyoxy-Derivate der 2-Hydroxybenzo- phenone.

Geeignete Acrylate sind beispielsweise Ethyl-a-cyano-ß,ß-diphenylacrylat, lsooctyl-a-cyano-ß,ß-diphenylacrylat,Methyl-a-carbomethoxy cinnamat, Me- thyl-a-cyano-ß-methyl-p-methoxycinnamat, Butyl-a-cyano-ß-methyl-p-me- thoxycinnamat, Methyl-a-carbomethoxy-p-methoxycinnamat und N-(ß-carbo- methoxy-ß-cyanovinyl)-2-methylindolin.

Geeignete Ester von Benzoesäuren sind beispielsweise 4-tert-Butylphenylsa- licylat, Phenylsalicylat,Octylphenylsalicylat, Dibenzoylresorcinol, Bis(4-tert- butylbenzoyl)resorcinol, Benzoylresorcinol, 2,4-Di-tert-butylphenyl-3,5-di-tert- butyl-4-hydroxybenzoat, Hexadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat, Octadecyl-3,5-ditert-butyl-4-hydroxybenzoat, 2-Methyl-4,6-di-tert-butylphe- nyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat.

Geeignete Oxamide sind beispielsweise 4,4'-Dioctyloxyoxanilid, 2,2'-diet- hoxyoxanilid, 2,2'-Dioctyloxy-5,5'-di-tert-butoxanilid, 2,2'-didodecyloxy-5,5'- di-tert-butoxanilid, 2-Ethoxy-2'-ethyloxanilid, N,N'-Bis(3-dimethylaminopro- pyßoxamid, 2-Ethoxy-5-tert-butyl-2'-ethoxanilid und seine Mischungen mit 2- Ethoxy-2'-ethyl-5,4'-di-tert-butoxanilid, Mischungen von o- und p-Methoxy- disubstituierten Oxaniliden und Mischungen von o- und p-Ethoxy-disubstitu- ierten Oxaniliden. Geeignete 2-(2-Hydroxyphenyl)-l,3,5-Triazine sind beispielsweise 2,4,6-T ris(2- hydroxy-4-octyloxyphenyl)-l,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6- bis(2,4-dimethylphenyl)-l,3,5-triazin, 2-(2,4-Dihydroxyphenyl)-4,6-bis(2,4-di- methylphenyl)-l,3,5-triazin, 2,4-Bis(2-hydroxy-4-propyloxyphenyl)-6-(2,4-di- methylphenyl)-l,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(4-methyl- phenyl-l,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-dodecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethyl- phenyl)-l,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-tridecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethyl- phenyl)-l,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-butyloxypropoxy)phenyl]- 4,6-bis(2,4-dimethyl)-l,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-octyloxypro- pyloxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl)-l,3,5-triazin, 2-[4-(Dodecyloxy/Tridecy- loxy-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyphenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl phenyl)-l,3,5- triazin, 2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-dodecyloxypropoxy)phenyl]-4,6-bi s(2,4- dimethylphenyl-l,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-hexyloxy)phenyl-4,6-diphenyl-

1.3.5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-methoxyphenyl)-4,6-diphenyl-l,3,5-triazin, 2,4,6- Tris[2-hydroxy-4-(3-butoxy-2-hydroxypropoxy)phenyl]-l,3,5-tr iazin, 2-(2-Hyd- roxyphenyl)-4-(4-methoxyphenyl)-6-phenyl-l,3,5-triazin, 2-{2-Hydroxy-4-[3-(2- ethylhexyl-l-oxy)-2-hydroxypropyloxy]phenyl}-4,6-bis(2,4-dim ethylphenyl-

1.3.5-triazin.

Geeignete phenolische Antioxidantien sind beispielsweise: Octadecyl-3-(3,5- di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat, Pentaerythritol-tetrakis[3-(3,5-di- tert-butyl-4-hydroxyphenyl) propionat, Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphe- nyl)isocyanurat, l,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-ditert-butyl-4-hydroxy- benzyl)benzol, Triethylenglycol-bis[3-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphe- nyl)propionat, N,N'-Hexan-l,6-diyl-bis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphe- nyl)propionsäureamid.

