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Title:
COMBINED GRINDING AND BRUSHING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/234346
Kind Code:
A1
Abstract:
Combined grinding and brushing device that defines an axis of rotation (22) about which the combined grinding and brushing device (10) is rotated during the use thereof, wherein the combined grinding and brushing device (10) has a main body (24) that is configured substantially in the form of a disc, ring or plate and extends in a circumferential direction about the axis of rotation (22), wherein the main body (24) has, in a first region (42), an abrasive layer (32) that is arranged directly on the main body (24) and extends in the circumferential direction at least partially about the axis of rotation (22), and wherein the main body (24) has, in a second region (44) spaced apart from the first region (42), a brush (34) that is arranged directly on the main body (24) and extends in the circumferential direction at least partially about the axis of rotation (22).

Inventors:
GULDE RAINER (DE)
RIEGGER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/064065
Publication Date:
November 26, 2020
Filing Date:
May 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
HORN P HARTMETALL WERKZEUGFAB (DE)
RIEGGER DIAMANTWERKZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
B24B29/00; B24D7/14; B24D7/18; B24D13/10; B24D13/14
Foreign References:
US20060035568A12006-02-16
US20030190874A12003-10-09
DE202011050478U12011-09-30
DE102015224407A12016-03-03
US20080254722A12008-10-16
JP2011051028A2011-03-17
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNERPATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung (10), die eine Drehachse (22) defi niert, um die die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung (10) bei ihrer Ver wendung rotiert wird, wobei die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung (10) einen Grundkörper (24) aufweist, der im Wesentlichen scheiben-, ring-, platten- oder glockenförmig ausgestaltet ist und sich in einer Umfangsrichtung um die Drehachse (22) erstreckt, wobei der Grundkörper (24) in einem ersten Bereich (42) einen Schleifbelag (32) aufweist, der unmittelbar an dem Grundkörper (24) angeordnet ist und sich in der Umfangsrichtung zumindest teilweise um die Drehachse (22) herum erstreckt, und wobei der Grundkörper (24) in einem von dem ersten Bereich (42) beabstan- deten oder daran angrenzenden zweiten Bereich (44) eine Bürste (34) aufweist, die unmittelbar an dem Grundkörper (24) angeordnet ist und sich in der Umfangs richtung zumindest teilweise um die Drehachse (22) herum erstreckt.

2. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 1 , wobei der Grund körper (24) samt dem ersten Bereich (42) und dem zweiten Bereich (44) einstückig ausgebildet ist.

3. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 1 , wobei der Grund körper (24) einen ersten Teilkörper (24‘) und einen mit dem ersten Teilkörper (24‘) verbundenen zweiten Teilkörper (24“) aufweist, wobei an dem ersten Teilkörper (24‘) der Schleifbelag (32) angeordnet ist und an dem zweiten Teilkörper (24“) die Bürste (34) angeordnet ist.

4. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 3, wobei der erste Teilkörper (24‘) scheiben-, ring-, oder plattenförmig ausgestaltet ist, und wobei der zweite Teilkörper (24“) topf- oder glockenförmig ausgestaltet ist, und wobei an dem zweiten Teilkörper (24“) eine Werkzeugschnittstelle (18) zur Anbindung der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung (10) an einer Werkzeugmaschine (100) vorgesehen ist.

5. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schleifbelag (32) ein metallisches und/oder mineralisches Schleifmaterial aufweist.

6. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (24) eine sich mittig um die Drehachse (22) herum erstreckende Öffnung (36) aufweist, wobei eine die Öffnung (36) umlaufen de innere Umrandung (38) des Grundkörpers (24) einen geringeren radialen Ab stand von der Drehachse (22) hat als eine äußere Umrandung (40) des Grundkör pers (24).

7. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein radial äußerer Rand des Schleifbelags (32) bündig mit der äußeren Umrandung (40) des Grundkörpers (24) abschließt.

8. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung (10) drehsym metrisch zu der Drehachse (22) ist.

9. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Bereich (42) einen ersten radialen Abstand (d^ von der Drehachse (22) aufweist und der zweite Bereich (44) einen zweiten radialen Abstand (d2) von der Drehachse aufweist, wobei der erste Abstand (d^ ungleich dem zweiten Abstand (d2) ist.

10. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Wirkbereich des Schleifbelags eine erste Ebene (E1) defi niert, die quer zu der Drehachse (22) ausgerichtet ist.

11. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bürste (34) zumindest eine erste Teilbürste (34a) und eine zweite Teilbürste (34b) aufweist, die in unterschiedlichen Segmenten entlang der Umfangsrichtung in dem zweiten Bereich (44) an der kombinierten Schleif- und Bürsten Vorrichtung (10) angeordnet sind.

12. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bürste (34) eine Vielzahl von zueinander beabstandeten Bürstenelementen (46) aufweist, die jeweils mit einem ersten Ende (48) an dem Grundkörper (24) befestigt sind und mit einem dem ersten Ende (48) gegenüber liegenden freien Ende (50) jeweils von dem Grundkörper (24) derart abstehen, dass die freien Enden (50) während eines Bürstens eines Werkstücks (12) mit der zu bürstenden Oberfläche des Werkstücks (12) in Kontakt treten.

13. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 12, wobei zumindest ein Teil der freien Enden (50) in einer zweiten Ebene (E2) liegt, die parallel zu der ersten Ebene (E1) ist.

14. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 13, wobei die erste Ebene (E1) entlang der Drehachse (22) versetzt zu der zweiten Ebene (E2) ist.

15. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 12, wobei zumindest ein Teil der freien Enden (50) auf einer Mantelfläche (52) liegt, die quer zu der ersten Ebene (E1) ausgerichtet ist.

16. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 15, wobei die Mantel fläche (52) parallel zu der Drehachse (22) und orthogonal zu der ersten Ebene (E1) ausgerichtet ist.

17. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Bürs tenelemente (46) zumindest zum Teil radial nach innen oder außen gerichtet sind.

18. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bürste (34) lösbar an dem Grundkörper (24) befestigt ist.

19. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bürste (34) stoffschlüssig mit dem Grundkörper (24) ver bunden ist.

20. Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schleifbelag (32) integral mit dem Grundkörper (24) verbun den ist.

21. Werkzeugmaschine (100) zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks (12) mit einer Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 20

Description:
Kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung

[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung, die eine Drehachse definiert, um die die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung bei ihrer Verwendung rotiert wird. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung eine Werkzeugmaschi ne zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken mithilfe der erfindungsgemäßen kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung.

[0002] Schleifscheiben werden in der verarbeitenden Industrie bspw. zur Kanten- und

Oberflächenbearbeitung von Werkstoffen mit hohen Härtewerten, wie z.B. Hartmetall oder Cermet, eingesetzt. Die zum Bearbeiten dieser harten Werkstoffe verwendeten Schleif scheiben weisen als Schleifmaterial zumeist Diamant- und/oder CBN-haltige Schleifmate rialien auf, deren Härtewert größer als der Härtewert des zu bearbeitenden Werkstoffes ist. Beispielhafte zu bearbeitende Werkstücke, bei denen eine Kanten- und Oberflächen- bearbeitung durch Schleifen durchgeführt wird, sind Hartmetall-Wendeschneidplatten, die zumeist aus gesinterten Rohlingen hergestellt sind. Diese Hartmetall- Wendeschneidplatten werden vorzugsweise auf vollautomatischen CNC- Umfangsschleifmaschinen derart geschliffen, dass jeweils scharfe und schnittige Kanten erzeugbar sind.

[0003] Aufgrund der oftmals komplexen Geometrie der zu bearbeitenden Wendeschneidplatten sowie aufgrund einer Nachfrage an hohen Stückzahlen werden bei dem schleifenden Bearbeitungsprozess zumeist speziell für die Wendeschneidplattenfertigung konstruierte Schleifmaschinen eingesetzt. Derartige Schleifmaschinen werden von diversen Herstel lern, bspw. von der Agathon AG (https://a ), angeboten. Von diesen Herstellern ist ebenfalls eine Vielzahl von Schleifscheiben auf dem Markt erhältlich, die bspw. mit speziellen Diamant- oder CBN-Schleifringen ausgeführt sind und vorzugsweise in einem Durchmesserbereich von 250 bis 400 mm erhältlich sind.

[0004] Derartige Schleifringe sind üblicherweise dazu eingerichtet, die Umfangsflächen sowie die

Schneidkanten der geometrisch komplexen Wendeschneidplatten zu schleifen. Nach dem Schleifen der Umfangsflächen und Schneidkanten gelten diese als geschärft, sind jedoch in dem geschärften Zustand noch nicht für den Einsatz in einem Dreh- oder Fräswerkzeug geeignet, da die geschliffenen Schneiden bei einem ersten Kontakt mit der harten Werk stückoberfläche zerstört (verschlissen) würden. Einen solchen Verschleiß kann man am Beispiel einer Messerklinge, die auf einen Stein aufgeschlagen wird, erklären, wobei eine solche Handlung ein sofortiges Stumpfwerden der Messerklinge nach sich ziehen würde.

