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Patent Searching and Data


Title:
DRILL GUARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253826
Kind Code:
A1
Abstract:
Drill guard (1) for attaching to a drill head (2) or to a drill chuck of a power drill, more particularly of a cordless drill/driver, for protection of the drilled surface (12) from damages, and corresponding method.

Inventors:
POLLNER CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/064743
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 31, 2022
Export Citation:
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Assignee:
POLLNER CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B23B45/00
Foreign References:
DE2341842A11974-03-14
CH649813A51985-06-14
JP2004017278A2004-01-22
Attorney, Agent or Firm:
ANDRESEN, Heiko (DE)
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Claims:
POLLNER, Christian

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Patentansprüche

1. Eine Bohrschutzvorrichtung (1) zum Aufsetzen auf einen Bohrkopf (2) einer Bohrmaschine (3), insbesondere eines Akkubohrschraubers, umfassend ein scheibenförmiges Dämpfungselement (4), das zumindest teilweise aus einem stoßdämpfenden Material gebildet ist und eine zentrale Durchgangsöffnung (5) zum Aufstecken der Bohrschutzvorrichtung (1) auf einen in den Bohrkopf (2) eingesetzten Bohrer (6) aufweist, und ein magnetisches Halteelement (7), das dazu eingerichtet ist, das scheibenförmige Dämpfungselement (4) im Betrieb der Bohrmaschine (3) an dem Bohrkopf (2) magnetisch zu fixieren.

2. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei das magnetische Halteelement (7) einen axial magnetisierten Ringmagneten bzw. Lochscheibenmagneten umfasst, der konzentrisch um die zentrale Durchgangsöffnung (5) des scheibenförmigen Dämpfungselements (4) angeordnet ist.

3. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder

2, wobei das magnetische Halteelement (7) einseitig auf einer zum Bohrkopf (2) gerichteten Unterseite (8) des scheibenförmigen Dämpfungselements (4) angeordnet und/oder zumindest teilweise in das scheibenförmige Dämpfungselement (4) eingelassen ist.

4. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

3, wobei das magnetische Halteelement (7) eine Haftkraft von mindestens 4 Kilogramm und höchstens 10 Kilogramm aufweist.

5. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

4, wobei das scheibenförmige Dämpfungselement (4) einen POLLNER, Christian

18 -

Außenradius aufweist, der ein Mehrfaches vom Innenradius der zentralen Durchgangsöffnung (5) beträgt.

6. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

5, wobei das scheibenförmige Dämpfungselement (4) einen Außendurchmesser von mindestens 50 Millimetern und höchstens 150 Millimetern aufweist.

7. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

6, wobei die zentrale Durchgangsöffnung (5) einen Innendurchmesser von mindestens zehn Millimetern und höchstens 15 Millimetern aufweist.

8. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

7, wobei das scheibenförmige Dämpfungselement (4) bzw. das stoßdämpfende Material in axialer Richtung eine Stärke von mindestens 10 Millimetern und höchstens 20 Millimetern aufweist.

9. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

8, wobei das stoßdämpfende Material einen Polyolefin- Schaumstoff umfasst oder daraus besteht.

10. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach Anspruch 9, wobei der Polyolefin-Schäumstoff eine Rohdichte von mindestens 45 Kilogramm pro Kubikmeter und höchstens 100 Kilogramm pro Kubikmeter und/oder eine Stauchhärte bei 10% Verformung von mindestens 60 Kilopascal und höchstens 200 Kilopascal aufweist.

11. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das scheibenförmige Dämpfungselement (4) POLLNER, Christian

19 selbsttragend aus dem stoßdämpfenden Material ausgebildet ist.

12. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

11, wobei das Dämpfungselement (4) auf einer vom Bohrkopf (2) abgewandten Außenseite eine Kontaktfläche (13) aufweist, welche die Bohrschutzvorrichtung (1) in Axialrichtung nach außen abschließt und dazu ausgebildet ist, eine Bohroberfläche (12) zu kontaktieren.

13. Die Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis

12, wobei die Bohrschutzvorrichtung (1) aus dem scheibenförmigen Dämpfungselement (4) und dem magnetischen Halteelement (7) besteht.

