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Title:
DEVICE AND METHOD FOR PROTECTING A VIEWING WINDOW
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/204485
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for protecting a viewing window (3) of a vehicle (1), in particular a track-bound vehicle. The viewing window (3) is located at least temporarily on the exterior of the vehicle (1). The device (10) comprises an optical device (30), which is protected from the outside by the viewing window (3), and at least one closure device (20) which has at least one mechanical closure (21). The closure device (20) is designed to cover the viewing window (3) on the basis of the closure (21).

Inventors:
MAYER RALF (DE)
WOLF GÜNTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/056016
Publication Date:
October 14, 2021
Filing Date:
March 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
B61D17/10; B60J11/08; B60R1/00; B61D17/12; B61D25/00; G03B11/00
Domestic Patent References:
WO2018108626A12018-06-21
WO2018099670A12018-06-07
Foreign References:
GB2544122A2017-05-10
DE102017127526A12019-05-23
CN204137001U2015-02-04
EP2692585A12014-02-05
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Schutz eines Sichtfensters (3) eines Fahr- zeugs (1), insbesondere eines spurgebundenen Fahrzeugs, wobei sich das Sichtfenster (3) zumindest zeitweise außen an dem Fahrzeug (1) befindet, umfassend:

- eine durch das Sichtfenster (3) nach außen geschützten Op- tikvorrichtung (30) und

- mindestens eine Verschlusseinrichtung (20), welche mindes- tens einen mechanischen Verschluss (21) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (20) ausgebildet ist, das Sicht- fenster (3) in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Fahr- zeugs (1) mittels des mechanischen Verschlusses (21) zu bede- cken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Verschluss (21) mittels eines Aktors (123) in eine Ab- deckposition (26), in welcher der Verschluss (21) das Sicht- fenster (3) bedeckt, und/oder eine Öffnungsposition (22), in welcher der Verschluss (21) das Sichtfenster (3) zumindest teilweise freigibt, bewegbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (21)

- ein starres linear geführtes Plattenelement (21a) und/oder

- ein aufrollbares Rollladen-Element (324) umfasst.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass - der Verschluss (21) mittels eines elastischen Elements (23) in eine Abdeckposition (26), in welcher der Verschluss (21) das Sichtfenster (3) bedeckt, bewegbar ist und

- der Verschluss (21) mittels Druckluft in eine Öffnungsposi- tion (22), in welcher der Verschluss (21) das Sichtfenster (3) zumindest teilweise freigibt, bewegbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Druckluft mittels eines dedizierten Kompressors erzeugt wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Druckluft aus einer Druckluftleitung (24) gespeist wird und

- das Fahrzeug (1) eine Druckluftbremse (2) umfasst, die aus der Druckluftleitung (24) gespeist wird.

7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch

- mindestens eine Gasdüse (4a, 104a, 104b, 104c) bei dem Sichtfenster (3), wobei die mindestens eine Gasdüse (4a, 104a, 104b, 104c) dazu eingerichtet ist, während einer Fahrt des Fahrzeugs (1) einen Gasstrom (40) über das Sichtfenster (3) zu erzeugen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass

- die mindestens eine Gasdüse (4a, 104a, 104b, 104c) aus der Druckluftleitung (24) gespeist wird.

9. Fahrzeug (1), insbesondere spurgebundenes Fahrzeug, umfas- send eine Vorrichtung (10) nach wenigstens einem der Ansprü- che 1 bis 8.

10. Fahrzeug (1) nach Anspruch 9, bei dem

- sich das Sichtfenster (3a) an einem Fahrzeugdach (11) des Fahrzeugs (1) befindet und

- das Fahrzeug (1) einen Stromabnehmer (51) umfasst und die Optikvorrichtung (30) zur Beobachtung des Stromabnehmers (51) eingerichtet ist.