[0005] Aufgrund der vorgenannten Problematik ist es daher notwendig, die Stabilität und somit die Standfestigkeit der Schneidkanten für die spätere Bearbeitung von Werkstücken zu erhöhen. Dieser zusätzliche Bearbeitungsschritt wird im Allgemeinen als Kantenpräparati on bezeichnet. Die Kantenpräparation hat den Vorteil, dass eine auf die Schneidplatten aufgebrachte zusätzliche Beschichtung (bspw. eine CBN-Beschichtung) auf den durch die Kantenpräparation optimierten Kanten eine bessere Haftwirkung entfaltet. [0006] Üblicherweise werden bei der Kantenpräparation der Schneidkanten diese durch einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt des Bürstens, des Strahlens oder des Schleppschleifens verrundet (abgerundet).

[0007] Bspw. werden bei einem Nassstrahlverfahren zum Entgraten der Schneidkanten von

Wendeschneidplatten die zu bearbeitenden Wendeschneidplatten über eine vorzugsweise vorhandene Mittelbohrung in den Wendeschneidplatten auf einer Stange aufgefädelt, wobei zwischen den aufgefädelten Wendeschneidplatten ein vorbestimmter Abstand einzuhalten ist. Hierfür kommen üblicherweise sog. Distanzbuchsen bzw. -hülsen zum Einsatz, die jeweils zwischen zwei benachbarten Wendeschneidplatten eingefädelt werden. Eine derart bestückte Stange wird im Folgenden auf ein sogenanntes Planeten rad aufgespannt. Im Anschluss daran werden die Düsen des Nassstrahlautomaten je nach zu erzielendem Ergebnis unter einem vorbestimmten Winkel zu den zu strahlenden Schneidkanten der Wendeschneidplatten eingestellt. Während des Vorbeifahrens an den zu behandelnden Schneidkanten der Wendeschneidplatten mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit "schießen" die Düsen unter einem vorbestimmten Druck einen Wasser- Silizium-Gemisch-Strahl oder einen Wasser-Edelkorund-Gemisch-Strahl auf die zu strahlenden Schneidkanten. Durch die Hochdruckbestrahlung werden die Schneidkanten abgerundet.

[0008] Ein Nachteil des Nassstrahlverfahrens ergibt sich dadurch, dass es aufgrund der

Vorbereitung, d.h. dem Auffädeln der Werkstücke und Distanzhülsen, mit einem hohen zeitlichen Aufwand (und somit hohen Kosten) verbunden ist. Zusätzlich ist es notwendig, unterschiedliche Korngrößen an Siliziumcarbid oder Edelkorund zu verwenden, um somit unterschiedliche Qualitätsstufen der Schneidkanten zu erreichen. Dies hat insbesondere den Nachteil, dass bei einer Nachfrage nach verschiedenen Qualitätsstufen das Strahl gemisch aus Wasser und Strahlmedium (z.B. Siliziumcarbid oder Edelkorund) auszutau schen ist, was ebenfalls mit einem hohen zeitlichen Aufwand und mithin hohen Kosten verbunden ist, da die gesamte Maschine vor der Weiterverwendung gereinigt werden muss, um die Reste des vorherigen Strahlgemischs auszusondern. Aufgrund dieser negativen Effekte des (Nass-) Strahlens soll dieses Kantenpräparationsverfahren im Weiteren nicht betrachtet werden. [0009] Ein weiteres häufig genutztes Kantenpräparationsverfahren ist das o.g. Bürsten der

geschliffenen Schneidkanten, wobei bei einem solchen Bearbeitungsschritt die Schneid kanten der Wendeschneidplatten mittels einer abrasiven Bürste verrundet werden.

Übliche auf dem Markt erhältliche Bürsten sind beispielsweise sogenannte Tellerbürsten oder Rundbürsten, die zum Zweck der Kantenverrundung verwendet werden. Üblicher weise erfolgt das Bürsten händisch, maschinell oder robotergesteuert, wobei auf die beiden zuletzt genannten teil- oder vollautomatischen Bürstverfahren später eingegangen wird.

[0010] Bei dem sogenannten (manuellen) Bürsten werden die zu bearbeitenden

Wendeschneidplatten von Hand unter einem bestimmten Anstellwinkel und Anpressdruck an einer rotierenden Bürste vorbeigeführt. Durch diese manuelle Bearbeitung sind die zu erzielenden Eigenschaften der Schneidkanten und Oberflächen teilweise sehr unter schiedlich, wobei bspw. das Bearbeitungsergebnis unmittelbar durch eine Variation des Anpressdrucks, Anstellwinkels sowie der Kontaktzeit zwischen der Bürste und dem Werkstück abhängt. Somit kann die Qualität der bearbeiteten Oberfläche bzw. Schneid kante beispielsweise je nach Fertigkeiten des Bearbeiters variieren, was sich bei einem Endkunden in einer Variation der Verschleißfestigkeit bzw. Standzeit der Wendeschneid platte bemerkbar macht.

[0011] Aufgrund dieser Qualitätsunterschiede bei der rein manuellen Bearbeitung werden bei

Großserien häufig spezielle Vorrichtungen eingesetzt, welche ein halbautomatisches Bürsten der Wendeschneidplatten ermöglichen. Dabei hält ein Werker die zu bearbeiten de Wendeschneidplatte mithilfe der Vorrichtung über einen Zeitraum von bspw. zwei bis fünf Sekunden (je nach Grad der Kantenverrundung) pro Schneidkante an die Bürste und drückt die zu bearbeitende Schneidkante an den Bürstenbelag.

[0012] Besondere Schwierigkeiten resultieren beim händischen Bürsten, wenn filigrane Bauteile, z.B. mit einer Größe von 4 mm zu fertigen sind, da in einem solchen Fall hochspezialisier te Bearbeiter mit einem hohen Maß an Arbeitserfahrung benötigt werden, um für einen Endkunden geeignete Oberflächen bzw. Schneidkantenqualitäten zu gewährleisten. Fällt ein solcher hochspezialisierter Mitarbeiter beispielsweise aufgrund von Fehlzeiten durch Krankheit oder Urlaub aus, drohen Produktionsausfälle, durch die die wirtschaftliche

Planungssicherheit des Produktionsbetriebes gestört wird.

[0013] Ein weiterer Nachteil des manuellen Bürstens ergibt sich daraus, dass das Bürsten an einer von der Schleifmaschine getrennt angeordneten Bürste erfolgt, wodurch zusätzliche Transportwege entstehen. Diese zusätzlichen Transportwege steigern die Gefahr einer unsachgemäßen Behandlung der Wendeschneidplatten, wobei eine solche zu einem Schaden an den hochempfindlichen Schneiden führen kann. Beispielsweise genügt bereits ein leichtes Aneinanderstoßen der Wendeschneidplatten während des Transports (beispielsweise durch Unebenheiten oder Vibrationen), um zu Ausbrüchen und/oder Mikrorissen zu führen. Derart geschädigte Wendeschneidplatten sind dann nicht mehr für den Vertrieb an einen Endkunden geeignet.

[0014] Zudem kommt bei dem manuellen Bürsten oftmals eine spezielle Polierpaste zum

Einsatz, die nach dem Bürsten von der Werkstückoberfläche entfernt werden muss.

Dadurch ergibt sich ein weiterer negativer Aspekt, da dann nach dem Bürsten von Wen deschneidplatten ein zusätzlicher Reinigungsschritt notwendig ist.

[0015] Neben der Schneidkantenverrundung ist auch das Entgraten von Bauteilen, wie bereits oben erwähnt, ein weiteres erwähnenswertes Einsatzgebiet von Bürsten. Bei dem Arbeits gang des Entgratens werden beispielsweise Materialien, die besonders zu einer Gratbil dung neigen (z.B. Molybdän) nach dem Schleifen nachbehandelt, wobei an das Entgraten von Werkstücken nicht die gleichen qualitativen Anforderungen wie an die Kantenpräpara tion von Wendeschneidplatten gestellt werden. Allerdings benötigt das Entgraten einen wesentlich höheren zeitlichen Aufwand im Vergleich zu der Kantenpräparation.

[0016] Um den zuvor genannten technischen Nachteilen des manuellen Bürstens zumindest teilweise entgegen zu treten, wird beispielsweise gerade bei einer Produktion von Groß serien ein maschinelles Bürsten oder robotergesteuertes Bürsten angewandt. Bei dem maschinellen Bürsten werden die zu bearbeitenden Werkstücke in speziell dafür entwi ckelte Vorrichtungen eingelegt, wobei diese Vorrichtungen jeweils Maßanfertigungen sind, die lediglich zu einem bestimmten Typ Wendeschneidplatte passen und sich lediglich für eine bestimmte Art der Kantenpräparation eignen. Aufgrund dessen wird für eine Vielzahl von Wendeschneidplatten ebenfalls eine Vielzahl von speziell zu entwickelnden Vorrich tungen benötigt, um die Vorteile des maschinellen Bürstens nutzen zu können. Zudem muss für jeden Kundenwunsch bezüglich einer speziellen Kantenpräparation eine neue Vorrichtung entwickelt und gefertigt werden, wodurch gesamthaft hohe Entwicklungs- und Produktionskosten für die Vorrichtungen verursacht werden.

