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Title:
DRILLING JIG HAVING ADJUSTING MEANS, CONTROL DEVICE AND A MEMORY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/094638
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a drilling jig (1) having a main body (2) in which at least one opening (B) for guiding a drill (11) and/or a marking tool is arranged, and at least one stop (3) which can be placed against an edge (K) of a workpiece (2) to be machined, in particular a flat workpiece to be machined, and which is adjustable relative to the main body (2) via at least one adjusting means (4), wherein the at least one adjusting means (4) comprises at least one electromotive drive (41), at least one interface (5) is provided to at least one memory (S), in which at least a first and a second data set (D1, D2) can be stored, each for a drilling pattern of a furniture fitting (50) to be arranged on the workpiece (W), and at least one control device (6) is provided, which is or can be brought into connection to the at least one electromotive drive (41) and to the at least one memory (S) via the at least one interface (5), wherein the at least one electromotive drive (41) is controllable by means of the at least one control device (6) according to a data set (D1; D2) retrieved from the at least one memory (S).

Inventors:
MALUCHE TIMO (AT)
Application Number:
PCT/AT2021/060371
Publication Date:
May 12, 2022
Filing Date:
October 12, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BLUM GMBH JULIUS (AT)
International Classes:
E05D11/00; B23B47/28
Foreign References:
EP0666135A11995-08-09
US4981400A1991-01-01
US4257166A1981-03-24
Attorney, Agent or Firm:
TORGGLER & HOFMANN PATENTANWÄLTE GMBH & CO KG et al. (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bohrlehre (1 ) mit

- einem Grundkörper (2), in welchem wenigstens eine Öffnung (B) zur Führung eines Bohrers (11 ) und/oder eines Markierungswerkzeugs angeordnet ist, und

- wenigstens einem an einer Kante (K) eines zu bearbeitenden, insbesondere plattenförmigen, Werkstücks (2) anlegbaren Anschlag (3), welcher über wenigstens ein Verstellmittel (4) relativ zum Grundkörper (2) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- das wenigstens eine Verstellmittel (4) wenigstens einen elektromotorischen Antrieb (41 ) umfasst,

- wenigstens eine Schnittstelle (5) zu wenigstens einem Speicher (S) vorgesehen ist, in welchem wenigstens ein erster und ein zweiter Datensatz (D1 , D2) zu jeweils einem Bohrbild eines am Werkstück (W) anzuordnenden Möbelbeschlags (50) ablegbar ist, und

- wenigstens eine Steuerungsvorrichtung (6) vorgesehen ist, welche mit dem wenigstens einen elektromotorischen Antrieb (41) und über die wenigstens eine Schnittstelle (5) mit dem wenigstens einen Speicher (S) in Verbindung steht oder bringbar ist, wobei der wenigstens eine elektromotorische Antrieb (41 ) mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung (6) in Abhängigkeit eines aus dem wenigstens einen Speicher (S) aufgerufenen Datensatzes (D1 ; D2) ansteuerbar ist. Bohrlehre nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsvorrichtung (6) einen, vorzugsweise im Grundkörper (2) angeordneten, Steuerungskern (61 ), vorzugsweise in Form eines

Mikroprozessors, ein Anwendungsprogramm (62) und eine mit dem Steuerungskern (61 ) signaltechnisch verbundene oder verbindbare

Bedieneinheit (63) aufweist, wobei über die Bedieneinheit (63) Bedienbefehle durch einen Benützer eingebbar sind. Bohrlehre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (63) einen, vorzugsweise berührungsempfindlichen, Bildschirm (64) und eine Eingabevorrichtung (65), vorzugsweise in Form einer auf dem Bildschirm (64) darstellbaren und betätigbaren Tastatur, aufweist. Bohrlehre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (63)

- als mobiles Endgerät (66), vorzugsweise als Smartphone, ausgebildet ist, wobei das Anwendungsprogramm (62), vorzugsweise in Form einer Mobile App, auf dem mobilen Endgerät (66) ausführbar ist, oder

- als am Grundkörper (2) angeordnetes Bedienfeld (67) ausgebildet ist, und/oder das mobile Endgerät (66) über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle (68), vorzugsweise über Bluetooth, mit dem elektromotorischen Antrieb (41 ) des wenigstens einen Verstellmittels (4) in Verbindung steht. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (S) als Teil der Steuerungsvorrichtung (6), vorzugsweise als physischer Arbeitsspeicher des Steuerungskerns (61), ausgebildet ist oder dass von der Steuerungsvorrichtung (6) über die Schnittstelle (5) via Cloud Computing auf den Speicher (S) zugreifbar ist und/oder der wenigstens eine erste und zweite Datensatz (D1 , D2) über einen Korpuskonfigurator erstellbar sind. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundkörper (2) ein Energiespeicher (7), vorzugsweise eine Batterie oder ein Akkumulator, zur Versorgung des wenigstens einen Verstellmittels (4) und der Steuerungsvorrichtung (6) mit Energie angeordnet ist. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundkörper (2) Feststellmittel (8), vorzugsweise in Form von Klemmbacken, zum Feststellen des wenigstens einen Anschlags (3) relativ zum Grundkörper (2) angeordnet sind. 19

8. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei separate, vorzugsweise rechtwinkelig zueinander angeordnete, Anschläge (3) vorgesehen sind.

9. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verstellmittel (4) ein mit dem elektromotorischen Antrieb (41 ) bewegungsübertragend verbundenes, relativ zum Grundkörper (2) bewegbares Bewegungsübertragungselement (42), vorzugsweise in Form einer relativ zum Grundkörper (2) linear verschiebbaren Zahnstange, aufweist und/oder das Bewegungsübertragungselement (42) am wenigstens einen Anschlag (3) anliegt oder mit dem wenigstens einen Anschlag (3) fix verbunden ist.

10. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine elektromotorische Antrieb (41 ) einen Elektromotor (43), eine vom Elektromotor (43) angetriebene Antriebswelle (44) und ein an der Antriebswelle (44) angeordnetes Antriebsmittel (45), vorzugsweise in Form eines mit dem Bewegungsübertragungselement (42) korrespondierenden Zahnrads, aufweist.

11. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundkörper (2) Führungsmittel (9) für den wenigstens einen Anschlag (3) vorgesehen sind, wobei die Führungsmittel (9) wenigstens eine im Grundkörper (2) ausgebildete Führungsausnehmung (91 ) und wenigstens einen in der Führungsausnehmung (91 ) geführten, mit dem wenigstens einen Anschlag (3) verbundenen Führungsstift (92) umfassen.

12. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (2) Anzeigemittel (10), vorzugsweise in Form von Leuchtdioden, zur Kennzeichnung wenigstens einer von mehreren im Grundkörper (2) vorgesehenen Öffnungen (B) angeordnet sind.

13. Bohrlehre nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Öffnung (B) in einem Verstellelement des Grundkörpers (2) 20 ausgebildet ist, wobei das Verstellelement relativ zu einem Basiselement des Grundkörpers (2) verstellbar, vorzugsweise linear bewegbar, ist. Verfahren zur Montage wenigstens eines Möbelbeschlags (50) in und/oder an einem, insbesondere plattenförmigen, Werkstück (W) mittels einer Bohrlehre (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:

- Aufrufen eines im wenigstens einen Speicher (S) abgelegten Datensatzes (D1 ; D2) des Bohrbilds des am Werkstück (W) zu montierenden Möbelbeschlags (50) mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung (6),

- Verstellen des wenigstens einen Anschlags (3) der Bohrlehre (1) mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung (6), welche den wenigstens einen elektromotorischen Antrieb (41 ) des wenigstens einen Verstellmittels (4) ansteuert, in Abhängigkeit des aus dem wenigstens einen Speicher (S) aufgerufenen Datensatzes (D1 ; D2) relativ zum Grundkörper (2),

- Einsetzen eines Bohrers (11 ) und/oder eines Markierungswerkzeugs in die wenigstens eine Öffnung (B) des Grundkörpers (2) und

- Erzeugen eines Bohrlochs (L) im Werkstück (W) an der Position der wenigstens einen Öffnung (B) des Grundkörpers (2) und/oder Markieren einer Befestigungsposition für wenigstens ein Befestigungsmittel an der Position der wenigstens einen Öffnung (B) des Grundkörpers (2). Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch den Schritt Befestigen des wenigstens einen Möbelbeschlags (50) mit wenigstens einem Befestigungsmittel im und/oder am Werkstück (W) im erzeugten Bohrloch und/oder an der markierten Befestigungsposition.

Description:
Bohrlehre mit Verstellmittel, Steuerungsvorrichtung und einem Speicher

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bohrlehre mit einem Grundkörper, in welchem wenigstens eine Öffnung zur Führung eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs angeordnet ist, und wenigstens einem an einer Kante eines zu bearbeitenden, insbesondere plattenförmigen, Werkstücks anlegbaren Anschlag, welcher über wenigstens ein Verstellmittel relativ zum Grundkörper verstellbar ist. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage wenigstens eines Möbelbeschlags in und/oder an einem, insbesondere plattenförmigen, Werkstück mittels einer solchen Bohrlehre.

Beim Zusammenbauen von Möbeln gehen die Monteure meist nach einem vorgegebenen Plan vor. Für den Möbelkorpus werden diverse plattenförmige Werkstücke (meist plattenförmige Holzelemente) mittels entsprechender Befestigungsmittel zusammengebaut. An diesem Möbelkorpus wird dann zumindest ein bewegbares Möbelteil (z. B. eine Schublade, eine Möbeltüre oder eine Möbelklappe) mittels eines Möbelbeschlags befestigt. Ein solcher Möbelbeschlag kann beispielsweise eine Ausziehführung, ein Scharnier, eine Stellarmanordnung oder ähnliches sein. Um diesen Möbelbeschlag an der passenden Stelle am Möbelkorpus, speziell an einem plattenförmigen Werkstück des Möbelkorpus, zu montieren, werden Bohrlehren eingesetzt. Über eine solche Bohrlehre wird mittels eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs ein Bohrloch erzeugt und/oder eine Befestigungsposition markiert. Dann wird der Möbelbeschlag mit Befestigungsmitteln an der durch die Bohrlehre vorgegebenen Position befestigt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Bohrlehre und ein verbessertes Verfahren zu schaffen. Insbesondere soll die Bohrlehre möglichst automatisiert einen Monteur bei der Montage des Möbelbeschlags unterstützen. Es sollen Fehlerquellen verringert und die Genauigkeit erhöht werden. Zudem soll ein und dieselbe Bohrlehre bei der Montage möglichst vieler unterschiedlicher Möbelbeschläge eingesetzt werden können.

