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Title:
CONTROL SYSTEM FOR CONTROLLING AUTOMATIC WHEELHOUSE COVERS OF A VEHICLE, AND METHOD FOR CONTROLLING THE WHEELHOUSE COVERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/208267
Kind Code:
A1
Abstract:
A control system (2) for controlling automatic wheelhouse covers (3) of a vehicle (1) is proposed, having at least one wheelhouse cover (3) for covering a wheelhouse (18) of the vehicle (1), wherein the wheelhouse cover (3) has at least one covering element (7) and an electric adjustment device (8), wherein the adjustment device (8) is operatively connected to the covering element (7) in order to adjust the covering element (7) into a covering position and a stowage position, having a control unit (9), wherein the control unit (9) is designed to control the adjustment device (8) on the basis of at least one vehicle parameter during a driving mode of the vehicle (1) which has an operator control unit (13) for manual operation by a user, wherein the operator control unit (13) can be used to select at least one operating mode in which actuating information regarding the wheelhouse cover (3) can be output to the control unit (9), wherein the control unit (9) is designed to control the adjustment device (8) on the basis of the actuating information.

Inventors:
HOFMANN MARVIN (DE)
BASSLER MANUEL (FR)
FRIETSCH FRANK (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100199
Publication Date:
November 02, 2023
Filing Date:
March 15, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
B62D25/18; B62D35/00
Domestic Patent References:
WO2021111402A12021-06-10
Foreign References:
US20100217490A12010-08-26
DE10312089A12004-10-07
US20190009831A12019-01-10
DE102008046314A12009-06-04
US20190210657A12019-07-11
DE102008046314A12009-06-04
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Claims:
Patentansprüche

1. Kontrollsystem (2) zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen (3) eines Fahrzeugs (1 ), mit mindestens einer Radhausabdeckung (3) zur Abdeckung eines Radhauses (18) des Fahrzeugs (1 ), wobei die Radhaushabdeckung (3) mindestens ein Verkleidungselement (7) sowie eine elektrische Verstelleinrichtung (8) aufweist, wobei die Verstelleinrichtung (8) mit dem Verkleidungselement (7) wirkverbunden ist, um das Verkleidungselement (7) in eine Abdeckstellung und eine Verstaustellung zu verstellen, mit einer Kontrolleinheit (9), wobei die Kontrolleinheit (9) ausgebildet ist, die Verstelleinrichtung (8) basierend auf mindestens einem Fahrzeugparameter während eines Fährbetriebes des Fahrzeugs (1 ) zu kontrollieren, gekennzeichnet durch eine Bedieneinheit (13) zur manuellen Bedienung durch einen Benutzer, wobei durch die Bedieneinheit (13) mindestens ein Betriebsmodus auswählbar ist, bei dem eine Stellinformation bezüglich der Radhausabdeckung (3) an die Kontrolleinheit (9) ausgebbar ist, wobei die Kontrolleinheit (9) ausgebildet ist, die Verstelleinrichtung (8) basierend auf der Stellinformation zu kontrollieren.

2. Kontrollsystem (2) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als der Betriebsmodus ein Fahrmodus auswählbar ist, wobei die Bedieneinheit (13) ausgebildet ist, die Stellinformation bei der Auswahl des Fahrmodus an die Kontrolleinheit (9) während eines Fährbetriebes zu übermitteln.

3. Kontrollsystem (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrmodus ein Sport-Modus ist, wobei die Verkleidungselemente (7) basierend auf der Stellinformation des Sport-Modus dauerhaft in der Verstaustellung angeordnet sind.

4. Kontrollsystem (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrmodus oder ein weiterer Fahrmodus ein ECO-Modus ist, wobei die Verkleidungselemente (7) basierend auf der Stellinformation des ECO-Modus wahlweise in der Verstaustellung oder der Abdeckstellung angeordnet sind.

5. Kontrollsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als der Betriebsmodus oder ein weiterer Betriebsmodus ein Anti-Diebstahl-Modus auswählbar ist, wobei die Bedieneinheit (13) ausgebildet ist, die Stellinformation bei Auswahl des Anti-Diebstahl-Modus an die Kontrolleinheit (9) während eines Fahrzugstillstandes zu übermitteln, wobei die Verkleidungselemente (7) basierend auf der Stellinformation des Anti-Diebstahl-Modus dauerhaft in der Abdeckstellung angeordnet sind.

6. Kontrollsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fahrzeugparameter eine aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder ein aktueller Lenkwinkel und/oder eine aktuelle Giergeschwindigkeit ist.

7. Kontrollsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (9) ein Überwachungsmodul (16) aufweist, wobei das Überwachungsmodul (16) ausgebildet ist, auf Basis des mindestens einen Fahrzeugparameters eine Fahrsituation zu überwachen und bei Erkennung einer kritischen Fahrsituationen mittels eines Kontrollsignals in die Kontrolle der automatischen Radhausabdeckung (3) einzugreifen, wenn das Verkleidungselement (7) in der Abdeckstellung angeordnet ist.

8. Kontrollsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radhausverkleidung (3) mehrere der Verkleidungselemente (7) aufweist, wobei diese als konzentrische um eine Hauptachse (100) angeordnete Lamellen ausgebildet sind, welche durch die Verstelleinrichtung (8) nach Art eines Zentralverschlusses synchron zwischen der Abdeckstellung und der Verstaustellung verstellbar sind.

9. Kontrollsystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (13) einen Fahrerlebnisschalter (14) zur Auswahl des Fahrmodus und/oder einen Anti-Diebstahl-Schalter (15) zur Auswahl des Anti-Diebstahl-Modus aufweist.

