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Patent Searching and Data


Title:
CAN CHANGER AND METHOD FOR CHANGING A CAN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/253996
Kind Code:
A9
Abstract:
The invention relates to a can changer (100) comprising a receiving region (104) which is designed to receive three cans with respect to its longitudinal extent and which has a first can slider (110) that is designed to travel along the entire receiving region (104) and to receive two cans, wherein the first can slider (110) is designed to receive an empty can (5a) from a feed region (101) and, by being displaced along the pick-up region (104), to press this empty can (5a) against a full can (5c) and thus displace the full can into the region of a discharge path (107), and wherein the empty can (5a) remains in a filling position (105) as a can (5b) to be filled. The invention is characterised in that the receiving region (104) has a second can slider (120) in the region of the discharge path (107), said second can slider being designed to move the full can (5c) onto the discharge path (107). The invention also relates to a method for changing the cans.

Inventors:
SCHMITZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/050910
Publication Date:
March 10, 2022
Filing Date:
January 15, 2020
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Assignee:
TRUETZSCHLER GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H67/04
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Claims:
Patentansprüche

1. Kannenwechsler (100), umfassend einen Aufnahmebereich (104), der ausgebildet ist, hinsichtlich seiner Längserstreckung drei Kannen aufzunehmen, mit einem ersten Kannenschieber (110), der ausgebildet ist, entlang des gesamten Aufnahmebereiches (104) zu verfahren und zwei Kannen aufzunehmen, wobei der erste Kannenschieber (110) ausgebildet ist, eine Leerkanne (5a) aus einem Zuführbereich (101) aufzunehmen und durch Verschiebung entlang des Abnahmebereiches (104) diese Leerkanne (5a) gegen eine Vollkanne (5c) zu drücken und diese damit in den Bereich einer Abführbahn (107) zu verschieben, wobei die Leerkanne (5a) in einer Füllposition (105) als zu füllende Kanne (5b) verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abführbahn (107) der Aufnahmebereich (104) einen zweiten Kannenschieber (120) aufweist, der ausgebildet ist, die Vollkanne (5c) auf die Abführbahn (107) zu bewegen.

2. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kannenschieber (110) einen im wesentlichen länglichen Rahmen (111) mit einer offenen Längsseite aufweist.

3. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kannenschieber (110) die Kannen (5a, 5b, 5c) in einer Höhe angreift, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, vorzugsweise zwischen dem unteren Drittel und der halben Kannenhöhe liegt.

4. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kannenschieber (120) unabhängig vom ersten Kannenschieber (110) betätigbar ist.

5. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kannenschieber (120) quer zum Verfahrweg des ersten Kannenschieber (110) betätigbar ist.

6. Kannenwechsler nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu befüllende Kanne (5b) mittels verschwenkbarer Rückhalteelemente (106) in der Füllposition (105) gehalten wird.

7. Kannenwechsler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteelemente (106) mittels Stützen in einer Höhe angeordnet sind, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt.

8. Kannenwechsler nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (104) eine offen Längsseite aufweist, an deren ersten Ende ein Zuführbereich (101) mit einer Transportbahn (102) angeordnet ist, und an dem gegenüberliegenden Ende der Längsseite eine Abführbahn (107) angeordnet ist.

9. Verfahren zum Betreiben eines Kannenwechslers (100) aufweisend einen Aufnahmebereich (104) mit einem ersten Kannenschieber (110), wobei von einem Zuführbereich (101) eine Leerkanne (5a) in den ersten Kannenschieber (110) geschoben wird, und der Kannenschieber (110) die Leerkanne (5a) in eine Füllposition (105) verfährt, in der die Kanne als zu befüllende Kanne (5b) mit Faserband gefüllt wird, während der erste Kannenschieber (110) in seine Ausgangsposition zurück verfährt, um eine weitere Leerkanne (5a) aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung des Füllvorganges die weitere Leerkanne (5a) mittels des ersten Kannenschiebers (110) gegen die gefüllte Kanne (Vollkanne 5c) gedrückt wird, und durch Verschieben des Kannenschiebers (110) die Vollkanne (5c) in eine Position zum Abtransport über eine Abführbahn (107) verfahren wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu befüllende Kanne (5b) mittels mindestens einem Rückhalteelement (106) in der Füllposition gehalten wird.

