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Title:
EMERGENCY CALL SYSTEM, VEHICLE AND METHOD FOR TRANSMITTING AN EMERGENCY CALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/198408
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an emergency call system (100) for transmitting an emergency call (N) for a vehicle (101), comprising: an accident detection device (10), at least one early accident detection device (20), and a communication device (30), wherein the accident detection device (10) is designed to detect an accident and to generate an accident signal (US), wherein the at least one early accident detection device (20) is designed to detect a critical driving situation and/or a potential accident situation and to generate a warning signal (WS), wherein the accident detection device (10) and the at least one early accident detection device (20) are in a communication link (V) with the communication device (30) in order to forward the accident signal (US) and/or the warning signal (WS) to the communication device (30), wherein the communication device (30) is designed to transmit an emergency call (N) depending on the accident signal (US) and/or the warning signal (WS), and wherein the communication link (V) has a first signal line (L1) and a second signal line (L2) for the accident signal (US) and at least one third signal line (L3) for the warning signal (WS), wherein the communication device (30) is designed to transmit an emergency call (N) when: - no signal (KS) is received via the first signal line (L1), - no signal (KS) is received via the second signal line (L2), and - no signal (KS) is received via the at least one third signal line (L3).

Inventors:
DEYDA ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/057096
Publication Date:
October 19, 2023
Filing Date:
March 20, 2023
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
G08B25/01; G08B29/18
Foreign References:
DE10137670B42007-01-18
EP1197426A12002-04-17
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Claims:
Patentansprüche Notrufsystem (100) zum Aussenden eines Notrufs (N) für ein Fahrzeug (101), wobei das Notrufsystem (100) eine Unfallerkennungsvorrichtung (10), mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20), und eine Kommunikationsvorrichtung (30) aufweist, wobei die Unfallerkennungsvorrichtung (10) dazu ausgeführt ist, einen Unfall zu erkennen und ein Unfallsignal (US) zu erzeugen, wobei die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20) dazu ausgeführt ist, eine kritische Fahrsituation und/oder eine potentielle Unfallsituation zu erkennen und ein Warnsignal (WS) zu erzeugen, wobei die Unfallerkennungsvorrichtung (10) und die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20) mit der Kommunikationsvorrichtung (30) in einer Kommunikationsverbindung (V) angeordnet sind, um das Umfallsignal (US) und/oder das Warnsignal (WS) an die Kommunikationsvorrichtung (30) weiterzuleiten, wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) dazu ausgeführt ist, in Abhängigkeit von dem Umfallsignal (US) und/oder dem Warnsignal (WS) einen Notruf (N) auszusenden, und wobei die Kommunikationsverbindung (V) eine erste Signalleitung (L1) und eine zweite Signalleitung (L2) für das Unfallsignal (US) und mindestens eine dritte Signalleitung (L3) für das Warnsignal (WS) aufweist, wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) dazu ausgeführt ist, einen Notruf (N) auszusenden, wenn: über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird, über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird, und über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3) kein Signal (KS) empfangen wird. Notrufsystem (100) nach Anspruch 1, wobei die Unfallerkennungsvorrichtung (10) ein Airbagsteuergerät und/oder mindestens einen Unfall-Sensor aufweist. Notrufsystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20) mindestens einen Sensor aufweist, der dazu ausgeführt ist: ein Umfeld des Fahrzeuges (101) zu überwachen, insbesondere auf weitere Verkehrsteilnehmer, eine Geschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern und/oder eine Relativgeschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern zu dem Fahrzeug (101) zu erfassen, eine Geschwindigkeit des Fahrzeuges (101) zu erfassen, eine Beschleunigung des Fahrzeuges (101) zu erfassen, eine Bremsung, insbesondere eine Vollbremsung, des Fahrzeuges (101) zu erfassen, ein Über- und/oder Untersteuern des Fahrzeuges (101) zu erfassen, ein Verlassen einer Fahrbahn durch das Fahrzeug (101) zu erfassen, insbesondere wobei der mindestens eine Sensor mindestens einen von den folgenden Sensoren aufweist: einen Ultraschallsensor, einen Radarsensor, einen Lidarsensor, eine Kamera, einen Bremspedalstellungssensor, einen Lenkradstellungssensor, einen Drehzahlsensor, eine Kommunikationsschnittstelle zu einem externen Dienst, wie z. B.

Navigationsdienst, Wetterdienst, Nachrichtendient, usw., einen Notrufschalter.

Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20) mindestens ein

Steuergerät aufweist, das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren,

Radarsensoren, Lidarsensoren, Kameras,

Proaktives Insassenschutzsystem,

Gurtstraffer,

Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent,

Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-

Crash-Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten,

Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung,

Pre-Brake-Assistant,

Notbremsassistent,

Navigation,

On-Board-Diagnostik. Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Signalleitung (L1) als eine digitale Signalleitung ausgeführt ist, und/oder wobei die erste Signalleitung (L1) ein Bussystem, insbesondere ein CAN-