11. Fahrzeug (1) nach Anspruch 9 oder 10, ferner umfassend eine Kupplung (52), wobei

- sich das Sichtfenster (3c) an einem Fahrzeugende (12) be- findet und

- die Optikvorrichtung (30) zur Beobachtung der Kupplung (52) oder eines Nahbereichs des Fahrzeugs (1) eingerichtet ist.

12. Fahrzeug (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis

11, ferner umfassend eine Fahrgasttüre (53), wobei

- sich das Sichtfenster (3b) an einer Fahrzeugseite (13) be- findet und

- die Optikvorrichtung (30) zur Beobachtung der Fahrgasttüre (53) und/oder eines Spalts zwischen dem Fahrzeug (1) und ei- nem Bahnsteig (56) und/oder eines Abschnitts des Bahnsteigs (56) eingerichtet ist.

13. Fahrzeug (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis

12, bei dem - sich das Sichtfenster (3) an einem Drehgestell (14) des Fahrzeugs (1) befindet,

- die Optikvorrichtung (30) zur Beobachtung des Drehgestells (14) und/oder einer Schiene (54), auf der das Fahrzeug (1) fährt, und/oder einer dritten Schiene (57) eingerichtet ist.

14. Verfahren zum Schutz eines Sichtfensters (3) eines Fahr- zeugs (1), insbesondere eines spurgebundenen Fahrzeugs, wobei sich das Sichtfenster (3) zumindest zeitweise außen an dem Fahrzeug (1) befindet und wobei eine Optikvorrichtung (30) durch das Sichtfenster (3) nach außen geschützt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein mechanischer Verschluss (21) einer Verschluss- einrichtung (20) das Sichtfenster (3) in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Fahrzeugs (1) bedeckt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (21) in eine Abdeckposition (26), in welcher der Verschluss (21) das Sichtfenster (3) bedeckt, bewegt wird, wenn das Fahrzeug (1) einen energiesparenden oder abge- rüsteten Betriebszustand einnimmt, und der Verschluss (21) in eine Öffnungsposition (22), in welcher der Verschluss (21) das Sichtfenster (3) zumindest teilweise freigibt, bewegt wird, wenn das Fahrzeug (1) einen Fährbe- trieb als Betriebszustand einnimmt.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (21) mittels eines elastischen Elements (23) in die Abdeckposition (26) bewegt wird und der Verschluss (21) mittels Druckluft in die Öffnungsposition (22) bewegt wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Schutz eines Sichtfensters

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schutz eines Sichtfensters eines Fahrzeugs, insbesondere ei- nes spurgebundenen Fahrzeugs. Das Sichtfenster befindet sich zumindest zeitweise außen an dem Fahrzeug. Die Vorrichtung umfasst eine durch das Sichtfenster nach außen geschützten Optikvorrichtung .

Die Druckschrift WO 2018/099670 Al betrifft eine Vorrichtung zum Überwachen eines räumlichen Bereichs in der Umgebung ei- nes Schienenfahrzeugs.

Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, mittels derer ein Fahrzeug mit redu- ziertem Wartungsaufwand betreibbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche eine Verschlusseinrich- tung umfasst. Die Verschlusseinrichtung weist mindestens ei- nen mechanischen Verschluss auf. Die Verschlusseinrichtung ist ausgebildet, das Sichtfenster in Abhängigkeit eines Be- triebszustands des Fahrzeugs mittels des mechanischen Ver- schlusses zu bedecken.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Scheiben von Außenkameras, beispielsweise Kameras zur Erfassung der Umge- bung des Fahrzeugs, häufig starker Verschmutzung ausgesetzt sind. An Schienenfahrzeugen werden zum Teil Außenkameras zu verschiedenen Zwecken, z. B. zur Überwachung der Pantogra- phen, des Fahrgastwechsels, des Kuppelvorgangs und anderer Vorgänge, angebaut. Dabei verschmutzen die Kameraoptiken oder die davorliegenden Schutzscheiben mit der Zeit derart, dass von der Kamera keine brauchbaren Bilder mehr geliefert werden können.