11 . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vollkanne (5c) mittels eines zweiten Kannenschiebers (120) auf die Abführbahn (107) transportiert wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtransport der Vollkanne (5c) der erste Kannenschieber (110) in seine erste Ausgangsposition verfährt, um eine neue Leerkanne (5a) aufzunehmen, während die zu befüllende Kanne (5b) in der Füllposition (105) verbleibt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch eine Wiederholung des vorbeschriebenen Ablaufes.

14. Karde (2) mit einem Bandspeicher (4) und einer Kannenablagevorrichtung (3) mit integrierter Strecke nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE beim Internationalen Büro eingegangen am 27. April 2020 (27.04.2020) Kannenwechsler (100), umfassend einen Aufnahmebereich (104), der ausgebildet ist, hinsichtlich seiner Längserstreckung drei Kannen aufzunehmen, mit einem ersten Kannenschieber (110), der ausgebildet ist, entlang des gesamten Aufnahmebereiches (104) zu verfahren und zwei Kannen aufzunehmen, wobei der erste Kannenschieber (110) ausgebildet ist, eine Leerkanne (5a) aus einem Zuführbereich (101) aufzunehmen und durch Verschiebung entlang des Abnahmebereiches (104) diese Leerkanne (5a) gegen eine Vollkanne (5c) zu drücken und diese damit in den Bereich einer Abführbahn (107) zu verschieben, wobei die Leerkanne (5a) in einer Füllposition (105) als zu füllende Kanne (5b) verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abführbahn (107) der Aufnahmebereich (104) einen zweiten Kannenschieber (120) aufweist, der ausgebildet ist, die Vollkanne (5c) auf die Abführbahn (107) zu bewegen. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kannenschieber (110) einen im wesentlichen länglichen Rahmen (111) mit einer offenen Längsseite aufweist. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kannenschieber (110) die Kannen (5a, 5b, 5c) in einer Höhe angreift, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, vorzugsweise zwischen dem unteren Drittel und der halben Kannenhöhe liegt. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kannenschieber (120) unabhängig vom ersten Kannenschieber (110) betätigbar ist. Kannenwechsler (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kannenschieber (120) quer zum Verfahrweg des ersten Kannenschieber (110) betätigbar ist. Kannenwechsler nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu befüllende Kanne (5b) mittels verschwenkbarer Rückhalteelemente (106) in der Füllposition (105) gehalten wird. Kannenwechsler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteelemente (106) mittels Stützen in einer Höhe angeordnet sind, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt.

13

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

8. Kannenwechsler nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (104) eine offen Längsseite aufweist, an deren ersten Ende ein Zuführbereich (101) mit einer Transportbahn (102) angeordnet ist, und an dem gegenüberliegenden Ende der Längsseite eine Abführbahn (107) angeordnet ist.

9. Verfahren zum Betreiben eines Kannenwechslers (100) aufweisend einen Aufnahmebereich (104) mit einem ersten Kannenschieber (110), wobei von einem Zuführbereich (101) eine Leerkanne (5a) in den ersten Kannenschieber (110) geschoben wird, und der Kannenschieber (110) die Leerkanne (5a) in eine Füllposition (105) verfährt, in der die Kanne als zu befüllende Kanne (5b) mit Faserband gefüllt wird, während der erste Kannenschieber (110) in seine Ausgangsposition zurück verfährt, um eine weitere Leerkanne (5a) aufzunehmen, dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung des Füllvorganges die weitere Leerkanne (5a) mittels des ersten Kannenschiebers (110) gegen die gefüllte Kanne (Vollkanne 5c) gedrückt wird, und durch Verschieben des Kannenschiebers (110) die Vollkanne (5c) in eine Position zum Abtransport über eine Abführbahn (107) verfahren wird, wobei die Vollkanne (5c) mittels eines zweiten Kannenschiebers (120) auf die Abführbahn (107) transportiert wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu befüllende Kanne (5b) mittels mindestens einem Rückhalteelement (106) in der Füllposition gehalten wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtransport der Vollkanne (5c) der erste Kannenschieber (110) in seine erste Ausgangsposition verfährt, um eine neue Leerkanne (5a) aufzunehmen, während die zu befüllende Kanne (5b) in der Füllposition (105) verbleibt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , gekennzeichnet durch eine Wiederholung des vorbeschriebenen Ablaufes.

