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Title:
DEVICE FOR DRAWING OFF AND WINDING THREADS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/033919
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for drawing off and winding a plurality of threads in a melt-spinning process. The device has a godet support (5) for receiving at least two godets (6) with driven godet casings (6.1), a machine frame (3) for receiving a plurality of winding stations (1.1 - 1.5), which are distributed along a driveable spool (14), and a thread laying device (4). The thread laying device (4) has, at each winding station (1.1 - 1.5), a movable thread guide (17), which thread guides are each guidable back and forth between a lay-on position and an operating position, to distribute the threads among the winding points (1.1 - 1.5). In order to make it possible for the threads to be laid on the godets (6) without any action on the part of an operator, the thread laying device (4), in accordance with the invention, has a movable lay-on roll (8) in the region of the godets (6), which is guidable between a lay-on position and an operating position to lay the threads on the circumference of the godets (6).

Inventors:
HAMID ABDELATI (DE)
VOSS RAINALD (DE)
HERRNDORF MARC-ANDRÉ (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/071623
Publication Date:
February 17, 2022
Filing Date:
August 03, 2021
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H57/00; B65H51/06; B65H57/26; B65H67/048
Domestic Patent References:
WO2008138827A22008-11-20
WO2019011983A12019-01-17
WO2016180679A12016-11-17
Foreign References:
DE102017004193A12018-10-31
DE102010048521A12011-04-21
JPS5668103A1981-06-08
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden in einem Schmelzspinnprozess mit einem Galettenträger (5) zur Aufnahme von zumindest zwei Galetten (6) mit angetriebenen Galettenmänteln (6.1), mit einem Maschinengestell (3) zur Aufnahme mehrerer Wickelstellen (1.1 - 1.5), die entlang einer antreibbaren Spulspindel (14) verteilt angeordnet sind, und mit einer Fadenverlegeinrichtung (4), die zu jeder Wickelstelle (1.1 - 1.5) einen Fadenführer (17) aufweist, welche Fadenführer (17) zum Verteilen der Fäden auf die Wickelstellen (1.1 - 1.5) jeweils zwischen einer Anlegestellung in eine Betriebs Stellung führbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenverlegeinrichtung (4) im Bereich der Galetten (6) eine drehbare Anlegerolle (8) aufweist, die zum Anlegen der Fäden am Umfang der Galettenmäntel (6.1) zwischen einer Anlegeposition und einer Betriebsposition führbar ist. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegerolle (8) mittels einer Schlittenführung (9) an dem Galettenträger (5) auf einer Bewegungsbahn führbar ist, die eine Tangente der Galettenmäntel (6.1) der Galetten (6) kreuzt. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegerolle (8) in der Anlegeposition ohne Kontakt zu den Fäden (2) und in der Betriebsposition mit Kontakt zu den Fäden (2) gehalten ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegerolle (8) freidrehbar und/oder durch einen Motor antreibbar an einem Schlittenträger (10) ausgebildet.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlittenträger (10) durch einen steuerbaren Linearantrieb (11) in der Schlittenführung (9) führbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verwirbehmgseinrichtung (7) an dem Galettenträger (5) gehalten ist und dass die Fäden (2) durch die Bewegung der Anlegerolle (8) in die Verwirbehmgseinrichtung (7) einfädelbar sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwirbehmgseinrichtung (7) im Fadenlauf zwischen der in der Betriebs Stellung gehaltenen Anlegerolle (8) und einer der Galetten (6) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführer (17) in den Anlegestellungen in einem vertikalen Führungsabschnitt (18.3) einer Führungsschiene (18) gehalten sind, der sich seitlich neben der in der Anlegeposition gehaltenen Anlegerolle (8) erstreckt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (18) zumindest einen horizontalen Führungsabschnitt (18.1) entlang der Spulspindel (14) aufweist, der mit dem vertikalen Füh- rungsabschnitt (18.3) verbunden ist. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine frei drehbare, stationäre Führungsrolle (22) zur Führung der Fäden vorgesehen ist, die den in den Anlegestellungen gehaltenen Fadenführem (17) zum Separieren und Anlegen der Fäden zugeordnet ist. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (22) den Galettenmänteln (6.1) nachgeordnet ist und dass durch die Galettenmäntel (6.1) und die Führungsrolle (22) eine Fadenlaufebene der Fäden im Bereich zwischen der Anlegeposition und der Betriebsposition der Anlegerolle (8) sowie zwischen den Anlegestellungen und den Betriebsstellungen der Fadenführer (17) aufspannbar ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass einem der äußeren Fadenführem (17) einen Stellaktor zugeordnet ist, durch welchen der Fadenführer (17) an der Führungsschiene (18) führbar ist, wobei die Fadenführer (17) miteinander gekoppelt sind. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführer (17) der Fadenverlegeinrichtung (4) durch frei drehbare Umlenkrollen gebildet sind.

