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Title:
FENCING, PREFERABLY FOR ANIMAL ENCLOSURES, USE OF A GLASS PANE FOR THIS PURPOSE, AND USE OF LASER DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/099303
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to fencing (1), preferably for an animal enclosure, comprising an electric fencing portion (2) having an electric fence unit (7) for generating voltage pulses, an earthing system (8) electrically conductively connected to the electric fence unit (7), and at least one glass pane (3), preferably a laminated glass pane, which has at least one electrically conductive structure (6) on a glass pane surface (3a), wherein the electrically conductive structure (6) is electrically conductively connected to the electric fence unit (7). The invention also relates to the use of a glass pane for this purpose. The invention also relates to the use of laser devices.

Inventors:
RAINER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/082952
Publication Date:
June 08, 2023
Filing Date:
November 23, 2022
Export Citation:
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Assignee:
HEGLA BORAIDENT GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A01K3/00; E04H17/00; E04H17/16; H05C1/04
Foreign References:
KR200485527Y12018-01-22
DE102018217970A12020-04-23
DE102018217970A12020-04-23
DE102018207181A12019-11-14
DE102011085714A12013-05-08
Attorney, Agent or Firm:
DR. SOLF & ZAPF PATENT- UND RECHTSANWALTS PARTG MBB et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche Einzäunung (1 ), vorzugsweise für ein Tiergehege, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzäunung (1) einen Elektro-Einzäunungsabschnitt (2) aufweist, der ein Elektrozaungerät (7) zur Erzeugung von Spannungsimpulsen, ein mit dem Elektrozaungerät (7) elektrisch leitfähig verbundenes Erdungssystem (8) und zumindest eine Glastafel (3), bevorzugt eine Verbundglastafel, aufweist, die an einer Glastafeloberfläche (3a) mindestens eine elektrisch leitfähige Struktur (6) aufweist, wobei die elektrisch leitfähige Struktur (6) elektrisch leitfähig mit dem Elektrozaungerät (7) verbunden ist. Einzäunung (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Struktur (6) transparent oder nicht sichtbar ist. Einzäunung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Struktur (6) flächig bzw. schichtförmig bzw. als Beschichtung ausgebildet ist. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Struktur (6) mehrere Leiterbahnen (11 ;12) aufweist oder aus mehreren Leiterbahnen (1 1 ; 12) besteht. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Struktur (6) a) mindestens eine Sammelleiterbahn (12) und eine oder mehrere, sich von der Sammelleiterbahn (12) weg erstreckende und vorzugsweise zueinander parallele Leiterbahn(en) (11) aufweist, oder b) gitterförmig ausgebildet ist, oder c) eine sich über die gesamte Glastafeloberfläche (3a) erstreckende elektrisch leitfähige Schicht und vorzugsweise mindestens eine Sammelleiterbahn zur Verteilung des Stroms über die leitfähige Schicht aufweist.

6. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die elektrisch leitfähige Struktur (6) über mindestens 70 % der gesamten Breite der Glastafel (3) erstreckt.

7. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glastafel (3) an der Glastafeloberfläche (3a) eine Beschichtung (14), vorzugsweise eine Funktionsbeschichtung (15), mit mindestens einer elektrisch leitfähigen Schicht, aufweist, und die elektrisch leitfähige Struktur (6) zumindest teilweise mittels Laserstrukturierung, vorzugsweise mittels Laserabtragung und/oder Lasermodifizierung, der Beschichtung (14), vorzugsweise der Funktionsbeschichtung (15), erzeugt ist.

8. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Struktur (6) zumindest teilweise mittels Lasertransferdruck erzeugt ist.

9. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrozaungerät (7) Mittel zur Erzeugung von Spannungsimpulsen mit 2000 bis 16000 Volt, vorzugsweise mit 3000 bis 16000 Volt, bevorzugt mit 8000 bis 16000 Volt, besonders bevorzugt mit 10000 bis 15000 Volt, und/oder mit einer Dauer von 0,1 bis 0,3 Millisekunden und/oder mit einer Energie von 0,1 bis 5 Joule aufweist. Einzäunung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrozaungerät (7) einen ersten und einen zweiten Pol (7a;7b) aufweist, wobei der erste Pol (7a) elektrisch leitfähig mit der elektrisch leitfähigen Struktur (6) verbunden ist und der zweite Pol (7b) elektrisch leitfähig mit dem Erdungssystem (8) verbunden ist. Verwendung einer Glastafel (3), die an einer Glastafeloberfläche (3a) mindestens eine elektrisch leitfähige Struktur (6) aufweist, für einen Elektro-Einzäunungsabschnitt (2) einer Einzäunung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche. Verwendung nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete Glastafel (3) an der Glastafeloberfläche (3a) eine Beschichtung (14), vorzugsweise eine Funktionsbeschichtung (15), mit mindestens einer elektrisch leitfähigen Schicht, aufweist, und die elektrisch leitfähige Struktur (6) zumindest teilweise mittels Laserstrukturierung, vorzugsweise mittels Laserabtragung und/oder Lasermodifizierung, der Beschichtung (14), vorzugsweise der Funktionsbeschichtung (15), erzeugt ist. Verwendung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Glastafel (3) verwendet wird, bei der die elektrisch leitfähige Struktur (6) zumindest teilweise mittels Lasertransferdruck erzeugt ist.

14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Glastafel (3) verwendet wird, bei der die elektrisch leitfähige Struktur (6) zumindest teilweise erzeugt ist durch Bereitstellung eines Trägermediums (20), bevorzugt einer, insbesondere bandförmigen, Trägerfolie, das eine oberflächliche Beschichtung aus Beschichtungsmaterial mit mindestens einer elektrisch leitfähigen metallhaltigen und/oder mindestens einer elektrisch leitfähigen keramischen Schicht aufweist, und Übertragung des Beschichtungsmaterials der Beschichtung des Trägermediums (20) in Form der elektrisch leitfähigen Struktur (6) oder eines Teils davon mittels Laserstrahlung auf die Glastafel (3).

15. Verwendung nach Anspruch 12 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht eine Metallschicht, bevorzugt eine Kupferschicht, oder eine, bevorzugt keramische, Metalloxidschicht, bevorzugt eine Zinnoxid- schicht, ist.

16. Verwendung nach einem der Ansprüche 12, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Funktionsbeschichtung (15) um eine Low-E-Beschichtung handelt.

17. Verwendung einer Laserstrukturierungsvorrichtung (16) zur zumindest teilweisen Erzeugung einer elektrisch leitfähigen Struktur (6) einer Glastafel (3) für eine Einzäunung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durch Laserabtragen und/oder Lasermodifizieren einer Beschichtung (14) mit mindestens einer elektrisch leitfähigen Schicht, bevorzugt einer Funktionsbeschichtung (15), der Glastafel (3). Verwendung einer Lasertransferdruckeinrichtung (21) zur zumindest teilweisen Erzeugung einer elektrisch leitfähigen Struktur (6) einer Glastafel (3) für eine Einzäunung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 durch Beschichten der Glastafel (3) mittels Lasertransferdruck, vorzugsweise durch Bereitstellung eines Trägermediums (20), bevorzugt einer, insbesondere bandförmigen, Trägerfolie, das eine oberflächliche Beschichtung aus Beschichtungsmaterial mit mindestens einer elektrisch leitfähigen metallhaltigen und/oder mindestens einer elektrisch leitfähigen keramischen Schicht aufweist, und Übertragung des Beschichtungsmaterials der Beschichtung des Trägermediums (20) in Form der elektrisch leitfähigen Struktur (6) oder eines Teils davon mittels Laserstrahlung auf die Glastafel (3).

Description:
Einzäunung, vorzugsweise für Tiergehege sowie Verwendung einer Glastafel dafür und Verwendung von Laservorrichtungen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einzäunung vorzugsweise für Tiergehege oder dergleichen sowie die Verwendung einer Glastafel dafür. Zudem betrifft die Erfindung die Verwendung von Laservorrichtungen.

Bei einem Tiergehege handelt es sich um ein mittels einer Einzäunung abgetrenntes Areal, welches der Unterbringung von Tieren dient. Die Einzäunung soll die Tiere in dem umgrenzten Raum halten und deren Entweichen verhindern. Tiergehege findet man bekanntermaßen vor allem in Tierparks. Damit die sich in dem Gehege befindlichen Tiere für die Tierparkbesucher sichtbar sind, weist die Umgrenzung bzw. Einzäunung des Geheges in der Regel zumindest einen aus einer oder mehreren Glastafeln bestehenden Einzäunungsabschnitt auf. Die Glastafeln bestehen in der Regel aus Verbundsicherheitsglas.

