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Title:
APPLICATION STATION, AND METHOD FOR APPLYING A FIRST FLAT WORKPIECE TO A SECOND WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/285247
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention describes an application station for applying a first flat workpiece to a second workpiece, in particular a valve panel to an open bottom of a tubular piece in order to form a valve bag, with a transport roller for introducing the first workpiece and with a suction roller for transferring the first workpiece and for laying the first workpiece onto the second workpiece, wherein the suction roller comprises, on its surface, a first suction row, by way of which the workpiece can be gripped at a spacing from its leading edge, with the result that a region between the leading edge of the workpiece and the first suction row remains unguided. At least one pressing element is provided for pressing the unguided region of the first workpiece onto itself and/or onto the suction roller.

Inventors:
BROMMER CARSTEN (DE)
DERKSEN JAKOB (DE)
PUNZ MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/068769
Publication Date:
January 19, 2023
Filing Date:
July 06, 2022
Export Citation:
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Assignee:
WINDMOELLER & HOELSCHER (DE)
International Classes:
B31B70/04; B31B70/14; B31B70/16; B31B70/64; B31B70/85
Foreign References:
FR1357271A1964-04-03
US20020084028A12002-07-04
US3680770A1972-08-01
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Claims:
Patentansprüche

1. Applikationsstation zum Aufbringen eines ersten flachen Werkstücks auf ein zweites Werkstück, insbesondere eines Ventilzettels auf einen geöffneten Bo den eines Schlauchstücks zur Bildung eines Ventilsacks mit einer Transportwalze zum Heranführen des ersten Werkstücks und mit einer Saugwalze zur Übernahme des ersten Werkstücks und Auflegen des ersten Werkstücks auf das zweite Werkstück, wobei die Saugwalze eine erste Saugreihe auf ihrer Oberfläche umfasst, mit welcher das Werkstück mit Ab stand zu seiner vorauslaufenden Kante erfassbar ist, so dass ein Bereich zwi schen der vorauslaufenden Kante des Werkstücks und der ersten Saugreihe ungeführt verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Andrückelement zum Andrücken des ungeführten Bereichs des ersten Werkstücks an sich selbst und/oder an die Saugwalze vorgesehen ist.

2. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Abstand des Andrückelements von der Saugwalze mit einer Einstel leinrichtung einstellbar.

3. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement wenigstens eine Walze umfasst, welche mit einer Um fangsgeschwindigkeit rotiert.

4. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement mittels einer Antriebskraft bewegbar und insbesondere rotierbar ist.

5. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskraft von der Saugwalze bereitstellbar ist.

6. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskraft von der Saugwalze durch zumindest ein Übertragungselement auf das Andrückelement übertragbar ist.

7. Applikationsstation nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement mittels einer Kühleinrichtung kühlbar ist, wobei die Kühl einrichtung insbesondere Fluiddüsen zum Beschleunigen von Druckluft in Rich tung auf das Andrückelement umfasst.

8. Sackherstellvorrichtung, gekennzeichnet durch eine Applikationsstation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7.

9. Verfahren zum Aufbringen eines ersten flachen Werkstücks auf ein zweites Werkstück, insbesondere eines Ventilzettels auf einen geöffneten Boden eines Schlauchstücks zur Bildung eines Ventilsacks, wobei mit einer Transportwalze das erste Werkstück herangeführt wird und wobei mit einer Saugwalze das erste Werkstück übernommen und auf das zweite Werkstück aufgelegt wird, wobei die Saugwalze mit einer ersten Saug reihe auf ihrer Oberfläche das Werkstück mit Abstand zu seiner vorauslaufen den Kante erfasst, so dass ein Bereich zwischen der vorauslaufenden Kante des Werkstücks und der ersten Saugreihe ungeführt verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass mit wenigstens einem Andrückelement der ungeführte Bereich des ersten Werkstücks an sich selbst oder an die Saugwalze angedrückt wird.