[0017] Ein weiterer Nachteil des maschinellen Bürstens ist, dass oftmals noch ein abrasiver

Zusatz, wie beispielsweise Polierpaste oder Polierwachs, eingesetzt werden muss, um die gewünschten Oberflächenqualitäten bzw. Schneidkantenqualitäten zu gewährleisten. Ein solcher abrasiver Zusatz führt zu einem notwendigen Reinigungsschritt der Wende schneidplatten bzw. Werkstücke im Nachgang, um die Polierpaste bzw. das Polierwachs zu entfernen. Auch hierdurch entstehen wiederum erhöhte Arbeits- und Materialkosten.

[0018] Eine Alternative ist das sog. robotergesteuerte Bürsten, bei dem das zu bearbeitende

Werkstück durch einen Roboterarm bzw. Greifer an die rotierende Bürste gehalten und unter stets gleichen Bedingungen an der rotierenden Bürste vorbeigeführt wird. Diese Art des Bürstens resultiert in einer stets gleichbleibenden Oberflächen- bzw. Schneidkanten qualität, zieht jedoch andererseits den Nachteil nach sich, dass diese Art von roboterge führten Bürstanlagen kapitalintensiv sind und eine große Stellfläche benötigen. Ein weiterer Nachteil dieses vollautomatischen Bürstens ist, dass kleine Schneidplatten in der Größenordnung von wenigen Millimetern gar nicht oder nur unter erheblichem Aufwand gebürstet werden können, weshalb ggf. für solche filigrane Wendeschneidplatten weiter hin ein manuelles Bürsten notwendig bleibt.

[0019] Somit eignen sich robotergesteuerte Bürstanlagen lediglich für Fertigungsbetriebe mit sehr großen Stückzahlen, wenn beispielsweise ein bestimmter Wendeschneidplattentyp im 24/7-Betrieb gefertigt werden soll. Zudem wird für die Bedienung der robotergesteuer ten Bürstanlage eine spezielle Fachkraft benötigt, da je nach Art der Kantenpräparation und Typ der Wendeschneidplatte ein Umprogrammieren des Roboterarms erforderlich ist. [0020] Zusammenfassend ist bei der schleifenden Bearbeitung von Oberflächen und Schneid kanten mittels einer Schleifscheibe im Allgemeinen ein weiterer Bearbeitungsschritt des Bürstens notwendig, um eine gewünschte Oberflächen- bzw. Schneidkantenqualität sowie Verschleißfestigkeit für den Endkunden zu gewährleisten. Die bisher bekannten Bürstver fahren und -Vorrichtungen zeigen für sich genommen jeweils eine Vielzahl von Nachteilen auf, die es ausgehend vom Stand der Technik zu überwinden gilt.

[0021] Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Schleifen derart weiter zu entwickeln, dass der Nachbearbeitungsprozess von Werkstücken opti miert werden kann und zudem die Qualität und Verschleißfestigkeit der bearbeiteten Werkstücke verbessert wird.

[0022] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine kombinierte Schleif- und

Bürsten Vorrichtung gelöst, die eine Drehachse definiert, um die die kombinierte Schleif und Bürstenvorrichtung bei ihrer Verwendung rotiert wird, wobei die kombinierte Schleif und Bürstenvorrichtung einen Grundkörper aufweist. Der Grundkörper ist im Wesentlichen scheiben-, ring-, platten-, topf- oder glockenförmig ausgestaltet und erstreckt sich in einer Umfangsrichtung um die Drehachse. Der Grundkörper weist in einem ersten Bereich einen Schleifbelag auf, der unmittelbar an dem Grundkörper angeordnet ist und sich in der Umfangsrichtung zumindest teilweise um die Drehachse herum erstreckt. Zudem weist der Grundkörper in einem von dem ersten Bereich beabstandeten oder daran angrenzenden zweiten Bereich eine Bürste auf, die unmittelbar an dem Grundkörper angeordnet ist und sich in der Umfangsrichtung zumindest teilweise um die Drehachse herum erstreckt. Bei der Bürste handelt es sich vorzugsweise um eine abrasive Bürste.

[0023] Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine Werkzeugmaschine,

vorzugsweise eine Drehschleifmaschine, zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks mit der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung gelöst.

[0024] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und

Bürsten Vorrichtung ist, dass durch die Anordnung einer Bürste an der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung ein Zusammenlegen der ursprünglich getrennten Arbeits- gänge des Schleifens und des nachträglichen Bürstens erfolgt. Mit anderen Worten wird der Arbeitsgang der Kantenpräparation, der ursprünglich im Anschluss an einen Schleif prozess erfolgte und auf einer separaten Maschine durchgeführt wurde, nun in den Arbeitsgang des Schleifens eingebunden.

[0025] Das heißt mit anderen Worten, dass bei der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung zusätzlich zu dem in dem ersten Bereich des Grundkörpers vorgesehenen Schleifbelag eine Bürste vorgesehen ist, die in dem zweiten Bereich des Grundkörpers angeordnet ist. Dadurch ist ein Bürsten im unmittelbaren Anschluss an den Schleifprozess auf derselben (Dreh-) Schleifmaschine, d.h. unter Verwendung desselben Werkzeugs, möglich.

[0026] Ein weiterer Vorteil, der aus der synergetischen Nutzung der kombinierten Schleif- und

Bürsten Vorrichtung zum Schleifen und Bürsten resultiert, ist, dass zusätzliche Transport wege, die beispielsweise eine Gefahr von Transportschäden bergen, nun entfallen können. Das zu bearbeitende Werkstück (beispielsweise eine Wendeschneidplatte) kann für die spanende Bearbeitung einmalig auf der Werkzeugmaschine aufgespannt werden und in einem ersten Teilarbeitsgang zuerst schleifend bearbeitet werden. In einem unmittelbar darauf folgenden zweiten Teilarbeitsgang kann das Werkstück gebürstet werden, ohne dass ein Aus- bzw. Umspannen und Transportieren notwendig ist. Der Wechsel zwischen der schleifenden Bearbeitung und dem Bürsten erfolgt vorzugsweise lediglich über eine Verstellung (beispielsweise durch Verfahren entlang einer Bewe gungsachse der Werkzeugmaschine) der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung relativ zu dem Werkstück.

[0027] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung ist, dass der Prozess der Werkstückbearbeitung aufgrund des kombinierten Werkzeugs eine von der Quantität unabhängige, gleichbleibende Qualität sicherstellt. Zudem ist die Qualität des Bürstens nicht mehr, wie oben erwähnt, von einem Bearbeiter abhängig, sondern kann im erfindungsgemäßen Fall mannlos erfolgen. Dies führt insbesondere zu ökonomischen Produktionsvorteilen. [0028] Ein weiterer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße kombinierte Schleif- und

Bürsten Vorrichtung beispielsweise auf einer CNC-gesteuerten Umfangsschleifmaschine zur Bearbeitung von Bauteilen und Werkstücken eingesetzt werden kann, wobei durch die erfindungsgemäße Kombination von Schleifbelag und Bürste an demselben Grundkörper der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung eine Bearbeitung der Werkstücke stets unter einem gleichen Anstellwinkel, Anstelldruck und unter gleichbleibender Bearbei tungszeit erfolgen kann. Dies hat insbesondere für das Bürsten den Vorteil, dass bei spielsweise Qualitätsabweichungen aufgrund von unterschiedlichen Bearbeitungszeiten, unterschiedlichen Anstellwinkeln und unterschiedlichen Anpressdrücken, die bei dem manuellen Bürsten aufgetreten sind, nun entfallen.

[0029] Zudem können über eine Werkzeugmaschine, vorzugsweise eine CNC-gesteuerte

Umfangsschleifmaschine, eine Vielzahl von Arbeitsparametern, bei denen die Bürste betreibbar ist, über eine (CNC-) Steuerung beeinflusst werden. So kann beispielsweise die Drehzahl, mit der sich der Schleifring auf der Umfangsschleifmaschine um seine Drehachse dreht, variiert werden, wodurch beim Bürsten die Form und Ausführung der Kantenverrundung beeinflussbar ist.

[0030] Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die erfindungsgemäße Anbringung der Bürste in dem zweiten Bereich des Grundkörpers der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung sowie durch eine vorteilhafte Ausgestaltung der Bürste ein vormals üblicher Arbeitsgang der Endreinigung nach dem Bürsten auf einer externen Maschine entfällt. So erfolgt das Bürsten mit der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung vor zugsweise unter Verwendung eines Kühlmediums (beispielsweise eines Öl oder einer Emulsion), die bereits bei dem Schleifen verwendet wird.