Dies wird durch eine Bohrlehre mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das wenigstens eine Verstellmittel wenigstens einen elektromotorischen Antrieb umfasst, wenigstens eine Schnittstelle zu wenigstens einem Speicher vorgesehen ist, in welchem wenigstens ein erster und ein zweiter Datensatz zu jeweils einem Bohrbild eines am Werkstück anzuordnenden Möbelbeschlags ablegbar ist, und wenigstens eine Steuerungsvorrichtung vorgesehen ist, welche mit dem wenigstens einen elektromotorischen Antrieb und über die wenigstens eine Schnittstelle mit dem wenigstens einen Speicher in Verbindung steht oder bringbar ist, wobei der wenigstens eine Antrieb mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung in Abhängigkeit eines aus dem wenigstens einen Speicher aufgerufenen Datensatzes ansteuerbar ist.

Somit ist eine automatische Bohrlehre geschaffen, über welche dem Monteur ein Bohrbild für den gerade zu montierenden Möbelbeschlag vorgegeben wird. Das heißt, der Monteur muss nicht mehr anhand einer Tabelle oder eines Möbelbauplans die Bohrlöcher erzeugen bzw. die Befestigungsposition markieren, sondern dies wird durch die „intelligente“ Bohrlehre vorgegeben.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung einen Steuerungskern, ein Anwendungsprogramm und eine mit dem Steuerungskern signaltechnisch verbundene oder verbindbare Bedieneinheit aufweist, wobei über die Bedieneinheit Bedienbefehle durch einen Benützer eingebbar sind.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Steuerungskern im Grundkörper angeordnet ist.

Weiters ist bevorzugt vorgesehen, dass der Steuerungskern als Mikroprozessor ausgebildet ist. Beispiele für konkrete Mikroprozessoren werden unter den Produktnamen „ESP32-DevKitC“, „Arduino Nano“ oder „Rasperry Pi Zero W‘ angeboten. Die Bedieneinheit kann an sich beliebig ausgebildet sein, solange ein Benützer (Monteur) damit die Bohrlehre bedienen kann. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Bedieneinheit einen Bildschirm und eine Eingabevorrichtung aufweist.

Für den Bildschirm ist bevorzugt vorgesehen, dass dieser als Touchscreen - also als berührungsempfindlicher Bildschirm - ausgebildet ist.

Die Eingabevorrichtung kann aus einem oder mehreren Einstellknöpfen bestehen. Für eine effiziente und multifunktionelle Steuerung ist allerdings bevorzugt vorgesehen, dass die Eingabevorrichtung in Form einer auf dem Bildschirm darstellbaren und betätigbaren Tastatur ausgebildet ist.

Um eine variable Einsatzfähigkeit der Bohrlehre zu ermöglichen, ist gemäß einer ersten (und bevorzugten) Variante vorgesehen, dass die Bedieneinheit als mobiles Endgerät, vorzugsweise als Smartphone, ausgebildet ist, wobei das Anwendungsprogramm, vorzugsweise in Form einer Mobile App, auf dem mobilen Endgerät ausführbar ist.

Somit ist nicht die gesamte Steuerungsvorrichtung als Baueinheit in die Bohrlehre physisch integriert, sondern Teile der Steuerungsvorrichtung - konkret Teile der Bedieneinheit und das Anwendungsprogramm - werden durch ein vom Grundkörper der Bohrlehre physisch getrenntes, mobiles Endgerät gebildet.

Für eine kompakte Konstruktion kann gemäß einer zweiten Alternative vorgesehen sein, dass die Bedieneinheit als am Grundkörper angeordnetes Bedienfeld ausgebildet ist. Somit kann ein Benutzer direkt über dieses Bedienfeld sämtliche Einstellungen vornehmen. Auch die Montageanweisungen können angezeigt werden.

Das mobile Endgerät kann über eine Signalleitung (z. B. in Form eines USB-Kabels) mit dem Grundkörper der Bohrlehre verbunden sein. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass das mobile Endgerät über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle, vorzugsweise über Bluetooth, mit dem Antrieb des wenigstens einen Verstellmittels in Verbindung steht. Gemäß einer ersten Variante kann hinsichtlich des Speichers vorgesehen sein, dass der Speicher als Teil der Steuerungsvorrichtung, vorzugsweise als physischer Arbeitsspeicher des Steuerungskerns, ausgebildet ist.

Wenn der Steuerungskern im Grundkörper der Bohrlehre angeordnet ist, so ist auch der Speicher ein physischer Bestandteil der Bohrlehre. In einem solchen Speicher kann eine Vielzahl von Datensätzen zu jeweils einem Bohrbild gespeichert sein. Diese Vielzahl von Datensätzen kann bereits vorab in der Bohrlehre gespeichert sein. Gegebenenfalls können auch Datensätze nachgerüstet werden.