14. Eine Verwendung einer Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Schutz einer Bohroberfläche (12) gegen Beschädigungen durch eine Bohrmaschine (3).

15. Ein Verfahren zur Erzeugung einer Bohrung mithilfe einer Bohrmaschine (3), insbesondere eines Akkubohrschraubers, mit den Schritten

Einsetzen eines Bohrers (6) in den Bohrkopf (2) der Bohrmaschine (3),

Aufstecken einer Bohrschutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 auf den Bohrer (6) und magnetisches Fixieren der Bohrschutzvorrichtung (1) an dem Bohrkopf (2),

Inbetriebnehmen der Bohrmaschine (3), um die Bohrung zu erzeugen.

Description:
POLLNER, Christian

1

Titel

BOHRSCHUTZVORRICHTUNG

Bezugnahme auf frühere Anmeldung

Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung Nr. 102021 114 137.0 vom 01. Juni 2021, deren Inhalt hiermit durch Verweis vollumfänglich einbezogen wird.

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Bohrschutzvorrichtung zum Aufsetzen auf einen Bohrkopf bzw. ein Bohrfutter einer Bohrmaschine, insbesondere eines Akkubohrschraubers.

Hintergrund der Erfindung

Beim Bohren von Löchern mithilfe von Bohrwerkzeugen wie z. B. elektrischen Bohrmaschinen und Akkubohrschraubern, umgangssprachlich auch als Akkuschrauber bezeichnet, kann es bei schneller Drehzahl oder bei zu hohem Anpressdruck leicht passieren, dass die Bohroberfläche durch einen Kontakt mit dem Bohrkopf bzw. Bohrfutter des Werkzeugs beschädigt wird.

Insbesondere bei empfindlichen Bohroberflächen wie z. B. hohlliegenden Fliesenwänden oder Holzoberflächen war es bisher allein mithilfe von Praxiserfahrung und einem vorsichtigen Betrieb des Bohrwerkzeugs möglich, solche Beschädigungen zulasten der erforderlichen Arbeitszeit zumindest auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. POLLNER, Christian

2

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bohrschutzvorrichtung bereit zu stellen, mit der sich Beschädigungen der Bohroberfläche durch Bohrmaschinen vermeiden und dadurch die Durchführung von Bohrungen in empfindlichen Bohroberflächen vereinfachen und beschleunigen lassen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und der nachfolgenden Beschreibung.

Beschreibung der Erfindung

Es wird eine Bohrschutzvorrichtung zum Aufsetzen auf einen Bohrkopf bzw. ein Bohrfutter einer Bohrmaschine angegeben. Die Art der Bohrmaschine ist hierbei nicht sonderlich beschränkt und kann eine elektrisch betriebene Werkzeugmaschine oder auch ein Handwerkszeug sein. Insbesondere ist die Bohrschutzvorrichtung für eine Akkubohrmaschine, auch als Akkubohrschrauber oder kurz „Akkuschrauber" bezeichnet, vorgesehen.

Die Bohrschutzvorrichtung umfasst ein scheibenförmiges Dämpfungselement, das zumindest teilweise oder auch vollständig aus einem stoßdämpfenden Material gebildet ist und eine zentrale Durchgangsöffnung aufweist, die zum Aufstecken der Bohrschutzvorrichtung auf einen in den Bohrkopf eingesetzten Bohrer vorgesehen ist. So, wie die Begriffe hier verwendet werden, bezeichnen „Scheibe" oder „scheibenförmig" einen geometrischen Körper, der im Wesentlichen die Form eines flachen Zylinders aufweist und dessen Radius um ein Mehr- bzw.

Vielfaches höher ist als seine Dicke. Insbesondere weist eine erfindungsgemäße Scheibe einen Außenradius auf, der ein Mehr oder Vielfaches vom Innenradius der zentralen Durchgangsöffnung POLLNER, Christian

3 - beträgt. Vorzugsweise beträgt der Außenradius des scheibenförmigen Dämpfungselements mindestens das 2-fache, bevorzugt mindestens das 3-fache, besonders bevorzugt mindestens das 4-fache vom Innenradius der zentralen Durchgangsöffnung. Die Kanten des geometrischen Körpers bzw. Zylinders können gerundet sein. Dementsprechend bezeichnet die „zentrale Durchgangsöffnung" eine, insbesondere hohlzylindrische, Ausnehmung oder Bohrung, die im geometrischen Mittelpunkt des scheibenförmigen Dämpfungselements angeordnet ist.