[0031] Die erfindungsgemäße Bürste weist vorzugsweise eine speziell auf die Dimension der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung bzw. des zweiten Bereichs der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung angepasste Dimensionierung auf, durch die ein einfaches Anbringen der Bürste unmittelbar in dem zweiten Bereich des Grundkörpers der kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung vereinfacht ist. Die Bürste ist vorzugsweise als abrasive Bürste ausgestaltet. Zudem weist die erfindungsgemäße Bürste vorzugsweise die technisch-üblichen Eigenschaften zu herkömmlichen, auf dem Markt erhältlichen Bürsten zur Bearbeitung von Werkstücken auf. Ebenfalls ist es vorteilhaft, dass die Bürste bzw. die einzelnen Bürstenelemente (d.h. der Bürstenbesatz) eine chemische Resistenz gegenüber den bei einem üblichen Schleifvorgang verwendeten Kühlschmierstoffen (beispielsweise Emulsionen oder speziellen Schleifölen) aufweist.

[0032] Unter der Formulierung "scheiben-, ring- oder plattenförmig" wird vorliegend verstanden, dass der Grundkörper vorzugsweise die geometrische Form einer Scheibe, eines Rings oder einer Platte aufweist.

[0033] Unter den Formulierungen "topf- oder glockenförmig" wird verstanden, dass der

Grundkörper eine geometrische Form aufweist, die im Wesentlichen der Form eines Topfes oder einer Glocke entspricht. Das heißt, dass die Form des Grundkörpers auch lediglich einem Teilbereich eines Topfes oder einer Glocke entsprechen kann.

[0034] Unter einer "Scheibe" wird vorliegend ein geometrischer Körper in Form eines Zylinders verstanden, dessen Radius um ein Vielfaches höher als dessen Dicke ist. Zudem weist der scheibenförmige Grundkörper vorzugsweise eine konzentrische Öffnung auf, ist also mit anderen Worten vorzugsweise hohlzylindrisch ausgestaltet.

[0035] Unter einem ringförmigen Grundkörper kann vorliegend beispielsweise auch eine

Ausgestaltung als kreisringförmiger Grundkörper verstanden werden. Der Grundkörper ist vorzugsweise in jedem Querschnitt ringförmig. Sein Außen- und/oder Innendurchmesser kann jedoch entlang der Drehachse variieren. Der Grundkörper kann daher auch die Form eines hohlen Kegelstumpfes aufweisen. Auch dies wird vorliegend als„im Wesentlichen ringförmig“ betrachtet.

[0036] Unter einer plattenförmigen Ausgestaltung des Grundkörpers ist vorliegend beispielsweise eine durchgehend ausgestaltete, vorzugsweise zylindrisch ausgeführte, Platte zu verste hen, durch die die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung gebildet ist.

[0037] Der Grundkörper hat in der Praxis meist jedoch eine etwas komplexere Geometrie und ist nicht strikt scheiben-, ring-, platten-, topf- oder glockenförmig. Er wird vorliegend daher als „im Wesentlichen scheiben-, ring-, platten-, topf- oder glockenförmig“ beschrieben, was zum Ausdruck bringen soll, dass die Grundgeometrie einer Scheibe, einem Ring, einer Platte, einem Topf oder einer Glocke entspricht oder zumindest ähnelt, die Gesamtgeo metrie des Grundkörpers jedoch zumindest teilweise davon abweichen kann.

[0038] Unter dem "ersten Bereich" und "zweiten Bereich" werden vorliegend zwei voneinander getrennt an dem Grundkörper angeordnete Bereiche verstanden, die beispielsweise Teilflächen einer Gesamtfläche des Grundkörpers entsprechen können.

[0039] Sowohl der Schleifbelag als auch die Bürste ist unmittelbar an dem Grundkörper der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung vorgesehen, d.h. nicht von diesem beab- standet. Somit ist explizit eine Ausgestaltung ausgeschlossen, bei der bspw. eine Rund bürste und eine separat von dieser angeordnete Schleifscheibe über eine gemeinsame Welle miteinander gekoppelt sind.

[0040] In einer Ausgestaltung ist der Grundkörper samt dem ersten Bereich und dem zweiten

Bereich einstückig ausgebildet.

[0041] Dies hat insbesondere den Vorteil, dass der Grundkörper der kombinierten Schleif- und

Bürsten Vorrichtung beispielsweise durch ein einziges Fertigungsverfahren, beispielsweise durch Fräsen, Sintern oder Spritzgussgießen, herstellbar ist. Der erste Bereich und der zweite Bereich entstehen also mit anderen Worten unmittelbar durch die Herstellung des Grundkörpers und werden nicht gesondert an diesem angebracht.

[0042] In einer Ausgestaltung weist der Grundkörper einen ersten Teilkörper und einen mit dem ersten Teilkörper verbundenen zweiten Teilkörper auf, wobei an dem ersten Teilkörper der Schleifbelag angeordnet ist und an dem zweiten Teilkörper die Bürste angeordnet ist.

[0043] Diese Ausgestaltung beschreibt einen Grundkörper, der sich aus zwei Teilen

zusammensetzt, die bspw. miteinander verschraubt sind. Neben einer lösbaren Befesti gung, können die beiden Teilkörper auch nicht lösbar, bspw. durch Kleben, Schweißen oder Löten, miteinander verbunden sein. Die Geometrie der beiden Teilkörper kann sich unterscheiden, wobei die Geometrie des Grundkörpers dem Gesamteindruck nach

weiterhin im Wesentlichen scheiben-, ring-, platten-, topf- oder glockenförmig ist.

[0044] In einer weiteren Ausgestaltung ist der erste Teilkörper scheiben-, ring-, oder

plattenförmig ausgestaltet und der zweite Teilkörper topf- oder glockenförmig ausgestal tet. An dem zweiten Teilkörper ist eine Werkzeugschnittstelle zur Anbindung der kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung an eine Werkzeugmaschine vorgesehen.

[0045] Obwohl die beiden Teilkörper des Grundkörpers jeweils voneinander verschiedene

Geometrien aufweisen, ist die Geometrie des Grundkörpers dem Gesamteindruck nach weiterhin im Wesentlichen topf- oder glockenförmig, da sich die scheiben-, ring- oder plattenförmige Ausgestaltung des ersten Teilkörpers in verbundenem Zustand der beiden Teilkörper in die im Wesentlichen topf- oder glockenförmig integriert, das heißt, nicht von dieser hervorgehoben ist.

[0046] In einer weiteren Ausgestaltung weist der Schleifbelag ein metallisches und/oder

mineralisches Schleifmaterial auf.

[0047] Bei der Ausgestaltung des Schleifbelags werden vorzugsweise relevante Parameter, wie die Konzentration des Schneidstoffes, z.B. repräsentiert durch vorbestimmte Diamant oder CBN-Korntypen, und/oder durch die Wahl bestimmter Bindungsstoffe derart opti miert, dass sie bspw. für das Schleifen eines bestimmten Hartmetallwerkstoffes des zu bearbeitenden Werkstücks geeignet sind. Hierbei variiert der Einsatz des zu wählenden Schleifmaterials je nach Material und Härte des zu bearbeitenden Werkstücks, wobei bereits eine Vielzahl verschiedener Schleifbeläge mit unterschiedlichsten metallischen und/oder mineralischen Werkstoffzusammensetzungen auf dem Markt erhältlich sind.

[0048] In einer weiteren Ausgestaltung weist der Grundkörper eine sich mittig um die Drehachse herum erstreckende Öffnung auf, wobei eine die Öffnung umlaufende innere Umrandung des Grundkörpers einen geringeren radialen Abstand von der Drehachse hat als eine äußere Umrandung des Grundkörpers. [0049] Mit dieser Formulierung wird im Speziellen die bevorzugte Querschnittsform der

kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung (betrachtet in einem Querschnitt orthogonal zu der Drehachse) beschrieben. Die Querschnittsform ist vorzugsweise kreisringförmig, hat also einen geringeren Innenkreisdurchmesser als Außenkreisdurchmesser. Das heißt mit anderen Worten, dass die kreisförmige Innenumrandung des kreisscheibenförmigen Querschnitts kleiner als die kreisförmige Außenumrandung ist. Durch diese Ausgestaltung werden nicht nur hohlzylindrische Ausführungen des Grundkörpers umfasst, sondern beispielsweise auch in Bezug auf die Drehachse konisch zulaufende, d.h. hohlkegelartige oder kegelstumpfartige Ausführungen des Grundkörpers umfasst.

[0050] In einer weiteren Ausgestaltung schließt ein radial äußerer Rand des Schleifbelags bündig mit der äußeren Umrandung des Grundkörpers ab.