Um eine flexiblere Anwendung zu ermöglichen, ist gemäß einer zweiten Variante hinsichtlich des Speichers vorgesehen, dass von der Steuerungsvorrichtung über die Schnittstelle via Cloud Computing auf den Speicher zugreifbar ist.

Somit ist der Speicher nicht physischer Bestandteil der Bohrlehre, sondern ist logischer (bzw. digitaler) Bestandteil der Bohrlehre. Bei einer solchen Ausführung kann über die Bohrlehre immer auf sämtliche, aktualisierte Datensätze mit verschiedensten Bohrbildern zugegriffen werden. Es muss nicht vorab eine bestimmte Auswahl an Datensätzen ausgewählt und fix in der Bohrlehre gespeichert werden.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der wenigstens eine erste und zweite Datensatz über einen Korpuskonfigurator erstellbar sind. Über einen solchen Korpuskonfigurator können verschiedene Größen und Maße von Möbeln individuell konfiguriert werden. Aufgrund dieser individuellen Konfiguration ergeben sich dann entsprechende Positionen für die Bohrlöcher bzw. Befestigungspositionen für die Möbelbeschläge, sodass auch entsprechende Datensätze für Bohrbilder generiert werden. Konkret ist ein solcher Korpuskonfigurator über die Homepage des Anmelders (siehe den Blum® Produktkonfigurator unter blum.com) abrufbar und anwendbar.

Für die Energieversorgung der Bohrlehre kann vorgesehen sein, dass im Grundkörper ein Energiespeicher, vorzugsweise eine Batterie oder ein (aufladbarer) Akkumulator, zur Versorgung des wenigstens einen Verstellmittels und der Steuerungsvorrichtung mit Energie angeordnet ist. Um ein unabsichtliches Verstellen des wenigstens einen Anschlags beim Bohren bzw. Markieren zu verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass im Grundkörper Feststellmittel, vorzugsweise in Form von Klemmbacken, zum Feststellen des Anschlags relativ zum Grundkörper angeordnet sind.

Es kann auch vorgesehen sein, dass Haltemittel am Grundkörper vorgesehen sind, mit welchen die Bohrlehre am, vorzugsweise plattenförmigen, Werkstück lösbar fixierbar sind. Somit wird ein Verrutschen der Bohrlehre, im Speziellen dessen Grundkörper, relativ zum Werkstück verhindert. Diese Haltemittel können beispielsweise als Klemmschrauben ausgebildet sein.

Grundsätzlich kann es ausreichend sein, dass die Bohrlehre genau einen Anschlag aufweist. Um eine möglichst genaue und sichere Ausrichtung der Bohrlehre relativ zum Werkstück zu garantieren, ist bevorzugt vorgesehen, dass zwei separate, vorzugsweise rechtwinkelig zueinander angeordnete, Anschläge vorgesehen sind.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Anschlag als plattenförmiges Element mit einer ebenen Anschlagfläche ausgebildet ist.

Das wenigstens eine Verstellmittel kann an sich beliebig ausgebildet sein, solange ein Verstellen des wenigstens einen Anschlags möglich ist. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Verstellmittel ein mit dem elektromotorischen Antrieb bewegungsübertragend verbundenes, relativ zum Grundkörper bewegbares Bewegungsübertragungselement, vorzugsweise, aufweist.

Besonders bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass das Bewegungsübertragungselement in Form einer relativ zum Grundkörper linear verschiebbaren Zahnstange ausgebildet ist.

Weiters ist bevorzugt vorgesehen, dass das Bewegungsübertragungselement am wenigstens einen Anschlag (direkt oder indirekt) anliegt oder mit dem wenigstens einen Anschlag fix verbunden ist. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der wenigstens eine elektromotorische Antrieb einen Elektromotor, eine vom Elektromotor angetriebene Antriebswelle und ein an der Antriebswelle angeordnetes Antriebsmittel aufweist.

Besonders bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass das Antriebsmittel in Form eines mit dem Bewegungsübertragungselement korrespondierenden Zahnrads ausgebildet ist.

Um eine sichere und genaue Bewegung des wenigstens einen Anschlags zu ermöglichen, ist bevorzugt vorgesehen, dass im Grundkörper Führungsmittel für den wenigstens einen Anschlag vorgesehen sind, wobei die Führungsmittel wenigstens eine im Grundkörper ausgebildete Führungsausnehmung und wenigstens einen in der Führungsausnehmung geführten, mit dem wenigstens einen Anschlag verbundenen Führungsstift umfassen.

Vor allem wenn im Grundkörper der Bohrlehre mehrere Öffnungen zur Führung eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs angeordnet sind, kann zur einfacheren und übersichtlicher Handhabung vorgesehen sein, dass am Grundkörper Anzeigemittel, vorzugsweise in Form von Leuchtdioden, zur Kennzeichnung wenigstens einer von mehreren im Grundkörper vorgesehenen Öffnungen angeordnet sind. Damit kann dem Monteur angezeigt werden, welche Öffnung(en) für das Bohren bzw. Markieren des gewünschten Bohrbilds zu verwenden ist (sind).