Zusätzlich weist die Bohrschutzvorrichtung ein magnetisches Halteelement auf, das dazu eingerichtet ist, das scheibenförmige Dämpfungselement im Betrieb der Bohrmaschine an dem Bohrkopf magnetisch zu fixieren.

Mithilfe der erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung lassen sich Impulse, die beim Anschlägen der Bohrmaschine bzw. des Bohrkopfes auf der Bohroberfläche entstehen können, zuverlässig aufnehmen. Auf diese Weise kann auch beim Bohren mit hohen Vorschubgeschwindigkeiten und -kräften ein Reißen, Zerkratzen oder Brechen der Bohrfläche wirksam vermieden werden. Gleichzeitig gewährleistet die Ausführung des Bohrschutzes eine universelle Einsatzmöglichkeit mit verschiedensten Bohrern bzw. Bohrwerkzeugen .

Das magnetische Halteelement ist vorzugsweise als axial magnetisierter Ringmagnet bzw. Lochscheibenmagnet, der konzentrisch um die zentrale Durchgangsöffnung des scheibenförmigen Dämpfungselement angeordnet ist, ausgebildet. Auf diese Weise entfaltet sich eine gleichmäßig verteilte magnetische Haftkraft, die einen zuverlässigen Halt der Bohrschutzvorrichtung auf dem rotierenden Bohrkopf gewährleistet. Als Ringmagnet wird hier ein Lochscheibenmagnet POLLNER, Christian

4 bezeichnet, dessen Rand in Relation zur mittigen Ausnehmung um ein Mehr- oder Vielfaches dünner ist. „Axial magnetisiert" heißt, dass die Magnetisierungsrichtung parallel zur Längsmittelachse der Scheibe bzw. des Rings verläuft und die Pole jeweils auf den kreisförmigen Scheiben- bzw. Ringflächen liegen.

Alternativ ist es auch möglich, zwei oder mehrere separate Magnetelemente in vorzugsweise gleichmäßigen Abständen um die zentrale Durchgangsöffnung des scheibenförmigen Dämpfungselements herum anzuordnen oder das magnetische Halteelement als Zylindermagneten auszubilden, der zumindest teilweise innerhalb der zentralen Durchgangsöffnung des scheibenförmigen Dämpfungselements angeordnet sein kann.

In bevorzugten Ausführungsformen ist das magnetische Halteelement auf einer zum Bohrkopf gerichteten Unterseite des scheibenförmigen Dämpfungselement angeordnet. Diese einseitige Anordnung des magnetischen Halteelements auf der Unterseite des Dämpfungselements hat den Vorteil, dass das Halteelement durch das Dämpfungselement von der Bohroberfläche abgeschirmt ist und somit auch bei hohem Anpressdruck während des Bohrens nicht auf der Bohroberfläche aufsetzen und dadurch Schäden an der Bohroberfläche verursachen kann. Es ist möglich, dass das magnetische Halteelement in das scheibenförmige Dämpfungselement integriert bzw. zumindest teilweise eingelassen ist.

Vorzugsweise steht das magnetische Halteelement hierbei axial in Richtung des Bohrkopfes aus dem scheibenförmigen Dämpfungselement vor, damit das magnetische Halteelement und nicht das scheibenförmige Dämpfungselement den Bohrkopf kontaktiert . POLLNER, Christian