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Description:
Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden in einem Schmelzspinnprozess gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In einem Schmelzspinnprozess werden die als eine Fadenschar erzeugten Fäden mittels Galetten abgezogen, verstreckt und anschließend am Ende des Prozesses parallel zu Spulen gewickelt. Hierzu werden Vorrichtungen zum Abziehen und Aufwickeln eingesetzt, die in Abhängigkeit von dem Herstellungsprozess mehrere Galetten und mehrere unterhalb der Galetten angeordnete Wickelstellen aufweisen, die gemeinsam in einem Maschinengestell angeordnet sind. Durch die geringe Bauhöhe und der Kompaktheit derartiger Vorrichtungen, ist eine manuelle Bedienung durch einen Operator insbesondere bei einem Prozessbeginn in einfacher Art und Weise ausführbar. Grundsätzlich werden heutige Systeme jedoch mit Hilfseinrichtungen ausgestattet, um die Bedienbarkeit für den Operator zu erleichtern. Um beispielsweise bei einem Prozessbeginn die Fäden einer Fadenschar auf die Wickelstellen zu verteilen und einfädeln zu können, ist es üblich, dass die Fäden zunächst über einen beweglichen Sauginjektor geführt werden, um mittels Fadenführer übernommen und auf die Wickelstellen verteilt zu werden.

Eine derartige gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 10 2017 004 866 Al bekannt. Die Wickelstellen sind hierzu in einem Maschinengestell entlang einer angetriebenen Spulspindel verteilt angeordnet. An einer Oberseite des Maschinengestells stützt sich ein Galettenträger ab, an dem mehrere Galetten zum Abziehen einer Fadenschar angeordnet sind. Im Bereich zwischen den Galetten und den Wickelstellen ist eine Fadenverlegeinrichtung vorgesehen, die mehrere bewegliche Fadenführer aufweist. Die Fadenführer sind innerhalb einer Führungsschiene zum Verteilen der Fäden auf die Wickelstellen jeweils zwischen einer Anlegestellung in eine Betriebs Stellung führbar. Die Fadenführer sind hierzu an der Führungsschiene befestigt, die durch den Operator verschoben wird.

Grundsätzlich sind jedoch auch Fadenverlegeinrichtungen bei derartigen Vorrichtungen bekannt, bei welchem die Tätigkeit des Operators weiter entlastet werden, in dem die Führung der Fadenführer in der Führungsschiene zwischen den Anlegestellungen und den Betriebsstellungen durch einen Aktor steuerbar sind. Eine derartige Vorrichtung geht beispielsweise aus der WO 2016/180679 hervor. Insoweit beschränkt sich die Tätigkeit des Operators bei einem Prozessstart darauf, die Fadenschar vor der Verteilung auf die Wickelstellen mit einfacher Umschlingung an die Galettenmäntel der Galetten anzulegen.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden derart weiterzubilden, dass eine weitere Entlastung der Tätigkeit des Operators durch die Fadenverlegeinrichtung erreicht wird.

Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden bereitzustellen, deren Fadenverlegeinrichtung eine automatisierte Bedienbarkeit ermöglicht.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Fadenverlegeinrichtung im Bereich der Galetten eine bewegliche Anlegerolle aufweist, die zum Anlegen der Fäden am Umfang der Galetten zwischen einer Anlegeposition und einer Betriebsposition führbar ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert. Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass bei einem Prozessbeginn die Führung der Fäden mittels einer Saugpistole nur einfache lineare Bewegungen erfordern, um die Fadenschar zur Übernahme durch die Fadenverlegeinrichtung bereitzuhalten. Zum Anlegen der Fäden am Umfang der Galettenmäntel ist eine drehbare Anlegerolle vorgesehen, die zwischen einer Anlegeposition und einer Betriebsposition führbar ist. Selbst bei größeren Auslenkungen der Fäden lassen sich durch die Anlegerolle unerwünschte Erhöhungen der Fadenzugkräfte vermeiden. Die Aufnahme und Abfuhr der Fadenschar mit der Saugpistole bleibt stabil, da im wesentlichen keine zusätzliche Fadenreibungen durch die drehbare Anlegerolle erzeugt werden.