10. Verfahren zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen (3) eines Fahrzeugs (1 ) mittels eines Kontrollsystems (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem:

- die Verstelleinrichtung (8) basierend auf mindestens einem Fahrzeugparameter während des Fährbetriebes kontrolliert wird, um das Verkleidungselement (7) in die Abdeckstellung oder die Verstaustellung zu verstellen;

- bei einer Auswahl eines Betriebsmodus eine Stellinformation bezüglich der Radhausabdeckung (3) an die Kontrolleinheit (9) ausgegeben wird, wobei die Verstelleinrichtung (8) basierend auf der Stellinformation kontrolliert wird.

Description:
Kontrollsystem zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckunqen eines Fahrzeugs sowie Verfahren zur Kontrolle der Radhausabdeckunqen

Die Erfindung betrifft ein Kontrollsystem zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen eines Fahrzeugs mit den mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kontrolle der Radhausabdeckungen mittels des Kontrollsystems.

Es sind teil- oder vollverkleidete Radhäuser für Fahrzeuge bekannt, welche zur Senkung des Luftwiderstands während eines Fährbetriebes dienen. Um in bestimmten Fahrsituationen eine Lenkung der Vorderräder zu gewährleisten, sind verstellbare Verkleidungen bekannt, welche über eine Verstelleinrichtung hinsichtlich ihrer Kontur verändert werden können, um zusätzlichen Raum bei einem Lenkeinschlag der Vorderräder freizugeben.

Die Druckschrift DE 10 2008 046 314 A1 offenbart eine Radhausanordnung für einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, welcher wenigstens ein einen Radhausausschnitt bildendes Radhaus zur Aufnahme eines Rades aufweist, wobei im Bereich des Radhausausschnitts eine Abdeckung vorgesehen ist, deren Kontur veränderbar ist oder mittels welcher die Kontur des Radhausausschnitts veränderbar ist. Der Abdeckung ist eine Verstelleinrichtung zugeordnet, mittels welcher deren Form verstellbar ist. Zudem kann die Kontur der Abdeckung in Abhängigkeit eines aktuellen Radlenkwinkels des zugehörigen Rades verändert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kontrollsystem vorzuschlagen, welches sich durch eine erweiterte Funktionalität sowie wie eine einfache Bedienung auszeichnet.

Diese Aufgabe wird durch ein Kontrollsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.

Gegenstand der Erfindung ist ein Kontrollsystem, welches zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen eines Fahrzeuges ausgebildet und/oder geeignet ist. Das Kontrollsystem weist eine oder mehrere Radhausabdeckungen auf, welche zur Abdeckung eines Radhauses des Fahrzeuges ausgebildet und/oder geeignet sind. Insbesondere hat die Radhausabdeckung die Funktion in einem Fährbetrieb des Fahrzeugs den Luftwiderstand des Fahrzeugs zu reduzieren und in einem Stillstand des Fahrzeugs das jeweils zugehörige Fahrzeugrad zu schützen. Insbesondere dient das Radhaus zur Aufnahme eines Fahrzeugrades, wobei das Fahrzeugrad in Fahrtrichtung und in Gegenfahrrichtung zumindest teilweise durch das Radhaus abdeckbar und/oder abgedeckt ist.

Die Radhausabdeckung weist mindestens oder genau ein Verkleidungselement auf, welches zwischen einer Abdeckstellung ein einer Verstaustellung verstellbar ist. In der Abdeckstellung ist das Radhaus zumindest teilweise, insbesondere in Fahrzeugquerrichtung, durch das mindestens eine Verkleidungselement abgedeckt. In der Verstaustellung ist das mindestens eine Verkleidungselement in dem Radhaus verstaut. Insbesondere ist das Radhaus und/oder das Fahrzeugrad in der Abdeckstellung zu mehr als 30 %, vorzugsweise zu mehr als 50 %, im Speziellen zu mehr als 70 % in axialer Richtung in Bezug auf eine Raddrehachse durch das Verkleidungselement abgedeckt. Insbesondere ist das Verkleidungselement in der Verstaustellung größtenteils, beispielsweise zu mehr als 90 %, oder vollständig verstaut. Das Verkleidungselement kann beispielsweise als eine Lamelle, Klappe, Rolladen, Fächer oder dergleichen ausgebildet sein.

Weiterhin weist die Radhausabdeckung eine elektrische Verstelleinrichtung auf, welche mit dem Verkleidungselement wirkverbunden ist, um das Verkleidungselement wahlweise in eine Abdeckstellung oder eine Verstaustellung zu verstellen. Insbesondere ist das mindestens eine Verkleidungselement relativ zu dem Radhaus bzw. der Fahrzeugkarosserie durch die Verstelleinrichtung verstellbar. Die Verstelleinrichtung ist ausgebildet, ein elektrisches Kontrollsignal in eine mechanische Stellbewegung zur Verstellung der Verkleidungselemente umzusetzen. Die Verstelleinrichtung weist hierzu vorzugsweise einen elektromechanischen Verstellaktor auf.

Das Kontrollsystem weist eine Kontrolleinheit auf, wobei die Kontrolleinheit ausgebildet ist, die Verstelleinrichtung basierend auf mindestens oder genau einem Fahrzeugparameter während eines Fährbetriebes des Fahrzeuges zu kontrollieren. Die Kontrolleinheit ist hierzu signaltechnisch mit der Verstelleinrichtung, zum Beispiel über ein Bussystem und/oder mindestens eine Signalleitung, verbunden. Prinzipiell ist die Kontrolleinheit als ein zentrales Fahrzeugsteuergerät ausgebildet. Alternativ kann die Kontrolleinheit jedoch auch als ein untergeordnetes Steuergerät ausgebildet sein, welches signaltechnisch mit dem zentralen Fahrzeugsteuergerät verbunden ist oder einen integralen Bestandteil des Fahrzeugsteuergeräts bildet. Die Kontrolleinheit weist vorzugsweise ein Auswertemodul auf, wobei das Auswertemodul ausgebildet ist den mindestens einen Fahrzeugparameter auszuwerten und auf Basis des Fahrzeugparameters ein entsprechendes Kontrollsignal für die Verstelleinrichtung bereitzustellen.

Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Kontrollsystem eine Bedieneinheit aufweist, welche zur manuellen Bedienung durch einen Benutzer ausgebildet und/oder geeignet ist, wobei durch die Bedieneinheit mindestens oder genau ein Betriebsmodus auswählbar ist, bei dem eine Stellinformation bezüglich der Radhausabdeckung an die Kontrolleinheit übermittelbar ist. Anders formuliert, wird bei der Auswahl eines oder mehrerer Betriebsmodi zugleich eine Stellinformation bezüglich der Radhausabdeckung an die Kontrolleinheit übermittelt. Die Kontrolleinheit ist programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch ausgebildet, das Kontrollsignal für die Verstelleinrichtung auf Basis der Stellinformation derart zu bestimmen, dass unabhängig von dem Fahrzeugparameter die Verkleidungselemente in die Verstaustellung oder die Abdeckstellung verstellt werden. Vorzugsweise kann auf Basis der Stellinformation die Radhausabdeckung wahlweise in die Verstaustellung oder die Abdeckstellung verstellt werden. Beispielsweise ist die Bedieneinheit über eine signaltechnische und/oder informationstechnische Schnittstelle mit der Kontrolleinheit, zum Beispiel über das Bussystem und/oder die Signalleitung, angebunden. Im Speziellen ist unter einer Kontrolle eine Steuerung und/oder Regelung der Verstelleinrichtung durch die Kontrolleinheit zu verstehen. Besonders bevorzugt ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verstelleinrichtung basierend auf der Stellinformation zu kontrollieren. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verstelleinrichtung basierend auf der Stellinformation vorrangig zu kontrollieren. Dies bedeutet, dass bei der Auswahl des Betriebsmodus die Verstelleinrichtung unabhängig von dem aktuellen Fahrzeugparameter auf Basis der Stellinformation kontrolliert wird. Insbesondere ist vorrangig dahingehend zu verstehen, dass die Stellinformation mit einer höheren Priorität als der mindestens eine Fahrzeugparameter bei der Bestimmung des Kontrollsignals durch die Kontrolleinheit berücksichtigt wird.

Durch die Einbindung der Bedieneinheit in das Kontrollsystem wird somit eine automatische Radhausabdeckung vorgeschlagen, welche aktiv bzw. manuell durch einen Benutzer durch die Auswahl vordefinierter Betriebsmodi kontrolliert werden kann. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der Benutzer durch die Auswahl bestimmter Betriebsmodi aktiv auf die Stellungen der Radhausabdeckungen Einfluss nehmen kann. Ein weiterer Vorteil besteht zudem darin, dass durch die Auswahl festgelegter Betriebsmodi eine für den jeweiligen Betriebsmodus optimale Stellung der Verkleidungselemente festgelegt werden kann. Es wird somit ein Kontrollsystem vorgeschlagen, welches sich durch eine manuelle Bedienung bzw. Einflussnahme der Radhausverkleidung und somit durch eine erweiterte Funktionalität auszeichnet.

In einer konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass als mindestens ein Betriebsmodus ein Fahrmodus auswählbar ist, wobei die Bedieneinheit ausgebildet ist, die Stellinformation bei der Auswahl des Fahrmodus an die Kontrolleinheit während eines Fährbetriebes zu übermitteln. Insbesondere werden die Verkleidungselemente der Radhausabdeckungen während des Fährbetriebes automatisch auf Basis der Fahrzeugparameter verstellt, wobei die Verkleidungselemente bei der Auswahl des die Stellinformation beinhaltenden Fahrmodus unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrsituationen wahlweise in die Abdeckstellung oder die Verstaustellung während des Fährbetriebes verstellt werden. Es wird somit ein Kontrollsystem vorgeschlagen, bei dem zumindest in ein oder mehreren festgelegten Fahrmodi eine für den ausgewählten Fahrmodus optimierte Stellung der Radhausabdeckung durch den Benutzer ausgewählt werden kann.

In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass der Fahrmodus ein Sportmodus ist, wobei die Kontrolleinheit ausgebildet ist, die Verkleidungselemente basierend auf der Stellinformation des Sportmodus durch eine Kontrolle der Verstelleinrichtung in die Verstaustellung zu verstellen. Insbesondere ist vorgesehen, dass in dem Sportmodus die Verkleidungselemente dauerhaft in der Verstaustellung angeordnet sind. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente auf Basis der Stellinformation des Sportmodus durch eine Kontrolle der Verstelleinrichtung in die Verstaustellung zu verstellen. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einer sportlichen Fahrweise die Gefahr des Überhitzens der Bremsen aufgrund des durch die Radhausabdeckung abgedeckten Fahrzeugrades verhindert wird und somit die maximale Bremsperformance in dem Sportmodus zur Verfügung steht.

In einer alternativen oder optional ergänzenden Konkretisierung ist vorgesehen, dass der Fahrmodus bzw. ein weiterer Fahrmodus ein ECO-Modus ist, wobei die Verkleidungselemente basierend auf der Stellinformation des ECO-Modus wahlweise in der Verstaustellung oder der Abdeckstellung angeordnet sind. Prinzipiell können die Verkleidungselemente in dem ECO-Modus dauerhaft unter Berücksichtigung der Fahrsituation in der Abdeckstellung angeordnet sein, um die Luftwiderstände an dem Fahrzeug zu reduzieren. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Verkleidungselemente unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrzeugparameter und/oder bei Überschreitung eines festgelegten Grenz- oder Schwellwertes von der Verstaustellung in die Abdeckstellung und umgekehrt verstellt werden. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente auf Basis der Stellinformation des ECO-Modus und gegebenenfalls in Abhängigkeit mindestens eines aktuellen Fahrzeugparameters durch eine Kontrolle der Verstelleinrichtung in die Abdeckstellung und/oder die Verstaustellung zu verstellen. Durch die Auswahl des ECO-Modus kann somit durch den Benutzer eine für den Verbrauch optimale Anordnung der Verkleidungselemente unter Berücksichtigung der aktuellen Fahrsituation vorgenommen werden.