13. Karde (2) mit einem Bandspeicher (4) und einer Kannenablagevorrichtung (3) mit integrierter Strecke und einem Kannenwechsler (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

14

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Titel: Kannenwechsler und Verfahren zum Wechseln einer Kanne

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Kannenwechsler und ein Verfahren zum Wechseln einer Kanne nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.

Kannenverschiebevorrichtungen dienen bei Kannenwechslern insbesondere als Bestandteil einer Textilmaschine dazu, eine Vollkanne von einer Füllposition wegzubewegen und vorteilhafterweise gleichzeitig eine Leerkanne in die Füllposition zu bewegen. An der Füllposition legt die Kannenwechsler in bekannter Weise Faserband in der dort befindlichen Kanne ab, bis die Kanne voll ist.

Bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten in der Verarbeitung von Faserbändern, beispielsweise an der Karde, der Kämmmaschine oder der Strecke, sind häufige Kannenwechsel notwendig, insbesondere dann, wenn das Füllvolumen aufgrund des Durchmessers und der Kannenhöhe begrenzt ist. Die Verwendung von Kannen mit kleinem Durchmesser (400 mm bis 600 mm) ist je nach Anlage notwendig und kann aufgrund des begrenzten Platzes an den nachfolgenden Maschinen nicht einfach gegen Kannen mit größerem Durchmesser getauscht werden. Somit muss beim Kannenwechsel die Spinnereivorbereitungsmaschine ihre Produktion herunterfahren, was sich in der Qualität des Faserbandes auswirkt. Es sinkt damit der Nutzeffekt der Spinnereivorbereitungsmaschine. Gleichzeitig ist der Umgang mit Kannen mit kleinem Durchmesser schwierig, da diese sehr leicht umkippen können.

Beispielsweise bei Karden mit einer nachfolgenden in der Kannenablage integrierten Strecke (IDF) kann das Absenken der Produktionsgeschwindigkeit von 500 m/min durch einen Bandschlaufenspeicher auf rund 100 m/min begrenzt werden.

Um die Kannen zu bewegen, sind mehrere Mechanismen bekannt. Es gibt Rotationskannenwechsler, bei denen Kannen entlang eines Halbkreises bewegt werden. Dabei stehen mehrere Kannenschieber freistehend hervor. Das Freistehen der Kannenschieber führt dazu, dass die Größe insbesondere der gefüllten Kanne begrenzt ist. Zudem sind mehrere Kannenschieber notwendig, was den Aufbau komplex macht.

Aufgabe der Erfindung ist es, durch die Gestaltung der Kannenablage den Nutzeffekt der Spinnereivorbereitungsmaschine zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Der erfindungsgemäße Kannenwechsler umfasst einen Aufnahmebereich, der ausgebildet ist, hinsichtlich seiner Längserstreckung drei Kannen aufzunehmen. Weiterhin umfasst der Kannenwechsler einen ersten Kannenschieber, der ausgebildet ist, entlang des gesamten Aufnahmebereiches zu verfahren und zwei Kannen aufzunehmen. Der erste Kannenschieber ist ausgebildet, eine Leerkanne aus einem Zuführbereich aufzunehmen und durch Verschiebung entlang des Abnahmebereiches diese Leerkanne gegen eine Vollkanne zu drücken und diese damit in den Bereich einer Abführbahn zu verschieben, wobei die Leerkanne in einer Füllposition als zu füllende Kanne verbleibt.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kannenwechsler im Bereich der Abführbahn der Aufnahmebereich einen zweiten Kannenschieber aufweist, der ausgebildet ist, die Vollkanne auf die Abführbahn zu bewegen.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein sehr schneller Kannenwechsel möglich ist, wodurch beispielsweise die Karde beim Kannenwechsel in Kombination mit dem Bandschlaufenspeicher von einer Produktionsgeschwindigkeit von 500 m/min nur auf 300 m/min heruntergefahren werden muss. Damit wird der Nutzeffekt der Karde mit der in der Kannenablagevorrichtung integrierten Strecke vergrößert.