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Die Verbindung zwischen dem magnetischen Halteelement und dem scheibenförmige Dämpfungselement ist nicht sonderlich beschränkt und kann z. B. formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig sein. Auch beliebige Kombinationen dieser Verbindungsarten sind möglich. In bevorzugten Ausführungsformen sind das magnetische Halteelement und das scheibenförmige Dämpfungselement durch StoffSchluss, insbesondere eine Klebeverbindung, miteinander verbunden. Alternativ oder zusätzlich können das magnetische Halteelement und das scheibenförmige Dämpfungselement auch durch Form- und/oder Kraftschluss miteinander verbunden sein, beispielsweise durch Stifte, Zapfen, Nieten, Schrauben oder dergleichen. Des Weiteren kann das magnetische Halteelement auch axiale und/oder radiale Auskragungen bzw. Vorsprünge aufweisen, die form- und/oder kraftschlüssig in das scheibenförmige Dämpfungselement eingreifen. Auf diese Weise ist das magnetische Halteelement besonders verdrehsicher mit dem scheibenförmigen Dämpfungselement verbunden, sodass auch bei sehr hohen Drehzahlen der Bohrmaschine und großen Torsionsmomenten, die insbesondere im Moment des Aufsetzen des Dämpfungselements auf der Bohroberfläche zwischen dem Dämpfungselement und dem magnetischen Halteelement entstehen können, eine hohe mechanische Robustheit und zuverlässige Fixierung der Bohrschutzvorrichtung auf dem Bohrkopf gewährleistet ist.

In bevorzugten Ausführungsformen hat das magnetische Halteelement eine Haft- bzw. Zugkraft von mindestens vier Kilogramm, vorzugsweise mindestens fünf Kilogramm, besonders bevorzugt mindestens sechs Kilogramm. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Haftkraft höchstens zehn Kilogramm, vorzugsweise höchstens neun Kilogramm, besonders bevorzugt höchstens acht Kilogramm. Besonders vorteilhaft ist ein Haftkraftbereich von sechs bis acht Kilogramm, insbesondere eine Haftkraft von etwa sieben Kilogramm. In diesen Bereichen POLLNER, Christian

6 ist ein sicherer Halt der Bohrschutzvorrichtung auf dem Bohrkopf auch bei Betrieb der Bohrmaschine mit hohen Drehzahlen gewährleistet. Gleichzeitig lässt sich die Bohrschutzvorrichtung nach Verwendung auch einfach und zerstörungsfrei wieder vom Bohrkopf abnehmen.

In bevorzugten Ausführungsformen weist das scheibenförmige Dämpfungselement einen Außendurchmesser von mindestens 50 Millimetern, vorzugsweise mindestens 60 Millimetern, bevorzugt mindestens 70 Millimetern, besonders bevorzugt mindestens 80 Millimetern auf. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen liegt der Außendurchmesser des scheibenförmigen Dämpfungselements bei höchstens 150 Millimetern, vorzugsweise höchstens 140 Millimetern, bevorzugt höchstens 130 Millimetern, besonders bevorzugt höchstens 120 Millimetern. Besonders vorteilhaft ist ein Außendurchmesser im Bereich von 80 Millimetern bis 120 Millimetern, insbesondere ein Außendurchmesser von etwa 100 Millimetern. Auf diese Weise lassen sich unterschiedlichste Bohroberflächen durch großflächige Impulsaufnahme und -Verteilung besonders wirkungsvoll gegen Beschädigungen schützen, ohne den Betrieb der Bohrmaschine z. B. durch hohe Fliehkräfte oder Unwuchtneigung der Vorrichtung nachteilig zu beeinflussen .

Vorzugsweise weist das scheibenförmige Dämpfungselement bzw. das stoßdämpfende Material in axialer Richtung eine Stärke bzw.

Dicke von mindestens acht Millimetern, bevorzugt mindestens zehn Millimetern auf. Weiterhin weist das scheibenförmige Dämpfungselement bzw. das stoßdämpfende Material in axialer Richtung eine Stärke bzw. Dicke von vorzugsweise höchstens 20 Millimetern, bevorzugt höchstens 18 Millimetern auf. Besonders bevorzugt liegt die Stärke bzw. Dicke in axialer Richtung in einem Bereich von 13 Millimetern bis 17 Millimetern, POLLNER, Christian

7 - insbesondere bei etwa 15 Millimetern. Dadurch wird ein zuverlässiger Schutz der Bohroberfläche ohne Nachteile für den Betrieb der Bohrmaschine erreicht.