Bei einer einfachen Ausführung ist vorgesehen, dass jede Öffnung zur Führung eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs fix im Grundkörper ausgebildet ist. Um noch vielfältigere Einstellmöglichkeiten zu haben, ist bevorzugt vorgesehen, dass wenigstens eine Öffnung in einem Verstellelement des Grundkörpers ausgebildet ist, wobei das Verstellelement relativ zu einem Basiselement des Grundkörpers verstellbar, vorzugsweise linear bewegbar, ist.

Schutz wird auch begehrt für ein Verfahren zur Montage wenigstens eines Möbelbeschlags in und/oder an einem, insbesondere plattenförmigen, Werkstück mittels einer erfindungsgemäßen Bohrlehre. Bei diesem Verfahren sind die folgenden Verfahrensschritte vorgesehen:

- Aufrufen eines im wenigstens einen Speicher abgelegten Datensatzes des Bohrbilds des am Werkstück zu montierenden Möbelbeschlags mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung,

- Verstellen des wenigstens einen Anschlags der Bohrlehre mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung, welche den wenigstens einen elektromotorischen Antrieb des wenigstens einen Verstellmittels ansteuert, in Abhängigkeit des aus dem wenigstens einen Speicher aufgerufenen Datensatzes relativ zum Grundkörper,

- Einsetzen eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs in die wenigstens eine Öffnung des Grundkörpers und

- Erzeugen eines Bohrlochs im Werkstück an der Position der wenigstens einen Öffnung des Grundkörpers und/oder Markieren einer Befestigungsposition für wenigstens ein Befestigungsmittel an der Position der wenigstens einen Öffnung des Grundkörpers.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zudem der Schritt Befestigen des wenigstens einen Möbelbeschlags mit wenigstens einem Befestigungsmittel im und/oder am Werkstück im erzeugten Bohrloch und/oder an der markierten Befestigungsposition vorgesehen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 schematisch die wesentlichen Komponenten eines Möbels samt Bohrlehre in noch nicht zusammengebautem Zustand,

Fig. 2 schematisch die Bohrlehre mitsamt den logischen Komponenten der Steuerungsvorrichtung samt Speicher,

Fig. 3 schematisch die Bohrlehre mit unterschiedlich weit ausgefahrenen Anschlägen,

Fig. 4 schematisch die auf dem Werkstück angelegte Bohrlehre, Fig. 5 schematisch im Querschnitt die Bohrlehre und das Werkstück beim Erzeugen eines Bohrlochs,

Fig. 6 schematisch das Werkstück mit darin ausgebildeten Bohrlöchern,

Fig. 7 schematisch das Werkstück mit einem in den Bohrlöchern befestigten Möbelbeschlag,

Fig. 8 schematisch ein Möbel in einer seitlichen Schnittdarstellung,

Fig. 9 perspektivisch ein Möbel mit mehreren Schubladen,

Fig. 10 perspektivisch eine Bohrlehre,

Fig. 11 perspektivisch eine Bohrlehre in einer Explosionsdarstellung,

Fig. 12 perspektivisch die Bohrlehre mit eingefahrenen Anschlägen,

Fig. 13 eine Draufsicht auf die Bohrlehre gemäß Fig. 12,

Fig. 14 perspektivisch die Bohrlehre mit komplett ausgefahrenen Anschlägen,

Fig. 15 eine Draufsicht auf die Bohrlehre gemäß Fig. 14,

Fig. 16 perspektivisch die an den Kanten des Werkstücks angelegte Bohrlehre,

Fig. 17 eine Draufsicht auf Bohrlehre und das Werkstück gemäß Fig. 16 und

Fig. 18 perspektivisch ein Bohrlehre mit Bedienfeld samt Werkstück.

In Fig. 1 ist schematisch eine Ausgangsbasis vor dem Zusammenbauen eines Möbels 100 dargestellt.

Der Möbelkorpus 101 besteht aus mehreren, bereits zusammengefügten plattenförmigen Werkstücken W. Konkret sind dies eine Bodenplatte, zwei Seitenwände, eine Deckplatte und eine Rückwand.

Weiters umfasst das Möbel 100 ein bewegbares Möbelteil 102. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst dieses bewegbare Möbelteil 102 zwei plattenförmige Werkstücke W, welche schlussendlich eine Möbelklappe in Form einer sogenannten Hochfalttüre bilden.

Weiters sind in Fig. 1 mehrere Möbelbeschläge 50 schematisch dargestellt. Konkret weist dieses noch nicht zusammengebaute Möbel 100 Möbelbeschläge 50 in Form von vier Scharnieren 51 und in Form von zwei Stellarmvorrichtungen 52 auf. Zudem ist in Fig. 1 schematisch eine Bohrlehre 1 dargestellt. Als wesentliche Bestandteile umfasst diese Bohrlehre 1 einen Grundkörper 2, in diesem Fall zwei am Grundkörper 2 bewegbare gelagerte Anschläge 3 und mehrere Öffnungen B zur Führung eines Bohrers und/oder eines Markierungswerkzeugs.

In Fig. 2 ist dazu die Bohrlehre 1 weiterhin schematisch, aber etwas vergrößert, zusammen mit den weiteren logischen Bestandteilen dargestellt.