Zur Übernahme der Fäden im Bereich der Galetten hat sich die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders bewährt, bei welcher die Anlegerolle mittels einer Schlittenführung an dem Galettenträger auf einer Bewegungsbahn führbar ist, die eine gemeinsame Tangente an den Galettenmänteln der Galetten kreuzt. So lässt sich die Fadenschar im geraden Fadenlauf seitlich neben den Galetten führen, so dass die Anlegerolle während der Führung auf der Bewegungsbahn die Fadenschar selbsttätig übernimmt.

Hierzu ist die Anlegerolle in der Anlegeposition ohne Kontakt zu den Fäden und in der Betriebsposition mit Kontakt zu den Fäden gehalten. Das Anlegen der Fadenschar am Umfang der Galettenmäntel der Galetten wird somit durch die Bewegung der Anlegerolle entlang der Bewegungsbahn gewährleistet. Sobald die Anlegerolle in der Betriebsposition angekommen ist, sind die Fäden an den Galettenmänteln angelegt.

In Abhängigkeit vom Fadentiter und in Abhängigkeit von der Anzahl der Fäden, die durch die Anlegerolle zum Anlegen geführt werden, ist die Anlegerolle frei drehbar und / oder durch einen Motor antreibbar an einem Schlittenträger ausgebildet. So können auch feine Titer mit einer angetriebenen Anlegerolle si- eher angelegt werden. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass die Anlegerolle bereits in der Anlegeposition durch den Motor angetrieben wird. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass der Motor der Anlegerolle erste in der Betriebsposition zum Antreiben der Anlegerolle aktiviert wird.

Die Führung des Schlittenträgers zur Bewegung der Anlegerolle wird bevorzugt durch einen steuerbaren Linearantrieb ausgeführt. Die Aktivierung des Linearantriebes zum Starten des Anlegevorganges durch die Anlegerolle lässt sich somit manuell durch einen Operator auslösen oder automatisiert durch eine Zeitsteuerung aktivieren.

Damit die aus einer Mehrzahl synthetischer Filamente gebildeten Fäden vor dem Aufwickeln eine ausreichenden Fadenschluss aufweisen, ist es grundsätzlich bekannt, diese durch einen Luftdruck zu verwirbeln. Insoweit ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher eine Verwirbelungseinrichtung an dem Galettenträger gehalten ist und bei welcher die Fäden durch die Bewegung der Anlegerolle in die Verwirbehmgseinrichtung einfädelbar sind. So werden keine zusätzlichen Hilfseirichtungen benötigt, um die Fadenschar an die Galetten und die Verwirbehmgseinrichtung bei Prozessstart anzulegen.

Hierzu ist die Anordnung bevorzugt ausgeführt, bei welcher die Verwirbehmgseinrichtung im Fadenlauf zwischen der in der Betriebs Stellung gehaltenen Anlegerolle und einer der Galetten nachgeordnet ist. Die Anlegerolle spannt somit mit der nachgeordneten Galetten den Fadenlauf auf, in welchem die Verwirbehmgseinrichtung angeordnet ist.

Um selbst bei einer Mehrzahl von Wickelstellen eine möglichst kompakte Anordnung der Fadenverlegeinrichtung zu erhalten, ist desweiteren vorgesehen, die Fadenführer in den Anlegestellungen in eine vertikalen Führungsabschnitt einer Führungsschiene zu erhalten, der sich seitlich neben der in der Anlegeposi- tion gehaltenen Anlegerolle erstreckt. Somit kann im Bereich der Wickelstellen ein Freiraum gehalten werden, der zu Abnahme der gewickelten Vollspulen benötigt wird.

Zur Verteilung der Fäden auf die Wickelstellen, ist der vertikale Führungsabschnitt der Führungsschiene mit einem horizontalen Führungsabschnitt entlang der Spulspindel verbunden, in welchem die Fadenführer zur Verteilung der Fäden auf die Wickelstellen führbar sind.