Vorzugsweise weist der erste Kannenschieber einen im wesentlichen länglichen Rahmen mit einer offenen Längsseite auf. Der Rahmen kann rechteckig, gebogen oder nierenförmig ausgebildet sein. Er ist ausgebildet, zwei Kannen gleichzeitig aufzunehmen, so dass der Kannenschieber entlang des Aufnahmebereiches um die Füllposition verfahren kann.

Dadurch, dass der erste und der zweite Kannenschieber die Kannen in einer Höhe angreift, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, ist die Kippsicherheit der Kannen gewährleistet. Bei einer Kannenhöhe von 900 mm bis 1525 mm greift der erste und der zweite Kannenschieber bei der Mindesthöhe von 225 mm bis 385 mm an der Kanne an. Vorzugsweise greift der erste Kannenschieber in einer Höhe an den Kannen an, die zwischen dem unteren Drittel und der halben Kannenhöhe liegt. Vorzugsweise greift der zweite Kannenschieber in einer Höhe an den Kannen an, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der zweite Kannenschieber unabhängig vom ersten Kannenschieber betätigbar. Damit kann der zweite Kannenschieber die Vollkanne auf die Abführbahn schieben und gleichzeitig der erste Kannenschieber bereits zurückfahren, ohne auf die Endposition des zweiten Kannenschiebers zu warten. Damit kann der Verschiebezyklus zeitlich verkürzt werden.

Vorzugsweise ist der zweite Kannenschieber quer oder orthogonal zum Verfahrweg des ersten Kannenschieber betätigbar. Die unterschiedlichen Verfahrwege der beiden Kannenschieber erhöhen die Wechselgeschwindigkeit der Kannen.

Der zweite Kannenschieber greift die Kannen in einer Höhe an, die unterhalb der Angreifhöhe des ersten Kannenschiebers liegt, so dass dieser unter dem Rahmen des ersten Kannenschiebers hindurch tauchen kann. Auch hier kann eine Angreifhöhe des zweiten Kannenschiebers an die Kanne, die mindestens ein Viertel der Kannenhöhe beträgt, die Kippsicherheit der Kanne erhöhen und den Ablauf des Kannenwechsels sicherer machen.

Während des Verschiebevorganges des ersten Kannenschiebers zurück in die Ausgangsposition wird die zu befüllende Kanne mittels verschwenkbarer Rückhalteelemente in der Füllposition gehalten. Mit der zu befüllenden Kanne kann die Faserbandablage bereits gestartet werden, während die Vollkanne abtransportiert wird und während der erste Kannenschieber in seine Ausgangsposition zurückfährt und die neue Leerkanne aufnimmt. Damit kann die Zeit, in der die Maschine mit geringerer Geschwindigkeit läuft, verkürzt werden.

Dadurch, dass die Rückhalteelemente mittels Stützen in einer Höhe angeordnet sind, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, kann einerseits die Kanne sicher gehalten und gegen umkippen gesichert werden, andererseits kann der erste Kannenwechsler unabhängig von den Rückhalteelementen und der zu befüllenden Kanne in seine Endposition oder seine Anfangsposition verfahren.

Vorzugsweise weist der Aufnahmebereich eine offen Längsseite auf, an deren ersten Ende ein Zuführbereich mit einer Transportbahn angeordnet ist, und an dem gegenüberliegenden Ende der Längsseite eine Abführbahn angeordnet ist. Durch diese Anordnung ergibt sich eine platzsparende Kannenablagevorrichtung für eine Karde, eine Kämmmaschine oder eine Strecke, da Rückseitig zur Kannenablagevorrichtung die Textilvorbereitungsmaschine angeordnet ist, zur Vorderseite aber der Kannenwechsel stattfindet.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Kannenwechslers weist einen Aufnahmebereich mit einem ersten Kannenschieber auf, wobei von einem Zuführbereich eine Leerkanne in den ersten Kannenschieber geschoben wird, und der Kannenschieber die Leerkanne in eine Füllposition verfährt, in der die Kanne als zu befüllende Kanne mit Faserband gefüllt wird, während der erste Kannenschieber in seine Ausgangsposition zurück verfährt, um eine weitere Leerkanne aufzunehmen.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass nach Beendigung des Füllvorganges die weitere Leerkanne mittels des ersten Kannenschiebers gegen die gefüllte Kanne (Vollkanne) gedrückt wird, und durch Verschieben des Kannenschiebers die Vollkanne in eine Position zum Abtransport über eine Abführbahn verfahren wird. Der erste Kannenschieber verfährt damit um die Füllposition, die mit einer zu füllenden Kanne möglichst lange besetzt ist, um den Wechselvorgang und damit das Herunterfahren der Produktionsgeschwindigkeit der Textilvorbereitungsmaschine möglichst zu verkürzen.

