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Title:
BISMUTH PERFLUOROALKYLPHOSPHINATES AS LEWIS ACID CATALYSTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/050419
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to bismuth perfluoroalkylphosphinates as Lewis acid catalysts, the compounds and a method for the production thereof. ArxBi[OP(O)(Rf)2]3 -x (la), Ar3Bi[OP(O)(Rf)2]2 (Ib).

Inventors:
HOGE BERTHOLD THEO (DE)
SOLYNTJES SVEN JOERG-RUEDIGER AUGUST (DE)
IGNATIEV NIKOLAI (MYKOLA) (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/001509
Publication Date:
March 30, 2017
Filing Date:
September 07, 2016
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
C07F9/94; B01J31/02; C07B37/02; C07B37/04; C07B41/06; C07B41/12; C07B43/08; C07F9/30
Foreign References:
DE102013011081A12015-01-08
Other References:
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Claims:
Patentansprüche

Verbindungen der Formel (la) oder (Ib)

ArxBi[OP(O)(Rf)2]3-x (la),

Ar3Bi[OP(0)(Rf)2]2 (Ib)

wobei

Ar jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-

Atomen bedeutet, die unsubstituiert oder substituiert sein kann;

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte

Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet und

x 0, 1 oder 2 bedeutet.

Verbindungen nach Anspruch 1 , wobei wobei Ar bei jedem Auftreten gleich ist.

Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, die Perfluoralkylgruppe Rf bei jedem Auftreten gleich ist.

Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei Rf aus Pentafluorethyl oder n-Nonafluorbutyl ausgewählt wird.

Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (la) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei x 0 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass Bismut mit einer Verbindung der Formel (II)

HOP(O)(Rf)2 (II),

wobei

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet, umgesetzt wird.

6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (la) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei x 1 oder 2 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der Formel (II)

HOP(O)(Rf)2 (II),

wobei

Rt jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,

mit Triarylbismutan umgesetzt wird, wobei das Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet.

7. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (Ib) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Triarylbismutan zu Triaryldichlorbismutan umgesetzt wird, wobei Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet, die unsubstituiert oder substituiert sein kann,

und Triaryldichlorbismutan mit einer Verbindung der Formel (III) umgesetzt wird,

Ag[(Rf)2P02] (III),

wobei

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.

8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (Ib) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der Formel (II),

HOP(O)(Rf)2 (II),

wobei

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,

mit Triarylbismut(V)carbonat, Triarylbismut(V)diacetat oder

Triarylbismut(V)dichlorid umgesetzt wird, wobei das Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet.

9. Lewis-Säure-Katalysator nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis

4 zur Verwendung in einer Lewis-Säure-katalysierten Reaktion ausgewählt aus einer Kondensationsreaktion, Alkoholyse, Aldol- Reaktion, Mukaiyama-Aldol-Reaktion, Gattermann-Koch-Reaktion, Beckmann- und Fries-Umlagerung, Friedel-Crafts-Acylierung, Friedel- Crafts-Alkylierung, Mannich-Reaktion, Diels-Alder-Reaktion, Aza-Diels- Alder-Reaktion, Baylis-Hillman-Reaktion, Reformatskyreaktion, Claisen- Umlagerung, Cyclisierungsreaktion nach Prins, Allylierung von

Carbonaylverbindungen, Cyanierung von Aldehyden und Ketonen, Cyanosilylierung von Aldehyden und Ketonen, Strecker-Reaktion, 1 ,3- dipolare Cycloaddition oder Michael-Reaktion.

10. Verwendung von Verbindungen nach einem oder mehreren der

Ansprüche 1 bis 4 als Lewis-Säure-Katalysatoren.

Description:
Bismutperfluoralkylphosphinate als Lewis-Säure Katalysatoren

Die Erfindung betrifft Bismutperfluoralkylphosphinate als Lewis-Säure- Katalysatoren, die Verbindungen sowie deren Verfahren zur Herstellung.

Die Katalyse mit Lewis-Säuren ist eine weit verbreitete Methodik in der Organischen Synthese und für die industrielle Herstellung verschiedener Substanzen von herausragender Bedeutung. Zu den zahlreichen wichtigen industriellen Prozessen, die durch Lewis-Säuren katalysiert werden, gehören zum Beispiel Friedel-Crafts-Alkylierungen und -Acylierungen von Aromaten, Gattermann-Koch-Reaktionen, Beckmann- und Fries- Umlagerungen, Mukaiyama-Aldol-Kondensationen [Acid Catalysis in Modern Organic Synthesis, H. Yamamoto and K. Ishihara (Eds.), WILEY- VCH, Weinheim, 2008].

G. N. Lewis definiert eine Säure als Substanz, die als

Elektronenpaarakzeptor agieren kann. Dieser Definition entsprechend sind Lewis-Säuren Elektronenmangelmoleküle bzw. -spezies. Die üblicherweise verwendeten Lewis-sauren Katalysatoren wie AlC , TiCU, ZnCfc und BF3- Diethyletherat sind feuchtigkeitsempfindlich und können in der Regel nach Beendigung der Reaktion nicht zurückgewonnen werden.

Weitere bekannte Lewis-Säuren sind Bismutsalze wie BiCb, BiBr3 und Bi(OSO2CF3)3, wie in T. Ollevier, org. Biomol. Chem., 2013, 11 , 2740-2755 beschrieben. Bei Verwendung von BiCb als Katalysator ist jedoch eine hohe Beladung notwendig, in der Regel 10 mol%, und die Freisetzung von HCl kann zu Korrosion der Reaktionsappartur führen, falls beispielsweise Stahlgefäße verwendet werden. Der am meisten bekannte Bismut- Katalysator ist Bismuttris(trifluormethansulfonat). Der Nachteil dieser Verbindung ist die Hydrolyseempfindlichkeit bei Anwesenheit von Wasser und dessen Reaktivität mit Alkoholen und Aminen. F. H.A. Kwie et al, Synthetic Communications, 40, 2010, 1082-1087 oder T.C. Wabnitz et al, Chem. Eur. J. 10, 2004, 484-493 beschreiben, dass eventuell die aus dem Bismuttris(trifluormethansulfonat) freigesetzte

Trifluormethansulfonsäure für die Katalyse verantwortlich sein könnte.

In S. Kobayashi et al, Chem. Eur. J., 12, 2006, 5954-5960 wird

vorgeschlagen, dass Bi(lll)-Salze durch Verwendung von organischen Liganden, wie beispielsweise 2,2'-Bipyridinderivaten stabilisiert werden könnten.

R. Qiu et al, Adv. Synth. Catal, 352, 2010, 153 berichten über die

Verwendung von Bismutperfluoroctansulfonaten als Katalysatoren.

Es besteht deshalb auch weiterhin ein Bedarf nach alternativen Lewis- Säure-Katalysatoren, damit die Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen optimal durchgeführt werden können.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher alternative Lewis-Säure- Katalysatoren zu entwickeln, welche eine Reaktionsführung der gewünschten katalysierten Reaktionen in guter Ausbeute ermöglichen.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass spezielle

Bismutperfluoralkylphosphinate katalytisch aktiv sind und deutlich weniger hydrolyseempfindlich als Bismuttris(trifluormethansulfonat) sind.

Der erste Gegenstand der Erfindung sind daher Verbindungen der Formel (la) und (Ib)

Ar x Bi[OP(0)(Rf) 2 ] 3 -x (la),

Ar 3 Bi[OP(O)(Rf) 2 ]2 (Ib)

wobei

Ar jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet, die unsubstituiert oder substituiert sein kann; Rt jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet und

x 0, 1 oder 2 bedeutet. Eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet Phenyl, Naphthyl,

Anthracenyl oder Phenanthryl, das einfach oder mehrfach durch Halogen, Alkyl, fluoriertes Alkyl, OAlkyl, NO2 oder CN substituiert sein kann.