Die zentrale Durchgangsöffnung des scheibenförmigen Dämpfungselements hat vorzugsweise einen Innendurchmesser von mindestens zehn Millimetern, vorzugsweise mindestens elf Millimetern, besonders bevorzugt mindestens zwölf Millimetern. Der Innendurchmesser der zentralen Durchgangsöffnung beträgt vorzugsweise höchstens 15 Millimeter, bevorzugt höchstens 14 Millimeter, besonders bevorzugt höchstens 13 Millimeter. Ein bevorzugter Innendurchmesser ist etwa zwölf Millimeter. Auf diese Weise lässt sich die Bohrschutzvorrichtung universell mit verschiedenen Bohrerstärken und Bohrköpfen kombinieren.

Es ist auch möglich, dass die zentrale Durchgangsöffnung in axialer Richtung unterschiedliche Innendurchmesser aufweist. Insbesondere kann der Innendurchmesser der Durchgangsöffnung auf der Unterseite des scheibenförmigen Dämpfungselements größer als auf der Oberseite sein, sodass z. B. Teile der Spannbacken eines Bohrfutters von der Durchgangsöffnung aufgenommen werden können, um einen planen Sitz der Bohrschutzvorrichtung auf dem Bohrkopf zu gewährleisten. Des Weiteren ist es möglich, dass der größere Durchmesser zur Aufnahme des magnetischen Halteelements dient.

Ein als Ringmagnet bzw. Lochscheibenmagnet ausgebildetes magnetisches Halteelement weist in bevorzugten Ausführungsformen einen Außendurchmesser von mindestens 20 Millimetern, vorzugsweise mindestens 25 Millimetern, bevorzugt mindestens 30 Millimetern, besonders bevorzugt etwa 35 Millimetern und/oder eine zentrale Durchgangsöffnung mit einem Innendurchmesser von mindestens zehn Millimetern, vorzugsweise mindestens zwölf Millimetern, bevorzugt mindestens 15 Millimetern, besonders POLLNER, Christian

8 bevorzugt mindestens 20 Millimetern auf. Die axiale Stärke bzw. Dicke des Ring- oder Lochmagneten beträgt vorzugsweise mindestens zwei Millimeter, vorzugsweise mindestens vier Millimeter, bevorzugt mindestens sechs Millimeter, besonders bevorzugt mindestens acht Millimeter, z. B. etwa zehn Millimeter. Die zum Aufsetzen auf den Bohrkopf vorgesehene untere Ring- bzw. Scheibenfläche ist vorzugsweise als ebene Fläche ausgebildet, um eine möglichst große und gleichmäßige Kontaktfläche zwischen dem Magneten und dem Bohrkopf zu gewährleisten .

Das magnetische Halteelement ist vorzugsweise ein Dauermagnet aus einem hartmagnetischen Material wie z. B. einer Legierung aus Eisen, Aluminium, Cobalt, Bismut, Nickel, Mangan, Bor,

Neodym und/oder bestimmten Ferriten. Geeignet sind z. B. Dauermagnete aus Neodym oder Ferrit.

Die Art des stoßdämpfenden Materials ist grundsätzlich nicht sonderlich beschränkt. Geeignet sind natürliche und synthetische Dämpfungsmaterialien wie z. B. verschiedene Kunststoffe, insbesondere in Form von Schaumstoffen, Gummi, Kork, Filz, Textilien oder dergleichen.

In bevorzugten Ausführungsformen ist das stoßdämpfende Material ein synthetischer Schaumstoff, insbesondere ein synthetischer Hartschaum. Besonders bevorzugt ist das stoßdämpfende Material ein Polyolefin-Schaumstoff, insbesondere ein Polyethylen- Schaumstoff (PE-Schaumstoff).

Der synthetische Schaumstoff bzw. Polyolefin-Schaumstoff weist vorzugsweise eine Rohdichte von mindestens 45 Kilogramm pro Kubikmeter, bevorzugt mindestens 50 Kilogramm pro Kubikmeter, weiterhin bevorzugt mindestens 55 Kilogramm pro Kubikmeter, POLLNER, Christian

9 - besonders bevorzugt mindestens 60 Kilogramm pro Kubikmeter auf. Die Rohdichte eines Schaumstoffes kann der Fachmann ohne Weiteres z. B. nach der Vorschrift DIN EN ISO 845:2009-10 (Ausgabedatum 10/2009) bestimmen. Die Rohdichte beträgt vorzugsweise höchstens 120 Kilogramm pro Kubikmeter, bevorzugt höchstens 110 Kilogramm pro Kubikmeter, besonders bevorzugt höchstens 100 Kilogramm pro Kubikmeter. Eine besonders bevorzugte Rohdichte liegt im Bereich von 60 Kilogramm pro Kubikmeter bis 80 Kilogramm pro Kubikmeter.