Um eine definierte Fadenführung mit vorbestimmten Fadenab ständen innerhalb der Fadenschar zu erhalten, hat sich die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher eine frei drehbare stationäre Führungsrolle zur Führung der Fäden vorgesehen ist, die den in den Anlegestellungen gehaltenen Fadenführem zum Separieren und Anlegen der Fäden zugeordnet ist. So lässt sich die durch die Führungsrolle ein Konvergenzpunkt und damit ein vordefinierter Abstand zu einer Übemahmeposition der Fadenführer realisieren, so dass ein Separieren der Fäden innerhalb der Fadenschar möglich wird.

Zur Automatisierung des Anlegevorganges durch die Fadenverlegeinrichtung ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Führungsrolle den Galettenmänteln nachgeordnet ist und bei welcher durch die Galettenmäntel und die Führungsrolle eine Fadenlaufebene der Fäden im Bereich zwischen der Anlegeposition und der Betriebsposition der Anlegerolle sowie zwischen den Anlegestellungen und den Betriebsstellungen der Fadenführer aufspannbar ist. So besteht die Möglichkeit, die Aktivierung der Anlegerolle und die Aktivierung der Fadenführer zum Anlegen und Verteilen der Fäden synchronisiert oder zeitversetzt auszulösen, um kurze Anlegezeiten bei einem Prozessstart zu erreichen. Zur Automatisierung ist desweiteren vorgesehen, dass einem der äußeren Fadenführer ein Stellaktor zugeordnet ist, durch welchen der Fadenführer an der Führungsschiene führbar ist, wobei die Fadenführer miteinander gekoppelt sind. So lassen sich die Fadenführer automatisiert aus den Anlegestellungen in ihre jeweiligen Betriebsstellungen führen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden ist somit besonders geeignet, um bei einem Prozessbeginn automatisiert und in kurzer Zeit eine Fadenschar aus einer Spinneinrichtung aufzunehmen.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nun nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Es stellen dar:

Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden

Fig. 2 schematisch eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 Fig. 3.1 bis

Fig. 3.3 schematisch ein Ausschnitt der Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 in verschiedenen Betriebs Situationen in der Fadenverlegeinrichtung

Fig. 4 schematisch eine Rückansicht des Galettenträgers des Ausführungsbeispiels aus Fig. 3.1

In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln mehrerer Fäden schematisch in mehre- ren Ansichten dargestellt. Das Ausführungsbeispiel wird in einem Schmelz- spinnprozess eingesetzt, um die frisch extrudierten Fäden aus einer Spinneinrichtung abzuziehen und anschließend jeden Faden der Fadenschar zu einer Spule zu wickeln. Hierzu zeigt Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht und in Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für alle Figuren.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden weist in diesem Ausführungsbeispiel insgesamt fünf Wickelstellen 1.1 bis 1.5 auf, die nebeneinander in einem Maschinengestell 3 ausgebildet sind. Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind längs einer auskragend gehaltenen Spulspindel 14 angeordnet. In jeder der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 wird jeweils ein Faden einer Fadenschar 2 zu einer Spule 26 gewickelt, wobei die Spulen 26 nebeneinander an der Spulspindel 14 gehalten sind. Die Anzahl der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sowie die Anzahl der Fäden der Fadenschar 2 ist hierbei beispielhaft. Grundsätzlich können derartige Vorrichtungen bis zu 16 Wickelstellen aufweisen.

Die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 sind identisch ausgebildet und weisen jeweils eine Changiereinheit 13 auf. Jede der Changiereinheiten 13 enthält einen hier nicht näher dargestelltes Führungsmittel, um den der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zugeordneten Fäden innerhalb eines Verlegehubes hin- und herzuführen. Die Changiereinheit 13 kann beispielsweise durch eine Kehrgewindewellenchangie- rung, eine Riemenchangierung oder eine Flügelchangierung ausgebildet sein.

Zum parallelen Aufwickeln der Fäden der Fadenschar 2 ist jeder der Wickelstelen 1.1 bis 1.5 eine Spulhülse 16 am Umfang der angetriebenen Spulspindel 14 zugeordnet. Die Spulhülsen 16 sind hierzu am Umfang der Spulspindel 14 aufgespannt. Die Spulspinde 14 erstreckt sich dabei über alle Wickelstellen 1.1 bis 1.5, so dass die Fäden in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 parallel zu Spulen 26 gewickelt werden.