„Alkyl" bedeutet eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C- Atomen.

Halogen bedeutet F, Cl, Br oder I. Halogen bedeutet bevorzugt F oder Cl.

„Fluoriertes Alkyl" ist eine lineare oder verzweigte fluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, wobei mindestens ein H-Atom einer linearen oder verzweigten Alkylgrupe mit 1 bis 10 C-Atomen durch ein F-Atom ersetzt ist. Es können auch alle H-Atome durch F-Atome ersetzt sein.

Bevorzugt ist die Arylgruppe unsubstituiertes oder einfach durch Halogen, Alkyl, fluoriertes Alkyl, OAlkyl, NO2 oder CN substituiertes Phenyl.

Besonders bevorzugt ist Ar eine unsubstituierte Phenylgruppe oder eine einfach mit Alkyl oder mit fluoriertem Alkyl substituierte Phenylgruppe.

Ganz besonders bevorzugt ist Ar eine unsubstituierte Phenylgruppe.

Eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen ist beispielsweise Methyl, Ethyl, / ' so-Propyl, Propyl, Butyl, sec-Butyl oder tert- Butyl, Pentyl, 1-, 2- or 3-Methylbutyl, 1 ,1-, 1 ,2- or 2,2-Dimethylpropyl,

1-Ethylpropyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl oder r/-Dodecyl.

Bevorzugt ist„fluoriertes Alkyl" eine geradkettige oder verzweigte fluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen. Besonders bevorzugt ist„fluoriertes Alkyl" Trifluormethyl, Difluormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, Pentafluorethyl, Heptafluor-/ ' so-Propyl, Heptafluorpropyl und Nonafluorbutyl. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Arylgruppe Ar bevorzugt bei jedem Auftreten gleich.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel (la) und der Formel (Ib), wie zuvor beschrieben, wobei Ar bei jedem Auftreten gleich ist.

Die Perfluoralkylgruppe Rt ist vorzugsweise Trifluormethyl, Pentafluorethyl, n-Heptafluorpropyl, / ' so-Heptafluorpropyl, n-Nonafluorbutyl, sec- Nonafluorbutyl oder tert. -Nonafluorbutyl. Die Perfluoralkylgruppe Rf steht besonders bevorzugt für Pentafluorethyl oder /r-Nonafluorbutyl.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die

Perfluoralkylgruppe Rf bevorzugt bei jedem Auftreten gleich. Der Gegenstand der Erfindung sind daher weiterhin Verbindungen der Formel (la) und (Ib), wie zuvor beschrieben oder bevorzugt beschrieben, wobei die Perfluoralkylgruppe Rt bei jedem Auftreten gleich ist.

Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (la) sind die

Verbindungen Phenylbis(pentafluorethyl-phosphinyl)bismut(lll) und

Bismuttris(pentafluorethylphosphinat).

Eine besonders bevorzugte Verbindung der Formel (Ib) ist

Triphenylbis[bis(pentafluorethylphosphinyl)]bismut(V). Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur

Herstellung von Verbindungen der Formel (la), wie zuvor beschrieben oder bevorzugt beschrieben, wobei x 0 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass Bismut mit einer Verbindung der Formel (II)

wobei

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet, umgesetzt wird. Bismut kann in jeder existierenden Form von Metalipartikeln eingesetzt werden, beispielsweise in Form von Pulvern oder Spänen. Bevorzugt wird Bismut als Bismutpulver eingesetzt.

Die Verbindungen der Formel (II) sind bekannte

Perfluoralkylphosphinsäuren, die zum Teil kommerziell erhältlich sind oder durch bekannte Syntheseverfahren zugänglich sind, wie beispielsweise in Nikolai V. Ignat'ev et al, Perfluoroalkylphosphorus acids: Synthesis, properties and applications in catalysis, Chimica Oggi/Chemistry Today, vol. 29, No. 5, September/Oktober 2011 beschrieben.

Die Umsetzung kann in Anwesenheit oder in Abwesenheit von Lösemitteln durchgeführt werden.

Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Methanol, Ethanol, iso-Propanol, Acetonitril, Propionitril, Benzonitril, Nitromethan, Diethylether, Methyl-tert- Butylether, 1 ,4-Dioxan, 2-Methyltetrahydrofuran, Dichlormethan, 1 ,2- Dichlorethan, Monoglyme, Diglyme, Triglyme, Chlorbenzol und ionische Flüssigkeiten oder ein Gemisch der oben genannten Lösemitteln.

Einzelheiten über geeignete ionische Flüssigkeiten werden nachfolgend beschrieben und gelten auch für diese Umsetzung.

Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 20°C und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 60°C und 160°C, ganz besonders bevorzugt zwischen 80°C und 140°C.

Es schließt sich bevorzugt eine geeignete Aufreinigungsmethode an.

Beispielsweise wird die Reaktionsmischung mit einem geeigneten

Lösemittel verdünnt, beispielsweise Methanol, und das nicht umgesetzte Metall wird abfiltriert. Das Filtrat wird vom Lösemittel befreit, getrocknet und eventuell durch Waschen, vorzugsweise mit Diethylether, und Trocknen weiter gereinigt. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (la), wie zuvor beschrieben oder bevorzugt beschrieben, wobei x 1 oder 2 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der Formel (II)

HOP(0)(Rf) 2 (II),

wobei

Rf jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,

mit Triarylbismutan umgesetzt wird, wobei das Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet.

Die Umsetzung, wie zuvor beschrieben, findet bevorzugt in einer

Inertgasatmosphäre statt. Es ist besonders bevorzugt, wenn der

Sauerstoffgehalt maximal 1000 ppm ist.

Die Bedingungen hinsichtlich des Sauerstoffgehalts gelten nicht für die Aufarbeitung nach erfolgreicher Umsetzung der Verbindungen der Formel (II), wie nachfolgend beschrieben.

Triarylbismutane sind kommerziell erhältlich, beispielsweise

Triphenylbismutan von der Firma ABCR, oder können nach bekannten Syntheseverfahren hergestellt werden, wie in P. Pfeiffer et al, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 1904, 37, 4620-4623 beschrieben. Eine bevorzugte

Herstellung ist im Beispielteil beschrieben. Die Definition der Arylgruppe und bevorzugte Arylgruppen, wie zuvor beschrieben, gelten für diese Umsetzungen entsprechend. Triarylbismutan kann beispielsweise alternativ durch Reaktion von Aryl-Lithium-Verbindungen, wobei Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet, mit Bismuttrichlorid hergestellt werden. Die Reaktion der Verbindungen der Formel (II) mit Triarylbismutan findet bevorzugt in Anwesenheit eines Lösemittels statt.

Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Alkohole wie Methanol oder Ethanol.

Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 20°C und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 60°C und 160°C, ganz besonders bevorzugt zwischen 80°C und 140°C. Es schließt sich bevorzugt eine geeignete Aufreinigungsmethode an.

Bevorzugt werden alle flüchtigen Bestandteile im Hochvakuum entfernt und der Rückstand wird entsprechend gewaschen und getrocknet. Bevorzugt wird der Rückstand mit Wasser gewaschen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (Ib), wie zuvor beschrieben oder bevorzugt beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass Triarylbismut(V)dichlorid, wobei Aryl jeweils unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C- Atomen bedeutet, die unsubstituiert oder substituiert sein kann,

mit einer Verbindung der Formel (III) umgesetzt wird,

Ag[(Rf) 2 P0 2 ] (III),

wobei

Rt jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.