[0051] Hierbei ist der äußere Rand des Schleifbelags sowie die äußere Umrandung des

Grundkörpers vorzugsweise kreisförmig und hat den gleichen Abstand zu der Drehachse, wodurch definiert ist, dass der in dem ersten Bereich angeordnete Schleifbelag mit seiner äußeren Umrandung nicht über den Grundkörper der kombinierten Schleif- und Bürsten vorrichtung in radialer Richtung hervorsteht. In dieser Ausgestaltung ist also der erste Bereich des Grundkörpers vorzugsweise ein kreisringförmiger Bereich, dessen Innen durchmesser gegenüber dem Innendurchmesser des Grundkörpers vergrößert ist und dessen Außendurchmesser dem Außendurchmesser des Grundkörpers entspricht.

[0052] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die kombinierte Schleif- und

Bürsten Vorrichtung drehsymmetrisch zu der Drehachse.

[0053] Hierbei umfasst der Begriff "drehsymmetrisch" sowohl eine rotationssymmetrische

Ausgestaltung der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung (360°-Drehsymmetrie) als auch eine winkelabhängige drehsymmetrische Ausgestaltung der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung (bspw. 90°-, 120°- oder 180°-Drehsymmetrie).

[0054] Dies hat insbesondere einen Vorteil für die Fertigung der kombinierten Schleif- und

Bürstenvorrichtung, da bei einer drehsymmetrischen Ausgestaltung die einzelnen Ferti- gungsvorgänge vereinfacht ausführbar sind. Zudem hat eine drehsymmetrische Ausge staltung der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung den Vorteil, dass der Anwender bei der Benutzung der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung nicht auf deren bestimmte Positionierung zu achten hat, sondern die kombinierte Schleif- und Bürstenvor richtung in jeder Stellung zur Verwendung, d.h. zur Bearbeitung des Werkstückes, er setzbar ist.

[0055] In einer weiteren Ausgestaltung weist der erste Bereich einen ersten radialen Abstand von der Drehachse auf und der zweite Bereich weist einen zweiten radialen Abstand von der Drehachse auf, wobei der erste radiale Abstand ungleich dem zweiten radialen Abstand ist.

[0056] In dieser Ausgestaltung überlappen sich der erste Bereich und der zweite Bereich somit nicht, sind also beabstandet voneinander an dem Grundkörper vorgesehen. Die beiden Bereiche können jedoch unmittelbar aneinander angrenzen.

[0057] Durch diese Ausgestaltung wird also garantiert, dass die Teilarbeitsgänge des Schleifens und Bürstens bereits durch die geometrische Anordnung des Schleifbelags sowie der Bürste an der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung voneinander klar separiert sind. Ein Wechsel zwischen Schleifen und Bürsten kann über ein Verfahren der kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung entlang von zumindest einer Bewegungsachse der Werkzeugmaschine ermöglicht werden.

[0058] In einer weiteren Ausgestaltung definiert ein Wirkbereich des Schleifbelags eine erste

Ebene, die quer zu der Drehachse ausgerichtet ist. Vorzugsweise, jedoch nicht notwendi gerweise ist die erste Ebene orthogonal zu der Drehachse ausgerichtet.

[0059] Unter dem Begriff "quer" wird vorliegend jede Ausrichtung verstanden, die nicht parallel ist. Dies schließt eine orthogonale Ausrichtung mit ein, ist jedoch nicht darauf beschränkt. „Quer“ ist daher nicht mit„senkrecht“ zu verwechseln, sondern meint eine Ausrichtung unter einem Winkel ungleich 0°. [0060] Unter dem Begriff "Wirkbereich" wird vorliegend der Bereich des Schleifbelags

verstanden, der bei dem Schleifen eines Werkstücks in direkten Kontakt mit der Werk stückoberfläche tritt. Hierbei umfasst diese Formulierung, dass der Schleifbelag einzelne Körnungen aufweist, die in Richtung der Werkstückoberfläche hervorstehen. In der ersten Ebene liegen also mit anderen Worten eine Vielzahl potentieller Berührpunkte einzelner Körnungen des Schleifbelags mit einer zu bearbeitenden Werkstückoberfläche.

[0061] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Bürste zumindest eine erste Teilbürste und eine zweite Teilbürste auf, die in unterschiedlichen Segmenten entlang der Umfangsrichtung in dem ersten Bereich an der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung angeordnet sind.

[0062] Das Segmentieren der Bürste in einzelne Teilbürsten hat insbesondere den Vorteil, dass die Anbringung der Bürste in dem zweiten Bereich des Grundkörpers der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung vereinfacht ist, da auf eine zu dem zweiten Bereich passgenaue Fertigung der Bürste verzichtet werden kann. Die Bürste setzt sich also entlang der Umfangsrichtung gesehen aus einzelnen Teilbürsten bzw. Segmenten zusammen, die vorzugsweise in Umfangsrichtung voneinander beabstandet in dem zweiten Bereich angeordnet sind.

[0063] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Bürste eine Vielzahl von zueinander

beabstandeten Bürstenelementen auf, die jeweils mit einem ersten Ende an dem Grund körper befestigt sind und mit einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende jeweils von dem Grundkörper derart abstehen, dass die freien Enden während eines Bürstens eines Werkstücks mit der zu bürstenden Oberfläche des Werkstücks in Kontakt treten.

[0064] Diese Ausgestaltung beschreibt insbesondere, dass unter dem Begriff„Bürste“ kein

durchgehender Block zu verstehen ist, sondern dass eine Bürste aus einer Vielzahl von voneinander separierten Bürstenelementen ("Bürstenhaaren") besteht. Die Bürstenele mente sind vorzugsweise aus Metall (bspw. Stahl) oder Nylon. Die einzelnen Bürstenele mente müssen ausgehend von dem zweiten Bereich des Grundkörpers nicht notwendi gerweise jeweils in die gleiche Richtung, also parallel zueinander, ausgerichtet sein, sondern können beispielsweise auch unterschiedliche Neigungswinkel zueinander

aufweisen.

[0065] In einer Ausgestaltung der Erfindung liegt zumindest ein Teil der freien Enden der Bürste in einer zweiten Ebene, die parallel zu der ersten Ebene ist, in der der Wirkbereich des Schleifbelags liegt.

[0066] Bürste und Schleifbelag sind gemäß dieser Ausgestaltung also parallel zueinander

angeordnet. Um von der Schleifbearbeitung zu der Bürstenbearbeitung zu wechseln, muss das zu bearbeitende Werkstück und/oder die kombinierte Schleif- und Bürstenvor richtung somit nur entlang einer Achse, beispielsweise in Radialrichtung verstellt werden.

[0067] In einer weiteren Ausgestaltung ist die erste Ebene entlang der Drehachse versetzt zu der zweiten Ebene.

[0068] Bürste und Schleifbelag sind gemäß dieser Ausgestaltung also parallel zueinander, aber entlang der Drehachse versetzt zueinander angeordnet. Um von der Schleifbearbeitung zu der Bürstenbearbeitung zu wechseln, muss das zu bearbeitende Werkstück und/oder die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung daher entlang zweier Achse, beispiels weise in Radialrichtung und Axialrichtung verstellt werden.

[0069] In einer weiteren Ausgestaltung liegt zumindest ein Teil der freien Enden auf einer

Mantelfläche, die quer zu der ersten Ebene ausgerichtet ist.

[0070] Beispielsweise kann in dieser Ausgestaltung der Schleifbelag auf einer kreisringförmigen

Querschnittsfläche des Grundkörpers angeordnet sein. Die Bürste kann hingegen auf einer quer zu der kreisringförmigen Fläche ausgerichteten Mantelfläche am inneren oder äußeren Rand angeordnet sein.

[0071] Vorzugsweise ist die Mantelfläche gemäß dieser Ausgestaltung parallel zu der Drehachse und orthogonal zu der ersten Ebene ausgerichtet. Der Schleifbelag ist in dieser Ausgestal tung mit anderen Worten also an einer Stirnseite der kombinierten Schleif- und Bürsten- Vorrichtung angeordnet, die orthogonal zu der Drehachse ausgerichtet ist, wohingegen die

Bürste an einem inneren oder äußeren Rand der kombinierten Schleif- und Bürstenvor richtung angeordnet ist, der parallel zu der Drehachse ausgerichtet ist.

[0072] In einer weiteren Ausgestaltung sind die Bürstenelemente zumindest zum Teil radial nach innen oder außen gerichtet.

[0073] Mit dieser Anordnung wird insbesondere ein Anbringen der Bürste auf einer

Außenmantelfläche und/oder Innenmantelfläche des Grundkörpers verstanden.

[0074] In einer weiteren Ausgestaltung ist die Bürste lösbar an dem Grundkörper befestigt.

[0075] Diese Ausgestaltung hat insbesondere den Vorteil, dass durch das lösbare Befestigen des Bürstenbelags an dem Grundkörper dieser nach einer definierten Nutzungsdauer bzw. Abnutzung unabhängig von der Standzeit des Schleifbelags ausgetauscht werden kann. Somit ist ein Wechseln des Schleifbelags unabhängig von einem Wechseln der Bürste möglich, wodurch in beiden Fällen die maximale Nutzungsdauer gewährleistet werden kann.