Vorzugsweise wird die Vollkanne mittels eines zweiten Kannenschiebers auf die Abführbahn transportiert. Damit kann die Wechselzeit der Kannen weiter verkürzt werden, da in dieser Zeit die zu befüllende Kanne mit Faserband gefüllt wird.

Dadurch, dass nach dem Abtransport der Vollkanne der erste Kannenschieber in seine erste Ausgangsposition verfährt, um eine neue Leerkanne aufzunehmen, während die zu befüllende Kanne in der Füllposition verbleibt, wird die Wechselvorgang der Kannen weiter beschleunigt, da während der Verschiebezeit des ersten Kannenwechslers und des zweiten Kannenwechslers die zu befüllende Kanne mit Faserband gefüllt wird.

Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Anordnung mit Karde und nachgeschaltetem Kannenwechsler,

Fig. 2 einen Kannenwechsler in Draufsicht;

Fig. 3 - 12 einen Kannenwechsler in Draufsicht mit dem Ablauf des Kannenwechsels;

Fig. 13 einen Kannenwechsler in Seitenansicht.

Nachstehend sind unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 13 bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 erläutert, die zur Verwendung an einer Spinnereivorbereitungsmaschine (z.B. einer Karde, Strecke oder Kämmmaschine) für Baumwolle, Chemiefasern oder dergleichen vorgesehen ist. Gleiche Merkmale in der Zeichnung sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen. An dieser Stelle versteht sich, dass die Zeichnung lediglich vereinfacht und insbesondere ohne Maßstab dargestellt ist. Mittels der Vorrichtung 100 ist es möglich, ein kardiertes, verstrecktes oder gekämmtes Faserband 6 in Kannen 5a - 5c abzulegen. Die beispielhafte Darstellung einer Karde schränkt die Verwendung des Kannenwechslers nicht darauf ein, da auch Kämmmaschinen und Strecken beim Kannenwechsel ihre Produktion anpassen müssen.

Figur 1 zeigt eine Anordnung 1 mit einer Karde 2 und einer nachgeschalteten Kannenablagevorrichtung 3 und einem dazugehörenden Kannenwechsler 100. Die Karde 2 erzeugt ein Faserband 6, das über einen Bandspeicher 4 einer Kannenablagevorrichtung 3 zugeführt wird. Die Kannenablagevorrichtung 3 kann ein integriertes Streckwerk aufweisen und einen nachfolgenden Ablageteller, der in Kombination mit einer Rotationsvorrichtung für eine zu füllende Kanne 5b ausgebildet ist, das Faserband beispielsweise in Zykloidenform in der Kanne 5b abzulegen. Der Kannenwechsler 100 weist einen Aufnahmebereich 104 auf, der hinsichtlich seiner Längserstreckung ausgebildet ist, eine Leerkanne 5a, eine zu befüllende Kanne 5b und eine Vollkanne 5c aufzunehmen, auch wenn sich im zeitlichen Ablauf maximal zwei Kannen im Aufnahmebereich 104 befinden. Die zu befüllende Kanne 5b befindet sich in einer Füllposition 105 und wird durch vier verschwenkbare Rückhalteelemente 106 in ihrer Position gehalten. Der Aufnahmebereich 104 ist im Wesentlichen rechteckig ausgebildet und weist an einer offen gehaltenen Längsseite einen Zuführbereich 101 mit einer Transportbahn 102 und eine dazu beabstandete Abführbahn 107 auf. Die Kannen werden dabei von dem Zuführbereich 101 mit der Transportbahn 102 auf den Aufnahmebereich 104 transportiert und in der Bewegungsrichtung um 90° quer in die Füllposition 105 verschoben. Die gefüllte Kanne wird dann geradeaus weiter zum Ende des Aufnahmebereiches 104 geschoben und von dort in der Bewegungsrichtung um weitere 90° über die Abführbahn 107 abtransportiert. Für diesen Verschiebevorgang weist der Kannenwechsler einen ersten und einen zweiten Kannenschieber 110, 120 auf. Dadurch, dass der erste Kannenschieber 110 die Kannen 5a, 5b, 5c auf einer Höhe angreift, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, wird ein Kippen der Kannen vermieden. Bei einer Kannenhöhe von 900 mm bis 1525 mm greift der erste Kannenschieber 110 bei der Mindesthöhe Hno von 225 mm bis 385 mm an der Kanne 5a, 5b, 5c an. Vorzugsweise greift der erste Kannenschieber 110 in einer Höhe Hno an den Kannen 5a, 5b, 5c an, die zwischen dem unteren Drittel und der halben Kannenhöhe liegt.