In einer weiteren konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass als der Betriebsmodus oder ein weiterer Betriebsmodus ein Anti-Diebstahl-Modus auswählbar ist. Die Bedieneinheit ist ausgebildet, die Stellinformation bei der Auswahl des Anti- Diebstahl-Modus an die Kontrolleinheit während eines Fahrzeugstillstandes zu übermitteln, wobei die Verkleidungselemente basierend auf der Stellinformation des Antidiebstahlmodus dauerhaft in der Abdeckstellung angeordnet sind. Insbesondere werden die Verkleidungselemente der Radhausabdeckungen in dem Fahrzeugstillstand automatisch in die Verstaustellung verstellt, wobei die Verkleidungselemente bei der Auswahl des Anti-Diebstahl-Modus in die Abdeckstellung verstellt werden. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Verkleidungselemente in dem Anti-Diebstahl-Modus dauerhaft in der Abdeckstellung angeordnet sind. Besonders bevorzugt sind die Fahrzeugräder in der Abdeckstellung so weit durch die Verkleidungselemente verdeckt, sodass die Radschrauben vollständig oder zumindest teilweise durch die Verkleidungselemente verdeckt sind und/oder das Fahrzeugrad nicht oder zumindest erschwert aus dem Radhaus entfernt werden kann. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente auf Basis der Stellinformation des Anti-Diebstahl-Modus durch eine Kontrolle der Verstelleinrichtung in die Abdeckstellung zu verstellen. Somit sind die Fahrzeugräder in dem Fahrzeugstillstand bzw. bei abgestelltem Fahrzeug derart durch die Radhausverkleidungen abgedeckt, sodass ein kriminelles Entfernen der Fahrzeugräder erschwert bzw. verhindert ist.

In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der mindestens eine Fahrzeugparameter eine aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit ist. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente der Radhausabdeckungen auf Basis der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit zu verstellen. Beispielsweise kann hierzu in der Kontrolleinheit ein festgelegter Schwellwert für die Fahrzeuggeschwindigkeit, zum Beispiel 80 km/h, hinterlegt sein, wobei bei einer Überschreitung des Schwellwertes die Verkleidungselemente von der Verstaustellung in die Abdeckstellung verstellt werden. Alternativ oder optional ergänzend ist vorgesehen, dass ein Fahrzeugparameter bzw. ein weiterer Fahrzeugparameter ein aktueller Lenkwinkel ist. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente der Radhausabdeckungen, vorzugsweise zumindest an den Vorderrädern bzw. der gelenkten Räder, in Abhängigkeit des aktuellen Lenkwinkels zu verstellen. Beispielsweise kann hierzu ein festgelegter Schwellwert für den Lenkwinkel in der Kontrolleinheit hinterlegt sein, wobei bei einer Überschreitung des Schwellwertes die Verkleidungselemente in die Verstaustellung verstellt werden bzw. in der Verstaustellung gehalten werden. Alternativ oder optional ergänzend ist vorgesehen, dass der Fahrzeugparameter oder ein weiterer Fahrzeugparameter eine aktuelle Giergeschwindigkeit des Fahrzeuges ist. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verkleidungselemente der Radhausabdeckungen, vorzugsweise zumindest an den Vorderrädern bzw. der gelenkten Räder, in Abhängigkeit der aktuellen Giergeschwindigkeit zu verstellen. Beispielsweise ist ein Schwellwert für die Giergeschwindigkeit in der Kontrolleinheit hinterlegt, wobei bei einer Überschreitung des Schwellwertes ein instabiler Fahrzustand erkannt wird, und die Verkleidungselemente in die Verstaustellung überführt werden, sodass im Fall eines Lenkeinschlags der gesamte Lenkwinkel und/oder die maximale Bremsperformance ausgenutzt werden kann. Es wird somit ein Kontrollsystem vorgeschlagen, welches in Abhängigkeit der Fahrsituation eine automatische Verstellung der Radhausverkleidungen gewährleistet.

In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kontrolleinheit ein Überwachungsmodul aufweist, wobei das Überwachungsmodul ausgebildet ist, auf Basis des mindestens einen Fahrzeugparameters eine Fahrsituation zu überwachen. Insbesondere ist das Überwachungsmodul ausgebildet, sämtliche sicherheitskritische Fahrzeugparameter, wie die Fahrzeuggeschwindigkeit, den Lenkwinkel und/oder die Giergeschwindigkeit, in Echtzeit zu überwachen. Im Speziellen ist das Überwachungsmodul ausgebildet, mehrere sicherheitskritische Fahrzeugparameter miteinander zu korrelieren und/oder zu vergleichen, um eine kritische Fahrsituation zu erkennen. Das Überwachungsmodul ist dabei ausgebildet, bei Erkennung der kritischen Fahrsituationen mittels eines Kontrollsignals in die Kontrolle der automatischen Radhausabdeckungen einzugreifen, wenn das Verkleidungselement in der Abdeckstellung angeordnet ist. Besonders bevorzugt wird das durch das Überwachungsmodul generierte Kontrollsignal vorrangig bzw. mit höchster Priorität bei der Verstellung der Verkleidungselemente berücksichtigt. Insbesondere ist die Kontrolleinheit ausgebildet, die Verstelleinrichtung basierend auf dem durch das Überwachungsmodul generierten Kontrollsignals zumindest an den Vorderrädern zu kontrollieren, sodass deren Verkleidungselemente von der Abdeckstellung in die Verstaustellung verstellt werden und/oder in der Verstaustellung während der gesamten Dauer der kritischen Fahrsituationen gehalten werden. Beispielsweise kann eine kritische Fahrsituation die Gefahr einer Überhitzung der Bremsen, ein Über- und/oder Untersteuern des Fahrzeuges und/oder eine sportliche Fahrweise sein. Es wird somit ein Kontrollsystem vorgeschlagen, welches sich durch eine hohe Betriebssicherheit während eines Fährbetriebes auszeichnet.