Bussystem aufweist, und/oder wobei die zweite Signalleitung (L2) als eine analoge Signalleitung ausgeführt ist, und/oder wobei die zweite Signalleitung (L2) dazu ausgeführt ist, das Unfallsignal (US) mithilfe eines Pulsdauermodulations-Verfahrens zu übertragen. Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) dazu ausgeführt ist, einen Notruf (N) auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3), wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung (L1) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird. Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) dazu ausgeführt ist, keinen Notruf (N) auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3), wenn: über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung (L1) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird. Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) eine Notstromversorgung aufweist, die insbesondere dazu ausgeführt ist, eine elektrische Energie zum Aussenden des Notrufs (N) unabhängig von dem Bordnetz des Fahrzeuges (101) bereitzustellen, und/oder wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) mindestens eine Sende- und/oder Empfangseinheit zum Aussenden des Notrufs (N) aufweist, und/oder wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) mindestens eine Funk-, WLAN-, Mobilfunk- und/oder Internet-Schnittstelle aufweist, und/oder wobei die Kommunikationsvorrichtung (30) als eine zentrale und/oder multifunktionale Kommunikationsverbindungseinheit zum Bereitstellen einer Kommunikation zwischen dem Fahrzeug (101) und der Umwelt ausgeführt ist. Fahrzeug (101) mit einem Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Verfahren zum Aussenden eines Notrufs (N) für ein Fahrzeug (101) durch ein Notrufsystem (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wenn: über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird, über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird, und über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3) kein Signal (KS) empfangen wird. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Verfahren ferner aufweist:

Überwachen der Kommunikationsverbindung (V) auf ein Unfallsignal (US) von der Unfallerkennungsvorrichtung (10), insbesondere von einem Airbagsteuergerät. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren ferner aufweist:

Überwachen der Kommunikationsverbindung (V) auf ein Warnsignal (WS) von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung (20), insbesondere von einem Steuergerät (22), das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren,

Radarsensoren, Lidarsensoren, Kameras,

Proaktives Insassenschutzsystem,

Gurtstraffer,

Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent, Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-

Crash-Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten,

Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung,

Pre-Brake-Assistant,

Notbremsassistent,

Navigation,

On-Board-Diagnostik. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren ferner aufweist:

Aussenden eines Notrufs (N), insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3), wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung (L1) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung (L1) ein Unfallsignal (US) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Unfallsignal (US) empfangen wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren ferner aufweist:

Kein Aussenden eines Notrufs (N), insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung (L3), wenn: über die erste Signalleitung (L1) kein Signal (KS) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung (L1) ein Signal-Keinunfall (KU) empfangen wird und über die zweite Signalleitung (L2) kein Signal (KS) empfangen wird. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogrammprodukts durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 14 durchzuführen.

Description:
Beschreibung

Notrufsystem, Fahrzeug und Verfahren zum Aussenden eines Notrufs

Die Erfindung betrifft ein Notrufsystem zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Fahrzeug mit einem entsprechenden Notrufsystem. Weiterhin betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Verfahren zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug durch ein entsprechendes Notrufsystem. Zudem betrifft die Erfindung ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens.

Heutzutage werden Notrufsysteme für Fahrzeuge entwickelt, die dazu dienen, bei oder vor einem Unfall einen Notruf abzusetzen. Der Notruf dient dazu, die Hilfskräfte zu alliieren und die erste Hilfe für die Insassen eines durch den Unfall betroffenen Fahrzeuges zu leisten. Oft sind die Notrufsysteme selbst durch den Unfall des Fahrzeuges beschädigt. Aus diesem Grund werden zunehmen Unfallsignale vorausschauend und wiederholend versandt, ungeachtet dessen, ob ein Unfall stattfindet oder nicht. Um die Flut an Unfallsignalen überprüfen zu können, ist oft ein Mitwirken von den Rettungskräften erforderlich. Um die Flut an Unfallsignalen übertragen zu können, müssen die Netzwerke ausreichende Kapazitäten liefern.

Der Erfindung liegt daher Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Notrufsystem zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug bereitzustellen, welches ein Versenden an Unfallsignalen auf der Fahrzeugseite auf eine verbesserte Weise steuert, welches ein Versenden von unbestätigten und/oder nicht sicheren Unfallsignalen vermeidet, welches ein Versenden von zutreffenden Unfallsignalen auf eine ausfallsichere, zuverlässige und störungsfreie Weise ermöglicht, welches die Netzwerke beim Übertragen von Unfallsignalen entlastet, und welches autonom auf der Fahrzeugseite umgesetzt ist, ohne dass ein Mitwirken auf der Seite von Rettungskräften erforderlich ist. Ferner ist Aufgabe der Erfindung, ein korrespondierendes Fahrzeug mit einem entsprechenden Notrufsystem zur Verfügung zu stellen. Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, ein korrespondierendes Verfahren zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug durch ein entsprechendes Notrufsystem bereitzustellen. Zudem ist Aufgabe der Erfindung, ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens zur Verfügung zu stellen. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst: durch ein Notrufsystem zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Systemanspruches. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch: ein korrespondierendes Fahrzeug mit einem entsprechenden Notrufsystem mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch: ein korrespondierendes Verfahren zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug durch ein entsprechendes Notrufsystem mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruches. Zudem wird die Aufgabe gelöst durch: ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens mit den Merkmalen des unabhängigen Produktanspruches. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit einzelnen Aspekten und/oder Ausführungsformen der Erfindung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit den anderen Aspekten und/oder Ausführungsformen und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten und/oder Ausführungsformen stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Die Erfindung stellt bereit: ein Notrufsystem zum Aussenden eines Notrufs (sog. „E-Call“) für ein Fahrzeug. Das Notrufsystem weist dabei auf: eine Unfallerkennungsvorrichtung (z. B. umfassend ein Airbagsteuergerät und/oder mindestens einen Unfall-Sensor bzw. sog. Crashsensor), mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung (z. B. umfassend mindestens ein Umfeldüberwachungssystem, mindestens ein Insassenschutzsystem, mindestens ein Fahrerassistenzsystem, ein Fahrdynamikregelungssystem, ein Bremssystem usw.) und eine Kommunikationsvorrichtung (die ebenfalls als ein Notrufsteuergerät bezeichnet werden kann und außerdem sämtliche Kommunikationstechnologien zum Kommunizieren mit der Außenwelt bereitstellen kann).