Die Verbindungen der Formel (III) sind Silbersalze der entsprechenden Bis(perfluoralkyl)phosphinsäure und können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Geeignet ist eine Umsetzung von Silberoxid oder Silbercarbonat mit der Bis(perfluoralkyl)phosphinsäure. Weitere

Reaktionsbedingungen sind dem Fachmann bekannt und sind

beispielsweise im Beispielteil beschrieben. Die Ausführungen zu geeigneten und bevorzugten Gruppen Rt für Verbindungen der Formel (la) gelten entsprechend auch für Verbindungen der Formel (Ib).

Triarylbismut(V)dichlorid kann beispielsweise durch Umsetzung von Triarylbismutan mit Chlorierungsmitteln hergestellt werden. Geeignete Chlorierungsmittel sind CI2, POC , PCI5, SOCI2 oder SO2CI2. Bevorzugt wird SO2CI2 eingesetzt. Die Reaktionsbedingungen sind für den Fachmann aus ähnlichen Reaktionen ableitbar und sind beispielsweise im Beispielteil beschrieben.

Die Umsetzung zu Triarylbismut(V)dichlorid, wie zuvor beschrieben, findet bevorzugt in einer Inertgasatmosphäre statt, deren Wassergehalt maximal 1000 ppm ist. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (Ib), wie zuvor beschrieben oder bevorzugt beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung der Formel (II),

HOP(0)(Rf) 2 (II),

wobei

Rt jeweils unabhängig voneinander eine geradkettige oder verzweigte Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,

mit Triarylbismut(V)carbonat, Triarylbismut(V)diacetat oder

Triarylbismut(V)dichlorid umgesetzt wird, wobei das Aryl jeweils

unabhängig voneinander eine Arylgruppe mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet.

Triarylbismut(V)carbonate sind teilweise kommerziell erhältlich,

beispielweise Triphenylbismut(V)carbonat der Firma Sigma-Aldrich.

Triarylbismut(V)diacetate sind teilweise kommerziell erhältlich,

beispielsweise Triphenylbismut(V)diacetat der Firma Sigma-Aldrich. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Methanol, Ethanol, iso-Propanol, Acetonitril, Propionitril, Benzonitril, Nitromethan, Diethylether, Methyl-tert- Butylether, 1 ,4-Dioxan, 2-Methyltetrahydrofuran, Dichlormethan, 1 ,2- Dichlorethan, Monoglyme, Diglyme, Triglyme, Chlorbenzol und ionische Flüssigkeiten oder ein Gemisch der oben genannten Lösemitteln.

Einzelheiten über geeignete ionische Flüssigkeiten werden nachfolgend beschrieben und gelten auch für diese Umsetzung.

Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 20°C und 180°C, besonders bevorzugt zwischen 60°C und 160°C, ganz besonders bevorzugt zwischen 80°C und 140°C.

Es schließt sich bevorzugt eine geeignete Aufreinigungsmethode an.

Beispielsweise wird die Reaktionsmischung mit einem geeigneten

Lösemittel verdünnt, beispielsweise Methanol, und das nicht umgesetzte Metall wird abfiltriert. Das Filtrat wird vom Lösemittel befreit, getrocknet und eventuell durch Waschen, vorzugsweise mit Diethylether, und Trocknen weiter gereinigt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der

Verbindungen der Formel (la) und (Ib), wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, als Lewis-Säure-Katalysator.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Lewis-Säure-Katalysator der Formel (la) oder (Ib), wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt

beschrieben, zur Verwendung in einer Lewis-Säure-katalysierten Reaktion.

Ganz besonders bevorzugte Lewis-Säure-Katalysatoren sind die

Verbindungen Phenylbis(pentafluorethyl-phosphinyl)bismut(lll) und

Bismuttris(pentafluorethylphosphinat) sowie

Triphenylbis[bis(pentafluorethylphosphinyl)]bismut(V). Die Verbindungen der Formel (\a), der Formel (Ib) oder die als bevorzugt angegebenen Verbindungen der Formel (la) und (Ib), werden bevorzugt in einer Katalysatormenge von 0,01 bis 20 mol% eingesetzt, bezogen auf das Startmaterial im Unterschuss. Besonders bevorzugt werden die

Verbindungen der Formel (la) oder (Ib), wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, in einer Menge von 0.1 mol% bis 10 mol% eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt werden die Verbindungen der Formel (la) oder (Ib), wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt

beschrieben, in einer Menge von 1 mol% bis 5 mol% eingesetzt.Der Fachmann auf dem Gebiet der Katalyse ist in der Lage, die optimale Katalysatormenge für die entsprechende zu katalysierende Reaktion auszuwählen.

Die vergleichenden Versuche mit Bismuttris(trifluormethansulfonat) zeigen, dass die Verbindungen Phenylbis(pentafluorethyl-phosphinyl)bismut(lll) und Bismuttris(pentafluorethylphosphinat) nicht hygroskopisch sind und bei Luft gelagert werden können. Die Verbindung

Triphenylbis[bis(pentafluorethylphosphinyl)]bismut(V) ist ebenfalls nicht hygroskopisch.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Lewis-Säure- katalysierte Reaktion ausgewählt aus einer Kondensationsreaktion,

Alkoholyse, Aldol-Reaktion, Mukaiyama-Aldol-Reaktion, Gattermann-Koch- Reaktion, Beckmann- und Fries-Umlagerung, Friedel-Crafts-Acylierung, Friedel-Crafts-Alkylierung, Mannich-Reaktion, Diels-Alder-Reaktion, Aza- Diels-Alder-Reaktion, Baylis-Hillman-Reaktion, Reformatskyreaktion, Claisen-Umlagerung, Cyclisierungsreaktion nach Prins, Allylierung von Carbonaylverbindungen, Cyanierung von Aldehyden und Ketonen,

Cyanosilylierung von Aldehyden und Ketonen, Strecker-Reaktion, 1 ,3- dipolare Cycloaddition oder Michael-Reaktion. Die Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen können in Anwesenheit oder Abwesenheit von entsprechenden Lösemitteln durchgeführt werden.

Geeignete protische Lösemittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind Ethanol, Methanol oder / ' so-Propanol.

Geeignete aprotische Lösemittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind Acetonitril, Propionitril, Benzonitril,

Nitromethan, Ethylacetat, Dimethylformamid, dimethylacetamid,

Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon, Diethylether, Methyl-tert-Butylether, 1 ,4-Dioxan, Tetrahydrofuran, 2-Methyltetrahydrofuran, Dichlormethan, 1 ,2- Dichlorethan, Monoglyme, Diglyme, Triglyme, Hexan, Heptan, Petrolether, Benzol und Toluol. Auch die Klasse der ionischen Flüssigkeiten sind als Lösemittel bei

Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren geeignet.

Unter einer ionischen Flüssigkeit versteht man Salze, die in der Regel aus einem organischen Kation und einem anorganischen Anion bestehen. Sie enthalten keine neutralen Moleküle und weisen meistens Schmelzpunkte kleiner 373 K auf [Wasserscheid P, Keim W, 2000, Angew. Chem. 112: 3926]. Ionische Flüssigkeiten haben bedingt durch Ihren Salzcharakter einzigartige Stoffeigenschaften, wie beispielsweise einen niedrigen

Dampfdruck, einen flüssigen Zustand über einen breiten

Temperaturbereich, sind nicht entflammbar, zeigen eine hohe elektrische Leitfähigkeit und eine hohe elektrochemische und thermische Stabilität.