In bevorzugten Ausführungsformen weist der synthetische Schaumstoff bzw. Polyolefin-Schaumstoff eine Stauchhärte bei zehn Prozent Verformung von mindestens 60 Kilopascal, mindestens 80 Kilopascal, mindestens 100 Kilopascal oder mindestens 120 Kilopascal auf. Unter Stauchhärte versteht man die physikalisch auf eine Fläche in Quadratmetern wirkende Kraft in Newton (N), die in Druckversuchen z. B. gemäß DIN EN ISO 844:2014-11 (Ausgabe 11/2014) bestimmbar ist. In weiterhin bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Stauchhärte bei zehn Prozent Verformung höchstens 200 Kilopascal, vorzugsweise höchstens 180 Kilopascal, bevorzugt höchstens 160 Kilopascal, besonders bevorzugt höchstens 140 Kilopascal.

Innerhalb der vorgenannten Bereiche vereint der Schaumstoff vorteilhafte Dämpfungseigenschaften mit einer vorteilhaften mechanischen Stabilität, sodass das scheibenförmige Dämpfungselement z. B. in Form einer selbsttragenden Schaumstoffscheibe ausgeführt sein kann, d. h. allein aus dem stoßdämpfenden Material besteht. Dies ermöglicht eine besonders einfache, leichte und kostengünstige Ausführung der Bohrschutzvorrichtung. Gleichzeitig hinterlässt der Schaumstoff auch bei hohen Drehzahlen und hohem Anpressdruck keinen Abrieb und keine Kratzer oder Abfärbungen auf der Bohroberfläche. POLLNER, Christian

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In bevorzugten Ausführungsformen ist das scheibenförmige Dämpfungselement selbsttragend aus dem stoßdämpfenden Material ausgebildet. So, wie der Begriff hier verwendet wird, bedeutet „selbsttragend" ohne zusätzliche Stützen, Träger oder dergleichen, insbesondere ohne in Richtung des Bohrkopfes wirkendes Widerlager, Formstabilität besitzend. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, dass das scheibenförmige Dämpfungselement mehrteilig aufgebaut ist und z. B. eine Trägerscheibe aufweist, die axial in Richtung des Bohrkopfes als Widerlager dient und auf deren vom Bohrkopf abgewandten Oberfläche das stoßdämpfende Material angeordnet ist.

In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das stoßdämpfende Material ein vernetzter Polyethylen-Schaumstoff (XPE- Schaumstoff) . Es hat sich gezeigt, dass sich durch die Verwendung von XPE-Schaumstoffen die Reibung zwischen der Bohrschutzvorrichtung und der Bohroberfläche in vorteilhafter Weise verringern lässt, sodass beim Aufsetzen der Bohrschutzvorrichtung weder Schäden an der Bohroberfläche, noch an der Bohrschutzvorrichtung oder am Getriebe der Bohrmaschine entstehen. Zudem wird einer Plastifizierung des Dämpfungsmaterials durch Reibungswärme vorgebeugt. Außerdem haben XPE-Schaumstoffe eine vorteilhafte Elastizität und mechanische Stabilität, die in Zusammenwirkung einen einfachen Aufbau des Dämpfungselements und zuverlässigen Schutz der Bohroberfläche vor Beschädigungen auch bei hohem Anpressdruck und hohen Drehgeschwindigkeiten gewährleisten.