Die Steuerungsvorrichtung 6 weist einen im Grundkörper 2 der Bohrlehre angeordneten Steuerungskern 61 (z. B. einen Mikroprozessor) auf.

Zudem weist die Steuerungsvorrichtung 6 eine Bedieneinheit 63. Im dargestellten Fall ist die Bedieneinheit 63 als mobiles Endgerät 66 ausgebildet.

Ein Anwendungsprogramm 62 der Steuervorrichtung 6 ist zum Beispiel in Form einer Mobile App auf dem mobilen Endgerät 66 aufrufbar und ausführbar.

Die Bedieneinheit 63 in Form des mobilen Endgeräts 66 weist einen, in diesem Fall berührungsempfindlichen, Bildschirm 64 und eine Eingabevorrichtung 65, im dargestellten Fall in Form einer auf dem Bildschirm 64 anzeigbaren und betätigbaren Tastatur, aufweist.

Das mobile Endgerät 66 steht über eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 68, in diesem Fall beispielsweise über Bluetooth, mit dem Grundkörper 2 (im Speziellen mit dem Steuerungskern 61 ) in Verbindung.

Über die Bedieneinheit 63 können Bedienbefehle durch einen Benützer eingegeben werden.

Die Bohrlehre 1 weist wenigstens eine Schnittstelle 5 zu wenigstens einem Speicher S auf. Dieses Speicher S kann als physisches Bauteil im Grundkörper 2 der Bohrlehre 1 ausgebildet sein und mit dem Steuerungskern 61 der Steuervorrichtung 6 in Verbindung stehen. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass - wie schematisch dargestellt - von der Steuerungsvorrichtung 6 über die Schnittstelle 5 (und zum Beispiel über die zwischengeschaltete Bedieneinheit 63) via Cloud Computing auf den Speicher S zugreifbar ist (siehe die schematisch dargestellte Wolke). Im Speicher S ist wenigstens ein erster und ein zweiter Datensatz D1 , D2 zu jeweils einem Bohrbild eines am Werkstück W anzuordnenden Möbel beseh lags 50 abgelegt.

Im dargestellten Fall sind also die Datensätze D1 , D2 nicht fix hinterlegt, sondern jederzeit cloudbasiert abrufbar und daher stets aktuell.

Beim Zusammenbauen wird dann ein im wenigstens einen Speicher S abgelegter Datensatz D1 oder D2 eines Bohrbilds des am Werkstück W zu montierenden Möbelbeschlags 50 mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung 6 aufgerufen.

Dieses Aufrufen kann vom Monteur initiiert werden. Zum Beispiel gibt der Monteur über die Bedieneinheit 63 eine entsprechende Artikelnummer ein. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Monteur über die Bedieneinheit 63 ein Identifizierungsmittel (z. B. einen QR-Code) erfasst. Alternativ ist es auch möglich, dass der wenigstens eine erste und zweite Datensatz D1 , D2 über einen Korpuskonfigurator erstellbar sind und über die Bedieneinheit 63 aufrufbar sind.

Als nächstes erfolgt beim Zusammenbauen das Verstellen des wenigstens einen Anschlags 3 der Bohrlehre 1 mittels der wenigstens einen Steuerungsvorrichtung 6. Dazu werden die in Fig. 3 strichliert dargestellten elektromotorischen Antriebe 41 der Verstellmittel 4 entsprechend angesteuert.

Die Energieversorgung erfolgt, indem im Grundkörper 2 ein Energiespeicher 7 zur Versorgung des wenigstens einen Verstellmittels 4 und der Steuerungsvorrichtung 6 mit Energie angeordnet ist.

Konkret erfolgt das Einstellen der Stellungen der Anschläge 3 relativ zum Grundkörper 2 in Abhängigkeit des aus dem wenigstens einen Speicher S aufgerufenen Datensatzes D1 oder D2. Wie in Fig. 3 veranschaulicht, ist der linksseitig dargestellt Anschlag 3 weniger weit vom Grundkörper 2 ausgefahren als der unten dargestellte Anschlag 3. Als nächster Schritt erfolgt beim Zusammenbauen das Aufsetzen der Bohrlehre 1 auf das Werkstück W. In Fig. 4 ist dazu ein Teil eines solchen plattenförmigen Werkstücks W dargestellt. Dieses Werkstück W weist (zwei rechtwinkelig zueinander angeordnete) Kanten K auf. Die Bohrlehre 1 wird so auf das zu bearbeitende Werkstück W gelegt, dass die Anschläge 3 bündig an den Kanten K anliegen. Wenn gewünscht oder hilfreich, kann die Bohrlehre 1 über ein nicht dargestelltes Halteelement am Werkstück W lösbar fixiert werden.

Wenn die Bohrlehre 1 so wie in Fig. 4 angeordnet ist, kann dem Monteur beispielsweise auf dem Bildschirm 64 der Bedieneinheit 63 angezeigt werden, welche Öffnungen B nun für den Bohrer oder das Markierungswerkzeug verwendet werden sollen.

Alternativ (oder zusätzlich) kann auch vorgesehen sein, dass am Grundkörper 2 Anzeigemittel 10, vorzugsweise in Form von Leuchtdioden, zur Kennzeichnung wenigstens einer von mehreren im Grundkörper 2 vorgesehenen Öffnungen B angeordnet sind.