Geeignete ionische Flüssigkeiten als Lösemittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind ionische

Flüssigkeiten, die ein organisches Kation haben und deren Anion

ausgewählt wird aus der Gruppe Cl " Br ~ , [R1COO] -, [R1SO3] - [R2COO3 -, [R2SO3] -, [R1OSO3] -, [BF 4 ] - [S0 4 ] 2 - [HSO4] 1 -, [(Ri) 2 P(0)O]-, [Ri P(O)O 2 ] 2 - , [(RiO) 2 P(0)0]-, [(RiO)P(0)0 2 ] 2 -, [(R 2 ) 2 P(0)O]-, [R 2 P(O)0 2 ] 2" ,

[(FS0 2 ) 2 N]-, [(R 2 SO 2 ) 2 N]-, [(R 2 S0 2 ) 3 C]-, [(FSO 2 ) 3 C] - [P(R 2 ) y F 6 - y ] "

[BFx(R 2 ) 4 -x] - [BFx(CN) 4 -x] -, [B(Ri)a(CN) 4 -a] ~ [B(R 2 )F 2 (CN)] - oder

[B(R 2 )F(CN) 2 ]- wobei R1 jeweils unabhängig voneinander eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet,

R 2 jeweils unabhängig voneinander eine teilfluorierte oder perfluorierte lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet oder Pentafluorphenyl,

x die ganze Zahl 0, 1 , 2 oder 3 bedeutet,

y die ganze Zahl 0, 1 , 2, 3 oder 4 bedeutet und

a die ganze Zahl 1 oder 2 bedeutet. Eine perfluorierte lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist beispielsweise Trifluormethyl, Pentafluorethyl, /7-Heptafluorpropyl, iso- Heptafluorpropyl, n-Nonafluorbutyl, sec-Nonafluorbutyl oder tert- Nonafluorbutyl. R 2 definiert in Analogie eine lineare oder verzweigte perfluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, umfassend die zuvor genannten Perfluoralkylgruppen und beispielsweise perfluoriertes n-Hexyl, perfluoriertes n-Heptyl, perfluoriertes π-Octyl, perfluoriertes Ethylhexyl, perfluoriertes n-Nonyl, perfluoriertes π-Deoyl, perfluoriertes n-Undecyl oder perfluoriertes n-Dodecyl. Bevorzugt ist R 2 Trifluormethyl, Pentafluorethyl oder Nonafluorbutyl, ganz besonders bevorzugt Trifluormethyl oder Pentafluorethyl.

Die Variable y ist bevorzugt 1 , 2 oder 3, besonders bevorzugt 3. Bevorzugte Lösemittel sind ionische Flüssigkeiten mit den Anionen

[P(R 2 )yF6-y] " und [R 2 SO3] ~ wobei R 2 und y eine zuvor angegebene oder als bevorzugt angegebene Bedeutung haben. Besonders bevorzugte Lösemittel sind ionische Flüssigkeiten mit den Anionen [P(C2F 5 )3F3] ' und [CF3SO3]-. Die organischen Kationen sind in der Regel nicht eingeschränkt und werden bevorzugt aus Imidazoliumkationen, Pyridiniumkationen oder Pyrrolidinium-Kationen ausgewählt, die entsprechend substituiert sein können, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Ganz besonders bevorzugt wird die ionische Flüssigkeit 1-Ethyl-3- methylimidazolium-tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat {[EMIM][FAP]} und 1-Ethyl-3-methylimidazolium-triflat {[EMIM][OTf]} als Lösemittel ausgewählt.

Die folgenden Beispiele von Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen zeigen, dass durch den Einsatz der Verbindungen der Formel (la) und (Ib), wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, die Reaktionen bei Reaktionstemperaturen bis 120°C und unter Luft durchgeführt werden können. Die Menge an Katalysator bei den erfindungsgemäßen Lewis- Säure-Katalysatoren ist ebenfalls signifikant reduziert.

Die Eignung der Verbindungen der Formel (la) und (Ib) als Lewis-Säure- Katalysatoren ist anhand von Friedel-Crafts-Acylierungen, einer Friedel- Crafts-Alkylierung, Diels-Alder-Reaktion (Addition) und Strecker-Reaktion belegt. Diese Reaktionstypen sind repräsentativ für Lewis-Säure- katalysierte Reaktionen.

Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die folgenden Beschreibungen im weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen und Beispiele sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise

limitierende Offenbarung aufzufassen. Beispiele:

Beispiel 1. Darstellung von

Phenylbis(pentafluorethylphosphinyl)bismut(lll), PhBi[0(0)P(C 2 F 5 )2]2.

BiPh 3

- 2 C 6 H 6 PhBi[0(0)P(C 2 F 5 ) 2 ]2

In einem 50 ml_ Schlenkkolben werden im Stickstoffgegenstrom 3.09 g (10.2 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2Fs)2P(O)OH, in 15 mL Methanol vorgelegt und langsam 1.49 g (3.4 mmol) Triphenylbismut zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 24 Stunden zum Rückfluss erhitzt. Alle flüchtigen Bestandteile der Reaktionslösung werden im

Hochvakuum entfernt. Der Rückstand zweimal mit Wasser gewaschen und der erhaltene Rückstand bei 90 °C im Hochvakuum getrocknet. Es wird ein farbloser, feinpulvriger Feststoff erhalten.

Ausbeute an PhBi[O(O)P(C2F5)2]2 (bezogen auf Triphenylbismut): 2.70 g ( 3.0 mmol, 89 %). Zersetzungspunkt: >550 °C.

IR: v = 3074 (w), 1434 (w), 1309 (m), 1205 (vs), 1164 (s), 1 135 (s), 1 113 (s), 1070 (s), 999 (s), 963 (s), 750 (w), 728 (w), 689 (w), 634 (w), 599 (w), 569 (s), 498 (s), 442 (w), 428 (w).

Tabelle:

NMR-Daten von Phenylbis(pentafluorethylphosphinyl)bismut(lll), PhBi[0(0)P(C 2 F 5 )2]2 in Aceton-de.

Kern δ [ppm] Aufspaltung J [Hz] Zuordnung

" ^Ή ä2 d 3 J HH = 7.0 Ortho H

8.3 t 3 J HH = 7.7 meta H

7.4 t 3 J HH = 7.4 para H

13 C-CPD 138.2 Ortho C 134.3 meta C

130.4 para C

3C, 19 F- 1 19.4 d 3 JCP = 17.8 CF3CF2

DEPT135 1 12.1 d 2 JCP = 140.6 CF3CF2

-125.5 d 2 JFP = 77.0 CF3CF2

31 p 0.6 qui 2 JFP = 77.0 P

Tabelle: Massenspektrometrische Daten von

Phenylbis(pentafluorethyl-phosphinyl)bismut (III), PhBi[0(0)P(C2Fs)2]2, ESI negativ. m/z rel. Intensität (%) Fragment

1 188.6 100

964.7 90

904.6 30

602.6 40

300.7 40 [P(0)0(C 2 F 5 ) 2 ]-

Beispiel 2. Darstellung von Bi(lll)[(C2Fs)2P02]3

In einem 50 mL-Rundkolben werden 3.420 g (16.365 mmol) gemörsertes Bismutpulver vorgelegt und über eine Pipette mit 15.544 g (51.469 mmol) Bis(pentafluorethyl)-phosphinsäure versetzt. Es wird für 24 h auf 140 °C erhitzt.