Zum Ablegen der Fäden auf die Oberflächen der Spulen 26 ist eine Andrückwalze 12 vorgesehen, die sich parallel zur Spulspindel 14 erstreckt und somit den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zugeordnet ist. Die Andrückwalze 12 ist in dem Bereich zwischen den Changiereinheiten 13 und der Spulspindel 14 ausgebildet. Die Spulspindel 14 ist auskragend an einem Spulrevolver 15 gelagert, welcher drehbar in dem Maschinengestell 3 gehalten ist. Der Spulrevolver 15 hält eine zweite Spulspindel 14, die um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel 14 angeordnet ist. Beide Spulspindeln 14 lassen sich durch Drehung des Spulrevolvers 15 abwechselnd in einen Wickelbereich und einen Wechselbereich führen, so dass die Fäden 2 in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 kontinuierlich zu Spulen 26 gewickelt werden können. Die Spulspindeln 14 und der Spulrevolver 15 sind jeweils mit Antrieben gekoppelt, die hier nicht dargestellt sind.

An einem Stimendenbereich des Maschinengestells 3 ist oberhalb der Changiereinheiten 13 ein Galettenträger 5 angeordnet. Der Gaelettenträger 5 stützt sich an dem Maschinengestell 3 ab. An dem Galettenträger 5 sind zwei Galetten 6 angeordnet. Hierbei weist jede Galette 6 einen an einer Vorderseite des Galettenträgers 5 herausragenden Galettenmantel 6.1 und einen auf der Rückseite des Galettenträgers 5 angeordneten Galettenantrieb 6.2 auf. Oberhalb der Galetten 6 ist an dem Galettenträger 5 eine Fadens ammeleinrichtung 25 angeordnet. Die Fadensammeleinrichtung weist eine Absaugung 25.1 und einen Fadenraffer 25.2 auf.

Desweiteren ist an dem Galettenträger 5 eine Verwirbehmgseinrichtung 7 gehalten, die zu jedem der Fäden 2 jeweils einen Behandlungskanal aufweist. Um bei einem Prozessbeginn die Fäden an den Galeten und in die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 anzulegen, ist eine Fadenverlegeinrichtung 4 vorgesehen, die zum einen eine verfahrbare Anlegrolle 8 an dem Galetenträger 5 und verfahrbare Fadenführer 17 oberhalb der Wickelstellen 1.1 bis 1.5 aufweist.

Zur Erläuterung der Fadenverlegeinrichtung 4 wird zusätzlich zu den Figuren 3.1 bis 3.3 Bezug genommen. In den Fig. 3.1 bis 3.3 ist ein Ausschnit der Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 in verschiedenen Betriebs Situationen der Fadenverlegeinrichtung 4 dargestellt. Darüberhinaus wird zu der Fig. 4 Bezug genommen, die eine Rückseite des Galetenträgers 5 in der in Fig. 3.1 gezeigten Betriebssituation zeigt.

Die Anlegerolle 8 ragt an der Vorderseite des Galetenträgers 5 parallel zu den Galetenmänteln 6.1 der Galeten 6 hervor. Die Anlegerolle 8 ist an einem Schlitenträger 10 frei drehbar gehalten. Der Schlitenträger 10 wird in einer Schlitenführung 9 geführt. Die Schlitenführung 9 erstreckt sich zwischen den Galeten 6 derart, dass die Anlegerolle 8 entlang einer Bewegungsbahn führbar ist, die eine an den Galetenmänteln 6.1 anliegende Tangente kreuzt.