In Fig. 4 ist dazu beispielhaft veranschaulicht, dass die mit einem Kreuz versehenen Anzeigemittel 10 aktiv sind. Dies bedeutet, dass genau in den zu diesen beiden Anzeigemitteln 10 zugeordneten Öffnungen B eine Bohrung oder Markierung erfolgen soll. Hier kann auch über farbliche Abstufungen oder über ein Blinken dem Monteur eine zusätzliche Information (z. B. Bohrtiefe, Bohrbreite, usw.) angezeigt werden.

Dann wird - wie in Fig. 5 im schematischen Schnitt veranschaulicht - ein Bohrer 11 in eine entsprechende Öffnung B in den Grundkörper 2 der Bohrlehre 1 eingesetzt bzw. eingeführt. Sodann wird eines Bohrlochs L im Werkstück W an der Position der wenigstens einen Öffnung B des Grundkörpers 2 erzeugt.

Alternativ kann auch ein Markieren einer Befestigungsposition für wenigstens ein Befestigungsmittel an der Position der wenigstens einen Öffnung B des Grundkörpers 2 erfolgen. Sobald alle Bohrungen oder Markierungen vorgenommen worden sind, kann die Bohrlehre 1 wieder vom Werkstück W genommen werden. In Fig. 6 ist dazu beispielhaft nur das Werkstück W mitsamt den beiden gemäß dem vorgegebenen Bohrbild im Werkstück W ausgebildeten Bohrlöchern L dargestellt.

Als nächster Schritt wird dann ein Möbelbeschlag 50 über die zuvor erzeugten Bohrlöcher L (oder über markierte Befestigungspositionen) am Werkstück W befestigt. Konkret ist in Fig. 7 schematisch veranschaulicht, dass ein Möbelbeschlag 50 in Form eines Scharniers 51 über entsprechende Befestigungsmittel 53 (z. B. in Form von Schrauben) am Werkstück W montiert ist.

Dann wird für die weiteren Möbelbeschläge 50 und Werkstücke W dieselbe Vorgehensweise gewählt, bis schließlich das Möbel 100 komplett zusammengebaut ist. In Fig. 8 ist dazu in einer seitlichen Schnittdarstellung ein Möbelkorpus 101 samt hochgeklapptem, bewegbarem Möbelteil 2 sowie den Möbelbeschlägen 50 in Form von Scharnieren 51 und einer Stellarmvorrichtung 52 dargestellt.

In Fig. 9 ist perspektivisch ein Möbel 100 in zusammengebautem Zustand dargestellt, wobei hier die bewegbaren Möbelteile 102 als im Möbelkorpus 101 bewegbare gelagerte Schubladen ausgebildet sind. Diese Schubladen sind jeweils über Möbelbeschläge 50 in Form von Ausziehführungen an den Seitenwänden des Möbelkorpus 101 verschiebbar gelagert.

Die Fig. 10 zeigt eine zusammengebaute Bohrlehre 1 in einer perspektivischen Ansicht. Im Grundkörper 2 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel acht Öffnungen B zur Führung eines Bohrers 11 und/oder eines Markierungswerkzeugs ausgebildet. Der Grundkörper

2 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet.

An zwei Seiten des Grundkörpers 2 sind zwei Anschläge 3 aus- und einfahrbar gelagert. Diese Anschläge 3 sind rechtwinkelig zueinander angeordnet. Die Anschläge

3 sind jeweils als plattenförmige Elemente mit einer dem Grundkörper 2 zugewandten, ebenen Anschlagfläche ausgebildet. Die Anschläge 3 sind über jeweils eine Bewegungsübertragungselement 42 vom nicht dargestellten Verstellmittel 4 verstellbar.

Zusätzlich sind je Anschlag 3 zwei Führungsstifte 92 vorgesehen. Diese Führungsstifte 92 bilden zusammen mit den korrespondierenden, im Grundkörper 2 ausgebildeten Führungsausnehmungen 91 die Führungsmittel 9.

Fig. 11 zeigt perspektivisch eine Explosionsdarstellung der Bohrlehre 1. Wesentliche Komponenten - welche schon in Fig. 10 erkennbar gewesen sind - sind der Grundkörper 2 und die Anschläge 3.

In Fig. 11 sind auch die Führungsstifte 92 sowie die Führungsausnehmungen 91 der Führungsmittel 9 gut erkennbar.

Die Bewegungsübertragungselemente 42 sind als Zahnstangen ausgebildet und mit den Anschlägen 3 verbunden.

Der Grundkörper 2 weist zahlreiche Gehäuseelemente 23 auf, durch welche die verschiedenen, im Grundkörper 2 angeordneten Komponenten abgedeckt bzw. verschlossen werden.

Die Öffnungen B im Grundkörper 2 sind in Form von in die Grundkörper- Ausnehmungen 24 einsteckbaren Hülsen ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass an den Stirnflächen dieser Hülsen (z. B. ringförmige) Leuchtdioden angeordnet sind, welche die Anzeigemittel 10 bilden.