Description:
Applikationsstation und Verfahren zum Aufbringen eines ersten flachen Werkstücks auf ein zweites Werkstück

Die Erfindung betrifft eine Applikationsstation gemäß Patentanspruch 1, eine Sackherstellvorrichtung nach dem Patentanspruch 8 sowie ein Verfahren nach dem Patentanspruch 9.

Zum Applizieren eines ersten flachen Werkstücks auf ein zweites Werkstück ist in einer gattungsgemäßen Applikationsstation häufig zunächst eine Transportwalze vorgesehen, mit welcher das erste Werkstück heranführbar ist. Solche Transportwalzen können ein Halteelement umfassen, mit welchem das Werkstück auf der Transportwalze gehalten wird. Oft findet man auch eine Schneideinrichtung, welche mit der Transportwalze zusammenwirkt oder in dieser sogar integriert ist, um ein erstes Werkstück von einer Werkstückbahn abzutrennen. Das erste Werkstück wird von der Transportwalze an eine Saugwalze übergeben. Diese Saugwalze benötigt kein mechanisches Halteelement, da mittels Säugöffnungen, die oft in wenigstens einer parallel zur Drehachse der Saugwalze verlaufenden Reihe angeordnet sind und die mit einem Unterdrück beaufschlagbar sind, das erste Werkstück auf der Umfangsfläche gehalten wird. Von der ersten Saugwalze wird das erste Werkstück auf einem zweiten Werkstück aufgetragen und dort mit einer geeigneten Maßnahme wie etwa Aufsiegeln befestigt.

Oft werden die soeben beschriebenen Applikationsstationen zum Aufbringen eines Ventilzettels (erstes Werkstück) auf einen geöffneten Boden eines Schlauchstücks (zweites Werkstück) eingesetzt. Der mit dem Ventilzettel versehene Boden wird in der Folge vorzugsweise zugelegt und verschlossen. Über den Ventilzettel, der bei diesem Vorgang zu einem Ventil vervollständigt wird, ist der Innenraum des so gebildeten Ventilsacks zum Zwecke seiner Befüllung von außen zugänglich. Das Ventil wird später durch das auf das Ventil drückende Füllgut zugedrückt, so dass kein Füllgut über das Ventil entweichen kann.

Damit das Ventil noch dichter verschließt, wird in der Regel ein so genanntes Taschenventil verwendet. Dazu wird der Ventilzettel gewissermaßen doppelt gelegt, wobei insbesondere nur die äußere Lage des ersten Werkstücks mit dem zweiten Werkstück verbunden wird und die innere Lage nur über eine Falzkante mit der äußeren Lage verbunden ist. Die innere Lage wird durch das Füllgut später auf sich selbst gedrückt und bildet einen dichten Verschluss des Ventils.

In der oben beschriebenen Applikationseinrichtung wird zur Bildung von Taschenventilen das erste Werkstück von der Saugeinrichtung nicht im Bereich der vorderen Kante übernommen, wie es bei normalen Ventilen erfolgt, sondern so, dass die erste Saugreihe der Saugwalze den Ventilzettel mit Abstand zu dessen Vorderkante übernimmt. Ein Abschnitt des ersten Werkstücks an dessen vorderem Ende wird dabei noch von der Transportwalze mittels eines Halteelements gehalten, so dass dieser Abschnitt von der Saugwalze nicht geführt wird. Nachdem das Halteelement diesen vorderen Abschnitt losgelassen hat, wird er von der Saugwalze mitgezogen und faltet dabei um, so dass die oben beschriebene Zweilagigkeit, die für ein Taschenventil vorgesehen ist, entsteht.