Nach dem Abkühlen wird die gräuliche Reaktionsmischung in 25 ml_ Methanol aufgenommen, nicht umgesetztes Metallpulver (Bi) durch

Filtration abgetrennt, das Filtrat am Rotationsverdampfer eingeengt und über Nacht im Hochvakuum getrocknet. Der Rückstand wird in 50 mL Diethylether aufgenommen, filtriert und viermal mit je 20 mL Diethylether gewaschen. Der erhaltene farblose Feststoff wird im Hochvakuum

getrocknet. Ausbeute (bezogen auf Bismut): 5.09 g (4.58 mmol, 28 %).

Zersetzungspunkt: >490 °C

IR: v = 1314 (w), 1213 (s), 1174 (m), 1160 (m), 1122 (s), 1083 (m), 1056 (m), 1003 (m), 958 (s), 752 (w), 641 (w), 601 (m), 571 (m), 519 (m), 496 (m), 473 (w), 429 (m).

Tabelle: NMR-Daten von Bi[(C2Fs)2P02]3 in Methanol mit Aceton-de als

Standard bei RT.

Kern δ [ppm] Aufspaltung J [Hz] Zuordnung

19p -81.5 s - CF3CF2

-126.0 d 2 JFP = 74.2 CF3CF2

31 p 0.6 qui 2 JFP = 74.2 P

13 C j 19p. 1 19.6 d 3 JCP = 17.0 CF3CF2

DEPT135 1 12.4 d 2 JCP = CF3CF2

138.2

Es werden keine 1 H Signale im 1 H-NMR Spektrum für die Lösung Bi[(C2F5)2PO2]3 in Aceton-d6 detektiert. Dieses Ergebnis bestätigt, dass Bi[(C2F5)2PO2]3 nicht mit Methanol bei Raumtemperatur reagiert.

Beispiel 3. Darstellung von Triphenylbis[bis(pentafluorethyl)- phosphinyl)]bismut(V), Ph 3 Bi[(C 2 F5)2P02]2

A) Darstellung von Silber(l)bis(pentafluorethyl)phosphinat, {Ag[(C2Fs)2P02] 2 (C 2 F 5 ) 2 P(O)OH

Ag 2 0 2 Ag[(C 2 F 5 ) 2 PO 2 ]

CH 3 CN, 3 h, reflux

- H 2 O

6.17 g Silber(l)oxid (26.63 mmol) werden portionsweise zu einer Lösung von (C2F 5 )2P(0)OH (15.03 g, 49.77 mmol) in Acetonitril (50 mL) gegeben und die Reaktionsmischung für 3 h zum Rückfluss erhitzt. Alle nicht löslichen Komponenten werden abfiltriert, das Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand über Nacht im

Hochvakuum getrocknet. Der Rückstand wird in Diethylether (50 mL) aufgenommen und über Aktivkohle gerührt. Nach Filtration und Entfernung des Lösungsmittels wird der erhaltene farblose Feststoff im Hochvakuum getrocknet.

Die Ausbeute ist 15.50 g (38.01 mmol, 76 % bezogen auf (C2F5)2P(0)OH).

13 C{ 19 F} NMR (CDsCN, RT), δ, ppm: 112.5 (d, 1 J(C,P)=127 Hz; CF2), 119.5 (d, 2 J(C,P)=16 Hz; CF3);

19 F NMR (CDaCN, RT), δ, ppm: -125.7 (d, 2 J(P,F)=69 Hz, 4F; CF2), -81.1 (s, 6F; CF3);

3 P NMR (CDsCN, RT ), δ, ppm: -0.2 (quint, 2 J(P,F)=69 Hz). B) Darstellung von Triphenylbismutan, P oBi

In einem 1 L-Dreihalskolben mit Rückflusskühler werden 5.52 g (795 mmol) Lithium in 250 mL Di-ethylether (Et2O) vorgelegt. Über einen 250 mL- Tropftrichter werden unter Rühren langsam 44 mL (420 mmol) Brombenzol zugetropft, sodass der Diethylether kontinuierlich siedet. Nach beendeter Zugabe wird die grau-braune Suspension für 30 min zum Rückfluss erhitzt und anschließend werden 32.74 g (104 mmol) Bismuttrichlorid zugegeben. Es wird für 15 h bei RT gerührt.

Die Suspension wird unter Eisbadkühlung mit destilliertem Wasser hydrolysiert und mit einer gesättigten Ammoniumchlorid-Lösung neutralisiert. Die organische Phase wird abgetrennt und die wässrige Phase zweimal mit Et2O extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über MgS04 getrocknet und das Lösemittel im Hochvakuum entfernt. Der Rückstand wird aus 80 mL Et20 umkristallisiert. Durch mehrfaches Dekantieren und Einengen der Mutterlauge und Trocknen im Hochvakuum wird Triphenylbismutan in Form farbloser Nadeln erhalten. Die Ausbeute ist 39.26 g (89.21 mmol, 86% bezogen auf Bismuttrichlorid). H NMR (CDC ), 5, ppm: 7.8 (m, Hortho), 7.4 (m, Hmeta, Hpara). C) Umsetzung zu Triphenylbis[bis(pentafluorethyl)-phosphinyl)]bismut(V),

S0 2 CI 2 2 Ag[(C 2 F 5 ) 2 PO 2 ]

Ph 3 Bi - Ph 3 BiCI 2 * Ph 3 Bi[(C 2 F 5 ) 2 P0 2 ] 2

Et 2 0, RT CH 2 CI 2 , RT

- S0 2 - 2 AgCI

Auf eine Lösung von Triphenylbismutan ( .58 g, 3.59 mmol) in

Dichlormethan (20 mL) werden 0.68 g (5.00 mmol) SO2CI2 kondensiert und die Reaktionsmischung für eine Stunde bei Raumtemperatur (RT) gerührt. Alle flüchtigen Bestandteile werden im Hochvakuum entfernt, bis Ph3BiCl2 als farbloser Feststoff erhalten wird. Der Rückstand wird in Dichlormethan (20 mL) aufgenommen, 3.24 g (7.20 mmol) Ag[(C2Fs)2P02] zugegeben und die Reaktionsmischung für eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Der ausgefallene Feststoff wird abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck eingeengt. Das Rohprodukt wird aus Cyclohexan umkristallisiert und Ph3Bi[(C2F5)2PO2]2 nach Trocknen im Hochvakuum als farblose Nadeln erhalten.

Die Ausbeute ist 2.61 g (2.50 mmol, 70 % bezogen auf BiPh 3 ).