Die Unfallerkennungsvorrichtung ist dazu ausgeführt, einen Unfall zu erkennen und ein Unfallsignal zu erzeugen, oder wenn kein Unfall erkannt wurde, ein Signal-Keinunfall zu erzeugen. Die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung ist dazu ausgeführt, eine kritische Fahrsituation und/oder eine potentielle Unfallsituation zu erkennen und ein Warnsignal zu erzeugen, oder wenn keine kritische Fahrsituation und/oder potentielle Unfallsituation erkannt wurde, ein Signal-Keinewarnung zu erzeugen.

Die Unfallerkennungsvorrichtung und die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung stehen dabei mit der Kommunikationsvorrichtung in einer Kommunikationsverbindung, um das Umfallsignal (oder das Signal-Keinunfall) und/oder das Warnsignal (oder das Signal- Keinewarnung) an die Kommunikationsvorrichtung weiterzuleiten. Die Kommunikationsvorrichtung ist dazu ausgeführt, in Abhängigkeit von dem Umfallsignal und/oder dem Warnsignal einen Notruf auszusenden. Die Kommunikationsverbindung weist eine erste Signalleitung (z. B. eine digitale Leitung zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) und eine zweite Signalleitung (z. B. eine analoge Leitung zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) und mindestens eine dritte Signalleitung (z. B. eine digitale und/oder analoge Leitung zwischen der Unfallfrüherkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) für das Warnsignal auf.

Die Kommunikationsvorrichtung ist dazu ausgeführt, einen Notruf auszusenden, wenn: über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, und über die mindestens eine dritte Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallfrüherkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird.

Eine Erkenntnis liegt dabei darin, dass signalgebende Crashleitungen, wie z. B. Signalleitungen zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung, durch einen Unfall des Fahrzeuges beschädigt werden können. In Abwesenheit von Unfallsignalen erfährt die Kommunikationsvorrichtung nicht von dem Unfall.

Wenn die Kommunikationsvorrichtung wiederum bei jeder erkannten kritischen Fahrsituation und/oder jeder potentiellen Unfallsituation einen Notruf aussendet, wie dies in manchen bekannten Systemen der Fall ist, kann dies zur Netzüberlastung und/oder zu einer aufwändigen Signalauswertung auf der Seite von Notrufhelfern führen.

Deswegen wird vorgeschlagen, die Abwesenheit von Signalen über die erste Signalleitung und die zweite Signalleitung, die zum Übermitteln von Unfallsignalen ausgelegt sind, als ein Indiz zu bewerten, dass wahrscheinlich ein Unfall passiert ist.

Um dieses Indiz zu verifizieren, wird die mindestens eine dritte Signalleitung auf Empfang eines Warnsignals von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung überwacht.

Wenn auch über die mindestens eine dritte Signalleitung kein Signal kommt, so kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit relativ sicher davon ausgegangen werden, dass die Kommunikationsverbindung gestört ist, weil ein Unfall, insbesondere ein schwerer Unfall, stattgefunden hat. In diesem Fall wird ein Notruf abgesetzt, der mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gerechtfertigt ist.

Wenn jedoch über die mindestens eine dritte Signalleitung ein Signal mit einer positiven Botschaft - keine kritische Fahrsituation und/oder keine potentielle Unfallsituation erkannt - kommt, dann wurde die erste und/oder die zweite Signalleitung bspw. zu Reparatur- und/oder Wartungs-Zwecken getrennt, wie z. B. in einer Werkstatt.

Eine weitere Erkenntnis liegt somit darin, dass vor einem Unfall sämtliche Unfallfrüherkennungsvorrichtungen die Kommunikationsverbindung nutzen, Precrash- Maßnahmen anzufordern und/oder umzusetzen. Wenn also auch von solchen Unfallfrüherkennungsvorrichtungen keine Signale kommen, dass ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Unfall, insbesondere ein schwerer Unfall, stattgefunden hat.

Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass, wenn das Fahrzeug erkennbar in einen Precrash-Zustand kommt und die Kommunikation zerstört wird, es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Unfall passiert ist. In diesem Fall wird ein Notruf ausgesandt.

Der Notruf kann bspw. eine Nachricht übermitteln, dass ein Unfall passiert ist, dass keine ausführlichen bzw. vollständigen Details zu dem Unfall geliefert werden können, und/oder dass die Kommunikation gestört wurde.

Auf diese Weise können mehrere Vorteile erzielt werden:

Reduzierung von Fallzahlen der schwersten Feldunfälle ohne Notrufauslösung, Verbesserte Nutzung von vorhandenen Informationen im Fahrzeug: wie z. B.

Schleudern, Notbremsung durch Fahrer, Verlassen der Spur, Erkennung Aufprallrisiko, usw.,

Eine Anpassung des Steuerverfahrens nur in der Kommunikationsvorrichtung, Robustheitssteigerung des Notrufsystems, Reduzierung unnötiger Notrufauslösungen, Entlastung des Netzwerkes,

Entlastung bei den Rettungskräften.