Problematisch ist dabei jedoch, dass der ungeführte vordere Bereich des ersten Werkstücks leicht verknicken kann oder, wenn das Werkstück aus festem Material besteht, sich wieder zurückfaltet, da bei der oben beschriebenen Vorgehensweise keine Falzkante zuverlässig ausgebildet wird. Letzteres ist insbesondere der Fall, wenn das erste und das zweite Werkstück ein laminiertes Gewebe aus gereckten Polyolefinbändchen umfasst. Dadurch werden letztlich qualitativ minderwertige Säcke produziert, die oft als Ausschuss anzusehen sind.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Applikationsstation, ein Verfahren sowie eine Sackherstellvorrichtung vorzuschlagen, mit welchen Säcke mit gesteigerter Qualität herstellbar sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind mögliche Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass in einer Applikationsstation wenigstens ein Andrückelement vorgesehen ist zum Andrücken des ungeführten Bereichs des ersten Werkstücks an sich selbst und/oder an die Saugwalze. Auf diese Weise ist es möglich, den ungeführten Bereich des ersten Werkstücks anzudrücken und/oder durch Ausbildung einer Faltlinie umzufalten. Dadurch liegt der ungeführte Bereich des ersten Werkstücks eng an dem anderen Bereich an und faltet sich nicht mehr auf, so dass eine gute Verbindung mit dem zweiten Werkstück entstehen kann. Dadurch kann beispielsweise die Anzahl der qualitativ minderwertigen Säcke reduziert werden.

Das Andrückelement ist dabei insbesondere in einem Winkelbereich der Saugwalze angeordnet, wobei der Winkelbereich zwischen dem Übergabepunkt des ersten Werkstücks in Rotationsrichtung der Saugwalze bis zu dem Punkt reicht, in dem das erste Werkstück auf das zweite Werkstück auflegbar ist. Das Andrückelement kann dabei in Umfangsrichtung der Saugwalze verlagerbar sein, um optimale Einstellungen für unterschiedliche Größen des ungeführten Bereichs des ersten Werkstücks zu ermöglichen.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, mit welcher der radiale Abstand des Andrückelements von der Saugwalze einstellbar ist. Damit kann auf unterschiedliche Dicken und/oder Festigkeiten des ersten Werkstücks Rücksicht genommen werden. Dazu kann das Andrückelement beispielsweise in einem Schwenkhebel gelagert sein, wobei der Schwenkhebel seinerseits an einem Gestellbauteil schwenkbar angeschlagen ist, wobei insbesondere das Gestellbauteil direkt oder indirekt auch die Saugwalze lagert. Der radiale Abstand des Andrückelements kann dabei auch taktweise variiert werden, um im Laufe des Umfaltens unterschiedliche Andrückkräfte bereitstellen zu können. In einer anderen Ausführungsform kann das Andrückelement jedoch auch mittels Federkraft auf den Außenumfang der Saugwalze gedrückt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Andrückelement als wenigstens eine Walze ausgebildet ist, wobei die Walze mit einer Umfangsgeschwindigkeit rotiert. Die Walze kann in diesem Fall auch als Andrückwalze bezeichnet werden. Eine Walze hat den Vorteil, dass sie auf dem ersten Werkstück und insbesondere auf dessen ungeführten Bereich abrollen kann, wobei sich sehr präzise eine Faltkante an der gewünschten Stelle des ersten Werkstücks ausbilden kann. Vorzugsweise ist die Umfangsgeschwindigkeit der Walze gleich groß wie die Umfangsgeschwindigkeit der Saugwalze, so dass auf das erste Werkstück keine Kräfte in Umfangsrichtung der Saugwalze wirken. Andererseits kann ein kleiner Unterschied in den Umfangsgeschwindigkeiten vorteilhaft sein, beispielsweise, um den ungeführten Bereich beim Andrücken straff zu halten.

Vorteilhaft ist es, wenn das Andrückelement mit einer Antriebskraft bewegbar und insbesondere rotierbar ist. Dazu kann ein eigener Antriebsmotor, beispielsweise ein Elektromotor vorgesehen sein.