In einer bevorzugten Realisierung ist vorgesehen, dass die Radhausverkleidungen, vorzugsweise zumindest an den Vorderrädern, mehrere der Verkleidungselemente aufweisen, welche als konzentrische um eine Hauptachse angeordnete Lamellen ausgebildet sind, welche durch die Verstelleinrichtung nach Art eines Zentralverschlusses synchron zwischen der Abdeckstellung und der Verstaustellung verstellbar sind. Insbesondere ist die Verstelleinrichtung hierzu derart ausgestaltet, dass bei einer Betätigung der Verstelleinrichtung, die Lamellen zeitgleich und/oder mit der gleichen Geschwindigkeit aus der Verstau- in die Abdeckstellung und umgekehrt bewegt werden. Im Speziellen werden die Lamellen durch die Verstelleinrichtung stufenlos aufgefächert, sodass in der Abdeckstellung ein das Radhaus in axialer Richtung abdeckender Fächer durch die Lamellen gebildet ist. Die Lamellen können hierbei unter einer geringen Neigung zueinander und unter gegenseitiger Anlage aneinander abgleiten. Die Lamellen können beispielsweise eine sichelförmige und/oder dreieckige und/oder flügelförmige Geometrie aufweisen. Vorzugsweise sind die Lamellen in einem Winkelbereich von mehr als 120 Grad, vorzugsweise mehr als 180 Grad, im Speziellen mehr als 240 Grad um die Hauptachse verteilt angeordnet. Die Hauptachse kann in einem stationären Fahrzeugzustand durch eine Raddrehachse des zugehörigen Fahrzeugrades definiert sein. Im Speziellen arbeitet die Verstelleinrichtung im Wesentlichen nach dem Funktionsprinzip eines Zentralverschlusses eines Kamera-Objektivs, auch als Lamellenverschluss bekannt. Durch die Funktion des Zentralverschlusses wird eine automatische Radhausabdeckung vorgeschlagen, welche sich durch eine hohe Reaktionsschnelligkeit auszeichnet. Dadurch ist die Radhausabdeckung besonders für eine Anordnung an der Vorderachse geeignet, um in Abhängigkeit der Fahrsituation, vorzugsweise bei einem Lenkeinschlag, ein schnelles Öffnen und Schließen der Radhausabdeckung zu ermöglichen.

In einer optionalen Weiterbildung ist vorgesehen, die Verstelleinrichtung eine Verstellscheibe aufweist, welche in Umlaufrichtung um die Hauptachse zwischen einer ersten und einer zweiten Relativposition verdrehbar ist. Dabei sind die Verkleidungselemente in der ersten Relativposition in der Abdeckstellung und in der zweiten Relativposition in der Verstaustellung angeordnet. Insbesondere erfolgt eine mechanische Wechselwirkung zwischen der Verstellscheibe und den Verkleidungselementen bei einer Verdrehung der Verstellscheibe um die Hauptachse, wodurch die Verkleidungselemente zugleich mittels einer Schwenkbewegung und/oder Schiebebewegung verstellt werden. Vorzugsweise werden die Verkleidungselemente bei einer Verdrehung der Verstellscheibe von der ersten Relativposition in die zweite Relativposition in die Verstaustellung eingesteuert und bei einer Verdrehung der Verstellscheibe von der zweiten Relativposition in die erste Relativposition in die Abdeckstellung ausgesteuert. Bevorzugt ist die Verstellscheibe zwischen den beiden Relativpositionen stufenlos verstellbar. Dabei sind die erste und die zweite Relativposition in Bezug auf die Hauptachse als jeweils zwei unterschiedliche Winkelpositionen der Verstellscheibe zu verstehen. Beispielsweise kann die Verstellscheibe zwischen den beiden Relativpositionen in einem Winkelbereich von weniger als 40°, vorzugsweise weniger als 30°, im Speziellen weniger als 20° um die Hauptachse verdreht werden. Besonders bevorzugt ist die Verstellscheibe als eine koaxial zur Hauptachse angeordnetes Kreisringsegment, vorzugsweise ein Halbkreisringsegment, ausgebildet. Es wird somit eine Radhausabdeckung vorgeschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und bauraumsparende Betätigung der Verkleidungselemente auszeichnet.