Ferner kann vorgesehen sein, dass die Unfallerkennungsvorrichtung ein Airbagsteuergerät und/oder mindestens einen Unfall-Sensor aufweist. Auf diese Weise werden vorhandene Ressourcen bei der Unfallerkennung im Fahrzeug auf eine vorteilhafte Weise genutzt. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung mindestens einen Sensor aufweist, der dazu ausgeführt ist: ein Umfeld des Fahrzeuges zu überwachen, insbesondere auf weitere

Verkehrsteilnehmer, eine Geschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern und/oder eine

Relativgeschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern zu dem Fahrzeug zu erfassen, eine Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu erfassen, eine Beschleunigung des Fahrzeuges zu erfassen, eine Bremsung, insbesondere eine Vollbremsung, des Fahrzeuges zu erfassen, ein Über- und/oder Untersteuern des Fahrzeuges zu erfassen, ein Verlassen einer Fahrbahn durch das Fahrzeug zu erfassen.

Auf diese Weise kann eine verbesserte und/oder erweiterte Unfallfrüherkennung bereitgestellt werden.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Sensor mindestens einen von den folgenden Sensoren aufweist: einen Ultraschallsensor, einen Radarsensor, einen Lidarsensor, eine Kamera, einen Bremspedalstellungssensor, einen Lenkradstellungssensor, einen Drehzahlsensor, eine Kommunikationsschnittstelle zu einem externen Dienst, wie z. B. Navigationsdienst, Wetterdienst, Nachrichtendient, usw., einen Notrufschalter.

Auf diese Weise kann eine verbesserte und/oder erweiterte Unfallfrüherkennung bereitgestellt werden, die die Sensorressourcen im Fahrzeug auf eine vorteilhafte Weise nutzt.

Zudem kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung mindestens ein Steuergerät aufweist, das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Lidarsensoren, Kameras,

Proaktives Insassenschutzsystem, Gurtstraffer,

Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent,

Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-Crash-

Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten,

Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung, Pre-Brake-Assistant, Notbremsassistent, Navigation, On-Board-Diagnostik.

Auf diese Weise kann eine verbesserte und/oder erweiterte Unfallfrüherkennung bereitgestellt werden, die die Steuerressourcen im Fahrzeug auf eine vorteilhafte Weise nutzt.

Außerdem kann vorgesehen sein, dass die erste Signalleitung als eine digitale Signalleitung ausgeführt ist, und/oder dass die erste Signalleitung ein Bussystem, insbesondere ein CAN- Bussystem aufweist. Auf diese Weise kann eine Unfallsignalübermittlung mit erweiterten Inhalten bereitgestellt werden, bspw. mit erweiterten Details zu dem Unfall.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die zweite Signalleitung als eine analoge Signalleitung ausgeführt ist, und/oder dass die zweite Signalleitung dazu ausgeführt ist, das Unfallsignal mithilfe eines Pulsdauermodulations-Verfahrens zu übertragen. Auf diese Weise kann eine relativ schnelle und/oder möglichst direkte Signalübertragung für das Unfallsignal bereitgestellt werden.

Vorteilhafterweise kann die Kommunikationsvorrichtung dazu ausgeführt sein, einen Notruf auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird.

Auf diese Weise kann ein Unfall sicher erkannt werden, wenn zumindest ein Unfallsignal über eine von der ersten und/oder zweiten Signalleitungen kommt. Somit kann eine schnelle Reaktion auf zumindest ein Unfallsignal erfolgen, um einen Notruf möglichst verzögerungsfrei aussenden zu können.

Vorteilhafterweise kann die Kommunikationsvorrichtung ferner dazu ausgeführt sein, einen Notruf auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird.

Auf diese Weise kann ein Unfall sicher erkannt werden, wenn zumindest ein Unfallsignal über eine von der ersten und/oder zweiten Signalleitungen kommt, auch wenn eine von der ersten und/oder der zweiten Signalleitungen beschädigt sein sollte. Somit kann eine schnelle Reaktion auf zumindest ein Unfallsignal erfolgen, um einen Notruf möglichst verzögerungsfrei aussenden zu können, obwohl Teile des Kommunikationssystems im Fahrzeug bereits durch den Unfall beschädigt werden könnten.

Vorteilhafterweise kann die Kommunikationsvorrichtung weiterhin dazu ausgeführt sein, einen Notruf auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal empfangen wird.

In diesem Falle kann relativ sicher davon ausgegangen werden, dass ein Unfall stattgefunden hat und ohne unnötige weitere Verzögerungen unmittelbar ein Notruf abgesetzt werden.

Um unnötige, nicht gerechtfertigte Notrufe zu vermeiden, kann die Kommunikationsvorrichtung dazu ausgeführt sein, keinen Notruf auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung eine Notstromversorgung aufweist, die insbesondere dazu ausgeführt ist, eine elektrische Energie zum Aussenden des Notrufs unabhängig von dem Bordnetz des Fahrzeuges bereitzustellen, und/oder dass die Kommunikationsvorrichtung mindestens eine Sende- und/oder Empfangseinheit zum Aussenden des Notrufs aufweist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Kommunikationsvorrichtung autark funktionsfähig ist, insbesondere unabhängig von der elektrischen Versorgung über das Bordnetz und/oder weiterer Sende- und/oder Empfangseinheiten des Fahrzeuges. Somit kann ermöglicht werden, dass die Kommunikationsvorrichtung noch funktionsfähig ist, obwohl durch den Unfall Teile des Fahrzeuges womöglich beschädigt sind.