Problematisch hierbei ist, dass die Glastafeln von den Tieren nicht immer wahrgenommen werden und die Tiere deshalb gegen die Glastafeln springen und diese dabei zerstören und/oder sich verletzen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung einer Einzäunung vorzugsweise eines Tiergeheges, welche eine sichere und dauerhafte Einzäunung der Tiere gewährleistet.

Die Aufgabe wird durch eine Einzäunung mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie Verwendungen mit den Merkmalen von Anspruch 11 , 17 und 18 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den sich anschließenden Unteransprüchen gekennzeichnet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 : Stark vereinfacht und schematisch einen Elektro-Einzäunungsab- schnitt einer erfindungsgemäßen Einzäunung Figur 2: Stark vereinfacht und schematisch einen Schnitt durch eine Glastafel (Verbundsicherheitsglastafel) mit Funktionsbeschichtung und Schutzschicht und mit einer Strukturierungseinrichtung für ein erstes bevorzugtes Herstellungsverfahren

Figur 3: Stark vereinfacht und schematisch einen Schnitt durch eine Glastafel mit einer Strukturierungseinrichtung für ein weiteres bevorzugtes Herstellungsverfahren

Die erfindungsgemäße Einzäunung 1 (Fig. 1) weist zumindest einen Elektro- Einzäunungsabschnitt 2 mit zumindest einer Glastafel 3 auf. Die Glastafel 3 ist vorzugsweise mittels zweier Pfosten 4 am Boden 5 montiert.

Die Glastafel 3 kann aus einer einzigen Glasscheibe bzw. Glasplatte bestehen (Einscheibenglas). Vorzugsweise handelt es sich aber um eine Verbundglastafel. Unter einer Verbundglastafel versteht man eine aus zwei oder mehr Glasscheiben bzw. Glasplatten 3c mit gleicher oder unterschiedlicher Dicke ausgebildete Glastafel 3, wobei die Glasscheiben 3c durch eine Zwischenschicht 3d aus Kunststoff miteinander verbunden sind (Fig. 2).

Die Glastafel 3 der Einzäunung 1 kann dabei ebenflächig ausgebildet sein oder auch gekrümmt bzw. gewölbt sein. Z.B. kann sie zylindermantelförmig ausgebildet sein. Es handelt sich bei der Glastafel 3 somit um ein flächiges Glaselement.

Zudem weist die Glastafel 3 eine innere, insbesondere einem Gehegeinneren zugewandte, Glastafeloberfläche 3a und eine dieser gegenüberliegende äußere Glastafeloberfläche 3b auf.

Erfindungsgemäß weist der Elektro-Einzäunungsabschnitt 2 die Funktion eines Elektrozauns auf. Hierzu weist die Glastafel 3 an der inneren Glastafeloberfläche 3a mindestens eine elektrisch leitfähige Struktur 6, ein Elektrozaungerät bzw. Weidezaungerät 7 sowie ein Erdungssystem 8 auf. Die elektrisch leitfähige Struktur 6 ist schichtförmig ausgebildet. Bzw. ist die elektrisch leitfähige Struktur 6 als Beschichtung der Glastafel 3 ausgebildet. Die Glastafel 3 ist somit mit der elektrisch leitfähigen Struktur 6 beschichtet.

Das Elektrozaungerät 7 ist in an sich bekannter Weise dazu ausgebildet, aus z.B. 12 Volt, Spannungsimpulse, insbesondere mit mehreren Tausend Volt bzw. Hochspannungsimpulse, vorzugsweise mit mindestens 2000 Volt, bevorzugt mindestens 3000 Volt, besonders bevorzugt mindestens 8000 Volt, ganz besonders bevorzugt mindestens 10000 Volt, insbesondere von bis zu 16000 Volt, bevorzugt bis zu 15000 Volt, von sehr kurzer Dauer, insbesondere 0,1 bis 0,3 Millisekunden, zu erzeugen. Dadurch wird die Energie auf vorzugsweise 0,1 bis 5 Joule begrenzt, so dass sie für Tier und Mensch ungefährlich ist. Das Elektrozaungerät 7 weist hierzu vorzugsweise in an sich bekannter Weise eine Energiequelle, vorzugsweise einen Akkumulator und/oder Solarzellen und/oder ein Netzgerät auf. Zudem weist es vorzugsweise einen Sperrwandler, der die Spannung auf etwa 600 V erhöht, und einen Kondensator zur Speicherung der Energie auf. Das Elektrozaungerät 7 weist zudem vorzugsweise einen elektronischen Schalter auf, der die Energie in kurze Impulse zerhackt und alle 1 bis 2 Sekunden abgibt. Durch einen Transformator wird der Impuls vorzugsweise dann noch auf mehrere tausend Volt erhöht.