Wie aus der Darstellung in Fig. 4 hervorgeht, ist der Schlitenträger 10 mit einem Linearantrieb 11 verbunden. Der Linearantrieb 11 ist durch eine hier nicht dargestellte Steuereinrichtung derart steuerbar, dass der Schlitenträger 10 die Anlegerolle 8 zwischen einer Anlegeposition und einer Betriebsposition hin- und herführt. Der Linearantrieb 11 ist hier beispielhaft als ein Spindelantrieb dargestellt, der über eine Spindel 11.1 mit dem Schlitenträger 10 verbunden ist. Die Anlegeposition sowie die Betriebsposition der Anlegerolle 8 ist dabei jeweils in den Endbereichen der Schlitenführung 9 vorgesehen. Zur Funktion der Anlegerolle 8 zum Anlegen der Fadenschar 2 an die Galetenmäntel 6.1 und die Verwir- belungseinrichtung 7 wird nachfolgend noch näher erläutert. An der Rückseite der Galettenträgers 5 sind desweiteren die Galettenantriebe

6.2 der Galetten 6 sowie ein Sauganschluss 25.3 und ein Rafferantrieb 25.4 der Fadensammeleinrichtung 25 angeordnet. Durch den Rafferantrieb 25.4 kann der Fadenraffer 25.2 aktiviert werden, um die Fadenschar bei einem Fadenbruch zusammenzuführen und der Absaugung 25.1 zuzuführen.

Zum Separieren und Verteilen der Fadenschar 2 weist die Fadenverlegeinrichtung 4 pro Wickelstelle 1.1 bis 1.5 jeweils einen Fadenführer in Form einer Umlenkrolle 17 auf. Jeder der Fadenführer 17 ist durch einen beweglichen Führungsschlitten 19 an einer Führungsmaschine 18 gehalten. Die Führungsschiene 18 ist im oberen Bereich des Maschinengestells 3 angeordnet und erstreckt sich mit einem horizontalen Führungsabschnitt 18.1 entlang der Spulspindel 14. Dem horizontalen Führungsabschnitt 18.1 folgt ein gekrümmter Führungsabschnitt

18.2 der Führungsschiene 18, der sich über ein Spindelende der Spulspindel 14 hinaus zu einem Bedienungsende hin erstreckt. Dem gekrümmten Führungsabschnitt 18.2 folgt ein vertikaler Führungsabschnitt 18.3, der um ca. 90° versetzt zu dem horizontalen Führungsabschnitt 18.1 der Führungsschiene 18 ausgerichtet ist. An dem Führungsabschnitt 18.3 der Führungsschiene 18 ist ein erster Anschlag 21 ausgebildet. Am gegenüberliegenden freien Ende des horizontalen Führungsabschnittes 18.1 der Führungsschiene 18 ist ein zweiter Anschlag 21 vorgesehen. Die Fadenführer 17 lassen sich somit durch Bewegung der Führungsschlitten 19 entlang der Führungsschiene 18 zwischen einer Betriebsstellung und einer Anlegestellung hin- und herführen. Hierzu ist einer der äußeren Führung s schlitten 19 mit einem hier nicht dargestellten Stellaktor gekoppelt. Als Stellaktor könnte beispielsweise ein kolbenstangenloser Zylinder genutzt werden, um den ersten oder letzten Führungsschlitten 19 zur Verschiebung der Fadenführer 17 zwischen ihren Anlegestellungen und Betriebsstellungen ausgeführt sein. Ebenso könnte der Stellaktor auch durch einen elektrischen Linearantrieb ausgeführt sein, der sich parallel zur Führungsschiene 18 erstreckt und den betreffenden Führungsschlitten 19 bewegt. Wie insbesondere aus der Darstellung in Fig. 3.3 hervorgeht, sind die Füh- rungsschlitten 19 durch ein flexibles Band 20 verbunden. Das flexible Band 20 ist in seiner Länge derart bemessen, dass im ausgezogenen Zustand jeder Führungsschlitten 19 eine Betriebs Stellung des betreffenden Fadenführers 17 in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 einnimmt. Die als Umlenkrollen ausgebildeten Fadenführer 17 bilden in ihren Betriebsstellungen jeweils das Ende eines Changierdreiecks, das durch die Changiereinheiten 13 während der Führung der Fäden beim Wickeln einer Spule erzeugt wird. Die Umlenkrollen 17 bilden somit in ihren Betriebsstellungen einen Fadeneinlauf zu den jeweiligen Wickelstellen 1.1 bis 1.5.