Zudem kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung mindestens eine Funk-, WLAN-, Mobilfunk- und/oder Internet-Schnittstelle aufweist, und/oder dass die Kommunikationsvorrichtung als eine zentrale und/oder multifunktionale Kommunikationsverbindungseinheit zum Bereitstellen einer Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Umwelt ausgeführt ist. Auf diese Weise kann eine verbesserte, multifunktionale Kommunikationsvorrichtung bereitgestellt werden. Die Erfindung stellt außerdem bereit: ein Fahrzeug mit einem Notrufsystem, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Mithilfe des erfindungsgemäßen Fahrzeuges können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben in Verbindung mit dem Notrufsystem beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.

Die Erfindung stellt ferner bereit: ein Verfahren zum Aussenden eines Notrufs für ein Fahrzeug durch ein Notrufsystem, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann, wenn: über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, und über die mindestens eine dritte Signalleitung kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallrüherkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird.

Mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben in Verbindung mit dem Notrufsystem beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.

Weiterhin kann das Verfahren aufweisen:

Überwachen der Kommunikationsverbindung auf ein Unfallsignal von der Unfallerkennungsvorrichtung, insbesondere von einem Airbagsteuergerät.

Das Verfahren erkennt, dass Signalleitungen zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung, die zur Übermittlung des Unfallsignals genutzt werden, durch einen Unfall des Fahrzeuges beschädigt werden können. Wenn über beide Signalleitungen, die zum Übermitteln von Unfallsignalen ausgelegt sind, keine Unfallsignale kommen, dann kann dies ein Indiz darstellen, dass ein Unfall bereits stattgefunden hat. Um dieses Indiz zu überprüfen, kann die mindestens eine dritte Signalleitung auf Empfang eines Warnsignals von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung überwacht werden. Wenn auch über die mindestens eine dritte Signalleitung kein Signal kommt, so kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Signalleitungen durch einen Unfall beschädigt sind. In diesem Fall ist ein Notruf mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gerechtfertigt.

Des Weiteren kann das Verfahren aufweisen: Überwachen der Kommunikationsverbindung auf ein Warnsignal von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung, insbesondere von einem Steuergerät, das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Lidarsensoren, Kameras, Proaktives Insassenschutzsystem, Gurtstraffer,

Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent,

Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-Crash- Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten, Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung,

Pre-Brake-Assistant,

Notbremsassistent,

Navigation,

On-Board-Diagnostik.

Da vor einem Unfall sämtliche Unfallfrüherkennungsvorrichtungen die Kommunikationsverbindung für Sicherheitsmaßnahmen und/oder Precrash-Maßnahmen nutzen, kann bei einer Abwesenheit von erwarteten Übertragungen davon ausgegangen werden, dass eine Beschädigung der Kommunikation vorliegt, die wiederum auf einen Unfall deutet. Wenn also auch von solchen Unfallfrüherkennungsvorrichtungen keine Signale kommen, dass ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Unfall, insbesondere ein schwerer Unfall, stattgefunden hat. Wenn also das Fahrzeug erkennbar in einen Precrash-Zustand versetzt wird und die Kommunikation zerstört wird, kann ein Unfall erkannt werden und ein Notrufsignal relativ ausfallsicher abgesetzt werden.

Vorteilhafterweise kann das Verfahren ferner aufweisen: Aussenden eines Notrufs, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer

Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft

- Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal (also ein Signal mit einer Botschaft

- Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung ein Unfallsignal empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Unfallsignal empfangen wird.

Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn bei dem Verfahren vorgesehen wird:

Kein Aussenden eines Notrufs, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung, wenn: über die erste Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird und über die zweite Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung ein Signal-Keinunfall (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung kein Signal (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird.

Auf diese Weise können unnötige, nicht gerechtfertigte Notrufe, die das Netzwerk eventuell fluten und/oder überlasten können, und die womöglich die Notfallhelfer unnötig in Alarmbereitschaft versetzen können, vermieden oder zumindest reduziert werden.

Des Weiteren stellt die Erfindung bereit: ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Computerprogrammprodukts durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren durchzuführen, welches wie oben beschrieben ablaufen kann. Mithilfe des erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts können die gleichen Vorteile erreicht werden, die oben in Verbindung mit dem Verfahren beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.

Weiterhin wird die Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur einen beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.

Es zeigen:

Fig. 1 eine beispielhafte Darstellung eines Fahrzeuges von oben,

Fig. 2 eine beispielhafte Darstellung eines Fahrzeuges im Schnitt,

Fig. 3 einen beispielhaften Ablauf eines Verfahrens, und

Fig. 4 einen beispielhaften Ablauf eines Verfahrens.