Das Elektrozaungerät 7 weist außerdem einen ersten und einen zweiten Pol 7a;7b auf. Der erste Pol 7a ist elektrisch leitfähig mit der elektrisch leitfähigen, oberflächlichen Struktur 6 der Glastafel 3 verbunden. Und der zweite Pol 7b ist elektrisch leitfähig mit dem Erdungssystem 8 verbunden.

Das Erdungssystem 8 weist dabei vorzugsweise einen oder mehrere in den Boden 5 gerammte Erdstäbe 9 auf.

Der Elektro-Einzäunungsabschnitt 2 funktioniert analog wie ein elektrischer Weidezaun bzw. ein Elektrozaun: Sobald ein Tier 10 die frei liegende, elektrisch leitfähige Struktur 6 an der inneren Glastafeloberfläche 3a berührt, schließt es mit seinem Körper den Stromkreis zwischen der elektrisch leitfähigen Struktur 6 und der Erde kurz und ein Stromimpuls fließt durch das Tier 10 über die Erde und das Erdungssystem 8 zum Elektrozaungerät 7 zurück. Das Tier 10 bekommt dabei einen ungefährlichen aber kräftigen Stromstoß. Dieser Stromstoß bewirkt, dass das Tier 10 die Glastafel 3 als psychologische Barriere betrachtet und sie in Zukunft meidet. Dadurch wird verhindert, dass das Tier 10 gegen die Glastafel 3 springt und diese zerstört und/oder sich verletzt.

Die elektrisch leitfähige Struktur 6 erstreckt sich zumindest über einen Flächenbereich der Glastafel 3, der sich in Reichweite des jeweiligen einzuzäunenden Tieres 10 befindet. Vorzugsweise erstreckt sie sich zumindest im Wesentlichen über die gesamte Breite der Glastafel 3. Zumindest erstreckt sie sich über einen Großteil der Breite der Glastafel, bevorzugt mindestens über 70 % der gesamten Breite. In eine Höhenrichtung der Glastafel 3 reicht es aus, dass sie die Reichweite des jeweiligen einzuzäunenden Tieres 10 abdeckt.

Zudem weist die leitfähige Struktur 6 in an sich bekannter Weise mehrere miteinander verbundene Leiterbahnen 1 1 ;12 auf bzw. besteht aus diesen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform (Fig. 1) weist die leitfähige Struktur 6 mehrere zueinander parallele und voneinander beabstandete, bevorzugt horizontale, Leiterbahnen 11 sowie eine Sammelleiterbahn 12 auf, wobei die Leiterbahnen 11 einendig an die Sammelleiterbahn 12 anschließen und sich von dieser weg erstrecken. Die Sammelleiterbahn 12 ist dabei elektrisch leitfähig mit dem Elektrozaungerät 7 verbunden. Vorzugsweise ist hierzu ein Anschlusspad 13 vorhanden, welches sowohl mit der Sammelleiterbahn 12 als auch mit dem Elektrozaungerät 7 elektrisch leitfähig verbunden ist. Somit wird die elektrische Energie des Elektrozaungeräts 7 von der Sammelleiterbahn 12 auf die Leiterbahnen 11 verteilt. Des Weiteren kann auch eine weitere Sammelleiterbahn (nicht dargestellt) vorhanden sein, welche die zweiten Enden der Leiterbahnen 11 miteinander verbindet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform (nicht dargestellt) ist die elektrisch leitfähige Struktur 6 netzartig bzw. gitterförmig aus einer Vielzahl von sich kreuzenden Leiterbahnen ausgebildet. Zudem kann die gitterförmige Struktur 6 strukturiert oder unstrukturiert sein.