Dadurch, dass die Rückhalteelemente 106 mittels Stützen in einer Höhe H106 angeordnet sind, die über dem unteren Viertel der Kannenhöhe liegt, kann einerseits die Kanne sicher gehalten und gegen umkippen gesichert werden, andererseits kann der erste Kannenwechsler 110 unabhängig von den Rückhalteelementen 106 und der zu befüllenden Kanne in seine Endposition oder seine Anfangsposition verfahren.

Im Unterschied zum Stand der Technik bewegt der erste Kannenschieber 110 nicht jede Kanne separat, sondern greift bei der Leerkanne 5a an, die gegen die zu füllende Kanne 5b oder die Vollkanne 5c drückt, so dass damit beide Kannen gleichzeitig in der Position verschoben werden.

Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf den Teil des Kannenwechslers 100 unterhalb der Kannenablagevorrichtung 3. Das heißt, der Blick auf die hier eine zu befüllende Kanne 5b ist freigegeben. Der Kannenwechsler 100 ist dabei in einem Zustand gezeigt, in dem sich auf dem Aufnahmebereich 104 eine zu befüllende Kanne 5b befindet, die gerade gefüllt wird oder wurde. Die zu befüllende Kanne 5b wird von vier Rückhalteelementen 106 in ihrer Position gehalten. Jedes Rückhalteelement 106 kann eine verschwenkbare Stange mit einer am Ende angeordneten drehbaren Rolle aufweisen. Ein erster Kannenwechsler 110 weist einen rechteckigen Rahmen 111 auf, der an einer Längsseite offen ausgebildet ist, um zwei Kannen 5a, 5b oder 5a, 5c aufzunehmen und abzugeben. Dabei werden die Kannen 5a, 5b, oder 5a, 5c nur mit den Innenseiten des Rahmens 111 geführt. Der Rahmen 111 weist keine Querträger oder Elemente auf, die zwischen den beiden Kannen angeordnet werden. Damit drückt immer die Leerkanne 5a die zu befüllende Kanne 5b oder die Vollkanne 5c in die nächste Position. Der erste Kannenwechsler 110 ist ausgebildet, entlang des gesamten Aufnahmebereiches 104 zu verfahren, um eine Leerkanne 5a aufzunehmen, eine zu befüllende Kanne 5b zu halten und als Vollkanne 5c zur Abführbahn zu positionieren.

Der Rahmen 111 weist an jeder Stirnseite ein nach innen angeordnetes Zentrierelement 113 auf, mit dem die Kanne 5a, 5b, 5c in Verschieberichtung zentriert wird. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Zentrierelement 113 als zwei drehbar gelagerte Rollen ausgebildet, die mit dem Umfang der Kanne 5a Zusammenwirken. Es könnte auch ein winklig angeordnetes Blech oder eine andere Zentrierung sein. Der Rahmen 111 wird über einen Antrieb 112 linear entlang eines vorbestimmten Weges bewegt, beispielsweise über einen pneumatischen Zylinder oder einen motorischen Spindel- oder Riemenantrieb. Der vorbestimmte Weg entspricht dabei der Länge des Aufnahmebereiches 104. Dabei ist der Rahmen 111 in einer Höhe positioniert, die höher ist als das untere Drittel der Kanne. Damit kann ein Verkippen der Kanne bei der Bewegung und dem Stoppen vermieden werden. Der Rahmen 111 des Kannenschiebers 110 ist aufgrund seiner Höhenpositionierung über den Rückhalteelementen 106 angeordnet, die ebenfalls auf Stützen angeordnet sind, und kann diese vollständig überfahren.