Die Fig. 1 bis 4 dienen zum Erklären eines verbesserten Notrufsystems 100, welches zum Aussenden eines Notrufs N, sog. „E-Call“, für ein Fahrzeug 101 entwickelt wurde. Wie es die Fig. 1 und 2 schematisch andeuten weist das Notrufsystem 100 folgende Vorrichtungen 10, 20, 30 auf: eine Unfallerkennungsvorrichtung 10, z. B. umfassend ein Airbagsteuergerät und/oder mindestens einen Unfall-Sensor bzw. sog. Crashsensor, wobei auf die Unfallerkennungsvorrichtung 10 im Nachfolgenden noch im Detail eingegangen wird, mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20, z. B. umfassend mindestens ein Umfeldüberwachungssystem, mindestens ein Insassenschutzsystem, mindestens ein Fahrerassistenzsystem, ein Fahrdynamikregelungssystem, ein Bremssystem usw., wobei auf die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 im Nachfolgenden noch im Detail eingegangen wird, und eine Kommunikationsvorrichtung 30, die ebenfalls als ein Notrufsteuergerät bezeichnet werden kann und mehrere oder sogar sämtliche Kommunikationstechnologien zum Kommunizieren mit der Außenwelt bereitstellen kann.

Die Unfallerkennungsvorrichtung 10 ist dazu ausgeführt, einen Unfall zu erkennen und ein Unfallsignal US zu erzeugen. Zudem kann die Unfallerkennungsvorrichtung 10 dazu ausgeführt sein, ein Signal-Keinunfall KU zu erzeugen, wenn kein Unfall erkannt wurde.

Die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 ist dazu ausgeführt, eine kritische Fahrsituation und/oder eine potentielle Unfallsituation zu erkennen und ein Warnsignal WS zu erzeugen. Zudem kann die Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 dazu ausgeführt sein, ein Signal-Keinewarnung KW zu erzeugen, wenn keine kritische Fahrsituation und/oder keine potentielle Unfallsituation erkannt wurde.

We es die Fig. 1 und 2 weiterhin andeuten, sind die Unfallerkennungsvorrichtung 10 und die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 mit der Kommunikationsvorrichtung 30 in einer Kommunikationsverbindung V, umfassend bspw. ein Bussystem, wie z. B. ein CAN-Bus, mindestens eine digitale Signalleitung und mindestens eine analoge Signalleitung, um das Umfallsignal US (oder das Signal-Keinunfall KU) und/oder das Warnsignal WS (oder das Signal-Keinewarnung KW) an die Kommunikationsvorrichtung 30 weiterzuleiten.

Die Unfallerkennungsvorrichtung 10 und die Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 schicken somit Signale mit Botschaften an die Kommunikationsvorrichtung 30.

Die Kommunikationsvorrichtung 30 ist dazu ausgeführt, in Abhängigkeit von dem Umfallsignal US und/oder dem Warnsignal WS zu entscheiden, ob ein Notruf N abgesendet wird (vgl. hierzu Fig. 3 und 4).

We es die Fig. 4 schematisch verdeutlicht, weist die Kommunikationsverbindung V mindestens drei Leitungen auf: eine erste Signalleitung L1 (z. B. eine digitale Leitung zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) zum Übermitteln des Unfallsignals US, eine zweite Signalleitung L2 (z. B. eine analoge Leitung zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) zum Übermitteln des Unfallsignals US, und mindestens eine dritte Signalleitung L3 (z. B. eine digitale und/oder analoge Leitung zwischen der Unfallfrüherkennungsvorrichtung und der Kommunikationsvorrichtung) zum Übermitteln des Warnsignals WS.

Wie es die Fig. 4 verdeutlicht, ist die Kommunikationsvorrichtung 30 dazu ausgeführt, einen Notruf N auszusenden, wenn: über die erste Signalleitung L1 kein Signal (d. h. keine Meldung von der

Unfallerkennungsvorrichtung 10, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, über die zweite Signalleitung L2 kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung 10, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, und über die mindestens ein dritte Signalleitung L3 kein Signal (d. h. keine Meldung von der Unfallfrüherkennungsvorrichtung, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird.

Es wird erkannt, dass die Signalleitungen L1, L2 zwischen der Unfallerkennungsvorrichtung 10 und der Kommunikationsvorrichtung 30, die zum Übermitteln des Unfallsignals US genutzt werden, durch einen Unfall des Fahrzeuges 101 beschädigt werden können. In Abwesenheit von Signalen erfährt die Kommunikationsvorrichtung 30 nicht von dem Unfall. Das Notrufsystem 100 begegnet diesem Fall und liefert eine Lösung, um einen Notruf N auszusenden, wenn ein Unfall des Fahrzeuges 101 wahrscheinlich ist.

Gemäß der vorgeschlagenen Lösung wird vermieden, dass die Kommunikationsvorrichtung 30 bei jeder erkannten kritischen Fahrsituation und/oder jeder potentiellen Unfallsituation einen Notruf N sozusagen vorab aussendet, um eine Netzüberlastung zu verhindern und/oder eine aufwändige Signalauswertung auf der Seite von Notrufhelfern zu vermeiden.

Es wird vorgeschlagen, dass die Abwesenheit von Signalen US, KU über die Signalleitungen L1 , L2, die zum Übermitteln von Unfallsignalen US ausgelegt sind, als ein Indiz zu bewerten, dass wahrscheinlich ein Unfall stattgefunden hat.

Um dieses Indiz zu verifizieren, bevor ein Notruf N ausgesendet wird, wird die mindestens eine dritte Signalleitung L3 auf Empfang eines Warnsignals WS von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 überprüft. Wenn auch über die mindestens eine dritte Signalleitung L3 kein Signal kommt, so kann mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Kommunikationsverbindung V beschädigt ist, weil ein Unfall, insbesondere ein schwerer Unfall, stattgefunden hat. In diesem Fall wird ein Notruf N sicher abgesetzt, vgl. Fig. 4.