Wenn das Andrückelement relativ leicht und insbesondere als Walze ausgebildet ist, kann auch vorgesehen sein, dass die Antriebskraft von der Saugwalze bereitstellbar ist. Diese Maßnahme führt dazu, dass kein eigener Antrieb notwendig ist, was zu Kosteneinsparungen und zu einer vereinfachten Konstruktion führt. Das als Walze ausgebildete Andrückelement kann dabei beispielsweise auf dem Außenumfang der Saugwalze abrollen. Soll jedoch das Andrückelement einen Abstand zur Saugwalze haben, bietet es sich an, die Andrückwalze an wenigstens einer ihrer axialen Enden mit einer Aufdickung, beispielsweise mit einem drehtest angeordneten, aber auswechselbaren Distanzring, zu versehen. Dieser Distanzring kann auf dem Außenumfang der Saugwalze außerhalb des Auflagebereichs des ersten Werkstücks abrollen und so die Andrückwalze in Rotationsbewegung versetzen. Die Saugwalze selbst kann, unabhängig von der soeben beschriebenen Ausführungsform, einen eigenen Antriebsmotor haben oder aber über Getriebeelemente von einem Antriebsmotor für andere Komponenten einer Maschine, insbesondere vom Hauptantrieb der Maschine angetrieben sein.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebskraft von der Saugwalze durch zumindest ein Übertragungselement auf das Andrückelement übertragbar ist. Ein solches Übertragungselement kann ein Getriebeelement wie etwa ein Zahnrad sein. Auch ein Laufrad kann ein solches Übertragungselement sein, wobei die Antriebskraft lediglich durch Reibschluss übertragen wird. Vorteilhaft ist dabei, dass im Vergleich zu Getriebeelementen nicht auf das Ineinandergreifen der Zähne geachtet werden muss. Dazu kann ein Laufrad und/oder die Saugwalze und/oder die Andrückwalze zumindest bereichsweise mit einer die Reibung erhöhenden Beschichtung versehen sein. Insbesondere ist ein Laufradzug aus einer geraden Anzahl an Laufrädern vorteilhaft, damit die Andrückwalze eine auf die Saugwalze abgestimmte Drehrichtung aufweist. Das Laufrad oder die Laufräder können einzeln oder gemeinsam federnd gelagert sein, um die Reibung untereinander und/oder relativ zur Saugwalze und/oder relativ zur Andrückwalze zu erhöhen, um einen Schlupf zu vermeiden. Um auf die Andrückwalze wirkende Torsionskräfte zu vermeiden, kann vorgesehen sein, ein Laufrad oder einen Laufradzug beidendig der Andrückwalze vorzusehen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Andrückelement mit einer Kühleinrichtung kühlbar. Dies ist insbesondere dann von großem Vorteil, wenn es sich bei der Applikationsstation um eine Heißluftsiegelstation handelt, bei der mittels Heißluft die einander zugewandten Oberflächen des ersten und des zweiten Werkstücks erhitzt und damit aufgeweicht werden, so dass sich die Oberflächen beim Kontakt miteinander verbinden, wenn sie wieder abgekühlt werden. In einer solchen Station nimmt auch das Andrückelement Wärme auf, was zu einer zu starken Erwärmung des ersten Werkstücks noch vor dessen Erhitzen führt, was letztendlich das erste Werkstück beschädigen kann. Eine Kühleinrichtung kann etwa in dem Andrückelement integriert sein, beispielsweise durch ein Leitungssystem, durch welches eine Kühlflüssigkeit geleitet wird. In einer weiteren Ausführungsform, die das Gewicht des Andrückelements gering belässt, sind Fluiddüsen vorgesehen, die die zugeführte Druckluft beschleunigen und auf das Andrückelement leiten. Die Druckluft, die vorzugsweise eine Temperatur von weniger als 30 °C aufweist, kann von dem Andrückelement Wärme abnehmen und in die Umgebung transportieren.

Die oben genannte Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Aufbringen eines ersten, flachen Werkstücks auf ein zweites Werkstück, insbesondere eines Ventilzettels auf einen geöffneten Boden eines Schlauchstücks zur Bildung eines Ventilsacks, wobei mit einer Transportwalze das erste Werkstück herangeführt wird und wobei mit einer Saugwalze das erste Werkstück übernommen und auf das zweite Werkstück aufgelegt wird, wobei die Saugwalze mit einer ersten Saugreihe auf ihrer Oberfläche das Werkstück mit Abstand zu seiner vorauslaufenden Kante erfasst, so dass ein Bereich zwischen der vorauslaufenden Kante des Werkstücks und der ersten Saugreihe ungeführt verbleibt. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mit wenigstens einem Andrückelement der ungeführte Bereich des ersten Werkstücks an sich selbst oder an die Saugwalze angedrückt wird.