Geeignete Phosphite/Phosphonite sind beispielsweise: 3,9-Bis(2,4-ditert- butylphenoxy)-2,4,8,10-tetraoxa-3,9-diphosphaspiro[5.5]undec an, Triphenylp- hosphit, Diphenylalkylphosphite, Phenyldialkylphosphite, Tri(nonylphe- nyl)phosphit, Trilaurylphosphite,Trioctadecylphosphit, Distearylpentaerythri- toldiphosphit, Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit, Diisodecylpentaerythri- toldiphosphit,Bis(2,4-di-tert-butylphenyl)pentaerythritoldip hosphit, Bis(2,4-di- cumylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,6-di-tert-butyl-4-methylphe- nyl)pentaerythritoldiphosphit, Diisodecyloxypentaerythritoldiphosphit,Bis(2,4- di-tert-butyl-6-methylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Bis(2,4,6-tris(tert- butylphenyl)pentaerythritoldiphosphit, Tristearylsorbitoltriphosphit, Tetra- kis(2,4-di-tert-butylphenyl)-4,4'-biphenylendiphosphonit,6-l sooctyloxy- 2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12H-dibenz[d,g]-l,3,2-dioxaphospho cin, Bis(2,4-di- tert-butyl-6-methylphenyl)methylphosphit, Bis(2,4-di-tert-butyl-6-methylphe- nyl)ethylphosphit, 6-Fluoro-2,4,8,10-tetra-tert-butyl-12-methyl-dibenz[d,g]-

1.3.2-dioxaphosphocin, 2,2'2"-Nitnlo[tnethyltris(3,3",5,5'-tetra-tert-butyl- l,l'-biphenyl-2,2'-diyl)phosphit], 2-Ethylhexyl(3,3',5,5'-tetra-tert-butyl-l,l'- biphenyl-2,2'-diyl))phosphit, 5-Butyl-5-ethyl-2-(2,4,6-tri-tert-butylphenoxy)-

1.3.2-dioxaphosphiran.

Geeignete Metalldesaktivatoren sind beispielsweise N,N'-Diphenyloxamid, N- Salicylal-N'-salicyloylhydrazin,N,N , -Bis(salicyloyl)hydrazin, N,N'-Bis(3,5-di-tert- butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hydrazin, 3-Salicyloylamino-l,2,4-triazol, Bis(benzyliden)oxalyldihydrazid, Oxanilid, Isophthaloyldihydrazid, Sebacoylbi- sphenylhydrazid,N,N'-Diacetyladipoyldihydrazid, N,N'-Bis(salicy- loyl)oxylyldihydrazid, N,N'-Bis(salicyloyl)thiopropionyldihydrazid.

Geeignete Füllstoffdesaktivatoren sind beispielsweise Epoxide wie z. B. Bi- sphenol-A-diglycidylether, Polysiloxane, Polyacrylate insbesondere Blockcopo lymere wie Polymethacrylsäure-polyalkylenoxid.

Geeignete Nukleierungsmittel sind beispielsweise Talkum, Alkali oder Erdalka lisalze von mono- und polyfunktionellen Carbonsäuren wie z. B. Benzoesäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, z. B. Natriumbenzoat, Zinkglycerolat, Aluminium- hydroxy-bis(4-tert-butyl)benzoat, Benzylidensorbitole wie z. B. 1, 3:2,4- Bis(Benzyliden)sorbitol oder l,3:2,4-Bis(4-Methylbenzyliden)sorbitol, 2,2'-Me- thylen-bis-(4,6-di-tert-butylphenyl)phosphat, sowie Trisamide.

Geeignete Pigmente können anorganischer oder organischer Natur sein. Anor ganische Pigmente sind

Eine bevorzugte Variante der erfindungsgemäßen Kunststoffzusammenset zung zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine Polymer ein ther moplastisches Polymer ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyolefinen, Polyamiden, Polyestern, besonders bevorzugt Polylactiden, und Kombinationen hieraus.