Insbesondere es auch möglich, dass die elektrisch leitfähige Struktur 6 großflächig ausgebildet ist. Beispielsweise kann die elektrisch leitfähige Struktur 6 mehrere voneinander elektrisch isolierte streifenförmige Leiterbahnen aufweisen, die sich in eine Höhenrichtung der Glastafel 3 gesehen jeweils über mehrere Zentimeter bis Meter erstrecken (nicht dargestellt). Auch kann lediglich eine einzige derartige Leiterbahn vorhanden sein. Beispielsweise kann lediglich der untere Bereich der Glastafel 3, der in Reichweite des Tieres 10 ist, eine einzige, sich horizontal erstreckende, Leiterbahn aufweisen. Vorzugsweise ist auch in diesen Fällen wiederum mindestens eine Sammelleiterbahn vorhanden, welche den Strom auf und über die Leiterbahn(en) verteilt.

Auch kann die elektrisch leitfähige Struktur 6 eine elektrisch leitfähige Schicht aufweisen, die sich über die gesamte innere Glastafeloberfläche 3a erstreckt (nicht dargestellt). Auch in diesem Fall ist wiederum vorzugsweise mindestens eine Sammelleiterbahn vorhanden, welche den Strom über die leitfähige Schicht verteilt.

Die elektrisch leitfähige Struktur 6 kann dabei auf verschiedene Arten erzeugt werden. Sie kann durch Abtragen und/oder Modifizieren einer oberflächlichen Beschichtung 14 der inneren Glastafeloberfläche 3a, bevorzugt mittels Laserstrahlung, erzeugt werden. Alternativ dazu kann sie durch Aufträgen, bevorzugt Aufdrucken, bevorzugt mittels Laserstrahlung (Lasertransferdruck), erzeugt werden. Die vorgenannten Verfahren können auch beliebig miteinander kombiniert werden.

Bei der abzutragenden und/oder zu modifizierenden Beschichtung 14 handelt es sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform um eine ohnehin vorhan- dene Funktionsbeschichtung 15. Die Funktionsbeschichtung 15 weist vorzugsweise eine von der Glastafel 3 weg weisende Funktionsbeschichtungsoberfläche 15a auf. Funktionsbeschichtungen verleihen Glastafeln bestimmte Funktionen, z.B. Filter-, Spiegel-, Heizfunktionen.

Die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, kann in an sich bekannter Weise eine oder mehrere einzelne (Funktions)schichten aufweisen. Bei mehreren (Funktions)schichten handelt es sich somit um ein (Funkti- ons)schichtenlaminat. Die Funktionsschichten ändern bestimmte Eigenschaften der Glastafel 3 bzw. verleihen dieser bestimmte Funktionen. Die Funktionen können dabei z.B. Wärmeschutz, Sonnenschutz, oder Beheizung sein. Bevorzugt handelt es sich bei der Funktionsbeschichtung 3 um eine Wellenlängenselektive bzw. Low-E-Beschichtung.

Die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, der Glastafel 3 weist zumindest eine, vorzugsweise mehrere, elektrisch leitfähige, metallhaltige (Funktions)schichten auf. Zudem kann die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, zumindest eine elektrisch halbleitende (Funktions)schicht aufweisen. Vorzugsweise handelt es sich jeweils um eine Metall- oder eine, bevorzugt keramische, Metalloxidschicht. Die metallischen (Funktions)schichten sind vorzugsweise in oxidische (Funktions)schichten, z.B. aus einem Metalloxid, vorzugsweise aus Zinnoxid, eingebettet, wodurch sich Transmission und Haltbarkeit erhöhen.

Außerdem kann die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, eine (Funktions)schicht aus, bevorzugt keramischem, Metalloxid, vorzugsweise aus Zinnoxid, aufweisen, die direkt mit der inneren Glastafeloberfläche 3a verbunden ist, und die übrigen Schichten der Beschichtung 14, insbesondere der Funktionsbeschichtung 15, mit der Glastafeloberfläche 3a;b verbindet. Die (Funktions)schicht aus Metalloxid, vorzugsweise Zinnoxid, dient somit zugleich als Haftschicht. Vorzugsweise weist die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, eine metallhaltige, bevorzugt eine metallische (Funktions)schicht, bevorzugt aus Silber, Kupfer oder Gold, auf. Eine (Funktions)schicht aus Metalloxid besteht vorzugsweise aus Zinnoxid.

Selbstverständlich muss die keramische (Funktions)schicht nicht aus Oxidkeramik bestehen. Es kann sich z.B. auch um eine nichtoxidische keramische (Funk- tions)schicht handeln.