Damit ergeben sich die gleichen Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Applikationsstation beschrieben worden sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen erläutert sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder beliebige Kombinationen erwähnter Merkmale erfindungswesentlich sein. Im Rahmen der gesamten Offenbarung gelten Merkmale und Einzelheiten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Applikationsstation und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Aspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann. Die einzelnen Figuren zeigen:

Fig. 1 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Applikationsstation gemäß dem Stand der Technik.

Fig. 2 Detailansicht aus Figur 1

Fig. 3 Vorrichtung zur Fierstellung von Säcken mit einer Applikationsstation

Die Figur 1 zeigt die Seitenansicht auf eine Applikationsstation 1, bei der es sich vorzugsweise um eine Applikationsstation zum Aufbringen von Ventilzetteln 3, 3’ auf Säcke 2 handelt. Sowohl Ventilzettel als auch Säcke bestehen insbesondere zumindest teilweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus beschichtetem Gewebe, welches aus gereckten Polyolefinbändchen gebildet ist. Jedoch sind auch andere Materialausformungen, die Kunststoffe enthalten, denkbar, wie etwa Vliese oder Folien. Die quer geförderten Säcke 2 liegen dabei auf einem Tisch 4 auf und werden durch ein geeignetes, in dieser Figur nicht dargestelltes Transportmittel in Transportrichtung z transportiert. Der zuvor geöffnete Boden ist ebenfalls in die Ebene des Tisches gelegt. Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt, vielmehr können die Böden auch in einer Ebene liegen, die orthogonal zu der Ebene verläuft, die durch die Tischebene aufgespannt wird.

Vorzugsweise wird über einen Zulauf 5 der Arbeitsstation 1 ein Bahnmaterial 6 zugeführt, von dem die Ventilzettel 3, 3’ abgetrennt werden. Dazu wird das vorauslaufende Ende des Bahnmaterials 6 vom Schneidzylinder 7 und dem Transportband 8 erfasst und vorgezogen und von der im Schneidzylinder 7 integrierten, aber nicht näher erläuterten Schneideinrichtung 9 quer geschnitten. Der so entstandene Ventilzettel 3, 3’ wird vom Saugzylinder 10 mittels wenigstens einer mit einem Unterdrück beaufschlagten Säugöffnung 30 erfasst, wobei der Saugzylinder in seiner Winkelposition 10 derart auf den Schneidzylinder abgestimmt ist, dass der Ventilzettel 3‘ nicht im Bereich seiner Vorderkante erfasst wird, sondern mit einem Abstand dazu. Der durch entstehende, ungeführte Bereich 31 des Zettels 3‘ kann auch als Umschlag bezeichnet werden, da dieser auf den geführten Bereich des Zettels 3‘ zurückgeschlagen wird. Der übernommene Ventilzettel 3‘ wird auf den Boden des Sackes 2 gelegt. Der Saugzylinder 10 bildet mit dem Gegendruckzylinder 11 einen Walzenspalt 12. Auf diese Weise wird das Bodendeckblatt 3’ auf den Sack 2 mit hoher Kraft aufgepresst. Anstelle eines Saugzylinders kann auch ein beliebiger anderer Zylinder treten, an dessen Oberfläche das Bodendeckblatt 3, 3‘ haftet.