Schmelzpunkt: 130-133 °C, Zersetzung: >170 °C. 1 H NMR ([D 6 ]Aceton, RT), δ, ppm: 7.7 (t, 3 J(H,H)=7 Hz, 3H; Hpara), 7.9 (t, 3 J(H,H)=8 Hz, 6H; Hmeta), 8.1 (d, 3 J(H,H)=8 Hz, 6H; Hortho); 13 C{ H} NMR ([D 6 ]Aceton, RT), δ, ppm: 133.0 (s; Cpara), 133.6 (s; Cmeta), 134.1 (s; Cortho), 155.2 (s, Cquart);

13 C{ 19 F} NMR ([D 6 ]Aceton, RT), δ, ppm: 110.9 (d, 1 J(C,P)=145 Hz; CF 2 ), 118.1 (d, 2 J(C,P)=20 Hz; CF 3 );

1 9 F NMR ([D 6 ]Aceton, RT), δ, ppm: -124.3 (d, 2 J(P,F)=83 Hz, 8F; CF 2 ), - 80.7 (m, 12F; CF 3 );

3 P NMR ([DeJAceton, RT ), δ, ppm: 0.6 (quint, 2 J(P,F)=83 Hz);

IR (Feststoff): v = 408 (w), 445 (s), 501 (s), 512 (s), 547 (w), 567 (s), 597

(m), 636 (w), 651 (w), 677 (m), 727 (m), 750 (w), 962 (s), 985 (s), 992 (s), 1047 (s), 1069 (m), 1105 (s), 1128 (s), 1147 (s), 1205 (vs), 1289 (s), 1442

(w), 1472 (w), 1561 (w), 3070 (vw) cm 1 ;

MS (ESI): m/z (%): 741 (100) [Ph3Bi(C 2 F5)2P0 2 ] + , 587 (10)

[PhBi(C 2 F 5 ) 2 PO 2 ]\ 363 (50) [Ph 2 Bi] + , 286 (90) [BiPh]\ 209 (30) [Bi] + ; 301

(100) [(C 2 F 5 ) 2 P0 2 ]-, 201 (20) [(C 2 F 5 )PF0 2 ]-;

Elementaranalyse berechnet (gefunden) [%] für C 2 6Hi5BiF 2 o04P 2 : C 29.96

(C 29.80); H 1.45 (H 1.53); (N 0.13).

Vergleichsbeispiel 4. Darstellung von Bi(OTf)3 (wasserfrei).

3 CF 3 SO 3 H

P h 3 ßi CH^ erC - RT; B«OS0 2 CF 3 ) 3

- 3 CQHQ

In einem 250 mL-Schlenkkolben werden im Stickstoffgegenstrom 4.50 g (10.0 mmol) Triphenylbismut in 100 mL getrocknetes Dichlormethyn vorgelegt und im Kältebad auf -70 °C gekühlt. Danach werden 2.7 mL (31.0 mmol) Trifluoromethansulfonsäure (Triflic Säure) langsam zugegeben und die Reaktionsmischung über Nacht auf Raumtemperatur erwärmt. Das Reaktionsgemisch wird unter Inertatmosphäre filtriert. Der erhaltene Rückstand wird zweimal mit Dichlormethan gewaschen und im

Hochvakuum getrocknet. Es werden 5.59 g (8.5 mmol) eines beigen Feststoffes erhalten. Die Ausbeute an Bi(OTf)3 beträgt 85%. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit den in der Literatur

angegebenen Werten überein [M. Labrouillere, et al., Tetrahedron Lett., 40 (1999), p.285-286].

Beispiele zur Bestimmung der katalytischen Aktivität:

Die ausgewählten Katalysereaktionen werden in 10-25 mL Schlenkrohren und unter Standard-Schlenkbedingungen durchgeführt. Zunächst wird das Bismutperfluoroalkyl-phosphinat eingewogen und die entsprechende Stöchiometrie der Edukte und des Lösungsmittels angepasst.

Zur Umsatzberechnung wird eine Komponente mit zuvor ausgewählten, charakteristischen NMR-Signalen im Unterschuss eingesetzt. Werden diese Marker-Signale im NMR-Spektrum nicht mehr detektiert, kann von einem quantitativen Umsatz ausgegangen werden. Es erfolgt keine weitere Aufarbeitung oder Bestimmung isolierter Ausbeuten. Die Zeitnahmen erfolgt nach Zugabe des unterschüssig eingesetzten Eduktes. Endpunkt stellt die Probenentnahme dar.

Blindproben zur Bestätigung der katalytischen Aktivität wurden

durchgeführt.

Vergleichsbeispiel 5. Friedel-Crafts Acylierung mit Bi(OS0 2 CF3)3 als Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 225 mg (0.343 mmol) Bi(OTf)3 und 1.051 g (7.48 mmol) Benzoylchlorid vorgelegt. Es werden 735 mg (6.80 mmol) Anisol zugefügt und bei 140 °C für 1 ,5 Stunden gerührt. Die Reaktionsmischung wird schnell gelb, färbt sich später dunkelrot und ist bei Raumtemperatur fest. Laut 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen beträgt der Umsatz zu 4-Methoxybenzophenon 80%.

Beispiel 6. Friedel-Crafts-Acylierung mit Bi[(C2Fs)2P02]3 Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 149 mg (0.134 mmol) Bi[(C2F 5 )2P02]3 und 441 mg (3.137 mmol) Benzoylchlorid vorgelegt. Es werden 293 mg (2.710 mmol) Anisol zugefügt und für 1.5 Stunden bei 140 °C gerührt. Die Lösung wird rasch gelb, später dunkelrot. Der 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopisch detektierte Umsatz zu 4- Methoxybenzophenon beträgt 90 %.

Das Reaktionsprodukt erhält man durch Extraktion der Reaktionsmischung mit Diethylether. Der Extrakt wird zwei Mal mit Wasser und konzentrierter NaHCO3-Lösung gewaschen. Die organische Phase wird über

Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösemittel wird unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wird aus n-Hexan/Diethylether (2:1) kristallisiert.

Beispiel 7. Friedel-Crafts Acylierung mit PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0]2 als Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 119 mg (0.134 mmol) PhBi(lll)-Bis(perfluoroalkylphosphinat) und 850 mg (6.05 mmol) Benzoylchlorid vorgelegt. Es werden 280 mg (2.59 mmol) Anisol zugefügt und bei 140 °C für 1 ,5 Stunden gerührt. Die Lösung wird schnell gelb, später dunkelrot.

Laut 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen beträgt der Umsatz zu 4-Methoxybenzophenon 81%.

Vergleichsbeispiel 8. Friedel-Crafts Acylierung mit (C2F5)2P(0)OH als Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 85 mg

(0.281 mmol) Bis(pentafluoroethyl)phosphinsäure, (C2Fs)2P(0)OH, und 880 mg (6.26 mmol) Benzoylchlorid vorgelegt. Es werden 610 mg

(5.64 mmol) Anisol zugefügt und bei 40 °C für 1 ,5 Stunden gerührt. Die Lösung wird nach kurzer Zeit dunkelrot.

Laut 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen beträgt der Umsatz zu 4-Methoxybenzophenon 29%.

Beispiel 9. Untersuchungen zur Hygroskopie von Bi(OTf)3,

Bi[(C 2 F5) 2 P(0)0]3 und PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0]2 bei Lagerung an der Luft. a) Feinpulvriges, ockerfarbenes Bismuttris(trifluormethansulfonat), Bi(OTf)3, (wasserfrei; 278 mg; 0.40 mmol) wird auf einem Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 Stunden wird eine Gewichtszunahme von 67 mg festgestellt. Dies entspricht dem Gewicht von neuen Äquivalenten H2O (3.6 mmol). Das Produkt verändert sich visuell. b) Im vergleichbaren Experiment werden 181 mg (0.20 mmol) feinpulvriges, farbloses PhBi-Bis(pentafluoroethylphosphinat), PhBi[(C2F5)2P(O)O]2 (wasserfrei) auf einem Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 Stunden wird eine Gewichtszunahme von 1 mg festgestellt. Das Produkt verändert sich visuell nicht. c) Bi[(C2F5)2P02]3: 188 mg (0.169 mmol) feinpulvriges, farbloses Bi[(C2Fö)2P02]3 (wasserfrei) werden auf einem Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 h wird eine Gewichtszunahme von 2 mg detektiert. Das Produkt verändert sich visuell nicht.