Bisherige Mechanismen zur Reduktion dieser Verschmutzung sind während eines Fährbetriebs aktiv, jedoch in einem energiespa- renden Betriebszustand des Fahrzeugs oder bei einem abgerüs- teten, abgestellten Fahrzeug inaktiv. Dabei besteht das Prob- lem, dass signifikante Verschmutzungen auch bei einem abge- stellten Fahrzeug entstehen. Beispielsweise entstehen diese Verschmutzungen innerhalb einer Abstellanlage durch Rangier- betrieb oder durch in der Nähe befindliche Verladestationen. Dies macht eine regelmäßige Reinigung mit vergleichsweise kurzen Reinigungsintervallen erforderlich. Da automatische Waschanlagen unter Umständen die Bereiche, in denen die Kame- ras montiert sind, nicht erfassen oder die Sichtfenster durch Anbauteile nicht erreichen können, müssen die Sichtfenster aufwändig von Hand gereinigt werden. Die Kameras sind teil- weise nur schlecht zu erreichen. So muss zum Beispiel für die Reinigung einer Kamera zur Pantographenüberwachung ein Dach- arbeitsstand vorhanden sein.

Die erfindungsgemäße Lösung behebt diese Probleme, indem eine Verschlusseinrichtung mit einem mechanischen Verschluss vor- gesehen ist, bei welcher das Sichtfenster in Abhängigkeit ei- nes Betriebszustands des Fahrzeugs mittels des mechanischen Verschlusses bedeckt werden kann. Auf diese Weise kann das Sichtfenster in vorgegebenen Betriebszuständen vor Verschmut- zung geschützt werden. Etwaige Verschmutzungen lagern sich dann auf dem Verschluss und nicht auf der Sichtscheibe ab.

Der mechanische Verschluss wird fachmännisch häufig auch als Shutter bezeichnet. Ein Betriebszustand, in dem das Sichtfenster mittels des me- chanischen Verschlusses bedeckt ist, ist vorzugsweise ein Be- triebszustand, in dem die Optikvorrichtung nicht benötigt wird.

Bei einer Ausbildung des Fahrzeugs als spurgebundenes Fahr- zeug ist dieses vorzugsweise ein Schienenfahrzeug, weiter vorzugsweise ein Triebzug.

Das Sichtfenster befindet sich beispielsweise dauerhaft oder auch nur zeitweise außen an dem Fahrzeug.

Die Optikvorrichtung ist vorzugsweise als Lichtquelle und/oder Lichtdetektor ausgebildet. Weiter vorzugsweise um- fasst die Optikvorrichtung eine Kamera oder ist als Kamera ausgebildet .

Der mechanische Verschluss ist vorzugsweise derart verschieb- lich gelagert, dass dieser zum Bedecken der Sichtscheibe vor die Sichtscheibe geschoben werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Verschluss mittels eines Aktors in eine Abdeckposition, in welcher der Verschluss das Sichtfenster bedeckt, und/oder eine Öffnungsposition, in welcher der Ver- schluss das Sichtfenster zumindest teilweise freigibt, beweg- bar.

Der Aktor umfasst beispielsweise einen Elektromotor, dessen rotatorische Bewegung mittels einer Gewindespindel in eine translatorische Bewegung umgewandelt wird. Alternativ ist der Aktor als Exzenter oder Linearmotor ausgebildet. Eine Steuereinheit zum Steuern des Aktors ist vorzugsweise datentechnisch an ein Kommunikationsnetz des Fahrzeugs, bei- spielsweise ein sogenanntes Steuernetz oder Betreibernetz, angeschlossen. Über das Kommunikationsnetz empfängt die Steu- ereinheit eine Information, aus der der aktuelle Betriebszu- stand des Fahrzeugs hervorgeht. Die den Betriebszustand re- präsentierende Information wird beispielsweise von einer zentralen Servereinheit, die datentechnisch an das Kommunika- tionsnetz angeschlossen ist, bereitgestellt.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung umfasst der Verschluss ein starres, linear geführtes Plattenelement und/oder ein aufrollbares Rollladen-Element .