Im Einlaufbereich des Walzenspaltes 12 ist eine Heißluftzuführvorrichtung 13 zum Erzeugen und Leiten eines Heißluftstromes angeordnet, deren Heißluftstrom 18 in die Einlaufseite des Walzenspaltes 12 geleitet wird. Die Heißluft verursacht ein Anschmelzen der Beschichtung sowohl auf dem Boden des Sackes 2’ als auch auf dem Umschlag 30 des Ventilzettels 3’. Dabei werden die Beschichtungen der Oberflächen angeschmolzen bzw. plastifiziert, die unmittelbar danach zusammengebracht werden. Das Zusammenbringen der Oberflächen mit dem noch angeschmolzenen Beschichtungsmaterial erfolgt in dem Walzenspalt 12, so dass die Beschichtungen nunmehr eine Zwischenschicht, die als homogen angesehen werden kann, zwischen Bodendeckblatt und Boden bilden, welche die genannten Bestandteile nach dem Auskühlen dauerhaft verbindet. Aufgrund dieses Ablaufes kann der Einlaufbereich des Walzenspaltes als Siegelbereich bezeichnet werden. Die Zylinder 10 und 11 drehen dabei in Richtung der Pfeile R und R‘. Der Zylinder 10 dreht dabei um die Achse oder Welle 33. Der gefaltete Boden des Sacks 2 ist vorzugsweise parallel zur Achse oder Welle 33 ausgerichtet.

Die Heißluftzuführvorrichtung 13 umfasst ein Heißluftgebläse 20, welches ein Gebläse mit integrierten oder nachgeschalteten Heizmitteln umfasst. Die Ansaugung von Umgebungsluft erfolgt über die Leitung 21, welche insbesondere als Schlauch ausgestaltet sein kann. Der Heißluftstrom gelangt nun über das Düsenrohr 23 in einen Düsenaustritt 24, die diesen Heißluftstrom vorzugsweise auf die Breite des Bodens des Sacks 2 verbreitet und dabei ihn zielgerichtet auf den Einlaufbereich des Walzenspaltes 12 fokussiert.

Aufgrund der bevorzugten Verwendung von Kunststoffen ist häufig zu beobachten, dass der ungeführte Bereich 31 dazu tendiert, sich wieder zurückzufalten. Um dieses zu vermeiden, ist eine Andrückeinrichtung 32 vorgesehen, die dafür sorgt, dass eine Faltkante eingeprägt wird. Die Andrückeinrichtung 32 wird im Zusammenhang mit der Figur 2, die lediglich eine Ausschnittvergrößerung aus der Figur 1 darstellt, näher beschrieben.

Die Andrückeinrichtung 32 umfasst zunächst ein als Andrückwalze 33 ausgeformtes Andrückelement. Diese Andrückwalze 33 ist an nicht gezeigten Tragelementen drehbar gelagert, wobei die Trageelemente relativ zum Maschinengestell, in dem auch die Saugwalze 10 direkt oder indirekt gelagert ist, verschiebbar sind. Vorzugsweise können die Trageelemente in der gewünschten Position befestigt werden, so dass ein ungewolltes Verschieben der Trageelemente und damit der Andrückwalze 33 relativ zur Saugwalze 10 vermieden wird. Die Verschiebemöglichkeit der Trageelemente und damit der Andrückwalze 33 ist durch den Doppelpfeil 34 verdeutlicht.

Um die Andrückwalze antreiben zu können, sind zwei Laufrollen 35 und 36 vorgesehen. Die Laufrolle 36 rollt auf dem Außenumfang der Saugwalze 10 und dort bevorzugt in einem Randbereich außerhalb des Bereichs, auf dem der Zettel 3‘ geführt wird. Die Laufrolle 35 rollt auf der Laufrolle 36 und auf der Andrückwalze 33, so dass die Antriebskraft der Laufrolle 36 auf die Andrückwalze 33 übertragen wird. Um bei diesem Antriebszug einerseits eine ausreichende Reibung sicherstellen zu können und um andererseits diesen Antrieb auch bei unterschiedlichen Abständen der Andrückwalze 33 zur Saugwalze 10 sicherstellen zu können, sind die beiden Laufrollen in einem Schwenkhebel 37 gelagert. Der Schwenkhebel 37 ist über ein Schwenklager 38 direkt oder indirekt am Maschinengestell oder an den Trageelementen schwenkbar gelagert. Eine Federkraft, die in Richtung y zeigt und die durch die Feder 39 symbolisiert ist, wirkt auf den Schwenkhebel und sorgt dafür, dass die Laufrolle 36 an der Saugwalze 10 anliegt. Die Laufrolle 36 kann im Schwenkhebel 37 oder in einem damit fest verbundenen Anbauteil drehbar gelagert sein. Die Laufrolle 35 kann in ein Schwenkarm 40 drehbar gelagert sein, wobei der Schwenkarm frei schwenkbar mit einem Schwenklager 41 an dem Schwenkhebel 37 gelagert ist. Durch die freie Schwenkbarkeit des Schwenkarms 40 wird gewährleistet, dass die Laufrolle 35 stets in Kontakt mit der Andrückwalze 33 und der Laufrolle 36 steht.