Prinzipiell ist das erfindungsgemäße flammhemmende Polymer in Funktion als Flammschutzmittelzusatz jedoch für beliebige Kunststoffmatrizen verwend bar, in denen im gewählten Verarbeitungsverfahren das Flammschutzmittel ohne vorherige Zersetzung desselben eingebracht werden kann. Der Kunst- Stoff kann demnach ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus thermo plastischen, elastomeren oder duroplastischen Kunststoffen: a) Polymere aus Olefinen oder Diolefinen wie z. B. Polyethylen (LDPE, LLDPE, VLDPE, ULDPE, MDPE,HDPE, UHMWPE), Metallocen-PE (m-PE), Polypropylen, Polyisobutylen, Poly-4-methyl-penten-l, Polybutadien, Polyisopren, Polycyc- loocten, Polyalkylen-Kohlenmonoxid-Copolymere, sowie Copolymere in Form- von statistischen oder Blockstrukturen wie z. B. Polypropylen-Polyethylen (EP), EPM oder EPDM, Ethylen-Vinylacetat (EVA), Ethylen-Acrylester, wie z. B. Ethylen-Butylacrylat, Ethylen-Acrylsäure und deren Salze(lonomere), sowie Terpolymere wie z. B. Ethylen-Acrylsäure-Glycidylacrylat, Pfropfpolymere wie z. B. Polypropylen-g-Maleinsäureanhydrid, Polypropylen-g-Acrylsäure, Po- lyethylen-g-Acrylsäure, b) Polystyrol, Polymethylstyrol, Polyvinylnaphthalin, Styrol-Butadien (SB), Sty- rol-Butadien-Styrol (SBS),Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS), Styrol-Ethylen- Propylen-Styrol, Styrolisopren, Styrol-lsopren-Styrol(SIS), Styrol-butadien-ac- rylnitril (ABS), Styrol-acrylnitril-acrylat (ASA), Styrol-Ethylen, Styrol-Maleinsäu- reanhydrid-Polymere einschl. entsprechender Pfropfcopolymere wie z. B. Sty rol auf Butadien, Maleinsäureanhydridauf SBS oder SEBS, sowie Pfropfcopoly mere aus Methylmethacrylat, Styrol-Butadien und ABS(MABS), c) halogenenthaltende Polymere wie z. B. Polyvinylchlorid (PVC), Polychlorop- ren und Polyvinylidenchlorid(PVDC), Copolymere aus Vinylchlorid und Vinyli- denchlorid oder aus Vinylchlorid und Vinylacetat, chloriertesPolyethylen, Po- lyvinylidenfluorid, d) Polymere von ungesättigten Estern wie z. B. Polyacrylate und Polymethac- rylate wie Polymethylmethacrylat(PMMA), Polybutylacrylat, Polylaurylacrylat, Polystearylacrylat, Polyacrylnitril, Polyacrylamide, Copolymerewie z. B. Polyac- rylnitril-Polyalkylacrylat, e) Polymere aus ungesättigten Alkoholen und Derivaten, wie z. B. Polyvinylal kohol, Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral, f) Polyacetale, wie z. B. Polyoxymethylen POM) oder Copolymere mit z. B. But- anal, g) Polyphenylenoxide und Blends mit Polystyrol oder Polyamiden, h) Polymere von cyclischen Ethern wie z. B. Polyethylenglycol, Polypropy- lenglycol, Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, i) Polyurethane, aus hydroxyterminierten Polyethern oder Polyestern und aro matischen oder aliphatischenlsocyanaten insbesondere lineare Polyurethane, Polyharnstoffe, j) Polyamide wie z. B. Polyamid-6, 6.6, 6.10, 4.6, 4.10, 6.12, 12.12, Polyamid 11, Polyamid 12 sowie (teil-)aromatische Polyamide wie z. B. Polyphtha- lamide, z. B. hergestellt aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäureund aliphatischen Diaminen oder aus aliphatischen Dicarbonsäuren wie z. B. Adi pinsäure oder Sebazinsäure und aromatischen Diaminen wie z. B. 1,4- oder 1,3-Diaminobenzol, k) Polyester aus aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren und Diolen oder aus Hydroxy-Carbonsäurenwie z. B. Polyethylenterephthalat (PET), Po- lybutylenterephthalat (PBT), Polypropylenterephthalat, Polyethylennaph- thylat,Poly-l,4-dimethylolcyclohexanterephthalat, Polyhydroxybenzoat, Po- lyhydroxynaphthalat, Polymilchsäure,

L) Polycarbonate, Polyestercarbonate, sowie Blends wie z. B. PC/ABS, PC/PBT, PC/P ET/P BT, m) Cellulosederivate wie z. B. Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosepropio nat, Cellulosebutyrato) sowie Mischungen, Kombinationen oder Blends aus zwei oder mehr der zuvor genannten Polymere.