Ein zweiter Kannenschieber 120 ist ausgebildet, quer zur Verfahrrichtung des ersten Kannenschiebers 110 die Vollkanne 5c in die Abführbahn 107 zu schieben. Die Verfahrrichtung ist also im Wesentlichen quer zur Längsrichtung des Aufnahmebereiches 104. Der zweite Kannenschieber 120 weist einen Rahmen 121 auf, der als offener Winkel mit zwei Schenkeln ausgebildet ist. Der Rahmen 121 kann mit zwei Seiten daher eine Vollkanne 5c aufnehmen und weist an einem Schenkel ein Zentrierelement 123 auf, das der Abführbahn 107 gegenüberliegt. Ein Antrieb 122 ist ausgebildet, den zweiten Kannenschieber 120 linear entlang eines vorgegebenen Weges zu bewegen. Der vorgegebene Weg kann dabei der Breite des Aufnahmebereiches 104 entsprechen. Der vorgegebene Weg kann aber auch kleiner sein, sofern die Vollkanne 5c auf der Abführbahn 107 vom Aufnahmebereich 104 wegbewegt wird. Der Antrieb 122 kann ebenfalls als ein pneumatischer Zylinder oder als ein motorischer Spindel- oder Riemenantrieb ausgebildet sein. Der Angreifpunkt des zweiten Kannenschiebers 120 befindet sich in der Höhe H120 unterhalb des Rahmens 111 des ersten Kannenschiebers 110 aber oberhalb des Aufnahmebereiches 104 und kann unabhängig von diesem betätigt werden. Er wird aber nur dann betätigt, wenn der erste Kannenschieber 110 mit einer Leerkanne 5a eine Vollkanne 5c von der Füllposition 105 in eine Ausschiebeposition bewegt und dabei die Leerkanne 5a in der Füllposition 105 verbleibt. Der erste Kannenschieber 110 befindet sich dann in der rechten Endposition, in der der zweite Kannenschieber 120 die Vollkanne 5c zur Abführbahn 107 bewegt.

In diesem Ausführungsbeispiel ist der Aufnahmebereich 104 rechteckig ausgebildet. Er kann auch gerundet, nierenförmig oder rund ausgebildet sein, wobei sich zumindest der erste Kannenschieber 110 dieser Kontur anpasst und sich entlang einer geraden oder gekrümmten Bahn linear bewegt, wobei eine Leerkanne gegen eine weitere Kanne gedrückt wird.

In Figur 3 wird die zu befüllende Kanne 5b weiterhin durch die vier Rückhalteelemente 106 in Füllposition 105 gehalten. Im Zuführbereich 101 stehen drei Leerkannen 5a vorbereitet zum Transport in den Aufnahmebereich 104 und werden durch das Rückhalteelement 103 an der weiteren Bewegung Richtung Aufnahmebereich 104 blockiert. Die Transportbahn 102 ist vorzugsweise angetrieben und steuerungstechnisch mit einem Sensor zur Erkennung der Position auf dem Aufnahmebereich 104 und mit der Position des ersten Kannenschiebers 110 gekoppelt. Im Aufnahmebereich 104 ist eine weitere Leerkanne 5a neben der zu befüllenden Kanne 5b innerhalb des Kannenschiebers 110 angeordnet. Beide Kannenschieber 110, 120 sind in ihrer Ausgangsstellung, d.h. der erste Kannenschieber 110 ist in der linken Ecke des Aufnahmebereiches 104 gegenüber dem Zuführbereich angeordnet, und der zweite Kannenschieber 120 ist in der rechten gegenüberliegenden Ecke des Aufnahmebereiches 104 gegenüber der Abführbahn 107 positioniert.