In einer weiteren optionalen Konkretisierung ist vorgesehen, dass die Verkleidungselemente in jeweils einem ersten Anbindungspunkt schwenkbar festgelegt sind und in jeweils einem zweiten Anbindungspunkt in je einer in der Verstellscheibe ausgebildeten Führungskulisse zwangsgeführt sind. Insbesondere sind die Verkleidungselemente in den ersten Anbindungspunkten jeweils um eine eigene Schwenkachse schwenkbar gelagert. Vorzugsweise sind die Schwenkachsen der Verkleidungselemente achsparallel zueinander und/oder zu der Hauptachse ausgerichtet. Alternativ oder optional ergänzend liegen die ersten Anbindungspunkte auf einem gemeinsamen Teilkreis um die Hauptachse und/oder sind in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandet. Im Speziellen ist unter schwenkbar festgelegt eine schwenkbare Anbindung der Verkleidungselemente um die jeweilige Schwenkachse zu verstehen, wobei die Verkleidungselemente in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse bzw. die jeweilige Schwenkachse fixiert bzw. festgelegt sind. Insbesondere liegen die zweiten Anbindungspunkte auf einem weiteren gemeinsamen Teilkreis um die Hauptachse, dessen Durchmesser bei einer Verstellung der Verkleidungselemente variiert. Bevorzugt ist jedes Verkleidungselement um den jeweiligen ersten Anbindungspunkt schwenkbar gelagert und in dem zweiten Anbindungspunkt mit der Verstellscheibe bewegungsgekoppelt. Die Verkleidungselemente können dabei derart in über den jeweiligen zweiten Anbindungspunkt in der zugehörigen Führungskulisse geführt sein, dass die Verkleidungselemente in Abhängigkeit der Drehrichtung der Verstellscheibe gemeinsam, insbesondere gleichzeitig, in die Verstaustellung oder die Abdeckstellung um den jeweiligen ersten Anbindungspunkt verschwenkt werden. Es wird somit eine Radhausabdeckung vorgeschlagen, welche sich durch eine einfache, insbesondere gleichzeitige Betätigung aller Verkleidungselemente auszeichnet.

In einer weiteren konkreten Umsetzung ist vorgesehen, dass die Bedieneinheit einen Fahrerlebnisschalter umfasst. Insbesondere sind durch den Fahrerlebnisschalter mindestens oder genau zwei unterschiedliche Fahrmodi wählbar. Beispielsweise kann durch den Fahrerlebnisschalter der Sportmodus, der ECO-Modus und optional ein Komfortmodus und/oder einen Normalmodus oder dergleichen ausgewählt werden. Dabei ist vorgesehen, dass zumindest in dem Sportmodus und/oder dem ECO-Modus jeweils eine zugehörige Stellinformation an die Kontrolleinheit übermittelt wird. Im Speziellen kann vorgesehen sein, dass für jeden Fahrmodus eine zugehörige Stellinformation an die Kontrolleinheit übermittelt wird. Vorzugsweise ist der Fahrerlebnisschalter während des Fährbetriebes durch den Benutzer manuell betätigbar. Alternativ oder optional ergänzend umfasst die Bedieneinheit bzw. eine weitere Bedieneinheit den Anti-Diebstahl-Schalter. Insbesondere ist der Anti- Diebstahl-Schalter im Fahrzeugstillstand manuell durch den Benutzer betätigbar. Vorzugsweise sind die Verkleidungselemente im Fahrzeugstillstand standardmäßig in der Verstaustellung angeordnet, wobei die Verkleidungselemente in dem Fahrzeugstillstand bei einer Betätigung des Anti-Diebstahl-Schalters auf Basis der Stellinformation von der Verstaustellung in die Abdeckstellung verstellt werden bzw. verstellbar sind.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen eines Fahrzeuges mittels des Kontrollsystems, wie dieses bereits zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem:

- die Verstelleinrichtung basierend auf mindestens einem Fahrzeugparameter während des Fährbetriebes kontrolliert wird, um das Verkleidungselement in die Abdeckstellung oder die Verstaustellung zu verstellen;

- bei einer Auswahl eines Betriebsmodus eine Stellinformation bezüglich der Radhausabdeckung an die Kontrolleinheit ausgegeben wird, wobei die Verstelleinrichtung basierend auf der Stellinformation, insbesondere vorrangig, kontrolliert wird.

Insbesondere wird über die Bedieneinheit der Fahrmodus als der Betriebsmodus ausgewählt, wobei die Bedieneinheit die Stellinformation bei Auswahl des Fahrmodus an die Kontrolleinheit während des Fährbetriebes übermittelt. Vorzugsweise werden die Verkleidungselemente bei der Auswahl des Sport-Modus basierend auf der Stellinformation des Sport-Modus dauerhaft in die Verstaustellung verstellt und/oder bei der Auswahl des ECO-Modus basierend auf der Stellinformation des ECO-Modus wahlweise in die Verstaustellung oder die Abdeckstellung verstellt. Alternativ oder optional ergänzend wird über die Bedieneinheit der Anti-Diebstahl-Modus als der Betriebsmodus ausgewählt, wobei die Bedieneinheit die Stellinformation bei Auswahl des Anti-Diebstahl-Modus an die Kontrolleinheit während des Fahrzugstillstandes übermittelt. Vorzugsweise werden die Verkleidungselemente bei der Auswahl des Anti-Diebstahl-Modus basierend auf der Stellinformation des Anti-Diebstahl-Modus dauerhaft in die Abdeckstellung verstellt.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Kontrollsystem zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen;

Figur 2 eine schematische Seitenansicht eines Frontbereichs des Fahrzeuges mit der Radhausabdeckung in einer Abdeckstellung;

Figur 3 den Fronbereich des Fahrzeugs in gleicher Darstellung wie Figur 2 mit der Radhauskleidung in der Verstaustellung.

Figur 1 zeigt in einer stark schematisierten Darstellung ein Fahrzeug 1 mit einem Kontrollsystem 2 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Kontrollsystem 2 dient zur Kontrolle von automatischen Radhausabdeckungen 3 an einer lenkbaren Vorderachse 4 sowie einer Hinterachse 5. Die Radhausabdeckungen 3 dienen dazu jeweils ein Fahrzeugrad in Fahrzeugquerrichtung abzudecken, um insbesondere in einem Fährbetrieb einen optimierten Luftstrom und damit einen verringerten cw-Wert zu erreichen. Die Radhausabdeckungen 3 weisen hierzu jeweils mindestens ein Verkleidungselement 7 und jeweils eine Verstelleinrichtung 8 auf, wobei die Verstelleinrichtung 8 ausgebildet ist, die Verkleidungselemente 7 zwischen einer Verstaustellung und einer Abdeckstellung zu verstellen. In der Verstaustellung sind die Verkleidungselemente 7 vollständig oder zumindest größtenteils verstaut. In der Abdeckstellung ist das jeweils zugehörige Fahrzeugrad 6 der Vorder- bzw. Hinterachse 4, 5 durch das Verkleidungselement 7 bereichsweise abgedeckt. Beispielsweise sind die Fahrzeugräder 6 in der Abdeckstellung zu mindestens 50% durch das jeweilige Verkleidungselement 7 abgedeckt.