[0076] In einer weiteren Ausgestaltung ist die Bürste stoffschlüssig mit dem Grundkörper

verbunden.

[0077] Eine stoffschlüssige Verbindung kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die

Bürste während der Verwendung starken Scherkräften (d.h. starken orthogonal zu der Längsausrichtung der einzelnen Bürstenelemente wirkenden Kräften) ausgesetzt ist und ein Ablösen der Bürste durch Scherung verhindert werden soll. Die Bürste kann mit dem Grundkörper beispielsweise verlötet, verschweißt oder verklebt sein.

[0078] In einer weiteren Ausgestaltung ist der Schleifbelag integral mit dem Grundkörper

verbunden. [0079] Eine solche integrale Verbindung zwischen Grundkörper und Schleifbelag kann beispiels weise durch das Sinterverfahren erreicht werden, wobei ein Stoffgemisch, das den Schleifbelag bildet, mit dem Grundkörper durch Sintern verbunden wird. Zudem ist es auch denkbar, dass der Grundkörper gesamthaft aus dem für das Schleifen eingesetzte Stoffgemisch beispielsweise über ein Sinterverfahren hergestellt ist, wobei in einem solchen Fall der Schleifbelag integraler Bestandteil des Grundkörpers ist.

[0080] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu

erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0081] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Werkzeugmaschine zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks mit einem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 2 eine Detailansicht der in Fig. 1 gezeigten Werkzeugmaschine;

Fig. 3 eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 4 eine Frontansicht des ersten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung;

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 6 eine Detailansicht der in Fig. 3 gezeigten Schnittansicht des ersten Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung; Fig. 7 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 8 eine Draufsicht des zweiten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung;

Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 10 eine Detailansicht der in Fig. 7 gezeigten Schnittansicht des zweiten Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 11 eine Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 12 eine Draufsicht des dritten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif- und

Bürstenvorrichtung;

Fig. 13 eine perspektivische Ansicht des dritten Ausführungsbeispiels der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 14 eine Detailansicht der in Fig. 11 gezeigten Schnittansicht des dritten Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 15 eine Schnittansicht eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 16 eine Draufsicht des vierten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung; Fig. 17 eine perspektivische Ansicht des vierten Ausführungsbeispiel der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 18 eine Detailansicht der in Fig. 15 gezeigten Schnittansicht des vierten Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 19 eine Schnittansicht eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 20 eine Draufsicht des fünften Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung;

Fig. 21 eine perspektivische Ansicht des fünften Ausführungsbeispiels der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 22 eine Detailansicht der in Fig. 19 gezeigten Schnittansicht des fünften Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 23 eine Schnittansicht eines sechsten Ausführungsbeispiels der erfindungsge mäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 24 eine Draufsicht des sechsten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung;

Fig. 25 eine perspektivische Ansicht des sechsten Ausführungsbeispiels der kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 26 eine Detailansicht der in Fig. 23 gezeigten Schnittansicht des sechsten

Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung; Fig. 27 eine Schnittansicht eines siebten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä ßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung;

Fig. 28 eine Draufsicht des siebten Ausführungsbeispiels der kombinierten Schleif und Bürstenvorrichtung;

Fig. 29 eine perspektivische Ansicht des siebten Ausführungsbeispiels der kombinier ten Schleif- und Bürstenvorrichtung; und

Fig. 30 eine Detailansicht der in Fig. 27 gezeigten Schnittansicht des siebten Ausfüh rungsbeispiels der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung.

[0082] Fig. 1 zeigt eine Werkzeugmaschine mit einem Ausführungsbeispiel einer

erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung, wobei die Werkzeug maschine in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 100 gekennzeichnet ist. Die erfin dungsgemäße kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung ist mit der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet.

[0083] Bei der Werkzeugmaschine 100 handelt es sich vorzugsweise um eine

Umfangsschleifmaschine, noch bevorzugter um eine CNC-gesteuerte Umfangsschleifma schine, die zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall wird ein zu bearbeitendes Werkstück 12 durch eine Wendeschneidplatte 12 repräsen tiert, die auf einem Werkstückträger 14 der Werkzeugmaschine 100 aufgedornt ist. Die Wendeschneidplatte 12 ist auf einem dornartigen Vorsatz des Werkstückträgers 14 aufgebracht und derart gegenüber der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 ausgerichtet, dass ein Bearbeiten einer Schneidkante 16 der Wendeschneidplatte 12 durch die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 ermöglicht ist (siehe Fig. 2). Der Werkstückträger 14 bzw. die Wendeschneidplatte 12 ist mit einem vordefinierten Anstell winkel relativ zu der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 eingestellt, um so eine vordefinierte Bearbeitung der Schneidkanten 16 der Wendeschneidplatte 12 zu ermöglichen. [0084] Die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 ist über eine Werkzeugschnittstelle 18 an die Werkzeugmaschine 100 montiert, wobei im vorliegenden Fall die Montage der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 an den Werkzeugschnittstelle 18 über Befestigungsschrauben 20 erfolgt (siehe Fig. 2). Während der Bearbeitung rotiert die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 um eine Drehachse 22.

[0085] Die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 weist einen Grundkörper 24 auf, der im Wesentlichen scheiben-, ring- oder plattenförmig ausgestaltet ist. Im vorliegenden Fall ist der Grundkörper 24 im Wesentlichen ring- bzw. scheibenförmig ausgestaltet. Genauer gesagt, hat er die Form eines hohlen Kegelstumpfs. Der Grundkörper 24 kann beispiels weise aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sein.

[0086] Ein Schleifen mit der erfindungsgemäßen kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung

10 erfolgt durch eine vordefinierte Anstellung der Wendeschneidplatte 12 unter einem vordefinierten Anstellwinkel relativ zu einem an dem Grundkörper 24 der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 angeordneten Schleifbelag 32. Der Schleifbelag 32 ist in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Fall im äußeren Bereich der kombinierten Schleif- und Bürsten Vorrichtung 10 vorgesehen, wobei auf die genaue Positionierung des Schleifbe lags 32 in der Beschreibung zu Fig. 3-6 näher eingegangen wird.

[0087] Zudem ist an dem Grundkörper 24 eine Bürste 34 angeordnet, auf deren genaue

Positionierung ebenfalls bei der Beschreibung der nachfolgenden Figuren eingegangen wird.

[0088] Die Werkzeugmaschine 100 ist vorzugsweise über eine Steuereinheit (nicht dargestellt) zumindest entlang einer ersten Bewegungsachse 26 verfahrbar, um eine relative Einsteil barkeit gegenüber dem Werkstück 12 zumindest entlang der ersten Bewegungsachse 26 zu ermöglichen. Im vorliegenden Fall ist die Werkzeugmaschine 100 dazu eingerichtet, entlang von drei zueinander orthogonalen Bewegungsachsen 26, 28, 30 relativ zu dem Werkstück 12 bzw. relativ zu dem Werkstückträger 14 verfahrbar zu sein. In anderen hier nicht gezeigten Ausführungsbeispielen kann beispielsweise auch der Werkstückträger 14 gegenüber der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 anhand einer Bewegung entlang zumindest einer Bewegungsrichtung verfahren werden. Zur Rotation der kombi nierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 bzw. der Werkzeugaufnahme 18 um die Drehachse 22 kann beispielsweise ein hier nicht explizit gezeigter Elektromotor zum Einsatz kommen, der vorzugsweise über einen großen Drehzahlbereich regelbar ist.

[0089] In Fig.1 und 2 ist die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 gegenüber der

Wendeschneidplatte 12 entlang der ersten Bewegungsachse 26 derart positioniert, dass die Schneidkante 16 der Wendeschneidplatte 12 durch die an dem Grundkörper 24 der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 angeordnete Bürste 34 gebürstet werden kann. Das Bürsten ist dabei der zweite Teilbearbeitungsschritt bei der Bearbeitung der Schneidkante 16 und erfolgt im Nachgang an einen ersten Teilbearbeitungsschritt des Schleifens, bei dem die Wendeschneidplatte 12 entlang der ersten Bewegungsachse 26 derart positioniert ist, dass sie in Kontakt mit dem Schleifbelag 32 treten kann.

[0090] In Fig. 3 bis 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen kombinierten

Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die kombinier te Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 ist vorliegend drehsymmetrisch zu der Drehachse 22 ausgeführt. Der Grundkörper ist im Wesentlichen scheiben- oder ringförmig ausgestal tet, weist also in einer orthogonal zu der Drehachse 22 verlaufenden Querschnittsfläche die Form einer Scheibe oder eines Rings auf. Der Grundkörper 24 ist insbesondere hohlkegelstumpfförmig ausgestaltet. Er weist eine sich mittig um die Drehachse 22 herum erstreckende Öffnung 36 auf. Die Öffnung 36 definiert eine umlaufende innere Umran dung 38 des Grundkörpers 24. Die innere Umrandung 38 hat einen geringeren radialen Abstand von der Drehachse 22 als eine umlaufende äußere Umrandung 40 des Grund körpers 24.