Die Figuren 4 und 5 zeigt die Verschiebung der Leerkanne 5a gegen die Vollkanne 5c durch den ersten Kannenschieber 110. Mit Beginn des Verschiebevorganges wird das Faserband 6 in der Kannenablagevorrichtung 3 getrennt. Der Rahmen 111 mit den Zentrierelementen 113 drückt dabei gegen die Außenwand der Leerkanne 5a, die wiederum in Pfeilrichtung direkt gegen die Vollkanne 5c gedrückt wird. Die Rückhalteelemente 106 verschwenken dabei in Richtung zweiter Kannenschieber 120, bis die Vollkanne 5c vollständig in der neuen Position bereit zum Transport auf die Abführbahn 107 steht, und die Leerkanne 5a in Füllposition steht. Die Rückhalteelemente 106 verschwenken wieder in ihre Ausgangslage und fixieren die Leerkanne 5a, die jetzt als zu befüllende Kanne 5b in der Füllposition 105 steht.

In Figur 6 wird die Vollkanne 5c durch den Rahmen 121 des zweiten Kannenschiebers 120 auf die Abführbahn 107 geschoben. Das Zentrierelement 123 am Rahmen 121 greift am Umfang der vollen Kanne 5c an, wodurch diese von dem Aufnahmebereich 104 auf die Abführbahn 107 geschoben wird. In dieser Position des zweiten Kannenschiebers 120 kann der erste Kannenschieber 110 schon zurückfahren.

Figur 7 und 8 zeigen die Bewegung des zweiten Kannenschiebers 120, der sich in Figur 7 in der ausgefahrenen Endstellung und in Figur 8 in der eingefahrenen Endstellung befindet. In dieser Position befindet sich der erste Kannenschieber 110 in der ausgefahrenen Endstellung.

In Figur 9 ist der erste Kannenschieber 110 in seine eingefahrene Endstellung zurückgefahren und bereit, eine neue Leerkanne 5a aufzunehmen. Die zu befüllende Kanne 5b verbleibt in ihrer Füllposition. Das Rückhalteelement 103 gibt in Figur 10 den Weg für die nächste Leerkanne 5a frei, auf den Aufnahmebereich 104 geschoben zu werden. Dabei werden die Leerkannen 5a mittels der angetriebenen Transportbahn 102 in Richtung Aufnahmebereich 104 geschoben.

Figur 11 zeigt die Positionierung einer neuen Leerkanne 5a im Aufnahmebereich 104. Das Rückhalteelement 103 gibt den Weg für die Leerkanne 5a noch frei und befindet sich in einer verschwenkten Position. In Figur 12 ist das Rückhalteelement 103 wieder in der sperrenden Ausgangsposition verschwenkt. Figur 12 ist im Wesentlichen identisch mit Figur 3, wobei sich eine Leerkanne 5a weniger im Zuführbereich 101 befindet. Der Füll- und Kannenschiebevorgang wiederholt sich damit. Figur 13 zeigt die Anordnung 1 in einer Seitenansicht, wobei die Höhe Hno des ersten Kannenschiebers 110 über der Höhe H106 angeordnet ist. Wird für die Mindesthöhe H106 mindestens das untere Viertel einer Kanne angesetzt, sollte die Höhe Hno des ersten Kannenschiebers darüber liegen, also vorzugsweise bei einem Drittel der Kannenhöhe. Erkennbar ist ebenfalls die Anordnung des zweiten Kannenschiebers 120, der oberhalb des Kannenbodens mit der Höhe H120 an der Kanne angreift. Auch hier kann eine Angreifhöhe H120 an die Kanne, die mindestens ein Viertel der Kannenhöhe beträgt, die Kippsicherheit der Kanne 5c erhöhen und den Ablauf des Kannenwechsels sicherer machen.

Bezugszeichen

1 Anordnung

2 Karde

3 Kannenablagevorrichtung

4 Bandspeicher

5a Leerkanne

5b zu befüllende Kanne

5c Vollkanne

6 Faserband

7 Fixierelement

8 Abstellbereich

100 Kannenwechsler

101 Zuführbereich

102 Transportbahn

103 Rückhalteelement

104 Aufnahmebereich

105 Füllposition

106 Rückhalteelement

107 Abführbahn

110 Kannenschieber

111 Rahmen

112 Antrieb

113 Zentrierelement

114 Stütze

120 Kannenschieber

121 Rahmen

122 Antrieb

123 Zentrierelement

H106 Höhe Rückhalteelement

H110 Höhe erster Kannenschieber

H120 Höhe zweiter Kannenschieber