Das Kontrollsystem 2 weist eine Kontrolleinheit 9 auf, welche ausgangsseitig mit den Verstelleinrichtungen 8 der Radhausabdeckungen 3 signaltechnisch verbunden ist. Die Kontrolleinheit 9 ist ausgebildet, die Verstelleinrichtungen 8 auf Basis mindestens eines Fahrzeugparameters während eines Fährbetriebes zu steuern und/oder zu regeln. Hierzu ist die Kontrolleinheit 9 eingangsseitig mit mindestens einer Erfassungseinrichtung 10 zur Erfassung einer Fahrzeuggeschwindigkeit verbunden. Die Erfassungseinrichtung 10 kann beispielsweise einen Drehzahlsensor, Tachometer oder dergleichen umfassen. Weiterhin ist die Kontrolleinheit 9 eingangsseitig mit mindestens einer weiteren Erfassungseinrichtung 11 zur Erfassung eines Lenkwinkels verbunden. Beispielsweise kann die weitere Erfassungseinrichtung 11 einen Lenkungssensor, eine Lenkradwinkelsensor oder dergleichen umfassen.

Die Kontrolleinheit 9 weist ein Auswertemodul 12 auf, welches ausgebildet ist die Fahrzeugparameter auszuwerten und auf Basis der Fahrzeugparameter ein elektrisches Kontrollsignal für die einzelnen Verstelleinrichtungen 8 auszugeben. Die Verstelleinrichtungen 8 sind ausgebildet, das jeweils zugehörigen Verkleidungselemente 7 auf Basis des Steuersignals wahlweise in die Verstaustellung oder die Abdeckstellung zu überführen.

Beispielsweise werden die Verkleidungselemente 7 der Radhausabdeckungen 3 an der Vorder- und Hinterachse 4, 5 ab einer festgelegten Fahrzeuggeschwindigkeit (z.B. 80 km/h, Überlandfahrt, Autobahnfahrt) in die Abdeckstellung verstellt, da ab dieser Fahrzeuggeschwindigkeit die Luftwiderstände am Fahrzeug stark zunehmen. Im Stadtverkehr sowie bei abgestelltem Fahrzeug sind die Radhausabdeckungen 3 geöffnet, sodass die Fahrzeugräder 6 an Vorder- und Hinterachse 4, 5 sichtbar sind. Weiterhin werden die Verkleidungselemente 7 an der Vorderachse 4 ab einem festgelegten Lenkwinkel in die Verstaustellung verstellt, sodass die gelenkten Fahrzeugräder 6 auch bei höheren Geschwindigkeiten und instabilen Fahrzuständen den gesamten Lenkwinkel ausnutzen können. Es wird somit eine automatische Radhausverkleidung 3 geschaffen, welche fahrsituationsabhängig und geschwindigkeitsabhängig öffnet und schließt.

Das Kontrollsystem 2 weist eine Bedieneinheit 13 auf, wobei über die Bedieneinheit mindestens ein Betriebsmodus auswählbar ist bei dem eine Stellinformation an die Kontrolleinheit 9 übermittelt wird. Das Auswertemodul 12 ist ausgebildet, die Verstelleinrichtungen 8 auf Basis der Stellinformation unabhängig von den aktuellen Fahrzeugparametern und/oder vorrangig zu kontrollieren. Beispielsweise kann die Stellinformation die Information „Verstellung in Abdeckstellung“ oder „Verstellen in Verstaustellung“ beinhalten.

Die Bedieneinheit 13 weist einen Fahrerlebnisschalter 14 auf, über welchen mindestens zwei voneinander verschiedene Fahrmodi als Betriebsmodus auswählbar sind. Beispielsweise sind als Fahrmodus ein ECO-Modus, ein Komfort-Modus, ein Normal-Modus und ein Sport-Modus auswählbar. Bei Auswahl des Sport-Modus kann zum Beispiel die Stellinformation „Verstellen in Verstaustellung“ übermittelt werden, wodurch die Verkleidungselemente 7 aller Radhausabdeckungen 3 in die Verstaustellung verstellt werden und dauerhaft in der Verstaustellung gehalten werden. Der Benutzer kann somit die Radhausverkleidungen 3 während eines Fährbetriebes für einen maximalen Luftdurchsatz an den Radbremsen manuell öffnen, wodurch die maximale Bremsperformance bereitgestellt werden kann.

Optional kann bei Auswahl des ECO-Modus zum Beispiel die Stellinformation „Verstellen in Abdeckstellung“ übermittelt werden, wodurch die Verkleidungselemente 7 aller Radhausabdeckungen 3 in die Abdeckstellung verstellt werden und dauerhaft oder ab einer gewissen Fahrzeuggeschwindigkeit in der Abdeckstellung gehalten werden. Der Benutzer kann somit die Radhausverkleidungen 3 während eines Fährbetriebes für einen verbesserten Luftwiderstand manuell schließen.