Auch kann die Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, zumindest eine elektrisch isolierende (Funktions)schicht aufweisen.

Die zu modifizierende Beschichtung 14, insbesondere die Funktionsbeschichtung 15, der Glastafel 3 weist somit zumindest eine elektrisch leitende, metallische und/oder zumindest eine elektrisch leitende, bevorzugt metallhaltige, keramische (Funktions)schicht auf.

Das Aufbringen der (Funktions)schichten auf die Glastafel 3 kann durch Sputtern oder nasschemisch erfolgen.

Vorzugsweise handelt es sich bei der Beschichtung 14, vorzugsweise der Funktionsbeschichtung 15, aber um eine, bevorzugt einschichtige, pyrolytische Beschichtung. Diese besteht aus einem Metalloxid, bevorzugt aus Zinnoxid.

Die Herstellung einer derartigen Funktionsbeschichtung 15 ist bekannt. Das Beschichtungsmaterial liegt in dampfförmiger, flüssiger oder fester Form vor. Die Schichtbildung erfolgt während des Herstellungsprozesses der Glastafel 3 durch eine Reaktion des metalloxidischen Beschichtungsmaterials auf der heißen Glastafeloberfläche 3a (Hard-Coating-Verfahren). Glastafeln 3 mit einer derartigen Funktionsbeschichtung 15 lassen kurzwellige Strahlung hindurch und reflektieren die langwellige Infrarotstrahlung.

Des Weiteren weist die Beschichtung 14, vorzugsweise die Funktionsbeschichtung 15, vorzugsweise eine Dicke von < 2 pm, bevorzugt < 1 pm, auf. Wie bereits erläutert, erfolgt das Erzeugen der elektrisch leitfähigen Struktur 6 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform durch Laserstrukturierung der Beschichtung 14, insbesondere der ohnehin vorhandenen Funktionsbeschichtung 15. Vorzugsweise erfolgt das Erzeugen der elektrisch leitfähigen Struktur wie in der DE 10 2018 217 970 A1 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt der DE 10 2018 217 970 A1 wird hiermit vollumfänglich mit in diese Anmeldung einbezogen.

Eine zum Erzeugen der elektrisch leitfähigen Struktur 6 erfindungsgemäß verwendete Laserstrukturierungsvorrichtung 16 (Fig. 2) weist vorzugsweise eine Laserstrahlerzeugungseinrichtung 17 zur Erzeugung eines Laserstrahls 18 auf. Die Laserstrahlerzeugungseinrichtung 17 weist dazu vorzugsweise eine Laserstrahlungsquelle und eine dazugehörige Optik auf.

Beim Erzeugen der elektrisch leitfähigen Struktur 6 mittels Laserstrukturierung werden einzelne oder alle (Funktions)schichten der (Funktions)beschichtung 14; 15 mittels des Laserstrahls 18 bereichsweise vollständig abgetragen, insbesondere verdampft bzw. verbrannt, oder derart verändert (modifiziert), dass sie nicht mehr elektrisch leitfähig also elektrisch isolierend sind. Die elektrisch isolierenden Bereiche isolieren dann die Leiterbahnen 11 ;12 von dem restlichen Bereich der (Funktions)beschichtung 14; 15, so dass die elektrisch leitfähige Struktur 6 gebildet wird.

Soll die jeweilige (Funktions)schicht nur modifiziert werden, erfolgt die Bestrahlung somit unterhalb der Abtragsschwelle. Bei der Modifizierung wird somit kein Material abgetragen. Insbesondere wird bei der Modifizierung die Zusammensetzung der (Funktions)schicht chemisch und/oder physikalisch geändert. Beispielsweise kann die (Funktions)beschichtung 14; 15 (Funktions)schichten aus atomarem Silber aufweisen, die unter Einwirkung des Laserstrahls 18 so verändert werden, dass die Silberatome agglomerieren und Nanopartikel bilden. Dadurch verliert die (Funktions)schicht aus atomarem Silber ihre elektrische Leitfähigkeit und wird isolierend. Vorzugsweise sind die (Funktions)schichten aus atomarem Silber eingebettet in als Schutzschichten ausgebildete, bevorzugt elektrisch isolierende, (Funktions)schichten, z.B. aus Metalloxid, insbesondere aus Zinnoxid.