Die vorgeschlagenen flammhemmenden Polymere weisen hohe Zersetzungs temperaturen auf, wodurch sie beispielsweise für die Anwendung sowohl in (Co)Polyestern als auch in Polyamiden, vor dem Hintergrund der für diese Kunststoffe üblichen hohen Verarbeitungstemperaturen von bis 280 °C, geeig net sind.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des flammhemmenden Polymers, bei welchem a) mindestens eine Phosphorverbindung der allgemeinen Formel V

Formel V mit mindestens n+m Äquivalenten mindestens einer a,b-ungesät- tigten Carbonylverbindung der allgemeinen Formel VI

Formel VI zu mindestens einem Addukt der allgemeinen Formel VII

Formel VII umgesetzt wird, wobei X, m, n, Z, R 1 und R 2 wie in zuvor definiert ist sowie mit

M Halogen- oder Alkoxygruppe; b) das mindestens eine Addukt aus Schritt a) mit n+m-x Äquivalenten mindestens einer Organophosphorverbindung der allgemeinen Formel VIII

Formel VIII umsetzt wird, wobei R 3 und R 4 wie zuvor definiert sind; und das mindestens eine Addukt aus Schritt a) sowie die mindes tens eine Organophosphorverbindung geeignet sind in einer Phos- pha-Michael Addition miteinander zu reagieren und x im Bereich von 0,5 bis 1,5; bevorzugt im Bereich von 0,75 bis 1,25 und besonders bevorzugt im Bereich von 0,9 bis 1,1; liegt; c) das mindestens eine Addukt aus Schritt b) oder das mindestens eine Addukt aus Schritt b) sowie mindestens ein weiteres radikalisch polymerisierbares Monomer der allgemeinen Formel IX

Formel IX

, wobei R 6 und R 7 wie zuvor definiert ist, polymerisiert wird.

Bei der in Verfahrensschritt a) mit mindestens einer Phosphorverbindung der allgemeinen Formel V umgesetzten a,b-ungesättigten Carbonylverbindung handelt es sich um ein Hydroxy(meth)acrylat oder Hydroxy(meth)acrylamid, wie z.B. 2-Hydroxyethylacrylat. Dieses 2-Hydroxyethylacrylat, das über bioba sierte Edukte zugänglich ist, ist für die Synthese der vorgeschlagenen Verbin dungen auch aus ökologischer Sicht vorteilhaft. In diesem Zusammenhang wäre es auch denkbar, dass es sich bei der mindestens einen Phosphorverbin dung der allgemeinen Formel V um Pentaerythritoldiphosphatdichlorid han delt, wodurch der Bioanteil der flammhemmenden Polymere weiter erhöht werden kann.

Bei der mindestens einen Organophosphorverbindung der allgemeinen For mel VIII kann es sich beispielsweise um 9,10-Dihydro-9-oxa-10-phospha-phe- nanthren-10-oxid (DOPO) handeln, welches ein häufig verwendetes Edukt für die Herstellung phosphorhaltiger Flammschutzmittel darstellt. Wird die mindestens eine Organophosphorverbindung in Verfahrensschritt b) im leichten Überschuss eingesetzt, werden thermoplastische Polymere erhal ten, da auf diese Weise eine nahezu, aber dennoch nicht quantitative Umset zung der Doppelbindungen des mindestens einen Addukts der allgemeinen Formel VII realisiert wird. Die verbleibenden Doppelbindungen werden durch die Polymerisation in Verfahrensschritt c) schließlich vollständig umgesetzt und bilden ein lineares Polymer. Wird im Gegensatz dazu ein Unterschuss der mindestens eine Organophosphorverbindung eingesetzt, werden für den Fall, dass n+m darauf verzichtet werden duromere Polymere erhalten.

Die Polymerisation in Verfahrensschritt c) kann beispielsweise radikalisch er folgen.

Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine phosphorhaltige Verbindung, die in Schritt a) eingesetzt wird, mit X definiert ist, wobei X ausgewählt ist aus Gruppe der Verbindungen mit den folgenden Formeln:

, wobei Z und i wie in zuvor definiert ist.