[0091] Wie insbesondere in Fig. 6 zu erkennen ist, weist der sich in Umfangsrichtung um die

Drehachse 22 herum erstreckende Grundkörper 24 einen ersten Bereich 42 und einen von dem ersten Bereich 42 beabstandeten zweiten Bereich 44 auf. Der erste Bereich 42 hat einen ersten radialen Abstand r-i von der Drehachse 22. Der zweite Bereich 44 hat einen zweiten Abstand r 2 von der Drehachse 22, wobei r-i größer als r 2 ist. In dem ersten Bereich 42 des Grundkörpers 24 ist der Schleifbelag 32 angeordnet. In dem zweiten Bereich 44 des Grundkörpers 24 ist die Bürste 34 angeordnet. Der Schleifbelag 32 ist gemäß des ersten Ausführungsbeispiels demnach weiter außen als die Bürste 34 ange ordnet, so dass er die Bürste 34 umgibt.

[0092] Vorliegend definiert der erste Bereich 42, in dem der Schleifbelag 32 angeordnet ist, eine kreisringförmige Fläche. Der zweite Bereich 44, in dem die Bürste 34 angeordnet ist, ist in dem ersten Ausführungsbeispiel ebenfalls als kreisringförmige Fläche ausgestaltet, die gegenüber der kreisringförmigen Fläche des ersten Bereichs 42 in axialer Richtung zu der Drehachse 22 zurückversetzt ist.

[0093] Der Schleifbelag 32 ist vorliegend als durchgehender kreisringförmiger Block ausgestaltet, der vorzugsweise ein metallisches und/oder mineralisches Schleifmaterial aufweist. Er schließt bündig mit der äußeren Umrandung 40 des Grundkörpers 24 ab und verfügt über einen Wirkbereich, der beim Schleifen eines zu bearbeitenden Werkstücks 12 mit einer Oberfläche dieses Werkstücks 12 in Kontakt tritt. Dieser Wirkbereich definiert eine erste Ebene E1 , die quer, im vorliegenden Fall orthogonal zu der Drehachse 22 ausgerichtet ist. Grundsätzlich ist es auch in anderen nicht gezeigten Ausführungsbeispielen möglich, dass der Wrkbereich des Schleifbelags 32 und somit die durch diesen definierte Ebene E1 parallel zu der Drehachse 22 oder unter einem spitzen oder stumpfen Wnkel zu dieser ausgerichtet ist.

[0094] Die Bürste 34 weist zumindest eine erste Teilbürste 34a und eine zweite Teilbürste 34b auf, die in unterschiedlichen Segmenten entlang der Umfangsrichtung in dem zweiten Bereich 44 an der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 angeordnet sind.

Gemäß des in Fig. 3-6 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiels weist die Bürste 34 genauer gesagt eine Vielzahl von ersten und zweiten Teilbürsten 34a, 34b auf, die entlang der Umfangsrichtung jeweils segmentweise in dem zweiten Bereich 44 angeord net sind.

[0095] Die Bürste 34 bzw. die Teilbürsten 34a, 34b weist bzw. weisen eine Vielzahl von

zueinander beabstandeten Bürstenelementen 46 auf, die aufgrund ihrer sehr kleinen Dimensionierung (im Bereich von wenigen Zehntel Millimetern bis Millimetern) in den Figuren nicht in ihrer Einzelheit dargestellt sind. Die Bürstenelemente 46 sind mit einem ersten Ende 48 an dem Grundkörper 24 befestigt. Mit einem von dem ersten Ende 48 gegenüberliegenden freien Ende 50 ragt die Vielzahl von Bürstenelementen 46 von dem Grundkörper 24 derart ab, dass die freien Enden 50 während eines Bürstens des Werk stücks 12 mit einer zu bürstenden Oberfläche des Werkstücks 12 in Kontakt treten. Die zu bürstenden Oberfläche des Werkstücks 12 kann bspw. die in Fig. 2 dargestellte Schneid kante 16 sein.

[0096] Die Bürste 34 bzw. die Teilbürsten 34a, 34b können bspw. mit dem Grundkörper 24

stoffschlüssig verklebt oder mit diesem kraftschlüssig lösbar verschraubt sein.

[0097] Zumindest ein Teil der freien Enden 50 der Bürstenelemente 46 liegen vorliegend auf einer orthogonal zu der Drehachse 22 verlaufenden zweiten Ebene E2. Diese zweite Ebene E2 ist in dem ersten Ausführungsbeispiel äquivalent zu der ersten Ebene E1.

Somit sind Bürste 34 und Schleifbelag 32 nebeneinander angeordnet und die freien Enden 50 der Vielzahl von Bürstenelementen 46 liegen bezüglich der durch die Drehach se 22 definierten axialen Richtung auf gleicher Höhe mit dem Wirkbereich des Schleifbe lags 32. Grundsätzlich können die Ebenen E1 und E2 jedoch auch zueinander entlang der Drehachse 22 versetzt sein.

[0098] Der erste Bereich 42 des Grundkörpers 24, in dem der Schleifbelag 32 am Grundkörper

24 befestigt ist, liegt im vorliegenden Fall in einer zu der Drehachse 22 orthogonal verlau fenden dritten Ebene E3. Der zweite Bereich 44, in dem die Bürste 34 am Grundkörper 24 befestigt ist, liegt in einer vierten Ebene E4, die gegenüber der dritten Ebene E3 in axialer Richtung, also entlang der Drehachse 22, zurückversetzt ist. Die dritte Ebene E3 verläuft parallel zu der vierten Ebene E4. Somit sind beide Ebenen E3 und E4 im ersten Ausfüh rungsbeispiel orthogonal zu der Drehachse 22 ausgerichtet.

[0099] In Fig. 7-30 sind sechs weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen

kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 dargestellt, wobei in Äquivalenz zu dem in Fig. 3-6 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel zu jedem weiteren Ausführungsbeispiel jeweils vier Ansichten gezeigt sind. Aufgrund des Vorgenannten wird für die weiteren Ausführungsbeispiele lediglich auf die Unterscheidungsmerkmale bezüglich des ersten

Ausführungsbeispiels eingegangen.

[00100] In dem in Fig. 7-10 gezeigten, zweiten Ausführungsbeispiel liegt zumindest ein Teil der freien Enden 50 der Bürstenelemente 46 auf einer parallel zu der Drehachse 22 verlau fenden Mantelfläche 52, die sich in Umfangsrichtung um die Drehachse 22 herum er streckt. Die erste Ebene E1 ist hier orthogonal zu dieser Mantelfläche 52 ausgerichtet. Die Bürste 34 bzw. zumindest ein Teil der Bürstenelemente 46 der Bürste 34 sind in dem zweiten Ausführungsbeispiel in radialer Richtung nach außen gerichtet und stehen von dem Grundkörper 24 ab. Die freien Enden 50 der Bürstenelemente 46 ragen somit über die äußere Umrandung 40 des Grundkörpers 24 in radialer Richtung hervor.

[00101] Auch in dem zweiten Ausführungsbeispiel weist die Bürste 34 zumindest die erste und die zweite Teilbürste 34a, 34b auf, die in unterschiedlichen Segmenten in dem zweiten Bereich 44 des Grundkörpers 24 angeordnet sind. Der zweite Bereich 44 liegt auf einer Mantelfläche des Grundkörpers 24, die parallel zu der Drehachse 22 ausgerichtet ist. Bei dieser Mantelfläche handelt es sich um eine Außenmantelfläche des Grundkörpers 24.

[00102] In dem zweiten Ausführungsbeispiel ist für einen Wechsel zwischen dem

Bearbeitungsschritt Schleifen und dem Bearbeitungsschritt Bürsten zusätzlich zu einem Verfahren der kombinierten Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 entlang der ersten Bewe gungsachse 26 der Werkzeugmaschine 100 zusätzlich ein Verfahren entlang der dritten Bewegungsrichtung 30 der Werkzeugmaschine 100 notwendig.

[00103] In Fig. 11-14 ist ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schleifrings 10 gezeigt. Ähnlich wie zu den Fig. 7 bis 10 beschrieben, ist die Bürste 34 bzw. die zumin dest zwei Teilbüsten 34a, 34b auf einer Mantelfläche angeordnet. Die durch den zweiten Bereich 44 definierte Mantelfläche ist jedoch innenliegend an dem kreisringförmigen bzw. hohlkegelstumpfartigen Grundkörper 24 vorgesehen, bildet also eine Innenmantelfläche des Grundkörpers 24. Zumindest ein Teil der freien Enden 50 der Bürste 34 liegen ebenfalls auf einer radial nach innen gerichteten Mantelfläche. Die Bürste 34 bzw. die Bürstenelemente 46 der Bürste 34 sind somit in radialer Richtung nach innen hin zu der

Drehachse 22 gerichtet.