Die Laserleistung und/oder die Wellenlänge des Laserstrahls 18 wird somit je nach dem gewünschten Ergebnis und je nach der zu bearbeitenden (Funktionsschicht) jeweils angepasst. Dies ist an sich bekannt.

Weist die Glastafel 3 vor der Laserstrukturierung eine an sich bekannte Schutzbeschichtung 19 aus Kunststoff auf, kann vor der Laserstrukturierung die Schutzbeschichtung 19 entfernt werden, z.B. auch mittels Laserstrahlung und/oder mechanisch. Oder die Schutzbeschichtung 19 wird während der Laserstrukturierung durch die Laserstrahlung im Bereich der elektrisch leitfähigen Struktur 6 entfernt, indem sie durch die Laserstrahlung abgetragen, vorzugsweise verbrannt wird. Insbesondere erfolgt die Laserstrukturierung analog wie in der DE 10 2018 207 181 A1 für die Markierung beschrieben, nur dass keine Markierung, sondern eine Modifizierung und/oder Abtragung der (Funktions)be- schichtung erfolgt 14; 15.

Wie bereits erläutert, erfolgt die Erzeugung der elektrisch leitfähigen Struktur 6 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durch Aufbringen eines elektrisch leitfähigen Materials auf die innere Glastafeloberfläche 3a mittels einer Lasertransferdruckvorrichtung 21 (Fig. 3). Die Glastafeloberfläche 3a wird also mit dem Material beschichtet. Die erfindungsgemäß verwendete Lasertransferdruckvorrichtung 21 weist ebenfalls vorzugsweise die Laserstrahlerzeugungseinrichtung 17 zur Erzeugung des Laserstrahls 18 auf.

Für den Fall, dass keine Schutzbeschichtung 19 auf der Glastafeloberfläche 3a vorhanden ist wird die elektrisch leitfähige Struktur vorzugsweise gemäß dem Verfahren gemäß der DE 10 2011 085 714 A1 aufgebracht.

Das heißt, es wird Beschichtungsmaterial von einem, bevorzugt bandförmigen, Spender- bzw. Trägermedium 20 (Fig. 3), insbesondere einer bandförmigen Trägerfolie, mittels Laserstrahlung 18 auf die Glastafeloberfläche 3a aufgebracht, insbesondere aufgedruckt. Hierzu wird das eine oberflächliche Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial aufweisende Trägermedium 20 mit seiner beschichteten Seite mit dem zu beschichtenden Bereich auf der Glastafeloberfläche 3a in Kontakt gebracht. Dann wird mittels der auf die Beschichtung fokussierten Laserstrahlung das Beschichtungsmaterial aus der Beschichtung auf die Glastafeloberfläche 3a übertragen und an dieser fixiert. Indem die Laserstrahlung von dem Beschichtungsmaterial absorbiert wird, wird dieses von dem Trägermedium 20 gelöst und auf die Glastafeloberfläche 3a befördert.

Bei dem Spender- bzw. Trägermedium 20 handelt es sich vorzugsweise um eine beschichtete Kunststofffolie, bevorzugt aus PET. Dabei ist das Trägermedium 20 vorzugsweise bandförmig. Das Trägermedium 20 weist die Beschichtung aus Beschichtungsmaterial auf, welche zumindest eine elektrisch leitfähige, metallhaltige, vorzugsweise metallische, Schicht und/oder zumindest eine elektrisch leitfähige, keramische Schicht aufweist. Bevorzugt ist die Beschichtung einschichtig ausgebildet. Besonders bevorzugt besteht sie aus einem metallischen Material, insbesondere aus Kupfer.

Für den Fall, dass auf der Glastafeloberfläche 3a eine Schutzbeschichtung 19 vorgesehen ist, wird die elektrisch leitfähige Struktur 6 bevorzugt mit dem Verfahren gemäß der DE 10 2018 207 181 A1 aufgebracht. Das heißt, die Schutzbeschichtung 19 wird mittels Laserstrahlung abgetragen, bevorzugt verbrannt bzw. weggebrannt, und im gleichen Arbeitsgang wird Beschichtungsmaterial von dem Spender- bzw. Trägermedium 20 mittels der Laserstrahlung auf eine frei gelegte Oberfläche der Glastafel 3 aufgebracht, insbesondere aufgedruckt, die sich zuvor unterhalb Schutzbeschichtung 19 der Glastafel 3 befunden hat. Dabei wird das eine oberflächliche Beschichtung aus dem Beschichtungsmaterial aufweisende Trägermedium 20 mit seiner beschichteten Seite in dem zu beschichtenden Bereich mit der Schutzbeschichtung 19 der Glastafel 3 in Kontakt gebracht. Dann wird mittels der Laserstrahlung 18 die Schutzbeschichtung 19 abgetragen und wie beschrieben das Beschichtungsmaterial aus der Beschichtung auf die Glastafeloberfläche 3a, übertragen und an dieser fixiert.