Die vorgeschlagenen Reagenzien enthalten bevorzugte phosohorhaltige Grup pierungen und ermöglichen es somit, verschiedene phosphorhaltige Gruppen mit unterschiedlicher chemischer Umgebung in einer Struktur bzw. den erfin dungsgemäßen flammhemmenden Polymeren zu vereinen, wodurch diese so- wohl gas- als auch festphasenakitv sind und letztlich eine verbesserte Flamm schutzwirkung gewährleisten. Dies wird erreicht durch die Multifunktionalität der Reagenzien, die es erlaubt neben den phosphorhaltigen Gruppen mindes tens eine polymerisierbare Gruppe einzuführen.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeich net sich dadurch aus, dass die mindestens eine Organophosphoverbindung, die in Schritt b) eingesetzt wird, ausgewählt ist aus Gruppe der Verbindungen mit den folgenden Formeln:

Die vorgeschlagenen Reagenzien Gruppierungen enthalten bevorzugte pho- sohorhaltige Gruppierungen und ermöglichen es somit, verschiedene phos phorhaltige Gruppen mit unterschiedlicher chemischer Umgebung in einer Struktur bzw. einem flammhemmenden Polymer zu vereinen, wodurch diese somit sowohl gas- als auch festphasenakitv sind und letztlich eine verbesserte Flammschutzwirkung ermöglichen. Diese Verbindungen eignen sich für eine Phospa-Michael Addition an ungesättigte Verbindungen (z.B. Ester oder Amide), wobei die Phospa-Michael Additionen in hohen Ausbeuten und ohne Nebenreaktionen ablaufen.

Eine weitere bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeich net sich dadurch aus, dass die mindestens eine Phosphorverbindung in Schritt a) bevorzugt mit 2-Hydroxyethylacrylat umgesetzt wird.

2-Hydroxyethylacrylat ist über biobasierte Edukte zugänglich und somit für die Synthese der vorgeschlagenen Verbindungen auch aus ökologischer Sicht vor teilhaft, da auf diese Weise der Biokohlenstoffgehalt der flammhemmenden Polymere erhöht werden kann.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des flammhemmen den Polymers hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als Flamm schutzmittel. Die erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymere eignen sich besonders als Flammschutzmittel, da diese verschiedene phosphorhaltige Gruppen mit unterschiedlicher chemischer Umgebung in einer Struktur vereinen und somit sowohl gas-, als auch festphasenaktiv sind.

Eine bevorzugte Variante der Verwendung des erfindungsgemäßen flamm hemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass das flammhemmende Polymer als Flammschutzmittel für Kunststoffe oder Lederapplikationen ver wendet wird.

Durch die verschiedenen phosphorhaltigen Gruppen innerhalb der flamm hemmenden Polymere weisen diese einen inhärenten Synergismus auf. Darüberhinaus neigen die FSM auf Grund ihrer polymeren Struktur weder zur Migration noch beeinflussen sie die Materialeigenschaften der Zielmatrizen negativ.

Eine weitere bevorzugte Variante der Verwendung des erfindungsgemäßen flammhemmenden Polymers zeichnet sich dadurch aus, dass es sich bei den Kunststoffen um (Co)Polyester, Polyolefine, Polyamide und Kombinationen hiervon handelt.

Bei den vorgeschlagenen Kunststoffen kann es sich um allgemein technische Kunststoffe sowie um biobasierte Kunststoffe wie PLA handeln.

Anhand der nachfolgenden Beispiele und der Figur soll die vorliegende Erfin dung näher erläutert werden, ohne diese auf die hier gezeigten spezifischen Ausführungsformen und Parameter zu beschränken.

Fig. 1 zeigt dabei die chemischen Strukturen der flammhemmenden Polymere FSM 1-4, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren synthetisiert wurden.

Ausführungsbeispiel:

Synthese des FSM 1: a) Reaktion eines Hydroxyacrylats mit Phosphorspezies

Es werden 270.0 g des spirozyklischen Phosphatesters (SPDPC) (909.2 mmol, 1.0 Äq.), 211.2 g 2-Hydroxyethylacrylat (1.82 mol, 2.0 Äq.), 9.7 g Aluminium chlorid (72.7 mmol, 0.05 Äq.) und 1.4 L trockenes Acetonitril vorgelegt. Unter Schutzgasatmosphäre werden 253.5 mLTriethylamin (1.82 mol, 2.0 Äq.) lang sam zugetropft, während das Reaktionsgemisch im Eis-Wasser-Bad gekühlt wird. Anschließend wird über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das Lö sungsmittel wird am Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand wird in Dichlormethan gelöst und jeweils einmal mit Wasser, gesättigter Natriumhyd- rogencarbonat-Lösung und gesättigter Natriumchlorid-Lösung extrahiert. Die Phasen werden getrennt und das Dichlormethan am Rotationsverdampfer entfernt. Es werden 347 g Diacrylat (760 mmol, 84%) als weißer Feststoff er halten. b) Phospha-Michael Addition von DOPO an das Addukt aus Schritt a)