Eine weitere Erkenntnis wird zu Nutze gemacht, dass vor einem Unfall sämtliche Unfallfrüherkennungsvorrichtungen 20 die Kommunikationsverbindung V nutzen, um Precrash- Maßnahmen anzufordern und/oder umzusetzen. In diesem Falle werden über die Kommunikationsverbindung V Warnsignale WS übermittelt.

Wenn also auch von solchen Unfallfrüherkennungsvorrichtungen 20 keine Signale bei der Kommunikationsvorrichtung 30 ankommen, kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, dass ein Unfall, insbesondere ein schwerer Unfall, stattgefunden hat.

Sollten die Unfallfrüherkennungsvorrichtungen 20 jedoch Nachrichten an die Kommunikationsvorrichtung 30 senden, dass keine kritische Fahrsituation und/oder keine potentielle Unfallsituation erkannt wurde, dann sind die erste und die zweite Signalleitungen L1, L2 wahrscheinlich bewusst getrennt, bspw. zu Reparatur- und/oder Wartungs-Zwecken.

Der Erfindungsgedanke liegt somit darin, dass, wenn das Fahrzeug 101 erkennbar in einen Precrash-Zustand kommt (keine Signale KS über die Signalleitungen L1 und L2) und die Kommunikation (kein Signal KS über die dritte Signalleitung L3) zerstört wird, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Unfall passiert ist.

Als eine Reaktion darauf wird ein Notruf N abgesetzt. Der Notruf N kann eine Nachricht übermitteln, dass ein Unfall passiert ist, dass keine ausführlichen bzw. vollständigen Details zu dem Unfall geliefert werden können, und/oder dass die Kommunikation gestört wurde.

Mithilfe des Notrufsystems 100 können mehrere Vorteile erzielt werden:

Reduzierung von Fallzahlen der schwersten Feldunfälle ohne Notrufauslösung, Verbesserte Nutzung von vorhandenen Informationen im Fahrzeug 101 : wie z. B. Schleudern, Notbremsung durch Fahrer, Verlassen der Spur, Erkennung Aufprallrisiko, usw.,

Eine Anpassung des Steuerverfahrens nur in der Kommunikationsvorrichtung 30, Robustheitssteigerung des Notrufsystems 100, Reduzierung unnötiger Notrufauslösungen, Entlastung des Netzwerkes,

Entlastung bei den Rettungskräften. Die Unfallerkennungsvorrichtung 10 kann bspw. ein Airbagsteuergerät und/oder mindestens einen Unfall-Sensor aufweisen (vgl. Fig. 1).

Die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 kann mindestens einen Sensor aufweisen, der dazu ausgeführt ist: ein Umfeld des Fahrzeuges 101 zu überwachen, insbesondere auf weitere

Verkehrsteilnehmer, eine Geschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern und/oder eine Relativgeschwindigkeit von weiteren Verkehrsteilnehmern zu dem Fahrzeug 101 zu erfassen, eine Geschwindigkeit des Fahrzeuges 101 zu erfassen, eine Beschleunigung des Fahrzeuges 101 zu erfassen, eine Bremsung, insbesondere eine Vollbremsung, des Fahrzeuges 101 zu erfassen, ein Über- und/oder Untersteuern des Fahrzeuges 101 zu erfassen, ein Verlassen einer Fahrbahn durch das Fahrzeug 101 zu erfassen.

Der mindestens eine Sensor kann die folgenden Sensoriken umfassen: einen Ultraschallsensor, einen Radarsensor, einen Lidarsensor, eine Kamera, einen Bremspedalstellungssensor, einen Lenkradstellungssensor, einen Drehzahlsensor, eine Kommunikationsschnittstelle zu einem externen Dienst, wie z. B. Navigationsdienst, Wetterdienst, Nachrichtendient, usw., einen Notrufschalter, bspw. an der Dachverkleidung des Fahrzeuges 101 (vgl. Fig. 2).

Auf diese Weise kann eine verbesserte und/oder erweiterte Unfallfrüherkennung bereitgestellt werden, die die Sensorressourcen im Fahrzeug auf eine vorteilhafte Weise nutzt.

Die mindestens eine Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20 kann mindestens ein Steuergerät aufweisen, das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren, Radarsensoren,

Lidarsensoren, Kameras,

Proaktives Insassenschutzsystem,

Gurtstraffer, Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent,

Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-Crash-

Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten,

Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung,

Pre-Brake-Assistant,

Notbremsassistent,

Navigation,

On-Board-Diagnostik.

Wie es die Fig. 3 verdeutlicht, kann die Kommunikationsvorrichtung 30 dazu ausgeführt sein, einen Notruf N auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung L1 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird.

Auf diese Weise kann ein Notruf N sicher ausgesendet werden, wenn zumindest ein Unfallsignal US über eine von der ersten und/oder zweiten Signalleitungen L1 , L2 kommt.

Vorteilhafterweise kann die Kommunikationsvorrichtung 30 ferner dazu ausgeführt sein, einen Notruf N auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung L1 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer Botschaft - Unfall erkannt) empfangen wird.

Auf diese Weise kann ein Notruf N sicher ausgesendet werden, wenn zumindest ein Unfallsignal US über eine von der ersten und/oder zweiten Signalleitungen L1, L2 kommt, auch wenn eine von der ersten und/oder der zweiten Signalleitungen beschädigt sein sollte.

Vorteilhafterweise kann die Kommunikationsvorrichtung 30 weiterhin dazu ausgeführt sein, einen Notruf N auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US empfangen wird.