Wie bereits erläutert, können die oben beschriebenen Verfahren auch miteinander kombiniert werden und die elektrisch leitfähige Struktur 6 durch eine Kombination eines oder mehrerer der oben beschriebenen Verfahren erzeugt werden. Beispielsweise kann die (Funktions)beschichtung 14; 15 der Glastafeloberfläche 3a abgetragen werden, so dass die Leiterbahnen 11 gebildet werden und die Sammelleiterbahn(en) wird/werden durch Lasertransferdruck hergestellt. Vorzugsweise bestehen die Sammelleiterbahnen aus einem Material mit hoher Leitfähigkeit, bevorzugt aus Kupfer.

Zudem kann die elektrisch leitfähige Struktur 6 auch mittels Lasertransferdruck auf eine beschichtete Glastafeloberfläche 3a aufgebracht werden. Zum Beispiel kann die elektrisch leitfähige Struktur 6 auf die Funktionsbeschichtung 15 aufgebracht werden.

Des Weiteren kann z.B. auch das Anschlusspad 13 mittels Lasertransferdruck aufgebracht werden.

Vorteil der erfindungsgemäßen Einzäunung ist, dass sie einerseits verhindert, dass Tiere, da sie die Glastafeln nicht wahrnehmen gegen die Glastafeln springen und sich dabei verletzen und/oder diese zerstören.

Die erfindungsgemäße Einzäunung ist nicht nur eine physische, sondern auch psychologische Barriere für die Tiere. Nach dem ersten starken, jedoch vollkommen ungefährlichen Stromstoß halten die Tiere instinktiv einen gewissen Abstand zur Einzäunung ein.

Gleichzeitig ist die physische Belastung der Einzäunung vernachlässigbar gering, da die Tiere versuchen, jeden körperlichen Kontakt mit der Einzäunung zu vermeiden. Daher hat die erfindungsgemäße Einzäunung eine hohe Lebensdauer. Gleichzeitig haben allerdings Besucher des Tierparks eine uneingeschränkte Sicht auf die Tiere, da die elektrisch leitfähige Struktur transparent ist oder die Leiterbahnen so dünn sind, dass sie zumindest von Weitem nicht sichtbar sind. Die erfindungsgemäße Einzäunung schafft also eine „barrierelose“ Nähe ohne Gefährdung von Tier und Mensch. Sie ermöglicht eine gefahrlose Interaktion zwischen Mensch und Tier und eine gefahrlose fotografische Dokumentation des distanzlosen Erlebnisses. Des Weiteren ermöglicht sie einen naturnahen Gehegebau.

Im Rahmen der Erfindung liegt es dabei selbstverständlich auch, dass die Einzäunung mehrere erfindungsgemäße Elektro-Einzäunungsabschnitte aufweist. Die Elektro-Einzäunungsabschnitte können dabei jeweils ein Elektrozaungerät aufweisen oder es kann ein Elektrozaungerät für mehrere/alle Elektro-Einzäunungsabschnitte vorhanden sein. Zudem kann ein Elektro-Einzäunungsab- schnitt auch mehrere Elektrozaungeräte und/oder mehrere Glastafeln mit elektrisch leitfähiger Struktur aufweisen. Eine Glastafel kann auch mehrere voneinander entkoppelte elektrisch leitfähige Strukturen aufweisen.

Außerdem muss die flächige, elektrisch leitfähige Struktur nicht einschichtig sein, sondern kann auch mehrschichtig sein.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass alle genannten, insbesondere beanspruchten, Merkmale der Einzäunung für sich genommen und in jeglicher Kombination besonders vorteilhaft und Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Alle vorgenannten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Einzäunung sind jeweils einzeln und in jeglicher Kombination erfindungsgemäß.

Zudem sind die jeweils angegebenen Ober- und Untergrenzen der einzelnen Bereichsangaben erfindungsgemäß alle miteinander kombinierbar.