Diese Experimente zeigen, dass Bi[(C2Fs)2P(0)0]3 und PhBi[(C2F 5 )2P(0)0]2 praktisch im Vergleich zum Bismut Triflat, Bi(OTf)3, nicht hygroskopisch sind.

Vergleichsbeispiel 10. Friedel-Crafts Acylierung mit

Bi(OS02CF3)2-nH20 (24 Stunden an Luft gelagert) als Katalysator.

Zur Reproduktion der obigen Ergebnisse werden 250 mg (0.381 mmol) feinpulvriges, ockerfarbenes Bi(OTf)3 (wasserfrei) auf einem Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 h wird eine Gewichtszunahme von 66 mg detektiert. Dies entspricht dem Gewicht von 9.6 Äquivalenten H2O

(3.442 mmol). Der erhaltene krümelige und lehmfarbene Feststoff wird in ein 25 mL-Schlenkrohr überführt und als Katalysator in einer Friedel-Crafts- Acylierung eingesetzt. Es werden 1.298°mg (9.271 mmol) Benzoylchlorid und 806 mg (7.459 mmol) Anisol unter Umgebungsluft zugefügt und für 1.5 h bei 140 °C gerührt. Die Reaktionsmischung färbt sich tiefrot und ist bei RT fest. Der H- und 13 C-NMR-spektroskopisch detektierte Umsatz zu 4- Methoxybenzophenon beträgt 72 %. Beispiel 11. Friedel-Crafts Acylierung mit Bi[(C2F 5 )2P0 2 ]3 (24 Stunden an Luft gelagert) als Katalysator.

Bi[(C2F5)2P02]3: 188 mg (0.169 mmol) feinpulvriges, farbloses

Bi[(C2F5)2PO2]3 (wasserfrei) werden auf einem Uhrglas an der

Umgebungsluft gelagert. Nach 24 h wird eine Gewichtszunahme von 2 mg detektiert. Der erhaltene farblose, feinpulvrige Feststoff wird in ein 25 ml_- Schlenkrohr überführt und als Katalysator in einer Friedel-Crafts-Acylierung eingesetzt.

Es werden 571 mg (64.062 mmol) Benzoylchlorid und 372 mg

(3.440 mmol) Anisol unter Umgebungsluft zugefügt und für 1.5 h bei 140 °C gerührt. Die Reaktionsmischung färbt sich schnell gelb und später tiefrot.

Der 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopisch detektierte Umsatz zu 4- Methoxybenzophenon beträgt 85 %, mit dem Vorteil, dass eine geringere Menge an Katalysator einsetzbar ist, als in Vergleichsbeispiel 9.

Beispiel 12. Friedel-Crafts Acylierung mit PhBi[(C 2 Fs)2P(0)0]2 (24 Stunden an Luft gelagert) als Katalysator.

268 mg (0.302 mmol) feinpulvriges, farbloses PhBi- Bis(pentafluoroethylphosphinat), PhBi[(C2Fs)2P(O)O]2, (wasserfrei) werden auf einem Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 Stunden wird eine Gewichtszunahme von 3 mg festgestellt. Der erhaltene farblose, feinpulvrige Feststoff wird in einer Friedel-Crafts Acylierung eingesetzt. Es werden 924 mg (6.57 mmol) Benzoylchlorid und 648 mg (5.99 mmol) Anisol unter Umgebungsluft zugefügt und für 1 ,5 Stunden bei 140 °C gerührt. Die Reaktionsmischung färbt sich schnell gelb und später tiefrot.

Laut H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen beträgt Umsatz zu 4-Methoxybenzophenon 83%.

Tabelle: Übersicht der durchgeführten Friedel-Crafts-Acylierungen von Anisol und Benzoylchlorid mit unterschiedlichen

Katalysatorsystemen.

Katalysator^ Umsatz )

Bi(OTf)3 (wasserfrei)

Bi(OTf) 3 * n H2O 72 %

(24 h an Luft gelagert)

(C 2 F 5 ) 2 P(0)OH 29 %

PhBi[(C2F 5 )2P(0)0]2 81 %

PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0]2

83 %

(24 h an Luft gelagert)

Bi[(C 2 F 5 )2P(0)0] 3 90 %

(24 h an Luft gelagert) a) Katalysatormenge: ca. 5 mol%; Reaktionsbedingungen: 1.5 h, 140 °C; b) Umsatzberechnungen beruhen auf H- und 13 C-NMR-spektroskopischen Messungen bezogen auf Anisol. Beispiel13. Friedel-Crafts-Alkylierung mit PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0] 2 als Katalysator.

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 335 mg (0.377 mmol) Bi(lll)-Phosphinatkomplex, PhBi[(C 2 F5)2P(O)0]2, und 1.036 g (5.812 mmol) Cyclohexylmethansulfonat vorgelegt. Es werden 1.295 g (11.974 mmol) Anisol zugefügt und bei 90 °C gerührt. Nach 3 h wird über 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit dern aus der Literatur bekannten Werten überein [R. P. Singh, R. M. Kamble, K. L.

Chandra, P. Saravanan, V. K. Singh, Tetrahedron, 2001 , 57, 241-247; H. Kotsuki, T. Oshisi, M. Inoue, Synlett, 1998, 1998, 255-256].

Beispiel 14. Diels-Alder Addition mit PhBi[(C 2 F 5 ) 2 P(0)0]2 als

Katalysator.

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 13 mg (0.0146 mmol) Bi(lll)-Phosphinatkomplex, PhBi[(C2Fs)2P(O)O]2, und 993 mg (10.127 mmol) Maleinsäureanhydrid in 5 mL Dichlormethan suspendiert. Es werden 2.45 g (3.37 ml, 29.83 mmol) 2,3-Dimethylbutadien zugefügt und bei Raumtemperatur gerührt. Nach 30 min wird über 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit den aus der Literatur bekannten Werten überein [C.E. Song, E.J. Roh, S.-g. Lee, W.H. Shim, J.H. Choi, Chem. Commun. 2001, p. 1122-1123].

Beispiel 15. Diels-Alder Addition mit PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0] 2 als

Katalysator.

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 12 mg (0.0135 mmol) Bi(lll)-Phosphinatkomplex, PhBi[(C2F 5 )2P(0)0]2, und 893 mg (9.107 mmol) Maleinsäureanhydrid in 5 mL Dichlormethan suspendiert. Es werden 2.20 g (2.6 ml, 27.48 mmol) 1 ,3-Cyclohexadien zugefügt und bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung färbt sich sofort gelb. Nach 1 h wird über 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische

Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert.

Die NMR-analytischen Daten stimmen mit den aus der Literatur bekannten Werten überein [C.E. Song, E.J. Roh, S.-g. Lee, W.H. Shim, J.H. Choi, Chem. Commun. 2001, p. 1122-1123].

Beispiel 16. Strecker-Reaktion katalysiert mit PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0] 2

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 117 mg (0.132 mmol) Bi(lll)-Phosphinatkomplex, PhBi[(C2F 5 )2P(0)O]2, in 5 mL Dichlormethan suspendiert und 0.20 mL (210 mg; 1.978 mmol)

Benzaldehyd sowie 0.18 mL (184 mg; 1.972 mmol) Anilin zugefügt und bei Raumtemperatur gerührt. Zum Start der Reaktion werden 0.37 mL (292 mg; 2.946 mmol) Trimethylsilylcyanid zugegeben. Nach 30 min wird über H- und 3 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit der Literatur

bekannten Werten überein.

Die Ergebnisse in Vergleich mit Literatur bekannten Daten sind in der folgenden Tabellezusammengefasst.