Beispielsweise ist der Aktor ein Linearantrieb, der das star- re Plattenelement linear verschiebt. Alternativ ist der Aktor ein rotatorischer Aktor, auf den das Rollladen-Element aufge- rollt werden kann, um in die Öffnungsposition zu gelangen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung ist der Verschluss mittels eines elastischen Elements in eine Abdeckposition, in welcher der Verschluss das Sichtfenster bedeckt, bewegbar. Mittels Druck- luft ist der Verschluss in eine Öffnungsposition, in welcher der Verschluss das Sichtfenster zumindest teilweise freigibt, bewegbar. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Ver- schluss nur bei aktiver Druckluftversorgung geöffnet wird.

Das elastische Element ist vorzugsweise als Feder ausgebil- det. Die Feder ist vorzugsweise derart ausgebildet und ange- ordnet, dass die Feder eine Kraft auf den Verschluss ausübt, durch welche der Verschluss in die Abdeckposition geschoben wird.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung wird die Druckluft mit- tels eines dedizierten Kompressors erzeugt. Ein dedizierter Kompressor, der ausschließlich für die Erzeugung von Druck- luft für das Bewegen des Verschlusses in die Öffnungsposition vorgesehen ist, hat den Vorteil, dass eine Rückwirkungsfrei- heit im Vergleich zu Lösungen besteht, bei denen eine Druck- luftleitung mehrere Mechanismen des Fahrzeugs mit Druckluft versorgt.

Nach einer bevorzugten Weiterbildung wird die Druckluft aus einer Druckluftleitung gespeist. Das Fahrzeug umfasst eine Druckluftbremse, die ebenfalls aus dieser Druckluftleitung gespeist wird. Da die Druckluftversorgung bei Druckluftbrem- sen in der Regel ausschließlich im Fährbetrieb des Fahrzeugs vorhanden ist, wird bei dieser Weiterbildung auch der Ver- schluss ausschließlich im Fährbetrieb des Fahrzeugs geöffnet. Dies stellt eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der er- findungsgemäßen Vorrichtung dar.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst mindestens eine Gasdüse bei dem Sicht- fenster, wobei die mindestens eine Gasdüse dazu eingerichtet ist, während einer Fahrt des Fahrzeugs einen Gasstrom über das Sichtfenster zu erzeugen.

Vorzugsweise wird der Gasstrom von gereinigter Druckluft aus der Druckluftleitung gebildet. Weiter vorzugsweise umfasst die Vorrichtung einen Kompressor, der ausschließlich zur Versorgung der mindestens einen Gasdü- se mit Druckluft eingerichtet ist.

Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung wird der Ver- schluss aus derselben Druckluftleitung gespeist wie die min- destens eine Gasdüse. Dies stellt eine besonders zweckmäßige Variante zur Versorgung der Verschlusseinrichtung mit Luft dar.

Die Erfindung betrifft ferner ein Fahrzeug, insbesondere ein spurgebundenes Fahrzeug, welches eine Vorrichtung der vorste- hend beschriebenen Art umfasst.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Fahrzeugs befindet sich das Sichtfenster an einem Fahrzeugdach des Fahrzeugs.

Das Fahrzeug umfasst einen Stromabnehmer und die Optikvor- richtung ist zur Beobachtung des Stromabnehmers eingerichtet.

Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Fahrzeug eine Kupplung, wobei sich das Sichtfenster an einem Fahrzeugende befindet und die Optikvorrichtung zur Beobach- tung der Kupplung oder eines Nahbereichs des Fahrzeugs einge- richtet ist.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Fahrzeug eine Fahrgasttür, wobei sich das Sichtfenster an ei- ner Fahrzeugseite befindet. Die Optikvorrichtung ist zur Be- obachtung der Fahrgasttüre und/oder eines Spalts zwischen dem Fahrzeug und einem Bahnsteig und/oder eines Abschnitts des Bahnsteigs eingerichtet. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Fahrzeugs befindet sich das Sichtfenster an einem Drehgestell des Fahr- zeugs. Die Optikvorrichtung ist zur Beobachtung des Drehge- stells und/oder einer Schiene, auf der das Fahrzeug fährt, und/oder einer dritten Schiene eingerichtet.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Schutz eines Sichtfensters eines Fahrzeugs, insbesondere eines spurgebun- denen Fahrzeugs. Das Sichtfenster befindet sich zumindest zeitweise außen an dem Fahrzeug. Eine Optikvorrichtung wird durch das Sichtfenster nach außen geschützt. Ein mechanischer Verschluss einer Verschlusseinrichtung bedeckt das Sichtfens- ter in Abhängigkeit eines Betriebszustands des Fahrzeugs.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Verschluss in eine Abdeckposition, in welcher der Verschluss das Sichtfenster bedeckt, bewegt, wenn das Fahrzeug einen energiesparenden oder abgerüsteten Betriebszustand einnimmt. Der Verschluss wird in eine Öffnungsposition, in welcher der Verschluss das Sichtfenster zumindest teilweise freigibt, be- wegt, wenn das Fahrzeug einen Fährbetrieb als Betriebszustand einnimmt.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der Verschluss mittels eines elastischen Elements in die Abdeck- position bewegt. Der Verschluss wird mittels Druckluft in die Öffnungsposition bewegt.

Zu Vorteilen, Ausführungsformen und Ausführungsdetails der Merkmale des erfindungsgemäßen Fahrzeugs und Verfahrens kann auf die obige Beschreibung zu den entsprechenden Merkmalen der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen werden. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vor- richtung in einem ersten Zustand,

Figur 2 das in Figur 1 gezeigte erste Ausführungsbeispiel in einem zweiten Zustand,

Figur 3 eine schematische Schnittdarstellung eines zwei- ten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Figur 4 eine schematische Schnittdarstellung eines drit- ten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Figur 5 eine schematische Schnittdarstellung eines vier- ten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Figur 6 eine schematische Schnittdarstellungen eines Aus- führungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahr- zeugs und

Figur 7 eine schematische Schnittdarstellung eines zwei- ten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs.

In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs 1 mit einer Vorrichtung 10 dargestellt. Beispielsweise an ei- nem Fahrzeugdach 11 ist eine Optikvorrichtung 30 angebracht, die sich hinter einem Sichtfenster 3 befindet. Optional be- findet sich die Optikvorrichtung 30, die bevorzugt eine Kame- ra ist, in einem Gehäuse 8, das von dem Sichtfenster 3 ver- schlossen wird. Die Optikvorrichtung 30 ist dabei im Fahr- zeugdach 11 versenkt. Das Sichtfenster 3 schließt bündig oder näherungsweise bündig mit dem Fahrzeugdach 11 ab. Damit weist das Sichtfenster 3, unabhängig von der Fahrtrichtung 7, keine signifikante Anströmflache für den Fahrtwind 6 auf. Es sind Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen das Sichtfenster im Fahrtwind steht und dementsprechend direkt vom Fahrtwind an- geströmt wird.

Fährt das Fahrzeug 1 entlang der Fahrtrichtung 7, so wird das Sichtfenster 3 nicht direkt von dem Fahrtwind 6 angeströmt. Dennoch werden durch Verwirbelungen Verschmutzungen aus dem Fahrtwind 6 auf das Sichtfenster 3 abgeschieden. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Funktion der Optikvorrichtung 30 führen.

Bei dem hier beschriebenen Fahrzeug 1 wird dies dadurch ver- hindert, dass sich in Fahrtrichtung 7 vor dem Sichtfenster 3 eine Gasdüse 4a befindet. Mit der Gasdüse 4a wird ein Gasstrom 40 erzeugt, der aus im Fahrzeug 1 erzeugter Druck- luft besteht und über das Sichtfenster 3 hinwegspült. Mit an- deren Worten: Der Fahrtwind 6 wird von dem Gasstrom 40 ver- drängt, so dass das Sichtfenster 3 sauber bleibt oder zumin- dest langsamer verunreinigt. Der Gasstrom 40 bedeckt das Sichtfenster 3 bevorzugt vollständig.