[00104] Fig. 15-18 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel, das dem in Fig. 3-6 gezeigten, ersten

Ausführungsbeispiel ähnelt, wobei in dem vierten Ausführungsbeispiel der Grundkörper 24 gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel derart modifiziert ist, dass der zweite Bereich 44 gegenüber dem ersten Bereich 42 in axialer Richtung zu der Drehachse 22 um einen größeren Abstand als in dem ersten Ausführungsbeispiel zurückversetzt ist. Das heißt mit anderen Worten, dass die dritte Ebene E3 im Vergleich zu dem ersten Ausfüh rungsbeispiel einen größeren Abstand von der vierten Ebene E4 hat. Die dritte Ebene E3 ist parallel zu der vierten Ebene E4 und orthogonal zu der Drehachse 22 ausgerichtet.

[00105] Dieser größere Abstand zwischen dem ersten Bereich 42 und dem zweiten Bereich 44 bzw. zwischen der dritten Ebene E3 und der vierten Ebene E4 ermöglicht es, dass die Vielzahl von Bürstenelementen 46 der Bürste 34 im Vergleich zu dem ersten Ausfüh rungsbeispiel länger ausgestaltet sind. Bspw. haben die Bürstenelemente 46 des ersten Ausführungsbeispiels eine Länge von 6 mm, wohingegen die Bürstenelemente 46 des zweiten Ausführungsbeispiels eine Länge von 12 mm haben. Entsprechend ist der erste Bereich 42 gegenüber dem zweiten Bereich 44 bspw. um 6 mm weiter als im ersten Ausführungsbeispiel in axialer Richtung zu der Drehachse 22 versetzt.

[00106] Die freien Enden 50 der Bürstenelemente 46 schließen, wie in dem ersten

Ausführungsbeispiel, in Bezug auf die axiale Richtung zu der Drehachse 22 bündig mit dem Wirkbereich des Schleifbelags 32 ab. D.h. mit anderen Worten, dass die erste Ebene E1 und die zweite Ebene E2 axial auf gleicher Höhe in Bezug auf die Drehachse 22 liegen.

[00107] In Fig. 19-22 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen kombinierten

Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 gezeigt, bei dem die Bürste 34 ähnlich wie gemäß des ersten und vierten Ausführungsbeispiels angeordnet ist. Die Bürste 34 weist in dem fünften Ausführungsbeispiel jedoch im Unterscheid dazu einzelne zylinderförmig darge stellte Bürstenelemente 46 auf, die jeweils beabstandet und versetzt zueinander in dem zweiten Bereich 44 des Grundkörpers 24 angeordnet sind. Bei der ersten Teilbürste 34a sind die zylindrischen Bürstenelemente 46 entlang eines ersten Kreises im Wesentlichen in gleichen Abständen zueinander angeordnet. Bei der zweiten Teilbürste 34b sind die zylindrischen Bürstenelemente 46 entlang eines zweiten Kreises im Wesentlichen in gleichen Abständen zueinander angeordnet. Der erste Kreis hat einen größeren Durch messer als der zweite Kreis. Die Bürstenelemente 46 der ersten Teilbürste 34a sind gegenüber den Bürstenelementen 46 der zweiten Teilbürste 34b derart um einen Winkel um die Drehachse 22 verdreht, dass jeweils ein Bürstenelement 46 der ersten Teilbüste 34a zwischen zwei Bürstenelementen 46 der zweiten Teilbürste 34b angeordnet ist. Die Bürstenelemente 46 können vorliegend bspw. eine Vielzahl von Bürstenhaaren aufwei sen, die dicht nebeneinander mit den jeweils ersten Enden 48 in dem zweiten Bereich 44 an dem Grundkörper 24 befestigt sind. Die beiden Teilbürsten 34a, 34b sind hier also nicht wie zuvor segmentweise entlang der Umfangsrichtung versetzt zueinander angeord net, sondern in radial zueinander versetzt.

[00108] In dem in Fig. 23-26 gezeigten, sechsten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper 24 im

Vergleich zu dem ersten bis fünften Ausführungsbeispiel in axialer Richtung zu der Drehachse 22 größer dimensioniert ist. Der Grundkörper 24 weist eine glockenähnliche Ausgestaltung mit einer wiederum konzentrisch um die Drehachse 22 herum verlaufenden Öffnung 36 auf, die im Vergleich zu dem ersten bis fünften Ausführungsbeispiel einen geringeren Durchmesser aufweist. Die Form des glockenähnlichen bzw. topfförmigen Grundkörpers 24 ist somit in einem Querschnitt orthogonal zu der Drehachse 22 nach wie vor im Wesentlichen ringförmig. Der Grundkörper 24 weist vorliegend einen ersten Teilkörper 24‘ und einen lösbar mit dem ersten Teilkörper 24‘ verbundenen zweiten Teilkörper 24“ auf. An dem ersten Teilkörper 24‘ ist der Schleifbelag 32 angeordnet. An dem zweiten Teilkörper 24“ ist die Bürste 34 angeordnet. Vorliegend ist der erste Teilkör per 24‘ mit dem zweiten Teilkörper 24“ verschraubt. In anderen Ausführungsbeispielen kann der erste Teilkörper 24‘ auch nicht lösbar mit dem zweiten Teilkörper 24“ verbunden sein.

[00109] Der erste Teilkörper 24‘ ist vorliegend ringförmig ausgestaltet, kann in anderen

Ausführungsbeispielen aber auch scheiben- oder plattenförmig ausgestaltet sein. Der zweite Teilkörper 24“ ist topf- bzw. glockenförmig ausgestaltet. An dem zweiten Teilkörper 24“ ist eine Werkzeugschnittstelle 18 zur Anbindung der kombinierten Schleif- und

Bürstenvorrichtung 10 an die Werkzeugmaschine 100 vorgesehen.

[00110] Bei dieser Ausgestaltung des Grundkörpers 24 kann bspw. auf eine separate

Werkzeugschnittstelle als zusätzliches Bauteil verzichtet werden, wobei in einem solchen Fall die kombinierte Schleif- und Bürstenvorrichtung 10 unmittelbar mit der an dem zweiten Teilkörper 24“ des Grundkörpers 24 vorgesehenen Werkzeugschnittstelle 18 an der Werkzeugmaschine 100, bspw. mittels Montageschrauben 54, befestigbar ist. Zur Befestigung des Grundkörpers 24 weist dieser vorzugsweise Befestigungsbohrungen 56 auf. Das heißt mit anderen Worten, dass in dieser Ausgestaltung der Grundkörper 24 den Schleiftopf bildet.

[00111] Die Bürste 34 ist in dem sechsten Ausführungsbeispiel an dem Grundkörper 24 durch mehrere Schrauben 58 befestigt, wodurch eine reversibles Lösen und Austauschen der Bürste 32 ermöglicht wird.

[00112] Fig. 27-30 zeigen ein siebtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen kombinierten

Schleif- und Bürstenvorrichtung 10. Der Grundkörper 24 ist darin im Wesentlichen gleich zu dem Grundkörper 24 des sechsten Ausführungsbeispiels in seiner Gesamtheit glo ckenförmig ausgestaltet und weist ebenfalls den ersten Teilkörper 24‘ und den zweiten Teilkörper 24“ auf. Der erste Teilkörper 24‘ ist in diesem Ausführungsbeispiel mit dem zweiten Teilkörper 24“ nicht lösbar verscheißt. In anderen Ausführungsbeispielen kann der Grundkörper 24 auch einstückig ausgeführt sein und eine Glocken- oder Topform aufweisen. Das heißt, dass eine glockenförmige oder topfförmige Ausgestaltung des Grundkörpers 24 nicht verlangt, dass der Grundkörper die zwei Teilkörper 24‘, 24“ aufweist.

[00113] In dem siebten Ausführungsbeispiel liegt zumindest ein Teil der freien Enden 50 der

Bürstenelemente 46 jedoch wiederum auf einer parallel zu der Drehachse 22 verlaufen den Mantelfläche 52, die sich in Umfangsrichtung um die Drehachse 22 herum erstreckt. Die erste Ebene E1 ist orthogonal zu der Mantelfläche 52 ausgerichtet. Die Bürste 34 bzw. zumindest ein Teil der Bürstenelemente 46 der Bürste 34 sind in radialer Richtung nach außen gerichtet und stehen von dem Grundkörper 24 ab. Die freien Enden 50 der Bürstenelemente 46 ragen somit über die äußere Umrandung 40 des Grundkörpers 24 in radialer Richtung hervor. Der zweite Bereich 44 ist gegenüber dem ersten Bereich 42 in axialer Richtung im Vergleich zu dem zweiten Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 7-10) weiter beabstandet, was insbesondere auf die Dimensionierung des Grundkörpers 24 zurückzuführen ist.




 
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