Tabelle: Vergleich der Reaktionsbedingungen, Katalysatormengen und Umsätze der Strecker-Reaktion von Benzaldehyd und Anilin

literaturbekannter Katalysatoren und des Bi(lll)-Phosphinatkomplexes.

Katalysator [mol%] Lösemittel Zeit Umsatz

[1] BiC 10 CHsCN 10 h 84 %

[2] Bi(N0 3 )3 10 CHsCN 1 h 94 %

PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0]2 6.7 CH2CI2 0.5 h >97 %*

* Umsatzberechnungen beruhen auf H- und 3 C-NMR-spektroskopischen Messungen bezogen auf Benzaldehyd.

[6] S. K. De, R. A. Gibbs, Tetrahedron Letters, 2004, 45, 7407-7408.

[7] N. M. Leonard, L. C. Wieland, R. S. Mohan, Tetrahedron, 2002, 58, 8373-8397.

Beispiel 17. Strecker-Reaktion katalysiert mit PhBi[(C 2 F 5 )2P(0)0] 2

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 107 mg (0.121 mmol) Bi(lll)-Phosphinatkomplex, PhBi[(C 2 F5)2P(O)O]2, in 5 mL Dichlormethan suspendiert und 0.18 mL (0.171 mg; 1.742 mmol) Cyclohexanon sowie 0.18 mL (0.184 mg; 1.972 mmol) Anilin zugefügt und bei Raumtemperatur gerührt. Zum Start der Reaktion werden 0.32 mL (253 mg; 2.548 mmol) Trimethylsilylcyanid zugegeben. Nach 30 min wird über H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit den aus der Literatur bekannten Werten überein [G. K. S. Prakash, T. Mathew, C.

Panja, S. Alconcel, H. Vaghoo, C. Do, G. A. Olah, Proceedings of the National Academy of Sciences, 2007, 104, 3703-3706]. -Alder-Addition mit Ph 3 Bi[(C2F 5 )2P02]2 als Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 28 mg

(0.027 mmol) Ph3Bi[(C2F 5 )2P02]2 und 624 mg (6.364 mmol)

Maleinsäureanhydrid in 4 mL Acetonitril gelöst. Es werden 862 mg (1.0 ml, 10.753 mmol) 1 ,3-Cyclohexadien zugefügt und bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung färbt sich sofort gelb und trübt sich. Nach 1.5 h wird über 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopische Untersuchungen ein quantitativer Umsatz detektiert. Die NMR-analytischen Daten stimmen mit den

literaturbekannten Werten überein [C.E. Song, E.J. Roh, S.-G. Lee, W.H. Shim, J.H. Choi, Chem. Commun. 2001 , p. 1122-1123].

Beispiel 19. Friedel-Crafts-Acylierung mit Prt3Bi[(C2Fs)2P02]2 als

Katalysator

In einem 25 mL-Schlenkrohr werden im Stickstoffgegenstrom 59 mg (0.057 mmol) Ph3Bi[(C2F 5 )2P02]2 und 299 mg (2.127 mmol) Benzoylchlorid vorgelegt. Es werden 128 mg (1.184 mmol) Anisol zugefügt und bei 140 °C für 1.5 Stunden gerührt. Die Lösung wird schnell gelb, später dunkelrot. Der 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopisch detektierte Umsatz zu 4- Methoxybenzophenon beträgt 86 %.

Beispiel 20. Friedel-Crafts-Acylierung mit PhsBiftCaFs^PC^a (24

Stunden an Luft gelagert) als Katalysator

Zur Untersuchung des Hygroskopieverhaltens werden 145 mg

(0.139 mmol) farbloses, nadeiförmiges Ph3Bi[(C2Fs)2P02]2 auf einem

Uhrglas an der Umgebungsluft gelagert. Nach 24 h wird keine

Gewichtszunahme detektiert. Der erhaltene farblose, nadeiförmige Feststoff wird in ein 25 mL-Schlenkrohr überführt und als Katalysator in einer Friedel- Crafts-Acylierung eingesetzt. Es werden 614 mg (4.368 mmol)

Benzoylchlorid und 304 mg (2.811 mmol) Anisol unter Umgebungsluft zugefügt und für 1.5 h bei 140 °C gerührt. Die Lösung wird schnell gelb, später dunkelrot. Der 1 H- und 13 C-NMR-spektroskopisch detektierte Umsatz zu 4-Methoxybenzophenon beträgt 88 %.

Beispiel 21. Darstellung von Ph 2 Bi[0(0)P(C2F 5 )2]

Zu einer Lösung von 1.25 g (2.84 mmol) Tiphenylbismut in Dichlormethan (30 mL) werden 0.82 g (2.7 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 5 Stunden zum Rückfluss erhitzt. Die überstehende Lösung wird dekantiert und der verbleibende Feststoff wird zwei Mal mit Dichlormethan (10 mL) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Es wird ein farbloser, feinpulvriger

Feststoff erhalten.

Ausbeute an Ph2Bi[O(0)P(C 2 F 5 )2]: 1.41 g ( 2.1 mmol, 78 %).

Schmelzpunkt: 270 °C.

Tabelle:

NMR-Daten von Ph2Bi[0(O)P(C 2 F 5 )2] in [D4]methanol, RT

Kern δ [ppm] Aufspaltung J [Hz] Zuordnung

1 H 8.4 m Ortho H

7.9 m meta H

7.5 m para H

13 C{ H} 194.3 s Cquart

136.8 s Cort o

132.1 s Cmeta

129.1 s Cpara

13 C{ 19 F} 1 19.0 d 2 J CP = 17.0 CF3CF2

1 1 1.8 d V CP = 137.0 CF 3 CF 2

-126.7 d 2 JPF = 74.0 CF 3 CF 2

31 p -0.2 qui 2 J FP = 74.0 P

Beispiel 22: Darstellung von PhBi[0(0)P(C4F9)2]2

Eine wässrige Lösung von Bis(nonafluorbutyl)phosphinsäure wird innerhalb von 24 Stunden zur Trockne eingeengt und man erhält 7.63 g (15.2 mmol) der Säure als Feststoff. Diese Säure wird zu einer Lösung von 2.20 g (5 mmol) Tiphenylbismut in Methanol (50 mL) zugegeben und die

Reaktionsmischung wird für 20 Stunden zum Rückfluss erhitzt. Nichtlösliche Komponenten werden filtriert und das Lösemittel wird unter reduziertem Druck entfernt. Nach Zugabe von Diethylether (50 mL) wird der ausfallende Feststoff filtriert, vier Mal mit Diethylether (20 mL) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet.

Ausbeute an PhBi[O(O)P(C4Fg)2]2: 4.35 g ( 3.4 mmol, 68 %).

Zersetzungspunkt: >490 °C.

Tabelle:

NMR-Daten von PhBi[O(O)P(C4Fg)2]2 in [D4]methanol, RT

Kern δ [ppm] Aufspaltung J [Hz] Zuordnung

H 8.8 m ortho H

8.3 m meta H

7.6 m para H

13 C{ 1 H} 230.9 s Cquart

137.1 s Cortho

134.2 s Cmeta

129.9 s Cpara

13 C{ 9 F} 109.0 d 3 CP = 3 CF 3 CF 2 CF 2 CF2

1 1 1.3 d 2 JCP = 10 CF3CF2CF2CF2

1 14.5 d 1 JCP = 134 CF3CF2CF2CF2

1 17.5 s CF 3

-122.9 dm 2 JPF = 75 CF3CF2CF2CF2

31p 1 .1 qui 2 PF = 75 P