Eine Verschlusseinrichtung 20 der Vorrichtung 10 weist einen mechanischen Verschluss 21 auf. In Figur 1 ist der mechani- sche Verschluss 21 in dem ersten Zustand gezeigt, in dem der Verschluss 21 einer Öffnungsposition 22 einnimmt. In der Öff- nungsposition 22 gibt der mechanische Verschluss 21 das Sichtfenster 3 frei.

Die Verschlusseinrichtung 20 weist zudem ein als Feder ausge- bildetes elastisches Element 23 auf, welches eine Kraft auf den mechanischen Verschluss 21 ausübt. Diese Kraft ist in der in Figur 1 gezeigten Anordnung parallel zur Fahrtrichtung 7 gerichtet.

Der mechanische Verschluss 21 weist eine dem Gasstrom 40 zu- gewandte Stirnfläche 25 auf. Bei aktivem Gasstrom 40 übt die- ser eine Kraft auf die Stirnfläche 25 und damit auf den me- chanischen Verschluss 21 aus. Diese Kraft ist in der in Figur 1 gezeigten Anordnung entgegengesetzt parallel zur Fahrtrich- tung 7 gerichtet und bewirkt, dass der mechanische Verschluss 21 in der Öffnungsposition 22 gehalten wird (entgegengesetzt zur Federkraft). Ein Teil des Gasstroms 40 tritt in eine Gas- düse 4b ein.

Für die Gasdüsen 4a, 4b ist ein Kompressor 9 vorhanden, der das Gas für den Gasstrom 40 bereitstellt.

Figur 2 zeigt die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung 10 in einem zweiten Zustand, in dem der Verschluss 21 einer Abdeckpositi- on 26 einnimmt. In der Abdeckposition 26 bedeckt der mechani- sche Verschluss 21 das Sichtfenster 3. Insbesondere bedeckt der Verschluss 21 das Sichtfenster 3 derart, dass der Fahrt- wind 6 und etwaiger im Fahrtwind 6 enthaltener Schmutz nicht oder nur in geringem Umfang zu dem Sichtfenster 3 gelangen kann.

Die Gasdüsen 4a und/oder 4b sind alternativ bevorzugt an eine Druckluftleitung 24 für Druckluftbremsen 2 angeschlossen (wie unten in Bezug auf Figur 6 beschrieben).

In Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Fahr- zeugs 1 mit einer Vorrichtung 10 dargestellt. Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden dabei mit denselben Bezugs- zeichen versehen, wie sie in den Figuren 1 und 2 verwendet werden. Als Alternative zu der in den Figuren 1 und 2 gezeig- ten Feder 23 ist ein Aktor 123 mit einem statischen Element 124 und einem relativ zum Fahrzeug 1 beweglichen Element 125 vorgesehen, um eine Kraft auf den mechanischen Verschluss 21 auszuüben. Der Aktor 123 ist als Linearmotor ausgebildet.

Eine Steuereinheit 126 zum Steuern des Aktors 123 ist vor- zugsweise datentechnisch an ein Kommunikationsnetz 127 des Fahrzeugs 1, beispielsweise ein als Ethernet ausgebildetes Steuernetz oder Betreibernetz, angeschlossen. Über das Kommu- nikationsnetz 127 empfängt die Steuereinheit eine Informati- on, aus welcher der aktuelle Betriebszustand des Fahrzeugs 1 hervorgeht. Die den Betriebszustand repräsentierende Informa- tion wird beispielsweise von einer zentralen Servereinheit 128, die datentechnisch an das Kommunikationsnetz 127 ange- schlossen ist, bereitgestellt.