In der Bohrlehre 1 sind zwei Verstellmittel 4 in Form von elektromotorischen Antrieben 41 angeordnet. Jeder elektromotorische Antrieb 41 weist einen Elektromotor 43, eine vom Elektromotor 43 angetriebene Antriebswelle 44 und ein an der Antriebswelle 44 angeordnetes Antriebsmittel 45, konkret in Form eines mit dem Bewegungsübertragungselement 42 korrespondierenden Zahnrads, auf. Bei einer Drehung des Antriebsmittels 45 kämmt dieses zahnradförmige Antriebsmittel 45 mit dem zahnstangenförmigen Bewegungsübertragungselement 42, sodass - je nach Drehrichtung - der mit dem Bewegungsübertragungselement 42 verbundene Anschlag 3 entsprechend eingefahren oder ausgefahren wird.

Sobald die gewünschte Stellung des Anschlags 3 relativ zum Grundkörper 2 erreicht, kann diese Stellung über Feststellmittel 8 fixiert werden. Dazu sind im Grundkörper 2 (in diesem Fall vier) Feststellmittel 8 (konkret in Form von Klemmbacken) zum Feststellen des wenigstens einen Anschlags 3 relativ zum Grundkörper 2 angeordnet.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Klemmbacken dieser Feststellmittel 8 jeweils einen Führungsstift 92 umgreifen. Bei Erreichen der gewünschten Stellung des Anschlags 3 werden die Feststellmittel 8 aktiviert. Diese Aktivierung kann zum Beispiel manuell durch den Monteur durchgeführt werden oder wird über entsprechende Aktivierungselemente von der Steuervorrichtung 6 durchgeführt.

In Fig. 11 ist der Steuerungskern 61 als Teil der Steuervorrichtung 6 im Grundkörper 2 der Bohrlehre 1 angeordnet. Dieser Steuerungskern 61 ist signaltechnisch mit den elektromotorischen Antrieben 41 verbunden.

In Fig. 12 ist die zusammengebaute Bohrlehre 1 mit komplett eingefahrenen Anschlägen 3 perspektivisch dargestellt.

Fig. 13 zeigt die Bohrlehre 1 gemäß Fig. 12 in einer Draufsicht. Erkennbar sind auch die Bewegungsübertragungselemente 42 sowie die Führungsstifte 92.

Fig. 14 entspricht perspektivisch der Fig. 12, wobei aber hier die Anschläge 3 komplett ausgefahren sind.

In Fig. 15 ist eine Draufsicht auf die Bohrlehre 1 gemäß Fig. 14 dargestellt.

In Fig. 16 ist perspektivisch eine Bohrlehre 1 zusammen mit einem plattenförmigen Werkstück W dargestellt. Fig. 17 zeigt eine zu Fig. 16 korrespondierende Draufsicht. Die Anschläge 3 befinden sich jeweils in Zwischenstellungen und sind relativ zum Grundkörper 2 unterschiedlich weit ausgefahren. Der Grundkörper 2 der Bohrlehre 1 liegt flächig auf der Oberfläche des Werkstücks W auf. Die dem Grundkörper 2 zugewandten Anschlagflächen der Anschläge 3 liegen bündig an den Kanten K des Werkstücks W an.

Ausgehend von dieser Stellung können dann Bohrlöcher L im Werkstück W an den Positionen der vorgegebenen Öffnungen B erzeugt werden und/oder ein Markieren einer Befestigungsposition für wenigstens ein Befestigungsmittel an den Positionen der vorgegebenen Öffnungen B durchgeführt. In Fig. 16 sind rechtsseitig am Werkstück W bereits solche Bohrlöcher L gefertigt worden.

Schließlich zeigt Fig. 18 noch eine Ausführungsbeispiel einer Bohrlehre 1 , bei welchem die Bedieneinheit 63 als am Grundkörper 2 angeordnetes Bedienfeld 67 ausgebildet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist bevorzugt vorgesehen, dass die gesamte Steuerungsvorrichtung 6 sowie der Speicher S physisch im Grundkörper 2 der Bohrlehre 1 integriert sind.

Bezugszeichenliste:

1 Bohrlehre

2 Grundkörper

23 Gehäuseelemente

24 Grundkörper-Ausnehmungen

3 Anschlag

4 Verstellmittel

41 elektromotorischer Antrieb

42 Bewegungsübertragungselement

43 Elektromotor

44 Antriebswelle

45 Antriebsmittel

5 Schnittstelle

6 Steuerungsvorrichtung 61 Steuerungskern

62 Anwendungsprogramm

63 Bedieneinheit

64 Bildschirm

65 Eingabevorrichtung

66 mobiles Endgerät

67 Bedienfeld

68 drahtlose Kommunikationsschnittstelle

7 Energiespeicher

8 Feststellmittel

9 Führungsmittel

91 Führungsausnehmung

92 Führungsstift

10 Anzeigemittel

11 Bohrer

50 Möbelbeschlag

51 Scharniere

52 Stellarmvorrichtungen

53 Befestigungsmittel

100 Möbel

101 Möbelkorpus

102 bewegbares Möbelteil

B Öffnung

K Kante

W Werkstücks

S Speicher

D1 erster Datensatz

D2 zweiter Datensatz

L Bohrloch