Um die Fadenschar 2 zu Prozessbeginn an die Galetten 6 und die Wickelstellen 1.1 bis 1.5 anlegen zu können, werden die Fäden 2 gemeinsam durch eine Saugpistole 24 geführt. Die Saugpistole 24 kann hierbei durch einen Operator oder einen Bedienungsautomaten geführt werden. Dabei wir die aus einer Spinneinrichtung abgezogene Fadenschar kontinuierlich über die Saugpistole 24 einem Fadenabfallbehälter zugeführt. Nun wird die Fadenschar mittels der Saugpistole 24 an eine frei drehbare Führungsrolle 22 gehalten. Die Führungsrolle 22 ist am Stimende des Maschinengestells 3 derart angeordnet, dass die Fadenschar 2 eine sich vom Umfang der Galettenmäntel 6.1 bis hin zur Führungsrolle 22 aufspannende Fadenlaufebene ergeben. Diese Situation ist in der Fig. 3.1 dargestellt. In dieser Situation ist die Anlegerolle 8 ohne einen Fadenkontakt in der Anlegeposition seitlich neben der Fadenlaufebene gehalten. Ebenso sind die Fadenführer 17 im Wesentlichen im vertikalen Führungsabschnitt 18.3 der Führungsschiene 18 seitlich neben der Fadenlaufebene der Fadenschar 8 gehalten. Die Fadenverlegeinrichtung 4 ist nun bereit, zum Anlegen der Fadenschar an die Galettenmäntel 6.1 und zum Separieren und Verteilen der Fadenschar auf die Wickelstellen 1.1 bis 1.5. Bei manueller Bedienung wird über ein Bedientableau 23 durch den Operator ein Steuerbefehl ausgeführt, um den Linearantrieb 11 zum Verfahren der Anlegerolle 8 zu aktivieren. Die Anlegerolle 8 wird in der Schlittenführung 9 bewegt und erfasst selbsttätig die Fadenschar 2. Die Anlegrolle 8 erzeugt eine Fadenschlaufe in der Fadenschar bis zum Erreichen der Betriebsposition. In der Betrieb sposition der Anlegrolle 8 wird die Fadenschar 2 am Umfang der Galettenmäntel 6.1 geführt. Zusätzlich werden die Fäden 2 dabei selbsttätig in Behandlungskanäle der Verwirbehmgseinrichtung 7 geführt. Diese Situation ist in Fig. 3.2 dargestellt. Die Anlegerolle 8 wird arretiert und verharrt in der Betriebsposition. Die Anlegerolle 8 ist bevorzugt frei drehbar ausgeführt. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Anlagerolle 8 durch einen Motor angetrieben wird. So könnte der Motor auf der Rückseite des Galettenträgers 5 an dem Schlittenträger 10 befestigt werden. Der Antrieb der Anlegerolle 8 könnte somit bereits in der Anlegeposition aktiviert werden, so dass während der Bildung der Fadenschlaufe die Anlegerolle 8 angetrieben ist.

Um nun die Fäden 2 auf die einzelnen Wickelstellen 1.1 und 1.5 zu verteilen, wird ein hier nicht dargestellter Stellaktor zum Verschieben der Führung s schlitten 19 aktiviert. Die Aktivierung könnte durch einen zusätzlichen Handgriff des Operators erfolgen oder alternativ zeitgesteuert nach Aktivierung des Linearantriebes für die Anlegerolle. Die Fadenführer bzw. die Umlenkrollen 17 sind in der Zeichnungsebene derart versetzt zueinander aus der Anlegestellung in die Betriebs Stellung führbar, dass die Fäden separiert werden und jede Umlenkrolle 17 jeweils einen Faden übernimmt. Die Führungsrolle 22 weist am Umfang eine Führungsnut auf, die einen Fadenkonvergenzpunkt bildet. So laufen die Fäden 2 vom Umfang des Galettenmantels 6.1 strahlenförmig zu der Führungsrolle 22. Somit stellt sich in der Fadenschar im Bereich der Umlenkrollen 17 ein definierter Fadenabstand zueinander ein. Sobald die Fadenführer 17 ihre Betriebs Stellungen in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 erreicht haben, wird die Fadenschar 2 durch die Saugpistole 24 an eine hier nicht näher dargestellte Hilfseinrichtung überge- ben, um ein Fangen und Anwickeln der Fäden 2 in den Wickelstellen 1.1 bis 1.5 zu ermöglichen. Die Saugpistole 24 kann hier durch einen Operator oder alternativ durch einen Bedienungsautomaten geführt werden. Insoweit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abziehen und Aufwickeln von Fäden besonders geeignet, um eine vollautomatische Prozessführung zu realisieren.