250.8 g des Diacrylats (459.7 mmol, 1.0 Äq.) werden vorgelegt und in 650 mL trockenem Acetonitril gelöst. Es werden 38.1 mL Triethylamin (274.9 mmol, 0.5 Äq.) hinzugefügt und auf 85 °C erhitzt. 113.4 g DOPO (514.9 mmol, 1.1 Äq.) werden portionsweise zugegeben. Nach zwei Stunden wird das Lösungs mittel am Rotationsverdampfer entfernt. Der Rückstand wird in DCM gelöst und es wird mit Wasser, gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und gesättigter Natriumchlorid-Lösung extrahiert. Nach Entfernen des Lösungsmit tels am Rotationsverdampfer wird das Produkt als weißer Feststoff mit einer Ausbeute von 84% (456.2 mmol, 306.8 g) isoliert. c) Polymerisation des Monomers aus Schritt b)

25.1 g des Monomers, 150 mL Acetonitril und 3.7 mL AIBN in Toluol (0.4 mmol, 0.01 Äq.) werden zwei Stunden unter Schutzgasatmosphäre refluxiert. Anschließend wird das Produkt abfiltriert und im Ofen unter Vakuum getrock net. Das Polymer wird mit einer Ausbeute von 97% als weißes Pulver isoliert.

Synthese des FSM 2:

Es werden 150 g Dichlorophenylphosphinoxid (0.77 mol, 1.0 Äq.) und 178.7 g 2-Hydroxyethylacrylat (1.54 mol, 2.0 Äq.) in trockenem Toluol (1 L) vorgelegt. Anschließend werden unter Schutzgasatmosphäre 155.7 g Triethylamin (1.54 mol, 2.0 Äq.) langsam zugetropft, während das Reaktionsgemisch im Eis-Was- ser-Bad gekühlt wird. Nach 2 h Rühren bei Raumtemperatur wird mit Wasser gewaschen (500 mL) und die Phasen werden getrennt. Die Wasserreste in der organischen Phase werden über azeotroper Destillation entfernt. 170 g DOPO (0.786 mmol, 1.02 Äq.) und 7.78 g Triethylamin (76.9 mmol, 0.1 Äq.) werden hinzugegeben und die Reaktionslösung für 5 h auf 90 °C erhitzt. Nach Einleiten von Schutzgas werden 38.47 mL AIBN in Toluol (0.2 M, 7.69 mmol, 0.01 Äq.) hinzugegeben und die Reaktionslösung für weitere 3 h gerührt. Das Lösungs mittel wird abdekantiert und der erhaltene hochviskose Rückstand im Va kuum bei 100 °C getrocknet. Das getrocknete Produkt wird fein vermahlen und es wird ein weißer Feststoff mit einer Ausbeute von 410 g (89%) erhalten.

Die FSM 2-4 können über diese vereinfachte Reaktionsführung hergestellt werden. Auf Grund der geringen Löslichkeit der Zwischenprodukte bei der Herstellung des FSM 1 ist dies in jenem Fall nicht möglich.

Herstellung der UL94-Prüfkörper und Flammtests:

Zur Herstellung der flammgeschützten Kunststoffzusammensetzungen wurde ein PLA (Ingeo 3251 von NatureWorks) verwendet. Die Zusammensetzungen wurden an einem Walzwerk hergestellt, granuliert und in einer Heißpresse zu normgerechten Prüfkörpern verarbeitet. Der Flammschutztest wurde nach IEC/DIN EN 60695-11-10 durchgeführt.

Die Ergebnisse des Tests zeigen, dass die FSM 1-4 eine deutlich bessere Flammschutzwirkung in PLA erzielen als gängige kommerzielle FSM (siehe Ta belle 1). In den Vergleichsversuchen wurde selbst in synergistischen Formulie rungen nur eine V-2 Klassifizierung erreicht. Zusammensetzungen mit FSM 1-4 bei einer gleichen Gesamtbeladung erreichen eine bessere Klassifizierung im UL94-Test. Tabelle 1: Ergebnisse des Flammschutztests von PLA mit Ukanol FR80, FSM 1-4 und Synergist.

Figur 1.