Die Figur 3 zeigt eine Vorrichtung 101 zur Herstellung von Säcken oder Beuteln, die in vorteilhafter Weise mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung kombinierbar ist. Vorzugsweise umfassen die Säcke, die Ventilzettel und die Bodendeckblätter ein Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen aus einem Polyolefin, wobei das Gewebe laminiert ist.

Zunächst wird ein Materialschlauch 102 der Vorrichtung 101 zugeführt. Dies geschieht vorteilhafterweise durch Abwickeln des einen Wickel 103 bildenden Materialschlauches in einer Abwicklungseinrichtung 104. Anschließend kann der Schlauch 102 die so genannte Öffnung in der Öffnungsstation 105 erfahren. Dabei wird der Materialschlauch 102 um ein Innenwerkzeug herumgeführt, welches die beiden Lagen voneinander trennt, so dass sich die Lagen, falls sie bei einem der Herstellungsschritte des Materialschlauchs 102 miteinander verklebt wurden, trennen. Nur bei getrennten Lagen kann sichergestellt werden, dass die folgenden Produktionsschritte ordnungsgemäß durchgeführt werden können. Im Anschluss werden die voneinander getrennten Materiallagen des Schlauches wieder aufeinandergelegt.

Der Materialschlauch 102 wird nun der Querschneideeinrichtung 106 zugeführt, die den Materialschlauch 102 in einzelne Schlauchstücke 150 vereinzelt.

Anschließend erfolgt in einer Richtungswechselstation 107 eine Änderung der ursprünglichen Transportrichtung x, in der der Schlauch bzw. die Schlauchstücke in Richtung ihrer Längsachsen transportiert wurden, in die neue Transportrichtung z, so dass die Schlauchstücke nun nicht mehr in Richtung x ihrer Schlauchlängsachse (im Folgenden auch Erstreckungsrichtung der Schlauchstücke genannt), sondern quer hierzu transportiert werden (Transportrichtung z), so dass die Enden der Schlauchstücke zwecks Anformung von Böden seitlich erreichbar sind. Dem Transport dient eine nicht dargestellte T ransporteinrichtung. In der folgenden Station, der Bodenöffnungsstation 108, werden beide Enden eines jeden Schlauchstücks geöffnet und die so genannten Bodenrechtecke gelegt. In der darauffolgenden Applikationsstation 109, welche eines oder mehrere Merkmale gemäß der gesamten vorgestehenden Beschreibung umfasst, wird auf eines der beiden offenen Enden ein Ventil aufgelegt und befestigt, vorzugsweise aufgesiegelt Die offenen Böden werden nun in der Bodenschließstation 110 geschlossen, wobei zwei Laschen aufeinandergelegt werden. Falls es gewünscht ist, können die Laschen zusätzlich miteinander dauerhaft, beispielsweise durch Verschweißen, verbunden werden. Den Abschluss des eigentlichen Sackherstellprozesses bildet das Aufbringen je eines Bodendeckblattes auf die Böden in der Deckblattstation 111. Dazu können die Deckblätter ebenfalls aufgeschweißt oder mittels Heißluftzufuhr aufgesiegelt werden. Die fertigen Säcke können anschließend von einer weiteren Transporteinrichtung 112 übernommen, von dieser auf dem Sackstapel 113 abgelegt und von dort auf nicht näher beschriebene Weise abtransportiert werden.