In bevorzugten Ausführungsformen ist eine vom Bohrkopf abgewandte Außenseite des Dämpfungselements zumindest teilweise als Kontaktfläche ausgebildet, welche die Bohrschutzvorrichtung POLLNER, Christian

11 in einer Axialrichtung nach außen abschließt, d. h. die Kontaktfläche bildet auf der vom Bohrkopf abgewandten Seite ein axiales Ende der Bohrschutzvorrichtung. Die Kontaktfläche ist somit dazu vorgesehen, die Bohroberfläche zu kontaktieren, d. h. zwischen dem Dämpfungselement bzw. der Kontaktfläche und der Bohroberfläche sind im Betrieb keine weiteren Elemente der Bohrschutzvorrichtung oder der Bohrmaschine angeordnet. Die Bohroberfläche ist dadurch besonders gut gegen Beschädigungen geschützt .

In den vorgenannten Ausführungsformen lässt sich die Bohrschutzvorrichtung mit Vorteil zum Schutz von Bohroberflächen gegen Beschädigungen durch eine Bohrmaschine beim Bohren verwenden .

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Erzeugung einer Bohrung in einer Bohrfläche mithilfe einer Bohrmaschine, insbesondere eines Akkubohrschraubers, umfasst die folgenden Schritte: Einsetzen eines Bohrers in den Bohrkopf der Bohrmaschine, Aufstecken einer Bohrschutzvorrichtung gemäß vorstehender Beschreibung auf den Bohrer und magnetisches Fixieren der Bohrschutzvorrichtung an dem Bohrkopf, Inbetriebnehmen der Bohrmaschine, um die Bohrung zu erzeugen. Das Verfahren hat den Vorteil, dass ohne Gefahr von Beschädigungen der Bohroberfläche auch mit hohen Drehzahlen und hohen Vorschubkräften gebohrt werden kann. Auf diese Weise können Bohrungen auch bei empfindlichen Bohroberflächen vereinfacht und beschleunigt durchgeführt werden.

Kurze Beschreibung der Figuren

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Diese stellen lediglich schematische und nicht maßstabsgetreue POLLNER, Christian

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Prinzipdarstellungen dar und sind nur beispielhaft zu verstehen. Keinesfalls soll die Erfindung auf die Ausführungsbeispiele und die gezeigten Figuren beschränkt sein. Sofern nicht anders angegeben, stehen gleiche Bezugszeichen für gleiche oder analoge Elemente. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform einer auf den Bohrkopf einer Bohrmaschine aufgesetzten erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung in einer schematischen Schnittansicht;

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung in einer schematischen Schnittansicht;

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung in einer schematischen Schnittansicht .

Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine exemplarische Ausführung einer erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung 1, die auf den Bohrkopf 2 einer hier nicht näher dargestellten Bohrmaschine 3 aufgesetzt ist, um die Bohroberfläche 12 vor Beschädigungen zu schützen .

Die Bohrschutzvorrichtung 1 umfasst ein scheibenförmiges Dämpfungselement 4 mit einem Außendurchmesser von etwa 100 Millimetern und einer Stärke von etwa 15 Millimetern. In der Mitte der Scheibe liegt die zentrale Durchgangsöffnung 5 mit einem Innendurchmesser von etwa 12 Millimetern, durch die der in dem Bohrkopf 2 montierte Bohrer 6 geführt ist. POLLNER, Christian

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Das scheibenförmige Dämpfungselement 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem XPE-Hartschaum (z. B. XPE 60) mit einem Rohgewicht von etwa 60 Kilogramm pro Kubikmeter und einer Stauchhärte bei 10% Verformung von etwa 120 Kilopascal als stoßdämpfendem Material gebildet. In dieser Ausführung ist die Hartschaumscheibe selbsttragend, sodass das scheibenförmige Dämpfungselement 4 ausschließlich aus dem stoßdämpfenden Material bestehen kann. Dies ermöglicht einen besonders einfachen und leichten Aufbau der Bohrschutzvorrichtung 1, die aufgrund guten dynamischen Verhaltens durch geringe Masse, geringes rotatorisches Trägheitsmoment, geringe Unwuchtneigung sowie eine kompakte Bauform den Betrieb der Bohrmaschine 3 nicht nachteilig beeinflusst.

Selbstverständlich ist es auch möglich, weichere stoßdämpfende Materialien zu verwenden, die gegebenenfalls auf einer hier nicht dargestellten geeigneten Trägerstruktur wie z. B. einer Kunststoff-Trägerscheibe angeordnet sind, um das scheibenförmige Dämpfungselement 4 zu bilden.