In Figur 4 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines Fahr- zeugs 1 mit einer Vorrichtung 10 dargestellt. Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden dabei mit denselben Bezugs- zeichen versehen, wie sie in den Figuren 1 bis 3 verwendet werden. Dabei ist ein Aktor 223 mit einem statischen Element 224 und einem relativ zum Fahrzeug 1 beweglichen Element 225 vorgesehen. Das statische Element 224 ist als federbelasteter Druckluftzylinder ausgebildet. Eine erste Kammer 226 enthält eine Feder 227, die eine Kraft auf einen Kolben 228 ausübt. Diese Kraft ist bei der in Figur 4 gezeigten Anordnung paral- lel zur Fahrtrichtung 7 gerichtet. Eine zweite Kammer 229 ist an eine Druckluftleitung 24 für Druckluftbremsen 2 ange- schlossen (wie unten in Bezug auf Figur 4 beschrieben).

In einem Fährbetrieb wird die zweite Kammer 229 mit Druckluft versorgt und übt eine Kraft auf den Kolben 228 aus, die der durch die Feder 227 ausgeübten Kraft entgegenwirkt. Dies be- wirkt, dass sich der Verschluss 21 in die Öffnungsposition bewegt.

Bei abgestelltem Fahrzeug 1 wird die zweite Kammer 229 nicht mit Druckluft versorgt. Die durch die Feder 227 ausgeübte Kraft bewirkt, dass sich der Verschluss 21 in die Abdeckposi- tion 26 bewegt.

In den Figuren 1 bis 4 besteht der mechanische Verschluss 21 im Wesentlichen aus einem Plattenelement 21a.

In Figur 5 ist ein viertes Ausführungsbeispiel eines Fahr- zeugs 1 mit einer Vorrichtung 10 dargestellt. Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden dabei mit denselben Bezugs- zeichen versehen, wie sie in den Figuren 1 bis 4 verwendet werden.

Die Optikvorrichtung 30 ist an dem Fahrzeugdach 11 angebracht und befindet sich hinter dem Sichtfenster 3 und in einem Ge- häuse 8. Damit erhebt sich die Optikvorrichtung 30 über das eigentliche Fahrzeugdach 11.

Fährt das Fahrzeug 1 entlang der Fahrtrichtung 7, so würde das Sichtfenster 3 ohne weitere Maßnahmen von einem Fahrtwind 6 angeströmt werden. Hierdurch könnten Verschmutzungen aus dem Fahrtwind 6 auf das Sichtfenster 3 abgeschieden werden, so dass die Funktion der Optikvorrichtung 30 beeinträchtigt würde. Dies wird dadurch während des Fährbetriebs verhindert, dass sich in Fahrtrichtung 7 vor dem Sichtfenster 3 eine Gas- düse 4 befindet. Mittels der Gasdüse 4 wird ein Gasstrom 40 aus im Fahrzeug 1 erzeugter Druckluft generiert, der über das Sichtfenster 3 hinwegspült. Die in Figur 5 gezeigte Verschlusseinrichtung 20 umfasst ei- nen mechanischen Verschluss 21, der im Wesentlichen aus einem Rollladen-Element 324 besteht. Dabei ist ein Aktor 323 als rotatorischer Aktor ausgebildet, auf den das Rollladen- Element 324 aufgerollt werden kann, um in eine Öffnungsposi- tion zu gelangen. Das Rollladen-Element 324 kann abgerollt werden, um in eine Abdeckposition zu gelangen. In der Abdeck- position schützt das Rollladen-Element 324 das Sichtfenster 3 vor Verschmutzungen.

Das Fahrzeug 1 der Figur 6 ist ein spurgebundenes Fahrzeug, insbesondere ein Hochgeschwindigkeitszug mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von mindestens 240 km/h oder von min- destens 280 km/h. Das Fahrzeug kann alternativ eine S-Bahn, Straßenbahn oder ein Regionalzug sein. Bei dem Fahrzeug 1 der Figur 6 sind optional mehrere der Optikvorrichtungen verbaut.