Die Bedieneinheit 13 weist zudem einen Anti-Diebstahl-Schalter 15 auf, über welchen ein Anti-Diebstahl-Modus als Betriebsmodus auswählbar ist. Im Stillstand sind die Radhausabdeckungen 3 standardmäßig geöffnet, sodass beispielsweise eine Wartung an den jeweiligen Fahrzeugrädern 6 erfolgen kann. Bei Auswahl des Anti- Diebstahl-Modus kann zum Beispiel die Stellinformation „Verstellen in Abdeckstellung“ übermittelt werden, wodurch die Verkleidungselemente 7 aller Radhausabdeckungen 3 in die Abdeckstellung verstellt werden und dauerhaft in der Abdeckstellung gehalten werden. Der Benutzer kann somit die Radhausverkleidungen 3 während eines Fahrzeugstillstandes zum Schutz der Fahrzeugräder 6 manuell schließen, wodurch ein kriminelles Entfernen der Fahrzeugräder 3 erschwert wird, da die Radschrauben nicht oder nur teilweise zugängig sind und das Fahrzeugrad 3 sehr schwer zu entfernen ist.

Weiterhin weist die Kontrolleinheit 9 ein Überwachungsmodul 16 auf, welches ausgebildet ist, die Fahrzeugparameter zu überwachen und auf Basis der Fahrzeugparameter eine kritische Fahrsituation zu erkennen. Bei Erkennung einer kritischen Fahrsituation kann das Überwachungsmodul 16 mittels eines Kontrollsignals in die Kontrolle der automatischen Radhausabdeckungen eingreifen, wenn die Verkleidungselemente 7 in der Abdeckstellung angeordnet sind. Beispielsweise können die Verkleidungselemente 7 schlagartig in die Verstaustellung verstellt werden, wenn als kritische Fahrsituation ein Über- und/oder Untersteuern des Fahrzeugs 1 erkannt wird, um den gesamten Lenkwinkel zum Gegenlenken ausnutzen zu können. Beispielsweise können die Verkleidungselemente 7 ebenfalls geöffnet werden, wenn als kritische Fahrsituation eine sportliche Fahrweise und/oder eine potentielle Gefahr des Überhitzens der Bremsen erkannt wird, um eine ausreichende Luftzufuhr an den Bremsen sicherzustellen. Das durch das Überwachungsmodul 16 generierte Kontrollsignal wird bei der Kontrolle der Verstelleinrichtungen 8 vorrangig berücksichtigt bzw. weist dieses die höchste Priorität auf.

Es wird somit ein Kontrollsystem 2 vorgeschlagen, welches durch eine bedarfsgerechte Kontrolle der Fahrzeugräder 6 den Luftwiderstand reduziert ohne dabei die dadurch entstehenden Nachteile wie verringerte Bremsperformance, optische Abstriche, geringerer Lenkwinkel sowie erschwerte Wartung in bestimmten Fahrsituationen in Kauf nehmen zu müssen.

Die Figuren 2, 3 zeigen jeweils eine schematische Seitenansicht eines Frontbereichs des Fahrzeugs 1 mit einer der Radhausabdeckungen 3 im Bereich eines vorderen Fahrzeugrades 6. Die Radhausabdeckung 3 weist mehrere der Verkleidungselemente 7 auf, welche über die Verstelleinrichtung 8 zwischen der Abdeckstellung, wie in Figur 2 gezeigt, und der Verstaustellung, wie in Figur 3 gezeigt, verstellbar sind.

Die Radhausabdeckung 3 weist ein Gehäuse 17 auf, wobei die Verstelleinrichtung 8 und die Verkleidungselemente 7, zumindest in der Verstaustellung, in dem Gehäuse 17 angeordnet sind. Die Verkleidungselemente 7 sind dabei als mehrere koaxial zu einer Hauptachse 100 angeordnete Lamellen gebildet, welche nach dem Funktionsprinzip eines Zentralverschlusses in die Abdeckstellung aus dem Gehäuse 17 austeuerbar sind und in die Verstaustellung in das Gehäuse 17 eisteuerbar sind. Zentralverschlüsse sind aus dem Bereich von Kameraobjektiven bekannt und werden zur Einstellung des Lichteinfalls verwendet. Eine derartige Mechanik bietet eine Reaktionsschnelligkeit die für die automatische Radhausabdeckung 3 benötigt wird, um ein schnelles Öffnen und Schließen zu ermöglichen. Dadurch ist die Radhausabdeckung 3 besonders für den Einsatz an den vorderen Fahrzeugrädern 6 geeignet, um beispielsweise die Verkleidungselemente 7 ab einem gewissen Lenkwinkel schnell bzw. schlagartig verstellen zu können.

In der Abdeckstellung sind die Verkleidungselemente 7 überlappend zueinander abgestützt, sodass ein das Fahrzeugrad 6 aufnehmendes Radhaus 18 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 100 bereichsweise abgedeckt ist. Beispielsweise ist das Radhaus 18 und/oder das Fahrzeugrad 6 in der Abdeckstellung zu mindestens 50% durch die Verkleidungselemente 7 abgedeckt. Dies sorgt für einen optimierten Luftstrom und damit einen verringerten cw-Wert. Die Hauptachse 100 kann im Stillstand des Fahrzeugs beispielsweise durch die Radachse des Fahrzeugrades 6 definiert sein. Beispielsweise kann das Gehäuse 17 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 100 zwischen dem Kotflügel und einer Verkleidung des Radhauses 18 angeordnet sein.

Bezuqszeichenliste

Fahrzeug

Kontrollsystem

Radhausabdeckungen

Vorderachse

Hinterachse

Fahrzeugräder

Verkleidungselemente

Verstelleinrichtungen

Kontrolleinheit

Erfassungseinrichtung weitere Erfassungseinrichtung

Auswertemodul

Bedieneinheit

Fahrerlebnisschalter

Anti-Diebstahl-Schalter

Überwachungsmodul

Gehäuse

Radhaus

Hauptachse