Auf der zum Bohrkopf 2 gerichteten Unterseite 8 des scheibenförmigen Dämpfungselements 4 ist ein magnetisches Halteelement 7 angeordnet, das im gezeigten Beispiel durch einen Ringmagneten mit einem Außendurchmesser von etwa 35 Millimetern, einem inneren Öffnungsdurchmesser von etwa 24 Millimetern und einer Ringbreite bzw. -höhe von etwa 10 Millimetern gebildet wird. Das scheibenförmige Dämpfungselement 4 und Ringmagnet 7 sind konzentrisch angeordnet. Dadurch, dass der innere Öffnungsdurchmesser des Ringmagneten 7 im gezeigten Beispiel größer gewählt ist als der Innendurchmesser der zentralen Durchgangsöffnung 5, können aus dem Bohrkopf 2 hervorstehende Teile der Spannbacken 9 des Bohrfutters in der Ringöffnung POLLNER, Christian

14 - aufgenommen werden. Auf diese Weise bleibt ein planer Sitz der Bohrschutzvorrichtung 1 auf dem Bohrkopf 2 gewährleistet.

Der Ringmagnet 7 ist mithilfe eines Klebstoffs stoffschlüssig mit dem scheibenförmigen Dämpfungselement 4 verbunden.

Der Ringmagnet 7 besteht aus Neodym N44. Die Haftkraft des Ringmagneten 7 beträgt etwa sieben Kilogramm, wodurch ein rotationsfester Halt des Dämpfungselements 4 im Betrieb der Bohrmaschine 3 gewährleistet ist und gleichzeitig ein bequemes Anbringen und Abnehmen der Bohrschutzvorrichtung 1 möglich bleibt.

Die vom Bohrkopf 2 abgewandte Außenseite des scheibenförmigen Dämpfungselements 4 bildet die Kontaktfläche 13, welche die Bohrschutzvorrichtung in einer Axialrichtung nach außen abschließt und dazu vorgesehen ist, die Bohroberfläche beim Bohrvorgang als einziges Element der Bohrschutzvorrichtung zu kontaktieren .

Fig. 2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung 1. In dem gezeigten Beispiel ist das als Ringmagnet ausgebildete magnetische Halteelement 7 auf der Unterseite 8 teilweise in das scheibenförmige Dämpfungselement 4 eingelassen. Ein radial aus dem Ringmagneten 7 hervorstehender Vorsprung 10 greift in das scheibenförmige Dämpfungselement 4 ein und verhindert dadurch, dass Ringmagnet 7 und Dämpfungselement 4 gegeneinander verdreht werden können. Es versteht sich, dass der Ringmagnet 7 auch mehrere solcher Vorsprünge 10 aufweisen kann. Darüber hinaus können solche Vorsprünge selbstverständlich auch axial aus dem Ringmagneten 7 hervorstehen und in das scheibenförmige Dämpfungselement 4 eingreifen. POLLNER, Christian

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Schließlich zeigt Fig. 3 eine weitere mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bohrschutzvorrichtung 1. Das magnetische Halteelement 7 ist in diesem Fall ein Lochscheibenmagnet, der mithilfe von Befestigungselementen 11, z. B. Stiften oder Schrauben, mit dem scheibenförmigen Dämpfungselement 4 rotationsfest verbunden ist. Die Befestigungselemente 11 sind so in dem Lochscheibenmagneten 7 versenkt, dass eine ebene Auflagefläche zum Aufsetzen auf den Bohrkopf 2 vorhanden ist.

Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination von Merkmalen selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder den Ausführungsbeispielen angegeben ist.

POLLNER, Christian

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Bezugszeichenliste

1 BohrschützVorrichtung

2 Bohrkopf 3 Bohrmaschine

4 scheibenförmiges Dämpfungselernent

5 zentrale Durchgangsöffnung

6 Bohrer 7 magnetisches Halteelement 8 Unterseite

9 Spannbacken

10 Vorsprung 11 Befestigungselement 12 Bohroberfläche 13 Kontaktfläche