Das Sichtfenster 3a befindet sich auf dem Fahrzeugdach 11 und mittels der zugehörigen Optikvorrichtung wird ein Stromabneh- mer 51 hin zu einer Oberleitung 55 mittels der Optikvorrich- tung erfasst. Das Sichtfenster 3a befindet sich nahe an dem Stromabnehmer 51 und verschmutzt unter anderem durch Kohleab- rieb vom Stromabnehmer 51 stark. Speziell bei niedrigen Fahrtgeschwindigkeiten reicht ein Fahrtwind nicht aus, um das Sichtfenster 3a vom Kohleabrieb zu reinigen oder die Ablage- rung von Kohleabrieb zu unterbinden. Dies wird durch die Gas- düse 104a erreicht. Für einen Schutz des Sichtfensters 3a, während das Fahrzeug 1 abgestellt ist, dient die Verschluss- einrichtung 20.

Die Gasdüse 104b befindet sich an einer Fahrzeugseite 13, so- dass Fahrgasttüren 53 durch das Sichtfenster 3b hindurch mit einer Kamera kontrolliert werden können. Alternativ oder zu- sätzlich kann ein Spalt zwischen dem Fahrzeug 1 und einem Bahnsteig 56 und/oder ein Abschnitt des Bahnsteigs 56 kon- trolliert werden.

Die Gasdüse 104c ist für ein Sichtfenster 3c im Bereich einer Kupplung 52 an einem Fahrzeugende 12 zwischen zwei Fahrzeug- teilen vorgesehen. Durch das Sichtfenster 3c hindurch ist prüfbar, ob ein Kupplungsvorgang korrekt durchgeführt wurde. Alternativ oder zusätzlich ist ein Nahbereich der Kupplung 52 oder des Fahrzeugendes 12 überwachbar. Es ist möglich, dass sich das Sichtfenster 3c und damit die Gasdüse 4c in einem nicht-gekuppelten Zustand unter dem Verschluss bzw. einer Ab- deckung befinden und somit nur zeitweise außen frei liegen. Durch die Gasdüse 4c sind insbesondere Verschmutzungen von den Schienen 54 her verhinderbar oder reduzierbar.

Die Gasdüsen 104a, 104b, 104c sind, wie auch in allen anderen Ausführungsbeispielen, bevorzugt an eine Druckluftleitung 24 für Druckluftbremsen 2 angeschlossen. Damit ist für die Gas- düsen 104a, 104b, 104c im Wesentlichen keine im Fahrzeug 1 nicht bereits im Grunde vorhandene Infrastruktur nötig. Die Druckluftleitung 24 ist insbesondere eine Hauptluftleitung.

In Figur 7 ist gezeigt, dass das Fahrzeug 1 ein Messwagen ist, der zum Beispiel Schienen 54 inspizieren kann. Somit be- findet sich das Sichtfenster 3 mit der Gasdüse 4 und dem Ver- schluss 21 an einem Drehgestell 14 mit Blickrichtung auf die Schienen 54. Eine entsprechende Optikvorrichtung 30 kann auch als Infrastrukturüberwachungssystem in einem normalen Zug, wie einem Personenzug oder Güterzug, in dessen Regelbetrieb verwendet werden. Weiterhin ist es möglich, mit einer solchen Optikvorrichtung 30 eine dritte Schiene 57, zum Beispiel eine stromführende Schiene, etwa einer U-Bahn, oder eine Zahnradschiene, zu be- obachten.

Wie in allen anderen Ausführungsbeispielen kann hinter dem Sichtfenster 3 alternativ oder zusätzlich zur Kamera 30a eine Lichtquelle 30b angebracht sein. Anwendungsabhängig ist das Sichtfenster durchlässig für sichtbares Licht und/oder für Nahinfrarotstrahlung.

Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen detail- liert dargestellt und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbeispiele und die darin erläuterten konkreten Merkmalskombinationen beschränkt. Wei- tere Variationen der Erfindung können von einem Fachmann er- halten werden, ohne den Schutzumfang der beanspruchten Erfin- dung zu verlassen.