In diesem Falle kann sicher ein Notruf N ausgesendet werden.

Wie es die Fig. 4 verdeutlicht, kann die Kommunikationsvorrichtung 30 dazu ausgeführt sein, keinen Notruf N auszusenden, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, um unnötige, nicht gerechtfertigte Notrufe zu vermeiden, wenn: über die erste Signalleitung L1 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung L1 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung 30 eine

Notstromversorgung aufweist, die insbesondere dazu ausgeführt ist, eine elektrische Energie zum Aussenden des Notrufs N unabhängig von dem Bordnetz des Fahrzeuges 101 bereitzustellen, und/oder dass die Kommunikationsvorrichtung 30 mindestens eine Sende- und/oder Empfangseinheit zum Aussenden des Notrufs N aufweist. Auf diese Weise kann die Kommunikationsvorrichtung 30 autark ausgelegt werden.

Zudem kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsvorrichtung 30 mindestens eine Funk-, WLAN-, Mobilfunk- und/oder Internet-Schnittstelle aufweist, und/oder dass die Kommunikationsvorrichtung 30 als eine zentrale und/oder multifunktionale Kommunikationsverbindungseinheit zum Bereitstellen einer Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 101 und der Umwelt ausgeführt ist. Auf diese Weise kann eine verbesserte, multifunktionale Kommunikationsvorrichtung 30 bereitgestellt werden.

Die Erfindung stellt außerdem bereit: ein Fahrzeug 101 mit einem Notrufsystem, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann.

Die Erfindung stellt ferner bereit: ein korrespondierendes Verfahren zum Aussenden eines Notrufs N für ein Fahrzeug 101 durch ein entsprechendes Notrufsystem 100, welches wie oben beschrieben ausgeführt sein kann, wenn: über die erste Signalleitung L1 kein Signal KS (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung 10, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, über die zweite Signalleitung L2 kein Signal KS (d. h. keine Meldung von der Unfallerkennungsvorrichtung 10, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird, und über die mindestens eine dritte Signalleitung L3 kein Signal KS (d. h. keine Meldung von der Unfallfrüherkennungsvorrichtung 10, was möglicherweise heißt, dass die Leitung beschädigt ist) empfangen wird.

Vorteilhafterweise kann das Verfahren ferner aufweisen:

Überwachen der Kommunikationsverbindung V auf ein Unfallsignal US von der Unfallerkennungsvorrichtung 10, insbesondere von einem Airbagsteuergerät.

Des Weiteren kann das Verfahren aufweisen:

Überwachen der Kommunikationsverbindung V auf ein Warnsignal WS von der mindestens einen Unfallfrüherkennungsvorrichtung 20, insbesondere von einem Steuergerät, das dazu ausgeführt ist, mindestens eine von folgenden funktionswesentlichen Fahrzeugfunktionen auszuführen:

Auswertung von Sensordaten, insbesondere von Ultraschallsensoren, Radarsensoren, Lidarsensoren, Kameras, Proaktives Insassenschutzsystem,

Gurtstraffer,

Verkehrsüberwachung,

Fahrerassistenzfunktionen,

Berechnung von Fahrmanövern,

Abstandsregelung,

Notbremsassistent,

Spurhalteassistent,

Spurwechselassistent,

Totwinkel-Überwachung,

Nachtsichtassistent,

Einparkhilfe,

Pre-Crash-Assistent, umfassend insbesondere einen Pre-Crash-Front-, Pre-Crash-

Seiten-, Pre-Crash-Heck-Assistenten,

Rollovererkennung,

Multikollisionerkennung,

Pre-Brake-Assistant,

Notbremsassistent,

Navigation,

On-Board-Diagnostik.

Vorteilhafterweise kann das Verfahren vorsehen:

Aussenden eines Notrufs N, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer

Botschaft -- Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung L1 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer

Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer

Botschaft -- Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer

Botschaft -- Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird, und/oder wenn über die erste Signalleitung L1 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise beschädigt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US (also ein Signal mit einer Botschaft --Unfall erkannt) empfangen wird, und/oder wenn: über die erste Signalleitung L1 ein Unfallsignal US empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Unfallsignal US empfangen wird.

Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn bei dem Verfahren vorgesehen wird:

Kein Aussenden eines Notrufs N, insbesondere unabhängig von dem Signal über die mindestens eine dritte Signalleitung L3, wenn: über die erste Signalleitung L1 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zu Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird, oder wenn über die erste Signalleitung L1 ein Signal-Keinunfall KU (also ein Signal mit einer Botschaft - kein Unfall erkannt) empfangen wird und über die zweite Signalleitung L2 kein Signal KS (d. h. die Leitung ist möglicherweise getrennt zur Reparatur- und/oder Wartungszwecken) empfangen wird.

Ein korrespondierendes Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines entsprechenden Verfahrens, welches wir oben beschrieben ablaufen kann, stellt ebenfalls einen Aspekt der Erfindung dar.

Die voranstehende Beschreibung der Figuren beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern es technisch sinnvoll ist, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Bezugszeichenliste

100 Notrufsystem

101 Fahrzeug

10 Unfallerkennungsvorrichtung

20 Unfallfrüherkennungsvorrichtung

30 Kommunikationsvorrichtung

V Kommunikationsverbindung

L1 Signalleitung

L2 Signalleitung

L3 Signalleitung

N Notruf

US Unfallsignal

KU Signal-Keinunfall

WS Warnsignal

KW Signal-Keinewarnung

KS Kein Signal